Der optimale Winterschutz für Obstbäume und -sträucher

Winterschutz für Obstbäume: Damit Ihre Früchte auch im nächsten Jahr saftig sind

Obstbäume brauchen im Winter besondere Aufmerksamkeit, um gesund und ertragreich zu bleiben. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Bäume optimal schützen.

Das Wichtigste auf einen Blick: Obstbäume winterfest machen

  • Rechtzeitige Vorbereitung ist entscheidend
  • Wurzelbereich mulchen und vor Frost schützen
  • Stämme vor Wildverbiss und Frostrissen bewahren
  • Empfindliche Arten individuell schützen

Warum Winterschutz für Obstbäume so wichtig ist

Als Obstbaumbesitzerin weiß ich: Der Winter kann unseren grünen Freunden ganz schön zusetzen. Frost, Schnee und eisige Winde machen den Bäumen das Leben schwer. Ohne angemessenen Schutz drohen Frostschäden an Wurzeln, Rinde und Knospen. Das kann im schlimmsten Fall zum Absterben führen oder zumindest die nächste Ernte deutlich schmälern.

Besonders junge Bäume und frostempfindliche Arten wie Pfirsiche oder Aprikosen sind gefährdet. Aber auch robustere Apfel- oder Birnbäume profitieren von etwas Zuwendung. Mit den richtigen Maßnahmen beugen wir nicht nur akuten Schäden vor, sondern stärken die Bäume langfristig.

So wirken sich Winterschäden aus

Ungeschützte Obstbäume können im Winter einiges abbekommen:

  • Frostrisse in der Rinde öffnen Einfallstore für Krankheitserreger
  • Erfrorene Blütenknospen bedeuten Ernteausfälle im Folgejahr
  • Geschädigte Wurzeln schwächen den gesamten Baum
  • Wildverbiss kann junge Bäume komplett zerstören

All das lässt sich mit den richtigen Schutzmaßnahmen weitgehend vermeiden. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, was wir tun können.

So bereiten Sie Ihre Obstbäume auf den Winter vor

Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend

Mit den Vorbereitungen sollten wir nicht zu lange warten. Ideal ist es, wenn wir schon im Spätherbst loslegen, bevor der erste Frost kommt. Bei mir im Garten fange ich meist Mitte bis Ende Oktober an - je nachdem, wie sich das Wetter entwickelt.

Jeder Baum braucht etwas anderes

Nicht jeder Obstbaum ist gleich winterhart. Meine alten Apfelbäume stecken einiges weg, während der junge Pfirsichbaum besonders empfindlich ist. Deshalb schaue ich mir jeden Baum einzeln an:

  • Wie alt ist er?
  • Welche Art ist es?
  • Gab es im Vorjahr Probleme?

Danach richte ich die Schutzmaßnahmen aus. Für Anfänger empfehle ich, sich im Zweifel Rat beim örtlichen Gartenbauverein zu holen.

Das brauchen Sie für den Winterschutz

Für einen guten Grundschutz benötigen Sie nicht viel:

  • Mulchmaterial wie Laub oder Rindenmulch
  • Jutesäcke oder Vlies
  • Drahtgitter gegen Wildverbiss
  • Kalkfarbe für den Stammanstrich

Mit diesen Basics kommen Sie schon weit. Für empfindlichere Arten lohnt sich eventuell noch die Anschaffung von Frostschutzmatten.

Wurzeln und Boden schützen - wichtig im Winter

Warum der Wurzelschutz so wichtig ist

Die Wurzeln sind das Herzstück jedes Baumes. Hier werden Nährstoffe und Wasser aufgenommen. Frieren sie durch, kann das fatale Folgen haben. Besonders gefährdet sind die feinen Haarwurzeln nahe der Oberfläche.

Mulchen - der natürliche Wintermantel

Eine dicke Mulchschicht ist der einfachste und effektivste Schutz. Ich verwende dafür gerne:

  • Herbstlaub
  • Holzhäcksel
  • Stroh

Einfach rund um den Stamm aufschichten, aber nicht direkt an die Rinde. So bleibt der Boden länger warm und die Feuchtigkeit wird gespeichert.

Drainage nicht vergessen

Nasse Füße mag kein Obstbaum. Staunässe im Winter kann zu Wurzelfäule führen. Deshalb sorge ich für gute Drainage:

  • Verdichteten Boden auflockern
  • Bei Bedarf Sand oder Kies einarbeiten
  • Abflussmöglichkeiten für Regenwasser schaffen

Extra-Schutz bei starkem Frost

Wird es richtig kalt, lege ich zusätzlich eine Schicht Vlies oder Jutesäcke über den Wurzelbereich. Das hilft besonders bei jungen Bäumen oder frostempfindlichen Arten wie Feigen.

Mit diesen Maßnahmen sind Ihre Obstbäume gut gerüstet für die kalte Jahreszeit. Denken Sie daran: Ein bisschen Aufwand im Herbst zahlt sich im nächsten Sommer mit einer reichen Ernte aus!

Stammschutz: Ihre Obstbäume sicher durch den Winter bringen

Der Stamm ist das Herzstück eines jeden Obstbaums. Im Winter ist er besonderen Gefahren ausgesetzt, die seine Gesundheit und Produktivität beeinträchtigen können. Betrachten wir diese Risiken und effektive Schutzmaßnahmen näher.

Gefahren für den Stamm im Winter

Obstbäume müssen im Winter mit verschiedenen Herausforderungen fertig werden:

  • Frostrisse: Starke Temperaturschwankungen können dazu führen, dass die Rinde aufreißt.
  • Wildverbiss: Hungrige Tiere knabbern gerne an der Rinde, was zu erheblichen Schäden führen kann.
  • Sonnenbrand: Ja, auch im Winter! Die tiefstehende Sonne kann die Rinde aufheizen und bei plötzlichem Frost zu Schäden führen.

