Obstbäume aus Samen ziehen: Eine spannende Herausforderung

Obstbäume aus Samen ziehen: Ein spannendes Gartenprojekt

Ich muss gestehen, die Anzucht von Obstbäumen aus Samen fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Es ist zwar eine Herausforderung, die viel Geduld erfordert, aber die Belohnung - ein einzigartiger Baum - ist es definitiv wert.

Das Wichtigste zur Obstbaumanzucht aus Kernen

  • Vorteile: Kostengünstig, genetische Vielfalt, Anpassungsfähigkeit
  • Herausforderungen: Lange Wartezeit, unvorhersehbare Fruchteigenschaften
  • Geeignete Arten: Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen
  • Stratifikation: Kältebehandlung für bessere Keimung
  • Aussaat: Direkt oder in Vorkultur, je nach Art und Klima

Einführung in die Welt der Obstbaumanzucht aus Samen

Vorteile der Obstbaumanzucht aus Samen

Es gibt einige überzeugende Gründe, warum sich die Anzucht von Obstbäumen aus Samen lohnen kann. Zunächst einmal ist es eine äußerst kostengünstige Methode, neue Bäume zu gewinnen. Man benötigt lediglich die Kerne aus genossenen Früchten und eine gehörige Portion Geduld. Ein weiterer faszinierender Aspekt ist die genetische Vielfalt, die dadurch gefördert wird. Jeder aus Samen gezogene Baum entwickelt sich zu einem Unikat mit ganz eigenen Merkmalen. Das kann zu überraschenden und spannenden Ergebnissen bei Wuchs und Fruchtqualität führen.

Ein Vorteil, den ich besonders schätze, ist die natürliche Anpassungsfähigkeit der Sämlinge. Bäume, die aus Samen gezogen werden, entwickeln häufig eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber den lokalen Umweltbedingungen. Sie passen sich im Laufe ihres Wachstums optimal an Boden und Klima an, was sie oft robuster macht als gekaufte Jungbäume.

Herausforderungen und Erwartungen

Trotz der vielversprechenden Vorteile sollte man sich der Herausforderungen bewusst sein. Die wohl größte - und ich spreche hier aus Erfahrung - ist die lange Wartezeit bis zur ersten Fruchtbildung. Je nach Obstart kann es 5 bis 10 Jahre dauern, bis der erste selbstgezogene Baum Früchte trägt. Hier ist also eine gute Portion Geduld gefragt.

Zudem sind die Fruchteigenschaften bei Sämlingen nicht vorhersehbar. Anders als bei veredelten Bäumen, kann man nicht sicher sein, welche Qualität die Früchte haben werden. Sie können den Elternfrüchten ähneln, aber auch völlig anders schmecken. Das macht den Prozess zwar spannend, erfordert aber Offenheit für Überraschungen - und manchmal auch die Bereitschaft, einen Baum zu akzeptieren, der vielleicht nicht die erhofften Früchte trägt.

Eine weitere Hürde, die es zu überwinden gilt, ist die oft geringe Keimrate der Samen. Nicht jeder Kern wird zu einem Bäumchen heranwachsen. Um die Chancen zu erhöhen, ist eine sorgfältige Vorbereitung und Pflege der Samen unerlässlich.

Auswahl und Vorbereitung der Samen

Geeignete Obstarten für die Anzucht aus Samen

In meiner Erfahrung eignen sich nicht alle Obstarten gleich gut für die Anzucht aus Samen. Besonders erfolgversprechend sind Kernobstarten wie Äpfel und Birnen. Ihre Samen keimen relativ zuverlässig und die resultierenden Bäume sind oft erstaunlich robust. Auch Steinobst wie Kirschen, Pflaumen oder Pfirsiche lassen sich aus Kernen ziehen, wobei hier die Keimrate etwas niedriger sein kann.

Bei der Auswahl der Früchte, aus denen man die Samen gewinnt, empfehle ich, auf Qualität zu achten. Idealerweise stammen die Kerne von besonders schmackhaften, gesunden Früchten. Das erhöht die Chance auf gute Eigenschaften beim Sämling, auch wenn keine Garantie besteht. Letztendlich bleibt es ein Stück weit ein Glücksspiel - aber genau das macht es ja so spannend!

Von Sämlingen zu Obstbäumen: Pflege und Aufzucht

Pikieren und Umtopfen: Mehr Platz zum Wachsen

Sobald die ersten echten Blätter erscheinen, ist es Zeit fürs Pikieren. Mit einem alten Löffel hebe ich die Sämlinge vorsichtig aus der Anzuchtschale. Einzeln setze ich sie in kleine Töpfe mit lockerer, nährstoffarmer Erde. Dabei achte ich besonders darauf, die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.

