Gelbsenf als Gründünger: Bodenverbesserer mit Schnellwirkung

Gelbsenf: Der Bodenverbesserer mit Schnellwirkung

Gelbsenf ist ein vielseitiges Talent im Garten und hat sich als effektiver Gründünger etabliert.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Gelbsenf wächst rasant und liefert viel Biomasse
  • Verbessert die Bodenstruktur und bindet Nährstoffe
  • Unterdrückt Unkraut und fördert das Bodenleben
  • Bietet Erosionsschutz und natürliche Schädlingsbekämpfung

Was ist Gelbsenf?

Gelbsenf (Sinapis alba) ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler. Mit seinen gelben Blüten und der Höhe von bis zu einem Meter ist er nicht nur auffällig, sondern auch äußerst nützlich im Garten. Die Pflanze hat eine Pfahlwurzel, die tief in den Boden eindringt und ihn dabei auflockert.

Die Bedeutung als Gründünger

Als Gründünger spielt Gelbsenf eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Gartenbewirtschaftung. Er wird nicht zur Ernte angebaut, sondern um den Boden zu verbessern. Nach dem Wachstum wird die Pflanze in den Boden eingearbeitet, wo sie als organisches Material zersetzt wird und ihre Nährstoffe freigibt.

Ein Blick in die Geschichte

Die Verwendung von Gelbsenf als Gründünger ist keine moderne Erfindung. Schon die alten Römer nutzten Senf zur Bodenverbesserung. Im Mittelalter geriet diese Praxis in Vergessenheit, wurde aber im 19. Jahrhundert wiederentdeckt. Seitdem hat sich Gelbsenf zu einem beliebten Gründünger entwickelt.

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Die Vorteile von Gelbsenf als Gründünger

Schnelles Wachstum und hohe Biomasse

Eine der besonderen Eigenschaften von Gelbsenf ist sein schnelles Wachstum. Innerhalb von 6-8 Wochen bildet er eine dichte Pflanzendecke und produziert dabei eine beachtliche Menge an Biomasse. Diese Eigenschaft macht ihn besonders wertvoll als Zwischenfrucht oder für kurzfristige Begrünungen.

Verbesserung der Bodenstruktur

Die tiefgehende Pfahlwurzel des Gelbsenfs lockert den Boden bis in tiefere Schichten auf. Dies verbessert die Bodenstruktur, fördert die Durchlüftung und erleichtert die Wasseraufnahme. Nach dem Absterben der Wurzeln bleiben feine Kanäle zurück, die die Bodenqualität nachhaltig verbessern.

Nährstoffbindung und -bereitstellung

Gelbsenf ist ein effizienter Nährstoffsammler. Er nimmt überschüssige Nährstoffe aus dem Boden auf und speichert sie in seiner Biomasse. Wenn die Pflanzen später in den Boden eingearbeitet werden, werden diese Nährstoffe langsam freigesetzt und stehen der Folgekultur zur Verfügung. Besonders effektiv ist Gelbsenf bei der Bindung von Stickstoff und Phosphor.

Unterdrückung von Unkraut

Durch sein schnelles Wachstum und die dichte Blattmasse beschattet Gelbsenf den Boden effektiv. Dies unterdrückt das Wachstum von unerwünschten Beikräutern, die sonst mit Kulturpflanzen um Nährstoffe und Licht konkurrieren würden. So kann man den Einsatz von Herbiziden reduzieren oder ganz darauf verzichten.

Förderung des Bodenlebens

Die organische Masse, die Gelbsenf produziert, ist Nahrung für Bodenorganismen. Regenwürmer, Bakterien und Pilze zersetzen das Material und tragen so zur Bildung von wertvollem Humus bei. Ein aktives Bodenleben verbessert die Bodenstruktur und fördert die natürliche Fruchtbarkeit.

Erosionsschutz

Besonders auf geneigten Flächen oder in Regionen mit starken Niederschlägen bietet Gelbsenf einen wirksamen Schutz vor Bodenerosion. Die dichte Pflanzendecke bremst den Wasserabfluss, während das Wurzelwerk den Boden festhält. So bleibt wertvoller Oberboden erhalten und wird nicht weggeschwemmt.

Biofumigation gegen Schädlinge und Krankheiten

Ein interessanter Aspekt des Gelbsenfs ist seine Fähigkeit zur Biofumigation. Beim Zersetzen der Pflanzen werden Senföle freigesetzt, die eine desinfizierende Wirkung auf den Boden haben. Dies kann helfen, bodenbürtige Krankheitserreger und Schädlinge wie Nematoden zu reduzieren. Allerdings sollte man vorsichtig sein, da die Senföle auch nützliche Bodenorganismen beeinträchtigen können.

Gelbsenf als Gründünger ist also mehr als nur eine einfache Zwischenfrucht. Er ist ein vielseitiges Werkzeug für Gärtner und Landwirte, das nicht nur den Boden verbessert, sondern auch aktiv zum Pflanzenschutz beiträgt. Mit seinem schnellen Wachstum und den vielfältigen positiven Eigenschaften hat sich Gelbsenf einen festen Platz in der nachhaltigen Gartenbewirtschaftung gesichert.

Anbau und Pflege von Gelbsenf: So gelingt's im Garten

Geeignete Standorte und Bodenbedingungen

Gelbsenf ist eine anpassungsfähige Pflanze, die mit verschiedenen Bodenverhältnissen zurechtkommt. Bevorzugt werden lockere, nährstoffreiche Böden mit guter Wasserdurchlässigkeit. Ein neutraler bis leicht alkalischer pH-Wert ist optimal. Gelbsenf wächst am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten.

Aussaatzeitpunkte und -methoden

Gelbsenf kann von Frühjahr bis Herbst ausgesät werden, besonders von März bis Mai und August bis September. Die Aussaat erfolgt direkt ins Freiland, entweder breit verteilt oder in Reihen für einfachere Pflege.

