Glockenblumen aussäen: Der optimale Zeitpunkt und die richtige Methode

Glockenblumen: Zauberhafte Blütenpracht für Ihren Garten

Glockenblumen verzaubern mit ihrer anmutigen Schönheit und sind vielseitige Gartenpflanzen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie diese bezaubernden Pflanzen erfolgreich aussäen und pflegen können.

Glockenblumen-Essentials für Hobbygärtner

  • Vielfältige Sorten für unterschiedliche Standorte
  • Aussaat direkt im Garten oder in Töpfen möglich
  • Optimaler Zeitpunkt und richtige Methode entscheidend
  • Pflegeleicht nach erfolgreicher Etablierung

Die Bedeutung von Glockenblumen im Garten

Glockenblumen, botanisch als Campanula bekannt, sind wahre Allrounder im Garten. Mit ihren charakteristischen, glockenförmigen Blüten in verschiedenen Blautönen, aber auch in Weiß oder Rosa, setzen sie bezaubernde Akzente in Beeten, Steingärten oder Balkonkästen.

Als ich vor einigen Jahren meine ersten Glockenblumen aussäte, war ich überrascht von ihrer Vielseitigkeit. Diese Pflanzen eignen sich hervorragend als Bodendecker, zur Begrünung von Mauern oder als hübsche Einfassung von Wegen. Besonders beeindruckend finde ich ihre Fähigkeit, auch an schwierigen Standorten zu gedeihen, wo andere Pflanzen oft versagen.

Glockenblumen sind nicht nur optisch ein Gewinn für jeden Garten. Sie locken mit ihrem Nektar zahlreiche Insekten an und tragen so zur biologischen Vielfalt bei. In Zeiten schwindender Insektenpopulationen ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Überblick über Glockenblumenarten

Die Gattung Campanula umfasst über 300 Arten, von denen viele für den Garten geeignet sind. Hier ein Überblick über einige beliebte Sorten:

Einjährige Arten

Garten-Glockenblume (Campanula medium): Diese zweijährige Art wird oft als einjährig kultiviert. Sie bildet große, auffällige Blüten und eignet sich gut für Beete und Schnittblumen.

Mehrjährige Stauden

Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica): Eine niedrig wachsende Art, ideal für Steingärten oder als Bodendecker. Sie blüht den ganzen Sommer über.

Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia): Diese hochwachsende Art eignet sich gut für den Hintergrund von Staudenbeeten. Ihre großen Blüten sind besonders auffällig.

Blaue Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana): Eine robuste, kriechende Art, die sich gut zur Begrünung von Mauern oder als Bodendecker eignet.

Wildformen

Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia): Eine zierliche, heimische Wildart, die sich gut für naturnahe Gärten eignet.

Bei der Auswahl der richtigen Glockenblumenart für Ihren Garten sollten Sie die spezifischen Standortbedingungen berücksichtigen. Manche Arten bevorzugen volle Sonne, andere gedeihen besser im Halbschatten. Die Bodenbeschaffenheit spielt ebenfalls eine Rolle - einige Arten mögen es eher trocken, andere benötigen mehr Feuchtigkeit.

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Vorbereitung zur Aussaat

Wahl des richtigen Standorts

Der ideale Standort für Glockenblumen hängt von der gewählten Art ab. Generell bevorzugen die meisten Glockenblumen einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Hier ein paar Faustregeln, die sich in meiner Erfahrung bewährt haben:

  • Sonniger Standort: Ideal für viele Arten wie die Karpaten-Glockenblume oder die Pfirsichblättrige Glockenblume.
  • Halbschatten: Geeignet für Arten wie die Kriechende Glockenblume oder die Rundblättrige Glockenblume.
  • Geschützter Standort: Besonders wichtig für höher wachsende Arten, die bei starkem Wind umknicken könnten.

Beachten Sie auch die natürliche Umgebung der Pflanze. Wildformen wie die Rundblättrige Glockenblume fühlen sich in naturnahen Gartenbereichen besonders wohl.

Bodenvorbereitung

Die richtige Bodenvorbereitung ist entscheidend für den Erfolg der Aussaat. Glockenblumen bevorzugen im Allgemeinen einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Folgende Schritte haben sich bei mir bewährt:

  • Boden lockern: Graben Sie den Boden etwa 20-30 cm tief um. Dies verbessert die Durchlüftung und erleichtert den jungen Wurzeln das Eindringen.
  • Steine entfernen: Beseitigen Sie größere Steine, die das Wurzelwachstum behindern könnten.
  • Bodenverbesserung: Mischen Sie bei schweren Böden etwas Sand unter, um die Drainage zu verbessern. Bei sandigen Böden kann die Zugabe von Kompost die Wasserspeicherfähigkeit erhöhen.
  • pH-Wert prüfen: Die meisten Glockenblumen bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen Boden (pH 6,0-7,0). Bei Bedarf können Sie den pH-Wert durch Zugabe von Kalk oder speziellen Bodenzusätzen anpassen.

Ein gut vorbereiteter Boden bildet die Grundlage für gesunde, kräftige Pflanzen und eine reiche Blüte.

Benötigte Materialien

Für eine erfolgreiche Aussaat von Glockenblumen benötigen Sie folgende Materialien:

  • Glockenblumensamen der gewählten Art
  • Aussaaterde oder fein gesiebter Kompost
  • Aussaatschalen oder kleine Töpfe (falls Sie nicht direkt ins Beet säen)
  • Gießkanne mit feinem Brausekopf oder Sprühflasche
  • Pikierholz oder Bleistift zum Vorbohren von Pflanzlöchern
  • Etiketten und wasserfesten Stift zur Beschriftung
  • Eventuell Plastikfolie oder Glasscheibe zum Abdecken

Optional, aber hilfreich:

  • Anzuchtmatte oder Heizmatte für gleichmäßige Bodentemperatur
  • Feine Siebe zum Absieben der Aussaaterde
  • Thermometer zur Kontrolle der Bodentemperatur

Mit diesen Materialien sind Sie bestens für die Aussaat Ihrer Glockenblumen gerüstet. Denken Sie daran, dass Geduld bei der Anzucht von Glockenblumen gefragt ist - manche Arten können bis zu vier Wochen zum Keimen brauchen. Die Mühe lohnt sich jedoch. Wenn Sie zum ersten Mal Ihre selbst gezogenen Glockenblumen in voller Blüte sehen, werden Sie begeistert sein!

