Nährstoffmangel bei Obstpflanzen erkennen und beheben

Nährstoffmangel bei Obstpflanzen: Ein Wegweiser zur gesunden Ernte

Gesunde Obstpflanzen sind entscheidend für eine reiche Ernte. Doch oft zeigen unsere grünen Freunde Anzeichen von Nährstoffmangel. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen und Lösungen.

Das Wichtigste auf einen Blick: Nährstoffe für vitale Obstbäume

  • Makro- und Mikronährstoffe sind essenziell für Obstpflanzen
  • Mangelerscheinungen äußern sich durch spezifische Symptome
  • Regelmäßige Bodenanalysen helfen, Nährstoffmängel vorzubeugen
  • Gezielte Düngung und Bodenverbesserung fördern gesundes Wachstum

Die Bedeutung gesunder Obstpflanzen

Obstpflanzen sind wahre Kraftpakete der Natur. Sie versorgen uns nicht nur mit leckeren Früchten, sondern tragen auch zur Biodiversität bei. Um ihr volles Potenzial zu entfalten, benötigen sie jedoch eine ausgewogene Ernährung. Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen kann zu vermindertem Wachstum, geringerer Fruchtqualität und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten führen.

Nährstoffe und ihre Funktionen: Ein Überblick

Obstpflanzen benötigen eine Vielzahl von Nährstoffen für ihr Wachstum und ihre Entwicklung. Diese lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: Makronährstoffe und Mikronährstoffe.

Makronährstoffe: Die Grundbausteine des Pflanzenwachstums

Makronährstoffe werden von Pflanzen in größeren Mengen benötigt. Zu ihnen gehören:

  • Stickstoff (N): Fördert das Blattwachstum und die Photosynthese
  • Phosphor (P): Wichtig für Wurzelwachstum und Energiehaushalt
  • Kalium (K): Reguliert den Wasserhaushalt und stärkt die Frostresistenz
  • Calcium (Ca): Stabilisiert Zellwände und verbessert die Fruchtqualität
  • Magnesium (Mg): Zentraler Bestandteil des Chlorophylls
  • Schwefel (S): Wichtig für die Eiweißsynthese

Mikronährstoffe: Kleine Helfer mit großer Wirkung

Mikronährstoffe werden zwar in geringeren Mengen benötigt, sind aber ebenso wichtig:

  • Eisen (Fe): Unerlässlich für die Chlorophyllbildung
  • Mangan (Mn): Aktiviert Enzyme und unterstützt die Photosynthese
  • Zink (Zn): Fördert das Wachstum und die Fruchtbildung
  • Kupfer (Cu): Wichtig für die Atmung und den Stoffwechsel
  • Bor (B): Unterstützt die Blütenbildung und das Fruchtfleischwachstum
  • Molybdän (Mo): Hilft bei der Stickstoffverwertung

Nährstoffaufnahme und -transport in der Pflanze

Die Aufnahme von Nährstoffen erfolgt hauptsächlich über die Wurzeln. Feine Wurzelhaare vergrößern die Oberfläche und ermöglichen eine effiziente Aufnahme. Im Boden gelöste Nährstoffe werden dann über das Xylem in alle Pflanzenteile transportiert. Einige Mikronährstoffe können auch über die Blätter aufgenommen werden, was die Grundlage für die Blattdüngung bildet.

Faktoren, die die Nährstoffverfügbarkeit beeinflussen

Die Verfügbarkeit von Nährstoffen hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Boden-pH-Wert: Beeinflusst die Löslichkeit vieler Nährstoffe
  • Bodenstruktur: Lockerer Boden fördert die Wurzelentwicklung
  • Bodenfeuchte: Zu nasse oder zu trockene Böden erschweren die Aufnahme
  • Temperatur: Beeinflusst die mikrobiologische Aktivität im Boden
  • Konkurrierende Pflanzen: Können Nährstoffe dem Obstbaum entziehen

Erkennung von Nährstoffmängeln: Allgemeine Symptome

Nährstoffmängel zeigen sich oft durch charakteristische Symptome. Häufige Anzeichen sind:

  • Verfärbungen der Blätter (Chlorosen)
  • Verformungen von Blättern oder Früchten
  • Wachstumsstörungen
  • Vorzeitiger Blattfall
  • Verminderte Fruchtqualität oder -größe

Es ist wichtig zu beachten, dass ähnliche Symptome auch durch Krankheiten oder Schädlingsbefall verursacht werden können. Eine genaue Diagnose ist daher unerlässlich.