Methoden zum Schutz vor Frostrissen

Um Frostrisse zu vermeiden, gibt es bewährte Techniken:

  • Kalkanstrich: Eine Mischung aus Kalk und Wasser schützt vor starken Temperaturschwankungen.
  • Stammmanschetten: Diese Ummantelungen aus Jute oder Schilfrohr bieten zusätzlichen Schutz.
  • Vliesumwicklung: Ein luftdurchlässiges Vlies kann den Stamm vor extremer Kälte bewahren.

Schutz vor Wildverbiss

Gegen hungrige Wildtiere helfen folgende Maßnahmen:

  • Drahtgitter: Ein engmaschiges Gitter um den Stamm hält Nagetiere fern.
  • Plastikmanschetten: Diese speziellen Schutzvorrichtungen verhindern, dass Tiere an die Rinde gelangen.
  • Natürliche Abschreckung: Ausbringen von stark riechenden Substanzen wie Schafwolle oder bestimmten ätherischen Ölen.

Vorbeugung von Sonnenbrand

Auch im Winter kann die Sonne dem Baum zusetzen. So beugen Sie vor:

  • Weißen der Stämme: Ein Kalkanstrich reflektiert das Sonnenlicht und verhindert zu starke Erwärmung.
  • Schattierung: Anbringen von Schilfmatten oder ähnlichen Materialien an der Südseite des Stammes.
  • Richtige Standortwahl: Bei Neupflanzungen den Standort so wählen, dass starke Sonneneinstrahlung vermieden wird.

Kronenschutz: Oben hui, unten pfui?

Nicht nur der Stamm, auch die Krone Ihres Obstbaums braucht im Winter besondere Aufmerksamkeit. Hier einige Tipps, wie Sie die empfindlichen Zweige und Knospen schützen können.

Schutz junger und empfindlicher Zweige

Junge Triebe sind besonders anfällig für Frostschäden. So können Sie vorbeugen:

  • Zusammenbinden: Binden Sie die Zweige junger Bäume locker zusammen, um sie vor Schneebruch zu schützen.
  • Vliesumhüllung: Wickeln Sie empfindliche Zweige in Vlies ein, besonders bei frostempfindlichen Arten.
  • Richtige Düngung: Vermeiden Sie späte Stickstoffgaben, die das Wachstum neuer, frostempfindlicher Triebe fördern.

Verwendung von Vliesen und anderen Abdeckmaterialien

Vliese und ähnliche Materialien können sehr wirksam sein:

  • Frostschutzvlies: Leicht und luftdurchlässig, ideal für kleinere Bäume und Sträucher.
  • Jutesäcke: Robust und natürlich, eignen sich gut für größere Bäume.
  • Strohmatten: Traditionell und effektiv, bieten guten Schutz vor Kälte und Wind.

Spezielle Maßnahmen für immergrüne Obstgehölze

Immergrüne Obstbäume wie Zitrusgewächse benötigen besondere Aufmerksamkeit:

  • Winterquartier: Topfpflanzen in einen kühlen, hellen Raum stellen.
  • Wurzelschutz: Töpfe mit Styropor oder Luftpolsterfolie umwickeln.
  • Bewässerung: Auch im Winter sparsam gießen, Staunässe vermeiden.

Spezifische Schutzmaßnahmen für verschiedene Obstarten

Jede Obstart hat ihre eigenen Bedürfnisse. Hier ein Überblick über die wichtigsten Gruppen:

Kernobst (Apfel, Birne)

Apfel- und Birnbäume sind relativ winterhart, benötigen aber dennoch Schutz:

  • Stammschutz: Gegen Frostrisse und Wildverbiss wie oben beschrieben.
  • Schnitt: Sommerschnitt bevorzugen, um die Winterhärte zu fördern.
  • Bodenpflege: Mulchen Sie den Wurzelbereich, um Frostschäden an den Wurzeln zu vermeiden.

Steinobst (Kirsche, Pflaume, Pfirsich)

Steinobst ist oft empfindlicher als Kernobst:

  • Frostschutz: Besonders wichtig für Pfirsiche und Aprikosen, Vliesabdeckung der Krone.
  • Standortwahl: Geschützte Lagen bevorzugen, Frostsenken meiden.
  • Wurzelschutz: Dicke Mulchschicht auftragen, besonders bei jungen Bäumen.

Beerenobst (Himbeere, Brombeere, Johannisbeere)

Beerensträucher haben spezielle Anforderungen:

  • Rückschnitt: Bei Himbeeren alte Ruten entfernen, bei Brombeeren die Triebe niederlegen und mit Erde bedecken.
  • Abdeckung: Wurzelbereiche mit Laub oder Stroh mulchen.
  • Stützen: Hohe Sträucher vor Wintersturm sichern.

Exotische und besonders empfindliche Obstarten

Für Feigen, Kiwis und Co. gelten besondere Regeln:

  • Winterschutz: Komplett einpacken in Vlies oder Jute, Wurzelbereich stark mulchen.
  • Kübelpflanzen: In frostfreie, aber kühle Räume bringen.
  • Mikroklima: Geschützte Standorte an Hauswänden nutzen, Windschutz anbringen.

Mit diesen Maßnahmen sind Ihre Obstbäume und -sträucher gut für die kalte Jahreszeit vorbereitet. Ein bisschen Aufwand im Herbst und Winter kann sich im Frühjahr und Sommer durch gesunde, ertragreiche Pflanzen auszahlen. Also, machen Sie sich an die Arbeit – Ihre Obstbäume werden es Ihnen danken!

Winterschnitt: Wichtig für die Obstbaumgesundheit

Der Winterschnitt ist für Obstbäume und -sträucher sehr wichtig. Er fördert Wachstum und Fruchtbildung und hält die Pflanze gesund. Die beste Zeit dafür liegt zwischen November und März, wenn die Bäume ruhen.

Grundlagen der Schnitttechnik

Beim Winterschnitt beachten Sie folgende Grundsätze:

  • Entfernen Sie abgestorbene, kranke oder sich kreuzende Äste.
  • Schneiden Sie Wasserschosse komplett weg.
  • Lichten Sie die Krone aus für mehr Licht und Luft.
  • Kürzen Sie zu lange Triebe um etwa ein Drittel.