Saatgutmenge und Aussaatdichte

Pro Quadratmeter werden etwa 20-25 Gramm Saatgut benötigt. Die Samen werden leicht in den Boden eingearbeitet oder angedrückt. Bei Reihensaat beträgt der optimale Abstand 20-30 cm. Bei Breitsaat ist eine gleichmäßige Verteilung wichtig.

Pflege während des Wachstums

Gelbsenf ist pflegeleicht. Bei Trockenheit sollte regelmäßig gegossen werden. Unkraut kann anfangs per Hand entfernt werden, später unterdrückt der Gelbsenf Beikräuter selbst. Eine Düngung ist meist nicht nötig, da Gelbsenf als Gründünger zur Bodenverbesserung beiträgt.

Optimaler Zeitpunkt für die Einarbeitung

Die Einarbeitung erfolgt am besten kurz vor oder zu Beginn der Blüte, etwa 6-8 Wochen nach der Aussaat. Bei Herbstaussaat kann der Gelbsenf überwintern und im Frühjahr eingearbeitet werden, sofern kein strenger Frost die Pflanzen schädigt.

Einarbeitung und Nutzung als Gründünger: Tipps und Tricks

Methoden der Einarbeitung

Für die Einarbeitung von Gelbsenf als Gründünger gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Fräsen oder Umgraben: Zerkleinern und Einarbeiten in die obere Bodenschicht für schnelle Zersetzung.
  • Abmähen und liegen lassen: Mähen und als Mulchschicht belassen zum Schutz vor Erosion und Austrocknung.
  • Walzen und flach einarbeiten: Quetschen der Pflanzen und oberflächliches Einarbeiten in den Boden.

Zeitpunkt der Einarbeitung in Bezug auf die Hauptkultur

Die Einarbeitung sollte 2-3 Wochen vor der Aussaat oder Pflanzung der Hauptkultur erfolgen. Bei nährstoffbedürftigen Kulturen wie Kohl oder Tomaten kann dieser Zeitraum verlängert werden.

Mulchen vs. Unterpflügen

Mulchen erhält die Bodenstruktur und schützt die Oberfläche. Unterpflügen führt zu schnellerer Nährstofffreisetzung und eignet sich für schwere Böden. Die Wahl hängt von Bodenbedingungen und Folgefrucht ab.

Verrottungszeit und Nährstofffreisetzung

Die Verrottung dauert je nach Witterung und Boden 2-4 Wochen. Nährstoffe werden schrittweise freigesetzt: Stickstoff relativ schnell, Phosphor und Kalium langsamer. Dies führt zu einer nachhaltigen Bodenverbesserung über längere Zeit.

Gelbsenf als Gründünger verbessert Bodenstruktur und Nährstoffhaushalt auf natürliche Weise. Es ist eine praktische Methode zur langfristigen Steigerung der Bodenfruchtbarkeit ohne chemische Düngemittel.

Gelbsenf in der Fruchtfolge: Ein Multitalent für den Garten

Gelbsenf hat sich als vielseitige Pflanze in der Fruchtfolge bewährt. Seine zahlreichen Eigenschaften machen ihn zu einer beliebten Wahl für Gärtner, die ihren Boden verbessern und gleichzeitig die Biodiversität fördern möchten. Betrachten wir, wie Gelbsenf in verschiedenen Gartenszenarien eingesetzt werden kann.

Gelbsenf als Zwischenfrucht: Boden-Booster zwischen den Saisons

Als Zwischenfrucht ist Gelbsenf äußerst effektiv! Er wächst schnell und bildet in kurzer Zeit eine dichte Pflanzendecke. Das ist besonders praktisch, wenn zwischen zwei Hauptkulturen eine Lücke entsteht. In meinem Garten säe ich Gelbsenf oft nach der Frühkartoffelernte aus. Bis zum Herbst hat er dann den Boden gut durchgewurzelt und mit Nährstoffen angereichert.

Ein weiterer Vorteil: Gelbsenf unterdrückt Unkraut sehr effektiv. Seine dichte Blattmasse lässt kaum Licht auf den Boden, sodass unerwünschte Kräuter kaum Chancen haben. Das reduziert den Aufwand beim Jäten erheblich!

Gelbsenf im Zusammenspiel: Kombinationen mit anderen Gründüngern

Gelbsenf lässt sich gut mit anderen Gründüngerpflanzen kombinieren. Eine meiner bevorzugten Mischungen ist Gelbsenf mit Phacelia und Buchweizen. Diese Kombination bietet folgende Vorteile:

  • Gelbsenf durchdringt mit seiner Pfahlwurzel tiefere Bodenschichten
  • Phacelia lockert den Oberboden und liefert Nektar für Insekten
  • Buchweizen mobilisiert Phosphor und macht ihn für Folgekulturen verfügbar

Diese Mischung fördert eine gute Bodenstruktur und ein aktives Bodenleben. Zudem sieht sie mit den lila Phacelablüten und den weißen Buchweizentupfern optisch ansprechend aus!

Vorsicht bei der Rotation mit Kreuzblütlern

Trotz der vielen Vorteile von Gelbsenf gibt es einen wichtigen Aspekt zu beachten: Er gehört zur Familie der Kreuzblütler. Das bedeutet, man sollte ihn nicht direkt vor oder nach anderen Kreuzblütlern wie Kohl, Radieschen oder Rucola anbauen. Sonst besteht das Risiko, dass sich bodenbürtige Krankheiten ausbreiten.

In meinem Garten halte ich daher eine Anbaupause von mindestens zwei Jahren ein, bevor ich wieder Kreuzblütler auf derselben Fläche anbaue. Das erfordert etwas Planung, ist aber gut umsetzbar.

Ökologische Aspekte: Gelbsenf als Umwelthelfer

Gelbsenf ist nicht nur für den Boden vorteilhaft, sondern auch für die Umwelt insgesamt. Er trägt zur Förderung der Biodiversität und zum natürlichen Pflanzenschutz bei.

Ein Anziehungspunkt für Bienen und Co.

