Herbstzeitlose vermehren: Bewährte Methoden für Gärtner

Die Welt der Herbstzeitlosen

Die Herbstzeitlose, botanisch als Colchicum autumnale bekannt, ist eine faszinierende Pflanze mit einem außergewöhnlichen Lebenszyklus. Sie überrascht nicht nur Gartenliebhaber, sondern auch uns Botaniker immer wieder aufs Neue.

Wissenswertes zur Herbstzeitlosen auf einen Blick

  • Botanischer Name: Colchicum autumnale
  • Blütezeit: Herbst (September bis Oktober)
  • Blattentwicklung: Frühling
  • Vermehrung: Hauptsächlich durch Tochterknollen
  • Besonderheit: Giftpflanze, medizinische Verwendung

Botanische Einordnung und Merkmale

Die Herbstzeitlose gehört zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Sie sticht durch ihre lilafarbenen, krokusähnlichen Blüten hervor, die im Herbst erscheinen. Interessanterweise entwickeln sich die Blätter erst im darauffolgenden Frühling, was ihren ungewöhnlichen Lebenszyklus unterstreicht.

Ein besonderes Merkmal der Herbstzeitlosen ist ihre Zwiebel-Knolle, die tief im Boden sitzt und die Pflanze über Jahre hinweg versorgt. Die Blüten sind sechszählig und können eine Höhe von 10 bis 20 cm erreichen. In meiner langjährigen Erfahrung als Botanikerin habe ich beobachtet, dass diese Pflanze oft für Verwirrung sorgt, da viele sie aufgrund ihrer Blüten zunächst für einen Krokus halten.

Natürlicher Lebensraum und Verbreitung

Ursprünglich in Mittel- und Südeuropa beheimatet, findet man die Herbstzeitlose heute in vielen gemäßigten Regionen der nördlichen Hemisphäre. Sie bevorzugt feuchte Wiesen, lichte Wälder und Bergregionen bis zu einer Höhe von etwa 2000 Metern.

In Deutschland ist die Herbstzeitlose vor allem in südlichen und mittleren Regionen anzutreffen, wo sie oft auf Feuchtwiesen und in Auwäldern wächst. Ihre Anpassungsfähigkeit hat dazu geführt, dass sie auch in Gärten und Parks kultiviert wird. Während meiner Forschungsreisen habe ich festgestellt, dass diese Pflanze erstaunlich robust ist und sich auch in Gebieten ansiedelt, wo man sie zunächst nicht vermuten würde.

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Besonderheiten des Lebenszyklus

Der Lebenszyklus der Herbstzeitlosen ist wirklich bemerkenswert. Im Herbst, wenn die meisten Pflanzen ihre aktive Phase beenden, beginnt die Herbstzeitlose zu blühen. Die Blüten erscheinen ohne Blätter, was ein faszinierender Anblick ist.

Im Frühling des folgenden Jahres entwickeln sich die großen, länglichen Blätter zusammen mit den Fruchtkapseln. Diese ungewöhnliche Reihenfolge hat der Pflanze den volkstümlichen Namen 'nackte Jungfer' eingebracht, was ich persönlich sehr treffend finde.

Die Samenreife erfolgt im Frühsommer, wobei die Samen durch den Wind verbreitet werden. Dieser besondere Lebenszyklus ermöglicht es der Herbstzeitlosen, eine ökologische Nische zu besetzen und Bestäuber zu einer Zeit anzulocken, wenn wenig andere Pflanzen blühen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Natur solche Anpassungen hervorbringt.

Vermehrungsmethoden der Herbstzeitlose

Die Vermehrung der Herbstzeitlosen erfolgt hauptsächlich auf vegetativem Wege. Dabei spielt die Bildung von Tochterknollen eine zentrale Rolle.

Vermehrung durch Tochterknollen

Die Hauptvermehrungsmethode der Herbstzeitlosen ist die Bildung von Tochterknollen. Dieser Prozess ermöglicht es der Pflanze, sich über Jahre hinweg zu vermehren und auszubreiten.

Natürlicher Vermehrungsprozess

Im Laufe des Jahres bildet die Mutterknolle der Herbstzeitlosen eine oder mehrere Tochterknollen. Diese entwickeln sich seitlich an der Hauptknolle und wachsen im Laufe der Zeit zu eigenständigen Pflanzen heran. Der Prozess beginnt meist im Frühjahr, wenn die Pflanze ihre Blätter ausbildet und Nährstoffe produziert.

Die Tochterknollen bleiben zunächst mit der Mutterknolle verbunden und profitieren von deren Nährstoffversorgung. Mit der Zeit entwickeln sie eigene Wurzeln und lösen sich schließlich ab, um unabhängige Pflanzen zu werden. Dieser natürliche Vorgang erklärt, warum Herbstzeitlose oft in Gruppen oder kleinen Kolonien auftreten. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich diese Pflanzengemeinschaften über die Jahre entwickeln und ausbreiten.

Förderung der Knollenbildung

Als Gärtnerin und Pflanzenliebhaberin habe ich einige Tipps, wie man die Knollenbildung der Herbstzeitlosen durch gezielte Maßnahmen fördern kann:

  • Optimale Standortwahl: Ein halbschattiger bis sonniger Standort mit feuchtem, nährstoffreichem Boden begünstigt die Knollenbildung.
  • Regelmäßige Bewässerung: Besonders in der Wachstumsphase im Frühjahr ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig.
  • Nährstoffversorgung: Eine ausgewogene Düngung im Frühjahr unterstützt die Knollenbildung.
  • Entfernen welker Blätter: Dies ermöglicht der Pflanze, mehr Energie in die Knollenbildung zu investieren.

Durch diese Maßnahmen kann die natürliche Vermehrung der Herbstzeitlosen effektiv unterstützt werden. Ich habe in meinem eigenen Garten beobachtet, wie sich der Bestand durch diese Pflege über die Jahre deutlich vergrößert hat.

Teilung der Knollen

Neben der natürlichen Vermehrung durch Tochterknollen können wir Gärtner die Herbstzeitlose auch durch gezielte Teilung der Knollen vermehren. Diese Methode ermöglicht eine schnellere Vermehrung und die Gewinnung neuer Pflanzen für andere Standorte.