Der optimale Aussaatzeitpunkt für Glockenblumen

Glockenblumen sind zwar recht flexibel, was ihre Aussaat angeht, dennoch gibt es gewisse Zeitfenster, die sich besonders eignen. Je nach Art und gewünschtem Blühzeitpunkt lassen sich drei Hauptperioden für die Aussaat unterscheiden: Frühjahr, Sommer und Herbst.

Frühjahrsaussaat

Die Frühjahrsaussaat erfolgt in der Regel von März bis April, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist. Bei dieser Methode haben Sie gute Chancen, dass Ihre Pflanzen noch im selben Jahr blühen. Besonders einjährige und zweijährige Sorten wie die Marienglockenblume (Campanula medium) profitieren von einer Frühjahrsaussaat.

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Für einen früheren Start können Sie die Samen auch schon im Februar in Anzuchtschalen im Haus oder Gewächshaus vorziehen. Das gibt Ihnen einen Vorsprung, gerade in Regionen mit kürzerer Vegetationsperiode.

Sommeraussaat

Die Sommeraussaat findet üblicherweise von Juni bis Juli statt. Sie eignet sich besonders gut für zweijährige Arten, die im Folgejahr blühen sollen. Auch einige mehrjährige Sorten lassen sich zu dieser Zeit aussäen. Die Pflanzen haben dann genug Zeit, sich vor dem Winter zu etablieren, ohne schon zu blühen.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der Sommeraussaat ist, dass die Pflanzen oft kräftiger und blühfreudiger im nächsten Jahr sind. Allerdings braucht man bei dieser Methode etwas mehr Geduld - eine Eigenschaft, die in der Gartenarbeit generell nicht schaden kann.

Herbstaussaat

Die Herbstaussaat erfolgt typischerweise von August bis September. Sie eignet sich besonders für winterharte, mehrjährige Glockenblumenarten. Die Samen keimen noch vor dem Winter, und die jungen Pflanzen überwintern im Boden. Im Frühjahr treiben sie dann früh aus und blühen oft schon im ersten Jahr.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Herbstaussaat oft zu besonders robusten Pflanzen führt. Die Natur übernimmt dabei die Stratifikation, also die Kältebehandlung der Samen, die bei manchen Arten für eine gute Keimung notwendig ist. Es ist faszinierend zu beobachten, wie gut die Pflanzen mit diesem natürlichen Prozess zurechtkommen.

Aussaatmethoden für Glockenblumen

Bei Glockenblumen haben Sie im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: die Direktsaat im Garten oder die Aussaat in Töpfen und Anzuchtschalen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.

Direktsaat im Garten

Die Direktsaat im Garten ist eine recht unkomplizierte Methode, bei der die Samen direkt an ihrem endgültigen Standort ausgesät werden. Dafür sollte der Boden allerdings gut vorbereitet sein: locker, humos und möglichst unkrautfrei.

So gehen Sie am besten vor:

  • Lockern Sie den Boden gründlich und entfernen Sie Steine und Wurzeln.
  • Rechen Sie die Oberfläche glatt.
  • Ziehen Sie flache Rillen (etwa 0,5 cm tief) im Abstand von 20-30 cm.
  • Säen Sie die Samen dünn in die Rillen.
  • Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde oder feinem Sand.
  • Gießen Sie vorsichtig mit einer Brause, um die Samen nicht wegzuspülen.

Ein Vorteil der Direktsaat ist, dass die Pflanzen nicht umgesetzt werden müssen und sich von Anfang an an ihren Standort gewöhnen können. Allerdings besteht bei dieser Methode ein höheres Risiko, dass die Samen von Vögeln gefressen werden oder bei ungünstiger Witterung nicht keimen. Ein Vlies kann hier Abhilfe schaffen.

Aussaat in Töpfen oder Anzuchtschalen

Die Aussaat in Töpfen oder Anzuchtschalen bietet mehr Kontrolle über die Wachstumsbedingungen und ist besonders für empfindliche Arten oder bei unsicherer Witterung zu empfehlen.

Hier ein bewährtes Vorgehen:

  • Füllen Sie Töpfe oder Anzuchtschalen mit einer lockeren, nährstoffarmen Aussaaterde.
  • Streuen Sie die Samen dünn auf die Oberfläche.
  • Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde oder feinem Sand.
  • Befeuchten Sie die Erde vorsichtig mit einem Zerstäuber.
  • Stellen Sie die Behälter an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort bei etwa 15-20°C.
  • Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass.

Sobald die Sämlinge groß genug zum Handhaben sind (meist nach Entwicklung des zweiten Blattpaares), können sie pikiert und später ins Freiland gepflanzt werden. Das Pikieren ist zwar etwas arbeitsintensiv, lohnt sich aber meist durch kräftigere Pflanzen.

Richtige Saattiefe und Abstand

Die richtige Saattiefe und der optimale Abstand sind entscheidend für eine erfolgreiche Keimung und Entwicklung der Glockenblumen. Hier ein paar Faustregeln, die sich in meiner Praxis bewährt haben:

Saattiefe: Glockenblumensamen sind in der Regel Lichtkeimer. Sie sollten nur sehr dünn mit Erde bedeckt oder sogar offen auf der Erdoberfläche ausgesät werden. Eine Saattiefe von maximal 0,5 cm ist in den meisten Fällen ausreichend.

