Techniken für ertragreichen Obstbaumschnitt: Gesunde Bäume, reiche Ernte

Obstbaumschnitt: Grundlagen für gesunde und ertragreiche Bäume

Ein fachgerechter Obstbaumschnitt ist entscheidend für vitale und produktive Obstbäume. Dieser Artikel beleuchtet die Grundlagen und Techniken.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Regelmäßiger Schnitt fördert Gesundheit und Ertrag
  • Schnittzeit und -technik variieren je nach Obstart
  • Richtige Werkzeuge und Sicherheit sind unerlässlich
  • Grundregeln beachten für optimale Ergebnisse

Die Bedeutung des korrekten Obstbaumschnitts

Viele Gartenbesitzer kennen die Situation: Der alte Apfelbaum im Garten trägt kaum noch Früchte. Oft liegt das an fehlendem oder falschem Schnitt. Ein regelmäßiger, fachgerechter Obstbaumschnitt ist entscheidend für gesunde, ertragreiche Bäume.

Durch gezieltes Schneiden fördern wir nicht nur die Fruchtbildung, sondern auch die Vitalität des Baumes. Ein gut geschnittener Obstbaum bildet eine offene Krone, die Licht und Luft optimal nutzt. Das verhindert Krankheiten und sorgt für eine bessere Fruchtqualität.

Ziele des Obstbaumschnitts

Der Obstbaumschnitt verfolgt im Wesentlichen drei Ziele:

  • Gesundheit: Eine luftige Krone beugt Pilzkrankheiten vor und erleichtert die Pflege.
  • Ertrag: Gezielte Schnittmaßnahmen regen die Bildung von Fruchtholz an und verbessern die Fruchtqualität.
  • Form: Ein gut aufgebauter Baum ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch leichter zu pflegen und zu beernten.

Grundlagen des Obstbaumschnitts

Baumphysiologie und Wachstumsreaktionen

Um einen Obstbaum richtig zu schneiden, müssen wir verstehen, wie er auf Schnittmaßnahmen reagiert. Bäume folgen dem Prinzip der Apikaldominanz: Der oberste Trieb wächst am stärksten, während tiefer liegende Äste im Wachstum gehemmt werden. Durch gezieltes Einkürzen können wir dieses Prinzip für unsere Zwecke nutzen.

Die Reaktion auf verschiedene Schnittarten ist bemerkenswert: Ein starker Rückschnitt regt das Wachstum an, während ein moderater Schnitt eher die Blüten- und Fruchtbildung fördert. Diese Kenntnisse helfen uns, den Baum nach unseren Wünschen zu formen und zu lenken.

Schnittzeit: Winter- vs. Sommerschnitt

Die Frage nach dem richtigen Schnittzeitpunkt beschäftigt viele Hobbygärtner. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Winter- und Sommerschnitt:

  • Winterschnitt: Er erfolgt in der Ruhephase, idealerweise an frostfreien Tagen zwischen November und März. Dieser Schnitt fördert das Wachstum und eignet sich besonders für junge Bäume und zur Kronenformung.
  • Sommerschnitt: Er wird nach der Ernte, meist im August, durchgeführt. Er bremst das Wachstum und fördert die Fruchtbildung. Besonders für ältere, stark wachsende Bäume ist er geeignet.

Aus langjähriger Erfahrung zeigt sich: Eine Kombination aus beiden Schnittarten bringt oft die besten Ergebnisse. So können Sie das Wachstum Ihrer Obstbäume optimal steuern.

Notwendige Werkzeuge und deren Pflege

Für einen sauberen Schnitt brauchen Sie das richtige Werkzeug. Unverzichtbar sind:

  • Eine scharfe Gartenschere für Äste bis 2 cm Durchmesser
  • Eine Astschere für dickere Äste bis 5 cm
  • Eine Baumsäge für alles darüber

Achten Sie auf Qualität bei der Anschaffung - minderwertige Werkzeuge machen oft mehr Ärger als Freude. Pflegen Sie Ihre Schneidwerkzeuge regelmäßig: Reinigen, ölen und schärfen Sie sie nach jedem Einsatz. So bleiben sie lange funktionsfähig und Sie vermeiden die Übertragung von Krankheiten zwischen den Bäumen.

Sicherheitsaspekte beim Baumschnitt

Sicherheit geht vor, auch beim Obstbaumschnitt. Tragen Sie stets feste Handschuhe zum Schutz vor Verletzungen. Bei Arbeiten in der Höhe ist eine stabile Leiter unerlässlich - wackelige Konstruktionen sind lebensgefährlich!

