Die optimalen Wachstumsbedingungen für Helmbohnen

Helmbohnen: Exotische Schönheiten für Ihren Garten

Lernen Sie die interessante Welt der Helmbohnen und ihre optimalen Wachstumsbedingungen kennen.

Helmbohnen-Anbau: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Sonniger Standort mit Windschutz
  • Nährstoffreicher, lockerer Boden mit pH-Wert 6-7
  • Aussaat ab Mai direkt ins Freiland
  • Stabile Rankhilfen erforderlich
  • Regelmäßige Bewässerung und moderate Düngung

Was sind Helmbohnen?

Helmbohnen, botanisch als Lablab purpureus bekannt, sind interessante Kletterpflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Sie werden auch Hyazinthbohnen, Dolichos lablab oder Ägyptische Bohnen genannt. Diese mehrjährigen Pflanzen werden bei uns meist einjährig kultiviert und beeindrucken durch ihre üppigen Blüten und dekorativen Hülsen.

Botanische Einordnung und Herkunft

Ursprünglich stammen Helmbohnen aus den tropischen Regionen Afrikas. Sie gehören zur Gattung Lablab und sind eng mit unseren heimischen Gartenbohnen verwandt. In ihrer Heimat wachsen sie als ausdauernde Kletterpflanzen, die mehrere Jahre überdauern können.

Vorteile des Helmbohnenanbaus

Der Anbau von Helmbohnen bietet zahlreiche Vorteile für Hobbygärtner:

  • Attraktive Zierpflanze mit essbaren Teilen
  • Schnelles Wachstum und üppige Blütenbildung
  • Natürlicher Sichtschutz und Schattenspender
  • Bienenfreundlich und förderlich für die Biodiversität
  • Stickstoffanreicherung im Boden durch Knöllchenbakterien

Standortanforderungen

Für ein optimales Wachstum benötigen Helmbohnen spezifische Standortbedingungen.

Lichtverhältnisse

Helmbohnen sind echte Sonnenanbeter. Sie gedeihen am besten an einem vollsonnigen Standort mit mindestens 6-8 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. In Halbschatten wachsen sie zwar auch, bilden aber weniger Blüten und Früchte aus.

Temperaturbedürfnisse

Als wärmeliebende Pflanzen bevorzugen Helmbohnen Temperaturen zwischen 20 und 30 °C. Sie sind frostempfindlich und sollten erst nach den Eisheiligen ins Freiland gesetzt werden. In kühlen Regionen kann eine Vorkultur ab April im Haus sinnvoll sein.

Windschutz

Obwohl Helmbohnen robuste Kletterer sind, profitieren sie von einem windgeschützten Standort. Starker Wind kann die zarten Ranken beschädigen und das Wachstum beeinträchtigen. Ein Platz an einer südlich ausgerichteten Hauswand oder zwischen anderen Pflanzen bietet idealen Schutz.

Bodenansprüche

Der richtige Boden ist wichtig für das Gedeihen der Helmbohnen.

Bodenart und -struktur

Helmbohnen bevorzugen einen lockeren, gut durchlässigen Boden. Schwere, lehmige Böden sollten vor der Aussaat mit Sand und Kompost verbessert werden. Eine gute Drainage ist wichtig, da Staunässe zu Wurzelfäule führen kann.

pH-Wert

Der optimale pH-Wert für Helmbohnen liegt zwischen 6,0 und 7,0. In diesem leicht sauren bis neutralen Bereich können die Pflanzen Nährstoffe am besten aufnehmen. Bei zu sauren Böden kann eine Kalkung hilfreich sein.

Nährstoffbedarf

Helmbohnen haben einen moderaten Nährstoffbedarf. Als Leguminosen können sie durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien Luftstickstoff binden. Dennoch profitieren sie von einer ausgewogenen Grunddüngung, besonders mit Phosphor und Kalium.

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Vorbereitung des Gartens

Eine gründliche Vorbereitung des Gartens ist wichtig für den Erfolg beim Helmbohnenanbau.

Bodenbearbeitung

Lockern Sie den Boden im Frühjahr etwa 30 cm tief auf. Entfernen Sie dabei Steine und Wurzelreste. Eine Fräse oder ein Grubber kann bei größeren Flächen hilfreich sein. Achten Sie darauf, die Bodenstruktur nicht zu zerstören.

Nährstoffanreicherung

Arbeiten Sie etwa 4 Wochen vor der Aussaat gut verrotteten Kompost oder reifen Stallmist in den Boden ein. Pro Quadratmeter genügen 2-3 Liter. Zusätzlich können Sie eine Handvoll Hornspäne pro Pflanze einarbeiten, um eine langsame Nährstofffreisetzung zu gewährleisten.

Aufbau von Rankhilfen

Helmbohnen können bis zu 3 Meter hoch wachsen. Stabile Rankhilfen sind daher unerlässlich. Bewährt haben sich robuste Holzstangen oder Metallgerüste. Spannen Sie zwischen den Stützen zusätzlich Schnüre oder Draht. Planen Sie etwa 40-50 cm Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen ein.

Mit diesen Vorbereitungen schaffen Sie gute Voraussetzungen für ein üppiges Wachstum Ihrer Helmbohnen. Die richtige Pflege während der Wachstumsphase wird im nächsten Abschnitt behandelt.

Aussaat und Pflanzung von Helmbohnen: Der Weg zum Erfolg

Helmbohnen sind wahre Schönheiten im Garten, aber wie bringt man sie am besten in die Erde? Hier einige bewährte Methoden aus jahrelanger Erfahrung!

Der perfekte Zeitpunkt für die Aussaat

Helmbohnen lieben Wärme. Säen Sie sie direkt ins Freiland, wenn keine Frostgefahr mehr besteht - in der Regel ab Mitte Mai. In meinem Garten warte ich oft bis Ende Mai, um sicher zu gehen. Die Bodentemperatur sollte mindestens 12°C betragen, sonst keimen die Samen nicht.