Abstand: Bei der Direktsaat im Garten empfiehlt sich zwischen den Reihen ein Abstand von 20-30 cm. Innerhalb der Reihen können die Samen zunächst dichter gesät und später auf einen Abstand von 15-20 cm ausgedünnt werden. Der genaue Abstand hängt natürlich von der jeweiligen Glockenblumenart ab - kompakte Sorten können enger, großwüchsige Arten sollten weiter gepflanzt werden.

Bei der Aussaat in Töpfen oder Schalen können die Samen zunächst dichter gesät werden. Beim späteren Pikieren oder Umpflanzen wird dann der endgültige Abstand hergestellt.

Eine zu dichte Aussaat führt oft zu schwachen, langgezogenen Pflanzen. Es ist besser, von Anfang an etwas großzügiger zu säen oder konsequent auszudünnen, um kräftige, gesunde Pflanzen zu erhalten. Die Erfahrung zeigt: Weniger ist oft mehr, wenn es um die Dichte der Aussaat geht.

Pflege nach der Aussaat: So gedeihen Ihre Glockenblumen optimal

Nachdem die Samen in der Erde sind, beginnt die interessante Phase der Pflege. Glockenblumen sind zwar recht genügsam, benötigen aber dennoch ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, um sich prächtig zu entwickeln. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die Sie im Auge behalten sollten:

Bewässerung: Schlüssel zum gesunden Wachstum

Glockenblumen bevorzugen eine gleichmäßige Feuchtigkeit, ohne dabei im Nassen zu stehen. Besonders in der Keimphase ist es entscheidend, dass der Boden nicht austrocknet. Ich habe die besten Erfahrungen damit gemacht, morgens mit einem feinen Strahl zu gießen, um die empfindlichen Keimlinge zu schonen. Sobald sich die Pflanzen etabliert haben, können Sie die Gießintervalle etwas strecken. Ein praktischer Trick: Wenn sich die Erde in etwa 2 cm Tiefe trocken anfühlt, ist es in der Regel Zeit zum Wässern.

Lichtbedarf: Sonnig, aber mit Maß

Die meisten Glockenblumenarten schätzen die Sonne, kommen aber auch mit Halbschatten gut zurecht. Gerade in heißen Sommermonaten sollten Sie ein Auge darauf haben, dass die Pflanzen nicht überhitzen. Ein leichter Schatten zur Mittagszeit kann Wunder wirken. Beobachten Sie Ihre grünen Schützlinge: Welke oder eingerollte Blätter könnten ein Zeichen für zu viel Sonne oder zu wenig Wasser sein.

Temperaturanforderungen: Anpassungsfähig, aber nicht grenzenlos

In puncto Temperatur zeigen sich Glockenblumen recht flexibel. Für die Keimung sind Temperaturen zwischen 15 und 20°C ideal. Ausgewachsene Pflanzen vertragen auch kühlere Bedingungen gut. Bei Frostgefahr empfiehlt es sich, empfindliche Arten mit Vlies zu schützen. Im Hochsommer gilt es, ein Überhitzen zu vermeiden. Eine gute Mulchschicht kann dabei helfen, die Bodentemperatur zu regulieren.

Pikieren und Umtopfen: Mehr Entfaltungsmöglichkeiten für Ihre Glockenblumen

Wenn Ihre Glockenblumen-Sämlinge eine gewisse Größe erreicht haben, steht das Pikieren und später das Umtopfen an. Diese Schritte sind wesentlich für eine gesunde Entwicklung der Pflanzen.

Der richtige Moment zum Pikieren

Das Pikieren sollte erfolgen, wenn die Pflänzchen ihr erstes echtes Blattpaar entwickelt haben. In der Regel ist das etwa 3-4 Wochen nach der Aussaat der Fall. Zu diesem Zeitpunkt sind die kleinen Glockenblumen robust genug, um die Prozedur gut zu überstehen.

So gelingt das Pikieren

Beim Pikieren geht es darum, den Sämlingen mehr Raum zur Entfaltung zu geben. So gehen Sie am besten vor:

  • Bereiten Sie Töpfe oder Anzuchtkästen mit frischer, nährstoffarmer Erde vor.
  • Lockern Sie behutsam die Erde um die Sämlinge herum.
  • Heben Sie die Pflänzchen vorsichtig an den Keimblättern an.
  • Setzen Sie sie einzeln in vorbereitete Löcher.
  • Drücken Sie die Erde sanft an und gießen Sie behutsam.

Ein Tipp aus meiner langjährigen Erfahrung: Wählen Sie für das Pikieren möglichst einen bewölkten Tag oder den Abend. So vermeiden Sie, dass die empfindlichen Sämlinge durch direkte Sonneneinstrahlung unter Stress geraten.

Schrittweise Eingewöhnung am endgültigen Standort

Wenn Ihre Glockenblumen eine angemessene Größe erreicht haben und die Witterung es zulässt, können Sie sie an ihren finalen Standort im Garten oder in größere Töpfe umsetzen. Dabei ist es wichtig, die Pflanzen langsam an die neuen Bedingungen zu gewöhnen:

  • Stellen Sie die Töpfe zunächst für einige Stunden täglich ins Freie.
  • Dehnen Sie die Zeit draußen über eine Woche hinweg schrittweise aus.
  • Wählen Sie anfangs einen geschützten, halbschattigen Platz.
  • Pflanzen Sie erst aus, wenn Nachtfröste unwahrscheinlich geworden sind.
  • Versorgen Sie die frisch gepflanzten Glockenblumen regelmäßig mit Wasser, bis sie sich etabliert haben.

Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege werden Sie schon bald die ersten Blüten Ihrer Glockenblumen bewundern können. Es ist jedes Mal aufs Neue faszinierend zu beobachten, wie aus winzigen Samen prachtvolle Pflanzen heranwachsen. Viel Freude und Erfolg bei Ihrem gärtnerischen Abenteuer!

