Nährstoffmangel im Gemüsegarten erkennen und beheben

Nährstoffmangel im Gemüsegarten erkennen und beheben

Eine reiche Ernte setzt gesunde Pflanzen voraus. Doch was ist zu tun, wenn die Blätter plötzlich gelb werden oder das Wachstum ins Stocken gerät?

Wichtige Aspekte zum Nährstoffmangel

  • Typische Symptome: Verfärbungen, Wuchsstörungen, Nekrosen
  • Hauptnährstoffe: Stickstoff, Phosphor, Kalium
  • Sekundärnährstoffe: Kalzium, Magnesium, Schwefel
  • Regelmäßige Bodenanalysen für optimale Versorgung

Die Bedeutung einer ausgewogenen Nährstoffversorgung

Als ich vor Jahren meinen ersten Gemüsegarten anlegte, war ich der naiven Überzeugung, dass Säen und Gießen ausreichen würden. Bald zeigten meine Pflanzen jedoch merkwürdige Symptome. Erst durch die intensive Beschäftigung mit Nährstoffen wurde mir klar, wie entscheidend eine ausgewogene Versorgung für gesunde und ertragreiche Pflanzen ist.

Pflanzen benötigen für ihr optimales Wachstum verschiedene Nährstoffe in unterschiedlichen Mengen. Der Mangel eines Elements kann zu Mangelerscheinungen führen, die nicht nur das Aussehen beeinträchtigen, sondern auch Ertrag und Qualität der Früchte schmälern. Eine gute Nährstoffversorgung stärkt zudem die Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge.

Essentielle Pflanzennährstoffe

Zu den essentiellen Pflanzennährstoffen gehören:

  • Hauptnährstoffe: Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K)
  • Sekundärnährstoffe: Kalzium (Ca), Magnesium (Mg), Schwefel (S)
  • Spurenelemente: Eisen, Mangan, Bor, Zink, Kupfer, Molybdän

Jeder dieser Nährstoffe erfüllt spezifische Funktionen in der Pflanze. So ist Stickstoff beispielsweise entscheidend für das Blattwachstum, Phosphor für die Wurzelbildung und Kalium für die Fruchtentwicklung.

Nährstoffmangel bei Gemüsepflanzen erkennen

Nährstoffmangel zeigt sich häufig durch charakteristische Symptome an den Pflanzen. In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich gelernt, meine Pflanzen genau zu beobachten. Hier einige typische Anzeichen:

Allgemeine Anzeichen für Nährstoffmangel

Wachstumsstörungen

Pflanzen mit Nährstoffmangel bleiben oft im Wuchs zurück. Sie wirken kümmerlich und entwickeln sich langsamer als gesunde Exemplare. Besonders auffällig ist dies bei Stickstoffmangel, der zu generell schwachem Wachstum führt.

Verfärbungen der Blätter

Viele Nährstoffmängel äußern sich durch Verfärbungen der Blätter. Dabei ist es wichtig, auf das Muster der Verfärbung zu achten:

  • Eine gleichmäßige Aufhellung der gesamten Pflanze deutet oft auf Stickstoffmangel hin
  • Gelbe Blattadern bei grünen Blättern können ein Zeichen für Eisenmangel sein
  • Violette Verfärbungen weisen häufig auf Phosphormangel hin

Verformungen und Nekrosen

Bei schweren Mängeln können sich Blätter verformen oder absterben. Nekrosen, also abgestorbene Gewebebereiche, treten besonders bei Kalziummangel auf, etwa als Blütenendfäule bei Tomaten.

Spezifische Symptome für Hauptnährstoffe

Stickstoffmangel

Stickstoffmangel gehört zu den häufigsten Nährstoffmängeln im Garten. Typische Anzeichen sind:

  • Hellgrüne bis gelbliche Verfärbung der gesamten Pflanze
  • Beginnend an den älteren Blättern
  • Schwaches Wachstum und dünne Stängel
  • Vorzeitiger Blattfall

Phosphormangel

Phosphor spielt eine besonders wichtige Rolle für die Wurzelentwicklung. Mangelsymptome sind:

  • Dunkelgrüne bis violette Verfärbung der Blätter
  • Verzögertes Wachstum
  • Schlechte Blüten- und Fruchtbildung

Kaliummangel

Kalium ist entscheidend für die Fruchtbildung. Bei Mangel zeigen sich:

  • Gelbliche bis bräunliche Blattränder, beginnend an älteren Blättern
  • Welke Blätter trotz ausreichender Bewässerung
  • Schlechte Fruchtqualität und -haltbarkeit

Anzeichen für Mangel an Sekundärnährstoffen

Kalziummangel

Kalzium ist unerlässlich für die Zellwandstabilität. Mangelsymptome sind:

  • Absterben von Blattspitzen und Wurzelspitzen
  • Blütenendfäule bei Tomaten und Paprika
  • Herzfäule bei Sellerie

Magnesiummangel

Magnesium ist ein zentraler Bestandteil des Chlorophylls. Bei Mangel zeigen sich:

  • Aufhellung zwischen den Blattadern, beginnend an älteren Blättern
  • Blätter werden brüchig und fallen vorzeitig ab

Schwefelmangel

Schwefel ist wichtig für die Eiweißbildung. Mangelsymptome ähneln dem Stickstoffmangel:

  • Gleichmäßige Aufhellung der jüngeren Blätter
  • Kleinere Blätter und verlangsamtes Wachstum

Die aufmerksame Beobachtung dieser Symptome ist der erste Schritt zur Diagnose von Nährstoffmängeln. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfehle ich eine Bodenanalyse. So können Sie gezielt die fehlenden Nährstoffe ergänzen und Ihre Pflanzen optimal versorgen.