Saatgutvorbehandlung: Kleine Hilfe, große Wirkung

Manchmal brauchen die harten Bohnensamen einen Anstoß. Ich weiche sie gerne über Nacht in lauwarmem Wasser ein. Das beschleunigt die Keimung und erhöht die Keimrate. Aber Vorsicht: Nicht länger als 12 Stunden einweichen, sonst fangen die Samen an zu faulen.

Aussaatmethoden: Von klassisch bis kreativ

Es gibt verschiedene Wege, Helmbohnen auszusäen:

  • Direktsaat: Legen Sie die Samen 2-3 cm tief in die Erde, mit einem Abstand von 10-15 cm in der Reihe.
  • Vorkultur: In kälteren Regionen kann man die Bohnen auch in Töpfen vorziehen und nach den Eisheiligen auspflanzen.
  • Saatband: Für Anfänger praktisch - die Samen sind bereits im richtigen Abstand fixiert.

Ich persönlich bevorzuge die Direktsaat. Es macht Spaß, die Samen direkt in die warme Frühlingserde zu stecken!

Pflanzabstände: Geben Sie Ihren Bohnen Raum zum Wachsen

Helmbohnen brauchen Platz zum Klettern und Ranken. Halten Sie folgende Abstände ein:

  • Zwischen den Pflanzen: 20-30 cm
  • Zwischen den Reihen: 60-80 cm

Bei Stangenbohnen plane ich immer großzügig, damit genug Luft zwischen den Pflanzen zirkulieren kann. Das beugt Pilzkrankheiten vor.

Pflegemaßnahmen: So bleiben Ihre Helmbohnen fit und gesund

Bewässerung: Wichtig für gutes Wachstum

Helmbohnen brauchen regelmäßige und ausreichende Bewässerung, besonders während der Blüte und Fruchtbildung. Aber Achtung: Staunässe mögen sie gar nicht!

Wasserbedarf

Im Schnitt benötigen Helmbohnen etwa 30-40 Liter Wasser pro Quadratmeter und Woche. An heißen Sommertagen kann es auch mehr sein. Ich achte immer darauf, dass der Boden feucht, aber nicht nass ist.

Bewässerungstechniken

Am besten gießen Sie morgens oder abends, wenn die Sonne nicht so stark scheint. Tröpfchenbewässerung spart Wasser und hält die Blätter trocken. Alternativ können Sie auch mit der Gießkanne direkt am Boden gießen.

Düngung: Nicht zu viel des Guten

Helmbohnen sind Leguminosen und können Stickstoff aus der Luft fixieren. Trotzdem brauchen sie etwas Unterstützung.

Nährstoffbedarf in verschiedenen Wachstumsphasen

  • Vor der Aussaat: Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten
  • Während des Wachstums: Alle 4-6 Wochen mit einem ausgewogenen organischen Dünger nachdüngen
  • Zur Blüte: Kalium-betonter Dünger für eine reiche Ernte

Organische vs. mineralische Düngung

Ich bevorzuge organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne. Sie geben die Nährstoffe langsam ab und verbessern die Bodenstruktur. Mineralische Dünger wirken zwar schneller, können aber bei Überdosierung die Pflanzen schädigen.

Unkrautbekämpfung: Freie Bahn für die Bohnen

Unkraut raubt den Helmbohnen Wasser und Nährstoffe. Jäten Sie regelmäßig, aber vorsichtig, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt hält Unkraut in Schach und hält den Boden feucht.

Aufbinden und Leiten der Ranken: Hoch hinaus!

Helmbohnen sind geborene Kletterer. Geben Sie ihnen etwas zum Festhalten:

  • Stangen oder Gerüste: Mindestens 2 Meter hoch
  • Schnüre oder Netze: Stabil genug, um das Gewicht der Pflanzen zu tragen
  • Regelmäßiges Aufbinden: Helfen Sie den jungen Pflanzen beim Start

Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Ranken um die Stützen winden. Ein schönes Naturschauspiel!

Mit diesen Tipps und etwas Geduld werden Ihre Helmbohnen gut gedeihen. Bedenken Sie: Jeder Garten ist anders, also probieren Sie verschiedene Methoden aus. Und das Wichtigste: Genießen Sie die Gartenarbeit! Es ist eine Mischung aus Erfahrung und Experimentierfreude.

Krankheiten und Schädlinge bei Helmbohnen: So bleiben Ihre Pflanzen gesund

Helmbohnen sind zwar robuste Pflanzen, können aber von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten und wie Sie Ihre Helmbohnen schützen können.

Häufige Krankheiten bei Helmbohnen

Zu den häufigsten Krankheiten bei Helmbohnen gehören:

  • Mehltau: Ein weißer, mehliger Belag auf Blättern und Stängeln
  • Rost: Rostfarbene Flecken auf der Blattunterseite
  • Brennfleckenkrankheit: Braune Flecken mit hellem Rand auf Blättern und Hülsen
  • Viruskrankheiten: Können zu Wachstumsstörungen und Missfärbungen führen

Typische Schädlinge an Helmbohnen

Folgende Schädlinge können Ihren Helmbohnen zusetzen:

  • Blattläuse: Saugen an Blättern und Triebspitzen
  • Spinnmilben: Verursachen feine Gespinste und Blattschäden
  • Bohnenkäfer: Die Larven fressen in den Samen
  • Schnecken: Fressen vor allem an jungen Pflanzen

So beugen Sie Krankheiten und Schädlingen vor

Vorbeugen ist besser als heilen. Das gilt auch für den Helmbohnenanbau. Hier ein paar Tipps:

  • Wählen Sie einen sonnigen, luftigen Standort
  • Achten Sie auf ausreichende Pflanzabstände
  • Gießen Sie morgens, damit die Blätter über Tag abtrocknen können
  • Mulchen Sie den Boden, um Feuchtigkeit zu speichern und Schnecken fernzuhalten
  • Setzen Sie auf Mischkultur, z.B. mit Ringelblumen oder Tagetes
  • Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort

Biologische und chemische Bekämpfungsmethoden

Bei einem Befall gibt's verschiedene Möglichkeiten:

  • Biologisch: Nützlinge wie Marienkäfer gegen Blattläuse einsetzen, Neem-Öl gegen verschiedene Schädlinge spritzen
  • Hausmittel: Brennnesseljauche oder Schachtelhalmbrühe gegen Pilzkrankheiten
  • Chemisch: Nur im Notfall und nach Beratung im Fachhandel einsetzen

Ein gesunder Boden und vitale Pflanzen bieten den besten Schutz!