Wenn Gelbsenf blüht, herrscht in meinem Garten rege Aktivität! Die leuchtend gelben Blüten ziehen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Besonders im Spätsommer, wenn viele andere Pflanzen schon verblüht sind, bietet Gelbsenf noch reichlich Nektar und Pollen.

Ich lasse immer einige Pflanzen zur Blüte kommen, bevor ich sie einarbeite. Das erfreut nicht nur die Insekten, sondern ist auch optisch ansprechend zwischen den Gemüsebeeten!

Biofumigation: Natürlicher Pflanzenschutz aus der Senfpflanze

Gelbsenf hat eine weitere nützliche Eigenschaft: die Biofumigation. Dabei werden die in der Pflanze enthaltenen Senföle freigesetzt, die eine desinfizierende Wirkung auf den Boden haben. Der Prozess läuft wie folgt ab:

  • Gelbsenf kurz vor der Blüte häckseln und sofort einarbeiten
  • Boden anschließend walzen und bewässern
  • Senföle werden freigesetzt und bekämpfen Schadorganismen im Boden

Ich habe das letztes Jahr auf einem Beet ausprobiert, das von Kohlhernie befallen war. Das Ergebnis war beeindruckend - in diesem Jahr konnte ich dort wieder problemlos Kohl anbauen.

Spezielle Anwendungen: Gelbsenf im Garten-Einsatz

Gelbsenf ist vielseitig einsetzbar und findet in verschiedenen Bereichen des Gartens Verwendung. Hier einige Ideen aus meiner eigenen Erfahrung:

Gelbsenf im Gemüsegarten: Nährstofflieferant für die nächste Ernte

Im Gemüsegarten ist Gelbsenf ein wertvoller Helfer zwischen den Kulturen. Nach der Ernte von Frühgemüse wie Salat oder Radieschen säe ich ihn aus. Er wächst schnell und unterdrückt Unkraut, bevor im Herbst Feldsalat oder Spinat folgen. Besonders nährstoffbedürftige Pflanzen wie Tomaten oder Kürbisse profitieren im Folgejahr von der Nährstoffanreicherung durch den Gelbsenf.

Einsatz im Obstbau: Gesunder Boden für saftige Früchte

Auch unter Obstbäumen bewährt sich Gelbsenf. Ich säe ihn im Spätsommer in den Baumscheiben aus. Er lockert den Boden, hält Unkraut in Schach und liefert Nährstoffe. Im Frühjahr hacke ich ihn dann oberflächlich ein. Die Obstbäume reagieren mit kräftigem Wuchs und reicher Ernte.

Blumenbeete und Ziergärten: Gelbsenf als Lückenfüller und Bodenvorbereiter

Selbst im Ziergarten findet Gelbsenf Anwendung. Ich nutze ihn gerne, um kahle Stellen zwischen Stauden zu füllen oder um neue Beete vorzubereiten. Seine Blüten sind zwar nicht auffällig, aber durchaus ansehnlich. Und wenn er seine Aufgabe erfüllt hat, folgen im nächsten Jahr umso prächtigere Blumen auf dem verbesserten Boden.

Ein Tipp aus meiner Praxis: Für Blumenbeete wähle ich niedrig wachsende Gelbsenf-Sorten. Die fügen sich optisch besser ein und lassen sich leichter einarbeiten.

Insgesamt erweist sich Gelbsenf als vielseitige Pflanze im Garten. Er verbessert den Boden, fördert die Biodiversität und lässt sich flexibel einsetzen. Mit etwas Planung und den richtigen Techniken kann jeder Gärtner von den Vorteilen dieser bemerkenswerten Pflanze profitieren. Also, beginnen Sie mit der Aussaat und tun Sie Ihrem Garten etwas Gutes!

Herausforderungen beim Anbau von Gelbsenf

Frostempfindlichkeit: Ein zweischneidiges Schwert

Gelbsenf ist bekannt für seine Frostempfindlichkeit, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Einerseits stirbt er bei den ersten Frösten ab, was die Einarbeitung in den Boden erleichtert. Andererseits kann ein zu früher Frost die Entwicklung der Pflanze beeinträchtigen. Um damit umzugehen, empfiehlt es sich, den Gelbsenf rechtzeitig auszusäen, idealerweise 6-8 Wochen vor dem ersten Frost. In milderen Regionen kann man sogar bis in den Spätherbst hinein aussäen.

Samenbildung: Wenn der Gründünger zum Unkraut wird

Ein weiteres Thema, das Gärtner im Auge behalten sollten, ist die mögliche Samenbildung. Lässt man den Gelbsenf zu lange stehen, kann er Samen ausbilden und sich unerwünscht ausbreiten. Um dies zu verhindern, sollte man den Gelbsenf spätestens zu Beginn der Blüte einarbeiten. Alternativ kann man auch regelmäßig mähen, was die Samenbildung unterbindet und gleichzeitig die Wurzelentwicklung fördert.

Die Kohlenstoff-Stickstoff-Balance

Ein oft übersehener Aspekt ist das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis im Boden. Gelbsenf bindet zwar Stickstoff, gibt ihn aber beim Verrotten auch wieder frei. Wird zu viel Gelbsenf auf einmal eingearbeitet, kann dies zu einem vorübergehenden Stickstoffmangel führen, da die Bodenorganismen den Stickstoff für den Abbau der Pflanzenmasse benötigen. Um dies auszugleichen, kann man den Gelbsenf mit stickstoffreichen Materialien wie Hornspänen mischen oder ihn mit Leguminosen kombinieren.

Gelbsenf im Vergleich zu anderen Gründüngerpflanzen

Gelbsenf vs. Leguminosen: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen

Im Vergleich zu Leguminosen wie Klee oder Lupinen hat Gelbsenf sowohl Vor- als auch Nachteile. Leguminosen sind sehr effektiv in der Stickstoffbindung, da sie in Symbiose mit Knöllchenbakterien leben. Gelbsenf kann zwar auch Stickstoff binden, aber nicht in demselben Maße. Dafür punktet Gelbsenf mit seinem schnellen Wachstum und der effektiven Unkrautunterdrückung. Außerdem ist Gelbsenf besser geeignet, um Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten zu mobilisieren.

