Urban Gardening: Grüne Oasen in der Großstadt
Urban Gardening verwandelt graue Städte in blühende Paradiese. Entdecken Sie, wie Sie Ihr eigenes Stück Natur in der Stadt erschaffen können.
Gemüseanbau in der Stadt: Das Wichtigste auf einen Blick
- Platzsparende Anbaumethoden nutzen
- Standort sorgfältig wählen
- Geeignete Pflanzen auswählen
- Kreative Lösungen für begrenzte Flächen finden
Was ist Urban Gardening?
Urban Gardening bezeichnet den Anbau von Nutz- und Zierpflanzen im städtischen Raum. Diese Bewegung entstand aus dem Wunsch, auch in der Stadt ein Stück Natur zu kultivieren und eigenes Gemüse anzubauen. Die Wurzeln reichen bis in die Nachkriegszeit zurück, als Schrebergärten eine wichtige Rolle für die Selbstversorgung spielten. Heute erlebt Urban Gardening eine Renaissance, getrieben von dem Bedürfnis nach Nachhaltigkeit und dem Wunsch, die Verbindung zur Natur wiederherzustellen.
Vorteile des städtischen Gemüseanbaus
Der Anbau von Gemüse in der Stadt bietet zahlreiche Vorteile:
- Frische Lebensmittel: Vom Beet direkt auf den Teller – frischer geht's nicht.
- Stressabbau: Gärtnern wirkt wie eine grüne Therapie in der hektischen Stadt.
- Umweltschutz: Kurze Transportwege und pestizidfreier Anbau schonen die Umwelt.
- Gemeinschaft: Gemeinschaftsgärten fördern den sozialen Zusammenhalt.
- Bildung: Kinder lernen, woher ihr Essen kommt.
Herausforderungen des Gärtnerns in der Stadt
Trotz aller Vorteile stellt das Gärtnern in der Stadt Hobbygärtner vor einige Herausforderungen:
- Platzmangel: Kreative Lösungen sind gefragt, um auch auf kleinstem Raum anzubauen.
- Lichtverhältnisse: Hohe Gebäude können für Schattenwurf sorgen.
- Bodenqualität: Städtische Böden sind oft verdichtet oder belastet.
- Wasserversorgung: Regelmäßiges Gießen kann zur Herausforderung werden.
- Luftverschmutzung: Stadtluft kann Pflanzen belasten.
Den perfekten Standort finden
Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für den Erfolg Ihres Urban Garden. Beachten Sie folgende Faktoren:
Lichtbedingungen
Die meisten Gemüsesorten benötigen mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht täglich. Beobachten Sie, wie sich der Sonnenstand im Tagesverlauf ändert. Nutzen Sie sonnige Fensterbänke, Balkone oder Dachflächen optimal aus. Für schattige Ecken gibt es robuste Kräuter wie Petersilie oder Minze.
Windverhältnisse
Wind kann Pflanzen austrocknen und beschädigen. In luftigen Höhen wie auf Dachterrassen sollten Sie Windschutz einplanen. Nutzen Sie Rankgitter oder größere Pflanzen als natürliche Barrieren.
Platzangebot
Selbst auf kleinstem Raum lässt sich gärtnern. Ein sonniger Fensterplatz reicht für Kräuter, während Balkone oder Terrassen Platz für Tomaten und Salate bieten. Nutzen Sie vertikale Flächen mit Rankgittern oder Palettengärten.
Geeignete Gemüsesorten für den Stadtgarten
Nicht jede Pflanze eignet sich gleichermaßen für den Anbau in der Stadt. Hier eine Auswahl bewährter Sorten:
- Tomaten: Kompakte Buschtomaten eignen sich gut für Balkonkästen.
- Salate: Pflücksalate liefern über Wochen frische Blätter.
- Kräuter: Basilikum, Petersilie und Schnittlauch gedeihen auch im Topf.
- Paprika und Chili: Ideal für sonnige, geschützte Standorte.
- Zucchini: Kompakte Sorten passen auch in größere Kübel.
- Radieschen: Schnell wachsend und platzsparend.
Achten Sie auf Sorten, die als besonders geeignet für Balkon oder Kübel ausgewiesen sind.
