Keimprobleme: Ursachen und Lösungen für bessere Erträge

Keimprobleme verstehen und meistern: Der Weg zur erfolgreichen Pflanzenzucht

Jeder Hobbygärtner kennt die Spannung beim Warten auf die ersten Keimlinge. Doch was tun, wenn nichts passiert?

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Optimale Keimbedingungen sind entscheidend für den Erfolg
  • Häufige Ursachen: Falsche Feuchtigkeit, Temperatur oder Licht
  • Saatgutqualität und Bodenbeschaffenheit spielen eine wichtige Rolle
  • Spezielle Techniken können bei hartnäckigen Fällen helfen

Die Bedeutung einer guten Keimrate

Eine hohe Keimrate ist entscheidend für einen üppigen Garten. Sie bestimmt, wie viele unserer ausgesäten Samen tatsächlich zu Pflanzen heranwachsen. Je höher die Keimrate, desto effizienter nutzen wir unser Saatgut und unsere Ressourcen. Außerdem sparen wir Zeit und Mühe beim Nachsäen oder Umtopfen.

In meiner langjährigen Erfahrung als Biologin und leidenschaftliche Gärtnerin habe ich festgestellt, dass eine gute Keimrate nicht nur für den Ertrag wichtig ist. Sie gibt uns auch ein Gefühl der Zufriedenheit und motiviert uns, weiter zu gärtnern. Es ist einfach wunderbar, wenn man morgens in den Garten geht und überall frische Keimlinge aus der Erde sprießen sieht!

Überblick über häufige Keimprobleme

Leider läuft die Keimung nicht immer reibungslos ab. Oft höre ich von Hobbygärtnern, dass ihre Samen einfach nicht keimen wollen. Die Gründe dafür können vielfältig sein:

  • Zu viel oder zu wenig Wasser
  • Ungeeignete Temperaturen
  • Falsche Lichtverhältnisse
  • Minderwertiges oder altes Saatgut
  • Unpassende Bodenqualität
  • Krankheiten oder Schädlinge

Manchmal ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren, die zu Keimproblemen führt. Keine Sorge, mit ein bisschen Wissen und der richtigen Herangehensweise lassen sich die meisten dieser Probleme lösen.

Grundlagen des Keimprozesses

Physiologie der Keimung

Um Keimprobleme zu verstehen, müssen wir zunächst den Keimprozess selbst betrachten. Die Keimung ist ein faszinierender Vorgang, bei dem aus einem scheinbar leblosen Samenkorn eine neue Pflanze entsteht.

Der Prozess beginnt, wenn der Samen Wasser aufnimmt. Dies aktiviert Enzyme, die die gespeicherten Nährstoffe im Samen in eine für den Keimling verwertbare Form umwandeln. Gleichzeitig wird das Wachstum der Keimwurzel (Radicula) und des Sprosses (Plumula) eingeleitet.

Interessanterweise habe ich mal ein Experiment mit meinen Enkelkindern gemacht: Wir haben Bohnensamen in Gläser mit feuchtem Küchenpapier gelegt und täglich beobachtet, wie sich der Keimling entwickelt. Es war erstaunlich zu sehen, wie schnell sich die ersten Wurzeln und Blätter bildeten!

Keimbedingungen für verschiedene Pflanzenarten

Jede Pflanzenart hat ihre eigenen Vorlieben, was die optimalen Keimbedingungen angeht. Während manche Samen Licht zum Keimen brauchen (Lichtkeimer), benötigen andere absolute Dunkelheit (Dunkelkeimer). Einige Samen keimen am besten bei kühlen Temperaturen, andere brauchen es richtig warm.

Zum Beispiel mögen Tomaten und Paprika es warm (um die 20-25°C), während Salat und Spinat auch bei kühleren Temperaturen (ab 10°C) gut keimen. Manche Blumensamen wie Ringelblumen oder Kornblumen sind Lichtkeimer und sollten nur leicht mit Erde bedeckt werden. Erbsen und Bohnen hingegen sind typische Dunkelkeimer.