Optimaler Zeitpunkt für die Teilung

Der beste Zeitpunkt für die Teilung der Knollen ist das späte Frühjahr oder der frühe Sommer, wenn die Blätter der Pflanze bereits vergilbt sind, aber die neuen Blütenknospen noch nicht sichtbar sind. In dieser Phase befindet sich die Knolle in einer Art Ruhezustand und verträgt die Teilung am besten. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Pflanzen bei einer Teilung zu diesem Zeitpunkt am wenigsten gestresst werden.

Anleitung zur Knollenteilung

Zur Knollenteilung bereitet man am besten einen sauberen Arbeitsplatz und sterilisierte Werkzeuge vor. Graben Sie die Knolle vorsichtig aus, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Entfernen Sie überschüssige Erde von der Knolle. Teilen Sie die Knolle mit einem scharfen, sauberen Messer. Jedes Teilstück sollte mindestens eine Knospe aufweisen. Lassen Sie die Schnittstellen kurz antrocknen, um Fäulnis vorzubeugen. Pflanzen Sie die geteilten Knollen umgehend wieder ein. Gießen Sie die neu gepflanzten Knollen gründlich und halten Sie den Boden feucht.

Bei der Teilung und Handhabung der Knollen ist aufgrund der Giftigkeit der Pflanze besondere Vorsicht geboten. Tragen Sie stets Handschuhe und waschen Sie sich gründlich die Hände nach der Arbeit. Als Botanikerin kann ich nicht genug betonen, wie wichtig es ist, mit dieser Pflanze vorsichtig umzugehen.

Die Vermehrung der Herbstzeitlosen durch Tochterknollen und Knollenteilung ermöglicht es uns Gärtnern, diese faszinierende Pflanze effektiv zu vermehren und unseren Bestand zu erweitern. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit können wir uns an einer wachsenden Kolonie dieser einzigartigen Herbstblüher erfreuen. In meinem eigenen Garten habe ich über die Jahre beobachtet, wie sich aus wenigen Pflanzen eine beeindruckende Gruppe entwickelt hat - ein wahrhaft lohnendes Erlebnis für jeden Pflanzenliebhaber.

Standortansprüche für erfolgreiche Vermehrung der Herbstzeitlose

Für eine gelungene Vermehrung der Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) spielt die Wahl des richtigen Standorts eine entscheidende Rolle. Diese faszinierende Pflanze stellt spezifische Ansprüche an ihre Umgebung, die man beachten sollte.

Bodenbeschaffenheit und Nährstoffbedarf

Die Herbstzeitlose gedeiht am besten in einem humosen, nährstoffreichen Boden. Ein lehmiger bis sandig-lehmiger Untergrund mit guter Drainage scheint ideal zu sein. Der pH-Wert sollte im neutralen bis leicht alkalischen Bereich liegen, da ein zu saurer Boden das Wachstum möglicherweise beeinträchtigen könnte.

Vor der Pflanzung empfiehlt es sich, den Boden mit reifem Kompost anzureichern. Dies verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern liefert auch wichtige Nährstoffe. Interessanterweise sollte man mit der Düngung vorsichtig sein - zu viel des Guten kann zu übermäßigem Blattwachstum führen und die Blütenbildung beeinträchtigen.

Lichtbedingungen und Temperaturanforderungen

In meiner Erfahrung entwickelt sich die Herbstzeitlose am prächtigsten an einem halbschattigen bis sonnigen Standort. Volle Sonne wird zwar toleriert, aber nur solange der Boden ausreichend feucht bleibt. In zu schattigen Lagen habe ich beobachtet, dass die Blütenbildung manchmal zu wünschen übrig lässt.

Was die Temperatur angeht, zeigt sich die Herbstzeitlose erstaunlich anpassungsfähig. Sie übersteht Winterkälte problemlos, braucht aber für die Blütenbildung im Herbst milde Temperaturen. In Regionen mit sehr heißen Sommern würde ich einen leicht schattigen Standort empfehlen, um Stress durch Überhitzung zu vermeiden.

Wasserversorgung und Drainage

Eine gleichmäßige Feuchtigkeit ist für die Herbstzeitlose von großer Bedeutung, besonders während der Wachstumsphase im Frühjahr und der Blütezeit im Herbst. Allerdings muss man unbedingt Staunässe vermeiden - ich habe schon erlebt, wie dies zu Fäulnis der Knollen führen kann.

Ein gut drainierter Boden ist das A und O. Bei schweren Böden kann man die Drainage verbessern, indem man Sand oder feinen Kies einarbeitet. Während Trockenperioden sollte regelmäßig gewässert werden, um die Entwicklung der Knollen und Blüten zu unterstützen.

Pflegemaßnahmen nach der Vermehrung

Nach erfolgreicher Vermehrung benötigt die Herbstzeitlose besondere Aufmerksamkeit, um sich optimal zu entwickeln und gesund zu bleiben.

Einpflanzen der neuen Knollen

Meiner Erfahrung nach ist der späte Sommer oder frühe Herbst die beste Zeit zum Einpflanzen neuer Knollen. Die Pflanztiefe sollte etwa 10-15 cm betragen, mit einem Abstand von 15-20 cm zwischen den Knollen. Beim Einpflanzen ist es wichtig, dass die Spitze der Knolle nach oben zeigt.

Nach dem Einpflanzen empfehle ich, den Boden gründlich zu wässern, um ein gutes Anwachsen zu fördern. Eine Mulchschicht aus Laub oder Kompost kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und gleichzeitig Unkrautwuchs zu unterdrücken.

Düngung und Bewässerung

Im ersten Jahr nach der Pflanzung benötigen die Knollen in der Regel keine zusätzliche Düngung. Ab dem zweiten Jahr kann man im Frühjahr eine leichte Düngung mit einem ausgewogenen Langzeitdünger vornehmen. Vorsicht ist jedoch bei übermäßigen Stickstoffgaben geboten - sie fördern das Blattwerk auf Kosten der Blütenbildung.