Gelbsenf und andere Kreuzblütler: Ähnlich, aber doch anders

Innerhalb der Familie der Kreuzblütler gibt es einige Alternativen zum Gelbsenf, wie zum Beispiel Ölrettich. Beide Pflanzen haben ähnliche Eigenschaften, unterscheiden sich aber in einigen Punkten. Ölrettich hat beispielsweise eine noch tiefere Pfahlwurzel und ist etwas frostresistenter als Gelbsenf. Allerdings wächst Gelbsenf schneller und blüht früher, was ihn zu einer besseren Wahl für Kurzzeit-Gründüngung macht. Die Wahl zwischen diesen beiden hängt oft von den spezifischen Bodenbedingungen und dem Zeitrahmen ab.

Gelbsenf: Ein Multitalent im Garten

Die Vorteile auf einen Blick

Gelbsenf hat sich als vielseitiger Helfer im Garten bewährt. Seine Fähigkeit, schnell zu wachsen und dabei Unkraut zu unterdrücken, macht ihn zu einem effektiven Bodendecker. Die tiefgehenden Wurzeln lockern den Boden und holen Nährstoffe aus tieferen Schichten. Zudem bietet Gelbsenf Schutz vor Erosion und fördert das Bodenleben. Nicht zu vergessen ist seine Eigenschaft als Biofumigant, die bestimmte Bodenschädlinge in Schach halten kann.

Tipps für den erfolgreichen Einsatz

Um das Beste aus Gelbsenf herauszuholen, sollte man einige Punkte beachten. Eine Aussaat von Frühjahr bis Spätsommer ermöglicht flexible Einsatzmöglichkeiten. Die Einarbeitung sollte idealerweise zur Blütezeit erfolgen, um die Nährstofffreisetzung zu optimieren. In der Fruchtfolge sollte man bedenken, dass Gelbsenf nicht vor oder nach anderen Kreuzblütlern angebaut werden sollte. Eine Kombination mit anderen Gründüngerpflanzen kann die Vorteile verstärken.

Gelbsenf im Wandel der Zeit

Die Forschung an Gründüngerpflanzen schreitet stetig voran. Für Gelbsenf könnte dies bedeuten, dass zukünftige Züchtungen noch besser an verschiedene Klimabedingungen angepasst sind. Möglicherweise werden wir Sorten sehen, die noch effektiver in der Nährstoffbindung oder resistenter gegen Krankheiten sind. Auch der Einsatz von Gelbsenf in neuen Bereichen, wie etwa in der Phytosanierung belasteter Böden, könnte an Bedeutung gewinnen. Gärtner und Landwirte werden sicherlich gespannt sein, welche neuen Möglichkeiten sich mit dieser vielseitigen Pflanze noch ergeben werden.

