Lichtkeimer – typische Probleme vermeiden

Die Aussaat winzig kleiner Saatkörner wird jedes Mal wieder zum Erlebnis – klappt es, oder nicht? Es klappt deutlich besser, wenn bereits vor der Aussaat eine Recherche zu der Pflanzenart vorgenommen wird. Gerade diese winzigen Saatkörner haben nicht die Möglichkeit, beim Aufgehen die Erde wegzudrücken, es handelt sich häufig um Lichtkeimer.

Beispiele für Lichtkeimer sind Rasensaat, Basilikum, Gartenkresse, Möhren, Kopfsalat oder Salbei. Einige dieser Lichtkeimer sind noch relativ einfach, andere hingegen komplizierter. Lavendel ist ein Beispiel. Dieser muss früh im Jahr raus, da er die kühlen Nächte und nicht zu warmen Nachmittage benötigt. Ansonsten keimt er nicht. Rasensaat hingegen keimt selbst im Sommer, wenn eine passende Wetterfront mit kühlerem Wetter abgepasst wird.

Typische Fehler mit Lichtkeimern

  • Die Saat unter die Erde bringen
  • Nach dem Säen nicht andrücken
  • Oberflächlich so abtrocknen lassen, dass die Körner im Innern trocknen
  • Zu feucht im Gewächshäuschen, Oberflächenschimmel breitet sich aus
  • Vorgedüngte Erde verwendet, Anzucht- und Kräutererde sollen es sein
  • Bewölkte Phase erwischt, die Sonne kann keinen Impuls geben
  • Zu ungeduldig – einige Lichtkeimer brauchen deutlich länger
  • Sonne staut sich im Gewächshäuschen – es ist dem Saatgut oder dem Pflänzchen zu warm
  • Einige Arten benötigen besondere Impulse wie kühle Winter oder besondere Temperaturbereiche

Lichtkeimer zum Keimen bringen

Wer seinen Rasen sät, sollte es so ähnlich wie der Landwirt auf dem Feld machen. Die Fläche wird vorbereitet, um eine passende Wetterphase abzupassen. Weil die feine Saat bei Regen wegspült oder bei Trockenheit wegweht, sollte mildes Wetter nach dem Regen abgepasst werden. Die Saat wird gleichmäßig dünn auf der vorbereiteten Fläche mit feuchter, aber nicht schlammiger Erde verteilt. Mit einer Walze muss die Rasensaat angedrückt werden, Lichtkeimer benötigen immer festen Bodenkontakt.

Sollte es wider Erwarten doch zu warm und trocken werden, dürfen die Saatkörner nicht bis ins Innere trocknen. Der Wasserstrahl des Rasensprengers wäre vielleicht zu grob, ein Sprühnebel hingegen förderlich. Aber die Lichtkeimer müssen nicht durchgehend wie im Schlamm liegen, sie dürfen nur nicht zu lange trocken liegen. Nach ein bis zwei Wochen geht die Rasensaat auf, die Morgentau-Stunden wirken hierbei wie ein kleines Wunder.

Im kleinen Gewächshäuschen ist es mit Kopfsalat oder Basilikum vom Prinzip sehr ähnlich. Als Erdmischung empfiehlt sich Anzucht- und Kräutererde, weil weniger Nährstoffe enthalten sind. Zu viele Nährstoffe behindern oder verhindern die Keimung. Die Pflanzwanne kann mit Erde gefüllt und dann gewässert werden. Nachdem das überschüssige Wasser aus der Erde getropft ist, werden die Lichtkeimer dünn aufgetragen. Diese werden nun mit einem Gegenstand auf die Erde gedrückt, damit Bodenkontakt entsteht. Es wird nicht mehr gegossen, sondern mit einem Pumpsprüher benebelt.

Wissenswert: Die Strategie der Saatkörner lautet, dass sie Feuchtigkeit anziehen. Getreidekörner machen dieses durch die enthaltene Stärke. Auch Lichtkeimer ziehen Feuchtigkeit an und können über Tag sogar trocken liegen, solange sie durch Morgentau profitieren.

Bevor die Oberfläche so trocken ist, dass die Körner im Innern trocknen, wird die Oberfläche wieder benebelt. Auf diesem Weg ist beispielsweise die erfolgreiche Aussaat von Wiesenliesch-Katzengras „Phleum pratense“ selbst im Sommer auf dem Balkon noch möglich.

Es ist bei Lichtkeimern ganz normal, dass nur ein Teil oder sogar nur ein kleiner Teil aufgeht. Und dann heißt es häufig, geduldig abwarten. Einige Lichtkeimer sind durchaus schnell am wachsen. Bei anderen wie dem Katzen-Zyperngras „Xyperus zumula“ passiert nach dem Keimen zuerst einmal fast nichts. Viele Lichtkeimer arbeiten zuerst unter der Erde und müssen eine gewisse Größe erreichen, bis sie richtig in die Gänge kommen.

Schimmel auf der Pflanzerde

Erdige Substrate sind häufig für die Anwendung im Außenbereich bestimmt. Selbst Pflanz- und Kräutererde neigt im Gewächshäuschen zum Oberflächenschimmel. Dieser zersetzt damit zugleich die Saatkörner der Lichtkeimer. Hier gibt es jedoch eine ganz einfache Strategie: Wenn es nur oben einen Luftabzug gibt, wird der Deckel versetzt aufgesetzt. Oder er wird zu einer oder zu beiden Seiten leicht aufgebockt.

Schimmel bevorzugt stehende und feuchte Luft. Sobald diese nicht mehr steht, ist die Schimmelgefahr minimiert. Es liegt aber auch an einem selber, die Pflanzerde nicht in eine Schlammschicht zu verwandeln.

Zur Information: Das bereits erwähnte Katzen-Zyperngras möchte zumindest als Jungpflanze wie im Sumpf stehen. Andere Lichtkeimer haben lieber feuchte Erde als Schlamm.

Wichtig ist die schnelle Reaktion. Sollte sich an der Oberfläche doch Schimmel bilden, wäre die Haube mehrfach täglich komplett abzunehmen und nach 15 Minuten wieder aufzusetzen.

Bei Schimmelproblemen schadet es nicht, beim nächsten Versuch eine andere Pflanzerde zu verwenden.

Auf Besonderheiten der Lichtkeimer eingehen

Einige Lichtkeimer benötigen neben dem Sonnenschein besondere Impulse, um gut zu keimen. Es kann sich um einen kühlen Winter handeln. Solche Saat kann vor der Aussaat noch für 14 Tage in den Kühlschrank oder sogar in das Gefrierfach.

Der bereits erwähnte Lavendel muss außerdem früh im Jahr, von Februar bis spätestens April, gesät werden. Er keimt nicht, wenn es über Tag schon zu warm wird.

Viele Pflanzen bevorzugen spezielle Böden oder spezielle pH-Bereiche. Pflanzen für das Moorbeet brauchen nicht nur Morast, sie bevorzugen einen niedrigeren pH-Wert von 4 bis maximal 5,5.

Dann gibt es wieder Lichtkeimer wie Möhren, die nicht in der Schale vorgezogen, sondern direkt ins Freiland gesät werden. Möhren würden auch in der Schale aufgehen und lassen sich anschließend ins Freiland setzen. Sie verkraften das jedoch nicht so gut.

Es schadet deswegen nie, kurz zu recherchieren, welche Bedingungen die Pflanze für gute Keimbedingungen benötigt. Je genauer diese nachgeahmt werden, umso wahrscheinlicher ist einem die gute Keimquote.

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