Die Bewässerung sollte regelmäßig, aber mit Augenmaß erfolgen. Besonders wichtig ist eine ausreichende Wasserversorgung während der Blattentwicklung im Frühjahr und kurz vor der Blütezeit im Herbst. In trockenen Sommern rate ich zu gelegentlichem Wässern, um ein Austrocknen der Knollen zu verhindern.

Schutz vor Frost und Krankheiten

Obwohl die Herbstzeitlose winterhart ist, kann in Regionen mit sehr strengen Wintern eine Mulchschicht aus Laub oder Stroh zum Schutz der Knollen aufgebracht werden. Diese sollte im Frühjahr entfernt werden, um die Entwicklung der Blätter nicht zu behindern.

Zur Vorbeugung von Krankheiten ist eine gute Luftzirkulation wichtig. Ich empfehle, abgestorbenes Laub im Frühjahr zu entfernen, um Pilzinfektionen vorzubeugen. Bei Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall sollten befallene Pflanzenteile umgehend entfernt werden.

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Die Herbstzeitlose ist hochgiftig. Tragen Sie beim Umgang mit der Pflanze stets Handschuhe und waschen Sie sich anschließend gründlich die Hände. Halten Sie Kinder und Haustiere von den Pflanzen fern.

Mit der richtigen Pflege werden Ihre vermehrten Herbstzeitlosen Jahr für Jahr mit ihren zarten Blüten erfreuen und Ihren Garten im Herbst in ein bezauberndes Blütenmeer verwandeln. Es ist jedes Mal wieder ein faszinierender Anblick, wenn diese ungewöhnlichen Pflanzen ihre Pracht entfalten.

Besonderheiten und Herausforderungen bei der Herbstzeitlosen-Vermehrung

Umgang mit der Giftigkeit der Pflanze

Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) fasziniert mich seit Jahren, doch ihre Giftigkeit erfordert höchste Aufmerksamkeit. Sämtliche Pflanzenteile enthalten das potente Alkaloid Colchicin, weshalb bei der Vermehrung und Pflege äußerste Vorsicht geboten ist. Ich habe mir angewöhnt, stets Handschuhe zu tragen, wenn ich mit Herbstzeitlosen hantiere. Es versteht sich von selbst, dass Kinder und Haustiere keinen Zugang zu diesen Pflanzen haben sollten.

Trotz ihrer toxischen Natur spielt die Herbstzeitlose eine bemerkenswerte Rolle in der Medizin. Colchicin findet in der Schulmedizin Anwendung bei der Behandlung von Gicht. Die Dosierung muss allerdings penibel eingehalten werden, da der therapeutische Bereich äußerst schmal ist.

Vermeidung von Verwechslungen mit essbaren Pflanzen

Ein nicht zu unterschätzendes Risiko besteht in der möglichen Verwechslung der Herbstzeitlosen-Blätter mit Bärlauch im Frühling. Die Konsequenzen können verheerend sein. Um solche Irrtümer zu vermeiden, rate ich dazu, Herbstzeitlose nur in klar abgegrenzten Bereichen des Gartens anzusiedeln. Eine deutliche Beschilderung kann zusätzliche Sicherheit bieten.

Folgende Merkmale helfen bei der Unterscheidung:

  • Bärlauch wächst meist in dichten Gruppen, Herbstzeitlose eher vereinzelt.
  • Bärlauchblätter verströmen einen unverkennbaren Knoblauchduft, Herbstzeitlosenblätter sind geruchlos.
  • Die Blätter der Herbstzeitlose fühlen sich fester und wachsartiger an als die des Bärlauchs.

Anpassung an den ungewöhnlichen Jahreszyklus

Der Lebenszyklus der Herbstzeitlosen ist wirklich einzigartig und erfordert bei der Vermehrung besondere Aufmerksamkeit. Während die Blüten im Herbst erscheinen, zeigen sich Blätter und Samenkapseln erst im darauffolgenden Frühjahr. Diese Besonderheit muss man bei der Planung der Vermehrungsarbeiten unbedingt im Hinterkopf behalten.

In meinem eigenen Garten habe ich mir angewöhnt, die Standorte der Herbstzeitlosen im Herbst mit kleinen Stäbchen zu markieren. So finde ich die Pflanzen im Frühjahr mühelos wieder, wenn es Zeit für die Vermehrung ist.

Zeitplanung für die Vermehrung der Herbstzeitlose

Vermehrung im Frühjahr

Die Frühjahrsvermehrung eignet sich hervorragend für die vegetative Vermehrung durch Knollenteilung. Sobald die Blätter voll entwickelt sind, aber noch nicht zu welken beginnen, ist der ideale Zeitpunkt gekommen, die Knollen vorsichtig auszugraben. Dabei gilt es, die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen.

Mit einem scharfen, sauberen Messer teile ich die ausgegrabenen Knollen. Jedes Teilstück sollte mindestens eine Knospe aufweisen. Nach der Teilung pflanze ich die Knollenstücke umgehend wieder ein und wässere sie gründlich.

Vermehrung im Herbst

Im Herbst bietet sich die Möglichkeit zur Vermehrung durch Aussaat. Ich sammle die Samen, sobald die Samenkapseln aufplatzen und säe sie entweder direkt vor Ort aus oder ziehe sie in Saatschalen vor.

Bei der Herbstvermehrung ist allerdings Geduld gefragt: Die Samen keimen erst im nächsten Frühjahr, und es braucht einige Jahre, bis aus den Sämlingen blühfähige Pflanzen werden.

Langfristige Planung für kontinuierlichen Bestand

Um einen gesunden und kontinuierlichen Bestand an Herbstzeitlosen zu gewährleisten, empfehle ich eine Kombination aus Frühjahrs- und Herbstvermehrung. So lassen sich sowohl schnell neue Pflanzen durch Teilung gewinnen als auch langfristig für Nachwuchs durch Aussaat sorgen.