Warum unsere Gemüsepflanzen manchmal hungern

Der Boden macht den Unterschied

Es ist faszinierend, wie sehr der Boden die Nährstoffversorgung unserer Pflanzen beeinflusst. Sandige Böden sind wie ein Sieb - die Nährstoffe rieseln einfach durch. Lehmige Böden hingegen können so dicht sein, dass die Wurzeln kaum rankommen. Und dann ist da noch die Sache mit dem pH-Wert: Er entscheidet, ob die Nährstoffe überhaupt verfügbar sind. Die meisten Gemüsepflanzen mögen es zwischen 6,0 und 7,0 - nicht zu sauer, nicht zu basisch.

Wenn der Regen alles wegspült

Starkregen kann ein echtes Problem sein. Er wäscht die Nährstoffe einfach aus dem Boden, besonders wenn er sandig ist. Und an Hängen oder windigen Stellen? Da kann der kostbare Oberboden regelrecht davongetragen werden.

Die Kunst des richtigen Düngens

Zu wenig Dünger ist offensichtlich nicht gut, aber zu viel? Das kann genauso schädlich sein. Es stört das empfindliche Gleichgewicht im Boden und kann sogar das Wachstum beeinträchtigen. Manchmal blockiert ein Überangebot bestimmter Nährstoffe die Aufnahme anderer.

Das Wetter spielt mit

Extreme Temperaturen machen es den Pflanzen schwer, Nährstoffe aufzunehmen. Und in Trockenperioden? Da stehen die Pflanzen quasi vor einem gedeckten Tisch, können aber nichts zu sich nehmen, weil die Nährstoffe nur in gelöster Form aufgenommen werden können.

Wie wir Nährstoffmangel vorbeugen können

Den Boden unter die Lupe nehmen

Eine Bodenanalyse alle paar Jahre ist Gold wert. Sie verrät uns, was im Boden los ist und wo wir nachjustieren müssen. Viele Gartencenter bieten solche Analysen an, oder man besorgt sich ein Probenset für ein Labor.

Den pH-Wert im Auge behalten

Je nachdem, was die Analyse sagt, müssen wir vielleicht den pH-Wert anpassen. Kalk macht den Boden basischer, Schwefel oder Torf saurer. Aber Vorsicht: Langsam und schrittweise ist hier die Devise, sonst überfordern wir die Bodenlebewesen.

Abwechslung auf den Beeten

Fruchtwechsel ist wie eine ausgewogene Diät für den Boden. Jede Pflanze hat andere Vorlieben und Fähigkeiten bei der Nährstoffaufnahme. Und mit durchdachter Mischkultur können wir das optimal nutzen. Tomaten und Basilikum sind zum Beispiel ein Dream-Team im Beet.

Grüne Helfer und Mulch

Gründüngung mit Pflanzen wie Lupinen oder Klee ist wie eine Frischzellenkur für den Boden. Sie bringen Stickstoff und verbessern die Bodenstruktur. Und Mulchen? Das schützt nicht nur vor Austrocknung und Unkraut, sondern liefert beim Verrotten auch noch Nährstoffe.

Der Komposthaufen - unser bester Freund

Ein gut gepflegter Kompost ist ein wahres Wunderwerk. Neben den üblichen Verdächtigen wie Küchen- und Gartenabfällen können auch Kaffeesatz oder zerkleinerte Eierschalen rein. Der fertige Kompost ist nicht nur Dünger, sondern verbessert auch die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben.

In meinen Anfängen als Gärtnerin dachte ich, mehr Dünger wäre immer besser. Das Ergebnis? Verbrannte Pflanzen und ein völlig aus dem Gleichgewicht geratener Garten. Heute setze ich auf ein ausgewogenes Nährstoffmanagement und beobachte meine Pflanzen genau. Es ist erstaunlich, wie selbst kleine Änderungen in der Bodenpflege große Auswirkungen haben können.

Diese vorbeugenden Maßnahmen sind der Grundstein für einen gesunden, ertragreichen Gemüsegarten. Aber denken Sie daran: Jeder Garten ist einzigartig. Es braucht manchmal etwas Experimentierfreude, um die perfekte Balance zu finden. Doch der Aufwand lohnt sich - ein gut versorgter Boden belohnt uns mit kräftigen, widerstandsfähigen Pflanzen und einer reichen Ernte.

Nährstoffmangel im Gemüsegarten beheben - Tipps und Tricks

Wenn unsere Gemüsepflanzen Mangelerscheinungen zeigen, müssen wir handeln. Es gibt verschiedene Wege, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Lassen Sie uns einen Blick auf bewährte Methoden und Düngemittel werfen.

Organische Düngemittel - Nahrung für Boden und Pflanzen

Meine Erfahrung zeigt: Organische Dünger sind oft die beste Wahl für einen gesunden Gemüsegarten.

Kompost und Mist - Allrounder für den Garten

Nichts geht über eine großzügige Schicht reifen Kompost im Gemüsebeet. Er liefert nicht nur Nährstoffe, sondern verbessert auch die Bodenstruktur. Gut verrotteter Pferdemist ist ebenfalls ein Segen für den Garten - er fördert das Bodenleben und nährt die Pflanzen.

Gründüngung und Pflanzenjauchen - Grüne Helfer

Lupinen oder Klee als Gründüngung sind wahre Stickstofflieferanten. Und wer hätte gedacht, dass Unkraut so nützlich sein kann? Brennnessel- oder Beinwelljauche versorgen unsere Pflanzen mit schnell verfügbaren Nährstoffen.

Hornspäne und Co. - Langsam, aber stetig

Für hungrige Pflanzen wie Tomaten oder Kohl sind Hornspäne ideal. Sie geben langsam Stickstoff ab und versorgen die Pflanzen über längere Zeit. Spezielle organische Gemüsedünger aus dem Handel sind oft perfekt auf die Bedürfnisse unserer Gartengewächse abgestimmt.

Mineralische Düngemittel - Schnelle Hilfe mit Bedacht

Manchmal brauchen wir eine rasche Lösung - hier können mineralische Dünger helfen.

Vor- und Nachteile - Ein zweischneidiges Schwert

Mineralische Dünger wirken schnell und lassen sich präzise dosieren. Allerdings können sie bei übermäßigem Einsatz das Bodenleben stören und zu Auswaschungen führen. Mein Rat: Setzen Sie sie gezielt bei akuten Mangelsituationen ein.

