Biologischer Meerrettichanbau: Von Saat bis Ernte

Meerrettich: Ein scharfer Genuss aus dem Garten

Meerrettich, oft auch als Kren bezeichnet, ist eine faszinierende Wurzel, die mit ihrer beeindruckenden Schärfe und vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen überrascht. Der Anbau im eigenen Garten erfordert zwar etwas Geduld, belohnt einen aber mit einem aromatischen Ernteerfolg, der seinesgleichen sucht.

Scharfe Fakten zum Meerrettich

  • Botanischer Name: Armoracia rusticana
  • Mehrjährige Staude aus der Familie der Kreuzblütler
  • Bemerkenswert hoher Vitamin-C-Gehalt und antibakterielle Wirkung
  • Vermehrung erfolgt über Wurzelstücke, die sogenannten Fechser
  • Gedeiht am besten in tiefgründigem, humusreichem Boden

Einführung zum Meerrettich

Botanische Einordnung und Herkunft

Der Meerrettich (Armoracia rusticana) gehört zur großen Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Seine Wurzeln reichen weit zurück nach Südosteuropa und Westasien, wo er seit Jahrtausenden als Heil- und Gewürzpflanze geschätzt wird. Als mehrjährige Staude kann er beeindruckende Höhen von bis zu 1,5 Metern erreichen und bildet lange, fleischige Wurzeln aus, die das begehrte scharfe Aroma enthalten.

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Begegnung mit frisch geriebenem Meerrettich - die Schärfe trieb mir buchstäblich die Tränen in die Augen! Seitdem bin ich fasziniert von dieser Pflanze und ihren vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten.

Bedeutung im biologischen Gartenbau

Im biologischen Gartenbau spielt der Meerrettich eine spannende Rolle. Als robuste Pflanze eignet er sich hervorragend für den naturnahen Anbau ohne chemische Pflanzenschutzmittel. Seine tief reichenden Wurzeln lockern den Boden und können Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erschließen. Ein zusätzlicher Bonus: Die ätherischen Öle des Meerrettichs wirken abschreckend auf viele Schädlinge.

In der Mischkultur lässt sich Meerrettich gut mit Kartoffeln, Tomaten oder Obstbäumen kombinieren. Hier kann er als natürlicher Pflanzenschutz dienen und gleichzeitig den Boden verbessern. Allerdings ist Vorsicht geboten - der Meerrettich neigt dazu, sich stark auszubreiten und könnte andere Pflanzen verdrängen, wenn man nicht aufpasst.

Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Meerrettich ist nicht nur ein schmackhaftes Gewürz, sondern auch ein wahres Nährstoffwunder. Die Wurzel steckt voller Vitamin C, Kalium, Calcium und Magnesium. Besonders beeindruckend ist der Gehalt an Senfölen, die für die charakteristische Schärfe verantwortlich sind und gleichzeitig antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.

In der Volksmedizin wird Meerrettich traditionell bei Erkältungen, Bronchitis und zur Anregung der Verdauung eingesetzt. Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass die Inhaltsstoffe des Meerrettichs möglicherweise auch bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar in der Krebsprävention eine Rolle spielen könnten. Es bleibt spannend zu sehen, was zukünftige Studien noch enthüllen werden.

Standortanforderungen für biologischen Meerrettichanbau

Optimale Bodenbeschaffenheit

Für einen erfolgreichen biologischen Anbau von Meerrettich ist die richtige Bodenbeschaffenheit entscheidend. Die Pflanze bevorzugt einen tiefgründigen, lockeren und humusreichen Boden. Schwere, verdichtete Böden führen oft zu verzweigten, unförmigen Wurzeln. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Boden vor der Pflanzung gründlich zu lockern und mit reifem Kompost anzureichern.

Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 scheint ideal für Meerrettich zu sein. Bei zu sauren Böden könnte eine Kalkung sinnvoll sein. Eines ist sicher: Staunässe verträgt Meerrettich überhaupt nicht, daher ist eine gute Drainage wichtig. In meinem eigenen Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, das Meerrettichbeet leicht erhöht anzulegen, um Staunässe vorzubeugen.

Licht- und Temperaturbedürfnisse

Meerrettich ist eine lichtliebende Pflanze und gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Volle Sonne fördert die Bildung der scharfen Aromastoffe in den Wurzeln. In Bezug auf die Temperatur zeigt sich der Meerrettich recht anpassungsfähig und winterhart. Er übersteht problemlos Fröste bis -20°C - ein echter Überlebenskünstler!

Während der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer scheint Meerrettich gemäßigte Temperaturen zwischen 15 und 25°C zu bevorzugen. Extreme Hitze und Trockenheit können das Wachstum beeinträchtigen, lassen sich aber durch regelmäßiges Wässern und Mulchen ausgleichen.

Geeignete Vorkulturen und Mischkulturpartner

Bei der Planung des Meerrettichanbaus sollte man die Fruchtfolge im Auge behalten. Als günstige Vorkulturen haben sich Kartoffeln, Kürbisse oder Zucchini erwiesen, da diese den Boden gut lockern und mit Nährstoffen anreichern. Von anderen Kreuzblütlern wie Kohl oder Radieschen als direkte Vorkultur rate ich ab, um einer Anreicherung von spezifischen Schädlingen und Krankheiten vorzubeugen.

In der Mischkultur zeigt sich Meerrettich als recht verträglicher Geselle. Besonders empfehlenswert sind Kombinationen mit:

  • Erdbeeren: Meerrettich kann Bodenpilze unterdrücken, die Erdbeeren befallen
  • Kartoffeln: Die scharfen Wurzelausscheidungen des Meerrettichs könnten Kartoffelkäfer abschrecken
  • Obstbäume: Als Unterpflanzung kann Meerrettich möglicherweise Wühlmäuse fernhalten

Vorsicht ist jedoch bei der Kombination mit anderen stark zehrenden Pflanzen geboten, da Meerrettich selbst viele Nährstoffe benötigt. Auch sollte man im Hinterkopf behalten, dass sich Meerrettich recht stark ausbreiten kann und empfindlichere Nachbarpflanzen eventuell verdrängt.