In meinem Garten verfolge ich einen Vermehrungsplan, der beide Methoden berücksichtigt. Alle zwei bis drei Jahre teile ich im Frühjahr einige Knollen, während ich jedes Jahr im Herbst einen Teil der Samen aussäe. So habe ich stets Pflanzen in verschiedenen Entwicklungsstadien und kann mich Jahr für Jahr an der Blütenpracht erfreuen.

Bei der langfristigen Planung sollte man den Standort im Blick behalten. Herbstzeitlose bevorzugen feuchte, nährstoffreiche Böden in halbschattiger Lage. Ändern sich die Bedingungen am Standort, kann eine Umsiedlung der Pflanzen notwendig werden.

Mit sorgfältiger Zeitplanung und Berücksichtigung der Eigenheiten der Herbstzeitlose lässt sich diese faszinierende Pflanze erfolgreich vermehren. So kann man sich langfristig an ihrer Schönheit erfreuen - natürlich immer unter Beachtung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen aufgrund ihrer Giftigkeit.

Die Herbstzeitlose als Gestaltungselement im Garten

Die Herbstzeitlose ist nicht nur wegen ihres ungewöhnlichen Lebenszyklus faszinierend, sondern auch ein wunderbares gestalterisches Element für den Garten. Ihre zarten, lilafarbenen Blüten setzen im Herbst bezaubernde Akzente, wenn viele andere Pflanzen bereits ihre Blütenpracht eingebüßt haben.

Perfekte Pflanzpartner für die Herbstzeitlose

Um die Schönheit der Herbstzeitlose voll zur Geltung zu bringen, empfehle ich, sie mit anderen Herbstblühern zu kombinieren. In meinem Garten habe ich besonders gute Erfahrungen mit folgenden Partnern gemacht:

  • Herbstastern in verschiedenen Farbnuancen
  • Zarte Herbstanemonen
  • Leuchtende Chrysanthemen
  • Robuste Fetthenne (Sedum)

Diese Kombination sorgt für ein harmonisches Farbenspiel und verlängert die Blütezeit im Garten bis weit in den Herbst hinein. Es ist jedes Mal wieder ein Genuss, wenn die ersten Herbstzeitlosen zwischen den anderen Herbstblühern hervorlugen.

Vielseitige Verwendung im Garten

Die Herbstzeitlose eignet sich hervorragend als Lückenfüller in Staudenbeeten oder als Unterpflanzung von Gehölzen. Ihre schlanken Blüten harmonieren wunderbar mit grasartigen Pflanzen wie Ziergräsern oder Seggen. In meinem naturnahen Gartenbereich habe ich sie in kleinen Gruppen in eine Wildblumenwiese integriert - ein bezaubernder Anblick!

Ideen für naturnahe Gestaltung

Für Liebhaber naturnaher Gartengestaltung bietet die Herbstzeitlose spannende Möglichkeiten. Warum nicht einen kleinen 'Herbstzauber-Garten' anlegen? Hier können verschiedene spätblühende Pflanzen kombiniert werden, mit der Herbstzeitlose als Blickfang. Nicht nur wir Menschen erfreuen uns daran - auch Insekten finden hier eine wertvolle späte Nahrungsquelle.

Langfristiger Erfolg bei der Vermehrung

Nach all den Informationen zur Vermehrung und Gestaltung mit Herbstzeitlosen möchte ich noch einmal die wichtigsten Punkte zusammenfassen.

Bewährte Vermehrungsmethoden

Die Vermehrung der Herbstzeitlose erfolgt hauptsächlich über Tochterknollen. Diese bilden sich ganz natürlich an der Mutterknolle. Im Frühjahr oder Herbst können sie vorsichtig abgetrennt und neu eingepflanzt werden. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt - die Knollen sollten möglichst unbeschädigt bleiben und in der richtigen Tiefe gesetzt werden.

Tipps für einen gesunden Bestand

Aus meiner langjährigen Erfahrung mit Herbstzeitlosen kann ich folgende Empfehlungen geben:

  • Wählen Sie einen Standort, der von halbschattig bis sonnig reicht
  • Achten Sie auf gut durchlässigen, humusreichen Boden
  • Berücksichtigen Sie den ungewöhnlichen Lebenszyklus bei der Pflege
  • Seien Sie vorsichtig im Umgang mit den giftigen Pflanzenteilen
  • Planen Sie die Vermehrung langfristig und mit Geduld

