Glockenblumen aussäen: Der optimale Zeitpunkt und die richtige Methode

Glockenblumen: Zauberhafte Blütenpracht für Ihren Garten

Glockenblumen verzaubern mit ihrer anmutigen Schönheit und sind vielseitige Gartenpflanzen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie diese bezaubernden Pflanzen erfolgreich aussäen und pflegen können.

Glockenblumen-Essentials für Hobbygärtner

  • Vielfältige Sorten für unterschiedliche Standorte
  • Aussaat direkt im Garten oder in Töpfen möglich
  • Optimaler Zeitpunkt und richtige Methode entscheidend
  • Pflegeleicht nach erfolgreicher Etablierung

Die Bedeutung von Glockenblumen im Garten

Glockenblumen, botanisch als Campanula bekannt, sind wahre Allrounder im Garten. Mit ihren charakteristischen, glockenförmigen Blüten in verschiedenen Blautönen, aber auch in Weiß oder Rosa, setzen sie bezaubernde Akzente in Beeten, Steingärten oder Balkonkästen.

Als ich vor einigen Jahren meine ersten Glockenblumen aussäte, war ich überrascht von ihrer Vielseitigkeit. Diese Pflanzen eignen sich hervorragend als Bodendecker, zur Begrünung von Mauern oder als hübsche Einfassung von Wegen. Besonders beeindruckend finde ich ihre Fähigkeit, auch an schwierigen Standorten zu gedeihen, wo andere Pflanzen oft versagen.

Glockenblumen sind nicht nur optisch ein Gewinn für jeden Garten. Sie locken mit ihrem Nektar zahlreiche Insekten an und tragen so zur biologischen Vielfalt bei. In Zeiten schwindender Insektenpopulationen ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Überblick über Glockenblumenarten

Die Gattung Campanula umfasst über 300 Arten, von denen viele für den Garten geeignet sind. Hier ein Überblick über einige beliebte Sorten:

Einjährige Arten

Garten-Glockenblume (Campanula medium): Diese zweijährige Art wird oft als einjährig kultiviert. Sie bildet große, auffällige Blüten und eignet sich gut für Beete und Schnittblumen.

Mehrjährige Stauden

Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica): Eine niedrig wachsende Art, ideal für Steingärten oder als Bodendecker. Sie blüht den ganzen Sommer über.

Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia): Diese hochwachsende Art eignet sich gut für den Hintergrund von Staudenbeeten. Ihre großen Blüten sind besonders auffällig.

Blaue Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana): Eine robuste, kriechende Art, die sich gut zur Begrünung von Mauern oder als Bodendecker eignet.

Wildformen

Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia): Eine zierliche, heimische Wildart, die sich gut für naturnahe Gärten eignet.

Bei der Auswahl der richtigen Glockenblumenart für Ihren Garten sollten Sie die spezifischen Standortbedingungen berücksichtigen. Manche Arten bevorzugen volle Sonne, andere gedeihen besser im Halbschatten. Die Bodenbeschaffenheit spielt ebenfalls eine Rolle - einige Arten mögen es eher trocken, andere benötigen mehr Feuchtigkeit.

Vorbereitung zur Aussaat

Wahl des richtigen Standorts

Der ideale Standort für Glockenblumen hängt von der gewählten Art ab. Generell bevorzugen die meisten Glockenblumen einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Hier ein paar Faustregeln, die sich in meiner Erfahrung bewährt haben:

  • Sonniger Standort: Ideal für viele Arten wie die Karpaten-Glockenblume oder die Pfirsichblättrige Glockenblume.
  • Halbschatten: Geeignet für Arten wie die Kriechende Glockenblume oder die Rundblättrige Glockenblume.
  • Geschützter Standort: Besonders wichtig für höher wachsende Arten, die bei starkem Wind umknicken könnten.

Beachten Sie auch die natürliche Umgebung der Pflanze. Wildformen wie die Rundblättrige Glockenblume fühlen sich in naturnahen Gartenbereichen besonders wohl.