Ob als Bodendecker, Nährstofflieferant oder natürlicher Schädlingsbekämpfer - Gelbsenf hat sich seinen Platz im nachhaltigen Gartenbau verdient. Mit dem richtigen Wissen und etwas Experimentierfreude kann jeder Gärtner von den Vorteilen dieser Pflanze profitieren. Gelbsenf ist mehr als nur eine Gründüngung - er ist ein echter Allrounder für einen gesunden und lebendigen Garten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Gelbsenf und wie funktioniert er als Gründünger?
    Gelbsenf (Sinapis alba) ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler, die sich als effektiver Gründünger bewährt hat. Mit seinen gelben Blüten und einer Höhe von bis zu einem Meter besitzt er eine tiefreichende Pfahlwurzel, die den Boden auflockert. Als Gründünger wird Gelbsenf nicht zur Ernte angebaut, sondern zur Bodenverbesserung. Nach dem Wachstum wird die Pflanze in den Boden eingearbeitet, wo sie als organisches Material zersetzt wird und ihre gespeicherten Nährstoffe freigibt. Gelbsenf wächst schnell und bildet innerhalb von 6-8 Wochen eine dichte Pflanzendecke mit beachtlicher Biomasse. Diese Eigenschaften machen ihn besonders wertvoll als Zwischenfrucht oder für kurzfristige Begrünungen. Bereits die alten Römer nutzten Senf zur Bodenverbesserung, was seine bewährte Wirksamkeit als Gründünger unterstreicht.
  2. Wie verbessert Gelbsenf die Bodenstruktur und das Bodenleben?
    Gelbsenf verbessert die Bodenstruktur durch seine tiefgehende Pfahlwurzel, die den Boden bis in tiefere Schichten auflockert. Dies fördert die Durchlüftung und erleichtert die Wasseraufnahme erheblich. Nach dem Absterben der Wurzeln bleiben feine Kanäle zurück, die die Bodenqualität nachhaltig verbessern. Die organische Masse, die Gelbsenf produziert, dient als Nahrung für Bodenorganismen wie Regenwürmer, Bakterien und Pilze. Diese zersetzen das Material und tragen zur Bildung von wertvollem Humus bei. Ein aktives Bodenleben verbessert wiederum die Bodenstruktur und fördert die natürliche Fruchtbarkeit. Durch die dichte Pflanzendecke wird der Boden außerdem vor Verschlämmung und Verdichtung geschützt. Die Kombination aus mechanischer Auflockerung durch die Wurzeln und biologischer Aktivierung durch die Biomasse macht Gelbsenf zu einem besonders effektiven Bodenverbesserer, der sowohl kurzfristige als auch langfristige positive Effekte erzielt.
  3. Welche Nährstoffe bindet Gelbsenf und wie werden sie freigesetzt?
    Gelbsenf ist ein effizienter Nährstoffsammler, der überschüssige Nährstoffe aus dem Boden aufnimmt und in seiner Biomasse speichert. Besonders effektiv ist er bei der Bindung von Stickstoff und Phosphor, aber auch andere wichtige Nährstoffe wie Kalium werden erfasst. Diese Nährstoffspeicherung verhindert deren Auswaschung über die Wintermonate. Wenn die Pflanzen später in den Boden eingearbeitet werden, erfolgt eine schrittweise Nährstofffreisetzung: Stickstoff wird relativ schnell freigesetzt, während Phosphor und Kalium langsamer verfügbar werden. Die Verrottungszeit beträgt je nach Witterung und Bodenbedingungen 2-4 Wochen. Diese gestaffelte Nährstofffreisetzung führt zu einer nachhaltigen Bodenverbesserung über längere Zeit und stellt sicher, dass die Folgekulturen kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt werden, ohne dass es zu übermäßigen Nährstoffspitzen kommt, die ausgewaschen werden könnten.
  4. Was macht die tiefe Pfahlwurzel von Gelbsenf so besonders?
    Die Pfahlwurzel von Gelbsenf kann bis zu einem Meter tief in den Boden eindringen und ist damit ein wahres Multitalent der Bodenbearbeitung. Diese tiefe Durchwurzelung ermöglicht es der Pflanze, Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten zu mobilisieren, die für oberflächlich wurzelnde Pflanzen unerreichbar sind. Gleichzeitig lockert die Pfahlwurzel verdichtete Bodenschichten auf und durchbricht sogar Pflugsohlen mechanisch. Nach dem Absterben der Wurzel entstehen natürliche Drainage- und Belüftungskanäle, die das Wassermanagement und die Sauerstoffversorgung des Bodens langfristig verbessern. Diese Wurzelkanäle werden von nachfolgenden Kulturen gerne genutzt, wodurch deren Wurzelentwicklung gefördert wird. Zusätzlich transportiert die Pfahlwurzel in tieferen Schichten gebundene Nährstoffe in die oberen Bodenhorizonte, wo sie für nachfolgende Kulturen besser verfügbar sind. Diese einzigartige Kombination aus mechanischer Bodenlockerung und Nährstoffmobilisation macht die Pfahlwurzel zu einem zentralen Vorteil des Gelbsenfs.
  5. Wie wirkt die Biofumigation mit Senfölen bei Gelbsenf?
    Die Biofumigation ist eine besondere Eigenschaft des Gelbsenfs, bei der natürliche Senföle (Glucosinolate) freigesetzt werden, die eine desinfizierende Wirkung auf den Boden haben. Dieser Prozess funktioniert folgendermaßen: Gelbsenf wird kurz vor der Blüte gehäckselt und sofort in den Boden eingearbeitet. Anschließend wird der Boden gewalzt und bewässert, wodurch die Senföle aktiviert und freigesetzt werden. Diese natürlichen Verbindungen bekämpfen bodenbürtige Krankheitserreger und Schädlinge wie Nematoden, pilzliche Pathogene und bestimmte Unkrautsamen. Die Wirkung ist jedoch zeitlich begrenzt und selektiv. Vorsicht ist geboten, da die Senföle auch nützliche Bodenorganismen beeinträchtigen können. Für optimale Ergebnisse sollte die Biofumigation gezielt eingesetzt werden, beispielsweise bei bekannten Problemen mit Kohlhernie oder anderen spezifischen Bodenkrankheiten. Die natürliche Desinfektion macht den Gelbsenf zu einem wertvollen Baustein im integrierten Pflanzenschutz und bietet eine biologische Alternative zu chemischen Bodenentseuchungsmitteln.
  6. Worin unterscheidet sich Gelbsenf von Ölrettich als Gründünger?