Blick in die Zukunft der Herbstzeitlosen

Die Zucht von Herbstzeitlosen entwickelt sich stetig weiter. Derzeit liegt der Fokus auf neuen Farbvarianten und kompakteren Wuchsformen für den Garteneinsatz. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringen wird - vielleicht Sorten mit verlängerter Blütezeit oder verbesserten Eigenschaften für den medizinischen Einsatz? Die Herbstzeitlose bleibt jedenfalls nicht nur ein faszinierendes Naturphänomen, sondern auch eine Pflanze mit großem Potenzial für Garten und Forschung.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie kann man Herbstzeitlose am besten vermehren?
    Die beste Vermehrungsmethode für Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist die vegetative Vermehrung durch Tochterknollen. Diese bilden sich natürlich an der Mutterknolle und können im späten Frühjahr oder frühen Sommer abgetrennt werden. Dabei sollten Sie sterilisierte Werkzeuge verwenden und Handschuhe tragen, da alle Pflanzenteile das giftige Alkaloid Colchicin enthalten. Jedes Teilstück benötigt mindestens eine Knospe für erfolgreiches Anwachsen. Nach der Teilung pflanzen Sie die Knollenstücke sofort in gut durchlässigen, humusreichen Boden ein. Die Pflanztiefe sollte etwa 10-15 cm betragen. Eine alternative Methode ist die Aussaat der Samen im Herbst, jedoch dauert es mehrere Jahre bis zur ersten Blüte. Die Tochterknollen-Methode ist deutlich effektiver und führt bereits im nächsten Jahr zu blühfähigen Pflanzen.
  2. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Knollenteilung bei Colchicum autumnale?
    Der optimale Zeitpunkt für die Knollenteilung bei Colchicum autumnale ist das späte Frühjahr bis früher Sommer, idealerweise Ende Mai bis Juli. In dieser Phase haben die Blätter bereits genügend Energie in die Knolle eingelagert, sind aber noch nicht vollständig vergilbt. Die Pflanze befindet sich dann in einer Art Ruhezustand, was den Stress der Teilung minimiert. Vermeiden Sie die Teilung während der aktiven Wachstumsphase im zeitigen Frühjahr oder kurz vor der Blütezeit im Herbst. Warten Sie ab, bis die Blätter beginnen einzuziehen, aber die neuen Blütenknospen noch nicht sichtbar sind. Bei der Teilung zu diesem Zeitpunkt haben die Knollen die beste Überlebenschance und können sich bis zur nächsten Blütezeit optimal etablieren. Achten Sie darauf, dass der Boden nicht zu nass ist, um Fäulnisgefahr zu minimieren.
  3. Welche Standortansprüche haben Zeitlose für eine erfolgreiche Vermehrung?
    Für eine erfolgreiche Vermehrung benötigen Zeitlose einen halbschattigen bis sonnigen Standort mit humusreichem, gut drainiertem Boden. Der pH-Wert sollte neutral bis leicht alkalisch sein. Besonders wichtig ist eine gute Drainage, da Staunässe schnell zu Knollenfäulnis führt. Der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber nie vernässt sein. Schwere Böden können durch Einarbeitung von Sand oder feinem Kies verbessert werden. Eine Anreicherung mit reifem Kompost fördert das Knollenwachstum. Vollsonnige Standorte sind möglich, wenn ausreichend Feuchtigkeit gewährleistet ist. In zu schattigen Lagen kann die Blütenbildung beeinträchtigt werden. Windgeschützte Lagen sind vorteilhaft, da die zarten Herbstblüten empfindlich gegen starke Winde sind. Temperaturschwankungen werden gut toleriert, jedoch sollten die Knollen vor extremer Hitze geschützt werden. Ein Standort unter lichten Gehölzen oder am Gehölzrand bietet oft ideale Bedingungen.
  4. Warum ist die Herbstzeitlose als Giftpflanze bei der Vermehrung besonders zu beachten?
    Die Herbstzeitlose enthält in allen Pflanzenteilen das hochtoxische Alkaloid Colchicin, weshalb bei der Vermehrung äußerste Vorsicht geboten ist. Bereits geringe Mengen können schwere Vergiftungen verursachen. Beim Umgang mit den Knollen und anderen Pflanzenteilen müssen unbedingt Handschuhe getragen werden, da Colchicin auch über die Haut aufgenommen werden kann. Nach jeder Gartenarbeit mit Herbstzeitlosen ist gründliches Händewaschen obligatorisch. Werkzeuge sollten nach Gebrauch gereinigt werden. Besonders gefährlich ist die Verwechslung der Blätter mit Bärlauch im Frühjahr - ein Irrtum, der tödlich enden kann. Kinder und Haustiere dürfen keinesfalls Zugang zu den Pflanzen haben. Bei der Standortwahl sollten Sie Bereiche meiden, wo spielende Kinder oder weidende Tiere Kontakt haben könnten. Kennzeichnen Sie die Pflanzstellen deutlich und informieren Sie andere Gartenmitbenutzer über die Giftigkeit.
  5. Was macht den ungewöhnlichen Lebenszyklus der Herbstzeitlose für die Vermehrung bedeutsam?
    Der außergewöhnliche Lebenszyklus der Herbstzeitlose - Blüte im Herbst ohne Blätter, Blattentwicklung erst im Frühjahr - erfordert spezielle Überlegungen bei der Vermehrung. Die Blüten erscheinen aus der "nackten" Knolle, weshalb die Pflanze volkstümlich "nackte Jungfer" genannt wird. Für die Vermehrung bedeutet dies, dass der optimale Zeitpunkt für Knollenteilung im Sommer liegt, zwischen dem Einziehen der Blätter und vor der Blütenbildung. Die Knollen müssen ihre Energie aus den Frühjahrsblättern sammeln, bevor sie geteilt werden können. Markieren Sie die Standorte im Herbst während der Blüte, da die Pflanzen im Sommer unsichtbar sind. Diese zeitversetzte Entwicklung ermöglicht es, die Vermehrung zu planen, ohne die aktuelle Blüte zu stören. Der ungewöhnliche Zyklus macht die Herbstzeitlose zu einer besonderen Herausforderung, aber auch zu einer faszinierenden Gartenpflanze mit einzigartigem Charakter.
  6. Worin unterscheidet sich die Herbstzeitlose vom Krokus bei der Vermehrung?