Wenn die Sämlinge etwa 15 cm hoch sind oder ihre Wurzeln den Topfboden erreichen, steht das Umtopfen an. Ich wähle dann einen Topf, der ungefähr doppelt so groß ist wie der vorherige und verwende nährstoffreichere Erde, um das Wachstum zu unterstützen.

Licht und Wasser: Die richtige Balance finden

Obstbaumsämlinge brauchen viel Licht, aber Vorsicht: Direkte Sonne kann zu Verbrennungen führen. Ein heller, geschützter Standort ist ideal. Um gleichmäßiges Wachstum zu fördern, drehe ich die Töpfe regelmäßig.

Bei der Bewässerung gilt: Lieber seltener, dafür gründlich gießen. Der Boden sollte zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie Wurzelfäule verursachen kann. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Hebt sich der Topf leicht an, ist es Zeit zum Gießen.

Düngung und Bodensubstrat: Nährstoffe für kräftiges Wachstum

In den ersten Wochen benötigen die Sämlinge kaum zusätzliche Nährstoffe. Sobald sie jedoch kräftiger werden, freuen sie sich über eine leichte Düngung. Ich verwende gerne einen organischen Flüssigdünger, verdünnt auf die Hälfte der empfohlenen Dosis, und dünge alle zwei Wochen während der Wachstumsphase.

Das ideale Bodensubstrat für junge Obstbäume sollte locker, gut durchlüftet und wasserspeichernd sein. Eine Mischung aus Komposterde, Sand und etwas Lehm hat sich in meinem Garten bewährt. Ich füge dem Substrat oft etwas Hornspäne hinzu, um eine langfristige Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Von der Pflanzung bis zum ersten Schnitt: Junge Obstbäume im Garten

Den richtigen Standort finden

Die Wahl des passenden Standorts ist entscheidend für das zukünftige Gedeihen Ihres Obstbaums. Die meisten Obstbäume bevorzugen sonnige Plätze mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Bedenken Sie den Abstand zu Gebäuden und anderen Bäumen - je nach Art und Sorte können das 3 bis 10 Meter sein.

Der Boden sollte tiefgründig, nährstoffreich und gut durchlässig sein. Schwere, staunasse Böden sind ungeeignet und müssen vor der Pflanzung verbessert werden. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist für die meisten Obstbäume optimal.

Pflanzung und Erziehungsschnitt: Der Beginn eines Baumlebens

Der beste Zeitpunkt zur Pflanzung ist der Spätherbst oder das zeitige Frühjahr. Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa doppelt so breit wie der Wurzelballen ist. Die Veredelungsstelle sollte nach der Pflanzung etwa eine Handbreit über dem Boden liegen. Füllen Sie das Loch mit guter Erde auf und treten Sie sie vorsichtig fest. Gießen Sie den Baum gründlich an.

Der erste Erziehungsschnitt erfolgt direkt nach der Pflanzung und ist wichtig für eine gute Kronenstruktur. Kürzen Sie den Mitteltrieb auf etwa 80-100 cm ein und wählen Sie 3-4 kräftige, gut verteilte Seitentriebe als zukünftige Leitäste aus. Diese werden auf etwa die Hälfte eingekürzt, alle anderen Triebe entfernt.

Schutz vor Krankheiten und Schädlingen: Vorsorge ist besser als Nachsorge

Junge Obstbäume sind besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Ein wichtiger Schutz ist der Stammanstrich, der Frostrisse verhindert und vor Sonnenbrand schützt. Ich verwende dafür eine Mischung aus Kalk, Lehm und Wasser.

Gegen Wühlmäuse hilft ein engmaschiger Drahtkorb um die Wurzeln. Zum Schutz vor Wildverbiss umwickle ich den Stamm mit einem Spiralschlauch oder einem Drahtgeflecht. Regelmäßige Kontrollen auf Blattläuse, Spinnmilben oder Pilzerkrankungen sind wichtig, um frühzeitig reagieren zu können.

Veredelung: Der Weg zum Traumobst

Warum veredeln? Vorteile und Möglichkeiten

Die Veredelung ist eine faszinierende Technik, die es ermöglicht, die besten Eigenschaften verschiedener Obstbäume zu kombinieren. Sämlinge aus Kernen tragen oft erst nach vielen Jahren Früchte, die selten den Erwartungen entsprechen. Durch Veredelung können Sie sicherstellen, dass Ihr Baum genau die Früchte trägt, die Sie sich wünschen.