Mit diesen Grundlagen zum Standort sind Sie gut gerüstet, um Ihren eigenen biologischen Meerrettichanbau zu starten. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die konkrete Pflanzung, Pflege und Ernte dieser faszinierenden Wurzel. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen Sie mit dem Meerrettichanbau machen werden!

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Pflanzung und Vermehrung von Meerrettich

Zeitpunkt der Pflanzung

Für die Pflanzung von Meerrettich gibt es zwei günstige Zeitfenster: das Frühjahr und den Herbst. Im Frühling, sobald der Boden bearbeitbar ist - in der Regel zwischen März und April - können Sie loslegen. Alternativ können Sie bis Mitte Oktober pflanzen, damit die Wurzeln vor dem Wintereinbruch noch Fuß fassen können.

Vorbereitung der Fechser

Die Vermehrung von Meerrettich erfolgt über sogenannte Fechser - Wurzelstücke von etwa 20-30 cm Länge und Bleistiftdicke. Um die Orientierung zu behalten, schneiden Sie das obere Ende schräg an und das untere gerade ab. Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Legen Sie die Fechser einen Tag vor dem Pflanzen in Wasser ein. Das scheint die Wurzelbildung anzuregen, auch wenn die Wissenschaft dazu noch keine eindeutigen Belege liefert.

Korrekte Pflanztechnik und Abstände

Beim Einsetzen der Fechser ist ein bisschen Schräglagetechnik gefragt: Stecken Sie sie schräg in den Boden, sodass das obere Ende etwa 5 cm unter der Oberfläche verschwindet. Denken Sie daran, dem Meerrettich genug Platz zum Wuchern zu geben - 50-60 cm zwischen den Pflanzen und 80-100 cm zwischen den Reihen sind nicht zu großzügig bemessen. Für Gärtner mit begrenztem Platz könnte die Kultur in großen Kübeln oder Pflanzsäcken eine gute Alternative sein, um die Ausbreitung im Zaum zu halten.

Biologische Düngung bei der Pflanzung

Meerrettich liebt nährstoffreichen, tiefgründigen Boden. Eine Grundversorgung mit gut verrottetem Kompost oder Hornspänen kommt gut an. Als Faustregel haben sich 2-3 Liter Kompost oder 80-100 g Hornspäne pro Quadratmeter bewährt. Vorsicht ist bei frischem Mist geboten - er kann zu unförmigen Wurzeln führen, was wir ja vermeiden wollen.

Pflege des Meerrettichs im Jahresverlauf

Bewässerung und Mulchen

Obwohl Meerrettich erstaunlich trockenresistent ist, dankt er Ihnen regelmäßiges Gießen in Dürreperioden mit kräftigeren Wurzeln. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt hält die Feuchtigkeit im Boden und hält gleichzeitig unerwünschte Kräuter in Schach. Achten Sie darauf, dass der Mulch nicht direkt an den Pflanzen anliegt, um Fäulnis vorzubeugen.

Organische Düngung und Bodenverbesserung

Im Laufe der Saison freut sich der Meerrettich über eine Extraportion Nahrung. Brennnesseljauche oder verdünnter Pflanzensud im Juni und August können wahre Wunder bewirken. Eine Alternative, die ich gerne nutze, ist Komposttee: Einfach einen Teil reifen Kompost mit zehn Teilen Wasser übergießen, 24 Stunden ziehen lassen, absieben und im Verhältnis 1:10 verdünnen. Die Pflanzen werden es Ihnen danken!

Unkrautregulierung im biologischen Anbau

In den ersten Wochen nach der Pflanzung ist regelmäßiges Hacken und Jäten angesagt. Sobald die Meerrettichpflanzen an Größe zulegen, unterdrücken sie mit ihren breiten Blättern das Unkraut weitgehend selbst. Eine dicke Mulchschicht kann zusätzlich helfen, unerwünschte Kräuter in Schach zu halten.

Natürliche Schädlingsbekämpfung und Krankheitsvorbeugung

Meerrettich ist generell ein zäher Bursche, wenn es um Schädlinge und Krankheiten geht. Dennoch können gelegentlich Erdflöhe oder Kohlweißlinge auftauchen. Eine Mischkultur mit aromatischen Kräutern wie Thymian oder Salbei hat sich bei mir als gute vorbeugende Maßnahme erwiesen. Bei hartnäckigem Befall greife ich gerne zur Brennnessel-Schachtelhalm-Brühe. Um Pilzkrankheiten vorzubeugen, ist eine gute Durchlüftung wichtig - also nicht zu dicht pflanzen.

Ein weiterer Trick aus meinem Garten: Gelbe Leimtafeln zwischen den Meerrettichpflanzen ziehen Erdflöhe magisch an und reduzieren so den Befall. Bei der Topfkultur hat sich ein Streifen Kupferfolie am Topfrand als effektive Schneckenbarriere bewährt.

Meine langjährige Erfahrung zeigt: Ein gesunder Boden ist der beste Schutz gegen Krankheiten und Schädlinge. Regelmäßige Kompostgaben und der Anbau von Gründüngung in der Fruchtfolge haben sich als wahre Wundermittel erwiesen, um die Bodengesundheit und damit die Widerstandsfähigkeit der Meerrettichpflanzen zu stärken. Es ist faszinierend zu beobachten, wie ein gut gepflegter Boden die Pflanzen förmlich zum Strahlen bringt!