Die Vielfalt der Glockenblumen: Ein- bis mehrjährige Schönheiten

Glockenblumen sind wahre Allrounder im Garten. Je nach Art können sie einjährig, zweijährig oder mehrjährig sein, was ihnen eine bemerkenswerte Vielseitigkeit verleiht. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die Besonderheiten dieser verschiedenen Typen werfen.

Einjährige Glockenblumen: Schnelle Schönheit

Einjährige Arten wie die Marienglockenblume (Campanula medium) sind wahre Sprinter im Garten. Sie durchlaufen ihren gesamten Lebenszyklus in einer einzigen Saison – vom Keimen über die Blüte bis zur Samenbildung. Diese Schnelllebigkeit macht sie ideal für dynamische Gartengestaltungen oder als farbenfrohe Lückenfüller zwischen mehrjährigen Stauden.

Typische Merkmale einjähriger Glockenblumen:

  • Rasantes Wachstum mit früher Blüte
  • Perfekt für saisonale Bepflanzungen
  • Meist üppige Blütenfülle in lebhaften Farben
  • Benötigen jährliche Neuaussaat

Zweijährige Glockenblumen: Geduld wird belohnt

Zweijährige Arten, wie die Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus), nehmen sich etwas mehr Zeit. Im ersten Jahr bilden sie eine Blattrosette, um dann im zweiten Jahr mit einer beeindruckenden Blütenpracht aufzuwarten. Diese Arten erfordern zwar etwas mehr Geduld, belohnen uns aber mit einem spektakulären Auftritt.

Charakteristika zweijähriger Glockenblumen:

  • Längere Entwicklungsphase bis zur Blüte
  • Häufig größere, auffälligere Blüten
  • Gut geeignet für naturnahe Gärten
  • Können sich durch Selbstaussaat erhalten

Mehrjährige Glockenblumen: Treue Gartenbegleiter

Mehrjährige Arten wie die Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica) oder die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) sind ausdauernde Pflanzen, die uns Jahr für Jahr erfreuen. Sie bilden oft dichte Polster oder Horste und eignen sich hervorragend für dauerhafte Bepflanzungen.

Besonderheiten mehrjähriger Glockenblumen:

  • Langlebig und relativ pflegeleicht
  • Vielfältige Wuchsformen von bodendeckenden Polstern bis zu stattlichen Stauden
  • Meist winterhart und robust
  • Lassen sich durch Teilung vermehren

Wenn's mal nicht rund läuft: Häufige Probleme und Lösungen

Obwohl Glockenblumen im Großen und Ganzen recht pflegeleicht sind, können gelegentlich Schwierigkeiten auftreten. Hier einige typische Herausforderungen und wie Sie damit umgehen können.

Wenn die Keimung streikt

Manchmal kann es vorkommen, dass Glockenblumensamen nicht oder nur spärlich keimen. Dies kann verschiedene Gründe haben:

  • Überaltertes oder falsch gelagertes Saatgut
  • Unpassende Keimtemperaturen
  • Zu tiefes oder zu flaches Aussäen

Um Keimungsprobleme zu vermeiden, greifen Sie am besten zu frischem Saatgut und halten Sie sich an die empfohlene Aussaattiefe von etwa 0,5 cm. Die meisten Arten mögen es bei der Keimung zwischen 15 und 20°C. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Eine dünne Schicht Vermiculit über der Aussaat hält die Feuchtigkeit besser und kann Wunder bei der Keimung bewirken.

Ungebetene Gäste und lästige Krankheiten

Auch Glockenblumen bleiben nicht von Schädlingen und Krankheiten verschont. Hier einige häufige Probleme und mögliche Lösungsansätze:

  • Schneckenbefall: Besonders junge Pflanzen sind ein Leckerbissen für Schnecken. Schützen Sie Ihre grünen Schützlinge mit Schneckenzäunen oder biologischen Methoden wie Nematoden.
  • Blattläuse: Diese kleinen Plagegeister lassen sich oft mit einem kräftigen Wasserstrahl abspülen. Alternativ können Sie auf die Hilfe von Nützlingen wie Marienkäfern setzen.
  • Mehltau: Tritt häufig bei zu dichtem Stand oder in feuchten Sommern auf. Sorgen Sie für gute Luftzirkulation und vermeiden Sie Staunässe.
  • Rostpilze: Zeigen sich als orangefarbene Flecken auf den Blättern. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile zügig und sorgen Sie für trockene Bedingungen.

Bei all diesen Problemen gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Ein geeigneter Standort, gute Bodenvorbereitung und regelmäßige, aber maßvolle Pflege sind der beste Schutz. So bleiben Ihre Glockenblumen in der Regel gesund und vital.

Glockenblumen: Ein Fest der Vielfalt für Ihren Garten

Glockenblumen sind wahre Bereicherungen für jeden Garten. Mit ihren charakteristischen Blüten zaubern sie ein Meer aus zarten Glöckchen. Ob als einjährige Farbenpracht, zweijährige Blickfänger oder mehrjährige Stauden - für jeden Standort und Geschmack findet sich eine passende Glockenblume.

Bedenken Sie jedoch: Jede Glockenblumenart hat ihre eigenen Eigenheiten und Ansprüche. Es lohnt sich, sich vor der Aussaat über die Bedürfnisse der jeweiligen Sorte zu informieren. Mit der richtigen Pflege und einer Prise Geduld werden Sie mit einem prächtigen Blütenmeer belohnt, das Ihren Garten in ein wahres Paradies verwandelt.