Gestaltung des Stadtgartens
Die Gestaltung Ihres Urban Garden hängt von den verfügbaren Möglichkeiten ab. Hier einige Ideen:
Balkon- und Terrassengärten
Nutzen Sie verschiedene Ebenen: Hängeampeln für Erdbeeren, Balkonkästen für Kräuter und größere Kübel für Tomaten. Ein Rankgitter an der Wand bietet Platz für Kletterpflanzen wie Bohnen.
Vertikale Gärten
Wandgärten aus Taschen oder Paletten ermöglichen Anbau auf kleinster Fläche. Ideale Pflanzen sind Erdbeeren, Salate und Kräuter.
Dachgärten
Auf Dächern lassen sich bei ausreichender Tragfähigkeit sogar Hochbeete anlegen. Beachten Sie den Windschutz und die Wasserversorgung.
Anbaumethoden für den städtischen Raum
Container-Gärtnern: Vielfalt in Töpfen und Kübeln
Container-Gärtnern ist die flexibelste Methode für Urban Gardener. Fast jedes Gemüse lässt sich in Töpfen oder Kübeln anbauen. Wichtig sind:
- Ausreichende Größe: Je nach Pflanze 5-30 Liter Volumen.
- Gute Drainage: Löcher im Boden verhindern Staunässe.
- Hochwertiges Substrat: Spezielle Balkonerde oder selbst gemischtes Substrat verwenden.
Tipp: Upcycling-Ideen wie alte Weinkisten oder ausgediente Regentonnen machen Ihren Garten einzigartig.
Hochbeete: Ergonomisch und ertragreich
Hochbeete bieten viele Vorteile:
- Rückenschonendes Gärtnern
- Gute Drainage
- Schutz vor Schnecken
- Frühere Ernte durch schnellere Bodenerwärmung
Konstruieren Sie Ihr Hochbeet aus wetterfestem Holz oder kaufen Sie fertige Modelle. Die Füllung besteht aus Schichten: grober Schutt unten für Drainage, darüber Äste, Laub und Kompost, abschließend Pflanzerde.
Vertikale Gärten: Die Wand als Anbaufläche
Vertikale Gärten nutzen die Höhe optimal aus:
- Rankgitter: Ideal für Kletterpflanzen wie Bohnen oder Erbsen.
- Taschenbeete: Textile Taschen lassen sich an Wänden befestigen.
- Regalsysteme: Mehrere Ebenen für Töpfe und Kästen.
Achten Sie auf eine gute Befestigung und regelmäßige Bewässerung, da vertikale Gärten schneller austrocknen.
Balkon- und Terrassengärten: Oasen in luftiger Höhe
Balkon und Terrasse bieten vielfältige Möglichkeiten:
- Nutzen Sie Geländer für Blumenkästen.
- Stapeln Sie Kübel unterschiedlicher Größe.
- Integrieren Sie ein kleines Gewächshaus für empfindliche Pflanzen.
- Schaffen Sie Sitzecken zwischen Ihren Pflanzen für mehr Wohnlichkeit.
Denken Sie an das Gewicht: Große Töpfe können schwer werden. Verteilen Sie die Last gleichmäßig und informieren Sie sich über die Tragfähigkeit Ihres Balkons.
Mit diesen Methoden und Ideen steht Ihrem erfolgreichen Urban Garden nichts mehr im Wege. Experimentieren Sie mit verschiedenen Ansätzen und finden Sie heraus, was in Ihrer individuellen Situation am besten funktioniert. Bald schon werden Sie die Früchte Ihrer Arbeit ernten – im wahrsten Sinne des Wortes!
Bodenvorbereitung und Pflanzung im Urban Gardening
Bodenqualität in der Stadt: Verbesserung und Anreicherung
Städtische Böden sind oft verdichtet und nährstoffarm. Um einen erfolgreichen Gemüseanbau zu ermöglichen, müssen wir den Boden verbessern. Lockern Sie den Boden mit einer Grabegabel und mischen Sie großzügig Kompost unter. Für Hochbeete oder Container verwenden Sie am besten eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und Sand im Verhältnis 2:2:1. Diese Mischung sorgt für gute Drainage und Nährstoffversorgung.
Kompostierung im städtischen Umfeld
Auch auf kleinstem Raum lässt sich kompostieren. Wurmkisten sind ideal für Balkone oder kleine Gärten. Sie produzieren nährstoffreichen Wurmhumus und Flüssigdünger. Für größere Mengen eignen sich Thermokomposter. Achten Sie darauf, eine gute Mischung aus stickstoff- und kohlenstoffreichen Materialien zu verwenden. Kaffeesatz, Eierschalen und zerkleinerte Kartons sind wertvolle Zutaten für Ihren städtischen Kompost.