Spezifische Mangelerscheinungen bei Obstpflanzen

Stickstoffmangel

Bei Stickstoffmangel zeigen die Blätter eine hellgrüne bis gelbliche Färbung, beginnend bei den älteren Blättern. Das Wachstum ist reduziert, und die Früchte bleiben kleiner. In schweren Fällen kann es zu vorzeitigem Blattfall kommen.

Phosphormangel

Phosphormangel äußert sich durch dunkelgrüne bis violette Verfärbungen der Blätter, besonders an den Blatträndern. Die Pflanzen zeigen ein verzögertes Wachstum und eine verminderte Blüten- und Fruchtbildung.

Kaliummangel

Bei Kaliummangel treten braune Verfärbungen an den Blatträndern auf, die sich später nekrotisch einrollen. Die Früchte bleiben klein und schmecken oft sauer. Die Frostempfindlichkeit der Bäume nimmt zu.

Calciummangel

Calciummangel zeigt sich besonders an den Früchten. Bei Äpfeln kann es zur Stippigkeit kommen, bei Tomaten zur Blütenendfäule. Die Blätter können Nekrosen an den Spitzen und Rändern aufweisen.

Magnesiummangel

Typisch für Magnesiummangel ist eine Aufhellung zwischen den Blattadern, während diese grün bleiben (Interkostale Chlorose). Die Symptome beginnen an den älteren Blättern und schreiten nach oben fort.

Schwefelmangel

Schwefelmangel ähnelt dem Stickstoffmangel, beginnt aber im Gegensatz dazu an den jüngeren Blättern. Die gesamte Pflanze erscheint hellgrün bis gelblich, das Wachstum ist gehemmt.

Die Erkennung und Behebung von Nährstoffmängeln ist ein wichtiger Schritt zur Förderung gesunder und ertragreicher Obstpflanzen. Mit dem richtigen Wissen und regelmäßiger Pflege können Hobbygärtner und Profis gleichermaßen ihre Obstbäume optimal versorgen und sich an einer reichen Ernte erfreuen.

Mikronährstoffmängel bei Obstpflanzen erkennen

Neben den Makronährstoffen spielen auch Mikronährstoffe eine wichtige Rolle für die Gesundheit und Produktivität von Obstpflanzen. Obwohl sie nur in geringen Mengen benötigt werden, können Mängel erhebliche Auswirkungen haben. Betrachten wir die häufigsten Mikronährstoffmängel:

Eisenmangel

Ein typisches Symptom für Eisenmangel ist die Chlorose, bei der die Blätter gelb werden, während die Blattadern grün bleiben. Dies tritt zuerst an den jüngsten Blättern auf. Bei starkem Mangel können die Blätter sogar weiß werden und absterben. Besonders anfällig sind Pfirsiche und Birnen.

Manganmangel

Manganmangel ähnelt dem Eisenmangel, zeigt sich aber oft als netzartige Chlorose zwischen den Blattadern. Die Blätter können auch braune Flecken entwickeln. Äpfel und Kirschen sind häufig betroffen.

Zinkmangel

Bei Zinkmangel bleiben die Blätter klein und schmal, oft mit welligen Rändern. Die Triebe verkürzen sich, was zu einem buschigen Wuchs führt. Besonders Apfelbäume reagieren empfindlich auf Zinkmangel.

Kupfermangel

Kupfermangel äußert sich durch abgestorbene Triebspitzen und eine verminderte Fruchtbildung. Die Blätter können sich einrollen und vorzeitig abfallen. Oft tritt dies bei Äpfeln und Birnen auf.

Bormangel

Bormangel führt zu deformierten Früchten und absterbenden Knospen. Die Rinde kann rissig werden und die Blätter sich verkrümmen. Apfel- und Birnbäume sind besonders anfällig.

Molybdänmangel

Molybdänmangel ist seltener, kann aber zu einer hellgrünen Verfärbung der älteren Blätter führen. Die Blattränder können sich nach oben einrollen. Dieser Mangel tritt häufiger bei Beerenobst auf.