Ob Sie nun blutiger Anfänger oder erfahrener Gärtner sind - Glockenblumen haben für jeden etwas zu bieten. Experimentieren Sie mit verschiedenen Arten und lassen Sie sich von der Schönheit dieser faszinierenden Pflanzengattung überraschen. Ihr Garten wird es Ihnen mit einem harmonischen Zusammenspiel von Farben und Formen danken, das Sie immer wieder aufs Neue begeistern wird.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Glockenblumen?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Glockenblumen hängt von der gewählten Art ab. Die Frühjahrsaussaat erfolgt von März bis April und eignet sich besonders für einjährige Sorten wie die Marienglockenblume, die noch im selben Jahr blühen sollen. Die Sommeraussaat von Juni bis Juli ist ideal für zweijährige Arten, die im Folgejahr ihre Blütenpracht entfalten. Die Herbstaussaat zwischen August und September empfiehlt sich für winterharte, mehrjährige Glockenblumenarten. Diese keimen noch vor dem Winter und treiben im Frühjahr früh aus. Für einen früheren Start können Sie bereits im Februar mit der Vorkultur in Anzuchtschalen beginnen. Die Herbstaussaat führt oft zu besonders robusten Pflanzen, da die Natur die notwendige Stratifikation übernimmt. Wählen Sie den Zeitpunkt je nach gewünschtem Blühtermin und Pflanzentyp.
  2. Welche Campanula-Arten eignen sich am besten für Anfänger?
    Für Garten-Neulinge eignen sich besonders die Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica) und die Blaue Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana). Die Karpaten-Glockenblume ist eine niedrig wachsende, mehrjährige Art, die den ganzen Sommer über blüht und sich ideal für Steingärten oder als Bodendecker eignet. Sie ist äußerst robust und verzeiht auch Pflegefehler. Die Hängepolster-Glockenblume ist ebenfalls sehr anspruchslos und eignet sich hervorragend zur Begrünung von Mauern. Beide Arten sind winterhart und benötigen nur wenig Pflege nach der Etablierung. Auch die Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) ist für Anfänger geeignet, da sie als heimische Wildart besonders robust ist. Diese Sorten sind tolerant gegenüber verschiedenen Standortbedingungen und kommen sowohl mit Sonne als auch mit Halbschatten gut zurecht.
  3. Wie tief müssen Glockenblumensamen in die Erde?
    Glockenblumensamen sind Lichtkeimer und dürfen daher nur sehr oberflächlich gesät werden. Die optimale Saattiefe beträgt maximal 0,5 cm, oft reicht es sogar aus, die Samen nur leicht mit Erde oder feinem Sand zu bedecken. Bei manchen Arten können die Samen sogar offen auf der Erdoberfläche ausgesät werden, sollten aber zur Feuchtigkeitsspeicherung dünn mit Vermiculit oder gesiebter Erde bestreut werden. Eine zu tiefe Aussaat verhindert die Keimung, da die kleinen Samen nicht genügend Energie haben, um aus größerer Tiefe ans Licht zu gelangen. Drücken Sie die Samen nach der Aussaat nur leicht an, um den Bodenkontakt zu verbessern. Eine dünne Schicht Vermiculit über der Aussaat hält die Feuchtigkeit optimal und unterstützt den Keimvorgang. Die oberflächliche Aussaat erfordert besonders gleichmäßige Bewässerung, um Austrocknung zu vermeiden.
  4. Warum gelten Glockenblumen als Lichtkeimer?
    Glockenblumen gelten als Lichtkeimer, weil ihre Samen Licht benötigen, um den Keimvorgang auszulösen. Diese Eigenschaft ist eine evolutionäre Anpassung, die sicherstellt, dass die Keimung nur unter günstigen Bedingungen stattfindet. Die kleinen Glockenblumensamen verfügen über begrenzte Energiereserven und müssen daher in oberflächennahen Bodenschichten keimen, wo sie nach dem Austrieb schnell Photosynthese betreiben können. Das Licht aktiviert spezielle Photorezeptoren (Phytochrome) in den Samen, die biochemische Prozesse zur Keimung in Gang setzen. Diese Lichtabhängigkeit erklärt auch, warum eine zu tiefe Aussaat die Keimung verhindert. In der Natur sorgt diese Strategie dafür, dass Glockenblumensamen nur keimen, wenn sie nicht von anderen Pflanzen oder einer dicken Laubschicht bedeckt sind und somit ausreichend Licht für das Wachstum der Sämlinge zur Verfügung steht.
  5. Welchen Nutzen haben Campanula für Insekten im Garten?
    Glockenblumen sind äußerst wertvolle Insektennährpflanzen und tragen erheblich zur biologischen Vielfalt im Garten bei. Mit ihrem reichhaltigen Nektar locken sie zahlreiche Bestäuber an, darunter Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Die glockenförmigen Blüten sind perfekt an verschiedene Insektenarten angepasst - größere Insekten wie Hummeln können tief in die Blüten eindringen, während kleinere Arten den Nektar vom Blütenrand erreichen. Besonders wertvoll sind heimische Arten wie die Rundblättrige Glockenblume, da sie sich über Jahrtausende mit der lokalen Insektenfauna entwickelt haben. Die lange Blütezeit vieler Glockenblumenarten von Mai bis September bietet kontinuierliche Nahrungsquellen. In Zeiten schwindender Insektenpopulationen stellen Glockenblumen wichtige Trittsteine und Nahrungshabitate dar. Durch ihre verschiedenen Blütezeiten ergänzen sie sich ideal mit anderen Pflanzen zu einem ganzjährigen Nahrungsangebot für Bestäuber.
  6. Worin unterscheiden sich Bodendecker-Glockenblumen von aufrechten Stauden?