    Obwohl beide zur Familie der Kreuzblütler gehören und ähnliche Grundeigenschaften als Gründünger haben, weisen Gelbsenf und Ölrettich wichtige Unterschiede auf. Ölrettich besitzt eine noch tiefere Pfahlwurzel als Gelbsenf und ist etwas frostresistenter, wodurch er länger in die kalte Jahreszeit hinein aktiv bleibt. Gelbsenf hingegen punktet mit schnellerem Wachstum und früherer Blüte, was ihn zur besseren Wahl für Kurzzeit-Gründüngungen macht. In der Biomasseproduktion ist Gelbsenf oft ertragreicher und entwickelt sich in kürzerer Zeit zur erntereifen Gründüngung. Bezüglich der Nährstoffbindung sind beide ähnlich effektiv, wobei Ölrettich aufgrund seiner tieferen Wurzeln möglicherweise mehr Nährstoffe aus unteren Bodenschichten mobilisieren kann. Bei der Biofumigation sind beide wirksam, jedoch können die spezifischen Senföle leicht unterschiedliche Wirkungsspektren haben. Die Wahl zwischen beiden hängt vom verfügbaren Zeitfenster, den Bodenbedingungen und dem gewünschten Einsatzzweck ab.
  7. Was sind die Vor- und Nachteile von Gelbsenf gegenüber Leguminosen?
    Gelbsenf und Leguminosen haben unterschiedliche Stärken als Gründünger. Leguminosen wie Klee oder Lupinen sind unschlagbar in der Stickstoffbindung, da sie in Symbiose mit Knöllchenbakterien Luftstickstoff fixieren können. Gelbsenf kann Stickstoff zwar binden, aber nicht neu produzieren. Dafür übertrifft Gelbsenf Leguminosen in mehreren Bereichen: Er wächst deutlich schneller und unterdrückt Unkraut effektiver durch seine dichte Blattmasse. Seine tiefe Pfahlwurzel mobilisiert Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten besser als die meist flacher wurzelnden Leguminosen. Die Biofumigation durch Senföle ist ein einzigartiger Vorteil des Gelbsenfs, den Leguminosen nicht bieten. Leguminosen sind jedoch weniger anspruchslos und können auch auf ärmeren Böden gut gedeihen. Ein weiterer Vorteil von Gelbsenf ist seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Aussaattermine und sein geringerer Wasserbedarf. Optimal ist oft eine Kombination beider Pflanzengruppen, um die jeweiligen Vorteile zu nutzen und eine ausgewogene Gründüngung zu erzielen.
  8. Warum wächst Gelbsenf so schnell und produziert viel Biomasse?
    Das schnelle Wachstum und die hohe Biomasseproduktion von Gelbsenf resultieren aus mehreren biologischen Faktoren. Als Kreuzblütler besitzt Gelbsenf einen effizienten Photosynthese-Apparat mit großen, dünnen Blättern, die viel Lichtenergie einfangen können. Die C3-Photosynthese ermöglicht bei gemäßigten Temperaturen eine hohe Kohlenstoffassimilation. Die tiefe Pfahlwurzel erschließt schnell große Bodenvolumen und kann Wasser und Nährstoffe effizient aufnehmen, was das Wachstum beschleunigt. Gelbsenf hat außerdem kurze Generationszeiten und investiert seine Energie primär in vegetatives Wachstum, bevor die Blütenbildung einsetzt. Die genetische Disposition als schnellwüchsige einjährige Pflanze, die ursprünglich aus Gebieten mit kurzen Wachstumsperioden stammt, verstärkt diese Eigenschaft. Innerhalb von nur 6-8 Wochen kann Gelbsenf eine dichte Pflanzendecke bilden und dabei bis zu 30-40 Tonnen Frischmasse pro Hektar produzieren. Diese Effizienz macht ihn besonders wertvoll für zeitlich begrenzte Gründüngungsmaßnahmen.
  9. Wo kann man hochwertiges Gelbsenf-Saatgut für den Garten kaufen?
    Hochwertiges Gelbsenf-Saatgut für den Garten ist bei verschiedenen Anbietern erhältlich. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten geprüftes Qualitätssaatgut mit hoher Keimfähigkeit und sortenreinen Eigenschaften. Beim Kauf sollten Sie auf mehrere Qualitätsmerkmale achten: eine Keimfähigkeit von mindestens 85%, aktuelles Erntejahr, luftdicht verpacktes Saatgut und Sortenangaben. Gartencenter vor Ort führen oft Gelbsenf-Saatgut, allerdings kann die Auswahl und Qualität variieren. Online-Shops haben den Vorteil größerer Sortimente und detaillierter Produktinformationen. Landwirtschaftliche Genossenschaften bieten meist größere Mengen für ausgedehnte Flächen an. Wichtig ist, dass das Saatgut für den biologischen Anbau geeignet ist, wenn Sie ökologisch gärtnern. Achten Sie auch auf regionale Sorten, die an Ihr Klima angepasst sind. Bewährte Sorten sind beispielsweise 'Albatros' oder 'Accent'. Eine fachkundige Beratung hilft bei der Auswahl der passenden Sorte für Ihre spezifischen Bodenverhältnisse und Anbauziele.
  10. Welche Saatgutmenge von Gelbsenf wird pro Quadratmeter benötigt?
    Für eine erfolgreiche Gelbsenf-Aussaat werden pro Quadratmeter etwa 20-25 Gramm Saatgut benötigt. Diese Menge gewährleistet eine gleichmäßige und dichte Pflanzendecke, die optimal für die Gründüngung ist. Bei einer Breitsaat sollten die Samen gleichmäßig verteilt und leicht in den Boden eingearbeitet oder angedrückt werden. Für eine Reihensaat mit einem Abstand von 20-30 cm zwischen den Reihen kann die Saatgutmenge auf etwa 15-20 Gramm pro Quadratmeter reduziert werden. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de können bei der Berechnung der benötigten Saatgutmenge für größere Flächen helfen und bieten oft praktische Mengenrechner an. Die Aussaattiefe sollte etwa 1-2 cm betragen. Bei sehr schweren oder trockenen Böden kann eine etwas höhere Saatgutmenge von bis zu 30 Gramm pro Quadratmeter sinnvoll sein, um eine sicherere Keimung zu gewährleisten. Wichtig ist, das Saatgut nach der Aussaat gut mit Erde zu bedecken und bei Trockenheit ausreichend zu wässern, damit die Keimung optimal verläuft.
  11. Wie beeinflusst Gelbsenf die Mikroorganismen und Regenwürmer im Boden?