Ein weiterer Vorteil der Veredelung ist die Möglichkeit, mehrere Sorten auf einen Baum zu bringen - besonders praktisch in kleinen Gärten. Auch die Anpassung an verschiedene Bodentypen oder Klimazonen ist durch die Wahl der richtigen Unterlage möglich.

Veredelungszeitpunkt und -techniken: Handwerk mit Fingerspitzengefühl

Der beste Zeitpunkt für die Veredelung ist das Frühjahr, kurz bevor die Knospen austreiben. Die gängigsten Techniken sind das Kopulieren, das Geißfußpfropfen und das Okulieren. Beim Kopulieren werden Edelreis und Unterlage schräg angeschnitten und passgenau aufeinander gesetzt. Das Geißfußpfropfen eignet sich für dickere Unterlagen, bei denen das Edelreis in einen Spalt eingesetzt wird.

Das Okulieren erfolgt im Hochsommer und ist besonders für junge Unterlagen geeignet. Hierbei wird eine einzelne Knospe unter die Rinde der Unterlage geschoben. Unabhängig von der gewählten Technik sind sauberes Arbeiten und eine gute Fixierung der Veredelungsstelle entscheidend.

Auswahl geeigneter Edelreiser: Qualität ist entscheidend

Die Wahl des richtigen Edelreises ist ausschlaggebend für den Erfolg der Veredelung. Verwenden Sie nur gesunde, kräftige Triebe vom Vorjahr mit mindestens drei gut entwickelten Knospen. Die Reiser sollten von einem Baum stammen, der bereits Früchte getragen hat und dessen Eigenschaften Sie schätzen.

Achten Sie darauf, dass die gewählte Sorte mit der Unterlage kompatibel ist, denn nicht jede Kombination funktioniert. Im Zweifel lassen Sie sich in einer Baumschule beraten, wo Sie auch professionell geschnittene Edelreiser erwerben können, falls Sie sich die Entnahme nicht zutrauen.

Die Veredelung erfordert etwas Übung und Geduld. Aber keine Sorge, wenn der erste Versuch nicht gleich klappt - mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür. Und glauben Sie mir, das Erfolgserlebnis, wenn die erste selbst veredelte Obstsorte Früchte trägt, ist wirklich beeindruckend!

Langzeitpflege und Entwicklung von Obstbäumen

Die Pflege von Obstbäumen ist eine Aufgabe, die sich über Jahre erstreckt und eine Menge Geduld erfordert. Aber glauben Sie mir, mit der richtigen Pflege werden Sie mit einer reichen Ernte belohnt, die alle Mühen vergessen lässt.

Jährlicher Pflegeschnitt

Ein regelmäßiger Schnitt ist für die Gesundheit und den Ertrag Ihrer Obstbäume unerlässlich. Es geht darum, die Baumkrone so auszulichten, dass Licht und Luft alle Bereiche erreichen können. Entfernen Sie abgestorbene, kranke oder sich kreuzende Äste. Für die meisten Obstbäume ist der beste Zeitpunkt für den Schnitt das späte Frühjahr, kurz bevor der Saft zu steigen beginnt.

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Obstbaumschnitt - ich war so vorsichtig, dass ich kaum einen Ast entfernt habe. Mit der Zeit lernt man aber, mutiger zu werden und zu erkennen, welche Äste wirklich weg müssen. Es ist fast wie eine Kunst, die man mit jedem Jahr ein bisschen besser beherrscht.

Bodenpflege und Düngung

Ein gesunder Boden ist die Grundlage für kräftige Obstbäume. Versuchen Sie, den Bereich um den Stamm frei von Unkraut zu halten und mulchen Sie regelmäßig, um die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren. Eine jährliche Düngung im Frühjahr unterstützt das Wachstum. Ich bevorzuge organischen Dünger oder gut verrotteten Kompost - das fördert nicht nur die Bäume, sondern auch das Bodenleben.

Frostschutz und Überwinterung

Besonders junge Obstbäume reagieren empfindlich auf Frost. Schützen Sie den Stamm im Winter mit einem Vlies oder Jutesack. Bei strengem Frost kann es sinnvoll sein, auch die Krone mit einem Schutzvlies abzudecken. Im Herbst sollten Sie alles Fallobst entfernen, um Krankheiten vorzubeugen. Diese kleinen Maßnahmen können einen großen Unterschied machen.