Ernte der Helmbohnen: Wann und wie?

Nach der Pflege kommt die Ernte! Aber wann ist der richtige Zeitpunkt? Und wie erntet man Helmbohnen am besten?

Der optimale Erntezeitpunkt

Je nachdem, was Sie ernten möchten, gibt es verschiedene optimale Zeitpunkte:

  • Junge Hülsen: Etwa 10-12 Wochen nach der Aussaat, wenn die Hülsen noch zart und flach sind
  • Reife Bohnen: Wenn die Hülsen dick und die Bohnen darin deutlich zu spüren sind
  • Trockenbohnen: Erst wenn die Hülsen braun und trocken sind

Ein Tipp: Probieren Sie eine Hülse, dann spüren Sie, ob sie schon erntereif ist oder noch Zeit braucht.

So ernten Sie richtig

Bei der Ernte sollten Sie vorsichtig vorgehen, um die Pflanzen nicht zu beschädigen:

  • Ernten Sie am besten morgens, wenn die Pflanzen noch taufrisch sind
  • Verwenden Sie eine scharfe Schere oder drehen Sie die Hülsen vorsichtig ab
  • Pflücken Sie regelmäßig, das regt die Pflanze zu weiterem Wachstum an

Nacherntebehandlung: So bleiben die Bohnen länger frisch

Damit Sie lange Freude an Ihrer Ernte haben, beachten Sie folgende Punkte:

  • Waschen Sie die geernteten Bohnen nicht, sondern lagern Sie sie trocken
  • Im Kühlschrank halten sich frische Hülsen etwa eine Woche
  • Zum Einfrieren blanchieren Sie die Bohnen kurz und frieren sie portionsweise ein
  • Trockenbohnen müssen gut nachtrocknen und kühl und trocken gelagert werden

Besonderheiten im Anbau von Helmbohnen

Helmbohnen sind nicht nur lecker, sondern auch vielseitig im Garten. Hier ein paar besondere Anbaumethoden und Tipps:

Mischkultur und Fruchtfolge

Helmbohnen sind gute Mischkulturpartner. Sie vertragen sich gut mit:

  • Gurken und Kürbissen: Die Bohnen spenden Schatten und fixieren Stickstoff
  • Mais: Klassisches "Milpa"-System, der Mais dient als natürliche Rankhilfe
  • Ringelblumen: Locken Bestäuber an und halten Schädlinge fern

In der Fruchtfolge sollten Sie Helmbohnen nicht direkt nach anderen Hülsenfrüchten anbauen. Gute Vorfrüchte sind zum Beispiel Kohlarten oder Kartoffeln.

Anbau in Töpfen und Kübeln

Kein Garten? Kein Problem! Helmbohnen gedeihen auch in Töpfen:

  • Wählen Sie einen Topf mit mindestens 30 cm Durchmesser und guter Drainage
  • Verwenden Sie nährstoffreiche, lockere Erde
  • Stellen Sie eine Rankhilfe bereit, z.B. ein Rankgitter oder Stäbe
  • Gießen Sie regelmäßig, lassen Sie aber Staunässe vermeiden

Helmbohnen in alten Weinkisten sehen nicht nur toll aus, sondern funktionieren auch prima!

Überwinterung mehrjähriger Sorten

Obwohl Helmbohnen bei uns meist einjährig kultiviert werden, können manche Sorten in milden Regionen überwintern:

  • Schneiden Sie die Pflanzen nach der Ernte bodennah ab
  • Mulchen Sie den Wurzelbereich dick mit Laub oder Stroh
  • An frostfreien Tagen gelegentlich gießen
  • Im Frühjahr vorsichtig auslichten und neue Rankhilfen bereitstellen

Beachten Sie: Bei starkem Frost können die Pflanzen eingehen. Heben Sie immer ein paar Samen für's nächste Jahr auf.

Mit diesen Tipps steht einer erfolgreichen Helmbohnenernte nichts im Weg. Viel Spaß beim Anbauen und guten Appetit!

Vielseitige Verwendung von Helmbohnen

Kulinarische Nutzung

Helmbohnen sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch eine echte Bereicherung für die Küche. Die jungen, zarten Hülsen können wie grüne Bohnen zubereitet werden - gedünstet, gekocht oder in Salaten. Sie haben einen nussigen, leicht süßlichen Geschmack. Wichtig: Rohverzehr ist tabu, da die Bohnen wie alle Hülsenfrüchte giftige Inhaltsstoffe enthalten, die erst durch Erhitzen unschädlich werden.

Die reifen Samen sind ebenfalls essbar und erinnern geschmacklich an Limabohnen. Sie eignen sich hervorragend für Eintöpfe, Suppen oder als Beilage. In der indischen Küche werden sie gerne zu Dal verarbeitet. Sogar die Blätter und Blüten der Helmbohne finden in manchen Kulturen kulinarische Verwendung.

Medizinische Anwendungen

In der Volksmedizin verschiedener Kulturen spielen Helmbohnen seit jeher eine Rolle. Ihnen werden entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften nachgesagt. In der traditionellen afrikanischen Medizin nutzt man einen Aufguss der Blätter bei Magenbeschwerden. Wissenschaftliche Studien zu den medizinischen Wirkungen sind allerdings rar. Daher sollte man vorsichtig mit solchen Anwendungen sein und im Zweifelsfall einen Arzt konsultieren.

Dekorative Aspekte im Garten

Helmbohnen sind wahre Schmuckstücke im Garten. Mit ihren üppigen Ranken, die problemlos mehrere Meter hoch klettern, eignen sie sich hervorragend als Sichtschutz oder zur Begrünung von Pergolen und Zäunen. Die auffälligen Blüten in Violett, Rosa oder Weiß sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern locken auch Bienen und Schmetterlinge an.