Den richtigen Dünger finden - Nicht alles passt überall

Je nach Mangel gibt es verschiedene Optionen. Kalkammonsalpeter oder Hornmehl helfen bei Stickstoffmangel, Kalimagnesia bei Kaliummangel. Ein Blick auf die Nährstoffzusammensetzung lohnt sich immer.

Vorsicht bei der Anwendung - Weniger ist oft mehr

Bitte beachten Sie die Anwendungshinweise genau. Zu viel des Guten kann zu Verbrennungen an den Pflanzen führen. Verteilen Sie den Dünger gleichmäßig und arbeiten Sie ihn leicht in den Boden ein.

Blattdüngung - Erste Hilfe für Pflanzen in Not

Bei akutem Mangel kann eine Blattdüngung Wunder wirken. Verwenden Sie spezielle Blattdünger und sprühen Sie sie fein auf die Blätter - am besten abends oder bei bedecktem Himmel.

Spezielle Dünger - Maßgeschneiderte Lösungen

Für manche Gemüsearten gibt es speziell zusammengesetzte Dünger.

Tomatendünger - Für pralle Früchte

Tomatendünger enthalten oft mehr Kalium und weniger Stickstoff. Das fördert die Fruchtbildung und beugt Krankheiten vor. Ein Geheimtipp: Selbst angesetzte Brennnesseljauche ist ein hervorragender Tomatendünger.

Universaldünger - Der Allrounder im Beet

Universaldünger für Gemüse sind praktisch, wenn Sie verschiedene Sorten in einem Beet anbauen. Sie haben eine ausgewogene Zusammensetzung und eignen sich für die meisten Gemüsearten.

Denken Sie daran: Eine gute Bodenpflege und durchdachte Fruchtfolge sind die Basis für gesundes Gemüse. Düngen Sie mit Augenmaß und beobachten Sie Ihre Pflanzen genau. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, was Ihr Gemüsegarten braucht. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Pflanzen entwickeln, wenn man ihnen die richtige Pflege zukommen lässt.

Nachhaltiger Nährstoffkreislauf im Garten - Mehr als nur Düngen

Ein gesunder Garten lebt von einem ausgewogenen Nährstoffkreislauf. Es geht dabei nicht nur darum, dem Boden ständig neue Nährstoffe zuzuführen, sondern vielmehr darum, die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen und zu erhalten. Das klingt kompliziert, ist es aber gar nicht, wenn man ein paar grundlegende Prinzipien beachtet.

Das Bodenleben - Unser unsichtbarer Helfer

Ein lebendiger Boden ist der Schlüssel zu einem nachhaltigen Nährstoffkreislauf. Die unzähligen Mikroorganismen, Pilze und Kleinstlebewesen sind wahre Meister darin, organisches Material in pflanzenverfügbare Nährstoffe umzuwandeln. Um dieses faszinierende Bodenleben zu fördern, gibt es ein paar einfache Tricks:

  • Regelmäßig Kompost ausbringen - das ist wie ein Festmahl für unsere kleinen Bodenhelfer
  • Mulchen mit organischem Material - schützt nicht nur vor Austrocknung, sondern nährt auch den Boden
  • Auf chemische Dünger und Pestizide verzichten - die können das empfindliche Gleichgewicht im Boden stören
  • Den Boden möglichst wenig bearbeiten - jede Störung ist wie ein Erdbeben für die Bodenlebewesen

In meinem eigenen Garten habe ich nach einigen Jahren konsequenten Mulchens eine erstaunliche Veränderung beobachtet: Der Boden wurde deutlich lockerer und konnte Feuchtigkeit viel besser halten. Es war, als hätte ich einen völlig neuen Gartenboden bekommen!

Pflanzenreste - Nährstoffbomben, die oft unterschätzt werden

Wer hätte gedacht, dass Pflanzenreste so wertvoll sein können? Statt sie zu entsorgen, sollten wir sie als das sehen, was sie sind: Nährstoffbomben für unseren Garten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Schätze zu nutzen:

  • Kompostieren von Schnittgut und Ernteresten - so entsteht 'schwarzes Gold' für den Garten
  • Mulchen mit gehäckseltem Material - schützt und nährt gleichzeitig
  • Gründüngung mit schnellwachsenden Pflanzen - ein natürlicher Dünger, der auch noch schön aussieht
  • Belassen von Wurzelresten im Boden - die verrotten und lockern den Boden auf

Besonders effektiv ist es, verschiedene Methoden zu kombinieren. Ich säe zum Beispiel nach der Ernte gerne eine Gründüngung aus und hacke sie im Frühjahr unter. Das ist wie eine Frischzellenkur für den Boden!

Wasser - Der oft vergessene Faktor im Nährstoffkreislauf

Wasser ist nicht nur lebenswichtig für Pflanzen, es spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffaufnahme. Eine effiziente Wassernutzung ist daher unerlässlich für einen nachhaltigen Nährstoffkreislauf. Hier ein paar Tipps, die sich bei mir bewährt haben:

  • Tröpfchenbewässerung statt Gießkanne oder Rasensprenger - spart Wasser und versorgt die Pflanzen gezielt
  • Mulchen zur Reduzierung der Verdunstung - hält den Boden feucht und kühl
  • Regenwassernutzung - kostenlos und pflanzenfreundlich
  • Bodenverbesserung zur Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit - ein gut strukturierter Boden ist wie ein Schwamm

In trockenen Sommern habe ich mit einer einfachen Tröpfchenbewässerung wahre Wunder erlebt. Die Pflanzen bekommen genau die Wassermenge, die sie brauchen, und die Nährstoffe bleiben da, wo sie hingehören - im Boden und nicht im Grundwasser.

