Obstbäume in der Permakultur: Synergien nutzen für einen nachhaltigen Garten

Obstbäume in der Permakultur: Ein Weg zu nachhaltiger Gartengestaltung

Obstbäume sind wahre Multitalente im Garten und spielen in der Permakultur eine zentrale Rolle. Sie liefern nicht nur köstliche Früchte, sondern bieten auch zahlreiche ökologische Vorteile.

Das Wichtigste auf einen Blick: Obstbäume als Permakultur-Helden

  • Permakultur nutzt natürliche Ökosysteme als Vorbild
  • Obstbäume fördern Biodiversität und verbessern das Mikroklima
  • Sorgfältige Planung ist entscheidend für den Erfolg
  • Standort und Sortenwahl beeinflussen Ertrag und Pflege

Was ist Permakultur und warum sind Obstbäume so wichtig?

Permakultur ist mehr als nur eine Gartenmethode - es ist eine Lebensphilosophie. Der Begriff setzt sich aus 'permanent' und 'agriculture' zusammen und beschreibt ein Konzept, bei dem wir von der Natur lernen und mit ihr arbeiten, statt gegen sie.

In diesem System spielen Obstbäume eine Hauptrolle. Sie sind quasi die Säulen, um die herum sich alles andere gruppiert. Warum? Ganz einfach: Obstbäume sind echte Alleskönner. Sie produzieren nicht nur Jahr für Jahr leckeres Obst, sondern erfüllen noch viele weitere Funktionen.

Die vielfältigen Vorteile von Obstbäumen in der Permakultur

Stellen Sie sich einen alten Apfelbaum vor. Er spendet Schatten an heißen Sommertagen, bietet Schutz vor Wind und ist ein Zuhause für unzählige Tiere. Seine Wurzeln lockern den Boden und pumpen Nährstoffe aus der Tiefe nach oben. Im Herbst versorgt sein Laub den Boden mit wertvollem Mulch. Und das Beste: Er tut all das, ohne dass wir viel dafür tun müssen.

In der Permakultur nutzen wir genau diese Eigenschaften. Wir integrieren Obstbäume so in unsere Gärten, dass sie ihre natürlichen Talente voll entfalten können. Das Ergebnis ist ein sich selbst erhaltendes System, das wenig Pflege braucht und trotzdem produktiv ist.

Den richtigen Standort finden: Worauf es ankommt

Bevor Sie zur Schaufel greifen und loslegen, ist etwas Detektivarbeit gefragt. Denn der Erfolg Ihres Obstbaum-Projekts hängt maßgeblich vom richtigen Standort ab.

Bodenanalyse: Der Untergrund entscheidet mit

Graben Sie doch mal ein Loch! Klingt komisch, ist aber wichtig. Denn so lernen Sie Ihren Boden kennen. Ist er sandig, lehmig oder eher steinig? Wie sieht es mit dem pH-Wert aus? Die meisten Obstbäume mögen einen leicht sauren bis neutralen Boden. Ist Ihr Boden zu sauer, können Sie mit etwas Kalk nachhelfen.

Klimatische Bedingungen: Von Sonne bis Frost

Obstbäume sind zwar robust, aber auch sie haben Vorlieben. Die meisten lieben Sonne, vertragen aber keinen dauerhaften Windstress. Achten Sie auch auf Frostgefahr - besonders in Senken kann sich Kaltluft sammeln und den Blüten im Frühjahr zusetzen.

Topographie: Hügel oder Tal?

Die Geländeform spielt ebenfalls eine Rolle. An Südhängen reifen die Früchte schneller, dafür besteht hier oft Erosionsgefahr. In Tälern ist der Boden meist feuchter und nährstoffreicher, aber auch frostgefährdeter.

Die Qual der Wahl: Welcher Obstbaum passt zu mir?

Jetzt wird's spannend: Welche Obstbäume sollen es denn sein? Die Auswahl ist riesig und kann einen schon mal überfordern. Aber keine Sorge, mit ein paar Überlegungen finden Sie die perfekten Bäume für Ihren Garten.

Lokale Sorten: Bewährtes aus der Region

Greifen Sie am besten zu Sorten, die in Ihrer Gegend schon lange angebaut werden. Die sind nämlich bestens an die örtlichen Bedingungen angepasst und weniger anfällig für Krankheiten. Fragen Sie mal in der Nachbarschaft herum - oft gibt es echte Geheimtipps zu entdecken!

Vielfalt ist Trumpf

In der Permakultur setzen wir auf Diversität. Pflanzen Sie also ruhig verschiedene Obstarten und -sorten. Das verlängert die Erntezeit und macht Ihren Garten widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten.