    Obwohl Herbstzeitlose und Krokus ähnliche Blüten haben, unterscheiden sie sich grundlegend in der Vermehrung. Herbstzeitlose gehören zu den Zeitlosengewächsen und bilden echte Knollen, während Krokusse zu den Schwertliliengewächsen gehören und Zwiebeln entwickeln. Herbstzeitlose vermehren sich hauptsächlich durch Tochterknollen, die seitlich an der Mutterknolle entstehen. Krokusse bilden hingegen Brutzwiebeln und können zusätzlich durch Samen vermehrt werden. Der Vermehrungszeitpunkt unterscheidet sich ebenfalls: Herbstzeitlose werden im Sommer geteilt, wenn die Blätter eingezogen sind, Krokusse im Spätsommer nach der Blattphase. Krokusse sind wesentlich kleinere Pflanzen und können dichter gepflanzt werden. Die Pflanztiefe variiert: Herbstzeitlose benötigen 10-15 cm Tiefe, Krokusse nur 5-8 cm. Wichtig ist auch der Sicherheitsaspekt: Herbstzeitlose sind hochgiftig, Krokusse ungefährlich. Diese Unterschiede machen verschiedene Vermehrungsstrategien erforderlich.
  7. Wie unterscheiden sich Zeitlose von anderen Zwiebelpflanzen in der Vermehrung?
    Zeitlose unterscheiden sich in mehreren wichtigen Aspekten von typischen Zwiebelpflanzen bei der Vermehrung. Erstens besitzen sie echte Knollen statt Zwiebeln, was andere Teilungstechniken erfordert. Die Knollen sind größer und fleischiger als Zwiebeln und müssen vorsichtiger behandelt werden. Zweitens ist der umgekehrte Jahreszyklus einzigartig - Vermehrung erfolgt im Sommer während der Ruhephase, nicht wie bei anderen Zwiebelpflanzen nach der Blüte. Die Giftigkeit aller Pflanzenteile macht besonderen Schutz notwendig, was bei harmlosen Zwiebelpflanzen nicht erforderlich ist. Zeitlose bilden weniger Tochterpflanzen als beispielsweise Tulpen oder Narzissen, dafür sind diese größer und etablieren sich schneller. Die Pflanztiefe ist mit 10-15 cm tiefer als bei den meisten Zwiebelpflanzen. Auch die Standortansprüche weichen ab: Zeitlose bevorzugen dauerhaft feuchte Böden, während viele Zwiebelpflanzen trockenere Sommerphasen benötigen. Diese Besonderheiten erfordern angepasste Vermehrungsstrategien.
  8. Wie entstehen Tochterknollen bei der Herbstzeitlose natürlicherweise?
    Tochterknollen entstehen bei der Herbstzeitlose durch einen natürlichen vegetativen Vermehrungsprozess. Die Hauptknolle entwickelt im Laufe ihres Wachstums seitliche Ausstülpungen, aus denen sich neue Knollen bilden. Dieser Prozess beginnt meist im Frühjahr, wenn die Blätter Photosynthese betreiben und Energie in Form von Stärke in die Knolle einlagern. Die entstehenden Tochterknollen bleiben zunächst mit der Mutterknolle verbunden und profitieren von deren Nährstoffversorgung. Mit zunehmender Größe entwickeln sie eigene Wurzelsysteme und werden allmählich unabhängig. Typischerweise bildet eine Knolle pro Jahr ein bis drei Tochterknollen. Die Größe und Anzahl hängt von den Standortbedingungen, dem Alter der Mutterknolle und der Nährstoffversorgung ab. In optimalen Bedingungen kann dieser Prozess zur Bildung kleiner Kolonien führen. Nach zwei bis drei Jahren lösen sich die Tochterknollen natürlich ab und etablieren sich als eigenständige Pflanzen, die wiederum neue Tochterknollen produzieren können.
  9. Wo kann man qualitätsvolle Herbstzeitlose Zwiebeln für die Vermehrung kaufen?
    Qualitätsvolle Herbstzeitlose-Knollen erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Zwiebel- und Knollenpflanzen konzentrieren. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten oft eine sorgfältig ausgewählte Auswahl an Colchicum autumnale-Knollen mit geprüfter Qualität. Achten Sie auf Anbieter, die über botanisches Fachwissen verfügen und ihre Knollen von seriösen Züchtern beziehen. Etablierte Staudengärtnereien führen häufig verschiedene Herbstzeitlose-Sorten und können fachkundige Beratung zur Standortwahl bieten. Online-Gartenshops haben den Vorteil eines breiten Sortiments, wobei Sie auf Spezialisierung und Bewertungen achten sollten. Botanische Gärten verkaufen gelegentlich Überschussknollen aus ihren Beständen. Beim Kauf ist wichtig: Die Knollen sollten fest, unversehrt und schimmelfrei sein. Kaufen Sie nur bei Anbietern, die über die Giftigkeit informieren und entsprechende Sicherheitshinweise geben. Meiden Sie Angebote unbekannter Herkunft oder verdächtig günstiger Preise.
  10. Was sollte beim Kauf von Colchicum autumnale Zwiebeln beachtet werden?
    Beim Kauf von Colchicum autumnale-Knollen sollten Sie mehrere wichtige Kriterien beachten. Die Knollen müssen fest, prall und frei von Faulstellen oder Schimmel sein. Weiche oder verfärbte Bereiche deuten auf Krankheiten hin. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de achten auf optimale Lagerung und bieten nur einwandfreie Ware an. Die Größe ist entscheidend: Kaufen Sie nur blühfähige Knollen mit einem Durchmesser von mindestens 4-5 cm. Kleinere Exemplare benötigen Jahre bis zur ersten Blüte. Achten Sie auf vollständige Knollen mit intakter Schutzhaut. Der Kaufzeitpunkt sollte zwischen Juli und September liegen, da dann die beste Pflanzzeit ist. Seriöse Händler informieren über die extreme Giftigkeit und liefern entsprechende Sicherheitshinweise mit. Meiden Sie Angebote ohne botanische Namen oder unklarer Herkunft. Die Knollen sollten trocken, kühl und luftig gelagert worden sein. Prüfen Sie, ob Pflanz- und Pflegeanleitungen beiliegen. Bei Online-Käufen sollten schnelle Lieferung und sichere Verpackung gewährleistet sein.
  11. Welche Rolle spielt Colchicin in der botanischen Klassifikation der Zeitlosengewächse?
