Effektive und umweltfreundliche Methoden der natürlichen Schädlingsbekämpfung im Obstgarten

Natürliche Schädlingsbekämpfung im Obstgarten: Ein Weg zu gesunden Früchten

Obstgärten belohnen uns mit köstlichen Früchten, stellen uns aber auch vor Herausforderungen – insbesondere Schädlinge, die unsere Ernte gefährden können.

Das Wichtigste auf einen Blick: Naturnaher Pflanzenschutz im Obstgarten

  • Natürliche Methoden schonen Umwelt und Nützlinge
  • Vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend für den Erfolg
  • Kenntnis der häufigsten Schädlinge erleichtert gezielte Bekämpfung
  • Biologische Vielfalt im Garten fördert natürliches Gleichgewicht

Warum natürliche Schädlingsbekämpfung im Obstgarten so wichtig ist

Als ich vor Jahren meinen ersten Apfelbaum pflanzte, dachte ich naiv, die Natur würde schon alles regeln. Pustekuchen! Schnell lernte ich, dass ein gesunder Obstgarten aktives Management erfordert – aber bitte auf natürliche Art und Weise.

Natürliche Schädlingsbekämpfung im Obstgarten ist mehr als nur eine Methode – es ist eine Philosophie. Sie basiert auf dem Grundgedanken, dass wir mit der Natur arbeiten sollten, nicht gegen sie. Indem wir auf chemische Pestizide verzichten und stattdessen natürliche Mechanismen nutzen, schaffen wir ein Gleichgewicht, von dem nicht nur unsere Obstbäume profitieren, sondern auch die Umwelt und letztendlich wir selbst.

Vorteile für Umwelt und Gesundheit

Die Vorteile liegen auf der Hand: Keine giftigen Rückstände auf unseren Früchten, Schonung von Nützlingen wie Bienen und Marienkäfern, und ein lebendiger Boden, der nicht durch aggressive Chemikalien ausgelaugt wird. Mein Nachbar Otto schwört immer noch auf seine Chemiekeule, aber ich sehe Jahr für Jahr, wie sein Garten an Vielfalt verliert, während meiner aufblüht.

Zudem ist es eine Freude zu beobachten, wie sich ein natürliches Gleichgewicht einstellt. Wo früher Blattläuse wüteten, sehe ich jetzt Marienkäfer und Florfliegen bei der Arbeit. Es ist, als hätte ich eine kleine Armee an Helfern engagiert, die rund um die Uhr für mich im Einsatz sind.

Überblick über die wichtigsten Methoden

Die Palette der natürlichen Schädlingsbekämpfung ist breit gefächert. Sie reicht von der Förderung natürlicher Feinde über den Einsatz von Pflanzenjauchen bis hin zu cleveren Fallen und Barrieren. Besonders effektiv finde ich die Kombination verschiedener Ansätze:

  • Nützlingsförderung durch Blühstreifen und Nistmöglichkeiten
  • Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln wie Brennnesseljauche
  • Mechanische Methoden wie Leimringe und Kulturschutznetze
  • Förderung der Bodenfruchtbarkeit durch Mulchen und Kompostwirtschaft

Diese Methoden ergänzen sich gegenseitig und schaffen ein robustes System, das Schädlingen wenig Chancen lässt.

Häufige Schädlinge im Obstgarten: Wer sind die Übeltäter?

Um effektiv gegen Schädlinge vorgehen zu können, müssen wir zunächst wissen, mit wem wir es zu tun haben. In meinem Obstgarten habe ich im Laufe der Jahre einige ungebetene Gäste kennengelernt:

Apfelwickler – der Wurm im Apfel

Der Apfelwickler ist der Grund, warum wir manchmal beim Apfelessen unfreiwillig auf Protein stoßen. Seine Larven bohren sich in die Früchte und hinterlassen unappetitliche Fraßgänge. Pheromonfallen haben sich bei mir als wirksame Methode erwiesen, um die Population in Schach zu halten.

Kirschfruchtfliege – Gefahr für die Kirschernte

Diese kleine Fliege kann eine ganze Kirschernte zunichtemachen. Ihre Larven entwickeln sich in den reifenden Früchten. Gelbtafeln und das rechtzeitige Aufhängen von Kulturschutznetzen sind hier meine bevorzugten Abwehrmaßnahmen.