Besonders wichtig: Überschätzen Sie sich nicht. Größere Schnittarbeiten, vor allem in Höhen über 3 Metern, sollten Sie lieber einem Fachmann überlassen. Ein Beispiel aus der Nachbarschaft zeigt die Risiken: Ein Hobbygärtner brach sich beim Versuch, einen hohen Ast zu sägen, den Arm. Seither überlässt er solche Arbeiten den Profis - eine kluge Entscheidung.

Allgemeine Schnittregeln

Die 3-D-Regel (Dürr, Dünn, Falsch)

Eine praktische Faustregel für den Obstbaumschnitt ist die 3-D-Regel. Sie besagt, dass folgende Äste entfernt werden sollten:

  • Dürre Äste: Abgestorbene Zweige bieten Eintrittspforten für Krankheiten und sollten immer entfernt werden.
  • Dünne Äste: Schwache, dünne Triebe tragen selten Früchte und nehmen nur Licht und Nährstoffe weg.
  • Falsch wachsende Äste: Dazu gehören nach innen wachsende, sich kreuzende oder reibende Äste.

Diese Regel hilft Ihnen, den Überblick zu behalten und systematisch vorzugehen.

Schnittführung und Wundversorgung

Für eine optimale Wundheilung ist die richtige Schnittführung entscheidend. Schneiden Sie immer knapp über einer nach außen zeigenden Knospe oder einem Astring. Der Schnitt sollte leicht schräg sein, damit Wasser abfließen kann.

Bei größeren Wunden ab etwa 5 cm Durchmesser empfiehlt sich eine Wundbehandlung mit Baumwachs oder spezieller Wundpaste. Dies schützt vor dem Eindringen von Krankheitserregern. Kleinere Wunden heilen in der Regel von selbst gut ab.

Kronenaufbau und Leitastauswahl

Eine gut aufgebaute Krone ist das Fundament für einen gesunden, ertragreichen Obstbaum. Ideal ist eine offene Pyramidenform mit einem zentralen Stamm (Mittelachse) und 3-5 Leitästen, die in einem Winkel von etwa 45 Grad vom Stamm abgehen.

Bei der Auswahl der Leitäste achten Sie auf:

  • Gleichmäßige Verteilung um den Stamm
  • Ausreichenden Abstand zueinander (mindestens 20-30 cm)
  • Kräftigen Wuchs und gesundes Aussehen

Alle anderen konkurrierenden Triebe werden entfernt oder eingekürzt. So entsteht eine luftige, gut belichtete Krone, die optimale Voraussetzungen für eine reiche Ernte bietet.

Umgang mit Konkurrenztrieben und Wasserschossen

Konkurrenztriebe und Wasserschosse sind echte Energieräuber im Obstbaum. Konkurrenztriebe wachsen parallel zum Mitteltrieb und stören den harmonischen Kronenaufbau. Wasserschosse sind stark wachsende, meist senkrecht stehende Triebe, die viel Kraft ziehen, aber kaum Früchte tragen.

Beide sollten konsequent entfernt werden. Konkurrenztriebe schneiden Sie komplett heraus, Wasserschosse können Sie entweder ganz entfernen oder, wenn Sie sie zur Verjüngung nutzen möchten, auf ein Auge zurückschneiden und umbinden.

Ein praktischer Hinweis: Wasserschosse lassen sich oft schon im Sommer leicht mit der Hand ausreißen. Das verhindert ein erneutes Austreiben besser als ein Schnitt.

Mit diesen Grundlagen sind Sie gut vorbereitet, um Ihre Obstbäume fachgerecht zu schneiden. Bedenken Sie: Praxis macht Sie zum Experten. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, was Ihr Baum benötigt. Bei Unsicherheiten zögern Sie nicht, einen Fachmann zu konsultieren. Ihr Obstbaum wird es Ihnen mit reicher Ernte danken!

Spezifische Schnittechniken für Kernobst: Apfel und Birne im Fokus

Kernobst wie Äpfel und Birnen benötigen besondere Aufmerksamkeit beim Schnitt, um gesunde, ertragreiche Bäume zu erzielen. Hier sind wichtige Techniken für verschiedene Lebensphasen der Bäume:

Erziehungsschnitt bei jungen Bäumen

In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist der Erziehungsschnitt wichtig für die zukünftige Form und Produktivität des Baumes. Ziel ist es, eine stabile Krone mit 3-4 kräftigen Leitästen aufzubauen.