    Bodendecker-Glockenblumen und aufrechte Stauden unterscheiden sich grundlegend in Wuchsform, Verwendung und Pflegebedarf. Bodendecker wie die Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica) oder die Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana) bleiben niedrig und breiten sich horizontal aus. Sie bilden dichte Teppiche von 10-20 cm Höhe und eignen sich ideal für Flächenbepflanzungen, Steingärten oder zum Überwuchern von Böschungen. Aufrechte Stauden wie die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) wachsen hingegen 60-100 cm hoch und bilden lockere Horste. Sie eignen sich für den Hintergrund von Staudenbeeten und als Schnittblumen. Bodendecker benötigen nach der Etablierung kaum Pflege und unterdrücken Unkraut natürlich, während aufrechte Stauden regelmäßige Pflege wie Rückschnitt und gelegentliche Teilung erfordern. Die Blütengröße unterscheidet sich ebenfalls - Bodendecker haben meist kleinere, aber zahlreichere Blüten, aufrechte Stauden größere, auffälligere Einzelblüten.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Zierpflanzen und Wildblumen bei Glockenblumen?
    Glockenblumen-Zierpflanzen und Wildformen unterscheiden sich in mehreren wichtigen Aspekten. Züchterisch bearbeitete Zierpflanzen wie die Garten-Glockenblume (Campanula medium) zeichnen sich durch größere, oft gefüllte Blüten in intensiveren Farben aus, haben längere Blütezeiten und zeigen kompakteren Wuchs. Sie sind meist anspruchsvoller in der Pflege und benötigen nährstoffreichere Böden. Wildformen wie die Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) sind hingegen perfekt an lokale Klimabedingungen angepasst, äußerst robust und kommen mit mageren Böden zurecht. Ihre Blüten sind meist kleiner und natürlicher in der Form, dafür bieten sie einen höheren ökologischen Wert für heimische Insekten. Wildblumen neigen stärker zur Selbstaussaat und können sich ohne menschliches Zutun etablieren. Zierpflanzen sind oft steril oder bilden wenig keimfähige Samen. Für naturnahe Gärten sind Wildformen ideal, für formelle Gartengestaltung eignen sich Zierpflanzen besser.
  8. Können sich Glockenblumen durch Selbstaussaat vermehren?
    Ja, viele Glockenblumenarten können sich erfolgreich durch Selbstaussaat vermehren. Besonders zweijährige Arten wie die Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) und Wildformen sind bekannt für ihre starke Selbstaussaat. Nach der Blüte bilden sie reichlich Samen, die bei günstigen Bedingungen rund um die Mutterpflanze keimen. Diese natürliche Vermehrung sorgt für kontinuierliche Verjüngung der Bestände ohne gärtnerisches Zutun. Mehrjährige Arten wie die Karpaten-Glockenblume können sich ebenfalls selbst aussäen, meist aber weniger intensiv. Die Selbstaussaat funktioniert am besten in naturnahen Gartenbereichen mit lockerem, nicht zu dichtem Bewuchs. Wichtig ist, dass die Blütenstände nach der Blüte nicht sofort entfernt werden, sondern Samen bilden können. Die jungen Sämlinge erscheinen meist im Frühjahr und können bei Bedarf an gewünschte Standorte verpflanzt werden. Diese natürliche Vermehrung ist besonders wertvoll für Wildgärten und extensive Pflanzungen.
  9. Wo kann man hochwertiges Campanula-Saatgut kaufen?
    Hochwertiges Campanula-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die Wert auf Qualität und Sortenechtheit legen. Samen.de gehört zu den etablierten Anbietern, die ein breites Glockenblumen-Sortiment mit detaillierten Kulturanleitungen führen. Achten Sie beim Kauf auf frisches Saatgut mit hoher Keimfähigkeit und klarer Sortenbezeichnung. Seriöse Anbieter geben Aussaathinweise, Keimdauer und Haltbarkeit an. Für seltene oder heimische Wildformen empfehlen sich spezialisierte Wildblumen-Gärtnereien oder Saatguttauschbörsen. Online-Shops bieten oft die größte Auswahl, während lokale Gartencenter persönliche Beratung ermöglichen. Vermeiden Sie zu günstiges Saatgut unbekannter Herkunft, da hier oft die Keimfähigkeit eingeschränkt ist. Bio-Saatgut aus kontrolliertem Anbau gewährleistet besonders hohe Qualität. Bewahren Sie Saatgut kühl und trocken auf, um die Keimfähigkeit zu erhalten. Professionelle Händler bieten meist Keimgarantie und Kulturberatung.
  10. Welche Glockenblumen-Sets eignen sich für die erste Bestellung?
    Für Einsteiger eignen sich Glockenblumen-Mischungen mit robusten, pflegeleichten Arten besonders gut. Empfehlenswert sind Sets mit Karpaten-Glockenblume, Rundblättriger Glockenblume und Hängepolster-Glockenblume - diese Kombination deckt verschiedene Wuchsformen ab und ist sehr anfängerfreundlich. Spezialisierte Anbieter wie samen.de stellen oft Einsteiger-Kollektionen zusammen, die sowohl einjährige als auch mehrjährige Arten enthalten. Steingarten-Mischungen sind ideal für sonnige Standorte, während Wildblumen-Sets sich für naturnahe Bereiche eignen. Achten Sie auf Sets mit ausführlichen Kulturanleitungen und gestaffelten Blütezeiten für kontinuierliche Farbpracht. Balkonkasten-Mischungen eignen sich für Topfkultur. Vermeiden Sie zu umfangreiche Sortimente für den Anfang - 3-5 verschiedene Arten reichen völlig aus. Sets mit einheimischen Arten sind besonders ökologisch wertvoll und meist robuster. Wählen Sie Zusammenstellungen nach Ihrem Standort: sonnig/schattig, trocken/feucht, um optimale Erfolgsaussichten zu haben.
  11. Welche Rolle spielt der pH-Wert bei der Campanula-Kultivierung?