Von der Idee zum Plan: So entwerfen Sie Ihr Permakultur-System

Jetzt wird's kreativ! Der Entwurf Ihres Permakultur-Systems ist wie ein Puzzle - jedes Teil muss an der richtigen Stelle sitzen. Hier ein paar Tipps, wie Sie vorgehen können:

Zonen-System: Effizienz durch Struktur

Teilen Sie Ihren Garten gedanklich in Zonen ein. Zone 1 ist direkt am Haus und enthält Pflanzen, die häufige Pflege brauchen. Obstbäume landen meist in Zone 2 oder 3, je nach Pflegebedarf und Größe.

Multifunktionalität: Jedes Element erfüllt mehrere Aufgaben

Ein Apfelbaum liefert nicht nur Äpfel. Er kann auch als Rankgerüst für Kletterpflanzen dienen, Schatten spenden oder als Windschutz fungieren. Überlegen Sie bei jedem Element, welche zusätzlichen Funktionen es erfüllen kann.

Synergien nutzen: Pflanzengemeinschaften planen

Denken Sie darüber nach, welche Pflanzen gut mit Ihren Obstbäumen harmonieren. Knoblauch unter Apfelbäumen kann zum Beispiel Schädlinge fernhalten, während Beerensträucher den Boden bedecken und zusätzlich Früchte liefern.

Pflanzung und erste Schritte: So starten Ihre Bäume durch

Endlich ist es soweit - Ihre Obstbäume ziehen ein! Aber Moment, nicht so hastig. Mit der richtigen Vorbereitung und Pflege in den ersten Wochen legen Sie den Grundstein für gesunde, ertragreiche Bäume.

Der richtige Zeitpunkt: Wann pflanzen?

Am besten pflanzen Sie Obstbäume im Herbst oder zeitigen Frühjahr. Im Herbst haben die Bäume noch Zeit, vor dem Winter Wurzeln zu bilden. Frühjahrspflanzungen sollten Sie möglichst früh durchführen, bevor der Baum austreibt.

Das perfekte Pflanzloch: Größe matters

Graben Sie ein Loch, das mindestens doppelt so breit wie der Wurzelballen ist. Die Tiefe sollte so bemessen sein, dass der Baum genauso tief steht wie im Baumschulcontainer. Lockern Sie den Boden am Grund des Lochs auf und mischen Sie etwas Kompost unter.

Erste Hilfe: Anwachshilfen und Schutzmaßnahmen

Geben Sie Ihrem Baum einen stabilen Pfahl als Stütze. Schützen Sie den Stamm mit einem Verbissschutz vor Hasen und Rehen. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Holzhäckseln hält den Boden feucht und unterdrückt Unkraut.

Mit diesen Grundlagen sind Sie bestens gerüstet, um Ihre eigene Obstbaum-Oase in der Permakultur zu erschaffen. Denken Sie daran: Geben Sie Ihren Bäumen und sich selbst Zeit zum Wachsen und Lernen. Bald werden Sie die Früchte Ihrer Arbeit ernten - im wahrsten Sinne des Wortes!

Synergien nutzen: Obstbäume im Permakultur-System

In der Permakultur ahmen wir natürliche Ökosysteme nach und nutzen deren Vorteile für unsere Gärten. Obstbäume spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie mit anderen Pflanzen und Elementen des Gartens in Wechselwirkung treten. Betrachten wir, wie wir diese Synergien optimal nutzen können.

Guild-Systeme: Komplementäre Pflanzengemeinschaften

Ein Guild-System ist wie eine Wohngemeinschaft für Pflanzen. Hier leben verschiedene Arten zusammen, die sich gegenseitig unterstützen. Um einen Apfelbaum herum könnten wir zum Beispiel Knoblauch pflanzen, der Schädlinge fernhält, Ringelblumen, die Nützlinge anlocken, und Erdbeeren als Bodendecker. Jede Pflanze erfüllt eine bestimmte Funktion und trägt zum Wohlergehen der Gemeinschaft bei.

Mehrschichtiger Anbau (Schichtung)

Ein Wald besteht aus hohen Bäumen, kleineren Sträuchern, Kräutern und Bodendeckern. Genauso können wir unseren Obstgarten gestalten. Unter einem Kirschbaum wachsen vielleicht Johannisbeersträucher, darunter Rhabarber und am Boden Erdbeeren. So nutzen wir den Raum optimal aus und schaffen verschiedene Lebensräume.

