Rotkohl schützen: Schädlinge und Krankheiten clever abwehren

Rotkohl im Fokus: Schädlinge und Krankheiten erkennen und bekämpfen

Rotkohl, ein beliebtes Gemüse in vielen Gärten, kann leider von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten heimgesucht werden. Lassen Sie uns gemeinsam erkunden, wie wir diese Probleme erkennen und effektiv angehen können.

Wichtige Erkenntnisse für gesunden Rotkohl

  • Kohlweißling, Kohlfliege und Blattläuse gehören zu den Hauptschädlingen
  • Kulturschutznetze und Mischkultur bieten wirksamen Schutz
  • Umweltfreundliche Bekämpfungsmethoden schonen Nützlinge
  • Regelmäßige Kontrolle ist der Schlüssel zur Vorbeugung

Die Bedeutung von Rotkohl im Gartenbau

Rotkohl, auch als Blaukraut oder Rotkraut bekannt, ist ein vielseitiges Gemüse, das in keinem Garten fehlen sollte. Sein kräftiger Geschmack und die intensive Farbe machen ihn zu einem wertvollen Wintergemüse. In meiner Jugend war der Duft von frisch gekochtem Rotkohl immer ein Zeichen für gemütliche Familienessen – eine Erinnerung, die mich bis heute begleitet.

Aber Rotkohl ist mehr als nur ein Gaumenschmaus. Reich an Vitamin C, Kalium und Antioxidantien, trägt er erheblich zu einer ausgewogenen Ernährung bei. Für uns Gärtner ist er außerdem dankbar im Anbau: robust, ertragreich und gut zu lagern.

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Häufige Schädlinge und Krankheiten bei Rotkohl

Trotz seiner Widerstandsfähigkeit ist Rotkohl nicht unverwundbar. Kohlweißling, Kohlfliege und Blattläuse zählen zu den häufigsten Plagegeistern. Auch Pilzerkrankungen wie Kohlhernie und Mehltau können unseren Rotkohl bedrohen. Es ist wichtig, diese Probleme frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig eingreifen zu können.

Der Kohlweißling - ein gefräßiger Gast

Erkennung und Schadbild

Der Kohlweißling, ein unscheinbarer Schmetterling, dessen Raupen jedoch beachtlichen Schaden anrichten können. Die grünen Raupen sind Meister der Tarnung und hinterlassen oft große Löcher in den Blättern. Meist entdeckt man sie erst, wenn der Schaden schon erheblich ist. Typische Anzeichen sind kleine gelbe Eier auf der Blattunterseite und Kotreste der Raupen.

Natürliche Bekämpfungsmethoden

Zur Bekämpfung des Kohlweißlings setze ich auf sanfte, naturnahe Methoden. Das Absammeln der Raupen von Hand mag zwar etwas zeitaufwendig sein, ist aber sehr effektiv und schonend für die Umwelt. Kulturschutznetze haben sich in meinem Garten ebenfalls bewährt – sie halten die Schmetterlinge vom Eiablegen ab. Eine weitere Option ist der Einsatz von Bacillus thuringiensis, einem natürlichen Bakterium, das speziell gegen Schmetterlingsraupen wirkt, ohne andere Insekten zu beeinträchtigen.

Die Kohlfliege - ein unterschätzter Feind

Lebenszyklus und Schadensymptome

Die Kohlfliege wird oft unterschätzt, kann aber erheblichen Schaden anrichten. Ihre Larven fressen an Wurzeln und Stängel, was zu Welkeerscheinungen und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führt. Betroffene Pflanzen zeigen häufig verzögertes Wachstum und bläuliche Verfärbungen an den Blättern. Leider bemerkt man den Befall oft erst, wenn die Pflanze bereits stark geschwächt ist.

Präventive Maßnahmen

Bei der Kohlfliege ist Vorbeugung besonders wichtig. Eine durchdachte Fruchtfolge, bei der Kohlgewächse nicht direkt aufeinander folgen, kann das Befallsrisiko deutlich senken. Das Ausbringen von Vlies oder Kulturschutznetzen direkt nach der Pflanzung hat sich in meinem Garten als sehr effektiv erwiesen. Besonders gute Erfahrungen habe ich mit Kohlkragen gemacht – kleinen Scheiben aus Pappe oder Filz, die um den Stängel gelegt werden und das Eiablegen der Fliegen verhindern.

Biologische Bekämpfungsstrategien

Für die biologische Bekämpfung der Kohlfliege gibt es verschiedene Ansätze. Nützlinge wie Schlupfwespen können helfen, die Population der Kohlfliege zu reduzieren. Auch der Einsatz von nematodenhaltigen Präparaten hat sich bewährt. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer parasitieren die Larven der Kohlfliege und können so den Befall eindämmen.

Blattläuse - kleine Sauger, große Wirkung

Identifikation und Auswirkungen

Blattläuse sind zwar klein, können aber in großen Kolonien erhebliche Probleme verursachen. Sie saugen an Blättern und Trieben und schwächen so die Pflanze. Oft erkennt man einen Befall an gekräuselten Blättern oder klebrigen Absonderungen, dem sogenannten Honigtau. In schweren Fällen kann ein starker Blattlausbefall sogar zum Absterben der Pflanze führen.

Natürliche Gegenspieler fördern

Die gute Nachricht: Blattläuse haben viele natürliche Feinde. Marienkäfer, Florfliegen und Schwebfliegen sind wahre Blattlausjäger. Um diese Nützlinge anzulocken, pflanze ich in meinem Garten gerne blühende Kräuter und Wildblumen zwischen die Gemüsebeete. Diese bieten den Nützlingen Nahrung und Unterschlupf und tragen zu einem ausgewogenen Ökosystem bei.

Umweltfreundliche Bekämpfungsmethoden

Sollte der Befall überhand nehmen, gibt es verschiedene umweltfreundliche Methoden zur Bekämpfung. Ein kräftiger Wasserstrahl kann die Blattläuse von den Pflanzen spülen. Spritzbrühen aus Brennnesseln oder Knoblauch haben sich in meinem Garten als wirksam erwiesen. Bei hartnäckigem Befall greife ich auf Schmierseifenlösung oder Neem-Öl zurück – beides natürliche Mittel, die Blattläuse effektiv bekämpfen, ohne der Umwelt zu schaden.

