Stangensellerie anbauen: Von der Aussaat bis zur knackigen Ernte

Stangensellerie: Vom Samen zur knackigen Stange

Stangensellerie anzubauen ist eine Herausforderung, die sich lohnt. Mit der richtigen Pflege ernten Sie knackige Stangen für Ihre Küche.

Das Wichtigste zum Stangensellerie-Anbau

  • Lange Wachstumszeit von bis zu 6 Monaten
  • Hoher Nährstoff- und Wasserbedarf
  • Vorkultur empfohlen
  • Bleichen für milderen Geschmack
  • Frost- und hitzeempfindlich

Was ist Stangensellerie?

Stangensellerie, botanisch Apium graveolens, ist eine vielseitige Gemüsepflanze aus der Familie der Doldenblütler. Im Gegensatz zum Knollensellerie werden beim Stangensellerie die langen, fleischigen Blattstiele genutzt. Diese Stangen haben einen charakteristischen, würzigen Geschmack und eine knackige Textur.

Vorteile des Eigenanbaus

Wer Stangensellerie selbst anbaut, genießt viele Vorteile:

  • Frische Ernte direkt aus dem Garten
  • Kontrolle über den Anbau ohne Pestizide
  • Kostenersparnis gegenüber Supermarkt-Sellerie
  • Möglichkeit, seltene Sorten anzubauen
  • Befriedigung durch eigene Gartenarbeit

Herausforderungen bei der Anzucht

Der Anbau von Stangensellerie ist nicht ohne Tücken:

  • Lange Wachstumszeit von bis zu einem halben Jahr
  • Hoher Nährstoffbedarf des Bodens
  • Konstante Feuchtigkeit erforderlich
  • Empfindlichkeit gegenüber Frost und Hitze
  • Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten

Trotz dieser Herausforderungen lohnt sich der Anbau für Hobbygärtner, die Geduld und Sorgfalt mitbringen.

Vorbereitung und Planung

Standortwahl

Der richtige Standort ist wichtig für den Erfolg:

Lichtbedarf

Stangensellerie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Ideal sind 6-8 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich. In heißen Regionen kann ein leichter Schatten am Nachmittag vorteilhaft sein.

Bodenbeschaffenheit

Der Boden sollte humusreich, tiefgründig und gut durchlässig sein. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 ist optimal. Schwere, lehmige Böden sollten vor der Pflanzung mit Sand und Kompost verbessert werden.

Zeitplanung für Aussaat und Ernte

Eine gute Zeitplanung ist beim Stangensellerie unerlässlich:

  • Aussaat im Haus: Februar bis März
  • Auspflanzen ins Freiland: Mai bis Juni
  • Ernte: August bis Oktober

Bei der Planung sollte man bedenken, dass Stangensellerie etwa 120-180 Tage von der Aussaat bis zur Ernte benötigt.

Benötigte Materialien und Werkzeuge

Für einen erfolgreichen Anbau brauchen Sie:

Produktbild von Schacht Bio-Tonnen Pulver 750g Streudose mit Angaben zur Verwendung gegen Geruch und Schädlinge in Bio-Tonnen dargestellt durch Abbildungen und Text.
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Produktbild von Culinaris BIO Schnittsellerie mit Pflanzenabbildung und Verpackungsdesign samt Logo, Siegel für biologischen Anbau und Produktbeschreibung.
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Aussaat und Vorkultur

Saatgutauswahl

Wählen Sie Saatgut von renommierten Anbietern. Achten Sie auf krankheitsresistente Sorten wie 'Tall Utah 52-70' oder 'Golden Self-Blanching'. Für Anfänger eignen sich selbstbleichende Sorten besonders gut.

Aussaatzeit

Die ideale Zeit für die Aussaat ist von Februar bis März. So haben die Pflanzen genug Zeit, um kräftig zu werden, bevor sie ins Freiland kommen.

Aussaatmethode

In Anzuchtschalen

Füllen Sie Anzuchtschalen mit feuchter Aussaaterde. Streuen Sie die winzigen Samen dünn aus und bedecken Sie sie nur hauchzart mit Erde. Drücken Sie leicht an und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.

Direktsaat im Freiland

Eine Direktsaat ist möglich, aber riskanter. Säen Sie ab Mai in Reihen mit 30 cm Abstand. Die Samen nur leicht mit Erde bedecken und gut feucht halten.

Keimbedingungen

Optimale Keimbedingungen für Stangensellerie sind:

  • Temperatur: 15-20°C
  • Gleichmäßige Feuchtigkeit
  • Helles, aber nicht direktes Sonnenlicht

Die Keimung dauert etwa 10-20 Tage. Geduld ist hier gefragt!

Pflege der Keimlinge

Sobald die Keimlinge erscheinen:

  • Stellen Sie sie an einen hellen, aber kühlen Ort (12-15°C)
  • Gießen Sie vorsichtig von unten
  • Entfernen Sie schwache Sämlinge
  • Sorgen Sie für gute Luftzirkulation zur Vermeidung von Pilzkrankheiten

Mit der richtigen Pflege entwickeln sich kräftige Jungpflanzen, die bereit für den nächsten Schritt sind: das Pikieren und Abhärten.

Pikieren und Abhärten: Der Weg zur robusten Stangensellerie-Pflanze

Nachdem unsere Stangensellerie-Sämlinge die ersten Blätter entwickelt haben, ist es Zeit für einen wichtigen Schritt: das Pikieren. Diese Maßnahme stärkt die Pflanzen und bereitet sie auf ihr zukünftiges Leben im Freiland vor.

Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren

Sobald die Keimlinge zwei bis drei echte Blätter entwickelt haben, ist der ideale Moment zum Pikieren gekommen. Das ist in der Regel etwa drei bis vier Wochen nach der Aussaat der Fall. Warten Sie nicht zu lange, da die Wurzeln sonst zu lang werden und sich beim Umpflanzen verheddern könnten.