Typische Düngefehler und wie man sie vermeidet

Trotz bester Absichten passieren bei der Düngung immer wieder Fehler, die den Nährstoffkreislauf aus dem Gleichgewicht bringen können. Hier sind einige der häufigsten Stolpersteine:

Überdüngung - Wenn gut gemeint das Gegenteil bewirkt

Zu viel des Guten schadet - das gilt besonders für die Düngung. Eine Überdüngung kann zu einer ganzen Reihe von Problemen führen:

  • Verbrennungen an Pflanzen - als hätten sie einen Sonnenbrand
  • Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser - verschwendet und umweltschädlich
  • Hemmung der Aufnahme anderer Nährstoffe - ein Nährstoff blockiert den anderen
  • Förderung von Schädlingen und Krankheiten - geschwächte Pflanzen sind anfälliger

Besonders problematisch ist die Überdüngung mit Stickstoff. Die Pflanzen bilden dann oft viel Blattmasse, sind aber anfälliger für Krankheiten und Schädlinge - wie überernährte Kinder, die ständig krank sind.

Ungleichmäßige Verteilung - Wenn einige zu viel und andere zu wenig bekommen

Eine ungleichmäßige Verteilung von Nährstoffen führt zu Über- und Unterversorgung auf engem Raum. Das kann passieren durch:

  • Ungleichmäßiges Ausbringen von Dünger - als würde man beim Kochen das Salz nur an einer Stelle ins Essen geben
  • Konzentration von Kompost oder Mist an einer Stelle - wie ein zu großes Stück Butter auf dem Brot
  • Fehlendes Einarbeiten von Düngemitteln - als würde man Kräuter nur auf die Suppe legen, statt sie unterzurühren

Um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten, empfiehlt es sich, Dünger in mehreren kleinen Gaben auszubringen und gut einzuarbeiten. Das ist zwar etwas mehr Arbeit, zahlt sich aber durch gesündere Pflanzen aus.

Vernachlässigung von Spurenelementen - Die kleinen, aber wichtigen Helfer

Oft konzentriert man sich bei der Düngung auf die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium. Dabei werden Spurenelemente wie Eisen, Mangan oder Bor leicht vergessen. Diese sind zwar nur in geringen Mengen nötig, aber für viele Stoffwechselprozesse unerlässlich. Ein Mangel kann zu Wachstumsstörungen und Ertragseinbußen führen - als würde man beim Backen das Backpulver vergessen.

Eine gute Versorgung mit Spurenelementen erreicht man durch:

  • Verwendung von Kompost - ein natürlicher Allrounder
  • Einsatz von Algenpräparaten - ein Multivitamin für Pflanzen
  • Gezielte Düngung bei nachgewiesenem Mangel - wie eine Vitamintablette für Menschen

In meinem Garten habe ich festgestellt, dass besonders Tomaten und Paprika von einer zusätzlichen Gabe Spurenelemente profitieren. Die Früchte werden aromatischer und die Pflanzen insgesamt vitaler - als hätten sie einen Energieschub bekommen.

Der Weg zur grünen Ernte

Ein nachhaltiger Nährstoffkreislauf im Garten erfordert aufmerksame Beobachtung und gezielte Maßnahmen. Indem wir das Bodenleben fördern, Pflanzenreste sinnvoll nutzen und effizient bewässern, schaffen wir die Grundlage für gesunde, ertragreiche Pflanzen. Gleichzeitig gilt es, typische Fehler wie Überdüngung oder die Vernachlässigung von Spurenelementen zu vermeiden.

Die Herausforderung besteht darin, die Bedürfnisse der Pflanzen zu erkennen und den Boden als lebendiges System zu begreifen. Mit etwas Übung und Geduld entwickelt man ein Gespür dafür, wann und wie gedüngt werden muss. Das Ergebnis sind nicht nur prächtige Pflanzen, sondern auch ein Garten, der im Einklang mit der Natur steht und Jahr für Jahr reiche Ernte beschert.