Ernte und Lagerung von Meerrettich

Die Meerrettichernte ist ein wahres Highlight im Gartenjahr. Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als die würzigen Wurzeln aus der Erde zu holen und ihre volle Aromakraft zu entfesseln. Hier ein paar Tipps, wie Sie das Beste aus Ihrer Ernte herausholen:

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

In der Regel ernten wir Meerrettich zwischen Oktober und November, kurz bevor der erste Frost den Boden in Beschlag nimmt. Zu diesem Zeitpunkt haben die Wurzeln ihr Aroma voll entfaltet. Manche Gärtner schwören darauf, erst nach dem ersten Frost zu ernten - sie behaupten, das verstärke die Schärfe. Ich selbst habe beide Varianten ausprobiert und muss sagen, der Unterschied hält sich in Grenzen.

Wie erntet man richtig?

Vorsicht ist das A und O bei der Ernte. Zuerst lockern Sie den Boden um die Pflanze herum mit einer Grabegabel. Dann heißt es: sanft, aber bestimmt die Hauptwurzel ausgraben. Die kann übrigens locker 50 cm lang werden - ein echtes Prachtexemplar! Achten Sie darauf, die Wurzel nicht zu verletzen, sonst leidet die Lagerfähigkeit.

Was tun nach der Ernte?

Nach dem Ausgraben klopfen Sie vorsichtig die gröbste Erde ab und waschen die Wurzeln behutsam. Das Laub wird auf etwa 2 cm zurückgeschnitten. Lassen Sie die Wurzeln an der Luft trocknen und entfernen Sie eventuelle Schadstellen. Ein bisschen Pflege jetzt zahlt sich später aus!

Wie lagert man Meerrettich am besten?

Für die Langzeitlagerung gibt es verschiedene Methoden. Hier meine Favoriten:

  • Sandkisten-Methode: Die Wurzeln in feuchten Sand einschlagen und bei 0-5°C im Keller lagern. Funktioniert prima!
  • Tiefkühl-Trick: Reiben Sie den Meerrettich und frieren Sie ihn portionsweise ein. So haben Sie immer frischen Meerrettich zur Hand.
  • Essig-Variante: In Essig eingelegt hält sich geriebener Meerrettich mehrere Monate im Kühlschrank. Perfekt für spontane Würzmomente!

Verarbeitung und Verwendung: Meerrettich in der Küche

Meerrettich ist ein wahres Multitalent in der Küche. Seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten machen ihn zu einem spannenden Gewürz für Experimentierfreudige. Hier ein paar Ideen, wie Sie das Beste aus Ihrem Meerrettich herausholen können:

Klassische Zubereitungsarten

Die traditionelle Methode ist das Reiben der frischen Wurzel. Dabei werden die ätherischen Öle freigesetzt, die für das typische "Feuerwerk" im Mund sorgen. Um die Schärfe etwas zu zähmen und die Haltbarkeit zu verlängern, wird der geriebene Meerrettich oft mit Essig, Öl oder Sahne vermischt. Ein Tipp aus meiner Küche: Probieren Sie mal Apfelessig statt normalem Essig - das gibt eine interessante fruchtige Note!

Kreative Rezeptideen

Meerrettich kann so viel mehr als nur Begleiter zu Fleisch oder Fisch sein. Hier ein paar ungewöhnliche Ideen zum Ausprobieren:

  • Meerrettich-Pesto: Mischen Sie geriebenen Meerrettich mit Olivenöl, gerösteten Haselnüssen und Parmesan. Das Ergebnis ist ein herrlich würziges Pesto, das perfekt zu Pasta oder als Brotaufstrich passt.
  • Grüner Smoothie mit Kick: Ein Hauch geriebener Meerrettich verleiht grünen Smoothies eine besondere Note. Mein Favorit: Spinat, Apfel, Banane und eine Messerspitze Meerrettich - belebt garantiert!
  • Überraschungs-Dessert: Für die ganz Mutigen - eine Prise Meerrettich in Vanilleeis sorgt für ein unerwartetes Geschmackserlebnis. Klingt verrückt, schmeckt aber fantastisch!

Konservieren leicht gemacht

Um die Ernte länger zu genießen, gibt es verschiedene Konservierungsmethoden:

  • Einfrieren: Reiben Sie den Meerrettich und frieren Sie ihn in Eiswürfelbehältern ein. So haben Sie immer die richtige Portionsgröße parat.
  • Trocknen: Schneiden Sie die Wurzel in hauchdünne Scheiben und trocknen Sie diese bei niedriger Temperatur im Backofen oder Dörrgerät. Die getrockneten Scheiben lassen sich wunderbar zu Pulver vermahlen.
  • Öliges Vergnügen: In Öl eingelegt, entwickelt Meerrettich ein ganz besonderes Aroma. Perfekt für Salat-Dressings!

Blätter und Blüten - die versteckten Schätze

Wussten Sie, dass nicht nur die Wurzel des Meerrettichs nutzbar ist? Die jungen, zarten Blätter geben Salaten einen würzigen Kick. Und die Blüten? Die sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern eignen sich auch hervorragend als essbare Dekoration für kalte Platten oder Salate. Ein kleiner Hinweis aus eigener Erfahrung: Beim Verzehr der oberirdischen Teile ist weniger oft mehr - in größeren Mengen können sie durchaus unverträglich sein.

In meinem Garten haben die Meerrettichblätter übrigens noch eine ganz andere Aufgabe: Ich verwende sie als natürliches Mulchmaterial. Sie zersetzen sich schnell und geben dabei wertvolle Nährstoffe an den Boden ab - ein echter Kreislauf der Natur!

Ökologische Aspekte des Meerrettichanbaus

Der biologische Anbau von Meerrettich ist nicht nur gut für unsere Gesundheit, sondern tut auch der Umwelt einen Gefallen. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die ökologischen Vorteile werfen.

Förderung der Bodengesundheit

Meerrettich ist ein wahrer Bodenkünstler. Seine tiefreichenden Wurzeln lockern die Erde auf natürliche Weise und verbessern die Bodenstruktur. Bei der Ernte bleiben oft kleine Wurzelstücke zurück, die sich mit der Zeit in wertvollen Humus verwandeln. Das Ergebnis? Ein fruchtbarerer Boden und ein reges Bodenleben.