So gehen Sie beim Pikieren vor

Bereiten Sie zunächst größere Töpfe oder Anzuchtschalen mit nährstoffarmer, lockerer Erde vor. Dann heben Sie die Sämlinge vorsichtig mit einem Pikierstab oder einem Löffel aus der Aussaatschale. Fassen Sie die Pflänzchen dabei nur an den Blättern an, nie am empfindlichen Stängel. Setzen Sie sie einzeln in die vorbereiteten Gefäße und drücken Sie die Erde sanft an. Gießen Sie anschließend vorsichtig an.

Pflege nach dem Pikieren

In den ersten Tagen nach dem Pikieren brauchen die Jungpflanzen besondere Aufmerksamkeit. Stellen Sie sie an einen hellen, aber nicht zu sonnigen Ort bei Temperaturen um die 18°C. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Nach etwa einer Woche können Sie mit einer schwachen Düngerlösung beginnen.

Der Abhärtungsprozess für die Freilandpflanzung

Bevor die Stangensellerie-Pflanzen ins Freiland umziehen, müssen sie abgehärtet werden. Dieser Prozess dauert etwa zwei Wochen und sollte etwa drei Wochen vor dem geplanten Auspflanzen beginnen. Stellen Sie die Pflanzen tagsüber für ein paar Stunden nach draußen, zunächst an einen geschützten Ort. Verlängern Sie die Zeit draußen täglich und setzen Sie sie nach und nach der Witterung aus. Nachts kommen sie wieder ins Haus oder in ein Gewächshaus.

Auspflanzen ins Freiland: Stangensellerie findet sein neues Zuhause

Wenn die Nächte frostfrei sind und der Boden sich erwärmt hat, ist es Zeit, den Stangensellerie ins Freiland zu pflanzen. Das ist in der Regel ab Mitte Mai der Fall.

Bodenvorbereitung für üppiges Wachstum

Stangensellerie ist ein Starkzehrer und benötigt einen gut vorbereiteten Boden. Beginnen Sie mit einer gründlichen Bodenlockerung. Graben Sie das Beet etwa 30 cm tief um und entfernen Sie dabei Steine und Wurzelreste. Arbeiten Sie reichlich gut verrotteten Kompost oder Mist ein, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Eine Zugabe von Hornspänen kann zusätzlich für eine langanhaltende Stickstoffversorgung sorgen.

Der optimale Zeitpunkt zum Auspflanzen

Warten Sie, bis die Jungpflanzen etwa 10-15 cm hoch sind und 4-5 echte Blätter haben. Die Bodentemperatur sollte mindestens 10°C betragen. Ein bewölkter Tag oder der frühe Abend eignen sich besonders gut zum Pflanzen, da die Setzlinge dann weniger Stress ausgesetzt sind.

Pflanzabstände und -technik

Setzen Sie die Stangensellerie-Pflanzen im Abstand von 30-40 cm in Reihen, die etwa 50 cm voneinander entfernt sind. Graben Sie für jede Pflanze ein Loch, das etwas größer als der Wurzelballen ist. Setzen Sie die Pflanze so tief ein, dass der Wurzelhals gerade noch über der Erde ist. Drücken Sie die Erde vorsichtig an und gießen Sie gründlich ein.

Die Eingewöhnungsphase

In den ersten Wochen nach dem Auspflanzen brauchen die Selleriepflanzen besondere Aufmerksamkeit. Gießen Sie regelmäßig, besonders bei Trockenheit. Ein Mulch aus Stroh oder Grasschnitt kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Schützen Sie die jungen Pflanzen bei Bedarf mit Vlies vor Spätfrösten oder starker Sonneneinstrahlung.

Pflege während der Wachstumsphase: So gedeiht Ihr Stangensellerie prächtig

Nachdem Ihr Stangensellerie erfolgreich ins Freiland umgezogen ist, beginnt die eigentliche Pflegephase. Mit der richtigen Aufmerksamkeit und ein paar Kniffen entwickeln sich die Pflanzen zu stattlichen Exemplaren.

Bewässerung für optimales Wachstum

Stangensellerie hat einen enormen Wasserbedarf. Der Boden sollte stets gleichmäßig feucht sein, ohne zu vernässen. In trockenen Perioden ist eine tägliche Bewässerung nötig, am besten morgens oder abends. Gießen Sie dabei direkt an der Basis der Pflanzen, um Blattkrankheiten vorzubeugen. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Düngung: Nährstoffe für kräftiges Wachstum

Als Starkzehrer benötigt Stangensellerie regelmäßige Nährstoffgaben. Beginnen Sie etwa drei Wochen nach dem Auspflanzen mit der Düngung. Ein ausgewogener organischer Dünger oder gut verrotteter Kompost eignet sich hervorragend. Düngen Sie alle drei bis vier Wochen, bis etwa einen Monat vor der Ernte. Achten Sie besonders auf eine ausreichende Stickstoffversorgung, die für das Blattwachstum wichtig ist.

Unkrautbekämpfung: Freie Bahn für den Sellerie

Regelmäßiges Jäten ist wichtig, da Unkräuter dem Stangensellerie Wasser und Nährstoffe streitig machen. Hacken Sie vorsichtig um die Pflanzen herum, um den Boden zu lockern und Unkraut zu entfernen. Seien Sie dabei behutsam, um die flachen Wurzeln des Selleries nicht zu beschädigen.

Aufbinden und Stützen der Pflanzen

Wenn die Stangen etwa 30 cm hoch sind, kann es sinnvoll sein, sie aufzubinden. Verwenden Sie dazu weiche Bänder oder spezielle Pflanzenclips. Binden Sie die Stangen locker zusammen, ohne sie zu quetschen. Dies verhindert, dass sie bei Wind umknicken und erleichtert später das Bleichen. Alternativ können Sie auch einen Rahmen aus Stäben um die Pflanzen herum errichten und die äußeren Stangen daran befestigen.