Mit diesen Erkenntnissen und Methoden sind Sie gut gerüstet, um Ihren Rotkohl vor den häufigsten Schädlingen zu schützen. Vergessen Sie nicht: Regelmäßige Kontrolle und frühzeitiges Eingreifen sind der Schlüssel zu einem gesunden und ertragreichen Rotkohlbeet. Mit etwas Aufmerksamkeit und den richtigen Maßnahmen können Sie sich auf eine reiche Ernte freuen – und vielleicht bald Ihren eigenen, duftenden Rotkohl zubereiten, der neue Erinnerungen schafft und alte wachruft.

Wichtige Krankheiten des Rotkohls

Rotkohl mag zwar robust sein, aber selbst dieser Kraftprotz unter den Gemüsepflanzen kann von Krankheiten heimgesucht werden. Drei Übeltäter machen ihm besonders zu schaffen: Kohlhernie, Mehltau und Alternaria. Schauen wir uns diese Plagegeister mal genauer an und wie wir ihnen Paroli bieten können.

Kohlhernie - der Wurzelschreck

Wenn die Wurzeln verrückt spielen

Die Kohlhernie, verursacht durch den Schleimpilz Plasmodiophora brassicae, ist ein echtes Ärgernis. Dieser kleine Quälgeist befällt die Wurzeln und lässt sie anschwellen und sich verformen. Die armen Rotkohlpflanzen sehen dann meist aus, als hätten sie einen schlechten Tag - sie wachsen kümmerlich, werden bei Trockenheit schnell schlapp und bilden nur mickrige Köpfe aus.

Vorbeugen ist besser als heilen

Um dieser Plage einen Riegel vorzuschieben, ist Fruchtfolge das A und O. Mindestens vier Jahre sollten keine Kreuzblütler wie Kohl, Radieschen oder Rucola auf derselben Fläche wachsen. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, den Boden gut durchlässig und kalkreich zu halten. Ein pH-Wert über 7 macht dem Erreger das Leben schwer. Eine Kalkung des Bodens kann da wahre Wunder wirken.

Wenn's doch mal passiert

Sollte die Kohlhernie trotz aller Vorsicht zuschlagen, sieht's leider düster aus. Eine direkte Behandlung gibt's nicht. Das Einzige, was hilft: Raus mit den befallenen Pflanzen, Wurzeln und allem Drum und Dran - und ab in den Hausmüll damit, nicht auf den Kompost! Für die Zukunft könnten resistente Sorten eine gute Wahl sein.

Mehltau - der weiße Schleier

Doppeltes Lottchen: Echter und Falscher Mehltau

Beim Rotkohl können sowohl der Echte als auch der Falsche Mehltau auftreten. Der Echte hinterlässt einen weißen, mehligen Belag auf den Blättern, während der Falsche mit gelblichen Flecken oben und einem grau-violetten Flaum unten daherkommt. Beide sind keine angenehmen Gäste im Garten.

Früh erkannt, halb gebannt

Regelmäßige Kontrollen sind hier das A und O. Je früher man die ersten Anzeichen entdeckt - seien es weiße Flecken oder seltsame Verfärbungen - desto besser. Befallene Blätter sollten sofort entfernt werden, bevor sich der Pilz weiter ausbreiten kann.

Bio oder Chemie - Hauptsache wirksam

Für die sanfte Tour eignen sich Pflanzenstärkungsmittel mit Schachtelhalmextrakt oder Natron. Die setze ich gerne vorbeugend oder bei den ersten Anzeichen ein. Wenn's mal härter auf hart kommt, können zugelassene Fungizide helfen. Aber Vorsicht: Immer schön die Anwendungsvorschriften und Wartezeiten beachten!

Alternaria - der dunkle Geselle

Wenn's dunkel wird auf den Blättern

Alternaria, auch als Schwärzepilz bekannt, hinterlässt seine Spuren in Form von dunkelbraunen bis schwarzen Flecken auf den Blättern. Diese können sich ausbreiten und dafür sorgen, dass die Blätter vorzeitig abfallen. Sogar die Kohlköpfe kann dieser Übeltäter befallen und hässliche dunkle Flecken hinterlassen.

Wetterfühlig wie ein Rheumatiker

Dieser Pilz mag's feucht-warm. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 °C und hoher Luftfeuchtigkeit fühlt er sich pudelwohl. Aber auch trockene, heiße Sommer können die Pflanzen stressen und anfälliger für eine Infektion machen.

Dem Pilz die Stirn bieten

Um Alternaria in Schach zu halten, braucht's einen ganzheitlichen Ansatz:

  • Resistente Rotkohl-Sorten sind eine gute Wahl.
  • Eine ausgewogene Düngung ist wichtig - zu viel Stickstoff macht die Pflanzen anfälliger.
  • Bodennah gießen statt Überkopfbewässerung - das mögen die Pilze gar nicht.
  • Befallene Pflanzenteile sofort entfernen und fachgerecht entsorgen.
  • Bei starkem Befall können zugelassene Fungizide helfen. Aber Vorsicht: Immer schön die Wirkstoffe wechseln, sonst werden die Pilze noch resistent.

 

In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, den Pflanzen genug Platz zum Atmen zu geben. Weite Abstände beim Setzen sorgen für gute Durchlüftung und machen es Pilzen wie Alternaria schwerer. Ein Trick, der sich bei mir bewährt hat: Eine Mulchschicht aus Stroh verhindert, dass Spritzwasser Sporen vom Boden auf die Blätter schleudert.

Mit diesem Wissen über die Hauptübeltäter unter den Rotkohlkrankheiten und den entsprechenden Gegenmaßnahmen sind Sie gut gewappnet, um Ihren Rotkohl gesund und ertragreich durch die Saison zu bringen. Denken Sie daran: Vorbeugen ist oft der Schlüssel zum Erfolg, und regelmäßige Kontrollen helfen Ihnen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und anzugehen. So steht einer reichen Ernte hoffentlich nichts mehr im Wege!

Präventive Maßnahmen im Rotkohlanbau: Der Schlüssel zu gesunden Pflanzen und reicher Ernte

Beim Anbau von Rotkohl spielen vorbeugende Maßnahmen eine entscheidende Rolle für gesunde und ertragreiche Pflanzen. Ich möchte Ihnen ein paar Tipps aus meiner langjährigen Erfahrung mitgeben, die Ihnen dabei helfen können, Ihren Rotkohl optimal zu schützen.

