Schädlinge und Krankheiten bei Chicoree: Erkennen, Vorbeugen und Bekämpfen

Chicoree: Ein empfindlicher Genuss mit Herausforderungen

Chicoree, auch als Zichorie bekannt, ist ein beliebtes Gemüse mit zartem Geschmack. Doch seine Kultivierung kann knifflig sein.

Wichtige Erkenntnisse zum Chicoree-Anbau

  • Chicoree ist anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten
  • Häufige Probleme: Blattläuse, Schnecken und Wurzelfliegen
  • Vorbeugende Maßnahmen sind wichtig für gesunde Pflanzen
  • Frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend für den Erfolg

Die Bedeutung von Chicoree in der Gemüsekultur

Chicoree, botanisch als Cichorium intybus var. foliosum bekannt, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem geschätzten Gemüse entwickelt. Seine leicht bitteren, knackigen Blätter bereichern Salate und warme Gerichte gleichermaßen. In der Gemüsekultur nimmt Chicoree eine besondere Stellung ein, da er auch in den Wintermonaten frisch angebaut werden kann.

Die Kultivierung von Chicoree erfordert jedoch einiges an Fingerspitzengefühl. Anders als robustere Gemüsesorten reagiert Chicoree empfindlich auf Umwelteinflüsse und ist anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten. Diese Herausforderungen machen den Anbau zwar anspruchsvoll, aber bei richtiger Pflege umso lohnenswerter.

Überblick über häufige Schädlinge und Krankheiten

Wer Chicoree anbaut, sollte stets wachsam sein. Die Palette möglicher Probleme ist breit gefächert und reicht von winzigen Insekten bis hin zu hartnäckigen Pilzerkrankungen. Zu den häufigsten Plagegeistern zählen:

  • Blattläuse
  • Schnecken
  • Wurzelfliegen
  • Grauschimmel
  • Echter und Falscher Mehltau

Jeder dieser Schädlinge und Krankheiten kann die Ernte erheblich beeinträchtigen oder im schlimmsten Fall sogar zunichtemachen. Daher ist es wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Häufige Schädlinge bei Chicoree

Blattläuse: Kleine Sauger mit großer Wirkung

Identifikation und Schadbild

Blattläuse sind wohl die bekanntesten Schädlinge im Garten - und leider machen sie auch vor Chicoree nicht Halt. Diese winzigen Insekten sind meist grün oder schwarz und sitzen in Kolonien auf der Unterseite der Blätter oder an jungen Trieben. Sie saugen den Pflanzensaft und schwächen so die Pflanze.

Das Schadbild ist recht charakteristisch: Die Blätter kräuseln sich, vergilben und können im fortgeschrittenen Stadium absterben. Zudem scheiden Blattläuse eine klebrige Substanz aus, den sogenannten Honigtau, der die Blätter glänzend und klebrig macht. Dieser Honigtau wiederum kann zu Rußtaubefall führen, was die Fotosynthese der Pflanze beeinträchtigt.

Vorbeugung und Bekämpfung

Um Blattläuse von vornherein fernzuhalten, empfiehlt es sich, die Chicoree-Pflanzen kräftig und gesund zu halten. Eine ausgewogene Düngung und regelmäßige Wassergaben sind hierbei hilfreich. Auch die Förderung von Nützlingen wie Marienkäfern oder Florfliegen kann präventiv wirken.

Entdeckt man dennoch Blattläuse, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Bekämpfung:

  • Abspritzen mit einem kräftigen Wasserstrahl
  • Einsatz von Nützlingen wie Schlupfwespen
  • Behandlung mit Neem-Öl oder Schmierseifenlösung
  • In hartnäckigen Fällen können auch biologische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen

Schnecken: Nächtliche Feinschmecker

Arten und Erkennungsmerkmale

Schnecken können für Chicoree-Pflanzen zur echten Plage werden. Die häufigsten Arten, die im Gemüsegarten Probleme bereiten, sind die Nacktschnecken - insbesondere die Spanische Wegschnecke und die Gartenwegschnecke. Sie hinterlassen charakteristische Fraßspuren: ausgefranste Löcher in den Blättern und silbrig glänzende Schleimspuren.