Nutzen Sie saubere, scharfe Werkzeuge für glatte Schnitte und minimale Verletzungen.

Besonderheiten beim Schnitt verschiedener Obstarten

Jede Obstart hat eigene Anforderungen:

Apfel und Birne: Vertragen kräftigen Rückschnitt. Entfernen Sie 20-30% des letztjährigen Zuwachses.

Kirsche und Pflaume: Weniger stark schneiden. Fokus auf Auslichten der Krone.

Pfirsich und Aprikose: Schnitt gegen Ende des Winters, um Frostschäden zu vermeiden.

Beerenobst: Bei Himbeeren und Brombeeren abgetragene Ruten bodennah entfernen. Johannisbeeren und Stachelbeeren auslichten, ältere Triebe entfernen.

Vermeidung von Schnittwunden und deren Behandlung

Große Schnittwunden können Eintrittspforten für Krankheitserreger sein. Zur Vermeidung:

  • Schneiden Sie nah am Stamm oder Ast, ohne den Astring zu verletzen.
  • Nutzen Sie für größere Äste die Drei-Schnitt-Methode.
  • Behandeln Sie größere Wunden mit Wundverschlussmittel oder Baumwachs.

Ernährung und Düngung im Winter: Ja oder Nein?

Ob man Obstbäume im Winter düngen sollte, wird oft diskutiert. Grundsätzlich ist eine Winterdüngung meist nicht nötig und kann schädlich sein.

In der Ruhephase nehmen Bäume kaum Nährstoffe auf. Düngung könnte das Wurzelwachstum anregen und die Frostempfindlichkeit erhöhen. Konzentrieren Sie sich auf die Vorbereitung für die Frühjahrsdüngung.

Kalkung: Wann und wie?

Eine Ausnahme ist die Kalkung des Bodens. Diese kann im Winter erfolgen, besonders bei niedrigem pH-Wert. Kalk wirkt langsam und kann bis zum Frühjahr einarbeiten. Streuen Sie Kalk großflächig unter der Baumkrone und harken Sie ihn leicht ein.

Vorbereitung auf die Frühjahrsdüngung

Nutzen Sie den Winter zur Vorbereitung:

  • Führen Sie eine Bodenanalyse durch.
  • Planen Sie die Düngermenge basierend auf Alter und Zustand des Baumes.
  • Bereiten Sie organischen Dünger wie Kompost oder verrotteten Mist vor.

Beginnen Sie mit der Düngung, sobald der Boden im Frühjahr frostfrei ist.

Krankheits- und Schädlingsprävention im Wintergarten

Der Winter eignet sich gut für präventive Maßnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge. Gründliche Hygiene im Obstgarten ist dabei sehr wichtig.

Winterliche Hygienemaßnahmen im Obstgarten

Diese Schritte helfen, den Krankheits- und Schädlingsdruck zu reduzieren:

  • Entfernen Sie Laub und Fallobst konsequent.
  • Kratzen Sie lose Rinde ab und entfernen Sie Moose und Flechten vom Stamm.
  • Reinigen und desinfizieren Sie Ihre Gartenwerkzeuge.
  • Entfernen Sie Fruchtmumien von den Bäumen.

Entfernung von Fallobst und befallenen Pflanzenteilen

Besonders wichtig ist die gründliche Entfernung von Fallobst und kranken Pflanzenteilen. Diese können Krankheiten wie Schorf oder Monilia übertragen. Kompostieren Sie dieses Material nicht, sondern entsorgen Sie es über den Hausmüll oder verbrennen Sie es, falls erlaubt.

Vorbeugender Pflanzenschutz im Winter

Einige vorbeugende Maßnahmen für den Winter:

  • Bringen Sie Leimringe gegen Frostspanner an.
  • Führen Sie eine Winterspritzung mit Mineralölen gegen überwinternde Schädlinge durch.
  • Streichen Sie die Stämme mit Kalkmilch gegen Frostrisse und Schädlinge.

Ein gesunder, gut gepflegter Baum ist von Natur aus widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Die Winterpflege ist die Basis für ein erfolgreiches Obstjahr!

Winterliche Wachsamkeit: Pflege und Überwachung Ihrer Obstbäume

Regelmäßige Kontrolle der Schutzmaßnahmen

Auch wenn der Winter Ruhezeit für Ihre Obstbäume bedeutet, sollten Sie sie nicht völlig aus den Augen verlieren. Regelmäßige Kontrollgänge sind wesentlich für einen erfolgreichen Winterschutz. Überprüfen Sie alle paar Wochen, ob die Stammschutzmanschetten noch fest sitzen und ob sich unter den Vliesen oder Jutesäcken keine Mäuse eingenistet haben. Achten Sie auch darauf, ob die Mulchschicht noch intakt ist oder ob sie vom Wind verweht wurde.

Anpassung bei extremen Wetterereignissen

Der Winter kann uns manchmal überraschen – sei es mit plötzlichen Wärmeeinbrüchen oder extremer Kälte. Bei ungewöhnlich milden Temperaturen sollten Sie die Schutzmaßnahmen etwas lockern, damit sich keine Feuchtigkeit staut. Wird's dagegen sehr kalt, können Sie eine zusätzliche Lage Vlies oder Stroh anbringen. Besonders junge Bäume profitieren von diesem Extra-Schutz.

Schneemanagement auf Ästen und in der Krone

Schnee kann zwar wunderschön aussehen, aber für Ihre Obstbäume zur echten Belastung werden. Schwere Schneemassen können Äste zum Brechen bringen. Schütteln Sie daher nach starkem Schneefall vorsichtig die Äste ab. Verwenden Sie dafür am besten einen Besen mit weichen Borsten, um die Rinde nicht zu verletzen. Bei Eiskrusten sollten Sie allerdings vorsichtig sein – hier ist die Bruchgefahr zu groß.