Besonders attraktiv sind die dekorativen Hülsen, die je nach Sorte in Lila, Grün oder sogar Rot erscheinen können. Sie verleihen dem Garten bis in den Herbst hinein Farbe und Struktur. Tipp: In Kombination mit Prunkwinden ergibt sich ein besonders malerisches Bild.

Fortgeschrittene Anbautechniken

Veredelung und Saatgutgewinnung

Für Hobbygärtner mit etwas Erfahrung bietet die Helmbohne spannende Möglichkeiten zur Veredelung. Durch gezielte Kreuzung verschiedener Sorten lassen sich zum Beispiel Pflanzen mit besonders attraktiven Blüten oder ertragreichen Hülsen züchten. Allerdings braucht man dafür Geduld und ein gutes Auge.

Die Saatgutgewinnung ist bei Helmbohnen recht einfach. Man lässt einfach einige Hülsen an der Pflanze ausreifen, bis sie braun und trocken sind. Die darin enthaltenen Samen können dann für die Aussaat im nächsten Jahr verwendet werden. So lassen sich über die Jahre eigene, an den Standort angepasste Stämme entwickeln.

Hydroponischer Anbau

Obwohl Helmbohnen traditionell im Freiland angebaut werden, eignen sie sich auch für moderne Anbaumethoden wie Hydrokultur. Dabei wachsen die Pflanzen in einem nährstoffreichen Wasserbad statt in Erde. Der Vorteil: Man hat die volle Kontrolle über die Nährstoffversorgung und kann Wachstum und Ertrag optimieren.

Für den hydroponischen Anbau eignen sich vertikale Systeme besonders gut, da sie dem natürlichen Wuchsverhalten der Helmbohne entgegenkommen. Allerdings erfordert diese Methode einiges an Knowhow und technischem Equipment. Für Einsteiger ist der klassische Anbau im Gartenboden sicher die bessere Wahl.

Helmbohnen: Ein Fazit für Hobbygärtner

Das Wichtigste auf einen Blick

Helmbohnen sind vielseitige Pflanzen, die sowohl kulinarisch als auch optisch einiges zu bieten haben. Für den erfolgreichen Anbau sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Sonniger Standort mit Windschutz
  • Nährstoffreicher, gut drainierter Boden
  • Stabile Rankhilfe
  • Regelmäßige Bewässerung
  • Aussaat erst nach den letzten Frösten

Tipps für grüne Daumen

Wer seine Helmbohnen besonders verwöhnen möchte, kann zusätzlich folgende Tricks anwenden:

  • Mulchen Sie den Boden um die Pflanzen, um die Feuchtigkeit zu halten
  • Ernten Sie regelmäßig, um die Produktion anzuregen
  • Probieren Sie verschiedene Sorten aus, um die für Ihren Garten optimale zu finden

Ein Blick in die Zukunft des Helmbohnenanbaus

Mit dem wachsenden Interesse an nachhaltiger Ernährung und Selbstversorgung könnte die Helmbohne in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Ihre Vielseitigkeit, der hohe Nährwert und die Anpassungsfähigkeit machen sie zu einer interessanten Kultur für den Anbau in Zeiten des Klimawandels.