Pflaumenwickler – nicht nur in Pflaumen zu Hause

Ähnlich wie sein Verwandter, der Apfelwickler, befällt der Pflaumenwickler Steinobst. Neben Pheromonfallen setze ich hier auf die Förderung von natürlichen Gegenspielern wie Vögeln und Fledermäusen.

Birnenblattsauger – klein, aber lästig

Diese winzigen Insekten saugen an Blättern und Trieben und können bei starkem Befall zu Ernteausfällen führen. Ich habe gute Erfahrungen mit Neem-Präparaten gemacht, die die Entwicklung der Larven stören.

Blattläuse – die Klassiker unter den Schädlingen

Kaum ein Obstgarten bleibt von Blattläusen verschont. Sie vermehren sich rasant und schwächen die Pflanzen durch Saugen an jungen Trieben. Hier setze ich auf die Förderung von Marienkäfern und Florfliegen sowie auf Spritzungen mit verdünnter Schmierseifenlösung.

Spinnmilben – unsichtbare Gefahr

Diese winzigen Spinnentiere fallen oft erst auf, wenn der Schaden schon groß ist. Sie saugen an den Blättern und können bei Massenbefall zum Absterben ganzer Zweige führen. Raubmilben haben sich in meinem Garten als effektive Gegenspieler erwiesen.

Wühlmäuse und andere Nagetiere – Gefahr von unten

Wühlmäuse können durch Fraß an den Wurzeln ganze Bäume zum Absterben bringen. Hier setze ich auf eine Kombination aus Fallen, Vergrämungsmethoden wie Knoblauchpflanzungen und die Förderung natürlicher Feinde wie Eulen.

Vorbeugende Maßnahmen: Der Grundstein für einen gesunden Obstgarten

Wie so oft im Leben gilt auch im Obstgarten: Vorbeugen ist besser als heilen. Mit den richtigen vorbeugenden Maßnahmen können wir viele Probleme von vornherein vermeiden oder zumindest abmildern.

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Alles beginnt mit dem richtigen Standort. Obstbäume brauchen Sonne und gute Durchlüftung. Ein sonniger, leicht erhöhter Platz mit lockerem, nährstoffreichem Boden ist ideal. Vor der Pflanzung lohnt es sich, den Boden gründlich zu lockern und mit Kompost anzureichern. Das fördert ein gesundes Wurzelwachstum und stärkt die Widerstandskraft der Bäume von Anfang an.

Auswahl resistenter Obstsorten

Die Wahl der richtigen Sorte ist entscheidend. Moderne Züchtungen bieten oft eine gute Resistenz gegen häufige Krankheiten und Schädlinge. In meinem Garten habe ich beispielsweise die Apfelsorte 'Topaz', die sich als besonders robust gegen Schorf erwiesen hat. Bei der Auswahl sollte man auch die lokalen Bedingungen berücksichtigen – was in Süddeutschland gut gedeiht, muss im Norden nicht unbedingt funktionieren.

Richtige Pflanzabstände und Schnittmaßnahmen

Zu eng gepflanzte Bäume sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Ausreichend Platz sorgt für gute Belüftung und Lichteinfall. Regelmäßiger, fachgerechter Schnitt hält die Bäume gesund und vital. Ich schneide meine Obstbäume jedes Jahr im späten Winter, um eine offene Krone zu erhalten und das Wachstum zu lenken.

Hygiene im Obstgarten

Sauberkeit ist sehr wichtig in der Schädlingsprävention. Fallobst sollte regelmäßig aufgesammelt werden, da es oft Brutstätte für Schädlinge ist. Kranke Pflanzenteile entferne ich konsequent und entsorge sie nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll. Nach dem Schneiden desinfiziere ich meine Werkzeuge mit Alkohol, um eine Übertragung von Krankheiten zu verhindern.

Förderung der Bodenfruchtbarkeit

Ein gesunder Boden ist die Basis für gesunde Pflanzen. Regelmäßiges Mulchen mit organischem Material wie Rasenschnitt oder Laub fördert das Bodenleben und verbessert die Bodenstruktur. Ich setze auch auf Gründüngung zwischen den Bäumen – Pflanzen wie Phacelia oder Klee lockern den Boden und bringen zusätzliche Nährstoffe ein.