Frühlingsgefühle: Der Übergang in die neue Saison

Der richtige Zeitpunkt für die Entfernung des Winterschutzes

Wenn die Tage länger und wärmer werden, möchten viele Hobbygärtner den Winterschutz entfernen. Aber Vorsicht: Zu früh ist oft kontraproduktiv. Warten Sie, bis die Nachtfröste sicher vorbei sind. Das ist meist Ende März bis Anfang April der Fall. Beobachten Sie die Wettervorhersage und entfernen Sie den Schutz schrittweise an milden, bewölkten Tagen.

Schrittweise Abhärtung der Pflanzen

Nach dem behüteten Winterschlaf müssen sich die Bäume erst wieder an Wind und Wetter gewöhnen. Gehen Sie behutsam vor: Entfernen Sie zuerst die äußeren Schutzschichten und lassen Sie dünnere Vliese noch eine Weile dran. So können sich die Bäume langsam an die Umgebung anpassen. Bei empfindlichen Arten wie Pfirsichen oder Aprikosen ist besondere Vorsicht geboten – hier kann eine zu schnelle Freilegung zu Frostschäden führen.

Frühjahrscheck und erste Pflegemaßnahmen

Sobald der Winterschutz ab ist, ist es Zeit für den großen Frühjahrscheck. Untersuchen Sie Ihre Bäume gründlich auf Frostschäden, abgestorbene Äste oder Krankheitszeichen. Jetzt ist auch der richtige Moment für den Frühjahrsschnitt – aber nur bei frostfreiem Wetter! Entfernen Sie kranke oder sich kreuzende Äste und formen Sie die Krone. Denken Sie auch an eine Düngung mit organischem Material wie Kompost oder gut verrottetem Mist, um Ihre Bäume für die neue Saison zu stärken.

Ein Blick in die Zukunft: Gesunde Bäume, reiche Ernte

Mit dem richtigen Winterschutz und einer sorgfältigen Übergangsphase im Frühjahr schaffen Sie gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Obstjahr. Ihre Mühen werden sich auszahlen: Gesunde, gut gepflegte Bäume sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge und belohnen Sie mit einer reichen Ernte. Beachten Sie: Jeder Baum ist ein Individuum und reagiert anders auf die Herausforderungen des Winters. Mit der Zeit werden Sie ein Gespür dafür entwickeln, was Ihre Obstbäume brauchen.

Ob knackige Äpfel, saftige Birnen oder süße Kirschen – mit der richtigen Winterpflege und einem gelungenen Start in den Frühling steht einer erfolgreichen Obstsaison nichts mehr im Wege. Freuen Sie sich auf die ersten Blüten, das frische Grün und natürlich auf die leckeren Früchte, die Sie bald ernten werden. Ihr Obstgarten wird es Ihnen danken – mit vitalen Bäumen und einer Fülle an Obst, das Sie das ganze Jahr über genießen können.