Ob als schmackhaftes Gemüse, eiweißreiche Hülsenfrucht oder als blühende Zierde im Garten - die Helmbohne hat das Potenzial, viele Gärtnerherzen zu erobern. Mit ein bisschen Pflege und Aufmerksamkeit werden Sie sicher viel Freude an dieser faszinierenden Pflanze haben. Probieren Sie es aus und entdecken Sie die Vorzüge der Helmbohne in Ihrem Garten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Helmbohnen und wie unterscheiden sie sich von gewöhnlichen Gartenbohnen?
    Helmbohnen, botanisch als Lablab purpureus bekannt, sind interessante Kletterpflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchtler. Sie werden auch Hyazinthbohnen, Dolichos lablab oder Ägyptische Bohnen genannt. Ursprünglich stammen sie aus den tropischen Regionen Afrikas und sind eng mit unseren heimischen Gartenbohnen verwandt. Der Hauptunterschied zu gewöhnlichen Gartenbohnen liegt in ihrer mehrjährigen Natur - in ihrer Heimat wachsen sie als ausdauernde Pflanzen, werden bei uns aber meist einjährig kultiviert. Helmbohnen beeindrucken durch ihre üppigen, oft violetten oder rosafarbenen Blüten und dekorativen Hülsen. Sie können bis zu 3 Meter hoch klettern und dienen sowohl als Nutzpflanze mit essbaren Hülsen und Samen als auch als attraktive Zierpflanze. Ihre bienenfreundlichen Eigenschaften und die Fähigkeit zur Stickstoffanreicherung im Boden machen sie zu wertvollen Gartenpflanzen für nachhaltige Gärtner.
  2. Welche Standortanforderungen haben Helmbohnen für optimales Wachstum?
    Helmbohnen sind echte Sonnenanbeter und benötigen für optimales Wachstum einen vollsonnigen Standort mit mindestens 6-8 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Als wärmeliebende Pflanzen bevorzugen sie Temperaturen zwischen 20 und 30°C und sind frostempfindlich. Ein windgeschützter Standort ist vorteilhaft, da starker Wind die zarten Ranken beschädigen kann - ideal ist ein Platz an einer südlich ausgerichteten Hauswand. Der Boden sollte locker, gut durchlässig und nährstoffreich sein. Schwere, lehmige Böden müssen vor der Aussaat mit Sand und Kompost verbessert werden, da Staunässe zu Wurzelfäule führen kann. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,0. In diesem leicht sauren bis neutralen Bereich können die Pflanzen Nährstoffe am besten aufnehmen. Obwohl Helmbohnen als Leguminosen durch Knöllchenbakterien Luftstickstoff binden können, profitieren sie von einer ausgewogenen Grunddüngung mit Kompost und moderaten Gaben von Phosphor und Kalium.
  3. Wie erfolgt die richtige Aussaat und Pflanzung von Lablab purpureus?
    Die Aussaat von Lablab purpureus erfolgt am besten direkt ins Freiland, wenn keine Frostgefahr mehr besteht - in der Regel ab Mitte bis Ende Mai. Die Bodentemperatur sollte mindestens 12°C betragen. Eine Saatgutvorbehandlung durch 12-stündiges Einweichen in lauwarmem Wasser beschleunigt die Keimung erheblich. Die Samen werden 2-3 cm tief in die vorbereitete, lockere Erde gelegt, mit einem Pflanzabstand von 20-30 cm innerhalb der Reihe und 60-80 cm zwischen den Reihen. Alternativ ist eine Vorkultur ab April im Haus möglich - besonders in kälteren Regionen empfehlenswert. Vor der Aussaat sollte der Boden 30 cm tief gelockert und mit Kompost angereichert werden. Stabile Rankhilfen von mindestens 2-3 Metern Höhe müssen bereits vor der Aussaat installiert werden, da die Pflanzen schnell wachsen. Nach der Keimung, die etwa 7-14 Tage dauert, sollten die jungen Pflanzen regelmäßig gegossen und vorsichtig an die Rankhilfen geleitet werden.
  4. Warum werden Helmbohnen auch als bienenfreundliche Pflanzen bezeichnet?
    Helmbohnen gelten als besonders bienenfreundlich aufgrund ihrer üppigen und langanhaltenden Blütenbildung. Die auffälligen Blüten in Violett, Rosa oder Weiß erscheinen ab dem Hochsommer und blühen bis zum ersten Frost kontinuierlich nach. Diese lang anhaltende Blütezeit bietet Bienen, Hummeln und anderen Bestäubern eine wichtige Nahrungsquelle, besonders im späten Sommer, wenn viele andere Blüten bereits verblüht sind. Die Blüten sind reich an Nektar und Pollen, was sie für verschiedene Insektenarten attraktiv macht. Darüber hinaus locken Helmbohnen auch Schmetterlinge an und fördern so die Biodiversität im Garten. Die Pflanzen sind besonders wertvoll in naturnahen Gärten und tragen zur Unterstützung der lokalen Bestäuberpopulation bei. Durch ihre Eigenschaft als Kletterpflanzen können sie auch in kleineren Gärten auf vertikalem Raum eine große Blütenfläche bieten und so einen wichtigen Beitrag zum Insektenschutz leisten.
  5. Wie funktioniert die Stickstoffanreicherung im Boden durch Helmbohnen?
    Die Stickstoffanreicherung durch Helmbohnen funktioniert über eine faszinierende Symbiose mit speziellen Bakterien, den sogenannten Knöllchenbakterien (Rhizobium). Diese Bakterien besiedeln die Wurzeln der Helmbohnen und bilden charakteristische Knöllchen aus. In diesen Knöllchen läuft ein komplexer biochemischer Prozess ab: Die Bakterien verfügen über das Enzym Nitrogenase, welches atmosphärischen Stickstoff (N₂) in für Pflanzen verwertbare Stickstoffverbindungen umwandelt. Die Pflanze stellt den Bakterien im Gegenzug Kohlenhydrate als Energiequelle zur Verfügung. Dieser Prozess wird als biologische Stickstofffixierung bezeichnet. Pro Jahr können Helmbohnen zwischen 150-300 kg Stickstoff pro Hektar fixieren, was sie zu wertvollen Bodenverbesserern macht. Nach dem Absterben der Pflanze werden die stickstoffreichen Wurzelreste und Knöllchen im Boden abgebaut und stehen nachfolgenden Kulturen als natürlicher Dünger zur Verfügung. Dies macht Helmbohnen zu idealen Vorfrüchten in der Fruchtfolge.
  6. Worin unterscheiden sich Hyazinthbohnen von Stangenbohnen im Anbau?