Nährstoffkreisläufe und Bodenfruchtbarkeit

Obstbäume sind effektive Nährstoffpumpen. Ihre tiefen Wurzeln holen Mineralien aus dem Untergrund nach oben. Wenn im Herbst die Blätter fallen, geben sie diese Nährstoffe an den Boden zurück. Pflanzen wir Stickstoff-fixierende Arten wie Lupinen dazu, wird der Boden noch fruchtbarer. Das Laub der Bäume dient als natürlicher Mulch und fördert ein gesundes Bodenleben.

Wassermanagement und Mikroklima-Optimierung

Obstbäume sind vielseitig, wenn es um Wasser geht. Ihre Kronen spenden Schatten und verhindern, dass der Boden austrocknet. Die Wurzeln lockern den Boden auf und verbessern die Wasserspeicherung. An heißen Tagen verdunsten die Blätter Wasser und kühlen so die Umgebung. Mulchen wir zusätzlich den Boden, bleibt die Feuchtigkeit noch länger erhalten.

Natürliche Schädlings- und Krankheitskontrolle

In der Natur gibt es kein "Ungeziefer" - alles hat seinen Platz. Trotzdem möchten wir natürlich nicht, dass Schädlinge unsere Ernte auffressen. Glücklicherweise gibt es einige bewährte Methoden.

Förderung von Nützlingen

Marienkäfer, Florfliegen und Schwebfliegen sind unsere kleinen Helfer im Garten. Sie fressen Blattläuse und andere Schädlinge. Um sie anzulocken, pflanzen wir Blumen wie Kornblumen oder Fenchel zwischen unsere Obstbäume. Ein kleiner Teich oder eine Vogeltränke lockt noch mehr nützliche Tiere an. Vielleicht nistet sogar ein Igel in einer Ecke des Gartens - der frisst nämlich gerne Schnecken!

Verwendung von Begleitpflanzen zur Schädlingsabwehr

Manche Pflanzen können Schädlinge abwehren. Lavendel mag die Apfelwicklermotte nicht. Knoblauch hält viele Insekten fern, und Tagetes schützen vor Nematoden im Boden. Wenn wir diese Pflanzen geschickt zwischen unseren Obstbäumen verteilen, haben wir nicht nur einen bunten Garten, sondern auch weniger Probleme mit Schädlingen.

Biologische Pflanzenschutzmethoden

Manchmal braucht es etwas Unterstützung von außen. Ein Sud aus Brennnesseln hilft gegen Blattläuse, Schachtelhalmbrühe stärkt die Pflanzen gegen Pilzkrankheiten. Für hartnäckigere Fälle gibt es im Bioladen Mittel auf Basis von Neemöl oder Bacillus thuringiensis. Diese sind zwar nicht günstig, dafür aber umweltfreundlich und wirksam.

Die Pflege von Obstbäumen in einem Permakultur-System ist eine interessante Aufgabe. Es erfordert Geduld und Beobachtungsgabe, aber mit der Zeit entsteht ein Garten, der nahezu selbstständig funktioniert. Am Ende ernten wir nicht nur leckeres Obst, sondern haben auch einen lebendigen, summenden Garten geschaffen - für uns und für die Natur.

Ernte und Verwertung: Der Lohn der Mühe

Nach monatelanger Pflege ist es endlich soweit: Die Obstbäume tragen Früchte und die Ernte steht bevor. Doch wie geht man dabei am besten vor?

Nachhaltige Erntemethoden

Bei der Ernte in Permakultur-Systemen steht Nachhaltigkeit an erster Stelle. Statt alle Früchte auf einmal zu pflücken, empfiehlt sich eine selektive Ernte über mehrere Wochen. So können unreife Früchte nachreifen und Vögel sowie andere Tiere profitieren ebenfalls vom Obstangebot. Beim Pflücken sollte man behutsam vorgehen, um Zweige und Knospen nicht zu beschädigen. Ein Obstpflücker mit Teleskopstange erleichtert die Arbeit bei hohen Bäumen.

Lagerung und Konservierung von Obst

Nicht alles Obst lässt sich sofort verbrauchen. Für eine längere Haltbarkeit gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Kühle, dunkle Lagerung: Äpfel und Birnen halten sich in einem kühlen Keller mehrere Monate.
  • Einkochen: Ideal für Pflaumen, Kirschen und Beeren.
  • Dörren: Apfelringe oder Birnenschnitze sind leckere Snacks.
  • Einfrieren: Besonders geeignet für Beeren und Steinobst.

Beim Lagern sollte man regelmäßig auf Faulstellen achten und betroffene Früchte aussortieren.