Tags: Obst
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Wann sollte man mit dem Winterschutz für Obstbäume beginnen?
    Mit dem Winterschutz für Obstbäume sollten Sie bereits im Spätherbst beginnen, idealerweise zwischen Mitte und Ende Oktober, bevor der erste Frost eintritt. Der genaue Zeitpunkt hängt von der regionalen Witterung ab. Bei milden Temperaturen können Sie bis Anfang November warten, in kälteren Gebieten sollten Sie jedoch früher starten. Wichtig ist, dass alle Schutzmaßnahmen abgeschlossen sind, bevor die Temperaturen dauerhaft unter den Gefrierpunkt fallen. Eine rechtzeitige Vorbereitung gibt den Bäumen ausreichend Zeit, sich an die Schutzmaßnahmen zu gewöhnen und verhindert Kälteschock. Beobachten Sie die Wettervorhersage und orientieren Sie sich an den ersten frostigen Nächten als Startsignal. Junge und empfindliche Obstbäume wie Pfirsiche oder Aprikosen benötigen den Winterschutz besonders früh, während robuste Apfel- und Birnbäume auch bei späteren Schutzmaßnahmen gut zurechtkommen.
  2. Welche Materialien werden für den Stammschutz von Obstbäumen benötigt?
    Für einen wirksamen Stammschutz benötigen Sie verschiedene Materialien je nach Schutzart. Gegen Frostrisse eignen sich Kalkfarbe für den Weißanstrich, Jutesäcke oder Vlies für die Stammummantelung. Vor Wildverbiss schützen engmaschige Drahtgitter oder spezielle Plastikmanschetten. Zur natürlichen Abschreckung können Schafwolle oder ätherische Öle verwendet werden. Hochwertige Frostschutzmatten bieten zusätzlichen Komfort und Langlebigkeit. Für Sonnenbrandschutz sind Schilfrohrmatten oder andere Schattierungsmaterialien hilfreich. Gartenfachgeschäfte wie samen.de bieten oft praktische Komplettsets mit allen notwendigen Materialien für den Baumschutz. Achten Sie bei der Auswahl auf atmungsaktive, wetterfeste Materialien, die mehrere Jahre verwendbar sind. Die Materialstärke sollte zur Größe und Empfindlichkeit Ihres Obstbaums passen. Eine Kombination verschiedener Schutzmaßnahmen bietet den besten Rundumschutz für Ihre wertvollen Obstbäume.
  3. Wie schützt man die Wurzeln von Obstbäumen vor Frost?
    Der Wurzelschutz erfolgt hauptsächlich durch eine dicke Mulchschicht rund um den Baum. Verwenden Sie Herbstlaub, Holzhäcksel, Stroh oder Rindenmulch in einer Schichtdicke von 10-15 Zentimetern. Achten Sie darauf, dass das Mulchmaterial nicht direkt an die Rinde reicht, um Fäulnis zu vermeiden. Bei starkem Frost können Sie zusätzlich Vlies oder Jutesäcke über den Wurzelbereich legen. Besonders wichtig ist eine gute Drainage, da Staunässe zu Wurzelfäule führt. Lockern Sie verdichteten Boden auf und arbeiten Sie bei Bedarf Sand oder Kies ein. Junge Bäume und frostempfindliche Arten wie Feigen benötigen verstärkten Schutz durch mehrere Mulchschichten oder spezielle Frostschutzmatten. Der Mulch speichert Bodenwärme, reguliert die Feuchtigkeit und schützt die empfindlichen Haarwurzeln vor Temperaturschwankungen. Entfernen Sie den Wurzelschutz erst im Frühjahr nach den letzten Frösten schrittweise.
  4. Warum ist eine rechtzeitige Wintervorbereitung bei Obstbäumen wichtig?
    Eine rechtzeitige Wintervorbereitung ist entscheidend für die Gesundheit und Produktivität Ihrer Obstbäume. Ohne angemessenen Schutz drohen schwerwiegende Frostschäden an Wurzeln, Rinde und Knospen, die zum Absterben des Baums oder erheblichen Ernteausfällen führen können. Frostrisse in der Rinde öffnen Eintrittspforten für Krankheitserreger und Schädlinge. Erfrorene Blütenknospen bedeuten direkte Ernteeinbußen im Folgejahr. Geschädigte Wurzeln schwächen den gesamten Baum langfristig und beeinträchtigen seine Widerstandsfähigkeit. Wildverbiss kann besonders bei jungen Bäumen zum kompletten Verlust führen. Durch vorbeugende Maßnahmen stärken Sie nicht nur die akute Winterresistenz, sondern fördern die langfristige Vitalität der Bäume. Ein gesunder, gut vorbereiteter Obstbaum entwickelt bessere Abwehrkräfte gegen Krankheiten und Schädlinge und belohnt Sie mit reichen Ernten über viele Jahre. Die Investition in Winterschutz zahlt sich durch gesunde, ertragreiche Bäume vielfach aus.
  5. Welche besonderen Bedürfnisse haben junge versus alte Obstbäume im Winter?
    Junge und alte Obstbäume haben unterschiedliche Winterschutz-Bedürfnisse. Junge Bäume (1-5 Jahre) sind deutlich frostempfindlicher und benötigen intensiveren Schutz. Ihre dünne Rinde ist anfällig für Frostrisse, das noch schwache Wurzelsystem reagiert empfindlich auf Bodenfrost. Jungbäume brauchen kompletten Stammschutz, verstärktes Mulchen und oft zusätzliche Kronenabdeckung mit Vlies. Alte, etablierte Bäume haben dickere, widerstandsfähigere Rinde und ausgedehnte Wurzelsysteme. Sie kommen meist mit grundlegendem Schutz aus: Stammschutz gegen Wildverbiss, Mulchen des Wurzelbereichs und Kalkanstrich gegen Frostrisse. Allerdings können sehr alte Bäume durch geschwächte Vitalität wieder empfindlicher werden. Die Schutzintensität sollte an Baumalter, Art und Standort angepasst werden. Während junge Bäume jeden verfügbaren Schutz benötigen, können Sie bei alten Bäumen selektiver vorgehen und sich auf die wichtigsten Maßnahmen konzentrieren. Beobachten Sie Ihre Bäume individuell und passen Sie den Schutz entsprechend an.
  6. Worin unterscheidet sich der Winterschutz von Kernobst und Steinobst?