Bodenvorbereitung

Die richtige Bodenvorbereitung ist entscheidend für den Erfolg der Aussaat. Glockenblumen bevorzugen im Allgemeinen einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Folgende Schritte haben sich bei mir bewährt:

  • Boden lockern: Graben Sie den Boden etwa 20-30 cm tief um. Dies verbessert die Durchlüftung und erleichtert den jungen Wurzeln das Eindringen.
  • Steine entfernen: Beseitigen Sie größere Steine, die das Wurzelwachstum behindern könnten.
  • Bodenverbesserung: Mischen Sie bei schweren Böden etwas Sand unter, um die Drainage zu verbessern. Bei sandigen Böden kann die Zugabe von Kompost die Wasserspeicherfähigkeit erhöhen.
  • pH-Wert prüfen: Die meisten Glockenblumen bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen Boden (pH 6,0-7,0). Bei Bedarf können Sie den pH-Wert durch Zugabe von Kalk oder speziellen Bodenzusätzen anpassen.

Ein gut vorbereiteter Boden bildet die Grundlage für gesunde, kräftige Pflanzen und eine reiche Blüte.

Benötigte Materialien

Für eine erfolgreiche Aussaat von Glockenblumen benötigen Sie folgende Materialien:

  • Glockenblumensamen der gewählten Art
  • Aussaaterde oder fein gesiebter Kompost
  • Aussaatschalen oder kleine Töpfe (falls Sie nicht direkt ins Beet säen)
  • Gießkanne mit feinem Brausekopf oder Sprühflasche
  • Pikierholz oder Bleistift zum Vorbohren von Pflanzlöchern
  • Etiketten und wasserfesten Stift zur Beschriftung
  • Eventuell Plastikfolie oder Glasscheibe zum Abdecken

Optional, aber hilfreich:

  • Anzuchtmatte oder Heizmatte für gleichmäßige Bodentemperatur
  • Feine Siebe zum Absieben der Aussaaterde
  • Thermometer zur Kontrolle der Bodentemperatur

Mit diesen Materialien sind Sie bestens für die Aussaat Ihrer Glockenblumen gerüstet. Denken Sie daran, dass Geduld bei der Anzucht von Glockenblumen gefragt ist - manche Arten können bis zu vier Wochen zum Keimen brauchen. Die Mühe lohnt sich jedoch. Wenn Sie zum ersten Mal Ihre selbst gezogenen Glockenblumen in voller Blüte sehen, werden Sie begeistert sein!

Der optimale Aussaatzeitpunkt für Glockenblumen

Glockenblumen sind zwar recht flexibel, was ihre Aussaat angeht, dennoch gibt es gewisse Zeitfenster, die sich besonders eignen. Je nach Art und gewünschtem Blühzeitpunkt lassen sich drei Hauptperioden für die Aussaat unterscheiden: Frühjahr, Sommer und Herbst.

Frühjahrsaussaat

Die Frühjahrsaussaat erfolgt in der Regel von März bis April, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist. Bei dieser Methode haben Sie gute Chancen, dass Ihre Pflanzen noch im selben Jahr blühen. Besonders einjährige und zweijährige Sorten wie die Marienglockenblume (Campanula medium) profitieren von einer Frühjahrsaussaat.

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Für einen früheren Start können Sie die Samen auch schon im Februar in Anzuchtschalen im Haus oder Gewächshaus vorziehen. Das gibt Ihnen einen Vorsprung, gerade in Regionen mit kürzerer Vegetationsperiode.

Sommeraussaat

Die Sommeraussaat findet üblicherweise von Juni bis Juli statt. Sie eignet sich besonders gut für zweijährige Arten, die im Folgejahr blühen sollen. Auch einige mehrjährige Sorten lassen sich zu dieser Zeit aussäen. Die Pflanzen haben dann genug Zeit, sich vor dem Winter zu etablieren, ohne schon zu blühen.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der Sommeraussaat ist, dass die Pflanzen oft kräftiger und blühfreudiger im nächsten Jahr sind. Allerdings braucht man bei dieser Methode etwas mehr Geduld - eine Eigenschaft, die in der Gartenarbeit generell nicht schaden kann.