    Gelbsenf hat einen sehr positiven Einfluss auf die Bodenlebewesen und fördert deren Aktivität erheblich. Die organische Masse, die Gelbsenf produziert, dient Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen als wichtige Nahrungsquelle. Beim Zersetzen der eingearbeiteten Biomasse vermehren sich diese Organismen stark und bilden ein aktives Bodenleben. Regenwürmer werden besonders angezogen, da sie das zersetzende Pflanzenmaterial gerne fressen und dabei wertvollen Wurmhumus produzieren. Die lockere Bodenstruktur, die durch die Pfahlwurzel entsteht, erleichtert es den Regenwürmern, sich zu bewegen und ihre Röhren zu graben. Mykorrhiza-Pilze profitieren von den Wurzelausscheidungen und der verbesserten Bodenstruktur. Die erhöhte mikrobielle Aktivität führt zu einer schnelleren Nährstoffmineralisierung und verbesserten Nährstoffverfügbarkeit. Allerdings können die bei der Biofumigation freigesetzten Senföle kurzfristig auch nützliche Bodenorganismen beeinträchtigen. Langfristig überwiegen jedoch die positiven Effekte deutlich, da sich das Bodenleben nach der anfänglichen Störung schnell erholt und von der verbesserten Bodenstruktur profitiert.
  12. Welche Rolle spielt der pH-Wert des Bodens beim Gelbsenf-Anbau?
    Der pH-Wert spielt eine wichtige Rolle für das optimale Wachstum von Gelbsenf, auch wenn er relativ tolerant gegenüber verschiedenen Bodenbedingungen ist. Gelbsenf bevorzugt neutrale bis leicht alkalische Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. In diesem Bereich kann er Nährstoffe am effizientesten aufnehmen und seine Pfahlwurzel optimal entwickeln. Bei zu sauren Böden (pH unter 6,0) kann das Wachstum gehemmt werden, und die Gefahr von Krankheiten wie der Kohlhernie steigt. Sehr alkalische Böden (pH über 8,0) können zu Nährstoffmangel führen, insbesondere bei Mikronährstoffen wie Eisen und Mangan. Interessant ist, dass Gelbsenf durch seine Wurzelausscheidungen und die spätere Zersetzung der Biomasse den pH-Wert leicht puffern kann. Auf leicht sauren Böden kann eine Kalkung vor der Aussaat das Wachstum verbessern. Die Biofumigation-Wirkung der Senföle ist ebenfalls pH-abhängig und funktioniert bei neutralen Bedingungen am besten. Eine Bodenanalyse vor der Aussaat hilft, die optimalen Wachstumsbedingungen zu schaffen.
  13. Wie wirkt sich Gelbsenf auf die Wasserspeicherung im Boden aus?
    Gelbsenf verbessert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens auf mehreren Ebenen erheblich. Die tiefe Pfahlwurzel schafft natürliche Drainagekanäle, die einerseits überschüssiges Wasser ableiten, andererseits aber auch als Wasserspeicher in tieferen Schichten fungieren. Nach dem Absterben der Wurzel bleiben diese Kanäle erhalten und verbessern die Wasserinfiltration nachhaltig. Die dichte Pflanzendecke schützt den Boden vor Verdunstung und reduziert so den Wasserverlust. Gleichzeitig wird durch die Beschattung die Bodentemperatur reguliert, was ebenfalls die Verdunstung verringert. Durch die Zersetzung der organischen Masse erhöht sich der Humusgehalt, der wie ein Schwamm Wasser speichern kann - bis zu 20-mal sein Eigengewicht. Die verbesserte Bodenstruktur durch die Durchwurzelung führt zu einer optimalen Porengröße-Verteilung zwischen grobporigen Drainageporen und feinporigen Speicherporen. Zusätzlich fördern die von Gelbsenf angezogenen Regenwürmer durch ihre Aktivität die Wasserspeicherung. Diese Effekte machen den Boden widerstandsfähiger gegen Trockenperioden und Staunässe.
  14. Welchen Einfluss hat Gelbsenf auf die Bodentemperatur?
    Gelbsenf beeinflusst die Bodentemperatur durch mehrere Mechanismen positiv und sorgt für ein ausgeglicheneres Bodenklima. Die schnell entwickelte, dichte Blattmasse beschattet den Boden effektiv und verhindert extreme Temperaturschwankungen. Im Sommer werden übermäßige Erwärmung und Austrocknung reduziert, wodurch die Bodenorganismen vor Hitzestress geschützt werden. Die Verdunstung über die Blattmasse kühlt zusätzlich die Luft über dem Boden. Im Frühjahr und Herbst wirkt die Pflanzendecke wie eine isolierende Schicht, die die Bodenwärme länger hält und vor nächtlicher Auskühlung schützt. Nach der Einarbeitung wirkt die zersetzende organische Masse wie eine natürliche Mulchschicht, die weiterhin temperaturausgleichend wirkt. Die verbesserte Bodenstruktur durch die Durchwurzelung führt zu besserer Luftzirkulation, was extremen Temperaturen entgegenwirkt. Diese Temperaturregulierung fördert die Aktivität von Bodenorganismen und schafft optimale Bedingungen für die Keimung und das Wachstum nachfolgender Kulturen. Der ausgeglichene Temperaturhaushalt trägt auch zur besseren Nährstoffmobilisierung und -aufnahme bei.
  15. Wie sät man Gelbsenf richtig aus und pflegt ihn während des Wachstums?
    Die richtige Aussaat von Gelbsenf ist unkompliziert, aber wichtig für den Erfolg. Der Boden sollte zunächst gelockert und von größeren Unkräutern befreit werden. Die Aussaat kann von März bis September erfolgen, optimal sind März bis Mai und August bis September. Bei Breitsaat werden 20-25 g Saatgut pro Quadratmeter gleichmäßig verteilt. Bei Reihensaat beträgt der Reihenabstand 20-30 cm. Das Saatgut wird etwa 1-2 cm tief in den Boden eingearbeitet oder angedrückt. Nach der Aussaat sollte bei Trockenheit gewässert werden, bis die Keimung erfolgt ist. Gelbsenf ist sehr pflegeleicht: In der Anfangsphase kann Unkraut per Hand entfernt werden, später unterdrückt er Beikräuter selbst. Bei anhaltender Trockenheit ist gelegentliches Gießen sinnvoll, aber meist nicht nötig. Eine Düngung ist normalerweise überflüssig, da Gelbsenf als Gründünger zur Bodenverbesserung beiträgt. Die Einarbeitung erfolgt optimal 6-8 Wochen nach der Aussaat, kurz vor oder zu Beginn der Blüte, um die maximale Nährstoffanreicherung zu erreichen.
  16. Wann und wie arbeitet man Gelbsenf optimal in den Boden ein?
