Aussaat im Gewächshaus

Aussaat im Gewächshaus

In einem Gewächshaus herrscht ein anderes Klima, es ist wärmer, windstill und auch für ausreichend Wasser ist gesorgt. Viele schaffen ihr Gewächshaus an, um darin Tomaten anzubauen und im Winter wertvolle Pflanzen vor den stärksten Frösten zu schützen. Doch ein Gewächshaus kann viel mehr, im Frühjahr, wenn das Wetter noch zu rau ist, können die ersten Pflanzen im Gewächshaus gesät werden und manche Jungpflanzen finden dort perfekte Wachstumsbedingungen.

Vielseitiger Nutzen

Was genau und wann im Gewächshaus gesät werden kann, hängt davon ab, wie warm es im Gewächshaus ist. Ohne zusätzliche Wärmequelle kann Anfang des Jahres nur kältetolerantes Gemüse ausgesät werden wie Spinat, Feldsalat, aber auch Radieschen und Kohl. Mit einer Gewächshausheizung steigen die Möglichkeiten und Sie können all das, was sie sonst zu Hause anziehen würden, ins Gewächshaus bringen. Hier haben Sie vermutlich viel mehr Platz und können sich sicher sein, dass die Jungpflanzen genügend Licht bekommen. Kuschelig warme Temperaturen im Gewächshaus kosten viel Energie, überlegen Sie sich gut, ob sich der Aufwand lohnt oder ob Sie die besonders wärmeliebenden Chilis, Tomaten und Auberginen nicht lieber im Haus lassen. Für viele andere Gemüsearten genügen mindestens 5 °C in der Nacht und 15 °C am Tag. Kohl, Lauch, Zwiebeln, Fenchel und Salate gedeihen bei kühlen jedoch frostfreien Temperaturen.

Mistpackung – ökologisch heizen

Mit Mist zu heizen, hat einige Vorteile und eine lange Tradition. Anstatt einen Energieträger wie Strom, Öl oder Gas zum Heizen zu verbrauchen, wird hierbei ein Abfallprodukt genutzt. Dazu hebt man den Boden im Gewächshaus 50 cm tief aus, in die Grube wird eine 30 cm dicke Schicht frische Pferdeäpfel oder Rinderdung gefüllt, darauf kommt eine 10 cm dicke Strohschicht. Das Ganze wird festgestampft und mit 15 bis 20 cm Erde abgedeckt. Nach rund einer Woche haben die Bakterien ihre Arbeit aufgenommen und produzieren so viel Wärme, dass schon im März Gurken, Tomaten und anderes Gemüse gepflanzt werden kann. Nebenbei sind auch Starkzehrer mit der üppigen Mistgabe das ganze Jahr über mit Nährstoffen versorgt.

Der richtige Zeitpunkt

Ab April ist es in der Regel so weit, dass die Temperaturen im Gewächshaus auch nachts nicht mehr unter 10 °C fallen. Damit dürfen Tomaten und Gurken ins Gewächshaus ziehen. Stellen Sie unbedingt sicher, dass die Temperatur nachts nicht unter 10 °C fällt, das kann stromsparend mit einem Frostwächter erreicht werden, der nur in besonders kalten Nächten heizt. Ab jetzt können Kürbisgewächse direkt im Gewächshaus in Anzuchttöpfe gesät werden. Auch allerlei Sommerblumen können in Kästen und Töpfe gesät werden. Wenn es die Temperaturen im Gewächshaus es zulassen, kann sogar noch früher mit Aussaat und Pflanzung begonnen werden. Bedenken Sie, dass die frostempfindlichen Pflanzen bis zu den Eisheiligen im Gewächshaus verbleiben müssen. Seien Sie also mit schnell wachsendem Gemüse nicht zu voreilig.

Aussaat oder Weiterkultur

Die Aussaat selbst kann im Gewächshaus wegen schwankender Temperaturen schwierig sein. Anders als im Haus ist der Unterschied zwischen Tag und Nacht stärker zu spüren. Je nachdem kann es ein guter Kompromiss sein, wenn die Aussaat selbst noch im Haus stattfindet, die Jungpflanzen aber bald nach der Keimung ins Gewächshaus umziehen. Die meisten Gemüsepflanzen bevorzugen höhere Temperaturen bei der Keimung und etwas kühlere beim späteren Wachstum. Da jedes Gewächshaus andere Bedingungen hinsichtlich der Temperatur bietet, haben wir eine Tabelle zusammengestellt, die die wichtigsten Gemüsearten und ihre optimale Temperatur für Keimung und Weiterkultur anzeigt. Hier können Sie sich orientieren, was vielleicht im Haus gesät werden muss, aber bald nach der Keimung ins Gewächshaus umzieht, oder sogar direkt dort gesät werden kann.

Keimtemperatur Weiterkultur Gemüseart 5 - 20 °C 5 – 20 °C Asia Salat, Gartensalat, Radieschen, Rettich 12 - 16 °C 5 - 20 °C Dicke Bohnen, Erbsen, Möhren, Spinat, Möhren, Pastinaken, Haferwurz 16 – 20 °C 5 – 20 °C Kopfkohl z.b. Brokkoli und Blumenkohl, Kohlrabi, Porree, Rote Beete, Mangold, Sellerie, Zwiebeln, Knollenfenchel, Mairüben, Petersilie, Dill, Artischocke 22 – 26 °C 18 – 20 °C Bohnen, Kürbis, Gurken, Zucchini, Paprika, Chili, Tomate, Mais, Aubergine, Physalis, Basilikum, Erdnuss

Ganzjähriger Anbau im Gewächshaus

Ihr Gewächshaus können Sie das ganze Jahr über nutzen. Sofern der Boden nicht gefriert, kann im Winter Feldsalat gesät werden und Salat, Spinat, Petersilie und Frühlingszwiebel geerntet werden. Wird eine Temperatur von 10 °C nicht unterschritten, können Sie sogar Paprika, Auberginen, Physalis und Chilis mehrjährig anbauen und sich so auf besonders frühe und reichhaltige Ernte freuen. Allerdings ist es mit erheblichem Energieaufwand verbunden, ein Gewächshaus auch in der kalten Jahreszeit warmzuhalten. Zusätzlich müssen Sie sich dann noch Gedanken um ausreichend Licht machen, denn je wärmer es ist, desto mehr Licht benötigen die Pflanzen, um gesund zu wachsen.

Fazit

Ein Gewächshaus im Garten kann für viel mehr genutzt werden als nur zum Anbau von Tomaten und als Überwinterungsquartier empfindlicher Topfpflanzen. So kann das ganze Jahr über Feldsalat gesät werden und auch die Anzucht von Jungpflanzen kann größtenteils im Gewächshaus erfolgen. Welche Jungpflanzen wann ins Gewächshaus ziehen dürfen, hängt von der Ausstattung und der dort herrschenden Temperaturen ab.

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