Verarbeitung und Nutzung von Nebenprodukten

In der Permakultur geht es darum, Kreisläufe zu schließen. Deshalb werden auch Nebenprodukte sinnvoll genutzt:

  • Fallobst: Lässt sich zu Saft oder Most verarbeiten.
  • Obsttrester: Ein wertvoller Dünger für den Kompost.
  • Obstschalen: Können zu Essig fermentiert werden.
  • Obstkerne: Eignen sich als Saatgut oder Vogelfutter.

Pflege und Erhaltung: Damit die Bäume gesund bleiben

Obstbäume brauchen das ganze Jahr über Aufmerksamkeit. Mit der richtigen Pflege bleiben sie vital und ertragreich.

Schnitt- und Formierungstechniken für Obstbäume in Permakultur-Systemen

Der Obstbaumschnitt in Permakultur-Systemen unterscheidet sich vom konventionellen Anbau. Ziel ist es, die natürliche Wuchsform zu unterstützen und gleichzeitig gute Erträge zu erzielen. Ein sanfter Erziehungsschnitt in den ersten Jahren reicht oft aus. Später beschränkt man sich auf das Entfernen von Totholz und sich kreuzenden Ästen. Bei Spalierbäumen ist regelmäßiges Formieren nötig, um die gewünschte Form zu erhalten.

Mulchen und Kompostierung

Mulchen ist in der Permakultur besonders wichtig. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Laub oder Holzhäckseln schützt den Boden vor Austrocknung, unterdrückt Unkraut und fördert das Bodenleben. Im Herbst kann man zusätzlich eine Schicht Kompost unter den Bäumen ausbringen. Das versorgt die Bäume mit Nährstoffen und verbessert die Bodenstruktur.

Bewässerungsstrategien

Obstbäume brauchen besonders in Trockenperioden ausreichend Wasser. Statt häufig und oberflächlich zu gießen, ist es besser, seltener, dafür aber durchdringend zu wässern. Das fördert ein tiefes Wurzelwachstum. Tröpfchenbewässerung oder Gießsäcke sind wassersparende Alternativen zur Schlauchbewässerung. Regenwassernutzung und Mulchen helfen zusätzlich, den Wasserbedarf zu reduzieren.

Biodiversität und Ökosystemleistungen: Mehr als nur Obst

Obstbäume in Permakultur-Systemen leisten weit mehr als nur Früchte zu produzieren. Sie sind wichtige Bausteine für ein gesundes Ökosystem.

Förderung der Artenvielfalt

Ein Obstgarten nach Permakultur-Prinzipien bietet vielfältige Lebensräume. Verschiedene Obstarten und -sorten, kombiniert mit Begleitpflanzen, schaffen unterschiedliche Nischen. Blühende Unterpflanzungen wie Kräuter und Wildblumen locken Insekten an. Totholzhaufen und Steinhügel bieten Unterschlupf für Igel, Eidechsen und andere Nützlinge.

Habitat für Wildtiere und Bestäuber

Obstbäume ziehen viele Tiere an. Vögel nisten in den Zweigen und fressen Insekten. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge bestäuben die Blüten. Selbst Fledermäuse profitieren von den Insekten, die von den Bäumen angelockt werden. Um die Artenvielfalt zu unterstützen, kann man zusätzlich Nistkästen aufhängen und Insektenhotels aufstellen.

Kohlenstoffbindung und Klimaresilienz

Obstbäume tragen zum Klimaschutz bei. Sie binden CO2 und speichern es langfristig in Holz und Boden. Gleichzeitig machen sie das Ökosystem widerstandsfähiger gegen Wetterextreme. Ihr Schatten kühlt den Boden, ihre Wurzeln verhindern Erosion bei Starkregen. In Hitzeperioden verbessern sie das Mikroklima und können sogar als Windschutz dienen.

Durch ihre vielfältigen Funktionen in Permakultur-Systemen tragen Obstbäume zu einem stabilen und produktiven Garten-Ökosystem bei. Sie verbinden Nutzwert mit Naturschutz und machen den Garten zu einem lebendigen Ort, der nicht nur uns Menschen, sondern auch der Natur dient.

Herausforderungen und Lösungsansätze in der Obstbaum-Permakultur

Umgang mit Klimaveränderungen

Der Klimawandel stellt Obstbauern vor neue Herausforderungen. Extreme Wetterereignisse wie Spätfröste, Hitzewellen und Dürreperioden nehmen zu. Um diesen zu begegnen, setzen Permakultur-Gärtner auf robuste, heimische Sorten und alte Kultursorten. Diese sind oft widerstandsfähiger gegen Wetterextreme. Zusätzlich helfen Wasserspeichersysteme wie Hugelbeete oder Keyline-Design, Feuchtigkeit im Boden zu halten. Windschutzhecken und Schattenbäume können empfindliche Obstbäume vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.