Bedeutung für Insekten und Biodiversität

Die weißen Blüten des Meerrettichs sind ein wahres Festmahl für Bienen und andere Insekten. In meinem eigenen Garten beobachte ich regelmäßig, wie Hummeln und Schwebfliegen die Blüten umschwärmen. Diese kleine Oase trägt zur lokalen Artenvielfalt bei und unterstützt nebenbei die Bestäubung anderer Pflanzen.

Nachhaltiger Umgang mit Wasserressourcen

Meerrettich ist erstaunlich genügsam, was seinen Wasserbedarf angeht. Dank seiner tiefen Wurzeln erschließt er Wasserreserven, die für andere Pflanzen unerreichbar sind. In Zeiten zunehmender Trockenheit macht ihn das zu einer besonders nachhaltigen Kultur.

Herausforderungen und Lösungen im biologischen Meerrettichanbau

So robust Meerrettich auch sein mag, er stellt Gärtner durchaus vor einige Herausforderungen. Hier sind die wichtigsten Knackpunkte und wie wir ihnen begegnen können:

Umgang mit starker Ausbreitungstendenz

Meerrettich kann sich im Garten manchmal benehmen wie ein übermütiger Teenager - er breitet sich gerne aus. Um das in den Griff zu bekommen, können Sie ihn in Kübeln anbauen oder sein Wachstum mit Wurzelbarrieren begrenzen. Regelmäßiges Entfernen von Wurzelausläufern hilft ebenfalls, die Pflanze im Zaum zu halten.

Vorbeugung von Wurzelkrankheiten

Feuchte Böden sind nicht der beste Freund des Meerrettichs und können zu Wurzelfäule führen. Achten Sie daher auf eine gute Drainage und vermeiden Sie Staunässe. Eine kluge Fruchtfolge mit mehrjähriger Anbaupause beugt zudem bodenbürtigen Krankheiten vor.

Optimierung der Wurzelform und -qualität

Für schöne, gerade Wurzeln ist eine tiefe Bodenlockerung vor der Pflanzung das A und O. Entfernen Sie Steine und andere Hindernisse - Ihre Meerrettichpflanzen werden es Ihnen danken. Ein leichter, sandiger Boden fördert die Bildung glatter Wurzeln.

Meerrettich: Zukunftsperspektiven im Ökolandbau

Der biologische Meerrettichanbau hat meiner Meinung nach eine vielversprechende Zukunft vor sich. Die Nachfrage nach regionalen, ökologisch erzeugten Lebensmitteln wächst stetig, und Meerrettich passt perfekt in diesen Trend.

In Zukunft könnten wir vielleicht Meerrettichsorten sehen, die noch besser mit dem Klimawandel zurechtkommen. Auch neue Anbaumethoden wie vertikale Gärten oder Aquaponik-Systeme könnten den Meerrettichanbau revolutionieren.

Besonders spannend finde ich das Potenzial von Meerrettich als natürliches Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker. Er könnte eine gesunde Alternative zu künstlichen Zusatzstoffen bieten. Seine antibakteriellen Eigenschaften machen ihn zudem interessant für die Entwicklung natürlicher Pflanzenschutzmittel.