Mit diesen Pflegetipps sind Sie gut vorbereitet für eine reiche Stangensellerie-Ernte. Beobachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten, um bei Bedarf schnell eingreifen zu können. Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege werden Sie bald die ersten knackigen Stangen ernten können.

Spezielle Pflegemaßnahmen für Stangensellerie

Bleichen der Stangen: Ein Geschmackserlebnis

Das Bleichen der Stangensellerie ist eine besondere Pflegemaßnahme, die nicht nur das Aussehen, sondern auch den Geschmack der Pflanze beeinflusst. Der Zweck des Bleichens liegt darin, die Stangen vor Sonnenlicht zu schützen, wodurch sie zarter und milder im Geschmack werden.

Es gibt verschiedene Methoden zum Bleichen:

  • Erdhäufeln: Etwa drei Wochen vor der Ernte wird Erde um die Stangen gehäufelt, sodass nur noch die oberen Blätter herausschauen.
  • Papiermanschetten: Wickeln Sie Papier oder Pappe um die unteren zwei Drittel der Stangen.
  • Stroh oder Laub: Legen Sie loses Material um die Pflanzen herum.

Egal welche Methode Sie wählen, achten Sie darauf, dass die Herzblätter frei bleiben, damit die Pflanze weiter wachsen kann.

Entfernen von Seitentrieben

Um kräftige Hauptstangen zu erhalten, sollten Sie regelmäßig die Seitentriebe entfernen. Diese kleinen Austriebe erscheinen an der Basis der Hauptstangen und können die Energie der Pflanze abziehen. Entfernen Sie sie vorsichtig, sobald sie etwa 5 cm lang sind.

Schädlinge und Krankheiten beim Stangensellerie

Häufige Schädlinge

Zwei der häufigsten Schädlinge, die Ihrem Stangensellerie zusetzen können, sind die Selleriefliege und Blattläuse.

Selleriefliege

Die Selleriefliege legt ihre Eier an der Basis der Pflanzen ab. Die schlüpfenden Larven fressen sich durch die Stängel und hinterlassen bräunliche Gänge. Bei starkem Befall können die Pflanzen absterben. Um vorzubeugen, decken Sie die Pflanzen mit einem Kulturschutznetz ab.

Blattläuse

Diese kleinen Sauger können sich rasch vermehren und die Blätter deformieren. Sie scheiden zudem Honigtau aus, auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können. Regelmäßiges Abspritzen mit Wasser oder der Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern kann helfen.

Typische Krankheiten

Septoria-Blattflecken

Diese Pilzkrankheit zeigt sich durch kleine, braune Flecken auf den Blättern. Bei feuchter Witterung kann sie sich schnell ausbreiten. Vorbeugen können Sie durch ausreichende Pflanzabstände und Fruchtfolge.

Selleriemosaikvirus

Dieses Virus verursacht gelbliche Verfärbungen und Wuchsdeformationen. Es wird hauptsächlich durch Blattläuse übertragen. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich, daher ist die Vorbeugung durch Blattlausbekämpfung wichtig.

Vorbeugende Maßnahmen

Um Schädlinge und Krankheiten von vornherein zu vermeiden, sollten Sie einige vorbeugende Maßnahmen ergreifen:

  • Wählen Sie resistente Sorten
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung
  • Halten Sie die Pflanzen durch regelmäßiges Gießen vital
  • Praktizieren Sie Fruchtwechsel
  • Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort

Biologische und chemische Bekämpfungsmethoden

Im Falle eines Befalls stehen Ihnen verschiedene Bekämpfungsmethoden zur Verfügung:

Biologische Methoden:

  • Einsatz von Nützlingen wie Schlupfwespen gegen Blattläuse
  • Spritzen mit Neemöl oder Schmierseifenlösung
  • Ausbringen von Kieselgur gegen kriechende Insekten

Chemische Methoden:

  • Nur als letztes Mittel einsetzen
  • Verwenden Sie zugelassene Pflanzenschutzmittel
  • Beachten Sie die Wartezeiten vor der Ernte

Bedenken Sie, dass chemische Mittel auch nützliche Insekten schädigen können. Greifen Sie daher möglichst auf biologische Alternativen zurück.

Die Ernte: Der Lohn der Mühe

Erkennungsmerkmale der Reife

Nach etwa 5-6 Monaten Wachstumszeit ist es endlich soweit: Ihr Stangensellerie ist erntereif! Aber woran erkennen Sie das? Hier einige Anhaltspunkte:

  • Die Stangen sind 20-30 cm lang
  • Die Blätter haben eine sattgrüne Farbe
  • Die Stangen fühlen sich fest und knackig an
  • Der Durchmesser der Stangen beträgt etwa 2-3 cm

Erntetechniken

Bei der Ernte haben Sie zwei Möglichkeiten:

  • Ganze Pflanze ernten: Schneiden Sie die gesamte Pflanze knapp über dem Boden ab. Diese Methode eignet sich, wenn Sie den gesamten Sellerie auf einmal verwerten möchten.
  • Einzelne Stangen ernten: Schneiden Sie die äußeren Stangen einzeln ab, sobald sie die gewünschte Größe erreicht haben. So können Sie über einen längeren Zeitraum ernten, da die Pflanze weiterwächst.

Verwenden Sie für die Ernte ein scharfes Messer oder eine Gartenschere, um saubere Schnitte zu erzielen.

Optimaler Erntezeitpunkt

Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist an einem trockenen Tag am frühen Morgen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Stangen prall und knackig. Ernten Sie spätestens, wenn die ersten Nachtfröste drohen, da Stangensellerie frostempfindlich ist.