Aussaat und Pflanzung: Zeitplanung und Techniken
Die richtige Zeitplanung ist entscheidend. Beginnen Sie im Februar mit der Anzucht von Tomaten, Paprika und Auberginen auf der Fensterbank. Ab April können Sie robustere Gemüsesorten wie Radieschen oder Salate direkt ins Freiland säen. Nutzen Sie Aussaatkalender als Orientierung. Bei der Pflanzung in Töpfen oder Hochbeeten achten Sie auf den richtigen Abstand zwischen den Pflanzen. Eine gute Faustregel: Der Abstand sollte etwa dem Durchmesser der ausgewachsenen Pflanze entsprechen.
Mischkultur und Fruchtfolge im Stadtgarten
Mischkultur und Fruchtfolge sind auch im Urban Gardening wichtig. Pflanzen Sie Knoblauch neben Erdbeeren, um Pilzbefall vorzubeugen. Tagetes vertreiben Schädlinge und lockern den Boden. Bei der Fruchtfolge gilt: Wechseln Sie jährlich zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern. So bleibt der Boden im Gleichgewicht. In Töpfen empfiehlt es sich, jährlich die Erde zu erneuern oder zumindest teilweise auszutauschen.
Pflege und Wartung des urbanen Gemüsegartens
Bewässerungssysteme für städtische Gärten
Regelmäßige Bewässerung ist im Urban Gardening besonders wichtig, da Pflanzen in Töpfen und Hochbeeten schneller austrocknen. Tröpfchenbewässerung ist effizient und wassersparend. Für Balkone eignen sich auch selbstbewässernde Töpfe mit Wasserreservoir. Ein Tipp aus der Praxis: Stellen Sie Unterteller unter Ihre Töpfe, um überschüssiges Wasser aufzufangen. Dieses können Sie später wieder verwenden.
Düngung: Organische vs. konventionelle Methoden
Im Urban Gardening empfehlen sich organische Düngemethoden. Brennnesseljauche ist ein hervorragender Flüssigdünger, den Sie selbst herstellen können. Gießen Sie die Jauche verdünnt (1:10) alle zwei Wochen. Für Topfpflanzen eignen sich auch Hornspäne oder pelletierter Schafsmist. Diese geben Nährstoffe langsam ab und verhindern eine Überdüngung. Vorsicht bei konventionellen Düngern: Sie können leicht zu Nährstoffüberschüssen führen, besonders in begrenzten Bodenvolumina.
Schädlingsbekämpfung in der Stadt: Natürliche und chemische Lösungen
In der Stadt setzen wir auf natürliche Schädlingsbekämpfung. Marienkäfer und ihre Larven fressen Blattläuse – fördern Sie diese nützlichen Helfer durch geeignete Pflanzen wie Tagetes oder Kornblumen. Gegen Schnecken hilft eine Barriere aus Kaffeesatz oder Eierschalen. Bei hartnäckigem Befall können Sie auf Neem-Öl zurückgreifen, ein biologisches Pflanzenschutzmittel. Chemische Pestizide sollten im Urban Gardening tabu sein – sie gefährden Bestäuber und können in die Nahrungskette gelangen.
Krankheitsmanagement bei Stadtpflanzen
Vorbeugen ist besser als heilen. Achten Sie auf gute Durchlüftung, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Bei ersten Anzeichen von Mehltau hilft oft schon das Entfernen befallener Blätter. Eine Spritzung mit verdünnter Magermilch kann ebenfalls Wunder wirken. Gegen Tomatenkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule hilft regelmäßiges Entfernen der unteren Blätter und Gießen direkt an der Wurzel, ohne die Blätter zu benetzen.
Ernte und Lagerung im Urban Gardening
Erntetechniken für maximalen Ertrag
Die richtige Erntetechnik erhöht den Ertrag. Bei Salaten und Kräutern ernten Sie am besten die äußeren Blätter zuerst – so wächst die Pflanze weiter. Tomaten und Gurken sollten Sie regelmäßig pflücken, um die Fruchtbildung anzuregen. Ein Praxistipp: Ernten Sie Zucchini, wenn sie noch klein sind – sie schmecken dann am besten und die Pflanze produziert mehr Früchte.