Ein gesunder Nährstoffkreislauf ist die Basis für einen blühenden Garten. Mit den richtigen Maßnahmen und etwas Fingerspitzengefühl werden Sie schon bald die Früchte Ihrer Arbeit ernten können - im wahrsten Sinne des Wortes! Und glauben Sie mir, es gibt nichts Befriedigenderes, als die erste selbstgezogene Tomate zu ernten oder den Duft frischer Kräuter aus dem eigenen Garten zu genießen. Also, ran an die Gartenarbeit und viel Spaß beim Experimentieren!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie erkennt man Nährstoffmangel bei Gemüsepflanzen im eigenen Garten?
    Nährstoffmangel bei Gemüsepflanzen zeigt sich durch charakteristische Symptome. Typische Anzeichen sind Wachstumsstörungen, bei denen Pflanzen kümmerlich bleiben und sich langsamer entwickeln. Verfärbungen der Blätter sind besonders aussagekräftig: Eine gleichmäßige Aufhellung deutet oft auf Stickstoffmangel hin, gelbe Blattadern bei grünen Blättern können Eisenmangel signalisieren, während violette Verfärbungen häufig Phosphormangel anzeigen. Bei schweren Mängeln treten Verformungen und Nekrosen auf - abgestorbene Gewebebereiche, die besonders bei Kalziummangel als Blütenendfäule bei Tomaten sichtbar werden. Wichtig ist die aufmerksame Beobachtung der Pflanzen: Beginnen die Symptome an älteren oder jüngeren Blättern? Sind sie gleichmäßig verteilt oder konzentrieren sie sich auf bestimmte Bereiche? Diese Details helfen bei der gezielten Diagnose und Behandlung.
  2. Welche typischen Symptome zeigen sich bei Stickstoffmangel an Gemüsepflanzen?
    Stickstoffmangel gehört zu den häufigsten Nährstoffmängeln im Gemüsegarten und zeigt sich durch sehr charakteristische Symptome. Die gesamte Pflanze verfärbt sich hellgrün bis gelblich, wobei die Verfärbung typischerweise an den älteren Blättern beginnt. Die Pflanzen zeigen schwaches Wachstum mit dünnen, schwächlichen Stängeln. Ein weiteres typisches Merkmal ist der vorzeitige Blattfall - die Pflanze stößt die älteren Blätter ab, um die verbliebenen Nährstoffe zu den jüngeren Pflanzenteilen zu transportieren. Die Stängel bleiben dünn und die gesamte Pflanze wirkt schwächlich. Bei Gemüsepflanzen wie Kohl oder Salat ist die Verfärbung besonders gut erkennbar, da sie normalerweise ein kräftiges Grün aufweisen. Stickstoff ist essentiell für die Chlorophyllbildung und das Blattwachstum, daher sind diese Bereiche bei Mangel am stärksten betroffen.
  3. Warum ist eine regelmäßige Bodenanalyse für den Gemüsegarten wichtig?
    Eine regelmäßige Bodenanalyse ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Gemüsegarten, da sie gezielt aufzeigt, welche Nährstoffe fehlen oder im Überfluss vorhanden sind. Sie verhindert sowohl Mangelerscheinungen als auch Überdüngung, die beide schädlich für Pflanzen und Umwelt sind. Die Analyse verrät den pH-Wert, der entscheidend für die Nährstoffverfügbarkeit ist - bei falschem pH-Wert können trotz ausreichender Düngung Mängel auftreten. Zudem zeigt sie den Gehalt an Hauptnährstoffen (Stickstoff, Phosphor, Kalium) und wichtigen Sekundärnährstoffen auf. Dadurch kann gezielt gedüngt werden, was nicht nur Kosten spart, sondern auch die Umwelt schont. Eine Bodenanalyse alle 3-4 Jahre ermöglicht es, Veränderungen im Boden rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Viele Gartencenter bieten entsprechende Analysen an, oder man nutzt Testsets für zu Hause.
  4. Welche Rolle spielt der pH-Wert bei der Nährstoffaufnahme von Gemüsepflanzen?
    Der pH-Wert ist entscheidend für die Nährstoffaufnahme, da er bestimmt, ob Nährstoffe überhaupt pflanzenverfügbar sind. Die meisten Gemüsepflanzen bevorzugen einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 - nicht zu sauer, nicht zu basisch. Bei falschen pH-Werten können Nährstoffe im Boden blockiert werden: In sauren Böden (pH unter 6) sind Phosphor, Kalium und Magnesium oft schlecht verfügbar, während alkalische Böden (pH über 7) die Aufnahme von Eisen, Mangan und anderen Spurenelementen behindern. Selbst bei ausreichender Düngung können so Mangelerscheinungen auftreten. Ist der Boden zu sauer, hilft Kalk zur pH-Wert-Anhebung. Zu basische Böden lassen sich mit Schwefel oder Torf ansäuern. Wichtig ist dabei, langsam und schrittweise vorzugehen, um die Bodenlebewesen nicht zu überfordern. Eine regelmäßige pH-Wert-Messung sollte daher zur Grundausstattung jedes Gemüsegärtners gehören.
  5. Wie wirkt sich das Bodenleben auf die Nährstoffversorgung im Gemüsegarten aus?
    Das Bodenleben ist der Motor des Nährstoffkreislaufs im Gemüsegarten. Millionen von Mikroorganismen, Pilzen, Würmern und anderen Bodenlebewesen wandeln organisches Material kontinuierlich in pflanzenverfügbare Nährstoffe um. Sie zersetzen Kompost, Pflanzenreste und organische Dünger und machen die darin enthaltenen Nährstoffe für die Pflanzen zugänglich. Mykorrhiza-Pilze gehen symbiotische Verbindungen mit Pflanzenwurzeln ein und erweitern deren Reichweite enorm, wodurch mehr Nährstoffe aufgenommen werden können. Bakterien fixieren Stickstoff aus der Luft und stellen ihn den Pflanzen zur Verfügung. Ein aktives Bodenleben verbessert auch die Bodenstruktur, was die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit erhöht. Um dieses wertvolle Bodenleben zu fördern, sollte auf chemische Dünger und Pestizide verzichtet werden. Stattdessen helfen regelmäßige Kompostgaben, Mulchen und schonende Bodenbearbeitung dabei, ein gesundes Bodenleben zu erhalten.
  6. Worin unterscheiden sich organische und mineralische Düngemittel für Gemüsepflanzen?