    Hyazinthbohnen (ein anderer Name für Helmbohnen) unterscheiden sich in mehreren wichtigen Punkten von gewöhnlichen Stangenbohnen. Der bedeutendste Unterschied liegt in den Temperaturbedürfnissen: Hyazinthbohnen sind deutlich wärmeliebender und benötigen höhere Temperaturen für optimales Wachstum. Während Stangenbohnen bereits ab 8-10°C Bodentemperatur keimen, brauchen Hyazinthbohnen mindestens 12-15°C. Die Aussaat erfolgt daher später im Jahr, meist erst ab Ende Mai. Hyazinthbohnen können wesentlich höher wachsen - bis zu 3-4 Meter - und benötigen entsprechend stabilere und höhere Rankhilfen. Ihre Wachstumsperiode ist länger, da sie später ausgesät werden, aber bis zum Frost kontinuierlich wachsen und blühen. Im Gegensatz zu Stangenbohnen haben Hyazinthbohnen auch einen hohen Zierwert durch ihre auffälligen Blüten und dekorativen Hülsen. Die Pflege ist ähnlich, jedoch sind Hyazinthbohnen generell pflegeleichter und weniger anfällig für typische Bohnenkrankheiten. Auch ihre Verwendung ist vielseitiger - sie dienen sowohl als Nutz- als auch als Zierpflanze.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Helmbohnen und Limabohnen?
    Helmbohnen (Lablab purpureus) und Limabohnen (Phaseolus lunatus) sind beide Leguminosen, gehören aber zu verschiedenen Gattungen und unterscheiden sich in wichtigen Merkmalen. Helmbohnen stammen ursprünglich aus Afrika, während Limabohnen aus Südamerika kommen. Optisch unterscheiden sie sich deutlich: Helmbohnen haben meist violette oder rosa Blüten und oft purpurfarbene Hülsen, Limabohnen blühen weiß oder gelblich mit grünen Hülsen. Die Samen der Helmbohnen sind meist kleiner und rundlicher, während Limabohnen die charakteristischen großen, flachen, nierenförmigen Samen ausbilden. Geschmacklich erinnern reife Helmbohnen-Samen an Limabohnen, sind aber etwas nussiger im Geschmack. Helmbohnen sind deutlich kletterfreudiger und können höher wachsen als die meisten Limabohnen-Sorten. Ein wichtiger Unterschied liegt auch in der Kältetoleranz: Limabohnen sind noch wärmeliebender als Helmbohnen. Beide Arten sind roh ungenießbar und müssen vor dem Verzehr gekocht werden, da sie natürliche Toxine enthalten.
  8. Welche Höhe können Dolichos lablab als Kletterpflanzen erreichen?
    Dolichos lablab, der botanische Name für Helmbohnen, können als Kletterpflanzen beeindruckende Höhen erreichen. Unter optimalen Bedingungen wachsen sie problemlos 3-4 Meter hoch, in besonders günstigen Klimazonen können sie sogar bis zu 5 Meter erreichen. Diese beachtliche Wuchshöhe macht sie zu idealen Pflanzen für die vertikale Gartenbegrünung. In ihrer tropischen Heimat, wo sie mehrjährig wachsen, können ältere Pflanzen noch höher werden. Das schnelle Höhenwachstum beginnt etwa 4-6 Wochen nach der Keimung, wenn die Pflanzen ihre ersten Ranken ausbilden. Pro Woche können sie unter guten Bedingungen 15-25 cm zulegen. Diese Wuchsfreude macht stabile und ausreichend hohe Rankhilfen unerlässlich - mindestens 2,5 Meter sollten eingeplant werden. Die Pflanzen klettern mithilfe von Ranken, die sich spiralförmig um Stützen winden. Aufgrund dieser Höhenentwicklung eignen sich Helmbohnen hervorragend als natürlicher Sichtschutz, zur Pergola-Begrünung oder als schattenspendende Pflanzen für Terrassen und Balkone.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertiges Helmbohnen-Saatgut kaufen?
    Qualitativ hochwertiges Helmbohnen-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf seltene und exotische Samen spezialisiert haben. Samen.de, ein etablierter Spezialist für Saatgut aller Art, führt verschiedene Helmbohnen-Sorten und kann mit fundierter Fachberatung zur optimalen Sortenauswahl helfen. Bei der Auswahl sollten Sie auf frisches Saatgut mit hoher Keimfähigkeit achten - idealerweise nicht älter als 2-3 Jahre. Achten Sie auf Anbieter, die detaillierte Sortenbeschreibungen und Anbauanleitungen mitliefern. Gute Bezugsquellen bieten oft auch seltene Sorten wie die besonders dekorative 'Purple Podded' oder die ertragreiche 'Ruby Moon'. Online-Gartenshops haben meist ein größeres Sortiment als lokale Gartencenter, wo Helmbohnen seltener zu finden sind. Tauschen Sie auch mit anderen Gärtnern - oft können erfahrene Helmbohnen-Anbauer selbst gewonnenes Saatgut weitergeben. Beim Kauf sollten Sie auf biologisches Saatgut und samenfeste Sorten setzen, um eigenes Saatgut gewinnen zu können.
  10. Welche Rankhilfen eignen sich am besten für den Helmbohnenanbau?
    Für den erfolgreichen Helmbohnenanbau sind stabile und hohe Rankhilfen unerlässlich, da die Pflanzen bis zu 3-4 Meter hoch werden können. Bewährt haben sich robuste Holzstangen aus Kastanie oder Lärche mit mindestens 2,5-3 Meter Höhe, die tief im Boden verankert werden. Metallgerüste aus verzinktem Stahl bieten noch mehr Stabilität und Langlebigkeit. Gartenfachhändler wie samen.de führen spezielle Rankhilfen für Kletterpflanzen und können bei der Auswahl passender Systeme beraten. Obelisken aus Metall oder Holz eignen sich besonders für Einzelpflanzen und sehen dekorativ aus. Für größere Flächen sind Spanndrähte zwischen stabilen Pfosten praktisch - dabei sollten horizontale Drähte in 30-40 cm Abständen gespannt werden. Ranknetze aus reißfestem Material funktionieren ebenfalls gut und sind kostengünstiger. Wichtig ist, dass die Rankhilfen bereits vor der Aussaat installiert werden, da nachträgliches Aufstellen die Wurzeln beschädigen kann. Die Konstruktion muss windstabil sein und das Gewicht der vollbelaubten Pflanzen tragen können.
  11. Wie beeinflusst die Symbiose mit Knöllchenbakterien das Wachstum von Hülsenfrüchtlern?