Der biologische Meerrettichanbau ist weit mehr als nur die Produktion einer scharfen Wurzel. Er verbindet Tradition mit Innovation, fördert die Biodiversität und liefert uns schmackhafte, gesunde Lebensmittel. Mit der richtigen Pflege und etwas Kreativität kann Meerrettich im nachhaltigen Gemüseanbau eine wichtige Rolle spielen. Ich bin gespannt, welche Entwicklungen die Zukunft noch bringen wird!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Meerrettich und wie wird er botanisch eingeordnet?
    Meerrettich (Armoracia rusticana) gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und ist eine mehrjährige Staude aus Südosteuropa und Westasien. Die robuste Pflanze kann Höhen von bis zu 1,5 Metern erreichen und bildet charakteristische lange, fleischige Hauptwurzeln aus, die das begehrte scharfe Aroma enthalten. Botanisch verwandt ist Meerrettich mit anderen Kreuzblütlern wie Senf, Kohl und Rettich. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre großen, gezähnten Blätter und weißen Blütenrispen aus. Als ausdauernde Staude kann Meerrettich mehrere Jahre am gleichen Standort kultiviert werden und breitet sich durch unterirdische Wurzelausläufer aus. Seine botanische Einordnung als Brassicaceae macht ihn zu einem wichtigen Vertreter der aromatischen Kreuzblütler-Familie, die für ihre senfölhaltigen Verbindungen bekannt ist.
  2. Wie erfolgt der biologische Anbau von Meerrettich im Garten?
    Der biologische Meerrettichanbau beginnt mit der Standortwahl: tiefgründiger, humusreicher Boden mit pH-Werten zwischen 6,0-7,0 ist ideal. Die Vermehrung erfolgt über Fechser (Wurzelstücke von 20-30 cm Länge), die im Frühjahr oder Herbst schräg eingepflanzt werden. Wichtig ist ein Pflanzabstand von 50-60 cm zwischen den Pflanzen und 80-100 cm zwischen den Reihen. Während der Wachstumsperiode benötigt Meerrettich regelmäßige organische Düngung mit Kompost oder Hornspänen. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt hält die Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut. Die Bewässerung sollte gleichmäßig erfolgen, Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Nach 6-8 Monaten Kulturzeit erfolgt die Ernte der Hauptwurzeln zwischen Oktober und November. Der biologische Anbau verzichtet vollständig auf chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger.
  3. Welche Standortanforderungen hat Meerrettich für optimales Wachstum?
    Meerrettich gedeiht optimal an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit tiefgründigen, lockeren und humusreichen Böden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist ideal für das Wachstum. Der Boden sollte gut durchlässig sein, da Staunässe zu Wurzelfäule führen kann. Schwere, verdichtete Böden sind ungeeignet und führen zu verzweigten, unförmigen Wurzeln. Die Pflanze bevorzugt gemäßigte Temperaturen zwischen 15-25°C während der Wachstumsphase. Volle Sonneneinstrahlung fördert die Bildung der charakteristischen Senföle in den Wurzeln. Als winterharte Pflanze übersteht Meerrettich problemlos Fröste bis -20°C. Eine gute Drainage ist essentiell - leicht erhöhte Beete können Staunässe vorbeugen. Der Standort sollte vor starken Winden geschützt sein, um ein Umknicken der bis zu 1,5 Meter hohen Pflanzen zu verhindern. Tiefgründige Bodenbearbeitung vor der Pflanzung ist für die Entwicklung gerader, kräftiger Wurzeln unerlässlich.
  4. Was sind Fechser und wie werden sie zur Vermehrung verwendet?
    Fechser sind 20-30 cm lange Wurzelstücke mit Bleistiftdicke, die zur Vermehrung von Meerrettich verwendet werden. Sie entstehen aus den Seitenwurzeln der Mutterpflanze und dienen als natürliche Vermehrungsorgane. Zur Orientierung wird das obere Ende schräg und das untere gerade abgeschnitten. Vor der Pflanzung können die Fechser einen Tag in Wasser eingelegt werden, um die Wurzelbildung anzuregen. Die Fechser werden schräg in den vorbereiteten Boden gesteckt, sodass das obere Ende etwa 5 cm unter der Erdoberfläche liegt. Der beste Pflanzzeitpunkt ist zwischen März-April im Frühjahr oder bis Mitte Oktober im Herbst. Aus jedem Fechser entwickelt sich eine neue Meerrettichpflanze mit kräftiger Hauptwurzel. Diese vegetative Vermehrung ist der übliche Weg im Gartenbau, da sie genetisch identische Pflanzen hervorbringt. Die Fechser sollten gesund und frei von Krankheiten sein, um einen erfolgreichen Anbau zu gewährleisten.
  5. Welche besonderen gesundheitlichen Vorteile bietet Meerrettich?
    Meerrettich ist ein wahres Nährstoffwunder mit außergewöhnlich hohem Vitamin-C-Gehalt, der sogar Zitronen übertrifft. Die Wurzel enthält wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium sowie bioaktive Senföle (Glucosinolate), die für die charakteristische Schärfe und die gesundheitlichen Eigenschaften verantwortlich sind. Diese Senföle wirken antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend. Traditionell wird Meerrettich bei Erkältungen, Bronchitis und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Die enthaltenen Enzyme können die Durchblutung fördern und das Immunsystem stärken. Neuere Forschungen deuten auf mögliche positive Effekte bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin. Die antioxidativen Eigenschaften der Senföle können Zellschäden durch freie Radikale reduzieren. Meerrettich kann auch als natürliches Konservierungsmittel wirken, da seine antimikrobiellen Eigenschaften das Wachstum schädlicher Bakterien hemmen. Jedoch sollte er in Maßen genossen werden.
  6. Worin unterscheidet sich Meerrettich von anderen Kreuzblütlern?