Nacherntebehandlung

Nach der Ernte ist vor der Verarbeitung. Um die Qualität Ihres Stangenselleries zu erhalten, beachten Sie folgende Tipps:

  • Entfernen Sie beschädigte oder verfärbte Blätter
  • Waschen Sie den Sellerie gründlich, um Erde und mögliche Schädlinge zu entfernen
  • Trocknen Sie die Stangen vorsichtig ab
  • Lagern Sie den Sellerie im Gemüsefach des Kühlschranks, eingewickelt in ein feuchtes Tuch

So behandelt, hält sich Ihr Stangensellerie bis zu zwei Wochen frisch und knackig. Nun können Sie die Früchte Ihrer Arbeit genießen - sei es als knackiger Snack, in einem erfrischenden Salat oder als aromatische Zutat in Ihren Lieblingsgerichten.

Lagerung und Konservierung von Stangensellerie

Nach der Ernte stellt sich die Frage, wie man den leckeren Stangensellerie am besten aufbewahrt. Je nach Verwendungszweck gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Kurzfristige Lagerung

Für den baldigen Verzehr wickeln Sie die Stangen am besten in ein feuchtes Tuch und bewahren sie im Gemüsefach des Kühlschranks auf. So bleiben sie etwa eine Woche knackig frisch.

Langfristige Lagerung

Bei größeren Erntemengen können Sie Stangensellerie im Keller oder in einer kühlen Speisekammer lagern. Dazu die Wurzeln in feuchten Sand einschlagen und kühl bei 0-5°C aufbewahren. So hält sich der Sellerie mehrere Wochen.

Einfrieren

Zum Einfrieren die Stangen waschen, in Stücke schneiden und blanchieren. Anschließend abkühlen, portionsweise in Gefrierbeutel füllen und einfrieren. Tiefgekühlter Stangensellerie hält sich bis zu 8 Monate.

Trocknen

Eine weitere Konservierungsmethode ist das Trocknen. Die Stangen in dünne Scheiben schneiden und bei 50°C im Dörrgerät oder Backofen trocknen. Das getrocknete Sellerielaub eignet sich gut als Gewürz.

Stangensellerie in der Küche

Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Stangensellerie ist kalorienarm und enthält wertvolle Inhaltsstoffe:

  • Reich an Vitamin K, C und Folsäure
  • Liefert Kalium, Calcium und Magnesium
  • Enthält entzündungshemmende Antioxidantien
  • Unterstützt die Verdauung durch Ballaststoffe

Verarbeitung und Zubereitung

Vor der Zubereitung die Stangen gründlich waschen und die Enden abschneiden. Je nach Rezept können Sie Stangensellerie roh oder gekocht verwenden:

  • Roh: In Sticks als Snack oder für Dips
  • Gekocht: Als Suppeneinlage oder Gemüsebeilage
  • Gedünstet: Für Eintöpfe und Aufläufe

Rezeptideen

Einige schmackhafte Varianten zum Ausprobieren:

  • Selleriesticks mit Hummus
  • Waldorfsalat mit Äpfeln und Walnüssen
  • Sellerie-Kartoffelsuppe
  • Gefüllte Selleriestangen mit Frischkäse

Profitipps für Stangensellerie-Fans

Samengewinnung

Für die Samengewinnung einige Pflanzen bis zur Blüte stehen lassen. Die Dolden nach der Reife abschneiden und trocknen. Die Samen vorsichtig ausreiben und kühl und trocken lagern.

Mischkultur mit Stangensellerie

Stangensellerie verträgt sich gut mit:

  • Kohlrabi
  • Tomaten
  • Buschbohnen
  • Porree

Weniger geeignet sind Kartoffeln und Mais als Nachbarn.

Ganzjähriger Anbau im Gewächshaus

Im Gewächshaus können Sie Stangensellerie auch im Winter anbauen. Achten Sie auf ausreichend Licht und eine Temperatur von mindestens 10°C. Regelmäßiges Lüften beugt Pilzkrankheiten vor.