Herbstaussaat

Die Herbstaussaat erfolgt typischerweise von August bis September. Sie eignet sich besonders für winterharte, mehrjährige Glockenblumenarten. Die Samen keimen noch vor dem Winter, und die jungen Pflanzen überwintern im Boden. Im Frühjahr treiben sie dann früh aus und blühen oft schon im ersten Jahr.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Herbstaussaat oft zu besonders robusten Pflanzen führt. Die Natur übernimmt dabei die Stratifikation, also die Kältebehandlung der Samen, die bei manchen Arten für eine gute Keimung notwendig ist. Es ist faszinierend zu beobachten, wie gut die Pflanzen mit diesem natürlichen Prozess zurechtkommen.

Aussaatmethoden für Glockenblumen

Bei Glockenblumen haben Sie im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: die Direktsaat im Garten oder die Aussaat in Töpfen und Anzuchtschalen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.

Direktsaat im Garten

Die Direktsaat im Garten ist eine recht unkomplizierte Methode, bei der die Samen direkt an ihrem endgültigen Standort ausgesät werden. Dafür sollte der Boden allerdings gut vorbereitet sein: locker, humos und möglichst unkrautfrei.

So gehen Sie am besten vor:

  • Lockern Sie den Boden gründlich und entfernen Sie Steine und Wurzeln.
  • Rechen Sie die Oberfläche glatt.
  • Ziehen Sie flache Rillen (etwa 0,5 cm tief) im Abstand von 20-30 cm.
  • Säen Sie die Samen dünn in die Rillen.
  • Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde oder feinem Sand.
  • Gießen Sie vorsichtig mit einer Brause, um die Samen nicht wegzuspülen.

Ein Vorteil der Direktsaat ist, dass die Pflanzen nicht umgesetzt werden müssen und sich von Anfang an an ihren Standort gewöhnen können. Allerdings besteht bei dieser Methode ein höheres Risiko, dass die Samen von Vögeln gefressen werden oder bei ungünstiger Witterung nicht keimen. Ein Vlies kann hier Abhilfe schaffen.

Aussaat in Töpfen oder Anzuchtschalen

Die Aussaat in Töpfen oder Anzuchtschalen bietet mehr Kontrolle über die Wachstumsbedingungen und ist besonders für empfindliche Arten oder bei unsicherer Witterung zu empfehlen.

Hier ein bewährtes Vorgehen:

  • Füllen Sie Töpfe oder Anzuchtschalen mit einer lockeren, nährstoffarmen Aussaaterde.
  • Streuen Sie die Samen dünn auf die Oberfläche.
  • Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde oder feinem Sand.
  • Befeuchten Sie die Erde vorsichtig mit einem Zerstäuber.
  • Stellen Sie die Behälter an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort bei etwa 15-20°C.
  • Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass.

Sobald die Sämlinge groß genug zum Handhaben sind (meist nach Entwicklung des zweiten Blattpaares), können sie pikiert und später ins Freiland gepflanzt werden. Das Pikieren ist zwar etwas arbeitsintensiv, lohnt sich aber meist durch kräftigere Pflanzen.

Richtige Saattiefe und Abstand

Die richtige Saattiefe und der optimale Abstand sind entscheidend für eine erfolgreiche Keimung und Entwicklung der Glockenblumen. Hier ein paar Faustregeln, die sich in meiner Praxis bewährt haben:

Saattiefe: Glockenblumensamen sind in der Regel Lichtkeimer. Sie sollten nur sehr dünn mit Erde bedeckt oder sogar offen auf der Erdoberfläche ausgesät werden. Eine Saattiefe von maximal 0,5 cm ist in den meisten Fällen ausreichend.