    Der optimale Zeitpunkt für die Einarbeitung von Gelbsenf ist 6-8 Wochen nach der Aussaat, idealerweise kurz vor oder zu Beginn der Blüte. Zu diesem Zeitpunkt ist der Nährstoffgehalt am höchsten und die Pflanze noch nicht zu verholzt. Bei Herbstaussaat kann Gelbsenf auch überwintern und im Frühjahr eingearbeitet werden, sofern kein strenger Frost die Pflanzen schädigt. Für die Einarbeitung gibt es verschiedene Methoden: Das Fräsen oder Umgraben zerkleinert und mischt die Biomasse gründlich in die obere Bodenschicht ein, was eine schnelle Zersetzung fördert. Alternativ kann man die Pflanzen abmähen und als Mulchschicht liegen lassen, was vor Erosion schützt und langsamer zersetzt. Das Walzen und flache Einarbeiten ist eine schonende Methode, die die Bodenstruktur erhält. Die Einarbeitung sollte 2-3 Wochen vor der Aussaat der Hauptkultur erfolgen, bei nährstoffbedürftigen Kulturen auch länger. Wichtig ist, dass der Boden zum Zeitpunkt der Einarbeitung nicht zu nass ist, um Verdichtungen zu vermeiden.
  17. Stimmt es, dass Gelbsenf anderen Pflanzen schadet?
    Diese Behauptung ist nur teilweise richtig und bedarf einer differenzierten Betrachtung. Gelbsenf kann anderen Pflanzen schaden, aber nur unter bestimmten Umständen. Das Hauptproblem liegt in der Verwandtschaft: Da Gelbsenf zu den Kreuzblütlern gehört, sollte er nicht direkt vor oder nach anderen Kreuzblütlern wie Kohl, Radieschen oder Rucola angebaut werden. Sonst besteht die Gefahr der Übertragung spezifischer Krankheiten wie Kohlhernie oder Verticillium-Welke. Eine Anbaupause von mindestens zwei Jahren zwischen Kreuzblütlern ist empfehlenswert. Die bei der Biofumigation freigesetzten Senföle können kurzfristig auch nützliche Bodenorganismen beeinträchtigen. Richtig eingesetzt schadet Gelbsenf jedoch nicht, sondern nutzt: Er unterdrückt Unkraut, verbessert die Bodenstruktur und liefert Nährstoffe für Folgekulturen. Die meisten Gemüse- und Zierpflanzen profitieren sogar deutlich von der Gründüngung mit Gelbsenf. Wichtig ist die richtige Fruchtfolge-Planung und ausreichende Wartezeiten zwischen Einarbeitung und Neusaat. Bei fachgerechter Anwendung überwiegen die Vorteile deutlich gegenüber möglichen Nachteilen.
  18. In welchen Klimazonen und zu welcher Jahreszeit wächst Gelbsenf am besten?
    Gelbsenf gedeiht am besten in gemäßigten Klimazonen und ist an kühle bis mäßig warme Bedingungen angepasst. Optimal sind Temperaturen zwischen 15-20°C, wobei er auch bei niedrigeren Temperaturen noch gut wächst. In Deutschland und Mitteleuropa sind die Bedingungen ideal für den Anbau. Gelbsenf ist jedoch kältetoleranter als hitzetolerant und bevorzugt mäßige Temperaturen mit ausreichender Feuchtigkeit. Die besten Aussaatzeiten sind das Frühjahr (März bis Mai) und der Spätsommer bis Frühherbst (August bis September). Frühjahrsaussaaten nutzen die noch vorhandene Bodenfeuchtigkeit und die steigenden Temperaturen für schnelles Wachstum. Herbstaussaaten profitieren von den milderen Temperaturen nach der Sommerhitze und können oft bis in den Winter hinein wachsen. In sehr heißen Sommern (über 25°C) kann das Wachstum stagnieren. Gelbsenf ist frostempfindlich und stirbt bei den ersten Frösten ab, was die Einarbeitung erleichtert. In Regionen mit milden Wintern kann er überwintern. Die Anpassungsfähigkeit macht Gelbsenf zu einem vielseitigen Gründünger für verschiedene klimatische Bedingungen.
  19. Was unterscheidet Weißer Senf von anderen Senfarten als Gründünger?
    Weißer Senf (Sinapis alba), auch als Gelbsenf bezeichnet, unterscheidet sich deutlich von anderen Senfarten wie Schwarzem Senf (Brassica nigra) oder Braunem Senf (Brassica juncea) in seinen Eigenschaften als Gründünger. Weißer Senf wächst schneller und erreicht eine geringere Wuchshöhe als Schwarzer Senf, was die Handhabung erleichtert. Seine Pfahlwurzel ist besonders effektiv beim Aufschließen verdichteter Bodenschichten. Die Biofumigation-Eigenschaften variieren zwischen den Arten: Weißer Senf produziert andere Senföle als seine Verwandten, wodurch sich das Wirkungsspektrum gegen Bodenschädlinge unterscheidet. Schwarzer Senf ist winterhärter, aber langsamer im Wachstum. Brauner Senf (Sareptasenf) ist hitzetoleranter, aber weniger frostbeständig als Weißer Senf. Weißer Senf ist am besten für Kurzzeit-Gründüngungen geeignet und lässt sich am einfachsten in den Boden einarbeiten. Seine gelben Blüten sind attraktiv für Bienen und bieten gute Nektar- und Pollenquellen. Die Samen von Weißem Senf sind größer und keimen zuverlässiger als die anderer Senfarten.
  20. Wie unterscheidet sich Gelbsenf von anderen Zwischenfrucht-Arten?
    Gelbsenf hebt sich durch mehrere Eigenschaften von anderen Zwischenfrucht-Arten ab. Im Vergleich zu Leguminosen wie Klee oder Wicken kann Gelbsenf zwar keinen Luftstickstoff fixieren, wächst aber deutlich schneller und unterdrückt Unkraut effektiver. Gegenüber Gräsern wie Weidelgras oder Hafer bietet Gelbsenf eine tiefere Durchwurzelung und bessere Nährstoffmobilisierung aus unteren Bodenschichten. Phacelia, eine beliebte Alternative, ist zwar auch schnellwüchsig und bienenfreundlich, aber Gelbsenf übertrifft sie in der Biomasseproduktion und Bodenlockerung. Buchweizen wächst ähnlich schnell, hat aber eine schwächere Wurzelentwicklung und geringere Frosttoleranz. Ein einzigartiges Merkmal von Gelbsenf ist die Biofumigation durch Senföle, die andere Zwischenfrucht-Arten nicht bieten. Radieschen und Ölrettich als verwandte Arten haben ähnliche Eigenschaften, aber Gelbsenf ist meist ertragreicher und vielseitiger einsetzbar. Der Hauptnachteil gegenüber nicht-kreuzblütigen Zwischenfrüchten ist die Beschränkung in der Fruchtfolge mit anderen Kreuzblütlern. Insgesamt bietet Gelbsenf eine ausgewogene Kombination aus schnellem Wachstum, Bodenverbesserung und Pflanzenschutz.
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