  • Wählen Sie starke, nach außen wachsende Triebe als Leitäste aus
  • Entfernen Sie konkurrierende Triebe und solche, die nach innen wachsen
  • Kürzen Sie die Leitäste um etwa ein Drittel ein, um das Verzweigen zu fördern
  • Achten Sie auf einen offenen Kronenaufbau für gute Belichtung

Beim Erziehungsschnitt ist weniger oft mehr. Ein zu starker Rückschnitt kann das Wachstum unnötig verzögern.

Erhaltungsschnitt bei tragenden Bäumen

Sobald die Bäume in die Ertragsphase kommen, geht es darum, die Fruchtbildung zu fördern und die Kronenstruktur zu erhalten.

  • Entfernen Sie abgestorbene, kranke oder sich kreuzende Äste
  • Lichten Sie zu dichte Bereiche aus, um Licht und Luft in die Krone zu lassen
  • Kürzen Sie lange Triebe ein, um die Bildung von Fruchtholz anzuregen
  • Entfernen Sie Wasserschosse (steil nach oben wachsende Triebe)

Ein regelmäßiger, maßvoller Schnitt hält den Baum vital und fördert die Bildung neuer Fruchtknospen.

Verjüngungsschnitt bei älteren Bäumen

Ältere Obstbäume neigen dazu, weniger und kleinere Früchte zu tragen. Ein Verjüngungsschnitt kann hier hilfreich sein:

  • Entfernen Sie abgestorbene und überalterte Astpartien
  • Schneiden Sie vergreiste Fruchtäste auf jüngeres Holz zurück
  • Fördern Sie junge Triebe, die die alte Struktur ersetzen können
  • Reduzieren Sie die Kronenhöhe, um die Ernte zu erleichtern

Vorsicht: Ein zu starker Verjüngungsschnitt kann den Baum stressen. Verteilen Sie größere Eingriffe am besten über mehrere Jahre.

Besonderheiten bei Spindelbäumen und anderen Formobstarten

Formobst wie Spindelbäume erfordern spezielle Schnitttechniken, um ihre charakteristische Form zu erhalten:

  • Halten Sie die zentrale Spindel dominant, indem Sie Konkurrenztriebe entfernen
  • Schneiden Sie seitliche Fruchtäste auf Astring, um sie kurz zu halten
  • Fördern Sie eine pyramidale Form mit nach unten länger werdenden Seitenästen
  • Erneuern Sie regelmäßig ältere Fruchtäste durch jüngere Triebe

Bei Spalierobst ist es wichtig, die waagerechte Ausrichtung der Fruchtäste zu fördern, da dies die Blütenbildung begünstigt.

Schnittechniken für Steinobst: Kirsche, Pflaume und Pfirsich

Steinobst reagiert empfindlicher auf Schnittmaßnahmen als Kernobst. Hier sind einige wichtige Unterschiede und Techniken:

Unterschiede zum Kernobstschnitt

  • Steinobst verträgt generell weniger starke Eingriffe
  • Die Wundheilung ist langsamer, große Schnittwunden sollten vermieden werden
  • Fruchtholz wird weniger oft erneuert als bei Kernobst
  • Stärkeres Auslichten statt Zurückschneiden einzelner Triebe

Zeitpunkt und Intensität des Schnitts

Der beste Zeitpunkt für den Schnitt von Steinobst ist nach der Ernte im Spätsommer. So können die Schnittwunden noch vor dem Winter verheilen.

  • Kirschen: Nur leichter Auslichtungsschnitt, starke Eingriffe vermeiden
  • Pflaumen: Moderater Schnitt zur Förderung neuer Triebe
  • Pfirsiche: Regelmäßiger, stärkerer Schnitt zur Anregung von Neutrieben

Förderung von Fruchtholz und Blütenknospen

Bei Steinobst ist die Erhaltung und Förderung von Fruchtholz besonders wichtig:

  • Erhalten Sie kurze Fruchtspieße, sie tragen mehrere Jahre Früchte
  • Fördern Sie die Bildung neuer Blütenknospen durch gezieltes Auslichten
  • Entfernen Sie vergreistes Fruchtholz, um Platz für Neues zu schaffen

Spezielle Techniken für Süß- und Sauerkirschen

Kirschen reagieren empfindlich auf starke Schnitteingriffe. Hier einige Tipps:

  • Süßkirschen: Fördern Sie eine offene Krone mit wenigen, starken Leitästen
  • Sauerkirschen: Regelmäßige Auslichtung zur Förderung junger, fruchtbarer Triebe
  • Vermeiden Sie Schnitte über 5 cm Durchmesser, um Infektionen vorzubeugen
  • Entfernen Sie Wasserschosse konsequent, sie rauben dem Baum Kraft

Beachten Sie: Jeder Obstbaum ist individuell. Beobachten Sie die Reaktion Ihrer Bäume auf den Schnitt und passen Sie Ihre Technik entsprechend an. Mit Übung und Geduld werden Sie den Obstbaumschnitt gut beherrschen und sich über gesunde, ertragreiche Bäume freuen können.