    Organische und mineralische Düngemittel unterscheiden sich grundlegend in ihrer Wirkungsweise und ihrem Einfluss auf den Garten. Organische Düngemittel wie Kompost, Hornspäne oder Mist wirken langsam und nachhaltig, da sie erst durch Bodenorganismen zersetzt werden müssen. Sie verbessern die Bodenstruktur, fördern das Bodenleben und geben Nährstoffe kontinuierlich ab. Dadurch ist eine Überdüngung praktisch unmöglich. Mineralische Düngemittel hingegen wirken schnell und direkt, da die Nährstoffe sofort pflanzenverfügbar sind. Sie lassen sich präzise dosieren und sind bei akutem Nährstoffmangel die erste Wahl. Allerdings können sie bei Überdosierung zu Verbrennungen führen und das Bodenleben belasten. Zudem werden sie leichter ausgewaschen. Optimal ist eine Kombination: organische Dünger für die Grundversorgung und bei Bedarf mineralische Dünger für gezielte Nährstoffgaben. Dies gewährleistet sowohl schnelle Hilfe als auch langfristige Bodengesundheit.
  7. Wie unterscheidet sich Mulchen von traditioneller Bodenbearbeitung im Gemüsegarten?
    Mulchen und traditionelle Bodenbearbeitung verfolgen völlig unterschiedliche Philosophien. Beim Mulchen wird der Boden mit organischem Material wie Stroh, Laub oder Grasschnitt bedeckt, um das natürliche Waldbodenkonzept nachzuahmen. Dies schützt vor Austrocknung, unterdrückt Unkraut und nährt beim Verrotten kontinuierlich die Bodenlebewesen. Der Boden bleibt dabei weitgehend ungestört. Traditionelle Bodenbearbeitung hingegen setzt auf regelmäßiges Umgraben, Hacken und Lockern. Dies durchlüftet zwar kurzfristig den Boden, stört aber das empfindliche Gefüge der Bodenlebewesen erheblich. Jede Bodenbearbeitung ist wie ein kleines Erdbeben für Mikroorganismen und Pilznetzwerke. Mulchen erhält die natürliche Bodenstruktur, reduziert den Gießaufwand und führt langfristig zu einem lockeren, fruchtbaren Boden. Die traditionelle Bearbeitung erfordert mehr körperlichen Einsatz und kann bei falscher Anwendung zu Verdichtungen führen. Moderne Gärtner setzen daher zunehmend auf das schonende Mulchverfahren.
  8. Was sind die charakteristischen Anzeichen für Kalziummangel bei Tomaten und Paprika?
    Kalziummangel bei Tomaten und Paprika zeigt sich durch ein sehr charakteristisches und unverwechselbares Symptom: die Blütenendfäule. Dabei entstehen dunkle, eingesunkene Flecken am Blütenende der Früchte (gegenüber dem Stielansatz), die sich braun bis schwarz verfärben und oft kreisförmig ausbreiten. Diese Nekrosen beginnen meist als kleine, wässrige Stellen und werden mit der Zeit größer und dunkler. Die betroffenen Früchte sind nicht mehr genießbar und müssen entsorgt werden. Kalzium ist entscheidend für die Zellwandstabilität, daher führt Mangel zu instabilen Zellwänden, die kollabieren. Interessant ist, dass Blütenendfäule nicht immer durch echten Kalziummangel im Boden entsteht, sondern oft durch unregelmäßige Wasserversorgung. Kalzium wird nur mit dem Wasserstrom transportiert - bei Trockenheit kann es nicht zu den Früchten gelangen, selbst wenn genug im Boden vorhanden ist. Daher ist eine gleichmäßige Bewässerung genauso wichtig wie eine ausreichende Kalziumversorgung.
  9. Wo kann man qualitatives Saatgut und Düngemittel für den Gemüsegarten kaufen?
    Qualitatives Saatgut und Düngemittel für den Gemüsegarten erhält man bei verschiedenen Anbietern. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine große Auswahl an hochwertigen Produkten mit kompetenter Beratung. Hier findet man sowohl bewährte Standardsorten als auch seltene und biologische Varianten. Local ansässige Gartencenter haben den Vorteil der persönlichen Beratung und kennen die regionalen Gegebenheiten gut. Baumärkte führen ebenfalls Grundsortimente, allerdings oft mit begrenzter Auswahl. Beim Kauf sollte man auf Qualitätsmerkmale achten: Bei Saatgut sind Keimfähigkeitsangaben, Haltbarkeitsdatum und Sortenreinheit wichtig. Biologisch zertifiziertes Saatgut garantiert pestizidfreie Anzucht. Bei Düngemitteln sollte die Nährstoffzusammensetzung klar deklariert sein. Erfahrene Online-Gartenshops punkten oft mit detaillierten Produktbeschreibungen und Kundenbewertungen. Wichtig ist, dass der Händler fachkundige Beratung bietet und bei Problemen erreichbar ist. Samen.de beispielsweise kombiniert umfassendes Sortiment mit Gartenexpertise.
  10. Welche Gartendünger eignen sich am besten für verschiedene Gemüsearten?
    Verschiedene Gemüsearten haben unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse, daher sollten Dünger gezielt ausgewählt werden. Starkzehrer wie Tomaten, Kohl und Kürbis benötigen viel Stickstoff und profitieren von Hornspänen oder speziellem Tomatendünger mit erhöhtem Kaliumanteil für bessere Fruchtbildung. Mittelzehrer wie Möhren, Radieschen und Zwiebeln kommen mit Kompost oder milden organischen Universaldüngern aus. Schwachzehrer wie Bohnen und Erbsen benötigen wenig zusätzliche Düngung, da sie als Leguminosen selbst Stickstoff aus der Luft fixieren können. Gartenfachhändler wie samen.de führen speziell abgestimmte Düngemischungen für verschiedene Gemüsegruppen. Grundsätzlich sind organische Dünger wie reifer Kompost, Hornmehl oder fermentierte Pflanzenjauchen die erste Wahl, da sie schonend und nachhaltig wirken. Bei akutem Nährstoffmangel können gezielt mineralische Ergänzungsdünger eingesetzt werden. Wichtig ist, die Dosierungsangaben zu beachten und lieber mehrmals schwach als einmal zu stark zu düngen.
  11. Wie wirken sich Spurenelemente auf die Pflanzengesundheit im Gemüsebau aus?