Ein Hoch auf den Stangensellerie

Von der Aussaat bis zur Ernte braucht Stangensellerie zwar etwas Geduld, belohnt aber mit seinem einzigartigen Aroma. Mit der richtigen Pflege gelingt der Anbau auch Hobbygärtnern. Ob als knackiger Snack, in der Suppe oder als Gewürz - Stangensellerie bereichert jeden Garten und jede Küche. Also, ran an die Gartenarbeit und guten Appetit!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie lange dauert es von der Aussaat bis zur Ernte von Stangensellerie?
    Stangensellerie benötigt eine sehr lange Entwicklungszeit von etwa 120-180 Tagen, also ungefähr 4-6 Monate von der Aussaat bis zur Ernte. Die Aussaat erfolgt idealerweise von Februar bis März im Haus, das Auspflanzen ins Freiland ab Mitte Mai und die Erntezeit beginnt ab August und erstreckt sich bis Oktober. Diese lange Wachstumsphase ist charakteristisch für Stangensellerie und erfordert von Hobbygärtnern besondere Geduld. Die Pflanzen benötigen diese Zeit, um ihre charakteristischen fleischigen Blattstiele vollständig zu entwickeln. Ein früherer Erntezeitpunkt würde zu dünnen, fadenziehenden Stangen führen, die noch nicht das gewünschte Aroma und die knackige Textur aufweisen. Die lange Kulturdauer macht Stangensellerie zu einer der zeitaufwendigsten Gemüsekulturen im Hausgarten.
  2. Welche Bodenbedingungen benötigt Stangensellerie für optimales Wachstum?
    Stangensellerie stellt hohe Ansprüche an den Boden und gedeiht am besten in humusreichen, tiefgründigen und gut durchlässigen Böden. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 6,8, also im schwach sauren bis neutralen Bereich. Der Boden sollte eine lockere Struktur haben, da schwere, verdichtete Lehmböden das Wachstum hemmen. Eine gute Drainage ist essentiell, da Staunässe zu Wurzelfäule führen kann. Gleichzeitig muss der Boden eine hohe Wasserspeicherkapacität besitzen, da Stangensellerie einen enormen Wasserbedarf hat. Die Bodenverbesserung durch Einarbeitung von gut verrottetem Kompost oder Mist ist unerlässlich, da Stangensellerie als Starkzehrer sehr nährstoffbedürftig ist. Eine tiefe Bodenlockerung bis 30 cm Tiefe vor der Pflanzung schafft optimale Bedingungen für das Wurzelwachstum.
  3. Warum ist das Bleichen bei Stangensellerie wichtig und wie funktioniert es?
    Das Bleichen bei Stangensellerie dient der Geschmacksverbesserung und macht die Stangen zarter und milder im Geschmack. Ohne Bleichen können die Stangen bitter und faserig werden. Der Prozess funktioniert durch Lichtausschluss: Etwa drei Wochen vor der Ernte werden die unteren zwei Drittel der Stangen vor Sonnenlicht geschützt. Es gibt verschiedene Bleichmethoden: Erdhäufeln um die Stangen, Umwickeln mit Papier oder Pappe sowie das Umschichten mit Stroh oder Laub. Wichtig ist, dass die Herzblätter frei bleiben, damit die Pflanze weiter photosynthetisieren kann. Durch den Lichtausschluss wird die Chlorophyllproduktion reduziert, die Stangen bleiben hell und entwickeln weniger Bitterstoffe. Selbstbleichende Sorten benötigen diese Maßnahme nicht, sind aber geschmacklich oft weniger intensiv. Das Bleichen erhöht den Arbeitsaufwand, verbessert aber deutlich die Qualität des Endprodukts.
  4. Was macht Stangensellerie als Starkzehrer so anspruchsvoll im Anbau?
    Als Starkzehrer hat Stangensellerie einen außergewöhnlich hohen Nährstoffbedarf, was den Anbau besonders anspruchsvoll macht. Die Pflanzen benötigen große Mengen an Stickstoff für das Blattwachstum, Phosphor für die Wurzelentwicklung und Kalium für die Zellstabilität. Diese intensive Nährstoffaufnahme erfordert eine sehr gut gedüngte und humusreiche Erde. Regelmäßige Düngergaben alle drei bis vier Wochen sind notwendig, um den Bedarf zu decken. Der hohe Verbrauch führt auch dazu, dass der Boden schnell ausgelaugt wird, weshalb eine sorgfältige Fruchtfolge eingehalten werden muss. Nach Stangensellerie sollten schwachzehrende Pflanzen wie Bohnen folgen. Die Starkzehrer-Eigenschaft macht die Pflanzen auch empfindlicher gegenüber Nährstoffmängeln, die sich schnell in Wachstumsstörungen, Verfärbungen oder erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten äußern können. Eine kontinuierliche Bodenanalyse und angepasste Düngung sind daher unerlässlich.
  5. Warum ist Stangensellerie so empfindlich gegenüber Frost und Hitze?
    Stangensellerie zeigt eine ausgeprägte Empfindlichkeit gegenüber extremen Temperaturen aufgrund seiner physiologischen Eigenschaften. Bei Frost werden die wasserreichen Zellen der Stangen beschädigt, da das enthaltene Wasser gefriert und die Zellwände zum Platzen bringt. Dies führt zu matschigen, ungenießbaren Stangen und kann die ganze Pflanze zum Absterben bringen. Bereits leichte Fröste unter 0°C können irreversible Schäden verursachen. Hitze über 25°C führt hingegen zu Stress, der sich in langsamem Wachstum, Schossung (vorzeitige Blütenbildung) und faserigen, bitteren Stangen äußert. Bei hohen Temperaturen steigt zudem der Wasserbedarf dramatisch an, und ohne ausreichende Bewässerung welken die Pflanzen schnell. Die optimale Wachstumstemperatur liegt zwischen 15-20°C. Diese Temperatursensibilität erklärt, warum der Anbau hauptsächlich in die kühleren Herbstmonate fällt und warum ein Schutz vor Spätfrösten und extremer Hitze essentiell ist.
  6. Worin unterscheidet sich Stangensellerie von Knollensellerie beim Anbau?