Fruchtbildung und Ernte

Die Vorfreude auf die ersten selbst gezogenen Früchte ist riesig, aber es braucht Geduld - manchmal mehr, als man denkt!

Zeitrahmen bis zur ersten Fruchtbildung

Je nach Obstart und Sorte kann es unterschiedlich lange dauern, bis Sie die ersten Früchte ernten können. Äpfel und Birnen brauchen oft 3-5 Jahre, Kirschen und Pflaumen können schon nach 2-3 Jahren erste Früchte tragen. Bedenken Sie, dass die ersten Ernten meist noch nicht sehr ergiebig sind. Es ist ein bisschen wie bei Kindern - sie müssen erst in ihre Rolle hineinwachsen.

Qualität der Früchte von Sämlingsbäumen

Obstbäume aus Samen zu ziehen ist spannend, aber die Fruchtqualität lässt sich nicht vorhersagen. Häufig sind die Früchte kleiner und weniger schmackhaft als die der Mutterpflanze. Das liegt daran, dass bei der sexuellen Vermehrung eine genetische Durchmischung stattfindet. Wenn Sie auf bestimmte Sorten Wert legen, führt an einer Veredelung kein Weg vorbei.

Mögliche Überraschungen und genetische Vielfalt

Die genetische Vielfalt von Sämlingsbäumen kann aber durchaus positive Überraschungen bereithalten. Vielleicht entwickeln Sie ja eine ganz neue, besonders schmackhafte oder robuste Sorte! In der Geschichte der Obstzüchtung sind viele beliebte Sorten zufällig durch Sämlinge entstanden. Wer weiß, vielleicht haben Sie ja einen zukünftigen Klassiker in Ihrem Garten.

Vor- und Nachteile der Obstbaumanzucht aus Samen

Die Anzucht von Obstbäumen aus Samen hat ihre ganz eigenen Reize, aber auch Herausforderungen. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen.

Genetische Vielfalt und Anpassungsfähigkeit

Ein großer Vorteil von Sämlingsbäumen ist ihre genetische Vielfalt. Diese macht sie oft robuster und anpassungsfähiger an lokale Bedingungen. Sie können vermutlich besser mit Klimaveränderungen und neuen Krankheiten umgehen. Zudem tragen Sie mit der Anzucht aus Samen zur Erhaltung der genetischen Vielfalt bei - ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Biodiversität.

Zeitaufwand und Geduld

Die Anzucht aus Samen erfordert zweifellos viel Geduld. Es dauert Jahre, bis Sie die ersten Früchte ernten können. In dieser Zeit müssen Sie den Baum pflegen, ohne zu wissen, ob sich der Aufwand lohnen wird. Andererseits kann gerade dieser lange Prozess sehr befriedigend sein. Es ist wie eine Reise, bei der der Weg das Ziel ist.

Unvorhersehbare Fruchteigenschaften

Der wohl größte Nachteil ist die Ungewissheit über die Fruchteigenschaften. Die Früchte können kleiner, saurer oder weniger aromatisch sein als erhofft. Für den kommerziellen Obstanbau ist diese Methode daher ungeeignet. Für Hobbygärtner kann es jedoch ein spannendes Experiment sein - eine Art botanisches Überraschungsei, wenn Sie so wollen.

Letztendlich ist die Entscheidung, Obstbäume aus Samen zu ziehen, eine Frage der persönlichen Vorlieben und Ziele. Es ist ein interessanter Prozess, der viel Geduld erfordert, aber auch große Freude bereiten kann. Egal, ob Sie sich für die Anzucht aus Samen oder für veredelte Bäume entscheiden - die Pflege von Obstbäumen ist eine lohnende Aufgabe, die Sie über Jahre mit frischem Obst belohnen wird. Und glauben Sie mir, nichts schmeckt besser als ein Apfel vom eigenen Baum!

Spezielle Tipps für verschiedene Obstarten

Kernobst (Äpfel, Birnen)

Wer Äpfel und Birnen aus Kernen ziehen möchte, der sollte die Stratifikation nicht unterschätzen. In meiner Erfahrung hat sich bewährt, die Samen für etwa 60 bis 90 Tage in feuchtem Sand im Kühlschrank zu lagern. Dabei ist es wichtig, ein Auge darauf zu haben, dass der Sand nicht austrocknet. Nach dieser Kälteperiode können Sie die Samen in kleine Töpfe mit nährstoffarmer Erde pflanzen. Feuchtigkeit ist jetzt der Schlüssel, aber Vorsicht vor Staunässe! Sobald die kleinen Pflänzchen etwa 10 cm groß sind, ist es Zeit für den Umzug in größere Gefäße oder ins Freiland.