    Colchicin spielt eine entscheidende Rolle in der botanischen Klassifikation der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Dieses Alkaloid ist charakteristisch für die gesamte Familie und dient als wichtiges chemotaxonomisches Merkmal zur Abgrenzung von anderen Pflanzenfamilien. Die Zeitlosengewächse wurden früher den Liliengewächsen zugeordnet, aber die Anwesenheit von Colchicin und andere molekulare Eigenschaften führten zur Abtrennung als eigenständige Familie. Colchicin kommt in unterschiedlichen Konzentrationen in allen Arten der Zeitlosengewächse vor, wobei Colchicum autumnale besonders hohe Gehalte aufweist. Das Alkaloid dient der Pflanze als natürlicher Schutz vor Fraßfeinden und Pathogenen. In der modernen Systematik wird Colchicin als phylogenetischer Marker verwendet, um Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Familie zu klären. Die medizinische Bedeutung von Colchicin bei der Gichtbehandlung macht die Zeitlosengewächse auch pharmakologisch interessant. Diese biochemische Besonderheit unterstreicht die evolutionäre Eigenständigkeit der Familie.
  12. Wie beeinflusst die Bodendrainage die Entwicklung der Herbstzeitlosen-Knollen?
    Die Bodendrainage ist entscheidend für die gesunde Entwicklung von Herbstzeitlosen-Knollen. Staunässe führt schnell zu Knollenfäule, da die fleischigen Knollen sehr anfällig für Pilzinfektionen sind. Eine gute Drainage gewährleistet, dass überschüssiges Wasser abfließt, während gleichzeitig ausreichend Feuchtigkeit für das Wachstum erhalten bleibt. In schweren, lehmigen Böden sollten Sie Sand, Kies oder Kompost einarbeiten, um die Drainage zu verbessern. Optimal ist ein durchlässiger, aber nicht austrocknender Boden. Die Knollen benötigen besonders während der Ruhephase im Sommer eine gute Drainage, da sie dann empfindlicher gegen Feuchtigkeit sind. Bei der Pflanzung können Sie eine Drainageschicht aus grobem Sand unter die Knollen legen. Hanglagen oder leicht erhöhte Beete bieten natürliche Drainage. Umgekehrt darf der Boden nicht zu trocken werden, da dies das Knollenwachstum hemmt. Die richtige Balance zwischen Feuchtigkeit und Drainage ist der Schlüssel für kräftige, vermehrungsfreudige Knollen.
  13. Welchen Einfluss haben Temperaturwechsel auf die Blütenbildung bei Herbstblühern?
    Temperaturwechsel sind für die Blütenbildung bei Herbstblühern wie der Herbstzeitlose von grundlegender Bedeutung. Diese Pflanzen benötigen eine Kältephase (Vernalisation) während des Winters, um im folgenden Herbst blühen zu können. Die Knollen "messen" die Temperaturverläufe und reagieren auf die charakteristischen Muster der Jahreszeiten. Warme Sommermonate fördern die Entwicklung der Blütenknospen in der Knolle, während kühlere Herbsttemperaturen das Signal für das Erscheinen der Blüten geben. Extreme Temperaturschwankungen können jedoch schädlich sein. Plötzliche Kälteeinbrüche während der Blütezeit können die empfindlichen Blüten beschädigen. Zu warme Herbsttemperaturen können die Blütezeit verzögern oder die Blütenqualität beeinträchtigen. Milde Winter ohne ausreichende Kälteperioden können die Blütenbildung im folgenden Jahr schwächen. Klimawandel-bedingte Temperaturschwankungen stellen daher eine Herausforderung für Herbstblüher dar. Für optimale Blütenbildung sollten die Knollen natürlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt sein, jedoch vor extremen Wetterereignissen geschützt werden.
  14. Wie wirkt sich die Pflanztiefe auf die erfolgreiche Etablierung von Herbstzeitlosen aus?
    Die Pflanztiefe hat entscheidenden Einfluss auf die erfolgreiche Etablierung von Herbstzeitlosen. Die optimale Tiefe beträgt 10-15 cm, gemessen von der Oberseite der Knolle. Diese Tiefe gewährleistet ausreichenden Schutz vor Temperaturschwankungen und Austrocknung, ohne dass die Blüten Probleme beim Durchstoßen der Erdschicht haben. Zu flach gepflanzte Knollen sind anfällig für Frost und Trockenheit, außerdem können sie durch Bodenbewegungen oder Bearbeitung beschädigt werden. Zu tiefe Pflanzung schwächt die Blüten, da sie mehr Energie für das Erreichen der Oberfläche benötigen. Dies kann zu kleineren, späteren Blüten oder sogar zum Ausbleiben der Blüte führen. In schweren Böden sollten Sie eher flacher pflanzen (8-10 cm), in leichten, sandigen Böden tiefer (12-15 cm). Die richtige Pflanztiefe unterstützt auch die Bildung von Tochterknollen, da die Mutterknolle in optimaler Position steht. Bei der Neupflanzung geteilter Knollen ist die korrekte Tiefe besonders wichtig für das Anwachsen.
  15. Welche praktischen Schritte sind bei der Teilung von Herbstzeitlosen-Knollen zu befolgen?
    Bei der Teilung von Herbstzeitlosen-Knollen sollten Sie folgende praktische Schritte befolgen: Zunächst warten Sie den optimalen Zeitpunkt ab - spätes Frühjahr bis früher Sommer, wenn die Blätter vergilben. Tragen Sie unbedingt Handschuhe und bereiten Sie sterilisierte Werkzeuge vor. Graben Sie die Knollen vorsichtig aus, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Entfernen Sie anhaftende Erde sanft mit einer weichen Bürste. Untersuchen Sie die Knollen auf Fäulnis oder Beschädigungen und sortieren Sie schadhafte Exemplare aus. Teilen Sie gesunde Knollen mit einem scharfen, sauberen Messer, wobei jedes Teilstück mindestens eine Knospe haben muss. Lassen Sie die Schnittstellen einige Stunden antrocknen, um Fäulnis zu vermeiden. Pflanzen Sie die geteilten Knollen sofort wieder ein, bevor sie austrocknen. Gießen Sie nach der Pflanzung gründlich und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht. Markieren Sie die Pflanzstellen, da die Pflanzen im Sommer unsichtbar sind.
  16. Wie kann man Herbstblume optimal in die Gartengestaltung integrieren?