    Die Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobium) hat einen entscheidend positiven Einfluss auf das Wachstum von Hülsenfrüchtlern wie Helmbohnen. Diese Bakterien besiedeln die Wurzeln und bilden charakteristische Knöllchen aus, in denen sie atmosphärischen Stickstoff fixieren und in pflanzenverfügbare Verbindungen umwandeln. Dadurch werden die Pflanzen unabhängiger von der Stickstoffversorgung im Boden und können auch auf nährstoffarmen Standorten gut gedeihen. Die verbesserte Stickstoffversorgung führt zu kräftigerem Wachstum, intensiverer Blattgrünfärbung und erhöhter Blüten- und Fruchtbildung. Gleichzeitig stärkt die Symbiose die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Stress und Krankheiten. Die Bakterien profitieren von den Kohlenhydraten, die die Pflanze durch Photosynthese produziert - ein perfektes Geben und Nehmen. Diese Partnerschaft ermöglicht es Hülsenfrüchtlern, als Bodenverbesserer zu fungieren, da sie mehr Stickstoff fixieren, als sie selbst benötigen. Der überschüssige Stickstoff reichert den Boden an und steht nachfolgenden Kulturen zur Verfügung.
  12. Welche physiologischen Anpassungen ermöglichen Helmbohnen das mehrjährige Wachstum in tropischen Regionen?
    Helmbohnen haben verschiedene physiologische Anpassungen entwickelt, die ihnen mehrjähriges Wachstum in tropischen Regionen ermöglichen. Ihre Wurzelsysteme bilden verdickte, speicherfähige Strukturen aus, die Nährstoffe und Wasser für ungünstige Perioden einlagern können. Diese Wurzelverdickungen funktionieren ähnlich wie Knollen und ermöglichen den Neuaustrieb nach Trockenperioden oder anderen Stresssituationen. Die Pflanzen besitzen außerdem eine hohe Regenerationsfähigkeit - auch nach starkem Rückschnitt oder Schädigungen treiben sie schnell wieder aus. Ihre Blätter haben eine wachsartige Oberfläche und können bei Wassermangel ihre Spaltöffnungen effizient schließen, um Wasserverluste zu minimieren. Die Photosynthese-Effizienz ist an hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung angepasst. Helmbohnen zeigen auch eine hohe Flexibilität in ihrer Blütenbildung - sie können bei günstigen Bedingungen fast kontinuierlich blühen und fruchten. Diese Anpassungen machen sie in tropischen Klimazonen zu ausdauernden, mehrjährigen Kulturen, während sie in gemäßigten Breiten als einjährige Pflanzen kultiviert werden.
  13. Wie wirkt sich der pH-Wert des Bodens auf die Nährstoffaufnahme von Leguminosen aus?
    Der pH-Wert des Bodens hat einen entscheidenden Einfluss auf die Nährstoffaufnahme von Leguminosen wie Helmbohnen. Im optimalen pH-Bereich zwischen 6,0 und 7,0 sind die meisten Nährstoffe in gut verfügbarer Form vorhanden. Bei zu sauren Böden (pH unter 5,5) werden wichtige Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und Molybdän in schwer lösliche Verbindungen überführt und sind für die Pflanzen nicht zugänglich. Besonders kritisch ist Molybdän-Mangel, da dieses Spurenelement für die Funktion der Nitrogenase in den Knöllchenbakterien unerlässlich ist. Bei zu alkalischen Böden (pH über 7,5) können Eisen, Mangan und Zink in schwer verfügbare Formen übergehen, was zu Chlorosen und Wachstumsstörungen führt. Die Aktivität der Knöllchenbakterien selbst ist ebenfalls pH-abhängig - sie arbeiten am effizientesten im leicht sauren bis neutralen Bereich. Zu saure Böden hemmen die Bakterienaktivität und reduzieren die Stickstofffixierung erheblich. Eine Bodenanalyse und gegebenenfalls eine Kalkung zu saurer Böden sind daher wichtige Voraussetzungen für erfolgreichen Leguminosenanbau.
  14. Welche biochemischen Prozesse laufen bei der Fruchtbildung von Helmbohnen ab?
    Die Fruchtbildung bei Helmbohnen ist ein komplexer biochemischer Prozess, der nach erfolgreicher Bestäubung eingeleitet wird. Zunächst findet die Befruchtung statt, bei der die männlichen Pollen mit den weiblichen Samenanlagen verschmelzen. Dies löst hormonelle Veränderungen aus - besonders wichtig sind Auxine und Gibberelline, die das Wachstum der Fruchtknoten stimulieren. Während der Hülsenentwicklung werden große Mengen an Kohlenhydraten, die durch Photosynthese in den Blättern produziert werden, in die sich entwickelnden Früchte transportiert. Parallel dazu beginnt die Samenentwicklung: Die Embryonen bilden sich aus und speichern Stärke, Proteine und Öle als Reservestoffe. Besonders interessant ist die Einlagerung von Proteinen - Helmbohnen-Samen können bis zu 25% Rohprotein enthalten. Die charakteristische Färbung der Hülsen entsteht durch die Einlagerung von Anthocyanen und anderen sekundären Pflanzenstoffen. In der Endphase der Reifung wird der Wassergehalt der Samen reduziert und sie werden dormant. Die gesamte Fruchtentwicklung dauert etwa 8-12 Wochen von der Blüte bis zur Vollreife.
  15. Wie richtet man eine erfolgreiche Mischkultur mit Ägyptischen Bohnen ein?
    Eine erfolgreiche Mischkultur mit Ägyptischen Bohnen (Helmbohnen) basiert auf der geschickten Kombination mit kompatiblen Partnerpflanzen. Das klassische 'Milpa'-System funktioniert hervorragend: Mais wird als natürliche Rankhilfe für die Helmbohnen genutzt, während Kürbis oder Zucchini als Bodendecker den Boden beschatten und Unkraut unterdrücken. Die Helmbohnen fixieren Stickstoff, der den anderen Pflanzen zugute kommt. Gurken sind ebenfalls gute Partner, da sie ähnliche Wasser- und Nährstoffbedürfnisse haben. Ringelblumen und Tagetes zwischen den Kulturen locken Bestäuber an und können Schädlinge fernhalten. Bei der Planung sollten Sie die unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeiten berücksichtigen: Mais wird zuerst gesät, 2-3 Wochen später die Helmbohnen und Kürbisse. Wichtig ist ausreichend Platz - planen Sie mindestens 80-100 cm zwischen den Pflanzgruppen. Vermeiden Sie Kohlarten und andere Starkzehrer als direkte Nachbarn, da diese mit den Helmbohnen um Nährstoffe konkurrieren können. Eine regelmäßige Bewässerung und organische Düngung fördern das harmonische Zusammenspiel aller Kulturen.
  16. Welche Schritte sind bei der Überwinterung von Helmbohnen in Kübeln zu beachten?