Balancieren von Produktivität und Ökologie

Eine große Herausforderung in der Obstbaum-Permakultur ist es, hohe Erträge mit ökologischer Vielfalt in Einklang zu bringen. Hierbei hilft das Konzept der Polykultur: Statt Monokulturen werden verschiedene Obstarten und -sorten gemischt angebaut. Dies fördert die Biodiversität und macht das System widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten. Gleichzeitig kann durch geschickte Kombination von früh, mittel und spät tragenden Sorten eine kontinuierliche Ernte über einen längeren Zeitraum erreicht werden.

Anpassung an begrenzte Raumverhältnisse

Nicht jeder hat einen großen Garten zur Verfügung. Doch auch auf kleinem Raum lässt sich das Permakultur-Prinzip anwenden. Spalierobst an Hauswänden, Säulenobst auf Balkonen oder mehrfach veredelte Obstbäume, die verschiedene Sorten auf einem Stamm vereinen, sind platzsparende Lösungen. Vertikale Gärten und clevere Schichtung verschiedener Pflanzen ermöglichen es, den verfügbaren Raum optimal zu nutzen.

Praxisbeispiele und Fallstudien

Erfolgreiche Obstbaum-Permakultur-Systeme

Ein interessantes Beispiel für gelungene Obstbaum-Permakultur findet sich im Hof Hollergraben in Österreich. Hier wurde auf 1,5 Hektar ein vielfältiges Agroforstsystem mit über 150 Obstbäumen etabliert. Zwischen den Baumreihen wachsen Beerensträucher, Kräuter und Gemüse. Das System ist nicht nur produktiv, sondern auch ein Hotspot der Biodiversität.

In Deutschland hat der Permakulturhof Schellehof gezeigt, wie sich Obstbau und Tierhaltung synergetisch verbinden lassen. Hühner und Gänse beweiden die Obstwiesen, halten das Gras kurz und düngen gleichzeitig den Boden. Dies reduziert den Arbeitsaufwand und schafft ein sich selbst regulierendes System.

Erkenntnisse und bewährte Praktiken

Aus den Erfahrungen erfolgreicher Projekte lassen sich einige Kernpunkte ableiten:

  • Geduld ist wichtig: Permakultur-Systeme brauchen Zeit, um sich zu etablieren.
  • Beobachtung ist grundlegend: Nur wer sein System genau kennt, kann es optimal gestalten.
  • Flexibilität ist nötig: Bereitschaft zur Anpassung, wenn etwas nicht funktioniert.
  • Vielfalt fördert Stabilität: Je diverser das System, desto widerstandsfähiger ist es.
  • Kreisläufe schließen: Nährstoffe und organisches Material im System halten.

Zukunftsperspektiven der Obstbaum-Permakultur

Innovative Technologien

Obwohl Permakultur oft als 'Low-Tech' wahrgenommen wird, können moderne Technologien sie sinnvoll ergänzen. Präzise Bewässerungssysteme, die auf Bodenfeuchtesensoren basieren, können den Wasserverbrauch optimieren. Drohnen können bei der Überwachung großer Flächen helfen, um Schädlingsbefall oder Nährstoffmangel frühzeitig zu erkennen. Auch die Züchtung neuer, klimaangepasster Obstsorten mittels moderner Genomforschung könnte in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Potenzial für urbane und suburbane Räume

Die Obstbaum-Permakultur hat großes Potenzial für die Stadtentwicklung. Gemeinschaftsgärten, essbare Landschaften in Parks oder Obstbäume entlang von Straßen können zur lokalen Nahrungsmittelproduktion beitragen, das Stadtklima verbessern und soziale Begegnungsräume schaffen. In Vororten könnten 'Essbare Nachbarschaften' entstehen, in denen Anwohner gemeinsam Obstgärten nach Permakultur-Prinzipien pflegen und die Ernte teilen.

Obstbaum-Permakultur: Ein Weg in eine nachhaltige Zukunft

Die Integration von Obstbäumen in Permakultur-Systeme bietet vielfältige Vorteile: von der Steigerung der Biodiversität über die Verbesserung des Mikroklimas bis hin zur nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion. Sie erfordert zwar Wissen, Geduld und Anpassungsfähigkeit, belohnt aber mit einem robusten, sich selbst erhaltenden System. Ob im eigenen Garten, in der Landwirtschaft oder im urbanen Raum - Obstbaum-Permakultur kann einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten. Jeder Schritt in diese Richtung ist ein Gewinn für Mensch und Natur. Gemeinsam können wir die Früchte einer nachhaltigen Zukunft ernten.

Tags: Obst
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