Schnecken sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in feuchten, schattigen Bereichen. Bei der Kontrolle der Chicoree-Pflanzen sollte man daher auch den Boden um die Pflanzen herum genau untersuchen.

Schutzmaßnahmen und Kontrolle

Um die Chicoree-Pflanzen vor Schnecken zu schützen, gibt es verschiedene Ansätze:

  • Schneckenzäune oder -barrieren um die Beete
  • Auslegen von rauen Materialien wie Sägespänen oder Eierschalen
  • Anlegen von Bierfallen (Vorsicht: lockt auch Nützlinge an)
  • Förderung natürlicher Fressfeinde wie Igel oder Laufkäfer
  • Regelmäßiges Absammeln in den Abendstunden

In besonders hartnäckigen Fällen können auch Schneckenkorn oder biologische Nematoden zum Einsatz kommen. Hierbei sollte man jedoch vorsichtig vorgehen, um das ökologische Gleichgewicht nicht zu stören.

Wurzelfliegen: Unsichtbare Gefahr unter der Erde

Lebenszyklus und Symptome

Wurzelfliegen, insbesondere die Kleine Kohlfliege (Delia radicum), können Chicoree-Pflanzen erheblich schädigen. Die erwachsenen Fliegen legen ihre Eier in den Boden nahe der Pflanzenbasis. Die schlüpfenden Larven bohren sich in die Wurzeln und den unteren Stängelbereich ein.

Die Symptome eines Befalls zeigen sich oft erst spät:

  • Welken der Blätter, besonders bei Wärme
  • Verfärbungen und Wachstumsstörungen
  • Im fortgeschrittenen Stadium: Absterben der gesamten Pflanze

Präventionsstrategien

Da eine Bekämpfung der Larven im Boden schwierig ist, liegt der Fokus auf vorbeugenden Maßnahmen:

  • Fruchtwechsel: Chicoree nicht in aufeinanderfolgenden Jahren am selben Standort anbauen
  • Einsatz von Kulturschutznetzen, um die Eiablage zu verhindern
  • Bodenbearbeitung im Frühjahr, um überwinternde Puppen zu zerstören
  • Aussaat oder Pflanzung erst nach der Hauptflugzeit der Fliegen (meist Ende Mai)

In der biologischen Schädlingsbekämpfung können auch Nematoden gegen die Larven eingesetzt werden. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer parasitieren die Fliegenlarven und reduzieren so den Befall.

Mit diesen Kenntnissen und Strategien sind Hobbygärtner und professionelle Anbauer gut gerüstet, um den häufigsten Schädlingen bei Chicoree erfolgreich zu begegnen. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und schnelles Handeln bei ersten Anzeichen eines Befalls sind dabei entscheidend für den Erfolg.

Verbreitete Krankheiten bei Chicoree: Wenn die Blätter leiden

Chicoree ist zwar robust, aber nicht unverwundbar. Einige Krankheiten können unseren geliebten Salat befallen und uns Gärtnern das Leben schwer machen. Schauen wir uns die häufigsten Übeltäter mal genauer an.

Grauschimmel (Botrytis cinerea): Der graue Plagegeist

Grauschimmel ist wie ein ungebetener Gast, der sich einfach nicht vertreiben lässt. Er taucht gerne auf, wenn's feucht und kühl ist - also genau dann, wenn wir denken, unser Chicoree hätte es gemütlich.

Wie der Grauschimmel sich entwickelt

Der Pilz beginnt meist an verletzten Stellen oder älteren Blättern. Von dort aus breitet er sich aus wie ein grauer, pelziger Teppich. Besonders fies: Er kann auch gesunde Pflanzenteile befallen und im schlimmsten Fall die ganze Ernte verderben.

Was tun gegen den grauen Feind?

  • Luftig pflanzen: Chicoree mag's nicht zu eng.
  • Vorsichtig gießen: Blätter trocken halten, am besten morgens gießen.
  • Kranke Pflanzenteile großzügig entfernen.
  • Bei starkem Befall hilft manchmal nur noch der Griff zu biologischen Fungiziden.

Echter Mehltau: Der weiße Überzug

Echter Mehltau sieht aus, als hätte jemand Mehl über unsere Chicoree-Pflanzen gepustet. Klingt lustig, ist aber gar nicht zum Lachen.

Wie erkennt man Echten Mehltau?