    Meerrettich unterscheidet sich von anderen Kreuzblütlern hauptsächlich durch seine außergewöhnlich scharfen, fleischigen Wurzeln und seine mehrjährige Wuchsform. Während die meisten Kreuzblütler wie Radieschen oder Kohl einjährig oder zweijährig sind, ist Meerrettich eine ausdauernde Staude, die über Jahre hinweg geerntet werden kann. Seine Wurzeln können bis zu 50 cm lang werden und entwickeln eine deutlich intensivere Schärfe als andere Kreuzblütler-Wurzeln. Die charakteristischen weißen Blütenrispen erscheinen erst im zweiten Jahr und sind unfruchtbar - die Vermehrung erfolgt ausschließlich vegetativ über Fechser. Im Gegensatz zu anderen Familienmitgliedern wie Brokkoli oder Blumenkohl wird beim Meerrettich die unterirdische Wurzel genutzt, nicht die oberirdischen Pflanzenteile. Seine tiefreichenden Wurzeln erschließen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten, was ihn resistenter gegen Trockenheit macht. Der hohe Gehalt an Senfölen übertrifft andere Kreuzblütler deutlich, was Meerrettich seine einzigartige kulinarische und medizinische Bedeutung verleiht.
  7. Was unterscheidet Kren von anderen Wurzelgemüsen im Anbau?
    Kren (die österreichisch-bayerische Bezeichnung für Meerrettich) unterscheidet sich von anderen Wurzelgemüsen durch seine mehrjährige Kulturdauer und die spezielle Vermehrung über Fechser. Während Karotten oder Rüben aus Samen gezogen werden, erfolgt die Kren-Vermehrung ausschließlich vegetativ über Wurzelstücke. Die Kulturdauer von 6-8 Monaten ist länger als bei den meisten anderen Wurzelgemüsen. Kren benötigt tiefgründigere Böden (bis 60 cm) als andere Wurzelgemüse und stellt höhere Ansprüche an die Bodenlockerung. Seine starke Ausbreitungstendenz durch unterirdische Wurzelausläufer macht eine kontrollierte Anbauweise notwendig. Im Gegensatz zu anderen Wurzelgemüsen kann Kren mehrere Jahre am selben Standort stehen bleiben und kontinuierlich beerntet werden. Die Ernte erfolgt nicht kontinuierlich während der Saison, sondern konzentriert im Herbst. Kren ist außerdem deutlich frostresistenter als andere Wurzelgemüse und übersteht Temperaturen bis -20°C problemlos. Seine natürlichen Abwehrstoffe machen ihn resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten als viele andere Wurzelgemüse.
  8. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Meerrettich-Ernte?
    Der optimale Erntezeitpunkt für Meerrettich liegt zwischen Oktober und November, kurz vor dem ersten starken Frost. Zu diesem Zeitpunkt haben die Wurzeln ihr volles Aroma und ihre charakteristische Schärfe entwickelt. Die Pflanze zieht während der Herbstmonate die Nährstoffe aus den Blättern in die Wurzeln zurück, wodurch diese an Größe und Würzkraft gewinnen. Einige Gärtner bevorzugen die Ernte nach dem ersten leichten Frost, da dies angeblich die Schärfe noch verstärkt - wissenschaftlich ist dies jedoch nicht eindeutig belegt. Die Wurzeln sollten mindestens 6-8 Monate in der Erde verbracht haben, um ihre optimale Größe und Qualität zu erreichen. Bei zu früher Ernte sind die Wurzeln noch klein und weniger aromatisch. Bei zu später Ernte können starke Fröste die Wurzeln schädigen oder die Ernte erschweren. Der Erntezeitpunkt kann je nach Region und Witterung leicht variieren. In milden Gebieten ist eine Ernte bis Dezember möglich, in rauen Lagen sollte bis spätestens Ende November geerntet werden.
  9. Wo kann man qualitative Fechser und Bio-Saatgut für Meerrettich kaufen?
    Qualitative Fechser und Bio-Saatgut für Meerrettich erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf biologisches Saatgut und Pflanzgut spezialisiert haben. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine sorgfältige Auswahl an zertifizierten Bio-Fechsern, die von gesunden Mutterpflanzen stammen und optimale Anwuchsraten gewährleisten. Beim Kauf sollten Sie auf die Herkunft und Qualität der Fechser achten - sie müssen frei von Krankheiten sein und die richtige Größe (bleistiftdick, 20-30 cm lang) aufweisen. Lokale Bio-Gärtnereien und Demeter-Höfe führen oft regionale Sorten, die an die örtlichen Klimabedingungen angepasst sind. Online-Gartenshops ermöglichen eine größere Sortenauswahl und bieten oft detaillierte Anbauanleitungen. Achten Sie beim Kauf auf Bio-Zertifizierung und bevorzugen Sie Anbieter mit langjähriger Erfahrung im biologischen Anbau. Die beste Bezugszeit ist zwischen Februar und April sowie im Herbst von September bis Oktober, wenn die Fechser ihre optimale Pflanzreife haben.
  10. Welches Gartenwerkzeug wird für den professionellen Meerrettich-Anbau benötigt?
    Für den professionellen Meerrettich-Anbau benötigen Sie spezielles Gartenwerkzeug, das der tiefen Bodenbearbeitung und schonenden Ernte gerecht wird. Eine stabile Grabegabel ist essentiell zum Lockern des Bodens und zur vorsichtigen Ernte der langen Wurzeln. Ein Spaten mit scharfer Klinge ermöglicht die präzise Bodenvorbereitung und das Schneiden der Fechser. Eine Hacke ist wichtig für die regelmäßige Unkrautbekämpfung zwischen den Reihen. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen robuste Gartenwerkzeuge, die den Anforderungen des Wurzelgemüse-Anbaus standhalten. Ein Kultivator oder eine Motorhacke kann bei größeren Flächen die Bodenbearbeitung erleichtern. Zur Ernte sind außerdem ein scharfes Messer zum Zurückschneiden der Blätter und eine Gartenschere für das Teilen der Fechser nötig. Eine Gießkanne oder ein Bewässerungssystem gewährleistet die gleichmäßige Wasserversorgung. Für die Lagerung benötigen Sie Kisten und feuchten Sand. Hochwertige Werkzeuge aus rostfreiem Stahl oder mit spezieller Beschichtung sind langlebiger und erleichtern die Arbeit erheblich.
  11. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens das Wachstum von Armoracia rusticana?