Abstand: Bei der Direktsaat im Garten empfiehlt sich zwischen den Reihen ein Abstand von 20-30 cm. Innerhalb der Reihen können die Samen zunächst dichter gesät und später auf einen Abstand von 15-20 cm ausgedünnt werden. Der genaue Abstand hängt natürlich von der jeweiligen Glockenblumenart ab - kompakte Sorten können enger, großwüchsige Arten sollten weiter gepflanzt werden.

Bei der Aussaat in Töpfen oder Schalen können die Samen zunächst dichter gesät werden. Beim späteren Pikieren oder Umpflanzen wird dann der endgültige Abstand hergestellt.

Eine zu dichte Aussaat führt oft zu schwachen, langgezogenen Pflanzen. Es ist besser, von Anfang an etwas großzügiger zu säen oder konsequent auszudünnen, um kräftige, gesunde Pflanzen zu erhalten. Die Erfahrung zeigt: Weniger ist oft mehr, wenn es um die Dichte der Aussaat geht.

Pflege nach der Aussaat: So gedeihen Ihre Glockenblumen optimal

Nachdem die Samen in der Erde sind, beginnt die interessante Phase der Pflege. Glockenblumen sind zwar recht genügsam, benötigen aber dennoch ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, um sich prächtig zu entwickeln. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die Sie im Auge behalten sollten:

Bewässerung: Schlüssel zum gesunden Wachstum

Glockenblumen bevorzugen eine gleichmäßige Feuchtigkeit, ohne dabei im Nassen zu stehen. Besonders in der Keimphase ist es entscheidend, dass der Boden nicht austrocknet. Ich habe die besten Erfahrungen damit gemacht, morgens mit einem feinen Strahl zu gießen, um die empfindlichen Keimlinge zu schonen. Sobald sich die Pflanzen etabliert haben, können Sie die Gießintervalle etwas strecken. Ein praktischer Trick: Wenn sich die Erde in etwa 2 cm Tiefe trocken anfühlt, ist es in der Regel Zeit zum Wässern.

Lichtbedarf: Sonnig, aber mit Maß

Die meisten Glockenblumenarten schätzen die Sonne, kommen aber auch mit Halbschatten gut zurecht. Gerade in heißen Sommermonaten sollten Sie ein Auge darauf haben, dass die Pflanzen nicht überhitzen. Ein leichter Schatten zur Mittagszeit kann Wunder wirken. Beobachten Sie Ihre grünen Schützlinge: Welke oder eingerollte Blätter könnten ein Zeichen für zu viel Sonne oder zu wenig Wasser sein.

Temperaturanforderungen: Anpassungsfähig, aber nicht grenzenlos

In puncto Temperatur zeigen sich Glockenblumen recht flexibel. Für die Keimung sind Temperaturen zwischen 15 und 20°C ideal. Ausgewachsene Pflanzen vertragen auch kühlere Bedingungen gut. Bei Frostgefahr empfiehlt es sich, empfindliche Arten mit Vlies zu schützen. Im Hochsommer gilt es, ein Überhitzen zu vermeiden. Eine gute Mulchschicht kann dabei helfen, die Bodentemperatur zu regulieren.

Pikieren und Umtopfen: Mehr Entfaltungsmöglichkeiten für Ihre Glockenblumen

Wenn Ihre Glockenblumen-Sämlinge eine gewisse Größe erreicht haben, steht das Pikieren und später das Umtopfen an. Diese Schritte sind wesentlich für eine gesunde Entwicklung der Pflanzen.

Der richtige Moment zum Pikieren

Das Pikieren sollte erfolgen, wenn die Pflänzchen ihr erstes echtes Blattpaar entwickelt haben. In der Regel ist das etwa 3-4 Wochen nach der Aussaat der Fall. Zu diesem Zeitpunkt sind die kleinen Glockenblumen robust genug, um die Prozedur gut zu überstehen.