Es lohnt sich, die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Pflanzenart zu kennen. So kann man die Keimbedingungen optimal gestalten und Probleme von vornherein vermeiden.

Hauptursachen für Keimprobleme

Feuchtigkeit

Zu wenig Wasser

Ein häufiger Anfängerfehler ist zu wenig Wasser. Ohne ausreichend Feuchtigkeit können die Samen nicht aufquellen und den Keimprozess starten. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, aber nicht nass.

Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem ich vergessen hatte, meine frisch gesäten Beete während einer Hitzewelle regelmäßig zu gießen. Das Ergebnis war ernüchternd: Kaum ein Same keimte. Seitdem achte ich penibel darauf, die Aussaaten feucht zu halten, bis die Keimlinge gut etabliert sind.

Zu viel Wasser (Staunässe)

Andererseits kann auch zu viel des Guten schaden. Staunässe führt zu Sauerstoffmangel im Boden, was die Keimung hemmt und Fäulnis begünstigt. Besonders in schweren Böden oder bei Aussaaten in Gefäßen ohne Abzugslöcher kann dies zum Problem werden.

Ein Tipp aus meiner Praxis: Verwenden Sie für Aussaaten in Töpfen oder Schalen immer Gefäße mit Löchern und stellen Sie diese auf Unterteller. So können Sie von unten wässern und vermeiden, dass die Oberfläche zu nass wird.

Temperatur

Zu kalt

Viele Samen benötigen eine Mindesttemperatur, um zu keimen. Ist es zu kalt, verzögert sich die Keimung oder bleibt ganz aus. Besonders wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Auberginen reagieren empfindlich auf zu niedrige Temperaturen.

In meinem Gewächshaus nutze ich an kühlen Frühlingstagen eine Bodenheizungsmatte für die Aussaatschalen. Das hat sich bewährt, um auch bei wechselhaftem Wetter gute Keimergebnisse zu erzielen.

Zu warm

Überraschenderweise kann auch zu viel Wärme problematisch sein. Extreme Hitze kann Samen austrocknen oder sogar abtöten. Manche Pflanzen, wie Salate oder Spinat, keimen bei zu hohen Temperaturen gar nicht erst.

An heißen Sommertagen empfehle ich, die Aussaaten im Schatten zu platzieren oder mit einem luftdurchlässigen Vlies abzudecken, um sie vor der prallen Sonne zu schützen.

Licht

Lichtkeimer vs. Dunkelkeimer

Die Unterscheidung zwischen Licht- und Dunkelkeimern ist entscheidend für den Erfolg. Lichtkeimer wie Salat, Sellerie oder viele Blumen benötigen Licht zum Keimen und sollten nur hauchdünn mit Erde bedeckt werden. Dunkelkeimer wie Erbsen, Bohnen oder Radieschen hingegen keimen am besten, wenn sie vollständig mit Erde bedeckt sind.

Ein kleiner Trick, den ich oft anwende: Bei Lichtkeimern streue ich das Saatgut auf die Erde und drücke es nur leicht an. Dann besprühe ich es vorsichtig mit einer Sprühflasche, um die Samen nicht wegzuspülen.

Falsche Lichtverhältnisse

Zu wenig Licht führt bei Keimlingen oft zu langen, dünnen Stielen (Vergeilung). Die Pflänzchen werden instabil und anfällig für Krankheiten. Andererseits kann zu intensives, direktes Sonnenlicht junge Keimlinge verbrennen.

In meinem Gewächshaus habe ich Regale mit LED-Pflanzenlampen eingerichtet. So kann ich auch in der dunklen Jahreszeit optimale Lichtverhältnisse für meine Aussaaten schaffen. Für den Hobbygärtner reicht oft schon ein heller Fensterplatz, der vor der prallen Mittagssonne geschützt ist.

Mit diesem Wissen im Gepäck sind Sie gut gerüstet, um die häufigsten Keimprobleme zu meistern. Denken Sie daran: Gärtnern ist immer auch ein Lernprozess. Jeder Misserfolg ist eine Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen. Also, ran an die Saat und viel Erfolg bei Ihrer grünen Entdeckungsreise!