Die richtige Standortwahl: Sonnig, aber nicht zu heiß

Rotkohl gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz mit nährstoffreichem, tiefgründigem Boden. Idealerweise ist der Boden lehmig-sandig und gut durchlässig, um Staunässe zu vermeiden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 scheint das Wachstum optimal zu fördern - zumindest habe ich damit die besten Ergebnisse erzielt.

Bodenvorbereitung und Düngung: Die Basis für kräftiges Wachstum

Vor der Pflanzung empfiehlt es sich, den Boden gründlich zu lockern und reifen Kompost einzuarbeiten. Eine Grunddüngung mit organischem Dünger wie Hornspänen oder Hornmehl versorgt die Pflanzen langfristig mit Nährstoffen. Während der Wachstumsphase hat sich bei mir Brennnesseljauche als Nachdünger bewährt - die Pflanzen danken es mit kräftigem Wuchs.

Fruchtfolge: Ein Tanz der Kulturen

Eine durchdachte Fruchtfolge beugt Bodenmüdigkeit vor und verhindert, dass sich Schädlinge anreichern. Nach meiner Erfahrung sollte man Rotkohl frühestens nach 3-4 Jahren wieder auf derselben Fläche anbauen.

Eine bewährte Rotation könnte so aussehen:

  • Jahr 1: Rotkohl
  • Jahr 2: Hülsenfrüchte (z.B. Erbsen, Bohnen)
  • Jahr 3: Kartoffeln oder Wurzelgemüse
  • Jahr 4: Blattgemüse oder Zwiebelgewächse

Kohlhernie: Lieber auf Nummer sicher gehen

Um das Risiko eines Befalls mit der gefürchteten Kohlhernie zu minimieren, rate ich dazu, mindestens 3 Jahre, besser noch 4-5 Jahre zwischen dem Anbau von Kohlgewächsen auf derselben Fläche zu warten. Es mag lange erscheinen, aber die Geduld zahlt sich aus.

Mischkultur und Begleitpflanzen: Gute Nachbarschaft im Beet

Die richtige Gesellschaft im Beet kann Wunder wirken. Manche Pflanzen schützen den Rotkohl vor Schädlingen, andere fördern sein Wachstum.

Meine Favoriten für die Nachbarschaft:

  • Sellerie: Ein wahrer Held gegen die Kohlfliege
  • Kapuzinerkresse: Ein Magnet für Blattläuse, die dann den Kohl in Ruhe lassen
  • Ringelblumen: Echte Nützlingsfreunde
  • Dill und Koriander: Locken Schwebfliegen an, deren Larven sich gerne über Blattläuse hermachen

Tomaten als Bodyguards

Ein kleiner Geheimtipp von mir: Tomatenpflanzen in der Nähe von Rotkohl können durch ihre ätherischen Öle Kohlweißlinge abschrecken. Ich pflanze gerne einzelne Tomatenpflanzen zwischen meine Rotkohlreihen - es sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch noch nützlich!

Kulturschutznetze: Der unsichtbare Schutzschild

Kulturschutznetze haben sich in meinem Garten als äußerst effektive Methode erwiesen, um den Rotkohl vor ungebetenen Gästen zu schützen.

Tipps zur Anwendung:

Das Netz sollte direkt nach der Pflanzung oder Aussaat angebracht werden. Achten Sie darauf, dass es dicht am Boden abschließt - Schädlinge sind wahre Meister darin, auch kleinste Lücken zu finden. Zur Blütezeit entferne ich das Netz, damit die fleißigen Bestäuber ihre Arbeit verrichten können.

Vor- und Nachteile abwägen

Die Vorteile überwiegen meiner Meinung nach:

  • Effektiver Schutz vor Kohlweißling, Kohlfliege und anderen fliegenden Plagegeistern
  • Verbessert das Mikroklima für die Pflanzen
  • Schützt vor Hagel und Starkregen

Aber es gibt auch ein paar Herausforderungen:

  • Die Anschaffungskosten können zunächst abschreckend wirken
  • Regelmäßige Kontrolle auf Beschädigungen ist nötig
  • Bei falscher Anwendung kann es Pilzkrankheiten begünstigen - also Vorsicht bei zu viel Feuchtigkeit!

Mit diesen vorbeugenden Maßnahmen schaffen Sie gute Voraussetzungen für einen gesunden und ertragreichen Rotkohlanbau. Dennoch rate ich Ihnen, Ihre Pflanzen regelmäßig zu beobachten. So können Sie bei Problemen frühzeitig eingreifen und sich hoffentlich bald über prächtige Rotkohlköpfe freuen!

Biologische Schädlingsbekämpfung im Rotkohlanbau: Natur als Verbündeter

Wenn es um den Schutz unseres Rotkohls geht, stehen wir oft vor einem Dilemma: Wie bekämpfen wir Schädlinge effektiv, ohne dabei unseren geliebten Garten in eine chemische Kampfzone zu verwandeln? Glücklicherweise bietet uns die Natur selbst einige clevere Lösungen an.

Unsere kleinen Helfer: Nützlinge im Rotkohlanbau

In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich gelernt, dass einige der besten Verbündeten im Kampf gegen Schädlinge direkt vor unserer Nase krabbeln und fliegen. Hier sind einige dieser fleißigen Helfer:

  • Marienkäfer und ihre Larven: Diese niedlichen Punkteträger sind wahre Blattlaus-Vertilgungsmaschinen.
  • Schwebfliegen: Ihre Larven mögen zwar unscheinbar aussehen, aber sie haben einen gesegneten Appetit auf Blattläuse.
  • Schlupfwespen: Diese winzigen Wunderwerke der Natur legen ihre Eier in Schädlinge wie den Kohlweißling und sorgen so für natürliche Kontrolle.
  • Florfliegen: Ihre Larven sind so gefräßig, dass sie den Spitznamen 'Blattlauslöwe' tragen - zu Recht, wie ich finde!