    Spurenelemente sind zwar nur in geringsten Mengen nötig, aber für die Pflanzengesundheit absolut essentiell. Sie fungieren als Katalysatoren in wichtigen Stoffwechselprozessen und beeinflussen Wachstum, Widerstandskraft und Fruchtqualität erheblich. Eisen ist zentral für die Chlorophyllbildung - Mangel führt zu Eisenchlorose mit charakteristisch gelben Blättern bei grünen Adern. Mangan aktiviert Enzyme für Photosynthese und Proteinbildung. Bor ist wichtig für Zellwandbildung und Pollenschlauchwachstum - Mangel führt zu Herzfäule bei Rüben oder rissigen Möhren. Zink beeinflusst Wachstumsregulation und Fruchtansatz. Kupfer stärkt die Zellwände und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten. Molybdän ist für Stickstoffstoffwechsel unerlässlich. Ein ausgewogenes Angebot aller Spurenelemente verbessert die allgemeine Vitalität der Pflanzen, macht sie widerstandsfähiger gegen Stress und Krankheiten und erhöht oft auch Geschmack und Nährstoffgehalt der Früchte. Kompost und organische Dünger liefern meist eine gute Spurenelementmischung.
  12. Was sind die biochemischen Prozesse bei der Nährstoffaufnahme durch Pflanzenwurzeln?
    Die Nährstoffaufnahme durch Pflanzenwurzeln ist ein komplexer biochemischer Prozess, der aktive und passive Transportmechanismen umfasst. Nährstoffe liegen im Boden meist als Ionen vor und müssen durch die Zellmembran der Wurzelhaare transportiert werden. Beim passiven Transport folgen Nährstoffe dem Konzentrationsgefälle durch Diffusion oder werden mit dem Wasserstrom aufgenommen. Beim aktiven Transport pumpen spezielle Transportproteine Nährstoffe auch gegen das Konzentrationsgefälle in die Pflanze - dies kostet Energie in Form von ATP. Die Wurzeln scheiden außerdem organische Säuren aus, die den pH-Wert in der Rhizosphäre senken und schwer lösliche Nährstoffe mobilisieren. Mykorrhiza-Pilze erweitern das Wurzelsystem erheblich und können Nährstoffe aus größerer Entfernung heranschaffen. Besonders Phosphor wird oft durch diese Symbiose besser verfügbar. Die Nährstoffaufnahme ist temperaturabhängig und funktioniert nur bei ausreichender Bodenfeuchte, da Nährstoffe nur in gelöster Form aufgenommen werden können.
  13. Wie beeinflussen Mikroorganismen die Bodenfruchtbarkeit im Gemüsegarten?
    Mikroorganismen sind die unsichtbaren Helden der Bodenfruchtbarkeit und beeinflussen praktisch alle wichtigen Bodenprozesse. Bakterien, Pilze, Actinomyceten und andere Kleinstlebewesen zersetzen organische Substanz und wandeln sie in pflanzenverfügbare Nährstoffe um - ohne sie gäbe es keinen funktionierenden Nährstoffkreislauf. Stickstofffixierende Bakterien wie Rhizobium leben in Symbiose mit Leguminosen und wandeln atmosphärischen Stickstoff in Ammonium um. Andere Bakterien oxidieren Ammonium zu Nitrat und machen es pflanzenverfügbar. Mykorrhiza-Pilze verbinden sich mit Pflanzenwurzeln und verbessern die Nährstoff- und Wasseraufnahme drastisch. Mikroorganismen produzieren auch Enzyme, die schwer lösliche Mineralien aufschließen, sowie wachstumsfördernde Substanzen. Sie verbessern die Bodenstruktur durch Schleimproduktion, was die Krümelbildung fördert und die Wasserspeicherfähigkeit erhöht. Ein aktives Mikrobienleben unterdrückt auch schädliche Krankheitserreger und macht den Boden widerstandsfähiger. Organische Düngung, Mulchen und der Verzicht auf Pestizide fördern diese wertvollen Bodenlebewesen.
  14. Welche Rolle spielt der Nährstoffkreislauf für nachhaltigen Gemüseanbau?
    Der Nährstoffkreislauf ist das Herzstück nachhaltigen Gemüseanbaus und ahmt natürliche Ökosysteme nach, wo nichts verloren geht. In einem geschlossenen Kreislauf werden Pflanzenreste, Ernteabfälle und organische Materialien kompostiert und wieder dem Boden zugeführt. Dies reduziert die Abhängigkeit von externen Düngemitteln erheblich und schont Ressourcen. Gründüngung und Fruchtfolge spielen zentrale Rollen: Leguminosen reichern Stickstoff an, Tiefwurzler holen Nährstoffe aus unteren Bodenschichten nach oben. Mulchen schließt den Kreislauf, indem es kontinuierlich organische Substanz liefert. Ein funktionierender Nährstoffkreislauf verbessert langfristig die Bodenfruchtbarkeit, reduziert Erosion und Nährstoffauswaschung. Das Bodenleben wird gefördert, was die natürliche Schädlingsregulierung unterstützt. Ökonomisch spart ein optimierter Kreislauf Düngerkosten und erhöht die Bodenwertsteigerung. Gleichzeitig entstehen widerstandsfähigere Pflanzen mit oft besserer Lagerfähigkeit und höherem Nährstoffgehalt. Nachhaltiger Anbau bedeutet, mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie.
  15. Wie kann man eine Gründüngung im Gemüsegarten richtig anlegen und nutzen?
    Eine Gründüngung ist eine der wertvollsten Methoden zur natürlichen Bodenverbesserung im Gemüsegarten. Nach der Haupternte werden schnellwachsende Pflanzen wie Lupinen, Klee, Phacelia oder Ölrettich gesät. Diese Gründüngungspflanzen haben verschiedene Funktionen: Leguminosen wie Lupinen und Klee fixieren Luftstickstoff und reichern den Boden damit an. Tiefwurzelnde Pflanzen wie Ölrettich lockern verdichtete Bodenschichten und holen Nährstoffe aus der Tiefe. Phacelia und Ringelblumen fördern Nützlinge und unterdrücken Unkraut. Die Aussaat erfolgt meist von August bis September, damit die Pflanzen vor dem Winter noch etabliert sind. Im Frühjahr werden sie etwa 2-3 Wochen vor der Neubepflanzung oberflächlich einggehackt oder gemulcht. Wichtig ist der richtige Zeitpunkt: zu früh gehackt, sprießen sie wieder aus, zu spät reduziert sich der Verrottungseffekt. Eine gut geplante Gründüngung kann den Düngerbedarf um bis zu 50% reduzieren und verbessert nachhaltig Bodenstruktur und Wasserspeicherfähigkeit.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Kompostierung für den Gemüsegarten zu beachten?