All diese Maßnahmen zusammen bilden ein solides Fundament für einen gesunden Obstgarten. Sie erfordern zwar etwas Arbeit und Planung, zahlen sich aber langfristig aus. Mein Obstgarten ist heute ein blühendes Paradies, in dem Schädlinge zwar vorkommen, aber selten überhand nehmen. Es ist ein lebendiges Ökosystem, in dem ich jedes Jahr aufs Neue beobachten kann, wie die Natur ins Gleichgewicht kommt – und nebenbei noch leckeres Obst ernten darf.

Biologische Bekämpfungsmethoden im Obstgarten

Für eine naturnahe Bewirtschaftung des Obstgartens eignen sich biologische Bekämpfungsmethoden. Diese Ansätze nutzen natürliche Feinde von Schädlingen und ökologische Zusammenhänge, um Probleme umweltschonend zu lösen.

Einsatz von Nützlingen

Nützlinge spielen eine wichtige Rolle im Obstgarten. Sie tragen zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts bei und helfen bei der Schädlingskontrolle.

Marienkäfer gegen Blattläuse

Marienkäfer und ihre Larven sind effektive Blattlausbekämpfer. Ein einzelner Marienkäfer kann in seinem Leben bis zu 5.000 Blattläuse fressen. Blühstreifen oder spezielle Nisthilfen können diese nützlichen Käfer anlocken.

Schlupfwespen gegen verschiedene Schädlinge

Schlupfwespen bekämpfen je nach Art Blattläuse, Schmetterlingsraupen oder den Apfelwickler. Sie legen ihre Eier in oder auf die Schädlinge und töten diese ab. Durch den gezielten Einsatz oder durch blühende Pflanzen lassen sich Schlupfwespen in den Garten locken.

Raubmilben gegen Spinnmilben

Raubmilben sind kleine, aber wirkungsvolle Jäger. Sie fressen Spinnmilben und deren Eier, wodurch sie einen Befall deutlich reduzieren können. Besonders in trockenen, heißen Sommern, wenn Spinnmilben oft problematisch sind, können Raubmilben sehr effektiv sein.

Mikrobiologische Präparate

Neben sichtbaren Helfern gibt es auch mikroskopisch kleine Organismen, die bei der Schädlingsbekämpfung unterstützen.

Bacillus thuringiensis gegen Raupen

Dieses Bakterium produziert ein für bestimmte Schmetterlingsraupen tödliches Gift. Es ist sehr spezifisch und schadet anderen Insekten nicht. Im Obstgarten kann es besonders gegen Frostspanner und Apfelwickler eingesetzt werden. Die Anwendung erfolgt als Spritzbrühe auf die Blätter.

Nematoden gegen Dickmaulrüssler

Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die parasitisch in Insektenlarven leben. Bestimmte Arten sind sehr effektiv gegen Dickmaulrüssler, deren Larven an Wurzeln fressen. Die Nematoden werden in den Boden eingebracht, wo sie die Larven befallen und abtöten.

Pflanzliche Präparate und Jauchen

Oft finden sich wirksame Mittel zur Schädlingsbekämpfung direkt im Garten oder in der Natur. Pflanzliche Präparate bieten eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Pestiziden.

Brennnesseljauche

Brennnesseln sind vielseitig einsetzbar im Garten. Als Jauche wirken sie stärkend auf die Pflanzen und abschreckend auf viele Schädlinge. Zudem fördert die Jauche das Bodenleben. Zur Herstellung werden frische Brennnesseln in Wasser eingeweicht und nach etwa zwei Wochen Gärung verdünnt ausgebracht.

Schachtelhalmbrühe

Schachtelhalm enthält viel Kieselsäure, die die Zellwände der Pflanzen stärkt. Eine Brühe aus Schachtelhalm kann vorbeugend gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau eingesetzt werden. Sie wird durch Auskochen der Pflanze hergestellt und als Spritzbrühe auf die Blätter aufgebracht.

Knoblauchauszug

Knoblauch hat eine stark antibakterielle und pilzhemmende Wirkung. Ein Auszug aus zerquetschten Knoblauchzehen, der einige Tage in Wasser gezogen hat, kann verdünnt gegen verschiedene Schädlinge und Krankheiten eingesetzt werden. Der intensive Geruch wirkt zudem abschreckend auf viele Insekten.