Saatgutqualität und Bodenbedingungen: Wichtige Faktoren für erfolgreiche Keimung

Neben Feuchtigkeit, Temperatur und Licht spielen auch die Qualität des Saatguts und die Bodenbedingungen eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Keimung. Schauen wir uns diese Faktoren genauer an.

Saatgutqualität: Alter, Lagerung und Beschaffenheit

Die Qualität des Saatguts ist oft ausschlaggebend bei Keimproblemen. Folgende Aspekte sind besonders wichtig:

  • Alter des Saatguts: Je älter die Samen, desto geringer ihre Keimfähigkeit. Die meisten Gemüsesamen bleiben etwa 2-3 Jahre keimfähig, manche sogar länger. Trotzdem empfiehlt sich jährlich frisches Saatgut.
  • Ungünstige Lagerung: Zu warm, zu feucht oder zu hell gelagerte Samen verlieren schnell ihre Keimkraft. Ideal ist eine kühle, trockene und dunkle Aufbewahrung, etwa in luftdichten Behältern im Kühlschrank.
  • Beschädigungen: Mechanische Schäden an den Samen, etwa durch unsachgemäße Handhabung, können die Keimung verhindern. Auch Schädlingsbefall während der Lagerung kann Probleme verursachen.

Bodenbedingungen: Grundlage für gesunde Keimlinge

Der Boden, in dem die Samen keimen sollen, muss optimale Bedingungen bieten:

  • Ungeeignetes Substrat: Zu schwere oder verdichtete Böden erschweren das Durchdringen der Keimlinge. Eine lockere, humusreiche Erde ist ideal. Für die Aussaat eignet sich spezielle Aussaaterde besonders gut.
  • pH-Wert: Die meisten Pflanzen bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6 und 7. Extreme pH-Werte können die Nährstoffaufnahme behindern und das Keimen erschweren.
  • Nährstoffmangel oder -überschuss: Zu viele Nährstoffe, besonders Stickstoff, können die Keimung hemmen. Andererseits brauchen die Keimlinge nach dem Auflaufen ausreichend Nährstoffe zum Wachsen. Ein ausgewogener Nährstoffgehalt ist wichtig.

Saattiefe: Nicht zu tief, nicht zu flach

Die richtige Saattiefe ist oft entscheidend für den Keimerfolg:

  • Zu tief gesät: Werden Samen zu tief in die Erde gebracht, reicht ihre Kraft möglicherweise nicht aus, um an die Oberfläche zu gelangen. Sie verkümmern dann unter der Erde.
  • Zu flach gesät: Zu oberflächlich gesäte Samen können austrocknen oder vom Wind verweht werden. Auch Vögel picken gerne oberflächlich liegende Samen auf.

Als Faustregel gilt: Säen Sie Samen etwa doppelt so tief, wie sie dick sind. Sehr feine Samen werden nur leicht angedrückt.

Krankheiten und Schädlinge: Ungebetene Gäste im Saatbeet

Leider können auch Krankheitserreger und Schädlinge die Keimung beeinträchtigen:

  • Pilzbefall: Besonders bei zu feuchten Bedingungen können Pilze wie Pythium oder Rhizoctonia die Keimlinge befallen und zum Absterben bringen.
  • Bakterielle Infektionen: Bakterien können ebenfalls Keimlingskrankheiten verursachen, oft erkennbar an braunen, weichen Stellen am Stängel.
  • Insektenbefall: Schädlinge wie Drahtwürmer oder Schnecken können Samen und Keimlinge fressen und so die Keimung verhindern.

Um Probleme mit Krankheiten und Schädlingen zu vermeiden, ist es wichtig, sauberes Saatgut und sterile Aussaaterde zu verwenden. Auch eine gute Hygiene bei der Aussaat und regelmäßige Kontrollen helfen, Schäden frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Ansätze für bessere Keimraten

Nachdem wir die häufigsten Ursachen für Keimprobleme kennengelernt haben, schauen wir uns nun an, wie wir die Keimraten verbessern können.