Nährstoffmangel von anderen Problemen unterscheiden

Es ist ratsam, Nährstoffmängel von anderen Problemen zu unterscheiden, da die Symptome oft ähnlich sein können. Hier einige Anhaltspunkte:

Krankheiten

Im Gegensatz zu Nährstoffmängeln treten Krankheitssymptome oft unregelmäßig auf und breiten sich aus. Pilzkrankheiten zeigen oft charakteristische Fruchtkörper oder Sporen. Bei Verdacht auf eine Krankheit sollten Sie die Blätter genau untersuchen, auch auf der Unterseite.

Schädlingsbefall

Schädlinge hinterlassen oft sichtbare Spuren wie Fraßstellen, Eier oder Exkremente. Achten Sie auf kleine Löcher in Blättern oder Früchten, klebrige Substanzen auf Blättern (Honigtau) oder ungewöhnliche Wuchsformen wie Gallen.

Umweltstress

Umweltfaktoren wie Frost, Hitze oder Trockenheit können ähnliche Symptome wie Nährstoffmängel hervorrufen. Beobachten Sie das Wetter und den Zustand des Bodens. Frostschäden zeigen sich oft an jungen Trieben, während Trockenstress zu welken Blättern führt.

Diagnose von Nährstoffmängeln

Um Nährstoffmängel genau zu diagnostizieren, gibt es verschiedene Methoden:

Visuelle Beurteilung

Die visuelle Beurteilung ist der erste Schritt. Achten Sie auf die Farbe und Form der Blätter, das Wachstum der Pflanze und die Qualität der Früchte. Beobachten Sie, ob die Symptome an älteren oder jüngeren Blättern auftreten, da dies Hinweise auf den spezifischen Mangel geben kann.

Bodenanalyse

Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über den Nährstoffgehalt und den pH-Wert des Bodens. Für aussagekräftige Ergebnisse ist die richtige Probenentnahme entscheidend:

Probenentnahme

  • Entnehmen Sie Proben von mehreren Stellen des Obstgartens
  • Stechen Sie 15-20 cm tief und mischen Sie die Proben
  • Vermeiden Sie untypische Stellen wie Komposthaufen oder Wegränder
  • Die beste Zeit für die Probenentnahme ist im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr

Interpretation der Ergebnisse

Die Analyseergebnisse zeigen den Gehalt an verfügbaren Nährstoffen und den pH-Wert. Vergleichen Sie diese mit den Optimalwerten für Ihre Obstarten. Beachten Sie, dass nicht nur absolute Werte, sondern auch das Verhältnis der Nährstoffe zueinander wichtig ist.

Blattanalyse

Die Blattanalyse gibt Aufschluss über die tatsächliche Nährstoffaufnahme der Pflanze:

Richtige Probenentnahme

  • Sammeln Sie Blätter von verschiedenen Bäumen derselben Sorte
  • Wählen Sie voll entwickelte Blätter aus der Mitte der Jahrestriebe
  • Entnehmen Sie die Proben zur gleichen Tageszeit, am besten morgens
  • Vermeiden Sie beschädigte oder kranke Blätter

Deutung der Werte

Die Analyseergebnisse zeigen den Nährstoffgehalt in den Blättern. Vergleichen Sie diese mit Referenzwerten für Ihre Obstarten. Beachten Sie, dass die Werte je nach Jahreszeit und Entwicklungsstand der Pflanze schwanken können.

Einsatz moderner Technologien

Neuere Methoden wie die Spektralanalyse ermöglichen eine schnelle und nicht-invasive Diagnose. Dabei wird das von den Blättern reflektierte Licht analysiert, um Rückschlüsse auf den Nährstoffstatus zu ziehen. Diese Methode ist besonders für größere Obstplantagen interessant, da sie eine flächendeckende Analyse ermöglicht.

Eine genaue Diagnose erfordert oft eine Kombination verschiedener Methoden. Manchmal kann es sinnvoll sein, einen Fachberater hinzuzuziehen, besonders wenn die Symptome nicht eindeutig sind oder mehrere Probleme gleichzeitig auftreten.