Zuerst tauchen weiße, mehlige Flecken auf den Blättern auf. Mit der Zeit werden die Blätter gelb und welken. Der Pilz verbreitet sich schnell, besonders wenn's warm und trocken ist.

Wie beugen wir vor und was hilft?

  • Resistente Sorten wählen: Manche Chicoree-Sorten sind weniger anfällig.
  • Standort wechseln: Fruchtwechsel hilft, den Pilz auszutricksen.
  • Natürliche Helfer: Backpulver-Wasser-Gemisch oder Schachtelhalmbrühe können vorbeugend wirken.
  • Im Notfall: Biologische Fungizide auf Schwefelbasis können helfen.

Falscher Mehltau: Der Doppelgänger

Falscher Mehltau ist wie der fiese Zwilling des Echten Mehltaus. Er sieht ähnlich aus, verhält sich aber ganz anders.

Wie unterscheidet man Falschen von Echtem Mehltau?

Beim Falschen Mehltau bilden sich gelbliche Flecken auf der Blattoberseite, während sich auf der Unterseite ein grau-violetter, samtiger Belag entwickelt. Er mag's im Gegensatz zum Echten Mehltau feucht und kühl.

Wie gehen wir gegen Falschen Mehltau vor?

  • Luftige Pflanzung: Damit die Blätter schnell abtrocknen können.
  • Morgendliches Gießen: So haben die Blätter Zeit, tagsüber abzutrocknen.
  • Befallene Pflanzenteile sofort entfernen und nicht auf den Kompost werfen.
  • Kupferpräparate können in hartnäckigen Fällen helfen, aber Vorsicht: Nicht überdosieren!

Bakterielle Weichfäule: Wenn's matschig wird

Die bakterielle Weichfäule ist wie ein Albtraum für jeden Chicoree-Liebhaber. Sie lässt unsere kostbaren Pflanzen buchstäblich zu Matsch werden.

Wie erkennt man bakterielle Weichfäule?

Es beginnt oft unscheinbar: Kleine, wässrige Flecken auf Blättern oder Stängeln. Aber dann geht's schnell: Die befallenen Stellen werden weich, matschig und stinken bestialisch. Im Endstadium kollabiert die ganze Pflanze zu einem schleimigen Haufen.

Was können wir dagegen tun?

  • Hygiene ist wichtig: Saubere Werkzeuge und Hände beim Arbeiten im Garten.
  • Fruchtwechsel: Mindestens drei Jahre Pause für Chicoree auf derselben Fläche.
  • Gute Drainage: Staunässe ist ein Paradies für die Bakterien.
  • Befallene Pflanzen sofort großzügig entfernen und entsorgen - aber nicht auf den Kompost!
  • Vorbeugen durch resistente Sorten und optimale Kulturbedingungen.

Puh, das war jetzt viel Input über die Problemkinder im Chicoree-Beet. Aber keine Sorge: Mit ein bisschen Aufmerksamkeit und den richtigen Maßnahmen kriegen wir das schon hin. Unser Chicoree wird's uns mit knackigen, leckeren Blättern danken. Und mal ehrlich: Gibt's was Schöneres, als den selbst gezogenen Salat auf dem Teller zu haben? Na also!

Präventive Maßnahmen: Gesunden Chicoree anbauen

Für einen erfolgreichen Chicoree-Anbau ist Vorbeugung entscheidend. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich viele Probleme von vornherein vermeiden.

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Chicoree bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem, humusreichem Boden. Vor der Pflanzung sollte der Boden gründlich gelockert und mit Kompost angereichert werden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist optimal. Vermeiden Sie Staunässe, da sie Fäulnis begünstigt.

Fruchtwechsel und Mischkultur

Ein durchdachter Fruchtwechsel reduziert bodenbürtige Krankheiten. Bauen Sie Chicoree nicht nach anderen Korbblütlern wie Salat oder Endivie an. Gute Vorfrüchte sind beispielsweise Erbsen oder Bohnen. In der Mischkultur harmoniert Chicoree mit Möhren, Zwiebeln oder Kohlrabi.

Wahl widerstandsfähiger Sorten

Einige Chicoree-Sorten zeigen eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen bestimmte Krankheiten. Beim Kauf von Saatgut oder Jungpflanzen empfiehlt es sich, nach solchen robusten Varianten zu suchen. Sie erleichtern den Anbau erheblich.