Verbesserung der Keimbedingungen

Die Verbesserung der Keimbedingungen ist wesentlich für erfolgreiche Aussaat:

  • Feuchtigkeitsmanagement: Halten Sie das Saatbeet gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Eine feine Brause oder ein Zerstäuber eignen sich gut zum Gießen. Bei Aussaaten im Freien kann eine dünne Mulchschicht die Feuchtigkeit im Boden halten.
  • Temperaturkontrolle: Die meisten Samen keimen am besten bei Temperaturen zwischen 18 und 22°C. Im Frühjahr kann eine Abdeckung mit Vlies oder Folie die Bodentemperatur erhöhen. Im Sommer schützt ein schattiger Platz vor Überhitzung.
  • Lichtverhältnisse anpassen: Während viele Samen im Dunkeln keimen, brauchen manche Licht zum Keimen. Informieren Sie sich über die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und decken Sie Dunkelkeimer mit einer dünnen Erdschicht ab.

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Keimung. Beachten Sie: Jede Pflanzenart hat ihre eigenen Vorlieben. Ein Blick in Fachliteratur oder Saatgutbeschreibungen ist stets hilfreich.

Saatgutbehandlung: Den Samen auf die Sprünge helfen

Manchmal brauchen Samen einen kleinen Schubs, um optimal zu keimen. Hier kommen einige bewährte Methoden ins Spiel:

Stratifikation für Kältekeimer

Viele Pflanzen aus kälteren Regionen benötigen eine Kälteperiode, um zu keimen. Bei der Stratifikation ahmen wir diesen natürlichen Prozess nach. Dafür werden die Samen mit feuchtem Sand vermischt und für einige Wochen im Kühlschrank gelagert. Diese Methode funktioniert besonders gut bei Wildblumen und einigen Kräutern.

Skarifikation für hartschalige Samen

Manche Samen haben eine sehr harte Schale, die das Eindringen von Wasser verhindert. Bei der Skarifikation ritzen wir diese Schale vorsichtig an. Das kann mit Sandpapier oder durch einen kleinen Schnitt mit einem Messer geschehen. Erbsen und Bohnen profitieren oft von dieser Behandlung.

Vorquellen: Ein Kickstart für die Keimung

Das Vorquellen ist eine einfache, aber effektive Methode. Die Samen werden für einige Stunden oder über Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht. Das erweicht die Samenschale und regt den Stoffwechsel an. Besonders größere Samen wie Kürbis oder Sonnenblumen keimen nach dieser Behandlung oft schneller.

Saatgutdesinfektion: Schutz vor Krankheiten

Um Pilzbefall vorzubeugen, kann eine Desinfektion sinnvoll sein. Eine sanfte Methode ist das Beizen mit Kamillentee: Die Samen werden für etwa 10 Minuten in abgekühlten Kamillentee gelegt. Die ätherischen Öle der Kamille wirken antimikrobiell, ohne die Samen zu schädigen.

Bodenverbesserung: Das Fundament für gesundes Wachstum

Ein guter Boden ist grundlegend für eine erfolgreiche Keimung. Hier einige Tipps zur Optimierung:

Die Wahl des richtigen Substrats

Für die Aussaat eignet sich am besten eine nährstoffarme, lockere Anzuchterde. Sie sollte fein gekrümelt sein und gut Wasser halten, ohne zu verschlämmen. Eine Mischung aus Kompost, Sand und Kokosmark hat sich bei mir bewährt. Für empfindliche Sämlinge verwende ich gerne sterile Aussaaterde, um Pilzbefall vorzubeugen.

pH-Wert-Anpassung: Nicht zu sauer, nicht zu basisch

Die meisten Pflanzen bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6 und 7. Mit einem einfachen Bodentest-Set können Sie den pH-Wert bestimmen. Ist der Boden zu sauer, hilft das Einarbeiten von Kalk. Bei zu alkalischen Böden kann Torf oder Schwefel Abhilfe schaffen. Aber Vorsicht: Übertreiben Sie es nicht mit der Korrektur, kleine Schritte sind hier ratsam.