Um diese nützlichen Krabbeltiere in unseren Garten zu locken, können wir einiges tun:

  • Blühstreifen anlegen: Ich habe festgestellt, dass Ringelblumen, Kornblumen oder Fenchel wahre Magnete für Nützlinge sind.
  • Unterschlupfmöglichkeiten schaffen: Ein kleiner Totholzhaufen oder ein selbstgebasteltes Insektenhotel kann Wunder bewirken.
  • Auf die Chemiekeule verzichten: In meinem Garten haben chemische Mittel schon lange Hausverbot - die Nützlinge danken es mir!

Grüne Kraft: Pflanzliche Präparate und Jauchen

Manchmal müssen wir der Natur ein bisschen unter die Arme greifen. Hier sind einige meiner Lieblings-Hausmittelchen:

Brennnesseljauche: Der Allrounder

Dieses Wundermittel ist ein echter Tausendsassa! Ich setze 1 kg frische Brennnesseln mit 10 Litern Wasser an und lasse das Ganze etwa zwei Wochen gären. Der Geruch ist... gewöhnungsbedürftig, aber die Wirkung ist fantastisch. 1:10 verdünnt auf die Pflanzen gesprüht, stärkt es nicht nur die Abwehrkräfte, sondern düngt gleich mit!

Knoblauchauszug: Der Stinkstiefel unter den Pflanzenschutzmitteln

Knoblauch schreckt nicht nur Vampire ab! Für meinen Lieblings-Auszug zerquetsche ich 100 g Knoblauchzehen, setze sie mit 1 Liter Wasser an und lasse sie 24 Stunden ziehen. Der unverdünnte Sud hält Blattläuse und andere Plagegeister zuverlässig fern - und sorgt nebenbei für einen interessanten Geruch im Garten!

Schachtelhalmbrühe: Das Zaubertrank für starke Pflanzen

Schachtelhalm ist reich an Kieselsäure - ein wahrer Kraftriegel für Pflanzenzellen. Ich koche 100 g getrockneten Schachtelhalm in 1 Liter Wasser, lasse es abkühlen und sprühe es verdünnt (1:5) auf meine Pflanzen. Das macht sie widerstandsfähiger gegen Pilzerkrankungen und lässt sie förmlich vor Gesundheit strotzen.

Mikrobielle Kampftruppen: Bacillus thuringiensis

Klingt wie Science-Fiction, ist aber pures Naturwunder: Bacillus thuringiensis-Präparate sind meine geheime Waffe gegen gefräßige Schmetterlingsraupen wie den Kohlweißling. Diese Bakterien produzieren für die Raupen tödliche Toxine, sind aber für uns Menschen und unsere Nützlinge völlig harmlos. Ein echtes Wundermittel, das ich nur ungern in meinem Garten-Arsenal missen möchte.

Wenn alle Stricke reißen: Chemische Pflanzenschutzmittel

Ich gebe zu, manchmal fühlt man sich wie David gegen Goliath im Kampf gegen Schädlinge. In solchen Momenten kann der Griff zur chemischen Keule verlockend sein. Aber Vorsicht: Diese sollte wirklich nur die allerletzte Option sein!

Wann ist der Einsatz gerechtfertigt?

In meiner langjährigen Gartenerfahrung gab es nur wenige Situationen, in denen ich ernsthaft über chemische Mittel nachgedacht habe:

  • Bei extremen Wetterbedingungen, die Schädlinge geradezu explodieren lassen
  • Wenn plötzlich Heerscharen von Schädlingen einfallen, als hätten sie eine Einladung bekommen
  • Wenn die Gefahr besteht, dass sich Pflanzenkrankheiten wie ein Lauffeuer ausbreiten

Die Qual der Wahl: Auswahl geeigneter Mittel

Sollte es doch einmal soweit kommen, gilt: Wählen Sie mit Bedacht!

  • Greifen Sie zu Mitteln, die möglichst schonend für Nützlinge und Umwelt sind
  • Achten Sie unbedingt auf die Zulassung für den Haus- und Kleingarten
  • Denken Sie ans Resistenzmanagement: Nicht immer dasselbe Mittel verwenden, sonst werden die Schädlinge noch immun!

Sicherheit geht vor: Richtige Anwendung und Vorsichtsmaßnahmen

Wenn Sie sich für den Einsatz chemischer Mittel entscheiden, gilt höchste Vorsicht:

  • Lesen Sie die Gebrauchsanweisung, als wäre es ein spannender Roman - jedes Detail ist wichtig!
  • Verkleiden Sie sich als Astronaut: Handschuhe, langärmlige Kleidung, vielleicht sogar Atemschutz
  • Spielen Sie nicht Wettergott: Bei Wind oder Regen hat die Spritzerei Pause
  • Entsorgen Sie Reste fachgerecht - Ihr Abfluss ist kein geeigneter Endlagerungsort!

Ein ganzheitlicher Blick: Rotkohl schützen mit Herz und Verstand

Nach all den Jahren im Garten habe ich eines gelernt: Der Schutz unseres Rotkohls ist wie ein komplizierter Tanz. Wir müssen viele Schritte beherrschen und im richtigen Moment den richtigen Schritt wagen. Biologische Methoden sollten dabei immer unser erster Tanzpartner sein. Sie sind nicht nur umweltfreundlich, sondern bringen auch Leben und Vielfalt in unseren Garten.

Regelmäßige Kontrolle ist dabei unser Rhythmus. Je früher wir Probleme erkennen, desto eleganter können wir gegensteuern. Ein täglicher Spaziergang durchs Rotkohlbeet gehört für mich zum Gärtnerleben wie der Morgenkaffee.

Mit der richtigen Mischung aus Vorbeugung, biologischer Schädlingsbekämpfung und - wenn's gar nicht anders geht - vorsichtigem Einsatz chemischer Mittel, tanzen wir uns zu einer reichen und gesunden Rotkohlernte. Dabei lernen wir ständig neue Schritte und entwickeln ein Gefühl für die Musik unseres Gartens. So wird der Rotkohlanbau nicht nur zu einer Quelle gesunder Nahrung, sondern auch zu einer Quelle der Freude und Zufriedenheit. Und wer weiß - vielleicht entdecken Sie dabei ja auch Ihre Leidenschaft fürs Gärtnern!