    Stangensellerie und Knollensellerie sind botanisch dieselbe Art (Apium graveolens), unterscheiden sich aber erheblich in ihren Anbauanforderungen. Der Hauptunterschied liegt im Erntegut: Bei Stangensellerie werden die fleischigen Blattstiele genutzt, bei Knollensellerie die verdickte Wurzelknolle. Stangensellerie benötigt längere Kulturdauern von 5-6 Monaten, während Knollensellerie oft schon nach 4-5 Monaten erntereif ist. Die Pflanzabstände unterscheiden sich ebenfalls: Stangensellerie wird mit 30-40 cm Abstand gepflanzt, Knollensellerie mit 25-35 cm. Beim Stangensellerie ist das Bleichen eine wichtige Pflegemaßnahme, die bei Knollensellerie entfällt. Dafür wird bei Knollensellerie das Anhäufeln der Knolle praktiziert. Stangensellerie ist generell frostempfindlicher und muss früher geerntet werden. Knollensellerie kann leichte Fröste vertragen und sogar im Boden überwintern. Auch die Sortenwahl unterscheidet sich, da für jeden Typ spezielle Züchtungen existieren.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Vorkultur und Direktsaat bei Stangensellerie?
    Bei der Vorkultur wird Stangensellerie ab Februar/März im geschützten Raum ausgesät und später als Jungpflanze ins Freiland gepflanzt. Die Direktsaat erfolgt ab Mai direkt ins Freilandbeet. Die Vorkultur hat mehrere Vorteile: längere Wachstumszeit, bessere Kontrolle der Keimbedingungen und Schutz vor Witterungseinflüssen in der kritischen Jugendphase. Die winzigen Sellerie-Samen keimen bei konstanten 15-20°C deutlich besser als bei schwankenden Freilandtemperaturen. Vorkultivierte Pflanzen sind bei der Auspflanzung bereits kräftig entwickelt und können Konkurrenzdruck durch Unkraut besser standhalten. Die Direktsaat ist zwar arbeitsextensiver, aber riskanter: Die Keimung ist wetterabhängig, Schnecken können die zarten Sämlinge schädigen, und die Unkrautregulierung ist schwieriger. Für Stangensellerie wird eindeutig die Vorkultur empfohlen, da sie deutlich höhere Erfolgsraten und gleichmäßigere Bestände gewährleistet. Nur in sehr milden Regionen oder bei späten Sorten kann die Direktsaat sinnvoll sein.
  8. Welche Sellerie-Sorten eignen sich am besten für Anfänger im Gemüsebau?
    Für Anfänger im Stangensellerie-Anbau eignen sich besonders selbstbleichende Sorten, da sie das aufwendige Bleichen überflüssig machen. 'Golden Self-Blanching' ist eine bewährte Anfängersorte mit natürlich hellen, milden Stangen und relativ kurzer Kulturdauer. 'Tall Utah 52-70' punktet mit Robustheit und Krankheitsresistenz, benötigt aber Bleichen. 'Celebrity' ist eine moderne F1-Hybride mit gleichmäßigem Wuchs und guter Schossfestigkeit. Für den deutschen Anbau haben sich auch 'Pascal' und 'Victoria' bewährt. Samen.de, als etablierter Gartenfachhändler, führt ein breites Sortiment geeigneter Anfängersorten und kann bei der Sortenauswahl fachkundig beraten. Wichtig für Einsteiger ist die Wahl krankheitsresistenter Sorten, da diese weniger anfällig für typische Probleme sind. Selbstbleichende Sorten reduzieren den Pflegeaufwand erheblich und verzeihen kleine Anbaufehler eher. Zwerg- oder kompakte Sorten eignen sich auch für kleinere Gärten oder den Anbau in größeren Kübeln.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertiges Stangensellerie-Saatgut erwerben?
    Qualitativ hochwertiges Stangensellerie-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachgeschäften, die eine fachkundige Beratung und geprüfte Qualität bieten. Samen.de gehört zu den etablierten Anbietern, die sowohl bewährte Standardsorten als auch moderne, resistente Züchtungen im Sortiment führen. Beim Saatgutkauf sollten Sie auf Keimfähigkeit, Sortenreinheit und Resistenzeigenschaften achten. Zertifiziertes Saatgut trägt entsprechende Qualitätssiegel und Herkunftsangaben. Online-Gartenshops bieten oft eine größere Sortenauswahl als lokale Geschäfte und führen auch seltene oder historische Varietäten. Wichtig ist, dass die Samen nicht älter als zwei Jahre sind, da die Keimfähigkeit mit der Zeit abnimmt. Bio-zertifiziertes Saatgut wird nach ökologischen Standards produziert und ist frei von chemischen Beizungen. Tauschen Sie sich auch mit anderen Gärtnern aus - oft gibt es in Gartenvereinen erfolgreiche Hobbygärtner, die ihr bewährtes Saatgut weiterempfehlen können.
  10. Welche Gartenwerkzeuge sind für den professionellen Stangensellerie-Anbau erforderlich?
    Für den erfolgreichen Stangensellerie-Anbau benötigen Sie spezielle Werkzeuge für die verschiedenen Arbeitsschritte. Zur Aussaat sind Anzuchtschalen, Pikierholz oder Pikierstäbe und eine Sprühflasche für die schonende Bewässerung nötig. Für die Bodenvorbereitung brauchen Sie einen Spaten für tiefes Umgraben und eine Hacke für die Oberflächenbearbeitung. Ein Rechen hilft beim Einebnen des Beetes. Samen.de führt als Garten-Spezialist die komplette Ausstattung für den Sellerie-Anbau, von Grundwerkzeugen bis hin zu professionellem Zubehör. Wichtig sind auch Gartenhandschuhe, eine Gießkanne mit feiner Brause und gegebenenfalls ein Bewässerungssystem für gleichmäßige Wasserversorgung. Zum Bleichen benötigen Sie Materialien wie Pappe, Papier oder spezielle Bleichkragen. Ein scharfes Messer oder eine Gartenschere sind für die Ernte unerlässlich. Für größere Bestände kann ein Kulturschutznetz gegen Schädlinge sinnvoll sein. Die Investition in qualitativ hochwertige Werkzeuge zahlt sich durch bessere Arbeitsergebnisse aus.
  11. Wie beeinflusst die botanische Zugehörigkeit zu den Doldenblütlern den Anbau von Stangensellerie?