    Der pH-Wert des Bodens hat einen entscheidenden Einfluss auf das Wachstum von Armoracia rusticana (Meerrettich). Der optimale pH-Bereich liegt zwischen 6,0 und 7,0, also im schwach sauren bis neutralen Bereich. In diesem pH-Spektrum können die Wurzeln Nährstoffe optimal aufnehmen und entwickeln ihre charakteristische Schärfe am besten. Bei zu sauren Böden (pH unter 5,5) wird die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt, insbesondere von Phosphor und Kalium, was zu schwächerem Wachstum und kleineren Wurzeln führt. Sehr alkalische Böden (pH über 7,5) können zu Eisenmangel führen, erkennbar an gelblichen Blättern. Der pH-Wert beeinflusst auch die Bodenstruktur - im optimalen Bereich bleibt der Boden krümelig und gut durchlüftet, was für die Entwicklung gerader, kräftiger Wurzeln wichtig ist. Bei extremen pH-Werten können vermehrt Pilzkrankheiten auftreten. Eine pH-Anpassung durch Kalkung saurer Böden oder Einarbeitung von Kompost bei alkalischen Böden kann das Wachstum deutlich verbessern und höhere Erträge erzielen.
  12. Welche Rolle spielen Senföle für die charakteristischen Eigenschaften des Meerrettichs?
    Senföle (Glucosinolate) sind die wichtigsten bioaktiven Verbindungen im Meerrettich und verantwortlich für seine charakteristischen Eigenschaften. Diese schwefelhaltigen Verbindungen entstehen erst beim Verletzen der Pflanze durch das Enzym Myrosinase aus Glucosinolat-Vorstufen. Die bekanntesten Senföle im Meerrettich sind Allylisothiocyanat und Phenylethylisothiocyanat, die für die intensive, stechende Schärfe sorgen. Diese Verbindungen haben starke antimikrobielle Eigenschaften und schützen die Pflanze vor Fraßfeinden und Krankheitserregern. Beim Menschen wirken Senföle antibakteriell, antifungal und entzündungshemmend, was die medizinische Bedeutung des Meerrettichs erklärt. Die Konzentration der Senföle variiert je nach Anbaubedingungen, Sorte und Erntezeitpunkt - kältere Temperaturen und Stress können die Bildung fördern. Die flüchtigen Senföle sind auch für das typische 'Brennen' in Nase und Augen beim Reiben frischen Meerrettichs verantwortlich. Diese natürlichen Abwehrstoffe machen Meerrettich zu einem wertvollen natürlichen Konservierungsmittel und Heilmittel.
  13. Wie funktioniert die Mischkultur mit Meerrettich als natürlicher Pflanzenschutz?
    Meerrettich funktioniert in der Mischkultur als natürlicher Pflanzenschutz durch seine ätherischen Öle und Wurzelausscheidungen, die viele Schädlinge abschrecken. Die scharfen Senföle wirken repellent auf Bodeninsekten, Wühlmäuse und verschiedene Käferarten. Besonders bewährt hat sich die Kombination mit Kartoffeln - die Wurzelausscheidungen des Meerrettichs können Kartoffelkäfer und Drahtwürmer fernhalten. Bei Erdbeeren kann Meerrettich als Unterpflanzung Bodenpilze unterdrücken, die Wurzelfäule verursachen. Die Kombination mit Obstbäumen zeigt oft positive Effekte gegen Wühlmäuse und Bodenschädlinge. Die antimikrobiellen Eigenschaften der Senföle können auch die Bodengesundheit fördern und pathogene Pilze reduzieren. Allerdings ist Vorsicht bei der Partnerwahl geboten - der ausbreitungsfreudige Meerrettich kann schwächere Pflanzen verdrängen. Die Mischkultur funktioniert am besten mit robusten, starkzehrenden Partner-Pflanzen. Ein Mindestabstand von 50 cm zu empfindlicheren Kulturen sollte eingehalten werden, um Konkurrenz um Nährstoffe und Raum zu vermeiden.
  14. Welche winterharten Eigenschaften machen Meerrettich besonders robust?
    Meerrettich zeichnet sich durch außergewöhnliche Winterhärte aus und übersteht problemlos Temperaturen bis -20°C. Seine Robustheit beruht auf mehreren Anpassungsstrategien: Die fleischigen Wurzeln fungieren als Nährstoff- und Energiespeicher, die der Pflanze helfen, harte Winter zu überstehen. Das tiefreichende Wurzelsystem reicht oft bis 60 cm tief und ist damit vor Oberflächenfrost geschützt. Die Pflanze zieht im Herbst alle Nährstoffe aus den Blättern in die Wurzeln zurück, wodurch diese kräftiger und widerstandsfähiger werden. Die hohe Konzentration an Senfölen wirkt wie ein natürliches Frostschutzmittel und verhindert das Einfrieren der Zellflüssigkeit. Als mehrjährige Staude hat Meerrettich evolutionäre Strategien entwickelt, um verschiedene Witterungsextreme zu überdauern. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben zwar ab, aber aus den Wurzeln treibt die Pflanze im Frühjahr zuverlässig wieder aus. Diese Eigenschaften machen Meerrettich zu einer der zuverlässigsten Kulturen in klimatisch schwierigen Regionen und ermöglichen den Anbau auch in rauen Gebirgslagen.
  15. Wie wird Meerrettich richtig gelagert und konserviert?
    Die richtige Lagerung von Meerrettich beginnt mit der schonenden Ernte und Aufbereitung. Nach der Ernte werden die Wurzeln vorsichtig von grober Erde befreit und gewaschen, das Laub auf 2 cm zurückgeschnitten. Für die Langzeitlagerung eignet sich die Sandkisten-Methode: Die Wurzeln werden in feuchten Sand eingeschlagen und bei 0-5°C im Keller gelagert - so bleiben sie mehrere Monate frisch. Alternativ können gereinigte Wurzeln in perforierte Plastikbeutel verpackt und im Kühlschrank bei 2-4°C aufbewahrt werden. Für die Konservierung gibt es verschiedene Methoden: Geriebener Meerrettich kann portionsweise eingefroren werden und behält dabei seine Schärfe. In Essig eingelegt hält sich geriebener Meerrettich mehrere Monate im Kühlschrank. Das Trocknen zu Pulver ist eine weitere Möglichkeit - dünne Scheiben werden bei niedriger Temperatur getrocknet und gemahlen. Wichtig ist, angeschnittene Wurzeln schnell zu verarbeiten, da sie an der Luft oxidieren und ihre Schärfe verlieren. Bei optimaler Lagerung bleiben die gesunden Inhaltsstoffe und das charakteristische Aroma erhalten.
  16. Welche Kompost- und Düngungsverfahren eignen sich für den Bio-Anbau?