    Die Überwinterung von Helmbohnen in Kübeln erfordert sorgfältige Vorbereitung, da die Pflanzen frostempfindlich sind. Zunächst sollten Sie die Pflanzen nach der letzten Ernte bodennah zurückschneiden, wobei etwa 10-15 cm der Stängel stehen bleiben. Der Kübel muss gut drainiert sein, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, frostfreien Ort mit Temperaturen zwischen 5-10°C - ideal ist ein unbeheizter Wintergarten oder ein helles Treppenhaus. Das Gießen wird stark reduziert, der Boden sollte nur leicht feucht gehalten werden. Überprüfen Sie regelmäßig auf Schädlinge wie Spinnmilben, die in trockener Heizungsluft auftreten können. Ab Februar können Sie die Bewässerung langsam steigern und bei ersten Austrieben mit schwacher Düngung beginnen. Die Pflanzen können ab Mitte Mai wieder ins Freie, aber gewöhnen Sie sie schrittweise an die Außentemperaturen. Wichtig: Nicht alle Helmbohnen-Sorten eignen sich für die Überwinterung - mehrjährige Sorten haben bessere Erfolgsaussichten als einjährige Zuchtformen.
  17. Stimmt es, dass Helmbohnen roh verzehrt werden können?
    Nein, das ist ein gefährlicher Irrtum! Helmbohnen sollten niemals roh verzehrt werden. Wie alle Hülsenfrüchte enthalten sie in rohem Zustand giftige Inhaltsstoffe, insbesondere Lektine und andere Antinährstoffe, die zu schweren Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können. Diese natürlichen Toxine dienen der Pflanze als Schutz vor Fraßfeinden und werden erst durch ausreichendes Erhitzen unschädlich gemacht. Die jungen, zarten Hülsen müssen mindestens 10-15 Minuten gekocht werden, um sicher genießbar zu sein. Reife Bohnen benötigen sogar längere Kochzeiten von 20-30 Minuten oder sollten über Nacht eingeweicht und dann ausreichend lange gekocht werden. Selbst wenige rohe Bohnen können bei empfindlichen Personen zu Vergiftungserscheinungen führen. Richtig zubereitet sind Helmbohnen jedoch sehr schmackhaft und nährstoffreich - sie enthalten hochwertiges Protein, Ballaststoffe und wichtige Mineralstoffe. Behandeln Sie Helmbohnen also immer wie andere Bohnenarten und kochen Sie sie gründlich durch.
  18. In welchen Klimazonen gedeihen Helmbohnen als mehrjährige Kulturen?
    Helmbohnen gedeihen als mehrjährige Kulturen hauptsächlich in tropischen und subtropischen Klimazonen zwischen dem 30. Breitengrad nördlich und südlich des Äquators. Optimal sind Regionen mit ganzjährigen Temperaturen zwischen 20-30°C und ohne Frost. Dazu gehören weite Teile Afrikas südlich der Sahara, Süd- und Südostasien, das tropische Australien, die Karibik und Teile Mittel- und Südamerikas. In diesen Gebieten können die Pflanzen mehrere Jahre überdauern und kontinuierlich blühen und fruchten. Besonders in den ursprünglichen Herkunftsregionen in Ostafrika wachsen sie als ausdauernde Kletterpflanzen. In mediterranen Klimazonen mit milden Wintern können sie gelegentlich überwintern, jedoch ist dies nicht zuverlässig. In gemäßigten Klimazonen wie Deutschland werden Helmbohnen ausschließlich einjährig kultiviert, da bereits geringe Fröste die oberirdischen Pflanzenteile zum Absterben bringen. Auch die Wurzeln überstehen in unseren Breiten die Winterkälte nicht. Die Klimaerwärmung könnte in Zukunft die erfolgreiche Überwinterung in geschützten Lagen Südeuropas ermöglichen.
  19. Was unterscheidet Zierbohnen von Helmbohnen in der Gartenverwendung?
    Zierbohnen und Helmbohnen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer primären Verwendung im Garten, obwohl beide dekorative Eigenschaften haben. Zierbohnen wie die Feuerbohne (Phaseolus coccineus) werden vorrangig wegen ihrer spektakulären, meist roten Blütenpracht angebaut und sind in der Regel weniger auf Ertrag gezüchtet. Helmbohnen hingegen vereinen Zier- und Nutzwert optimal - sie haben attraktive violette oder rosa Blüten und gleichzeitig essbare Hülsen und Samen. Helmbohnen sind oft höherwüchsiger und eignen sich besser für großflächige Begrünungen von Pergolen oder als Sichtschutz. Ihre Blütezeit ist meist länger und erstreckt sich vom Sommer bis zum Frost. Bei der Pflege sind Helmbohnen oft anspruchsloser und hitzetoleranter. Zierbohnen werden häufig in Bauerngärten und traditionellen Gärten eingesetzt, während Helmbohnen auch in modernen, nachhaltigen Gartenkonzepten ihren Platz finden. Beide Arten sind bienenfreundlich, aber Helmbohnen bieten durch ihre längere Blütezeit einen nachhaltigeren Beitrag für Bestäuber. Die Wahl hängt davon ab, ob der Fokus auf reiner Optik oder auf der Kombination von Schönheit und Nutzen liegt.
  20. Wie lassen sich Kletterbohnen von Prunkbohnen unterscheiden?
    Kletterbohnen und Prunkbohnen lassen sich anhand verschiedener botanischer und gärtnerischer Merkmale unterscheiden. Kletterbohnen ist ein Überbegriff für alle kletternden Bohnenarten, einschließlich der Helmbohnen (Lablab purpureus), Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris) und Feuerbohnen (Phaseolus coccineus). Prunkbohnen, auch Feuerbohnen genannt, sind eine spezifische Art (Phaseolus coccineus) mit charakteristischen scharlachroten Blüten und großen, oft mehrfarbigen Samen. Helmbohnen als Teil der Kletterbohnen-Familie unterscheiden sich von Prunkbohnen durch ihre violetten oder rosa Blüten, die dunkel gefärbten Hülsen und die rundlicheren, meist schwarzen oder braunen Samen. Prunkbohnen werden bis zu 4 Meter hoch, Helmbohnen können ähnliche Höhen erreichen, sind aber weniger frostresistent. Geschmacklich sind Prunkbohnen-Hülsen oft fleischiger und nussiger, während Helmbohnen-Hülsen zarter und süßlicher sind. Beide Arten sind essbar, benötigen Kochen und eignen sich für vertikale Gartenbegrünung. Prunkbohnen sind in Europa traditioneller verbreitet, Helmbohnen gelten als exotischere Alternative mit ähnlichen Anbaueigenschaften.
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