    Der pH-Wert spielt eine wichtige Rolle für das gesunde Wachstum von Glockenblumen. Die meisten Campanula-Arten bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen Boden mit pH-Werten zwischen 6,0 und 7,0. In diesem Bereich sind Nährstoffe optimal verfügbar und die Pflanzen können sie effizient aufnehmen. Bei zu sauren Böden (pH unter 5,5) können Mangelerscheinungen auftreten, während bei stark alkalischen Böden (pH über 7,5) Eisenmangel zu Chlorosen führen kann. Wildarten sind meist toleranter gegenüber pH-Schwankungen als Ziersorten. Kalk-liebende Arten wie manche Gebirgs-Glockenblumen vertragen auch höhere pH-Werte bis 8,0. Zur pH-Wert-Bestimmung eignen sich einfache Teststreifen oder elektronische Messgeräte. Saure Böden lassen sich mit Kalk korrigieren, alkalische mit Torf oder saurem Kompost verbessern. Eine gute Bodenanalyse vor der Pflanzung hilft, die richtigen Glockenblumen-Arten für den jeweiligen Standort auszuwählen.
  12. Wie beeinflusst die Drainage das Wachstum von Glockenblumen?
    Eine gute Drainage ist für die meisten Glockenblumen essentiell, da Staunässe zu Wurzelfäule und Pilzkrankheiten führen kann. Glockenblumen bevorzugen durchlässige Böden, die überschüssiges Wasser schnell abführen, aber dennoch Feuchtigkeit speichern können. Schwere Lehmböden sollten durch Sandbeimischung oder Kies verbessert werden. In Töpfen und Anzuchtschalen ist eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies am Boden wichtig. Besonders Alpine Arten reagieren extrem empfindlich auf stehende Nässe und benötigen sehr durchlässige Substrate. Bei der Beetvorbereitung hilft das Einarbeiten von grobem Sand oder Kies in den oberen 20-30 cm Bodenschicht. Hügelige Standorte mit natürlichem Wasserabfluss sind ideal. In regenreichen Perioden können Drainage-Rohre oder erhöhte Pflanzbeete notwendig sein. Gleichzeitig darf der Boden nicht völlig austrocknen - ein ausgewogenes Verhältnis von Durchlässigkeit und Wasserspeicherung ist optimal. Mulchen hilft, die Bodenfeuchte zu regulieren ohne Staunässe zu fördern.
  13. Warum ist Mulchen bei etablierten Campanula-Beständen wichtig?
    Mulchen bringt für etablierte Glockenblumen-Bestände mehrere wichtige Vorteile. Eine Mulchschicht reguliert die Bodentemperatur und schützt die Wurzeln vor Extremen - im Sommer vor Überhitzung und im Winter vor Frost. Dies ist besonders für mehrjährige Arten wertvoll. Mulch speichert Feuchtigkeit und reduziert die Verdunstung erheblich, wodurch der Gießaufwand sinkt. Gleichzeitig unterdrückt eine dicke Mulchschicht Unkrautwuchs natürlich und erspart mühsames Jäten zwischen den Pflanzen. Organische Materialien wie Kompost, Laub oder Rindenmulch zersetzen sich langsam und verbessern kontinuierlich die Bodenstruktur. Für Steingarten-Glockenblumen eignet sich mineralischer Mulch aus Kies oder Splitt besser, da er keine Feuchtigkeit staut. Der Mulch sollte nicht direkt an die Pflanzenstiele reichen, um Fäulnis zu vermeiden. Eine 5-8 cm dicke Schicht ist meist optimal. Im Herbst aufgebrachter Mulch bietet zusätzlichen Winterschutz für empfindlichere Arten.
  14. Welche Auswirkungen hat die Winterhärte auf die Sortenauswahl?
    Die Winterhärte ist ein entscheidender Faktor bei der Glockenblumen-Sortenauswahl und bestimmt, welche Arten in Ihrer Region dauerhaft kultiviert werden können. Heimische Wildarten wie die Rundblättrige Glockenblume sind meist völlig winterhart und überstehen auch strenge Winter problemlos. Viele Gebirgs-Glockenblumen aus den Alpen oder Karpaten sind ebenfalls sehr frostresistent. Mediterrane Arten oder Züchtungen aus wärmeren Klimazonen benötigen hingegen Winterschutz oder müssen als einjährige Pflanzen kultiviert werden. In rauen Lagen sollten Sie auf bewährte, regional erprobte Sorten setzen. Mehrjährige Arten wie die Karpaten-Glockenblume sind bis -25°C winterhart, während die Garten-Glockenblume oft nur als zweijährige Pflanze kultiviert wird. Ein Winterschutz aus Reisig oder Vlies kann grenzwertig winterharte Arten schützen. Die Pflanzhärtezone Ihrer Region gibt Auskunft über die minimal zu erwartenden Temperaturen. Container-Pflanzen sind frostempfindlicher als ausgepflanzte Exemplare und benötigen besonderen Schutz.
  15. Wie lassen sich Keimlinge richtig pikieren?
    Das Pikieren von Glockenblumen-Keimlingen erfordert Fingerspitzengefühl und den richtigen Zeitpunkt. Ideal ist das Stadium nach der Entwicklung des ersten echten Blattpaares, etwa 3-4 Wochen nach der Keimung. Die Sämlinge sollten groß genug zum Handhaben, aber noch jung und flexibel sein. Lockern Sie die Erde vorsichtig um die Keimlinge und fassen Sie sie ausschließlich an den Keimblättern - nie am empfindlichen Stängel. Ein Pikierholz oder dünner Bleistift hilft beim behutsamen Herausheben. Setzen Sie die Sämlinge in vorbereitete, mit nährstoffarmer Erde gefüllte Töpfe oder Anzuchtplatten. Die Pflanztiefe sollte der ursprünglichen Tiefe entsprechen. Drücken Sie die Erde sanft an und gießen Sie vorsichtig mit einem Zerstäuber. Stellen Sie die frisch pikierten Pflanzen für einige Tage an einen hellen, aber nicht sonnigen Platz bei 15-18°C. Führen Sie das Pikieren an bewölkten Tagen durch, um Stress zu minimieren. Nach etwa einer Woche können Sie die Pflege normalisieren.
  16. Welche Gießtechnik eignet sich am besten für junge Campanula?