Physikalische Barrieren und Fallen im Obstgarten

Neben biologischen Methoden können auch physikalische Barrieren und Fallen helfen, Schädlinge von Obstbäumen fernzuhalten oder gezielt abzufangen.

Kulturschutznetze

Diese feinen Netze bilden eine physische Barriere zwischen Schädlingen und Obstbäumen. Sie sind besonders effektiv gegen fliegende Insekten wie die Kirschfruchtfliege oder den Apfelwickler. Die Netze werden über die Bäume gespannt, sollten aber zur Blütezeit entfernt werden, um die Bestäubung nicht zu behindern.

Leimringe

Leimringe sind klebrige Bänder, die um den Stamm des Obstbaums gelegt werden. Sie fangen kriechende Insekten ab, die den Baum hinaufklettern wollen. Besonders effektiv sind sie gegen Frostspanner, deren flugunfähige Weibchen im Herbst die Bäume hochkrabbeln, um ihre Eier abzulegen.

Pheromonfallen

Diese Fallen nutzen die Sexuallockstoffe (Pheromone) der Insekten, um die Männchen anzulocken und abzufangen. Sie sind sehr artspezifisch und stören das ökologische Gleichgewicht kaum. Pheromonfallen werden oft gegen den Apfelwickler eingesetzt. Sie dienen sowohl der Bekämpfung als auch der Überwachung der Populationsdichte.

Gelbtafeln

Gelbe Klebtafeln ziehen bestimmte fliegende Insekten an, die dann auf der klebrigen Oberfläche hängen bleiben. Sie sind besonders wirksam gegen Blattläuse, Thripse und Weiße Fliegen. In Obstbäumen können sie helfen, den Befall durch die Kirschessigfliege zu reduzieren.

Schneckenzäune

Obwohl Schnecken in Obstbäumen weniger ein Problem sind, können sie junge Bäume oder Beerensträucher schädigen. Schneckenzäune aus Metall oder Kunststoff bilden eine physische Barriere, die Schnecken nicht überwinden können. Sie werden im Kreis um die zu schützenden Pflanzen in den Boden eingelassen.

Diese Methoden zeigen, dass eine erfolgreiche Schädlingsbekämpfung im Obstgarten ohne chemische Mittel möglich ist. Oft ist eine Kombination verschiedener Ansätze am effektivsten. Dabei ist zu beachten, dass ein gewisses Maß an Schädlingen normal und sogar wichtig für ein gesundes Ökosystem ist. Das Ziel sollte ein Gleichgewicht sein, in dem Nützlinge und Schädlinge koexistieren können, ohne dass letztere überhandnehmen.

Förderung des ökologischen Gleichgewichts im Obstgarten

Ein gesunder Obstgarten lebt von der Vielfalt. Je mehr verschiedene Lebensräume wir schaffen, desto stabiler wird das ökologische Gleichgewicht. Hier einige Möglichkeiten, wie Sie Ihren Garten in einen Lebensraum für Nützlinge verwandeln können:

Blühstreifen und Wildblumenwiesen anlegen

Bunte Blühflächen ziehen Insekten an. Säen Sie heimische Wildblumen wie Kornblumen, Mohn und Margeriten aus. Diese locken Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an, die als Bestäuber für Ihre Obstbäume dienen. Ein schmaler Streifen am Rand des Gartens kann die Artenvielfalt bereits deutlich erhöhen.

Nistmöglichkeiten für Vögel und Insekten schaffen

Vögel und Insekten helfen bei der Schädlingsbekämpfung. Bieten Sie ihnen Unterkünfte! Hängen Sie Nistkästen für Meisen, Rotkehlchen und andere Vögel auf. Für Wildbienen können Sie Insektenhotels aus hohlen Pflanzenstängeln oder Holzklötzen mit Bohrlöchern bauen. Ein Stapel Totholz in einer ruhigen Ecke wird schnell von verschiedenen Kleintieren besiedelt.

Steinhaufen und Totholzecken anlegen

Igel, Eidechsen und viele Insekten nutzen Steinhaufen oder Holzstapel als Verstecke. Schichten Sie in einer sonnigen Ecke einige Steine aufeinander oder lassen Sie einen Haufen Äste liegen. Diese natürlichen Verstecke bieten zudem Überwinterungsmöglichkeiten für viele nützliche Gartenhelfer.