Lagerungsmöglichkeiten in begrenzten Räumen
Auch in kleinen Wohnungen lässt sich Ernte lagern. Wurzelgemüse wie Möhren oder Rote Bete halten sich in einer Kiste mit feuchtem Sand im Keller wochenlang. Tomaten reifen bei Zimmertemperatur nach. Äpfel lagern Sie am besten kühl und dunkel – aber getrennt von anderem Obst und Gemüse, da sie das Reifegas Ethylen abgeben. Kräuter trocknen Sie einfach, indem Sie sie in Bündeln kopfüber aufhängen.
Konservierungsmethoden für städtische Gärtner
Einkochen ist eine klassische Methode, um Obst und Gemüse haltbar zu machen. Für Einsteiger empfiehlt sich das Einkochen im Backofen – es erfordert weniger Ausrüstung. Fermentieren liegt im Trend: Sauerkraut oder Kimchi sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Einfrieren ist unkompliziert, aber achten Sie darauf, Gemüse vorher kurz zu blanchieren. Ein Geheimtipp: Kräuter in Eiswürfelformen mit Olivenöl einfrieren – so haben Sie immer aromatische Würze parat.
Spezielle Urban Gardening Projekte: Gemeinschaft und Innovation
Gemeinschaftsgärten: Zusammen wachsen und gedeihen
Gemeinschaftsgärten sind das Herzstück des Urban Gardening. Hier treffen sich Nachbarn, um gemeinsam zu säen, zu pflegen und zu ernten. Die Organisation solcher Projekte erfordert Engagement und klare Strukturen. Oft werden Parzellen vergeben oder gemeinschaftliche Flächen bewirtschaftet. Die Teilnahme ist meist unkompliziert – ein Besuch beim nächsten Treffen genügt oft schon, um mitzumachen.
Dachgärten: Hoch hinaus mit grünen Oasen
Dachgärten nutzen urbane Flächen optimal aus. Bei der Planung müssen Statik, Wasserableitung und Windverhältnisse berücksichtigt werden. Leichtgewichtige Substrate und angepasste Pflanzenauswahl sind entscheidend. Die Umsetzung erfordert oft professionelle Hilfe, lohnt sich aber durch den Gewinn an Lebensqualität und die positive Auswirkung aufs Stadtklima.
Indoor Gardening: Grünes Zuhause das ganze Jahr
Fensterbänke und Hydrokultur machen's möglich: Gärtnern ohne Garten. Kräuter, Microgreens und sogar kleine Gemüsesorten gedeihen prächtig in der Wohnung. Wichtig sind ausreichend Licht und die richtige Pflege. Hydrokultur-Systeme ermöglichen sogar den Anbau ohne Erde – perfekt für moderne Stadtmenschen mit wenig Platz.
Guerilla Gardening: Grüner Aktivismus im Graubereich
Beim Guerilla Gardening werden brachliegende Flächen heimlich begrünt. Die rechtliche Lage ist oft unklar, die Akzeptanz in der Bevölkerung wächst jedoch. Samenbomben und nächtliche Pflanzaktionen gehören zum Repertoire. Vorsicht ist geboten, doch manch' illegaler Garten wurde schon zum offiziellen Projekt.
Nachhaltigkeit im Urban Gardening: Grün und clever
Ressourceneffizienz: Sparsam gießen, klug düngen
Wasser- und Energiesparen steht im Fokus nachhaltiger Stadtgärten. Regenwassernutzung, Tröpfchenbewässerung und Mulchen helfen beim Wassersparen. Solarlampen und handgetriebene Geräte reduzieren den Energieverbrauch. Clevere Planung macht's möglich: Jeder Tropfen zählt!
Upcycling und Recycling: Aus Alt mach Neu im Garten
Kreativität ist Trumpf beim Upcycling im Stadtgarten. Alte Paletten werden zu Hochbeeten, ausgediente Gummistiefel zu originellen Pflanzgefäßen. Plastikmüll findet als Bewässerungshilfe neue Verwendung. So entstehen individuelle Gärten mit Charakter – und nebenbei wird Müll vermieden.