    Die Zugehörigkeit zu den Doldenblütlern (Apiaceae) beeinflusst verschiedene Aspekte des Stangensellerie-Anbaus erheblich. Typisch für diese Pflanzenfamilie sind die sehr feinen, langsam keimenden Samen, die besondere Aussaatbedingungen erfordern. Die charakteristische Pfahlwurzel der Doldenblütler macht eine tiefe Bodenlockerung notwendig und erklärt die Empfindlichkeit gegenüber Bodenverdichtung. Doldenblütler sind generell für ihren hohen Nährstoffbedarf bekannt, was die Starkzehrer-Eigenschaften des Stangenselleries erklärt. Die Familie neigt zur Bildung ätherischer Öle, die den charakteristischen Geschmack prägen, aber auch Schädlinge anlocken können. Besonders die Selleriefliege ist ein typischer Schädling der Doldenblütler. In der Fruchtfolge sollten andere Doldenblütler wie Möhren, Dill oder Pastinaken vermieden werden, da sie ähnliche Nährstoffansprüche haben und gleiche Schädlinge fördern. Die späte Blütenbildung und der zweijährige Lebenszyklus sind weitere charakteristische Eigenschaften, die bei der Saatgutgewinnung berücksichtigt werden müssen.
  12. Welche physiologischen Prozesse führen beim Bleichen zur Geschmacksveränderung?
    Beim Bleichen von Stangensellerie laufen komplexe physiologische Prozesse ab, die den Geschmack erheblich verbessern. Durch den Lichtausschluss wird die Chlorophyllsynthese unterdrückt, wodurch die grüne Farbe verschwindet und die Stangen hell bleiben. Gleichzeitig reduziert sich die Produktion von Phenolverbindungen und anderen sekundären Pflanzenstoffen, die für den bitteren, scharfen Geschmack verantwortlich sind. Der Zellulosegehalt nimmt ab, während der Wassergehalt steigt, was zu einer zarteren Konsistenz führt. Die Konzentration ätherischer Öle verringert sich, wodurch der intensive, manchmal aufdringliche Selleriegeschmack gemildert wird. Ohne Photosynthese werden weniger Oxalsäure und andere organische Säuren gebildet, die zur Bitterkeit beitragen. Die Zellwände werden dünner und weniger lignifiziert, was die Fasrigkeit reduziert. Diese biochemischen Veränderungen machen gebleichten Stangensellerie nicht nur milder und süßlicher im Geschmack, sondern auch bekömmlicher und leichter verdaulich.
  13. Warum benötigen Selleriestangen eine so lange Entwicklungszeit im Vergleich zu anderen Gemüsesorten?
    Die außergewöhnlich lange Entwicklungszeit von Stangensellerie von 120-180 Tagen hat mehrere biologische Ursachen. Als zweijährige Pflanze ist Stangensellerie genetisch darauf programmiert, im ersten Jahr zunächst ein kräftiges Wurzelsystem und Blattwerk aufzubauen, bevor die nutzbaren Blattstiele ausreichend dick und fleischig werden. Die charakteristischen verdickten Blattstiele entstehen durch kontinuierliche Einlagerung von Zellulose, Wasser und Nährstoffen - ein langsamer Prozess, der nicht beschleunigt werden kann. Anders als bei Blattgemüsen, die schnell nachwachsen, müssen bei Stangensellerie die fleischigen Strukturen erst vollständig ausgebildet werden. Die niedrigen Keimtemperaturen und das langsame Jugendwachstum verlängern zusätzlich die Kulturzeit. Hinzu kommt, dass Stangensellerie bei zu schnellem Wachstum dazu neigt, vorzeitig zu schossen (Blütenbildung), wodurch die Stangen ungenießbar werden. Die lange Entwicklungszeit ist also ein natürlicher Prozess, der für die Qualität der Ernte entscheidend ist und nicht ohne Qualitätsverlust verkürzt werden kann.
  14. Wie wirkt sich die Starkzehrer-Eigenschaft auf die Fruchtfolge im Gemüsegarten aus?
    Die Starkzehrer-Eigenschaft von Stangensellerie hat weitreichende Auswirkungen auf die Fruchtfolgeplanung im Gemüsegarten. Nach dem Anbau von Stangensellerie ist der Boden stark ausgelaugt und weist deutlich reduzierte Nährstoffgehalte auf, besonders bei Stickstoff, Phosphor und Kalium. Deshalb sollten im Folgejahr schwachzehrende Pflanzen wie Bohnen, Erbsen oder Radieschen angebaut werden, die wenig Nährstoffe benötigen und bei Leguminosen sogar Stickstoff im Boden anreichern. Eine direkte Nachfolge mit anderen Starkzehrern wie Kohl oder Tomaten würde zu Mangelerscheinungen und schlechten Erträgen führen. Idealerweise folgt nach den Schwachzehrern im dritten Jahr ein Mittelzehrer wie Möhren oder Zwiebeln, bevor wieder Starkzehrer gepflanzt werden können. Diese dreijährige Rotation erhält die Bodenfruchtbarkeit und vermeidet Nährstoffmängel. Zusätzlich sollte nach Stangensellerie eine Gründüngung eingesät werden, um die Bodenstruktur zu verbessern und organische Substanz zu mehren. Eine Kompostgabe im Herbst hilft beim Wiederaufbau der Bodenfruchtbarkeit.
  15. Wie führt man das Pikieren bei Stangensellerie-Sämlingen richtig durch?
    Das Pikieren von Stangensellerie-Sämlingen erfordert besondere Sorgfalt aufgrund der zarten Pflähnzchen. Der optimale Zeitpunkt ist etwa 3-4 Wochen nach der Aussaat, wenn die Sämlinge 2-3 echte Blätter entwickelt haben. Bereiten Sie zunächst neue Töpfe oder Anzuchtplatten mit lockerer, nährstoffarmer Erde vor. Feuchten Sie die Aussaaterde an, um die Sämlinge leichter lösen zu können. Verwenden Sie einen Pikierstab oder dünnen Löffel, um die Pflänzchen vorsichtig aus der Erde zu heben. Fassen Sie die Sämlinge nur an den Blättern an, niemals am empfindlichen Stängel, der leicht bricht. Machen Sie in der neuen Erde ein Pflanzloch und setzen Sie den Sämling bis zu den Keimblättern ein. Drücken Sie die Erde sanft an und wässern Sie vorsichtig mit einer Sprühflasche. Stellen Sie die pikierten Pflanzen für einige Tage an einen hellen, aber nicht sonnigen Platz bei etwa 18°C. Nach einer Woche können Sie mit schwacher Düngung beginnen. Das Pikieren stärkt das Wurzelsystem und führt zu kräftigeren Jungpflanzen.
  16. Welche Schritte sind beim Abhärten von Sellerie-Jungpflanzen wichtig?