Wasserstellen für Nützlinge einrichten

Wasser ist für die kleinen Helfer im Garten unentbehrlich. Eine flache Schale mit Wasser und einigen Steinen als Landeplätze wird von Insekten gerne angenommen. Vögel nutzen eine klassische Vogeltränke. Eine kleine Feuchtzone mit heimischen Sumpfpflanzen bietet nicht nur eine Tränke, sondern einen ganzen Lebensraum.

Pflanzenstärkung und Widerstandsfähigkeit erhöhen

Gesunde, kräftige Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Mit einigen Maßnahmen können Sie die Widerstandskraft Ihrer Obstbäume steigern:

Kompostwirtschaft und organische Düngung

Kompost versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen und verbessert die Bodenstruktur. Legen Sie einen Komposthaufen an und verwerten Sie Gartenabfälle und Küchenreste. Nach etwa einem Jahr haben Sie hochwertigen Dünger für Ihre Obstbäume. Verteilen Sie den reifen Kompost im Frühjahr unter den Bäumen. Alternativ können Sie organische Dünger wie Hornspäne oder Schafwolle verwenden.

Mulchen für gesunde Wurzeln

Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Laub oder Holzhäckseln hält den Boden feucht, unterdrückt Unkraut und fördert das Bodenleben. Die Mulchschicht sollte nicht zu dick sein und nicht direkt an den Stamm heranreichen, um Fäulnis zu vermeiden. Mit der Zeit zersetzt sich das Mulchmaterial und gibt zusätzliche Nährstoffe frei.

Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln

Verschiedene natürliche Mittel können die Abwehrkräfte der Pflanzen stärken:

  • Algenpräparate: Reich an Mineralstoffen und Spurenelementen, fördern sie das Wachstum und stärken die Zellwände.
  • Gesteinsmehl: Enthält viele Mineralien und kann als Pulver auf die Blätter gestäubt werden. Es macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Pilzbefall.
  • Effektive Mikroorganismen: Diese Mischung aus nützlichen Bakterien und Hefen fördert das Bodenleben und stärkt die Pflanzen von der Wurzel her.

Diese Mittel können Sie selbst ansetzen oder im Fachhandel kaufen. Beachten Sie bei der Anwendung die richtige Dosierung und den optimalen Zeitpunkt - meist im Frühjahr oder bei ersten Anzeichen von Stress.

Richtige Bewässerung für vitale Obstbäume

Wasser ist wichtig, aber zu viel kann schaden. Gießen Sie lieber seltener, dafür aber durchdringend. So werden die Wurzeln angeregt, tiefer zu wachsen. Bewässern Sie vorzugsweise morgens, damit die Blätter über den Tag abtrocknen können. Ein Tröpfchenbewässerungssystem kann effektiv sein und spart Wasser.

Mischkultur und Fruchtfolge im Obstgarten

Die richtige Kombination von Pflanzen kann Schädlinge abwehren und den Boden verbessern. Hier einige Vorschläge für sinnvolle Pflanzgemeinschaften:

Günstige Pflanzenkombinationen

Pflanzen Sie Knoblauch oder Zwiebeln unter Ihre Obstbäume. Sie halten viele Schädlinge fern und ihre Wurzeln lockern den Boden. Tagetes vertreiben Nematoden im Boden. Kapuzinerkresse zieht Blattläuse an - pflanzen Sie sie als "Opferpflanze" am Rand des Gartens, um Ihre Obstbäume zu schützen.

Kräuter als natürliche Helfer

Viele Kräuter wirken abschreckend auf Schädlinge. Lavendel, Thymian und Salbei sind nützlich in der Küche und halten ungebetene Gäste fern. Pflanzen Sie sie in Gruppen zwischen Ihren Obstbäumen. Minze hält Ameisen fern, sollte aber wegen ihrer Ausbreitungsfreude in Töpfen kultiviert werden.

Gründüngung und Zwischenfrüchte

In den Ruhephasen des Obstgartens können Sie den Boden mit Gründüngung verbessern. Pflanzen wie Phacelia, Buchweizen oder Klee bedecken den Boden, unterdrücken Unkraut und reichern ihn mit Nährstoffen an. Im Frühjahr werden sie untergegraben und dienen als natürlicher Dünger. Zwischen den Baumreihen können Sie auch Gemüse oder Erdbeeren anbauen - so nutzen Sie den Platz optimal.