Tags: Rotkohl
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Schädlinge befallen Rotkohl am häufigsten?
    Die häufigsten Schädlinge bei Rotkohl sind Kohlweißling, Kohlfliege und Blattläuse. Der Kohlweißling ist besonders gefährlich, da seine grünen Raupen große Löcher in die Blätter fressen und oft erst entdeckt werden, wenn der Schaden bereits erheblich ist. Die Kohlfliege wird oft unterschätzt, ihre Larven befallen Wurzeln und Stängel, was zu Welkeerscheinungen und verzögertem Wachstum führt. Blattläuse schwächen die Pflanzen durch Saugen an Blättern und Trieben, erkennbar an gekräuselten Blättern und klebrigem Honigtau. Diese drei Hauptschädlinge treten regional unterschiedlich auf, aber alle Rotkohlgärtner sollten auf sie vorbereitet sein. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen ist entscheidend für frühzeitiges Erkennen und erfolgreiches Eingreifen.
  2. Wie erkenne ich einen Befall durch den Kohlweißling?
    Einen Kohlweißling-Befall erkennen Sie an mehreren charakteristischen Anzeichen: Zunächst finden Sie kleine, gelbe Eier auf der Blattunterseite, die der Schmetterling dort ablegt. Die geschlüpften Raupen sind grünlich gefärbt und perfekt getarnt, weshalb sie oft übersehen werden. Typische Schadensymptome sind große, unregelmäßige Löcher in den Blättern, die von außen nach innen gefressen werden. Um die Fraßstellen herum finden Sie dunkle Kotreste der Raupen - ein sicheres Erkennungszeichen. Bei starkem Befall können ganze Blätter skelettiert werden, sodass nur noch die Blattrippen übrig bleiben. Die Raupen bevorzugen zunächst die äußeren Blätter, wandern aber bei Nahrungsmangel auch zu den inneren Herzblättern. Eine tägliche Kontrolle, besonders der Blattunterseiten, hilft dabei, den Befall frühzeitig zu entdecken.
  3. Was sind die wichtigsten Krankheiten bei Rotkohl?
    Die drei wichtigsten Krankheiten bei Rotkohl sind Kohlhernie, Mehltau und Alternaria (Schwärzepilz). Kohlhernie wird durch den Schleimpilz Plasmodiophora brassicae verursacht und führt zu Wurzelverdickungen, Kümmerwuchs und vorzeitigem Welken. Diese Krankheit ist besonders heimtückisch, da sie im Boden jahrelang überdauert. Mehltau tritt in zwei Formen auf: Echter Mehltau zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf den Blättern, während Falscher Mehltau gelbliche Flecken oben und grau-violetten Flaum unten verursacht. Alternaria äußert sich durch dunkelbraune bis schwarze Flecken auf Blättern und kann sogar die Kohlköpfe befallen. Alle drei Krankheiten bevorzugen bestimmte Witterungsbedingungen: Kohlhernie gedeiht in sauren, feuchten Böden, Mehltau bei hoher Luftfeuchtigkeit und Alternaria bei feucht-warmem Wetter. Vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend für gesunde Pflanzen.
  4. Welche biologischen Methoden helfen gegen Rotkohlschädlinge?
    Biologische Methoden bieten umweltfreundliche und effektive Lösungen gegen Rotkohlschädlinge. Das manuelle Absammeln von Raupen ist zeitaufwendig, aber sehr wirkungsvoll und schont Nützlinge. Kulturschutznetze verhindern das Eiablegen von Schädlingen und haben sich besonders gegen Kohlweißling und Kohlfliege bewährt. Pflanzenjauchen aus Brennnesseln oder Knoblauch stärken die Pflanzen und wirken abschreckend auf Schädlinge. Bacillus thuringiensis-Präparate bekämpfen gezielt Schmetterlingsraupen, ohne anderen Insekten zu schaden. Die Förderung von Nützlingen durch Blühstreifen und Insektenhotels schafft ein natürliches Gleichgewicht im Garten. Mischkultur mit Sellerie, Kapuzinerkresse oder Tomaten kann Schädlinge verwirren oder ablenken. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine breite Palette biologischer Pflanzenschutzmittel und beraten kompetent zur optimalen Anwendung dieser nachhaltigen Methoden.
  5. Wie wirken Kulturschutznetze beim Rotkohlanbau?
    Kulturschutznetze bilden eine physische Barriere zwischen Schädlingen und Rotkohlpflanzen. Sie verhindern effektiv, dass Kohlweißlinge, Kohlfliegen und andere fliegende Schädlinge ihre Eier an den Pflanzen ablegen können. Das feinmaschige Gewebe lässt Licht, Luft und Wasser durch, hält aber Insekten zuverlässig fern. Zusätzlich verbessern die Netze das Mikroklima um die Pflanzen und schützen vor Hagel oder Starkregen. Wichtig ist die korrekte Anwendung: Das Netz muss direkt nach der Pflanzung angebracht und dicht am Boden abgeschlossen werden, damit keine Schädlinge darunter schlüpfen können. Die Maschenweite sollte zwischen 0,8 und 1,3 mm liegen. Zur Blütezeit muss das Netz entfernt werden, damit Bestäuber ihre Arbeit verrichten können. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen UV-stabile Netze, die mehrere Jahre verwendbar sind und sich durch ihre Reißfestigkeit und Wetterbeständigkeit auszeichnen.
  6. Worin unterscheiden sich Echter und Falscher Mehltau bei Rotkohl?
    Echter und Falscher Mehltau sind zwei völlig verschiedene Pilzkrankheiten, die unterschiedlich auftreten und bekämpft werden müssen. Echter Mehltau (Erysiphe cruciferarum) zeigt sich als weißer, mehliger Belag hauptsächlich auf der Blattoberseite. Er tritt bevorzugt bei trockener, warmer Witterung auf und kann durch Schwefel-Präparate oder Backpulverlösungen bekämpft werden. Die befallenen Stellen fühlen sich pudrig an und lassen sich zunächst abwischen. Falscher Mehltau (Peronospora parasitica) verursacht hingegen gelbliche bis bräunliche Flecken auf der Blattoberseite, während sich auf der Unterseite ein grau-violetter, samtiger Belag bildet. Er bevorzugt feuchte, kühle Bedingungen und ist schwerer zu bekämpfen. Der Falsche Mehltau dringt tiefer ins Gewebe ein und kann nicht abgewischt werden. Beide Krankheiten schwächen die Pflanzen, aber der Falsche Mehltau ist meist aggressiver und kann bei ungünstigen Bedingungen zum Totalausfall führen.