So gelingt das Pikieren

Beim Pikieren geht es darum, den Sämlingen mehr Raum zur Entfaltung zu geben. So gehen Sie am besten vor:

  • Bereiten Sie Töpfe oder Anzuchtkästen mit frischer, nährstoffarmer Erde vor.
  • Lockern Sie behutsam die Erde um die Sämlinge herum.
  • Heben Sie die Pflänzchen vorsichtig an den Keimblättern an.
  • Setzen Sie sie einzeln in vorbereitete Löcher.
  • Drücken Sie die Erde sanft an und gießen Sie behutsam.

Ein Tipp aus meiner langjährigen Erfahrung: Wählen Sie für das Pikieren möglichst einen bewölkten Tag oder den Abend. So vermeiden Sie, dass die empfindlichen Sämlinge durch direkte Sonneneinstrahlung unter Stress geraten.

Schrittweise Eingewöhnung am endgültigen Standort

Wenn Ihre Glockenblumen eine angemessene Größe erreicht haben und die Witterung es zulässt, können Sie sie an ihren finalen Standort im Garten oder in größere Töpfe umsetzen. Dabei ist es wichtig, die Pflanzen langsam an die neuen Bedingungen zu gewöhnen:

  • Stellen Sie die Töpfe zunächst für einige Stunden täglich ins Freie.
  • Dehnen Sie die Zeit draußen über eine Woche hinweg schrittweise aus.
  • Wählen Sie anfangs einen geschützten, halbschattigen Platz.
  • Pflanzen Sie erst aus, wenn Nachtfröste unwahrscheinlich geworden sind.
  • Versorgen Sie die frisch gepflanzten Glockenblumen regelmäßig mit Wasser, bis sie sich etabliert haben.

Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege werden Sie schon bald die ersten Blüten Ihrer Glockenblumen bewundern können. Es ist jedes Mal aufs Neue faszinierend zu beobachten, wie aus winzigen Samen prachtvolle Pflanzen heranwachsen. Viel Freude und Erfolg bei Ihrem gärtnerischen Abenteuer!

Die Vielfalt der Glockenblumen: Ein- bis mehrjährige Schönheiten

Glockenblumen sind wahre Allrounder im Garten. Je nach Art können sie einjährig, zweijährig oder mehrjährig sein, was ihnen eine bemerkenswerte Vielseitigkeit verleiht. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die Besonderheiten dieser verschiedenen Typen werfen.

Einjährige Glockenblumen: Schnelle Schönheit

Einjährige Arten wie die Marienglockenblume (Campanula medium) sind wahre Sprinter im Garten. Sie durchlaufen ihren gesamten Lebenszyklus in einer einzigen Saison – vom Keimen über die Blüte bis zur Samenbildung. Diese Schnelllebigkeit macht sie ideal für dynamische Gartengestaltungen oder als farbenfrohe Lückenfüller zwischen mehrjährigen Stauden.

Typische Merkmale einjähriger Glockenblumen:

  • Rasantes Wachstum mit früher Blüte
  • Perfekt für saisonale Bepflanzungen
  • Meist üppige Blütenfülle in lebhaften Farben
  • Benötigen jährliche Neuaussaat

Zweijährige Glockenblumen: Geduld wird belohnt

Zweijährige Arten, wie die Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus), nehmen sich etwas mehr Zeit. Im ersten Jahr bilden sie eine Blattrosette, um dann im zweiten Jahr mit einer beeindruckenden Blütenpracht aufzuwarten. Diese Arten erfordern zwar etwas mehr Geduld, belohnen uns aber mit einem spektakulären Auftritt.

Charakteristika zweijähriger Glockenblumen:

  • Längere Entwicklungsphase bis zur Blüte
  • Häufig größere, auffälligere Blüten
  • Gut geeignet für naturnahe Gärten
  • Können sich durch Selbstaussaat erhalten

Mehrjährige Glockenblumen: Treue Gartenbegleiter

Mehrjährige Arten wie die Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica) oder die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) sind ausdauernde Pflanzen, die uns Jahr für Jahr erfreuen. Sie bilden oft dichte Polster oder Horste und eignen sich hervorragend für dauerhafte Bepflanzungen.