    Kernobst (Apfel, Birne) und Steinobst (Kirsche, Pflaume, Pfirsich) haben verschiedene Winterhärte-Grade und benötigen entsprechend angepasste Schutzmaßnahmen. Kernobst ist generell winterhärter und kommt mit grundlegendem Schutz aus: Stammschutz gegen Wildverbiss, Mulchen und eventuell Kalkanstrich. Steinobst ist deutlich frostempfindlicher, besonders Pfirsiche und Aprikosen. Diese benötigen intensiveren Schutz mit Vliesabdeckung der Krone, verstärktem Wurzelschutz und geschützten Standorten. Steinobst sollte in Frostsenken gemieden und bevorzugt an warmen, windgeschützten Plätzen gepflanzt werden. Während Kernobst kräftige Winterschnitte verträgt, sollte Steinobst schonender geschnitten werden. Die Blütezeit spielt ebenfalls eine Rolle: Steinobst blüht früher und ist daher spätfrostgefährdeter. Auch die Bodenpflege unterscheidet sich - Steinobst bevorzugt durchlässigere, wärmere Böden. Bei der Standortwahl sollten diese artspezifischen Bedürfnisse von Anfang an berücksichtigt werden, um den Winterschutz-Aufwand zu minimieren.
  7. Wie unterscheidet sich die Obstbaumpflege im Winter von der Gartenpflege anderer Pflanzen?
    Die Winterpflege von Obstbäumen unterscheidet sich in mehreren Punkten von anderen Gartenpflanzen. Obstbäume haben besondere Anforderungen aufgrund ihrer Größe, Langlebigkeit und Ertragsziele. Der Stammschutz ist bei Obstbäumen essentiell, während andere Pflanzen hauptsächlich Wurzel- und Kronenschutz benötigen. Obstbäume erfordern spezifische Schnittmaßnahmen im Winter zur Ertragsförderung, andere Gehölze werden oft nur ausgelichtet. Die Krankheits- und Schädlingsprävention ist bei Obstbäumen intensiver - Fallobst-Entfernung, Hygienemaßnahmen und Leimringe sind spezifische Maßnahmen. Obstbäume benötigen langfristige Pflegestrategien über Jahrzehnte, während einjährige Pflanzen nur eine Saison überdauern müssen. Der Wildverbiss-Schutz ist bei wertvollen Obstbäumen kritischer als bei anderen Gehölzen. Auch die Mikroklima-Ansprüche unterscheiden sich - Obstbäume brauchen oft wärmere, geschütztere Standorte. Die Investition in hochwertigen Winterschutz lohnt sich bei Obstbäumen besonders, da sie über viele Jahre Erträge liefern und schwer zu ersetzen sind.
  8. Was passiert mit Obstbäumen ohne Winterschutz bei Frostrissen und Wildverbiss?
    Ohne angemessenen Winterschutz können Obstbäume schwere Schäden erleiden, die ihre Gesundheit und Produktivität langfristig beeinträchtigen. Frostrisse entstehen durch starke Temperaturschwankungen und reißen die Rinde auf. Diese Wunden bilden Eintrittspforten für Pilze, Bakterien und Schädlinge, die zu Stamm- und Wurzelfäule führen können. Große Frostrisse können den Saftstrom unterbrechen und zum Absterben ganzer Baumteile führen. Wildverbiss durch Hasen, Rehe oder Mäuse schädigt die lebensnotwendige Rindenschicht. Bei Ringelbiss um den kompletten Stamm stirbt der Baum ab, da der Saftstrom unterbrochen wird. Selbst teilweiser Verbiss schwächt den Baum erheblich und macht ihn anfällig für Sekundärinfektionen. Zusätzlich können erfrorene Blütenknospen zu kompletten Ernteausfällen führen. Wurzelschäden durch Bodenfrost beeinträchtigen die Nährstoff- und Wasseraufnahme. Die Regeneration solcher Schäden dauert Jahre und gelingt oft nicht vollständig. Vorbeugende Schutzmaßnahmen sind daher deutlich effektiver als nachträgliche Behandlungen.
  9. Wo kann man hochwertigen Frostschutz für Obstbäume kaufen?
    Hochwertigen Frostschutz für Obstbäume erhalten Sie in verschiedenen Bezugsquellen. Gartenfachgeschäfte wie samen.de bieten als Spezialisten für Gartenbedarf eine breite Auswahl qualitätvoller Winterschutz-Materialien. Hier finden Sie professionelle Beratung und können sich über die optimalen Produkte für Ihre spezifischen Bedürfnisse informieren. Baumschulen sind ebenfalls excellent Anlaufstellen, da sie praktische Erfahrung mit dem Winterschutz verschiedener Obstarten haben. Online-Shops ermöglichen bequeme Bestellung und Lieferung nach Hause, besonders praktisch für größere Mengen. Gartencenter vor Ort bieten den Vorteil direkter Beratung und sofortiger Verfügbarkeit. Landwirtschaftliche Genossenschaften führen oft günstige Großpackungen für größere Obstgärten. Achten Sie beim Kauf auf atmungsaktive, witterungsbeständige Materialien und lassen Sie sich über die richtige Anwendung informieren. Investieren Sie in qualitative Produkte - sie sind langlebiger und effektiver als Billigware und schützen Ihre wertvollen Obstbäume optimal.
  10. Welche Baumschutz Materialien sollte man für den Obstgarten bestellen?
    Für einen umfassenden Obstgarten-Winterschutz sollten Sie verschiedene Materialien bevorraten. Zur Grundausstattung gehören Mulchmaterialien wie Rindenmulch oder Holzhäcksel für den Wurzelschutz. Stammschutz-Materialien wie Jutesäcke, atmungsaktive Vliese und Kalkfarbe für den Weißanstrich sind essentiell. Gegen Wildverbiss benötigen Sie engmaschige Drahtgitter oder spezielle Baummanschetten. Frostschutzmatten bieten flexiblen Schutz für besonders empfindliche Bäume. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de empfehlen oft praktische Komplett-Sets, die alle wichtigen Materialien enthalten. Zusätzlich sollten Sie Leimringe gegen Frostspanner und Baumwachs für Schnittwunden einplanen. Die benötigten Mengen richten sich nach Anzahl und Größe Ihrer Obstbäume sowie der regionalen Klimahärte. Planen Sie großzügig - überschüssige Materialien können Sie in Folgejahren verwenden. Bestellen Sie rechtzeitig vor dem Winter, da beliebte Artikel oft ausverkauft sind. Achten Sie auf umweltfreundliche, wiederverwendbare Materialien für nachhaltigen Baumschutz.
  11. Welche Auswirkungen hat die Bodenqualität auf die Winterhärte von Obstbäumen?