Behebung von Nährstoffmängeln bei Obstpflanzen

Bei Nährstoffmängeln an Ihren Obstbäumen oder -sträuchern ist es Zeit zu handeln. Eine angemessene Düngung kann die Gesundheit Ihrer Pflanzen wiederherstellen und den Ertrag steigern. Hier einige Hinweise zur richtigen Vorgehensweise:

Grundsätze der Düngung im Obstbau

Beachten Sie folgende Prinzipien:

  • Maßvoll düngen: Überdüngung kann ebenso schädlich sein wie Unterversorgung.
  • Richtiger Zeitpunkt: Düngen Sie in der geeigneten Jahreszeit, üblicherweise im Frühjahr und Frühsommer.
  • pH-Wert beachten: Die meisten Obstgehölze bevorzugen leicht saure bis neutrale Böden.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Kombinieren Sie verschiedene Düngungsmethoden für beste Resultate.

Organische Düngung: Natürlich und nachhaltig

Organische Dünger sind bei Hobbygärtnern beliebt. Sie verbessern sowohl die Nährstoffversorgung als auch die Bodenstruktur.

Kompost und Mulch

Selbst hergestellter Kompost ist äußerst wertvoll. Er bietet eine ausgewogene Nährstoffmischung und fördert das Bodenleben. Verteilen Sie eine 2-3 cm dicke Schicht um den Baum, aber nicht direkt am Stamm. Auch Rasenschnitt oder Stroh eignen sich als Mulch.

Gründüngung

Zwischen den Bäumen können Sie Leguminosen wie Klee oder Lupinen aussäen. Diese binden Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden an. Im Herbst werden die Pflanzen untergegraben.

Tierische Dünger

Gut verrotteter Mist von Pferden, Rindern oder Schafen ist ein hervorragender Dünger. Bringen Sie ihn im Herbst oder frühen Frühjahr aus. Vorsicht bei frischem Mist – er kann die Wurzeln schädigen!

Mineralische Düngung: Schnelle Hilfe bei akuten Mängeln

Für rasche Lösungen eignen sich mineralische Dünger.

Einzelnährstoffdünger

Diese Dünger enthalten nur einen Hauptnährstoff. Bei Stickstoffmangel verwenden Sie beispielsweise Kalkammonsalpeter, bei Kaliummangel Kaliumsulfat.

Mehrnährstoffdünger

NPK-Dünger enthalten Stickstoff, Phosphor und Kalium in einem bestimmten Verhältnis. Für Obstbäume eignet sich oft ein Verhältnis von 5:1:4.

Spurenelementdünger

Bei Mangel an Mikronährstoffen wie Eisen oder Magnesium helfen spezielle Präparate. Eisenmangel (Chlorose) lässt sich oft mit Eisenchelat beheben.

Blattdüngung: Schnelle Erste Hilfe

Die Blattdüngung ist eine effektive Methode, um akute Nährstoffmängel zu beheben. Die Nährstoffe werden direkt über die Blätter aufgenommen.

Vorteile und Grenzen

Blattdünger wirken schnell und sind besonders bei Spurenelementen effektiv. Allerdings sind die Effekte oft kurzfristig, und nicht alle Nährstoffe lassen sich gut über die Blätter aufnehmen.

Anwendungstechniken

Sprühen Sie die Lösung fein zerstäubt auf die Blattunterseiten, vorzugsweise früh morgens oder abends. Wiederholen Sie die Anwendung nach Bedarf alle 2-3 Wochen.

Bodenverbesserung: Basis für gesunde Obstbäume

Ein gesunder Boden ist fundamental für vitale Obstbäume. Oft lohnt es sich, hier anzusetzen.

pH-Wert-Regulierung

Die meisten Obstbäume bevorzugen einen pH-Wert zwischen 6 und 7. Ist der Boden zu sauer, hilft Kalk. Bei zu alkalischen Böden kann Schwefel oder saurer Torf Abhilfe schaffen.

Verbesserung der Bodenstruktur

Schwere Böden können durch Sand oder Gesteinsmehl aufgelockert werden. In sandige Böden arbeiten Sie am besten Kompost oder Ton ein, um die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen.