Besonderheiten mehrjähriger Glockenblumen:

  • Langlebig und relativ pflegeleicht
  • Vielfältige Wuchsformen von bodendeckenden Polstern bis zu stattlichen Stauden
  • Meist winterhart und robust
  • Lassen sich durch Teilung vermehren

Wenn's mal nicht rund läuft: Häufige Probleme und Lösungen

Obwohl Glockenblumen im Großen und Ganzen recht pflegeleicht sind, können gelegentlich Schwierigkeiten auftreten. Hier einige typische Herausforderungen und wie Sie damit umgehen können.

Wenn die Keimung streikt

Manchmal kann es vorkommen, dass Glockenblumensamen nicht oder nur spärlich keimen. Dies kann verschiedene Gründe haben:

  • Überaltertes oder falsch gelagertes Saatgut
  • Unpassende Keimtemperaturen
  • Zu tiefes oder zu flaches Aussäen

Um Keimungsprobleme zu vermeiden, greifen Sie am besten zu frischem Saatgut und halten Sie sich an die empfohlene Aussaattiefe von etwa 0,5 cm. Die meisten Arten mögen es bei der Keimung zwischen 15 und 20°C. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Eine dünne Schicht Vermiculit über der Aussaat hält die Feuchtigkeit besser und kann Wunder bei der Keimung bewirken.

Ungebetene Gäste und lästige Krankheiten

Auch Glockenblumen bleiben nicht von Schädlingen und Krankheiten verschont. Hier einige häufige Probleme und mögliche Lösungsansätze:

  • Schneckenbefall: Besonders junge Pflanzen sind ein Leckerbissen für Schnecken. Schützen Sie Ihre grünen Schützlinge mit Schneckenzäunen oder biologischen Methoden wie Nematoden.
  • Blattläuse: Diese kleinen Plagegeister lassen sich oft mit einem kräftigen Wasserstrahl abspülen. Alternativ können Sie auf die Hilfe von Nützlingen wie Marienkäfern setzen.
  • Mehltau: Tritt häufig bei zu dichtem Stand oder in feuchten Sommern auf. Sorgen Sie für gute Luftzirkulation und vermeiden Sie Staunässe.
  • Rostpilze: Zeigen sich als orangefarbene Flecken auf den Blättern. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile zügig und sorgen Sie für trockene Bedingungen.

Bei all diesen Problemen gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Ein geeigneter Standort, gute Bodenvorbereitung und regelmäßige, aber maßvolle Pflege sind der beste Schutz. So bleiben Ihre Glockenblumen in der Regel gesund und vital.

Glockenblumen: Ein Fest der Vielfalt für Ihren Garten

Glockenblumen sind wahre Bereicherungen für jeden Garten. Mit ihren charakteristischen Blüten zaubern sie ein Meer aus zarten Glöckchen. Ob als einjährige Farbenpracht, zweijährige Blickfänger oder mehrjährige Stauden - für jeden Standort und Geschmack findet sich eine passende Glockenblume.

Bedenken Sie jedoch: Jede Glockenblumenart hat ihre eigenen Eigenheiten und Ansprüche. Es lohnt sich, sich vor der Aussaat über die Bedürfnisse der jeweiligen Sorte zu informieren. Mit der richtigen Pflege und einer Prise Geduld werden Sie mit einem prächtigen Blütenmeer belohnt, das Ihren Garten in ein wahres Paradies verwandelt.

Ob Sie nun blutiger Anfänger oder erfahrener Gärtner sind - Glockenblumen haben für jeden etwas zu bieten. Experimentieren Sie mit verschiedenen Arten und lassen Sie sich von der Schönheit dieser faszinierenden Pflanzengattung überraschen. Ihr Garten wird es Ihnen mit einem harmonischen Zusammenspiel von Farben und Formen danken, das Sie immer wieder aufs Neue begeistern wird.

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