    Die Bodenqualität beeinflusst die Winterhärte von Obstbäumen erheblich. Gut durchlässige, nährstoffreiche Böden fördern kräftiges Wachstum und stärken die natürliche Frostresistenz. Verdichtete oder staunasse Böden schwächen die Bäume und machen sie anfälliger für Frostschäden. Der pH-Wert sollte für Obstbäume zwischen 6,0 und 7,0 liegen - zu saure oder alkalische Böden beeinträchtigen die Nährstoffaufnahme und damit die Winterhärte. Ein ausgewogenes Verhältnis von Nährstoffen, besonders Kalium, stärkt die Zellwände und verbessert die Frosttoleranz. Humusreiche Böden speichern Wärme besser und puffern Temperaturschwankungen ab. Sandige Böden erwärmen sich schneller, können aber auch schneller auskühlen. Lehmböden halten Feuchtigkeit gut, neigen aber zu Staunässe. Eine regelmäßige Bodenanalyse hilft, Defizite zu erkennen und gezielt zu verbessern. Durch Kompostgaben, Kalken und Bodenlockerung können Sie die Winterhärte Ihrer Obstbäume langfristig stärken. Gesunde Böden produzieren widerstandsfähigere Bäume, die weniger Winterschutz benötigen.
  12. Wie funktioniert die Physiologie von Obstbäumen während der Winterruhe?
    Während der Winterruhe stellen Obstbäume ihren Stoffwechsel auf ein Minimum herunter, um Energie zu sparen und Frostschäden zu vermeiden. Dieser Prozess beginnt bereits im Spätsommer durch verkürzte Tageslänge und sinkende Temperaturen. Die Bäume lagern Reservestoffe wie Stärke und Zucker in Wurzeln, Stamm und Ästen ein - diese wirken wie natürliches Frostschutzmittel. Das Kambium, die wachstumsaktive Schicht unter der Rinde, stellt seine Aktivität ein. Der Wassergehalt in den Zellen wird reduziert, um Eisbildung und Zellschäden zu verhindern. Die Spaltöffnungen schließen sich, um Wasserverlust zu minimieren. Blätter werden abgeworfen, da sie zu viel Energie für die Erhaltung kosten würden. Die Wurzeln bleiben länger aktiv als oberirdische Teile und nehmen bei geeigneten Temperaturen weiterhin Wasser und Nährstoffe auf. Dieser Ruhezustand ist überlebensnotwendig - Störungen durch zu warme Perioden können die Frostresistenz gefährden. Das Verständnis dieser Prozesse hilft bei der optimalen Winterpflege der Bäume.
  13. Welche Rolle spielt das Mikroklima für die Obstbaum Überwinterung?
    Das Mikroklima hat entscheidenden Einfluss auf die Überwinterung von Obstbäumen und kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Geschützte Standorte an Hauswänden, Mauern oder in Senken können mehrere Grad wärmer sein als offene Lagen. Diese Wärmespeicher geben nachts gespeicherte Tageswärme ab und mildern Frostperioden. Windschutz reduziert die gefühlte Kälte erheblich und verhindert Austrocknung durch kalte Winde. Südhänge erwärmen sich tagsüber stärker, können aber nachts schneller auskühlen - hier sind Temperaturschwankungen problematisch. Frostsenken, wo sich kalte Luft sammelt, sind ungeeignet für empfindliche Obstarten. Die Bodenbeschaffenheit beeinflusst das Mikroklima - steinige Böden speichern Wärme, während feuchte Bereiche schneller gefrieren. Bereits kleine Höhenunterschiede von wenigen Metern können klimatische Unterschiede bewirken. Auch die Umgebungsbepflanzung spielt eine Rolle - größere Bäume können Windschutz bieten, aber auch Kaltluftstau verursachen. Bei der Standortwahl sollten Sie das lokale Mikroklima unbedingt berücksichtigen, um den Winterschutz-Aufwand zu minimieren.
  14. Wie beeinflusst die Pflanzenernährung die Kälteschutz-Fähigkeiten?
    Die Pflanzenernährung hat direkten Einfluss auf die natürliche Kälteschutz-Fähigkeit von Obstbäumen. Besonders wichtig ist eine ausgewogene Kalium-Versorgung, da Kalium die Zellwände stärkt und die Frosttoleranz erhöht. Kalium-Mangel macht Bäume deutlich frostanfälliger. Phosphor fördert die Wurzelentwicklung und damit die Nährstoffaufnahme, was die allgemeine Widerstandskraft stärkt. Stickstoff sollte im Spätsommer reduziert werden, da er weiches, frostempfindliches Gewebe fördert. Eine maßvolle Stickstoff-Düngung bis Juli ist optimal. Magnesium unterstützt die Photosynthese und damit die Energiespeicherung für den Winter. Calcium stabilisiert Zellwände und verbessert die Frostresistenz. Spurenelemente wie Bor und Zink sind wichtig für die Gewebestruktur. Organische Dünger wie Kompost geben Nährstoffe langsam ab und verbessern die Bodenstruktur langfristig. Eine Bodenanalyse im Frühjahr hilft, Nährstoffmängel zu identifizieren. Gut ernährte Bäume bilden festeres Gewebe, lagern mehr Reservestoffe ein und überstehen Winter mit weniger Schäden. Die Ernährung sollte standort- und sortenspezifisch angepasst werden.
  15. Wie wendet man Jutesäcke und Vlies richtig für den Baumschutz an?
    Die richtige Anwendung von Jutesäcken und Vlies ist entscheidend für effektiven Baumschutz. Jutesäcke eignen sich besonders für den Stammschutz: Wickeln Sie das Material locker um den Stamm, beginnend etwa 20 cm unter der Erde bis zur ersten Astgabelung. Befestigen Sie die Säcke mit Kokosstricken oder Klebeband, aber nie zu fest schnüren. Vlies ist ideal für empfindliche Kronen und junge Bäume: Umhüllen Sie die gesamte Krone vorsichtig und befestigen Sie das Material am Stamm. Lassen Sie dabei Luftraum zwischen Vlies und Ästen. Wichtig ist die Atmungsaktivität - beide Materialien sollten Luftzirkulation ermöglichen, um Pilzbildung zu verhindern. Bei starkem Wind können zusätzliche Stützen nötig sein. Achten Sie darauf, dass keine Äste durch das Material scheuern. Im Frühjahr entfernen Sie die Materialien schrittweise an bewölkten Tagen, um Verbrennungen zu vermeiden. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schäden oder Schädlingsbefall unter den Abdeckungen. Beide Materialien sind mehrfach verwendbar, wenn sie pfleglich behandelt werden.
  16. Wie führt man einen fachgerechten Kalkanstrich bei Obstbäumen durch?