Biodiversität fördern: Summen und Brummen in der Stadt
Urbane Räume können Hotspots der Artenvielfalt sein. Heimische Pflanzen, Insektenhotels und Vogeltränken locken tierische Gäste an. Wildblumenwiesen auf kleinsten Flächen sind wahre Bienenmagneten. Jeder Quadratmeter zählt im Kampf gegen das Artensterben – auch mitten in der Stadt.
Kreislaufwirtschaft: Der Garten als Mini-Ökosystem
Im Stadtgarten lässt sich Kreislaufwirtschaft im Kleinen praktizieren. Kompostierung verwandelt Küchenabfälle in nährstoffreichen Dünger. Pflanzenreste werden zu Mulch verarbeitet. Regenwasser wird gesammelt und wiederverwendet. So entsteht ein geschlossener Kreislauf, der Ressourcen schont und die Bodenqualität verbessert.
Technologie und Innovationen: Smart Gardening in der Stadt
Smart Gardening: Der digitale grüne Daumen
Apps und Geräte erleichtern Stadtgärtnern das Leben. Bewässerungscomputer steuern die Wasserversorgung, Sensoren messen Bodenfeuchtigkeit und Nährstoffgehalt. Garten-Apps erinnern an Pflanzzeiten und geben Pflegetipps. Die Technik unterstützt, ersetzt aber nicht das gärtnerische Gespür und die Freude am Wachsen und Gedeihen.
Aquaponik und Hydroponik: Wasser als Anbaumedium
Innovative Systeme ermöglichen Gemüseanbau ohne Erde. In der Aquaponik werden Fischzucht und Pflanzenanbau kombiniert – die Fische liefern den Dünger für die Pflanzen, die wiederum das Wasser reinigen. Hydroponische Systeme nutzen Nährlösungen statt Erde. Diese Technologien sind platzsparend und wassersparend – ideal für urbane Räume.
Vertical Farming: Die Zukunft wächst in die Höhe
Vertical Farming könnte die Zukunft des urbanen Gemüseanbaus sein. In mehrstöckigen Anlagen wachsen Salate, Kräuter und Gemüse unter LED-Licht. Die Systeme sind hocheffizient und ermöglichen ganzjährige Ernte unabhängig vom Wetter. Kritiker bemängeln den hohen Energieverbrauch. Doch mit erneuerbaren Energien könnte Vertical Farming zu einer nachhaltigen Lösung für die Ernährung wachsender Städte werden.
Urban Gardening ist mehr als ein Trend – es ist eine Bewegung, die unsere Städte grüner, lebenswerter und nachhaltiger macht. Von Gemeinschaftsgärten über clevere Ressourcennutzung bis hin zu High-Tech-Lösungen: Stadtgärtnern verbindet Tradition mit Innovation. Jeder kann mitmachen und seinen Teil zu einer grüneren Zukunft beitragen – sei es auf dem Balkon, im Hinterhof oder in vertikalen Farmen. Die Stadt der Zukunft ist grün, vielfältig und voller Leben – dank engagierter Urban Gardener.
Soziale Aspekte des Urban Gardening
Community Building durch Stadtgärtnern
Urban Gardening ist mehr als nur Gemüseanbau in der Stadt - es ist ein soziales Phänomen, das Menschen zusammenbringt. In Gemeinschaftsgärten treffen sich Nachbarn, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären. Hier tauschen sie nicht nur Gartentipps aus, sondern auch Lebensgeschichten. Ein Beispiel: Im Berliner Prinzessinnengarten entstand aus einer Brachfläche ein blühender Treffpunkt für Jung und Alt. Regelmäßige Gartentreffen, gemeinsame Erntefeste und Workshops schweißen die Gemeinschaft zusammen.
Bildung und Wissensvermittlung in urbanen Gartenprojekten
Stadtgärten sind lebendige Klassenzimmer unter freiem Himmel. Kinder lernen hier spielerisch, woher ihr Essen kommt und wie man es anbaut. Erwachsene entdecken oft vergessenes Wissen über Pflanzenpflege und Ernährung wieder. In vielen Projekten gibt es Kurse zu Themen wie Kompostierung, Saatgutgewinnung oder biologischem Pflanzenschutz. Der Leipziger Stadtgarten 'Annalinde' beispielsweise bietet regelmäßig Workshops für Schulklassen an, in denen Kinder ihr eigenes Gemüse anbauen und ernten.