Nährstoffversorgung optimieren

Für die Keimung selbst benötigen Samen kaum Nährstoffe. Sobald jedoch die ersten Blätter erscheinen, wird eine ausgewogene Ernährung wichtig. Ein gut verrotteter Kompost liefert alle nötigen Nährstoffe. Alternativ kann eine stark verdünnte organische Flüssigdüngung ab dem Zwei-Blatt-Stadium gegeben werden. Überdüngung ist jedoch kontraproduktiv und kann zu Verbrennungen führen.

Aussaattechniken: Der Weg zum Keimerfolg

Die richtige Aussaattechnik kann den Unterschied zwischen kümmerlichen und kräftigen Sämlingen ausmachen:

Die richtige Saattiefe finden

Als Faustregel gilt: Säen Sie Samen etwa so tief, wie sie dick sind. Sehr feine Samen werden nur leicht angedrückt. Lichtkeimer wie Salat oder Sellerie dürfen gar nicht mit Erde bedeckt werden. Bei zu tiefer Aussaat erschöpfen die Keimlinge ihre Reserven, bevor sie das Licht erreichen.

Aussaatdichte: Weniger ist oft mehr

Es ist verlockend, viele Samen auszusäen, um auf Nummer sicher zu gehen. Doch zu dicht gesäte Pflanzen konkurrieren um Licht und Nährstoffe. Besser ist es, die Samen einzeln und mit ausreichend Abstand auszulegen. Bei sehr feinen Samen hilft das Mischen mit Sand für eine gleichmäßigere Verteilung.

Der richtige Zeitpunkt: Alles zu seiner Zeit

Jede Pflanze hat ihre Vorlieben bezüglich Aussaatzeitpunkt. Während robuste Gemüsesorten wie Erbsen schon im zeitigen Frühjahr direkt ins Freiland können, benötigen wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten eine Vorkultur im Haus. Ein Blick in den Aussaatkalender lohnt sich, um den optimalen Zeitpunkt nicht zu verpassen.

Keimlingspflege: Die ersten zarten Schritte

Sind die Samen gekeimt, beginnt die spannende Phase der Keimlingspflege:

Pikieren: Mehr Platz zum Wachsen

Sobald die Keimlinge ihre ersten echten Blätter entwickeln, ist es Zeit fürs Pikieren. Dabei werden sie vorsichtig in größere Töpfe oder Anzuchtplatten umgesetzt. Fassen Sie die Pflänzchen dabei nur an den Keimblättern an, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.

Abhärten: Fit fürs Freiland

Bevor die Jungpflanzen ins Beet umziehen, müssen sie abgehärtet werden. Stellen Sie sie täglich für einige Stunden nach draußen, beginnend mit einem schattigen Plätzchen. Steigern Sie die Dauer und Sonneneinstrahlung über etwa zwei Wochen. So gewöhnen sich die Pflanzen langsam an Wind, Sonne und Temperaturwechsel.

Schutz vor Krankheiten und Schädlingen

Junge Pflanzen sind besonders anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Ein luftiger Standort und maßvolles Gießen beugen Pilzerkrankungen vor. Gegen Schnecken helfen Barrieren aus Kaffeesatz oder spezielle Schneckenzäune. Bei starkem Befall mit Blattläusen hat sich eine Spritzung mit verdünnter Schmierseifenlösung bewährt.

Mit diesen Tipps und etwas Geduld steht einer erfolgreichen Anzucht nichts mehr im Wege. Jeder Gärtner war einmal Anfänger, und aus Erfahrungen lernt man am besten. Also, ran an die Saat und viel Freude beim Beobachten, wie neues Leben entsteht!

Spezielle Techniken für schwierige Samen

Manchmal braucht es besondere Methoden, um hartnäckige Samen zum Keimen zu bringen. Hier ein paar bewährte Tricks:

Kältebehandlung

Einige Samen, besonders von Wildpflanzen, benötigen eine Kälteperiode. Man nennt das Stratifikation. Dafür mischt man die Samen mit feuchtem Sand und lagert sie 4-12 Wochen im Kühlschrank. Das simuliert einen Winter und bricht die Keimruhe.