Optimale Bewässerung und Düngung

Chicoree benötigt eine gleichmäßige Wasserversorgung ohne Staunässe. Gießen Sie vorzugsweise morgens und vermeiden Sie es, die Blätter zu befeuchten. Bei der Düngung gilt: Weniger ist oft mehr. Ein Überangebot an Stickstoff macht die Pflanzen anfälliger für Krankheiten. Eine Kompostgabe zur Beetvorbereitung ist meist ausreichend.

Förderung von Nützlingen

Ein naturnaher Garten mit vielfältigen Strukturen zieht Nützlinge an, die natürliche Gegenspieler vieler Schädlinge sind. Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen unterstützen beispielsweise bei der Blattlausbekämpfung. Wildblumenstreifen oder ein Insektenhotel in Beetnähe können sich positiv auswirken.

Integrierter Pflanzenschutz beim Chicoree-Anbau

Der integrierte Pflanzenschutz kombiniert verschiedene Methoden, um Pflanzen gesund zu erhalten und dabei die Umwelt zu schonen. Bei Chicoree lässt sich dieses Konzept gut umsetzen.

Grundprinzipien des integrierten Pflanzenschutzes

Vorbeugung steht an erster Stelle. Erst wenn diese nicht ausreicht, kommen sanfte Bekämpfungsmethoden zum Einsatz. Chemische Mittel sind nur als letzter Ausweg zu betrachten. Wichtig ist auch, die natürlichen Regelmechanismen im Garten zu nutzen und zu fördern.

Monitoring und Schadschwellen

Regelmäßige Kontrollen der Pflanzen sind unerlässlich. Untersuchen Sie mindestens einmal pro Woche genau: Gibt es Fraßspuren oder verfärbte Blätter? Erst wenn eine bestimmte Schädlingsdichte (Schadschwelle) überschritten ist, sind Gegenmaßnahmen erforderlich. Bei geringem Befall genügt oft schon das Absammeln von Hand.

Biologische Bekämpfungsmethoden

In kritischen Situationen stehen umweltfreundliche Möglichkeiten zur Verfügung, um Schädlinge einzudämmen.

Nützlinge einsetzen

Neben der Förderung natürlich vorkommender Nützlinge können auch gezielt Helfer eingesetzt werden. Gegen Blattläuse haben sich beispielsweise Florfliegenlarven bewährt. Sie sind als "Blattlauslöwen" im Fachhandel erhältlich und bekämpfen die lästigen Sauger effektiv.

Natürliche Pflanzenstärkungsmittel

Verschiedene Präparate aus Pflanzenextrakten oder Mikroorganismen können die Widerstandskraft der Chicoree-Pflanzen verbessern. Beliebt sind etwa Schachtelhalmbrühe oder effektive Mikroorganismen. Auch eine regelmäßige Behandlung mit stark verdünnter Magermilch kann Pilzerkrankungen vorbeugen.

Mit diesem ganzheitlichen Ansatz lässt sich Chicoree meist problemlos und ohne den Einsatz aggressiver Mittel anbauen. Das Ergebnis sind gesunde Pflanzen und eine schmackhafte Ernte, die bedenkenlos genossen werden kann.

Chemische Pflanzenschutzmittel bei Chicoree

Obwohl biologische und vorbeugende Maßnahmen stets Vorrang haben sollten, gibt es Situationen, in denen der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel bei Chicoree notwendig werden kann. Doch wann ist dieser Schritt gerechtfertigt, und worauf sollte man dabei achten?

Wann sind chemische Mittel notwendig?

Der Griff zu chemischen Pflanzenschutzmitteln sollte immer die letzte Option sein. Erst wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind und der Befall ein kritisches Ausmaß erreicht hat, ist ihr Einsatz zu erwägen. Typische Szenarien sind:

  • Massiver Befall durch Blattläuse, der die Ernte gefährdet
  • Akuter Ausbruch von Pilzkrankheiten wie Grauschimmel oder Mehltau
  • Starke Wurzelfliegenplage, die nicht anders einzudämmen ist

Auswahl geeigneter Präparate

Bei der Wahl des richtigen Mittels ist Sorgfalt geboten. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Spezifische Wirksamkeit gegen den vorliegenden Schädling oder Krankheitserreger
  • Möglichst geringe Auswirkungen auf Nützlinge und die Umwelt
  • Kurze Wartezeit zwischen Anwendung und Ernte
  • Zulassung für den Einsatz im Hobbygarten

Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem Fachberater oder im Gartencenter beraten.