    Herbstblumen wie die Herbstzeitlose lassen sich vielseitig in die Gartengestaltung integrieren. Sie eignen sich hervorragend als Unterpflanzung von Gehölzen oder in naturnahen Gartenbereichen, wo sie mit anderen Herbstblühern kombiniert werden können. Pflanzen Sie sie in kleinen Gruppen zwischen Gräser oder Herbstastern für natürliche Wirkung. In formelleren Gärten setzen Herbstzeitlose schöne Akzente in Staudenbeeten oder entlang von Gehwegen. Ihre zarten, lilafarbenen Blüten harmonieren besonders gut mit silberlaubigen Pflanzen wie Lampenputzergras oder Artemisia. Da die Blätter erst im Frühjahr erscheinen, können Sie den Standort im Herbst mit niedrigen Frühjahrsblühern wie Krokussen ergänzen. Wichtig ist die Berücksichtigung der Giftigkeit: Meiden Sie Bereiche, wo Kinder spielen oder Haustiere Zugang haben. Verwenden Sie Herbstzeitlose sparsam als Blickfang, da ihre Wirkung durch Masse verstärkt wird. In Wildgärten oder auf Naturwiesen schaffen sie bezaubernde Herbstbilder.
  17. Stimmt es, dass die nackte Jungfer mit Bärlauch verwechselt werden kann?
    Ja, die Verwechslung der Herbstzeitlose (volkstümlich "nackte Jungfer") mit Bärlauch ist eine reale und extrem gefährliche Möglichkeit. Diese Verwechslung betrifft allerdings nicht die Blüten, sondern die Blätter, die bei der Herbstzeitlose im Frühjahr erscheinen. Beide Pflanzen haben ähnlich geformte, längliche grüne Blätter, die zur gleichen Zeit austreiben. Der Unterschied liegt im charakteristischen Knoblauchgeruch des Bärlauchs, den Herbstzeitlose-Blätter nicht haben. Bärlauchblätter sind zudem meist weicher und dünner. Dennoch kommt es immer wieder zu tödlichen Vergiftungen, wenn Menschen Herbstzeitlose-Blätter für Bärlauch halten und verzehren. Die Blätter der Herbstzeitlose enthalten hohe Mengen des giftigen Colchicins. Selbst kleine Mengen können schwere Vergiftungen oder den Tod verursachen. Sammeln Sie daher niemals wild wachsenden "Bärlauch", ohne ihn eindeutig identifizieren zu können. Die sichere Unterscheidung erfordert botanische Kenntnisse und Erfahrung. Bei Unsicherheit sollten Sie grundsätzlich auf das Sammeln verzichten.
  18. In welchen deutschen Regionen kommt die Herbstzeitlose natürlich vor?
    Die Herbstzeitlose kommt natürlich vor allem in den südlichen und mittleren Regionen Deutschlands vor. Schwerpunkte der natürlichen Verbreitung sind Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und das südliche Nordrhein-Westfalen. In diesen Gebieten findet man sie auf Feuchtwiesen, in Auwäldern und auf Bergwiesen bis etwa 2000 Meter Höhe. Besonders häufig tritt sie in den Voralpen, im Schwarzwald, der Schwäbischen Alb und im Rheintal auf. In Norddeutschland ist sie seltener und meist nur in geschützten Lagen anzutreffen. Die Verbreitung hängt stark mit dem Klima zusammen - sie bevorzugt Gebiete mit milden Wintern und ausreichend Niederschlag. Durch Klimawandel und veränderte Landnutzung haben sich die natürlichen Bestände teilweise verschoben. In manchen Regionen ist die Herbstzeitlose durch intensive Landwirtschaft seltener geworden, während sie in anderen Gebieten durch Verwilderung aus Gärten neue Standorte besiedelt hat. Sie steht in vielen Bundesländern unter Naturschutz.
  19. Was unterscheidet die Herbstlilie von anderen Knollenpflanzen im Garten?
    Die Herbstzeitlose, manchmal als "Herbstlilie" bezeichnet, unterscheidet sich fundamental von anderen Knollenpflanzen im Garten. Der auffälligste Unterschied ist der umgekehrte Lebenszyklus: Blüte im Herbst ohne Blätter, Blattentwicklung erst im Frühjahr - ein in der Pflanzenwelt seltenes Phänomen. Echte Lilien gehören zu den Liliengewächsen und haben einen völlig anderen Wachstumszyklus. Die Knollen der Herbstzeitlose sind größer und fleischiger als die meisten anderen Gartenzwiebeln und -knollen. Sie sind extrem giftig, was sie von harmlosen Knollenpflanzen wie Tulpen oder Narzissen deutlich abhebt. Die Blüten erscheinen direkt aus dem Boden ohne Stängel oder Blätter - ein faszinierender Anblick. Andere Knollenpflanzen blühen meist im Frühjahr oder Sommer mit vollständigem Laub. Die Herbstzeitlose bevorzugt dauerhaft feuchte Standorte, während viele Zwiebelpflanzen trockene Sommerphasen brauchen. Ihre Vermehrung erfolgt hauptsächlich vegetativ durch Tochterknollen, weniger durch Samen. Diese Eigenarten machen sie zu einer ganz besonderen Bereicherung für den Herbstgarten.
  20. Wie grenzt sich die Zeitlose von anderen Herbststauden ab?
    Die Zeitlose grenzt sich von anderen Herbststauden durch mehrere einzigartige Merkmale ab. Als Knollenpflanze unterscheidet sie sich grundsätzlich von typischen Herbststauden wie Astern oder Chrysanthemen, die oberirdische Triebe und Wurzelstöcke bilden. Ihr charakteristischer Lebenszyklus mit blattlosen Herbstblüten ist einzigartig unter den Herbstblühern. Während andere Herbststauden ihre Blätter während der Blütezeit zeigen, erscheinen Zeitlosen-Blüten wie aus dem Nichts aus der Erde. Die extreme Giftigkeit unterscheidet sie von den meisten harmlosen Herbststauden. Zeitlose sind echte Geophyten, die ihre Energie in unterirdischen Knollen speichern, während Herbststauden meist in oberirdischen Pflanzenteilen überwintern. Die Blütengröße und -form ist ebenfalls charakteristisch: große, krokusähnliche Einzelblüten statt der oft kleinen, in Dolden oder Rispen arrangierten Blüten anderer Herbststauden. Zeitlose benötigen spezielle Standortbedingungen mit ganzjähriger Feuchtigkeit, während viele Herbststauden trockene Perioden vertragen. Diese Abgrenzung macht sie zu einer besonderen Bereicherung für den herbstlichen Garten.
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  • Fachlich eine hervorragende Auskunftsquelle für viele meiner Fragen

    Super Artikel gut geschrieben und für mich äußerst Wertvoll weil ich mit der Pflanze im Artenreichen Grünland viel zu tun habe und über die praktische Vermehrung der Pflanzen wenig Literatur zu finden ist. Wir beschäftigen uns ja eher mit dem Gegenteil. Vielen Dank

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