Wärmebehandlung

Andere Samen keimen besser nach einer Wärmeperiode. Man kann sie in feuchtes Küchenpapier wickeln und an einen warmen Ort legen. Oder man gießt sie kurz mit heißem (nicht kochendem!) Wasser über. Das weicht die harte Samenschale auf.

Gibberellinsäure-Behandlung

Dieses Pflanzenhormon kann die Keimung fördern. Man taucht die Samen kurz in eine verdünnte Lösung. Aber Vorsicht: Zu viel davon kann schaden. Am besten nur bei sehr alten oder hartnäckigen Samen anwenden.

Rauchbehandlung für Feuerkeimer

Manche Pflanzen, wie einige australische Arten, keimen erst nach einem Buschfeuer. Man kann das mit Rauchpapier oder spezieller Rauchlösung nachahmen. Einfach die Samen damit behandeln - schon denken sie, es hätte gebrannt und beginnen zu keimen.

Keimtests und Diagnose

Bevor man sich an komplizierte Techniken wagt, lohnt sich oft ein einfacher Keimtest:

Durchführung eines Keimtests

Man nimmt 10-20 Samen, legt sie zwischen feuchtes Küchenpapier und packt das Ganze in einen Plastikbeutel. An einen warmen Ort stellen und nach ein paar Tagen schauen, wie viele gekeimt sind. So kriegt man einen guten Eindruck von der Keimfähigkeit.

Interpretation der Ergebnisse

Keimen mehr als 70% der Samen, ist alles in Ordnung. Bei 50-70% ist die Keimrate akzeptabel, aber nicht optimal. Unter 50% deutet auf Probleme hin - vielleicht sind die Samen zu alt oder falsch gelagert worden.

Häufige Fehldiagnosen

Oft denkt man, die Samen seien schlecht, dabei stimmt nur etwas mit den Bedingungen nicht. Zu nass, zu trocken, zu kalt oder zu warm - all das kann die Keimung verhindern. Auch Ungeduld ist ein häufiger Fehler. Manche Samen brauchen einfach länger.

Prävention von Keimproblemen

Vorbeugen ist besser als heilen. Hier ein paar Tipps, wie man Keimprobleme von vornherein vermeidet:

Richtige Saatgutlagerung

Samen mögen's kühl, trocken und dunkel. Am besten in Papiertüten oder luftdichten Dosen aufbewahren. Beschriften nicht vergessen! Im Kühlschrank halten viele Samen jahrelang. Aber Achtung: Nicht alle Samen vertragen Kälte.

Hygiene bei der Aussaat

Saubere Töpfe und frische Erde sind sehr wichtig. Alte Erde kann Krankheitserreger enthalten. Töpfe am besten mit heißem Wasser auswaschen. Und immer schön die Hände waschen, bevor man mit den Samen hantiert.

Regelmäßige Kontrolle und Pflege

Täglich nach den Sämlingen schauen. Sind sie aufgegangen? Brauchen sie Wasser? Steht Schimmel auf der Erde? Je früher man Probleme erkennt, desto eher kann man eingreifen.

Ein grüner Daumen braucht Geduld

Keimprobleme können frustrierend sein, aber lass dich nicht entmutigen! Jeder Gärtner hat mal Misserfolge. Das Wichtigste ist, daraus zu lernen und es immer wieder zu versuchen. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, was die Pflänzchen brauchen.

Experimentiere ruhig ein bisschen herum. Probier verschiedene Techniken aus und schau, was bei dir am besten funktioniert. Jeder Garten ist anders, und was bei mir klappt, muss bei dir noch lange nicht klappen.

Und denk immer dran: Auch wenn mal was schiefgeht - die Freude, wenn dann doch die ersten grünen Spitzen aus der Erde lugen, ist umso größer. In diesem Sinne: Viel Spaß und Erfolg beim Säen und Keimen!

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