    Für den biologischen Meerrettichanbau eignen sich verschiedene organische Kompost- und Düngungsverfahren, die nachhaltig Nährstoffe bereitstellen und die Bodengesundheit fördern. Gut verrotteter Kompost ist die Grundlage - 2-3 Liter pro Quadratmeter bei der Pflanzung einarbeiten. Hornspäne oder Hornmehl (80-100 g/m²) liefern Langzeit-Stickstoff für kräftiges Wurzelwachstum. Brennnesseljauche, 1:10 verdünnt, eignet sich als Flüssigdünger während der Wachstumsphase alle 3-4 Wochen. Komposttee aus reifem Kompost (1:10 mit Wasser, 24h ziehen lassen) versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen und nützlichen Mikroorganismen. Gründüngung in der Vorkultur mit Leguminosen wie Phacelia oder Lupinen reichert den Boden mit Stickstoff an. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de wissen, dass Meerrettich als Starkzehrer regelmäßige organische Düngung benötigt. Holzasche kann sparsam als Kaliumquelle eingesetzt werden. Wichtig ist, frischen Mist zu vermeiden, da er zu unförmigen Wurzeln führt. Eine Mulchschicht aus organischem Material unterstützt die kontinuierliche Humusbildung.
  17. Stimmt es, dass Meerrettich nur in der kalten Jahreszeit scharf wird?
    Die Behauptung, dass Meerrettich nur in der kalten Jahreszeit scharf wird, ist ein weit verbreiteter Mythos. Tatsächlich enthält Meerrettich ganzjährig scharfe Senföle, allerdings kann sich die Konzentration und Intensität jahreszeitlich unterscheiden. Die größte Schärfe entwickeln die Wurzeln typischerweise im Herbst und Winter, wenn die Pflanze ihre Energie in die Wurzeln zurückzieht und die Senföl-Konzentration ansteigt. Kältere Temperaturen können die Bildung bestimmter Aromastoffe fördern, aber auch im Sommer sind die Wurzeln durchaus scharf. Der optimale Erntezeitpunkt im Herbst hat eher praktische Gründe: Die Wurzeln sind dann ausgereift, haben ihre maximale Größe erreicht und die oberirdischen Teile ziehen ein. Die Lagerung bei kühlen Temperaturen konserviert die Schärfe besser als warme Lagerung. Frisch geerntete Sommerwurzeln können durchaus sehr scharf sein, verlieren aber ihre Intensität schneller. Die Wahrnehmung verstärkter Winterschärfe kann auch daran liegen, dass die Geschmacksnerven bei kälteren Temperaturen sensibler auf scharfe Reize reagieren.
  18. In welchen Regionen Deutschlands gedeiht Meerrettich traditionell am besten?
    Meerrettich gedeiht traditionell am besten in Regionen mit gemäßigtem Klima und fruchtbaren, tiefgründigen Böden. Historische Anbaugebiete finden sich in Bayern (besonders Franken), Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen. Die fränkischen Gebiete um Bamberg und die schwäbische Alb gelten als klassische Meerrettich-Regionen mit idealen Lössböden. In Norddeutschland haben sich die Marschen Schleswig-Holsteins als günstig erwiesen, da die nährstoffreichen, tiefgründigen Böden optimale Bedingungen bieten. Das Rheinland und die Niederrhein-Region profitieren von mildem Klima und fruchtbaren Alluvialböden. Meerrettich bevorzugt Gebiete mit ausreichend Niederschlag (600-800mm jährlich) und gemäßigten Temperaturen. Höhenlagen bis etwa 600 Meter sind noch geeignet, darüber wird die Vegetationszeit zu kurz. Die östlichen Bundesländer wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bieten mit ihren sandigen Lehm-böden ebenfalls gute Voraussetzungen. Wichtiger als die Region ist letztendlich der spezifische Standort mit der richtigen Bodenbeschaffenheit und Drainage. Moderne Anbaumethoden ermöglichen heute den erfolgreichen Anbau in fast allen deutschen Regionen.
  19. Worin unterscheiden sich mehrjährige Stauden von einjährigen Gewürzpflanzen?
    Mehrjährige Stauden wie Meerrettich unterscheiden sich grundlegend von einjährigen Gewürzpflanzen in ihrer Lebensdauer und Anbauweise. Stauden entwickeln ausdauernde Wurzelsysteme und können über viele Jahre hinweg am selben Standort kultiviert werden, während einjährige Pflanzen wie Dill oder Koriander nur eine Vegetationsperiode leben. Die oberirdischen Teile mehrjähriger Stauden sterben im Winter ab, treiben aber im Frühjahr aus den überdauernden Wurzeln wieder aus. Dies ermöglicht kontinuierliche Ernten über Jahre ohne Neupflanzung. Stauden bilden oft umfangreiche Wurzelsysteme aus, die tiefer reichen und mehr Nährstoffreserven anlegen können. Sie sind meist winterhärter und weniger witterungsabhängig als einjährige Gewürzpflanzen. Der Pflegeaufwand unterscheidet sich: Stauden benötigen seltener Aussaat, dafür regelmäßige Teilung und Verjüngung. Die Erträge steigen oft mit dem Alter der Pflanze. Einjährige Gewürzpflanzen ermöglichen dagegen jährliche Sortenwechsel und schnellere Anpassung an veränderte Bedürfnisse. Beide Anbauformen haben ihre Berechtigung in einem vielfältigen Kräutergarten und ergänzen sich optimal.
  20. Was unterscheidet Heilpflanzen von gewöhnlichen Küchenkräutern?
    Heilpflanzen unterscheiden sich von gewöhnlichen Küchenkräutern durch ihre nachgewiesenen medizinischen Eigenschaften und höheren Konzentrationen bioaktiver Wirkstoffe. Während Küchenkräuter primär dem Würzen und Verfeinern von Speisen dienen, enthalten Heilpflanzen wie Meerrettich therapeutisch wirksame Verbindungen in pharmakologisch relevanten Mengen. Die Senföle im Meerrettich haben beispielsweise antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften, die über reine Geschmacksfunktionen hinausgehen. Heilpflanzen durchliefen oft jahrhundertelange traditionelle Anwendung und moderne wissenschaftliche Untersuchungen ihrer Wirkstoffe. Sie unterliegen teilweise strengeren Qualitätskontrollen bezüglich Wirkstoffgehalt und Reinheit. Der Anbau von Heilpflanzen erfolgt oft nach speziellen Richtlinien, um optimale Wirkstoffkonzentrationen zu gewährleisten. Viele Pflanzen können beide Kategorien erfüllen - Meerrettich ist sowohl würzendes Küchenkraut als auch anerkannte Heilpflanze. Die Dosierung unterscheidet sich: Küchenkräuter werden meist in größeren Mengen verwendet, Heilpflanzen oft in kleineren, gezielten Mengen. Beide Kategorien ergänzen sich ideal in einer gesunden Ernährung und nachhaltigen Lebensweise.
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