    Das Abhärten von Sellerie-Jungpflanzen ist ein kritischer Schritt für den erfolgreichen Übergang vom geschützten Raum ins Freiland. Beginnen Sie etwa drei Wochen vor dem geplanten Auspflanzen mit dem Abhärtungsprozess. In der ersten Woche stellen Sie die Pflanzen nur tagsüber für 2-3 Stunden an einen geschützten Platz im Freien, zunächst bei bewölktem Wetter oder im Halbschatten. Verlängern Sie die Außenzeit täglich um eine Stunde. In der zweiten Woche können die Pflanzen bereits den ganzen Tag draußen bleiben, kommen aber nachts noch ins Haus oder Gewächshaus. Achten Sie besonders auf Windschutz, da die zarten Pflanzen leicht umknicken. Reduzieren Sie gleichzeitig die Gießmenge leicht, um die Pflanzen widerstandsfähiger zu machen. In der dritten Woche bleiben die Pflanzen auch nachts draußen, sollten aber bei Temperaturen unter 8°C noch abgedeckt werden. Erst nach diesem vollständigen Abhärtungsprozess sind die Sellerie-Jungpflanzen bereit für die dauerhafte Freilandkultur ohne Ausfallrisiko.
  17. Stimmt es, dass Stangensellerie ohne Bleichen ungenießbar ist?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Mythos. Stangensellerie ist auch ohne Bleichen durchaus genießbar, allerdings mit einem intensiveren, kräftigeren und oft bittereren Geschmack. Ungebleichter Stangensellerie hat einen ausgeprägten, würzigen Eigengeschmack und eine festere, faserigere Konsistenz. Die grünen Stangen enthalten mehr Chlorophyll und sekundäre Pflanzenstoffe, die gesundheitlich sogar wertvoll sind. Viele Menschen bevorzugen den kräftigeren Geschmack für Suppen, Eintöpfe oder als Würzgemüse. Moderne selbstbleichende Sorten sind speziell so gezüchtet, dass sie auch ohne Bleichen mild und zart bleiben. Das Bleichen ist also eher eine Geschmacksfrage und kulturelle Präferenz. In der mediterranen Küche wird Stangensellerie traditionell ungebleicht verwendet. Für den rohen Verzehr oder bei empfindlichen Gaumen ist gebleichter Sellerie allerdings bekömmlicher. Die Behauptung der Ungenießbarkeit stammt aus Zeiten, als nur sehr bittere, alte Sorten verfügbar waren. Heute gibt es viele Züchtungen, die auch ungebleicht mild und schmackhaft sind.
  18. Wann ist die beste Jahreszeit für den Stangensellerie-Anbau in Deutschland?
    Der Stangensellerie-Anbau in Deutschland folgt einem festen Zeitplan, der an unser Klima angepasst ist. Die Aussaat erfolgt im späten Winter von Februar bis März im geschützten Raum, da die Samen konstante Temperaturen um 15-20°C für die Keimung benötigen. Das Pikieren findet dann im April statt, gefolgt vom zweiwöchigen Abhärten ab Ende April. Die Auspflanzung ins Freiland ist erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai möglich, wenn keine Nachtfröste mehr drohen. Die Hauptwachstumsphase erstreckt sich über die Sommermonate Juni bis August, in denen intensive Pflege mit regelmäßiger Bewässerung und Düngung nötig ist. Das Bleichen beginnt im August, und die Erntezeit fällt in die Herbstmonate September bis Oktober. Spätestens vor den ersten Herbstfrösten muss geerntet werden, da Stangensellerie sehr frostempfindlich ist. Diese Terminfolge nutzt optimal die frostfreie Zeit und die milden Herbsttemperaturen, die dem Sellerie besser bekommen als heiße Sommermonate. Bei zu später Aussaat reicht die Zeit nicht für die vollständige Entwicklung aus.
  19. Was unterscheidet Bleichsellerie von herkömmlichen Selleriestangen?
    Bleichsellerie und herkömmlicher Stangensellerie sind botanisch identisch, unterscheiden sich aber in ihrer Behandlung und den daraus resultierenden Eigenschaften. Bleichsellerie wird durch Lichtausschluss etwa drei Wochen vor der Ernte behandelt, wodurch die Stangen hell, zart und mild im Geschmack werden. Die Bezeichnung 'Bleichsellerie' bezieht sich also auf die Anbaumethode, nicht auf eine andere Sorte. Herkömmliche Selleriestangen bleiben grün, haben einen kräftigeren, würzigeren Geschmack und eine festere Konsistenz. Sie enthalten mehr Chlorophyll und sekundäre Pflanzenstoffe, die teilweise für die Bitterkeit verantwortlich sind. Bleichsellerie hat einen reduzierten Gehalt an ätherischen Ölen und Phenolverbindungen, was ihn milder macht. Optisch unterscheiden sich beide deutlich: Bleichsellerie ist gelblich-weiß bis hell-grün, während ungebleichter Sellerie dunkelgrün ist. In der Küche wird Bleichsellerie bevorzugt roh verwendet, während grüner Stangensellerie oft gekocht oder als Würzgemüse eingesetzt wird. Die Haltbarkeit ist bei beiden ähnlich, wobei gebleichte Stangen oft etwas empfindlicher sind.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Staudensellerie und Selleriestauden?
    Die Begriffe 'Staudensellerie' und 'Selleriestauden' werden oft synonym verwendet und bezeichnen beide den Stangensellerie (Apium graveolens var. dulce). Es handelt sich also um dieselbe Pflanze, nur mit unterschiedlichen sprachlichen Bezeichnungen. 'Staudensellerie' betont die staudenartige Wuchsform der Pflanze, während 'Selleriestauden' die einzelnen Blattstiele hervorhebt, die als 'Stauden' bezeichnet werden. Regional gibt es unterschiedliche Präferenzen für die Begriffswahl. In der Schweiz und Österreich ist 'Staudensellerie' gebräuchlicher, in Deutschland werden beide Begriffe verwendet. Fachlich korrekt wäre eigentlich 'Stangensellerie', da die fleischigen Blattstiele botanisch gesehen Stangen und keine Stauden sind. Eine Staude ist eine ausdauernde krautige Pflanze, während Stangensellerie zweijährig ist. Die Verwendung der Begriffe ist aber historisch gewachsen und beide sind allgemein verständlich. Wichtig ist zu wissen, dass alle drei Bezeichnungen - Stangensellerie, Staudensellerie und Selleriestauden - dasselbe Gemüse meinen und sich nur sprachlich, nicht aber botanisch oder in der Verwendung unterscheiden.
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