Zeitpunkt und Häufigkeit der Düngung

Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend für den Erfolg der Düngung:

  • Hauptdüngung im zeitigen Frühjahr, kurz vor dem Austrieb
  • Zweite Gabe Ende Mai/Anfang Juni
  • Keine Stickstoffdüngung nach Juli, um die Winterhärte nicht zu gefährden
  • Organische Dünger können auch im Herbst ausgebracht werden

Berechnung der Düngermenge

Die benötigte Düngermenge hängt von vielen Faktoren ab: Baumart, Alter, Größe, Bodenbeschaffenheit und Ertrag. Als Faustregel gilt:

  • Junge Bäume: 50-100 g Stickstoff pro Jahr
  • Ältere Bäume: 100-200 g Stickstoff pro Jahr

Beachten Sie stets die Herstellerangaben auf der Verpackung. Im Zweifelsfall ist weniger mehr!

Prävention von Nährstoffmängeln

Vorsorge ist effektiver als Nachsorge. Mit einigen einfachen Maßnahmen können Sie Nährstoffmängeln vorbeugen.

Regelmäßige Bodenuntersuchungen

Alle 3-4 Jahre sollten Sie eine Bodenprobe entnehmen und analysieren lassen. So erkennen Sie Mängel frühzeitig. Die Ergebnisse helfen Ihnen, die Düngung gezielt anzupassen.

Fruchtfolge und Mischkultur

Auch bei Dauerkulturen wie Obstbäumen können Sie in den Zwischenreihen auf Abwechslung achten. Pflanzen Sie beispielsweise Leguminosen an, die den Boden mit Stickstoff anreichern. Oder setzen Sie Kräuter, die mit ihren Wurzeln den Boden lockern.

Förderung des Bodenlebens

Ein aktives Bodenleben unterstützt eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Fördern Sie Regenwürmer und Mikroorganismen durch:

  • Regelmäßige Kompostgaben
  • Mulchen mit organischem Material
  • Vermeidung von Bodenverdichtung
  • Sparsamen Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln

Optimale Bewässerung

Wasser transportiert Nährstoffe. Nur bei gleichmäßiger Bodenfeuchtigkeit können die Wurzeln Nährstoffe optimal aufnehmen. Gießen Sie lieber seltener, dafür aber durchdringend. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie gute Voraussetzungen für gesunde, ertragreiche Obstbäume. Bedenken Sie: Jeder Garten ist einzigartig, und manchmal erfordert es etwas Experimentierfreude, um das optimale Düngeregime zu finden. Beobachten Sie Ihre Bäume genau und passen Sie Ihre Strategie bei Bedarf an. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür für die Bedürfnisse Ihrer Obstbäume – und werden mit schmackhaften Früchten belohnt!

Spezielle Betrachtungen für verschiedene Obstarten

Kernobst (Apfel, Birne)

Apfel- und Birnbäume haben oft spezifische Nährstoffbedürfnisse. Bei Kernobst ist besonders auf eine ausgewogene Kalium- und Calciumversorgung zu achten. Ein Calciummangel kann zur Stippigkeit bei Äpfeln führen, während ein Kaliummangel die Fruchtqualität beeinträchtigt. Magnesium spielt eine wichtige Rolle für die Blattgesundheit und Fruchtentwicklung.

Steinobst (Kirsche, Pflaume, Pfirsich)

Steinobstbäume reagieren empfindlich auf Stickstoffüberschüsse, die zu übermäßigem Wachstum und verminderter Fruchtqualität führen können. Ein ausgewogenes Verhältnis von Stickstoff zu Kalium ist entscheidend. Pfirsiche benötigen oft mehr Eisen, um Chlorosen zu vermeiden. Bei Kirschen ist auf eine ausreichende Bor-Versorgung zu achten, da ein Mangel zu Fruchtdeformationen führen kann.

Beerenobst (Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere)

Beerenobst hat einen erhöhten Bedarf an Spurenelementen. Erdbeeren reagieren empfindlich auf Eisenmangel, der sich in Chlorosen zeigt. Himbeeren benötigen oft mehr Magnesium und Kalium für eine gute Fruchtqualität. Bei Johannisbeeren ist auf eine ausreichende Stickstoffversorgung zu achten, um kräftiges Wachstum und hohe Erträge zu gewährleisten.