Integration und soziale Inklusion durch gemeinschaftliches Gärtnern
Gärten sind Orte, an denen Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede in den Hintergrund treten. In interkulturellen Gärten kommen Menschen verschiedener Herkunft zusammen und teilen ihre Erfahrungen. Geflüchtete finden hier oft einen ersten Anknüpfungspunkt in ihrer neuen Heimat. Der 'Garten der Begegnung' in Nürnberg ist ein Paradebeispiel dafür, wie Urban Gardening zur Integration beitragen kann. Hier gärtnern Menschen aus über 20 Nationen Seite an Seite und lernen voneinander.
Rechtliche und administrative Aspekte
Genehmigungen und Regulierungen für Urban Gardening
Wer in der Stadt gärtnern möchte, muss oft einige bürokratische Hürden überwinden. Je nach Standort und Art des Projekts sind verschiedene Genehmigungen erforderlich. Für Balkongärten reicht meist die Zustimmung des Vermieters. Bei größeren Projekten auf öffentlichen Flächen ist hingegen die Stadtverwaltung der richtige Ansprechpartner. In München gibt es beispielsweise ein spezielles Förderprogramm für Urban Gardening, das Interessierten bei der Umsetzung ihrer Projekte hilft.
Versicherungen und Haftungsfragen
Auch wenn's im Garten meist friedlich zugeht - Unfälle können passieren. Eine Haftpflichtversicherung für Gemeinschaftsgärten ist daher ratsam. Sie springt ein, wenn Besucher zu Schaden kommen oder fremdes Eigentum beschädigt wird. Manche Städte, wie etwa Hamburg, bieten für anerkannte Projekte sogar einen kostenlosen Versicherungsschutz an. Trotzdem sollten Gärtner*innen die genauen Bedingungen immer im Blick haben.
Förderprogramme und Unterstützung für Stadtgärtner
Viele Städte haben das Potenzial von Urban Gardening erkannt und unterstützen Projekte aktiv. In Berlin gibt es das Programm '1000 grüne Dächer', das Dachgärten fördert. Frankfurt am Main stellt kostenlos Flächen für Gemeinschaftsgärten zur Verfügung. Aber auch auf Bundesebene gibt es Unterstützung: Das Bundesministerium für Umwelt fördert mit dem Programm 'Zukunft Stadtgrün' innovative Gartenprojekte in Städten.
Grüne Zukunft in der Stadt
Die wichtigsten Urban Gardening Tipps auf einen Blick
- Standort klug wählen: Licht, Wasser und Platz beachten
- Pflanzen dem Standort anpassen: Nicht jedes Gemüse gedeiht überall
- Vertikale Flächen nutzen: Rankpflanzen und hängende Gärten sparen Platz
- Upcycling betreiben: Alte Möbel oder Paletten als Pflanzgefäße umfunktionieren
- Gemeinschaft suchen: Von erfahrenen Gärtnern lernen und Ressourcen teilen
- Geduld haben: Gärtnern braucht Zeit - Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut
Zukünftige Trends im städtischen Gemüseanbau
Die Zukunft des Urban Gardening verspricht spannend zu werden. Vertikale Farmen in ungenutzten Bürogebäuden könnten bald das Stadtbild prägen. Smart-Gardening-Systeme, die Bewässerung und Düngung automatisch steuern, machen das Gärtnern auch für Anfänger leichter. In Singapur experimentiert man bereits mit schwimmenden Gemüsegärten, um dem Platzmangel zu begegnen. Wer weiß, vielleicht sehen wir bald auch in deutschen Städten Salat auf dem Wasser schaukeln?
Grüne Daumen für alle - los geht's!
Urban Gardening ist mehr als ein Trend - es ist eine Bewegung, die unsere Städte nachhaltiger und lebenswerter macht. Ob auf dem Balkon, im Hinterhof oder im Gemeinschaftsgarten: Jeder kann seinen Beitrag leisten. Fangen Sie klein an, vielleicht mit ein paar Kräutern auf der Fensterbank. Wer weiß, vielleicht entdecken Sie dabei Ihre Leidenschaft fürs Gärtnern und starten bald Ihr eigenes Urban Gardening Projekt. Die Stadt von morgen ist grün - und Sie können Teil dieser Veränderung sein. Also, worauf warten Sie noch? Greifen Sie zur Gießkanne und lassen Sie die Stadt erblühen!