Allerdings sollten Sie sich darauf einstellen, dass Apfel- und Birnensämlinge oft Überraschungen bereithalten. Für bestimmte Sorten führt an der Veredelung kein Weg vorbei. Trotzdem können diese Sämlinge zu robusten Bäumen heranwachsen und sich später als hervorragende Unterlagen für Veredelungen erweisen.

Steinobst (Kirschen, Pflaumen)

Bei Steinobst braucht man noch etwas mehr Geduld. Kirschen und Pflaumen benötigen meist 90 bis 120 Tage Kältestratifikation. Danach können Sie die Samen direkt ins Freiland oder in Töpfe säen. Interessanterweise wachsen Steinobstsämlinge oft schneller als ihre Kernobst-Verwandten und können schon nach 3-4 Jahren erste Früchte tragen. Die Qualität ist jedoch eine Wundertüte – man weiß nie, was man bekommt. Ein Tipp aus eigener Erfahrung: Geben Sie nicht zu schnell auf! Manche Steinkerne lassen sich Zeit und keimen erst im zweiten Jahr.

Exotische Obstarten

Wer Lust auf eine echte gärtnerische Herausforderung hat, der sollte sich an exotischen Obstarten wie Kaki, Feigen oder Zitrusfrüchten versuchen. Diese Exoten machen es uns etwas einfacher, da sie keine Stratifikation benötigen. Dafür sind sie echte Sonnenanbeter und Wärmeliebhaber. Säen Sie die Samen in nährstoffarme Erde und sorgen Sie für Temperaturen um die 20-25°C. Ein kleiner Trick: Bedecken Sie die Töpfe mit Folie, um die Feuchtigkeit zu halten.

Bei exotischen Obstbäumen ist Geduld gefragt – es kann Jahre dauern, bis sie Früchte tragen. Sie eignen sich wunderbar als Kübelpflanzen und können im Winter ins Haus geholt werden. Bedenken Sie aber, dass viele Exoten in unseren Breiten besondere Aufmerksamkeit und Pflege benötigen.

Rechtliche Aspekte und Sortenschutz

Vermehrung geschützter Sorten

Beim Obstbaumanbau aus Samen gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten: Viele moderne Obstsorten sind rechtlich geschützt. Das bedeutet, ihre gewerbliche Vermehrung ohne Lizenz ist tabu. Für den privaten Gebrauch im eigenen Garten ist die Anzucht aus Samen in der Regel kein Problem. Trotzdem rate ich zur Vorsicht, wenn Sie vorhaben, Sämlinge oder Edelreiser weiterzugeben. Im Zweifelsfall lohnt es sich, den Schutzstatus der Ursprungssorte zu recherchieren.

Lokale Bestimmungen beachten

Es überrascht vielleicht, aber in manchen Gemeinden gibt es tatsächlich Vorschriften zur Anpflanzung von Obstbäumen, besonders was Abstände zu Nachbargrundstücken angeht. Mein Rat: Erkundigen Sie sich bei Ihrem lokalen Gartenamt oder der Gemeindeverwaltung über geltende Regelungen. In einigen Regionen gibt es sogar Programme zur Förderung alter Obstsorten – vielleicht finden Sie hier Unterstützung für Ihr Projekt.

Ein Blick in die Zukunft: Ihr eigener Obstgarten

Die Anzucht von Obstbäumen aus Samen ist zweifellos ein Projekt für Geduldige. Doch glauben Sie mir, der Weg ist das Ziel: Von der Keimung bis zur ersten Ernte erleben Sie den faszinierenden Kreislauf der Natur hautnah mit.

Es ist wirklich erstaunlich zu beobachten, wie aus einem winzigen Samen ein stattlicher Baum heranwächst. Jedes neue Blatt, jede Blüte und schließlich die ersten Früchte sind kleine Wunder. Selbst wenn diese nicht immer Ihren Erwartungen entsprechen – jeder Baum entwickelt seinen ganz eigenen Charakter.

Bedenken Sie: Mit jedem selbstgezogenen Obstbaum leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt und zum Erhalt genetischer Ressourcen. Wer weiß, vielleicht entdecken Sie sogar eine ganz besondere neue Sorte!

Also, worauf warten Sie noch? Greifen Sie zu Spaten und Saatgut und legen Sie los. In einigen Jahren können Sie durch Ihren eigenen, einzigartigen Obstgarten spazieren – ein lebendiges Erbe für kommende Generationen.

Tags: Obst
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