Exotische Früchte (Kiwi, Feige)

Kiwis haben einen hohen Bedarf an Kalium und reagieren empfindlich auf Magnesiummangel. Eine gute Eisenversorgung ist wichtig, um Chlorosen zu vermeiden. Feigen benötigen oft mehr Calcium, um Fruchtendenfäule zu verhindern. Bei beiden Obstarten ist auf eine ausgewogene Düngung zu achten, da sie empfindlich auf Nährstoffungleichgewichte reagieren können.

Ökologische Aspekte der Nährstoffversorgung

Nachhaltigkeit in der Düngung

Nachhaltige Düngung im Obstbau bedeutet, langfristig die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zu verbessern. Kompost und organische Dünger spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie fördern das Bodenleben und verbessern die Bodenstruktur. Eine Gründüngung mit Leguminosen kann den Stickstoffgehalt im Boden auf natürliche Weise erhöhen.

Auswirkungen auf die Umwelt

Übermäßige oder falsch angewendete Düngung kann negative Folgen für die Umwelt haben. Nährstoffauswaschung kann zur Belastung von Grundwasser und Oberflächengewässern führen. Eine bedarfsgerechte Düngung, die sich an Bodenanalysen orientiert, minimiert diese Risiken. Der Einsatz von Langzeitdüngern oder die Aufteilung der Düngergaben können helfen, Nährstoffverluste zu reduzieren.

Biologischer Obstanbau und Nährstoffmanagement

Im biologischen Obstanbau steht die Förderung eines gesunden Bodenlebens im Vordergrund. Hier kommen ausschließlich organische Düngemittel zum Einsatz. Mulchen und der Einsatz von Kompost spielen eine wichtige Rolle. Auch Gesteinsmehle werden zur Versorgung mit Spurenelementen eingesetzt. Die Nährstoffversorgung erfolgt oft indirekt über die Förderung der Bodenorganismen, die Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar machen.

Häufige Fehler und Missverständnisse

Überdüngung und ihre Folgen

Ein häufiger Fehler ist die Überdüngung, besonders mit Stickstoff. Dies kann zu übermäßigem Wachstum, verminderter Fruchtqualität und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge führen. Auch die Frostempfindlichkeit kann zunehmen. Eine bedarfsgerechte Düngung, basierend auf Bodenanalysen und Beobachtung der Pflanzen, ist der bessere Weg.

Vernachlässigung von Mikronährstoffen

Oft wird der Fokus zu stark auf die Hauptnährstoffe gelegt, während Mikronährstoffe vernachlässigt werden. Spurenelemente wie Eisen, Mangan oder Bor spielen jedoch eine wichtige Rolle für die Gesundheit und Produktivität der Obstbäume. Regelmäßige Blattanalysen können helfen, Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Ignorieren des Boden-pH-Werts

Der pH-Wert des Bodens beeinflusst maßgeblich die Verfügbarkeit von Nährstoffen. Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann trotz ausreichender Düngung zu Nährstoffmangel führen. Regelmäßige pH-Messungen und bei Bedarf eine Kalkung oder Versauerung des Bodens sind wichtig für eine optimale Nährstoffversorgung.

Ein ganzheitlicher Blick auf die Obstbaumpflege

Die Nährstoffversorgung von Obstbäumen ist ein komplexes Thema, das einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Es geht nicht nur darum, Dünger auszubringen, sondern den gesamten Lebensraum der Bäume zu betrachten. Ein gesunder Boden, eine vielfältige Begrünung und die Förderung nützlicher Organismen tragen ebenso zur Gesundheit und Produktivität der Obstbäume bei wie eine ausgewogene Nährstoffversorgung.

Zukünftig werden präzisere Analysemethoden und maßgeschneiderte Düngekonzepte eine noch gezieltere Nährstoffversorgung ermöglichen. Auch der Einsatz von Mykorrhiza-Pilzen zur Verbesserung der Nährstoffaufnahme gewinnt an Bedeutung. Letztendlich bleibt die aufmerksame Beobachtung der Bäume und die Erfahrung des Gärtners oder Obstbauern entscheidend für gesunde, ertragreiche Obstbäume.

Tags: Obst
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