Richtige Anwendung und Sicherheitsmaßnahmen

Der sachgemäße Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln ist entscheidend für ihre Wirksamkeit und die Sicherheit:

  • Lesen Sie die Gebrauchsanweisung gründlich und halten Sie sich penibel daran
  • Tragen Sie bei der Anwendung Schutzkleidung wie Handschuhe und ggf. eine Atemschutzmaske
  • Wählen Sie einen windstillen Tag für die Ausbringung, um Abdrift zu vermeiden
  • Beachten Sie die vorgeschriebenen Abstände zu Gewässern und Nachbargrundstücken
  • Lagern Sie die Mittel kindersicher und außerhalb der Reichweite von Haustieren

Denken Sie daran: Weniger ist oft mehr. Überdosierungen können nicht nur der Umwelt schaden, sondern auch die Wirksamkeit beeinträchtigen.

Nährstoffmangel und physiologische Störungen bei Chicoree

Nicht immer sind Schädlinge oder Krankheiten die Ursache für Probleme bei Chicoree. Häufig spielen auch Nährstoffmangel oder physiologische Störungen eine Rolle. Diese zu erkennen und richtig zu behandeln, ist wichtig für eine gesunde Kultur.

Erkennung von Mangelerscheinungen

Chicoree zeigt bei Nährstoffmangel typische Symptome:

  • Stickstoffmangel: Hellgrüne bis gelbliche Blätter, schwaches Wachstum
  • Kaliummangel: Braune Blattränder, schwache Strünke
  • Magnesiummangel: Gelbliche Verfärbungen zwischen den Blattadern
  • Eisenmangel: Junge Blätter vergilben, Adern bleiben grün (Chlorose)

Auch physiologische Störungen können auftreten, etwa Innenblattnekrosen bei zu schnellem Wachstum oder Verbräunungen durch Kälte.

Korrekturmaßnahmen

Um Mangelerscheinungen zu beheben, können Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Bodenanalyse durchführen, um Nährstoffdefizite genau zu bestimmen
  • Gezielte Düngung mit den fehlenden Nährstoffen, vorzugsweise organisch
  • Bei akutem Mangel: Blattdüngung mit speziellen Nährstofflösungen
  • pH-Wert des Bodens optimieren (ideal für Chicoree: 6,0 - 7,0)
  • Verbesserung der Bodenstruktur durch Einarbeiten von Kompost

Bei physiologischen Störungen hilft oft eine Anpassung der Kulturbedingungen, wie eine gleichmäßigere Bewässerung oder ein besserer Kälteschutz.

Ganzheitlicher Pflanzenschutz für erfolgreichen Chicorée-Anbau

Die Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten bei Chicoree erfordert einen umfassenden Ansatz. Hier noch einmal die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Prävention durch Fruchtwechsel, Hygiene und resistente Sorten
  • Förderung von Nützlingen und biologische Bekämpfungsmethoden
  • Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen auf Anzeichen von Problemen
  • Gezielte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln nur als letzte Option
  • Optimierung der Nährstoffversorgung und Kulturbedingungen

Ein ganzheitliches Pflanzenschutzkonzept für Chicoree berücksichtigt all diese Aspekte. Es zielt darauf ab, die Pflanzen von Grund auf zu stärken und ihre natürlichen Abwehrkräfte zu fördern. So können Sie langfristig gesunde und ertragreiche Chicoree-Kulturen genießen – ohne dabei die Umwelt über Gebühr zu belasten.

Bedenken Sie: Jeder Garten ist einzigartig. Experimentieren Sie, beobachten Sie genau und passen Sie Ihre Strategien an die spezifischen Bedingungen in Ihrem Garten an. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, was Ihre Chicoree-Pflanzen brauchen, um gesund und vital zu bleiben. Vielleicht entdecken Sie dabei sogar Ihre eigene effektive Methode im Umgang mit Schädlingen und Krankheiten!

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