  7. Wie unterscheidet sich Rotkohl von anderen Kohlarten bezüglich Schädlingsanfälligkeit?
    Rotkohl zeigt im Vergleich zu anderen Kohlarten einige charakteristische Unterschiede in der Schädlingsanfälligkeit. Durch seine dickeren, festeren Blätter und den höheren Gehalt an Anthocyanen (die für die rote Farbe verantwortlich sind) ist er tendenziell widerstandsfähiger gegen Fraßschädlinge als Weißkohl. Die rötliche Färbung macht ihn für manche Insekten weniger attraktiv. Allerdings ist er aufgrund seiner längeren Kulturzeit anfälliger für Bodenschädlinge wie die Kohlhernie, da diese mehr Zeit haben, sich zu entwickeln. Gegenüber Blumenkohl ist Rotkohl robuster, da er nicht so empfindlich auf Temperaturschwankungen reagiert. Im Vergleich zu Chinakohl oder Pak Choi hat Rotkohl eine härtere Blattstruktur, die Blattläusen das Saugen erschwert. Seine Wachsschicht ist ausgeprägter, was ihn vor Pilzerkrankungen besser schützt. Die kompakte Kopfbildung macht ihn allerdings anfälliger für Fäulnisprozesse bei Staunässe als locker wachsende Kohlarten.
  8. Welche Rolle spielt Bacillus thuringiensis bei der Schädlingsbekämpfung?
    Bacillus thuringiensis (Bt) ist ein natürlich vorkommendes Bodenbakterium, das eine Schlüsselrolle in der biologischen Schädlingsbekämpfung spielt. Das Bakterium produziert kristalline Proteine, die für Schmetterlingsraupen toxisch sind, aber für Menschen, Säugetiere und Nützlinge völlig ungefährlich. Nach der Aufnahme durch Fraß lösen sich die Kristalle im alkalischen Darm der Raupen auf und bilden Poren in der Darmwand, was zum Tod der Schädlinge führt. Bt wirkt hochspezifisch nur gegen Lepidoptera-Larven (Schmetterlingsraupen) wie Kohlweißling, ohne andere Insekten zu beeinträchtigen. Die Anwendung erfolgt als Spritzung auf die Blätter, wobei die Raupen das Bakterium beim Fressen aufnehmen. Wichtig ist der Einsatz bei warmem, trockenem Wetter und die Behandlung von Jungraupen, da diese empfindlicher reagieren. Bt baut sich in der Umwelt schnell ab und hinterlässt keine Rückstände, was es zu einem idealen Werkzeug für den ökologischen Pflanzenschutz macht.
  9. Wo kann man professionelle Schädlingsbekämpfungsmittel für Rotkohl kaufen?
    Professionelle Schädlingsbekämpfungsmittel für Rotkohl sind in verschiedenen Bezugsquellen erhältlich. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine umfassende Auswahl an zugelassenen Präparaten für den Haus- und Kleingartenbereich und verfügen über kompetente Beratung zu Anwendung und Sicherheitsbestimmungen. Gartencenter und Baumärkte führen ebenfalls gängige Mittel, wobei die Beratungsqualität variiert. Online-Shops ermöglichen den bequemen Vergleich verschiedener Produkte und Preise, hier ist jedoch auf seriöse Anbieter zu achten. Für Profis im Erwerbsanbau gibt es spezialisierte Agrarhändler mit erweiterten Sortimenten. Wichtig beim Kauf ist die Zulassung für Kohlgewächse im Haus- und Kleingartenbereich. Achten Sie auf das Pflanzenschutzmittel-Kennzeichnungsschild und lassen Sie sich über Anwendungsbestimmungen, Aufwandmengen und Wartezeiten informieren. Samen.de als etablierter Gartenspezialist bietet neben den Mitteln auch umfassende Informationen zur sachgerechten und umweltschonenden Anwendung.
  10. Welche Qualitätskriterien gelten beim Kauf von Kulturschutznetzen?
    Beim Kauf von Kulturschutznetzen sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend für Langlebigkeit und Wirksamkeit. Die Maschenweite sollte zwischen 0,8 und 1,3 mm liegen - fein genug gegen kleine Schädlinge wie Kohlfliege, aber durchlässig für Luft und Wasser. Das Material muss UV-stabilisiert sein, um mehrjährige Nutzung zu ermöglichen, ohne zu verspröden. Die Reißfestigkeit ist wichtig, da Netze Wind und Wetter standhalten müssen. Das Gewicht sollte zwischen 17-50 g/m² liegen - leichter für empfindliche Kulturen, schwerer für langfristige Anwendungen. Die Lichtdurchlässigkeit sollte mindestens 90% betragen, um das Pflanzenwachstum nicht zu beeinträchtigen. Hochwertige Netze sind an den Rändern verstärkt oder gesäumt, um Ausfransungen zu verhindern. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de führen geprüfte Markenqualität und beraten zur optimalen Netzauswahl je nach Anwendungszweck. Achten Sie auf Herstellergarantien und Prüfzertifikate, die die angegebenen Eigenschaften bestätigen.
  11. Wie beeinflusst die Mischkultur die Widerstandsfähigkeit von Rotkohl gegen Schädlinge?
    Mischkultur stärkt die natürliche Widerstandsfähigkeit von Rotkohl gegen Schädlinge durch verschiedene Mechanismen. Bestimmte Begleitpflanzen wirken als natürliche Repellentien: Sellerie vertreibt durch seine ätherischen Öle die Kohlfliege, während Tomaten Kohlweißlinge abschrecken. Kapuzinerkresse fungiert als Fangpflanze für Blattläuse und lenkt diese vom Rotkohl ab. Zwiebeln und Knoblauch stärken durch ihre schwefelhaltigen Verbindungen die Abwehrkräfte der Kohlpflanzen und verwirren schädliche Insekten. Blühende Kräuter wie Dill, Koriander und Borretsch locken Nützlinge an, die Schädlinge dezimieren. Die Durchmischung verschiedener Pflanzenarten erschwert es Schädlingen, ihre Wirtspflanzen zu finden und sich massenhaft zu vermehren. Zusätzlich verbessert die Mischkultur das Mikroklima und die Bodenstruktur, was die Pflanzen insgesamt stärkt. Eine durchdachte Mischkultur kann den Schädlingsbefall um 20-40% reduzieren und gleichzeitig die Erträge steigern, da die Pflanzen weniger gestresst sind und optimal wachsen können.