    Ein fachgerechter Kalkanstrich schützt Obstbäume vor Frostrissen und Sonnenschäden. Verwenden Sie gelöschten Kalk (Calciumhydroxid) oder fertige Kalkfarbe aus dem Gartenfachhandel. Mischen Sie Kalk mit Wasser im Verhältnis 1:3 bis eine streichfähige Konsistenz entsteht. Für bessere Haftung können Sie etwas Tapetenkleister oder Milch zugeben. Der optimale Zeitpunkt liegt im Spätherbst bei trockenem, frostfreiem Wetter. Reinigen Sie den Stamm vorab von loser Rinde, Moos und Schmutz mit einer Drahtbürste. Tragen Sie die Kalkmilch mit einem breiten Pinsel gleichmäßig vom Boden bis zur ersten Astgabelung auf. Die Schicht sollte deckend, aber nicht zu dick sein. Achten Sie darauf, Wunden und Rindenrisse sorgfältig zu verschließen. Bei jungen Bäumen mit glatter Rinde reicht eine dünnere Schicht. Der weiße Anstrich reflektiert Sonnenlicht und verhindert starke Temperaturschwankungen. Erneuern Sie den Anstrich bei Bedarf im Februar. Tragen Sie Handschuhe und Schutzbrille, da Kalk ätzend wirkt.
  17. Stimmt es, dass Obstbäume im Winter keine Pflege brauchen?
    Das ist ein weit verbreiteter Irrtum - Obstbäume brauchen auch im Winter Aufmerksamkeit und Pflege. Zwar befinden sich die Bäume in der Ruhephase, aber sie sind keineswegs inaktiv. Regelmäßige Kontrollgänge sind wichtig, um Schäden durch Frost, Wind oder Schädlinge frühzeitig zu erkennen. Schutzmaßnahmen müssen überwacht und bei extremen Wetterereignissen angepasst werden. Der Winterschnitt ist eine wichtige Pflegemaßnahme, die zwischen November und März durchgeführt wird. Schneelasten sollten vorsichtig von den Ästen entfernt werden, um Bruchschäden zu vermeiden. Die Stammschutz-Materialien benötigen gelegentliche Kontrolle auf festen Sitz und Unversehrtheit. Hygienemaßnahmen wie das Entfernen von Fallobst und Fruchtmumien sind wichtige Vorbeugung gegen Krankheiten. Auch Schädlingsbekämpfung mit Leimringen oder Winterspritzungen fällt in diese Zeit. Bei Kahlfrost sollte gelegentlich gewässert werden, wenn der Boden nicht gefroren ist. Eine aufmerksame Winterbetreuung ist Voraussetzung für gesunde, ertragreiche Obstbäume im nächsten Jahr.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Winterschutz für Obstbäume in Deutschland?
    Deutschland zeigt klimatisch erhebliche regionale Unterschiede, die den Winterschutz für Obstbäume beeinflussen. In milden Regionen wie dem Rheintal oder Norddeutschland mit maritimem Einfluss sind die Winter weniger streng, Spätfröste aber problematischer. Hier liegt der Fokus auf Spätfrostschutz und Windschutz. In kontinentalen Gebieten Ost- und Süddeutschlands mit strengeren, aber stabileren Wintern ist intensiverer Frostschutz nötig. Höhenlagen ab 500 Metern erfordern grundsätzlich verstärkten Schutz, da pro 100 Meter Höhe die Temperatur um etwa 0,6°C sinkt. Alpennähe bringt häufige Temperaturschwankungen mit sich, die Frostrisse fördern. Weinbauregionen haben oft günstige Mikroklimata für Obstbäume. In Norddeutschland sind salzhaltige Winde ein zusätzlicher Stressfaktor. Niederschlagsreiche Gebiete erfordern bessere Drainage, während trockene Regionen mehr Winterbewässerung brauchen. Die Vegetationsperiode variiert um mehrere Wochen zwischen Nord und Süd. Regionale Gartenbauvereine und Beratungsstellen kennen die lokalen Besonderheiten und geben wertvolle Tipps für standortgerechten Winterschutz.
  19. Was unterscheidet Frostschutzmaßnahmen von allgemeinen Baumpflege-Methoden?
    Frostschutzmaßnahmen sind speziell auf die Abwehr von Kälteschäden ausgerichtet und unterscheiden sich deutlich von der allgemeinen Baumpflege. Während normale Baumpflege ganzjährig der Gesundheit und dem Wachstum dient, zielen Frostschutzmaßnahmen auf kurzfristige Kälteabwehr ab. Spezielle Materialien wie Vlies, Jutesäcke oder Kalkfarbe kommen nur beim Winterschutz zum Einsatz. Die Maßnahmen sind zeitlich begrenzt - meist von Oktober bis März - während allgemeine Pflege kontinuierlich erfolgt. Frostschutz fokussiert auf Stammschutz, Wurzelmulchen und Kronenabdeckung, normale Baumpflege umfasst Düngung, Bewässerung und Schädlingsbekämpfung das ganze Jahr. Der Winterschnitt dient der Frostschutz-Optimierung durch Auslichten, während Sommerschnitt das Wachstum steuert. Frostschutzmaßnahmen sind oft temporäre Installationen, die wieder entfernt werden müssen. Die Kostenschwerpunkte liegen bei Schutz-Materialien statt bei Düngern oder Bewässerung. Beide Bereiche ergänzen sich aber - gut gepflegte Bäume sind von Natur aus winterhärter und benötigen weniger intensive Frostschutzmaßnahmen.
  20. Wann spricht man von Winterhilfe versus dauerhafter Obstgarten-Pflege?
    Winterhilfe umfasst alle saisonalen, temporären Schutzmaßnahmen für die kalte Jahreszeit, während dauerhafte Obstgarten-Pflege langfristige Maßnahmen für die Baumgesundheit beschreibt. Winterhilfe beinhaltet das Anbringen von Stammschutz, Mulchen, Vliesabdeckungen und andere kurzfristige Schutzmaßnahmen, die im Frühjahr wieder entfernt werden. Diese Maßnahmen sind reaktiv und zielen auf akute Kälteschäden ab. Dauerhafte Pflege hingegen umfasst Standortwahl, Bodenvorbereitung, regelmäßige Düngung, Bewässerungssysteme und strukturelle Verbesserungen, die präventiv wirken. Der Winterschnitt gehört zur dauerhaften Pflege, da er langfristig die Baumstruktur formt. Kalkanstriche sind Grenzfälle - sie dienen dem Winterschutz, müssen aber regelmäßig erneuert werden. Investitionen in dauerhafte Infrastruktur wie Windschutz oder Drainage amortisieren sich über Jahre. Winterhilfe verursacht jährlich wiederkehrende Kosten für Materialien und Arbeitszeit. Ideale Obstgarten-Bewirtschaftung kombiniert beide Ansätze: solide Grundpflege reduziert den Winterhilfe-Aufwand, macht ihn aber nicht überflüssig. Das Verhältnis verschiebt sich mit zunehmendem Baumalter zu weniger Winterhilfe.
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