Mit diesen Methoden schaffen Sie einen gesunden Lebensraum für Ihre Obstbäume und ein vielfältiges Ökosystem, das Ihnen Jahr für Jahr eine reiche Ernte beschert. Beobachten Sie, wie Ihr Garten sich entwickelt!

Integrierter Pflanzenschutz im Obstgarten

Der integrierte Pflanzenschutz kombiniert verschiedene Methoden, um Schädlinge und Krankheiten zu kontrollieren. Ziel ist es, chemische Mittel nur als letzte Option einzusetzen und stattdessen natürliche Mechanismen zu nutzen.

Clever kombinieren für gesunde Obstbäume

Eine effektive Strategie beinhaltet: Anpflanzen robuster Apfelsorten, die weniger anfällig für Schorf sind. Ringelblumen säen, die Blattläuse abschrecken. Nistkästen für Meisen aufhängen, die Raupen fressen. Bei Bedarf Brennnesseljauche einsetzen.

Regelmäßige Kontrollen

Wöchentliche Inspektionen sind unerlässlich. Wir untersuchen unsere Bäume auf erste Anzeichen von Problemen wie verfärbte Blätter oder angefressene Früchte. Frühzeitiges Eingreifen ist entscheidend.

Zeitpunkt des Handelns

Nicht jeder Schädling erfordert sofortige Bekämpfung. Erst bei Überschreiten der Schadschwelle sollten wir aktiv werden. Bei Blattläusen könnte dies der Fall sein, wenn mehr als 10% der Triebe befallen sind.

Spezielle Herausforderungen meistern

Pilze – die heimlichen Plagegeister

Gegen Pilzkrankheiten wie Apfelschorf oder Mehltau hilft oft schon der richtige Schnitt für gute Durchlüftung. Befallene Blätter entfernen und nicht kompostieren. Bei hartnäckigen Fällen können Schwefel- oder Kupferpräparate helfen, aber Vorsicht: Sie sind zwar biologisch, aber nicht harmlos.

Wühlmäuse und Maulwürfe – Untermieter im Wurzelwerk

Diese Nager können erheblichen Schaden anrichten. Natürliche Methoden wie Knoblauch oder Buttermilch ins Erdreich gießen können helfen. Auch Lebendfallen sind eine Option.

Wenn Vögel naschen

Vögel sind nützlich, aber manchmal auch Naschkatzen. Netze über den Bäumen schützen die Ernte, sollten aber vogelsicher angebracht werden. Alternativ können Bänder oder alte CDs aufgehängt werden, die im Wind flattern und blinken.

Dokumentation und Erfolgskontrolle

Das Garten-Tagebuch – wertvolles Werkzeug

Ein Garten-Tagebuch ist unverzichtbar. Hier notieren wir Pflanzungen, Düngungen, Schnittmaßnahmen, Schädlingsbeobachtungen und Gegenmaßnahmen. Dies ermöglicht bessere Planung und Lerneffekte für kommende Jahre.

Beobachten und anpassen – der Weg zum Erfolg

Durch genaues Beobachten und kontinuierliches Anpassen unserer Methoden verbessern wir uns stetig. Manchmal zeigt sich, dass eine bestimmte Apfelsorte nicht gedeiht – dann probieren wir eine andere aus.

Natürlicher Pflanzenschutz – eine Investition in die Zukunft

Natürliche Schädlingsbekämpfung im Obstgarten erfordert Zeit und Geduld, lohnt sich aber langfristig: Wir ernten gesundes Obst ohne chemische Rückstände und schaffen ein Refugium für Insekten, Vögel und andere Tiere.

Unser Obstgarten wird zum Zentrum der Artenvielfalt – direkt vor der Haustür. Statt steriler Monokulturen entsteht ein lebendiges Ökosystem mit ausgewogenem Verhältnis zwischen Nützlingen und Schädlingen.

Mit jedem naturnahen Obstgarten leisten wir einen Beitrag für uns und die Umwelt. Vielleicht inspirieren wir sogar Nachbarn, es uns gleichzutun. Gemeinsam können wir viel bewirken – Apfel für Apfel, Garten für Garten.

Tags: Obst
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