  12. Welche biochemischen Prozesse stehen hinter der Wirkung von Brennnesseljauche?
    Die Wirkung von Brennnesseljauche beruht auf komplexen biochemischen Prozessen während der Fermentation und nach der Anwendung. Während der 2-3-wöchigen Gärung werden Zellstrukturen aufgebrochen und wertvolle Inhaltsstoffe freigesetzt. Stickstoffverbindungen werden in gut verfügbare Formen umgewandelt, die als Blattdünger wirken. Die enthaltenen Kieselsäure-Verbindungen stärken die Zellwände und machen Pflanzen widerstandsfähiger gegen Pilzbefall und Schädlingsbefall. Flavonoide und andere sekundäre Pflanzenstoffe wirken als natürliche Fungizide und Insektizide. Der Fermentationsprozess produziert organische Säuren, die den pH-Wert senken und antimikrobiell wirken. Enzyme aus der Brennnessel aktivieren die pflanzeneigenen Abwehrmechanismen und fördern die Bildung von Phytoalexinen - natürlichen Antibiotika der Pflanzen. Die enthaltenen Aminosäuren unterstützen die Proteinsynthese und stärken das Immunsystem der Pflanzen. Zusätzlich fördert die Jauche beneficial Mikroorganismen im Boden, die mit Pathogenen konkurrieren.
  13. Wie entwickelt sich die Resistenz von Schädlingen gegen wiederholte Behandlungen?
    Die Resistenzentwicklung von Schädlingen gegen Bekämpfungsmaßnahmen folgt evolutionären Prinzipien der Selektion. Bei wiederholter Anwendung desselben Wirkstoffs überleben zunächst nur wenige Individuen mit natürlicher Toleranz oder zufälligen Mutationen. Diese resistenten Individuen vermehren sich bevorzugt und geben ihre Eigenschaften an die Nachkommen weiter. Innerhalb weniger Generationen kann so eine Population entstehen, die gegen den verwendeten Wirkstoff weitgehend unempfindlich ist. Besonders problematisch ist dies bei Schädlingen mit kurzen Generationszyklen wie Blattläusen, die mehrere Generationen pro Jahr durchlaufen. Kreuzresistenzen entstehen, wenn verwandte Wirkstoffe ähnliche Angriffspunkte haben. Um Resistenzen zu vermeiden, ist ein Resistenzmanagement essentiell: Wechsel zwischen verschiedenen Wirkstoffgruppen, Integration biologischer und mechanischer Maßnahmen, Verwendung von Wirkstoffkombinationen und Reduktion der Behandlungsfrequenz. Biologische Methoden wie Nützlingsförderung sind weniger anfällig für Resistenzbildung, da sie auf komplexeren Interaktionen beruhen.
  14. Welche ökologischen Auswirkungen haben verschiedene Bekämpfungsstrategien?
    Verschiedene Bekämpfungsstrategien unterscheiden sich erheblich in ihren ökologischen Auswirkungen. Chemische Pflanzenschutzmittel können Nützlinge schädigen, die Bodenfauna beeinträchtigen und in Gewässer gelangen, wo sie aquatische Ökosysteme stören. Systemische Insektizide können über Nektar und Pollen Bestäuber wie Bienen gefährden. Biologische Methoden wie Nützlingsförderung und Bacillus thuringiensis sind hochspezifisch und schonen Nicht-Zielorganismen weitgehend. Sie unterstützen die Biodiversität und stärken natürliche Regulationsmechanismen. Kulturschutznetze haben praktisch keine negativen Umweltauswirkungen, können aber Bestäuber ausschließen. Mechanische Bekämpfung wie Absammeln ist völlig umweltfreundlich, aber arbeitsintensiv. Pflanzenstärkungsmittel aus natürlichen Quellen fördern das Bodenleben und haben positive Nebeneffekte. Integrierte Ansätze, die verschiedene Methoden kombinieren, minimieren ökologische Risiken bei optimaler Wirkung. Langfristig führen nachhaltige Strategien zu stabileren Ökosystemen mit natürlicher Schädlingsregulation, während intensiver Pestizideinsatz Ökosysteme destabilisieren kann.
  15. Wie stellt man selbst Brennnesseljauche für die Rotkohlpflege her?
    Die Herstellung von Brennnesseljauche ist einfach und kostengünstig. Sammeln Sie 1 kg frische Brennnesseln vor der Blüte, da dann der Nährstoffgehalt am höchsten ist. Zerkleinern Sie die Pflanzen grob und geben sie in einen Kunststoff- oder Holzbehälter (niemals Metall verwenden). Übergießen Sie mit 10 Litern Regenwasser und decken den Behälter mit einem Tuch ab, um Luftzutritt zu ermöglichen, aber Insekten fernzuhalten. Stellen Sie den Ansatz an einen warmen, halbschattigen Platz und rühren täglich um. Nach 12-14 Tagen ist der Gärprozess abgeschlossen - erkennbar daran, dass keine Bläschen mehr aufsteigen und der intensive Geruch nachlässt. Seihen Sie die fertige Jauche durch ein Sieb ab. Zur Anwendung verdünnen Sie 1:10 mit Wasser für Blattspritzungen oder 1:20 als Bodendünger. Die Jauche hält sich kühl gelagert mehrere Wochen. Tipp: Ein Schuss Gesteinsmehl während der Gärung reduziert den Geruch erheblich.
  16. Welche Nützlinge lassen sich gezielt in den Rotkohlgarten locken?