    Junge Glockenblumen benötigen eine besonders schonende Bewässerung, da ihre zarten Strukturen leicht beschädigt werden können. Verwenden Sie eine Gießkanne mit feinem Brausekopf oder eine Sprühflasche, um die Keimlinge nicht wegzuspülen. Das Gießen sollte in den frühen Morgenstunden erfolgen, damit die Pflanzen über den Tag abtrocknen können. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber niemals nass - Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule. Die Fingerprobe in 2 cm Tiefe zeigt den tatsächlichen Feuchtigkeitsgehalt an. Bei Topfkultur können Sie auch von unten wässern, indem Sie die Töpfe in wassergefüllte Untersetzer stellen. Dies verhindert, dass die Blätter benetzt werden und reduziert Pilzrisiken. Vermeiden Sie kaltes Leitungswasser - abgestandenes, temperiertes Wasser ist schonender. In der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen regelmäßige, aber moderate Wassergaben. Einmal etabliert, kommen die meisten Glockenblumen mit weniger Wasser aus und vertragen auch kurze Trockenperioden.
  17. Stimmt es, dass Glockenblumen nur in blauen Farbtönen blühen?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Obwohl Blau die charakteristische und häufigste Farbe bei Glockenblumen ist, existiert eine bemerkenswerte Farbvielfalt. Viele Arten blühen auch in reinem Weiß, verschiedenen Rosa-Tönen oder sogar in Violett und Purpur. Die Marienglockenblume (Campanula medium) gibt es in leuchtenden Rosa- und Violett-Nuancen sowie in elegantem Weiß. Die Pfirsichblättrige Glockenblume zeigt sich in zartem Hellblau bis kräftigem Violettblau, aber auch in reinem Weiß. Sogar mehrfarbige Sorten mit gestreiften oder panaschierten Blüten sind verfügbar. Züchterische Arbeit hat das Farbspektrum erheblich erweitert. Besonders bei Ziersorten finden sich heute cremefarbene, lavendelfarbene und fast schwarzviolette Blüten. Die Farbintensität kann je nach Bodenbeschaffenheit und pH-Wert variieren. Wildformen sind meist in traditionellem Blau gehalten, während Gartensorten die größte Farbpalette bieten. Diese Vielfalt macht Glockenblumen zu wertvollen Gestaltungselementen für unterschiedlichste Farbkonzepte.
  18. Welche Glockenblumen-Arten sind in Mitteleuropa heimisch?
    In Mitteleuropa sind mehrere Glockenblumen-Arten heimisch und perfekt an das lokale Klima angepasst. Die Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) ist wohl die bekannteste einheimische Art und wächst von der Ebene bis ins Gebirge auf mageren Wiesen und Trockenrasen. Die Breitblättrige Glockenblume (Campanula latifolia) bevorzugt schattige Wälder und kann bis zu 120 cm hoch werden. In Auwäldern und an Bachufern findet sich die Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium). Die Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) war früher als Gemüsepflanze kultiviert und verwilderte. An Waldrändern wächst die Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata) mit ihren charakteristischen kopfigen Blütenständen. Diese heimischen Arten sind besonders wertvoll für naturnahe Gärten, da sie optimal an lokale Bestäuber angepasst sind und wichtige ökologische Funktionen erfüllen. Sie sind meist robuster als exotische Arten und benötigen weniger Pflege. Für Wildgärten und extensive Pflanzungen sind sie die erste Wahl.
  19. Worin unterscheiden sich Beetpflanzen von Steingartenpflanzen bei Campanula?
    Beetpflanzen und Steingartenpflanzen bei Glockenblumen unterscheiden sich grundlegend in ihren Standortansprüchen und Wuchseigenschaften. Beetpflanzen wie die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) bevorzugen nährstoffreiche, gleichmäßig feuchte Böden und vertragen auch Halbschatten gut. Sie entwickeln meist höhere Wuchsformen von 40-100 cm und bilden lockere Horste. Steingartenpflanzen wie die Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica) sind hingegen an magere, gut drainierte Böden angepasst und benötigen vollsonnige Standorte. Sie bleiben kompakt und niedrig (10-30 cm) und bilden dichte Polster oder Matten. Steingarten-Arten sind meist trockenheitstoleranter und reagieren empfindlich auf Staunässe und übermäßige Düngung. Beetpflanzen benötigen regelmäßige Wassergaben und profitieren von gelegentlicher Kompostgabe. Steingartenpflanzen eignen sich auch für Mauerfugen, Kies- und Schottergärten, während Beetpflanzen sich für Staudenrabatte und formal gestaltete Bereiche empfehlen. Die Blütezeit kann ebenfalls variieren - Steingarten-Arten blühen oft länger.
  20. Wie grenzen sich Balkonpflanzen von Rabattenpflanzen bei Glockenblumen ab?
    Balkon- und Rabattenpflanzen bei Glockenblumen unterscheiden sich hauptsächlich in ihren Wuchseigenschaften und Kulturbedingungen. Balkonpflanzen sind meist kompakter und niedriger wachsend, da sie in begrenztem Topfvolumen kultiviert werden. Geeignete Arten wie die Karpaten-Glockenblume oder niedrige Sorten der Garten-Glockenblume bleiben unter 30 cm und bilden keine ausladenden Wurzelsysteme. Sie sind oft windresistenter und kommen mit den exponierten Bedingungen auf Balkonen zurecht. Rabattenpflanzen wie die Pfirsichblättrige Glockenblume können hingegen 60-100 cm erreichen und benötigen mehr Platz für ihre Ausbreitung. Sie sind für dauerhafte Pflanzungen im Beet konzipiert und entwickeln über Jahre kräftige Horste. Balkonpflanzen benötigen regelmäßige Bewässerung und Düngung, da das begrenzte Substrat schneller austrocknet und Nährstoffe ausgewaschen werden. Rabattenpflanzen sind nach der Etablierung meist pflegeleichter und profitieren von der natürlichen Bodenfeuchte und den Nährstoffreserven im Gartenboden.
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