    Erfolgreiche Kompostierung erfordert die richtige Mischung aus kohlenstoffreichen und stickstoffreichen Materialien. Das ideale Verhältnis liegt bei etwa 25:1 (Kohlenstoff zu Stickstoff). Kohlenstoffreiche 'braune' Materialien sind Laub, Stroh, zerkleinerte Äste und Papier. Stickstoffreiche 'grüne' Materialien umfassen Küchenabfälle, frischen Grasschnitt und Brennnesseln. Der Kompost benötigt Feuchtigkeit - er sollte wie ein ausgedrückter Schwamm sein, nicht zu trocken aber auch nicht tropfnass. Regelmäßiges Wenden alle 4-6 Wochen bringt Sauerstoff hinein und beschleunigt die Verrottung. Die optimale Kompostgröße liegt bei mindestens einem Kubikmeter für ausreichende Wärmenetwicklung. Eierschalen und Kaffeesatz können beigemengt werden, jedoch niemals kranke Pflanzenteile oder Unkrautsamen. Nach 6-12 Monaten entsteht wertvoller Humus. Ein gut geführter Kompost riecht erdig, nicht faulig. Diese kostenlose 'schwarze Erde' ist der beste Dünger für den Gemüsegarten und verbessert nachhaltig die Bodenqualität.
  17. Führt mehr Dünger automatisch zu besseren Ernteerträgen bei Gemüsepflanzen?
    Nein, mehr Dünger führt definitiv nicht automatisch zu besseren Ernteerträgen - oft ist sogar das Gegenteil der Fall. Pflanzen folgen dem 'Gesetz des Minimums': Der knappste Nährstoff begrenzt das Wachstum, auch wenn alle anderen im Überfluss vorhanden sind. Eine Überdüngung kann zu verschiedenen Problemen führen: übermäßiges Blattwachstum bei reduzierter Fruchtbildung, erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge, Verbrennungen an Wurzeln und Blättern sowie Blockierung der Aufnahme anderer wichtiger Nährstoffe. Besonders problematisch ist eine Stickstoffüberdüngung, die zu weichem, mastreichem Gewebe führt, das leicht von Schädlingen befallen wird. Zudem werden überschüssige Nährstoffe ausgewaschen und belasten das Grundwasser. Optimal ist eine bedarfsgerechte Düngung basierend auf Bodenanalyse und Pflanzenansprüchen. Die Devise lautet: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung in Kombination mit gesundem Bodenleben und optimalen Standortbedingungen führt zu den besten und nachhaltigsten Erträgen.
  18. Zu welchen Jahreszeiten sollte man Gemüsepflanzen besonders intensiv düngen?
    Der Düngezeitpunkt ist entscheidend für eine effektive Nährstoffversorgung der Gemüsepflanzen. Das Frühjahr ist die wichtigste Düngesaison: Von März bis Mai haben die meisten Pflanzen den höchsten Nährstoffbedarf für Austrieb und Wachstum. Organische Grunddüngung mit Kompost erfolgt idealerweise 2-4 Wochen vor der Pflanzung, damit sich die Nährstoffe bereits etablieren können. Im Sommer benötigen starkzehrende Kulturen wie Tomaten, Zucchini und Kohl regelmäßige Nachdüngung, etwa alle 4-6 Wochen. Besonders während der Hauptwachstumsphase und Fruchtbildung ist der Bedarf hoch. Im Herbst sollte die Düngung deutlich reduziert werden - eine späte Stickstoffgabe würde die Pflanzen im Wachstum anregen und sie weniger winterhart machen. Stattdessen können kaliumreiche Dünger die Frostresistenz stärken. Der Winter ist grundsätzlich düngefreie Zeit. Eine Ausnahme bilden Gründüngungssaaten im Spätsommer, die den Boden für die nächste Saison vorbereiten. Die Regel lautet: intensiv im Frühjahr, bedarfsgerecht im Sommer, zurückhaltend im Herbst.
  19. Wie unterscheiden sich Mangelerscheinungen von anderen Pflanzenkrankheiten?
    Die Unterscheidung zwischen Nährstoffmangel und Pflanzenkrankheiten ist wichtig für die richtige Behandlung. Mangelerscheinungen zeigen meist charakteristische Muster: Sie treten oft gleichmäßig an der ganzen Pflanze auf oder beginnen systematisch an älteren bzw. jüngeren Blättern. Nährstoffmangel entwickelt sich langsam und progressiv, während Krankheiten oft plötzlich auftreten können. Typische Mangelsymptome sind Verfärbungen zwischen den Blattadern oder von den Blatträndern ausgehend, gleichmäßige Aufhellungen oder spezifische Nekrosen wie die Blütenendfäule. Pilz- und Bakterienkrankheiten hingegen zeigen oft unregelmäßige Flecken, Pusteln, Beläge oder kreisrunde Spots mit unterschiedlichen Zentren. Viruskrankheiten verursachen meist mosaikartige Muster oder Verformungen. Schädlingsbefall hinterlässt sichtbare Fraßspuren, Löcher oder klebrige Rückstände. Ein wichtiger Hinweis: Mangelerscheinungen treten oft bei mehreren Pflanzen gleichzeitig auf, während Krankheiten meist erst einzelne Pflanzen befallen. Bei Unsicherheit hilft eine Bodenanalyse oder die Konsultation eines Gartenexperten bei der eindeutigen Diagnose.
  20. Worin besteht der Unterschied zwischen Nährstoffdefizit und Wuchsstörungen durch andere Ursachen?
    Nährstoffdefizite und andere Wuchsstörungen können ähnliche Symptome zeigen, haben aber unterschiedliche Ursachen und Behandlungsansätze. Nährstoffmängel zeigen charakteristische, oft symmetrische Muster an den Pflanzen und entwickeln sich allmählich. Sie lassen sich durch gezielte Düngung beheben und treten oft bei mehreren Pflanzen gleichzeitig auf. Andere Wuchsstörungen haben verschiedene Ursachen: Wasserstress durch zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen, ungeeignete Lichtverhältnisse, Bodenverdichtung oder falsche pH-Werte. Diese Probleme lassen sich nicht durch Düngung lösen. Auch Pflanzenschäden durch Pestizide, Salzschäden oder mechanische Verletzungen verursachen Wuchsstörungen. Wichtige Unterscheidungsmerkmale: Nährstoffmangel tritt meist flächig auf, andere Störungen oft punktuell. Standortprobleme betreffen meist alle Pflanzen ähnlich, während echte Nährstoffdefizite je nach Pflanzenart unterschiedlich stark auftreten können. Eine systematische Analyse der Standortbedingungen, Bodenverhältnisse und Pflegemaßnahmen hilft bei der korrekten Diagnose und damit der gezielten Problemlösung.
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