    Zahlreiche Nützlinge können gezielt in den Rotkohlgarten gelockt werden, um Schädlinge natürlich zu regulieren. Marienkäfer und ihre Larven sind effektive Blattlausjäger - locken Sie sie mit Ringelblumen, Schafgarbe und Fenchel an. Schwebfliegen deren Larven ebenfalls Blattläuse vertilgen, werden von flachen, weißen und gelben Blüten wie Kornblumen und Dill angelockt. Schlupfwespen parasitieren Kohlweißling-Eier und -larven - sie bevorzugen kleine Blüten von Kräutern wie Petersilie und Koriander. Florfliegen (Blattlauslöwen) mögen Holunder und wilde Möhren. Raubwanzen jagen verschiedene Schädlinge und werden von Brennnesseln und wilden Gräsern angezogen. Schaffen Sie Unterschlupfmöglichkeiten durch Totholzhaufen, Steinhaufen oder spezielle Nützlingshotels. Verzichten Sie auf Pestizide und lassen Sie wilde Ecken im Garten stehen. Ganzjährige Nektarquellen durch gestaffelte Blütezeiten verschiedener Pflanzen halten die Nützlingspopulation stabil. Samen.de bietet spezielle Nützlings-Blühmischungen, die optimal auf die Bedürfnisse verschiedener Nützlingsarten abgestimmt sind.
  17. Stimmt es, dass chemische Pflanzenschutzmittel immer schädlicher sind als biologische?
    Diese Pauschalaussage ist nicht korrekt - die Schädlichkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab. Moderne chemische Pflanzenschutzmittel durchlaufen strenge Zulassungsverfahren und müssen Sicherheitsstandards erfüllen. Einige biologische Stoffe können durchaus toxisch sein - Kupfersulfat beispielsweise ist zwar 'natürlich', aber umweltschädlich und kann sich im Boden anreichern. Rotenon, ein pflanzliches Insektizid, ist für Fische hochgiftig. Entscheidend sind Faktoren wie Persistenz (Abbaubarkeit), Selektivität (Zielgenauigkeit), Dosierung und Anwendungshäufigkeit. Viele neue chemische Wirkstoffe sind hochspezifisch und bauen sich schnell ab, während manche 'Bio'-Mittel breit wirken können. Generell haben biologische Methoden meist weniger Nebenwirkungen auf Nicht-Zielorganismen und die Umwelt. Sie fördern natürliche Regulationsmechanismen und sind nachhaltiger. Die Dosis macht das Gift - auch natürliche Stoffe können bei falscher Anwendung schädlich sein. Der beste Ansatz ist ein integriertes System, das biologische Methoden bevorzugt und chemische nur gezielt und verantwortungsvoll einsetzt.
  18. Unterscheiden sich Schädlingsprobleme bei Rotkohl je nach Anbauregion?
    Ja, Schädlingsprobleme bei Rotkohl variieren deutlich je nach Anbauregion aufgrund unterschiedlicher klimatischer Bedingungen, Höhenlagen und lokaler Ökosysteme. In milden, feuchten Küstenregionen treten Pilzkrankheiten wie Kohlhernie und Mehltau häufiger auf, während in trockenen Kontinentalklimaten eher Blattläuse und Thripse problematisch sind. Der Kohlweißling hat verschiedene regionale Flugzeiten - in warmen Regionen können bis zu drei Generationen pro Jahr auftreten, in kühleren nur zwei. In Gebirgsregionen verzögert sich die Entwicklung der Schädlinge um mehrere Wochen. Regionale Wirtsalternativen beeinflussen das Schädlingsaufkommen: In waldreichen Gebieten können wilde Kreuzblütler als Reservoir für Kohlschädlinge dienen. Bodenschädlinge wie Drahtwürmer sind in Regionen mit viel Grünland häufiger. Auch die natürlichen Gegenspieler variieren regional - in strukturreichen Landschaften mit Hecken und Wildblumen ist die Nützlingsfauna meist vielfältiger. Lokale Gärtner und Beratungsdienste kennen die regionalen Besonderheiten am besten und können gezielt Empfehlungen geben.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Blaukraut und Rotkohl in Bezug auf Schädlingsanfälligkeit?
    Blaukraut und Rotkohl sind botanisch identisch - es handelt sich um dieselbe Pflanzenart (Brassica oleracea var. capitata f. rubra), nur die regionalen Bezeichnungen unterscheiden sich. In Nord- und Mitteldeutschland spricht man von Rotkohl, in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz von Blaukraut oder Rotkraut. Da es sich um die gleiche Pflanze handelt, besteht kein Unterschied in der Schädlingsanfälligkeit. Die rote bis violette Färbung entsteht durch Anthocyane, die pH-abhängig ihre Farbe ändern - daher die verschiedenen Namen. Diese Pigmente können sogar leicht schützend wirken, da sie antioxidative Eigenschaften haben und manche Insekten abschrecken. Regionale Unterschiede in der Schädlingsanfälligkeit entstehen nicht durch die Sorte selbst, sondern durch klimatische Bedingungen, lokale Schädlingspopulationen und Anbaumethoden. Verschiedene Züchtungen können durchaus unterschiedliche Resistenzeigenschaften aufweisen, aber diese hängen mit der spezifischen Sorte zusammen, nicht mit der regionalen Bezeichnung. Beide Namen beschreiben dasselbe nahrhafte und robuste Wintergemüse mit identischen Schädlingsproblemen und Bekämpfungsmöglichkeiten.
  20. Wie grenzt man Kreuzblütler-spezifische Schädlinge von allgemeinen Gemüseschädlingen ab?
    Kreuzblütler-spezifische Schädlinge sind auf die Pflanzenfamilie der Brassicaceae (Kreuzblütler) spezialisiert und befallen nur diese Pflanzengruppe, während allgemeine Gemüseschädlinge polyphag sind und verschiedene Pflanzenfamilien befallen. Typische Kreuzblütler-Spezialisten sind: Kohlweißling (befällt nur Kohl, Raps, Senf), Kohlfliege (nur Kreuzblütler), Kohlgallenrüssler und Kohlschotenrüssler. Diese erkennen ihre Wirtspflanzen über spezifische chemische Signale wie Senfölglykoside. Allgemeine Schädlinge wie Blattläuse, Thripse, Schnecken oder Drahtwürmer haben ein breiteres Wirtsspektrum und befallen auch andere Gemüsearten. Die Abgrenzung erfolgt durch Beobachtung der Befallsmuster: Kreuzblütler-spezifische Schädlinge treten nur an Kohl, Radieschen, Rucola oder Senf auf, nie an Tomaten oder Bohnen. Ihr Auftreten korreliert oft mit der Nähe zu anderen Kreuzblütlern oder dem Anbau in Fruchtfolge mit Kohlgewächsen. Das Verständnis dieser Unterscheidung hilft bei der gezielten Bekämpfung und Vorbeugung durch Fruchtfolge und Mischkultur.
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