Beerenobst und Strauchobst richtig schneiden

Beerenobst und Strauchobst erfordern eine spezielle Pflege, um optimale Erträge zu erzielen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Schnittechniken für verschiedene Arten:

Schnitt von Johannis- und Stachelbeeren

Johannis- und Stachelbeeren tragen ihre Früchte hauptsächlich an zwei- bis dreijährigem Holz. Der Schnitt zielt darauf ab, einen ausgewogenen Mix aus jungen und älteren Trieben zu erhalten:

  • Entfernen Sie abgetragene, alte Triebe bodennah
  • Lichten Sie zu dicht stehende junge Triebe aus
  • Kürzen Sie die Seitentriebe auf 5-7 Augen ein
  • Schneiden Sie im Winter, bei Frost aber besser warten

Himbeeren und Brombeeren richtig schneiden

Bei Himbeeren und Brombeeren unterscheidet sich der Schnitt je nach Sorte:

Sommerhimbeeren:

  • Entfernen Sie abgetragene Ruten nach der Ernte bodennah
  • Belassen Sie 6-8 kräftige neue Ruten pro laufenden Meter
  • Kürzen Sie diese im Frühjahr auf etwa 1,60 m ein

Herbsthimbeeren:

  • Schneiden Sie alle Ruten im Winter bodennah ab
  • Im Sommer wachsen neue Ruten, die im Herbst Früchte tragen

Brombeeren:

  • Entfernen Sie abgetragene Ranken nach der Ernte
  • Kürzen Sie neue Ranken auf 6-8 Augen ein
  • Binden Sie die Ranken fächerförmig an

Pflege und Schnitt von Heidelbeersträuchern

Heidelbeeren benötigen nur einen leichten Pflegeschnitt:

  • Entfernen Sie alte, vergreiste Triebe bodennah
  • Schneiden Sie zu dicht stehende Zweige heraus
  • Kürzen Sie sehr lange Triebe um ein Drittel ein
  • Schneiden Sie im späten Winter oder zeitigen Frühjahr

Spezielle Schnittformen für besondere Ansprüche

Neben dem klassischen Obstbaumschnitt gibt es spezielle Schnittformen, die sowohl ästhetische als auch praktische Vorteile bieten:

Spalierobst: Anlage und Pflege

Spalierobst eignet sich hervorragend für kleine Gärten oder als Sichtschutz:

  • Wählen Sie schwachwüchsige Unterlagen
  • Ziehen Sie einen Mitteltrieb und symmetrische Seitentriebe
  • Binden Sie die Triebe waagerecht oder schräg an
  • Schneiden Sie Konkurrenztriebe konsequent weg
  • Kürzen Sie die Seitentriebe regelmäßig ein

Formobst: Ästhetik und Funktion vereinen

Formobst verbindet Gartenkunst mit Obstanbau:

  • Beliebte Formen sind Spindel, Palmette oder U-Form
  • Schneiden Sie regelmäßig, um die Form zu erhalten
  • Entfernen Sie nach innen wachsende Triebe
  • Fördern Sie fruchttragendes Kurztriebholz

Streuobstwiesen: Extensive Pflege für Biodiversität

Streuobstwiesen sind wertvolle Biotope und erfordern eine angepasste Pflege:

  • Führen Sie alle 2-3 Jahre einen Auslichtungsschnitt durch
  • Entfernen Sie kranke und abgestorbene Äste
  • Lichten Sie die Krone behutsam aus
  • Erhalten Sie alte Bäume durch vorsichtigen Verjüngungsschnitt
  • Pflanzen Sie regelmäßig junge Bäume nach

Sommerschnitt: Vorteile und Anwendungen

Der Sommerschnitt ergänzt den klassischen Winterschnitt und bietet einige Vorteile:

Wachstumsregulierung und Fruchtqualitätsverbesserung

Durch den Sommerschnitt können Sie das Wachstum Ihrer Obstgehölze gezielt steuern:

  • Bremst das Wachstum stark wüchsiger Bäume
  • Fördert die Bildung von Blütenknospen
  • Verbessert die Belichtung der Früchte
  • Erhöht die Fruchtqualität und den Zuckergehalt

Techniken für verschiedene Obstarten

Je nach Obstart variieren die Sommerschnitt-Techniken:

Kernobst (Apfel, Birne):

  • Entfernen Sie Wasserschosse
  • Kürzen Sie zu lange Triebe um ein Drittel
  • Schneiden Sie nach der Ernte, spätestens Mitte August

Steinobst (Kirsche, Pflaume):

  • Entfernen Sie Konkurrenztriebe am Stamm
  • Schneiden Sie unmittelbar nach der Ernte

Kombination von Sommer- und Winterschnitt

Eine geschickte Kombination von Sommer- und Winterschnitt optimiert die Baumpflege:

  • Sommerschnitt für Wachstumsregulierung und Fruchtqualität
  • Winterschnitt für Kronenaufbau und Verjüngung
  • Passen Sie die Schnittintensität an Baumalter und -zustand an
  • Beobachten Sie die Reaktion des Baumes und passen Sie die Strategie an

Mit diesen Techniken können Sie Ihre Obstgehölze optimal pflegen und sich auf reiche Ernten und gesunde Pflanzen freuen. Beobachten Sie, wie Ihre Pflanzen auf den Schnitt reagieren, und sammeln Sie Erfahrungen, um Ihre Fähigkeiten stetig zu verbessern.

Häufige Fehler beim Obstbaumschnitt

Beim Obstbaumschnitt können selbst erfahrene Gärtner manchmal daneben greifen. Hier sind einige der häufigsten Fehler und wie man sie vermeidet:

Zu starker oder zu schwacher Schnitt

Ein zu starker Schnitt regt oft übermäßiges Wachstum an, während ein zu schwacher Schnitt die Fruchtbildung hemmen kann. Die richtige Balance zu finden, erfordert Erfahrung und ein gutes Auge. Als Orientierung gilt: Entfernen Sie nicht mehr als ein Drittel der Krone pro Jahr.

Falsche Schnittzeitpunkte

Der richtige Zeitpunkt ist wichtig. Viele schneiden zu spät im Frühjahr, wenn der Saft schon steigt. Besser ist es, den Hauptschnitt im späten Winter durchzuführen. Sommerschnitte sollten nur vorsichtig und gezielt erfolgen.

Unsachgemäße Schnittführung

Stümpfe und zu dicht am Stamm gesetzte Schnitte können zu Fäulnis führen. Schneiden Sie Äste immer knapp über dem Astring ab, ohne diesen zu verletzen. Bei größeren Ästen hilft die Dreiteilung des Schnitts, um Rindenrisse zu vermeiden.

Fortgeschrittene Techniken

Wer seinen Obstbäumen etwas Gutes tun möchte, kann sich an fortgeschrittene Techniken heranwagen:

Schnittveredelung zur Sortenerneuerung

Mit dieser Methode können Sie einen alten Baum mit einer neuen Sorte "umpfropfen". Dabei werden Edelreiser auf die Stümpfe zurückgeschnittener Äste aufgesetzt. Es braucht Zeit, aber nach einigen Jahren tragen die neuen Zweige Früchte der gewünschten Sorte.

Regenerationsschnitt bei vernachlässigten Bäumen

Alte, lange nicht geschnittene Bäume lassen sich oft noch retten. Hier ist ein mehrjähriger Plan nötig: Im ersten Jahr entfernen Sie nur abgestorbene und kranke Äste. In den Folgejahren lichten Sie die Krone schrittweise aus und verjüngen sie durch gezielte Rückschnitte.

Ökologische Aspekte des Obstbaumschnitts

Berücksichtigen Sie beim Schnitt auch die Natur: Belassen Sie einige Totholzäste als Nistplätze für Vögel und Insekten. Schnittgut kann zu Haufen aufgeschichtet werden und bietet so Unterschlupf für Igel und andere Nützlinge. Mulchen Sie mit den gehäckselten Zweigen den Boden unter dem Baum - das fördert das Bodenleben.

Pflege mit Augenmaß

Der richtige Obstbaumschnitt erfordert Übung und Geduld. Beobachten Sie Ihre Bäume genau und reagieren Sie auf ihre Bedürfnisse. Ein gut gepflegter Obstbaum dankt es Ihnen mit reicher Ernte und langer Lebensdauer. Bedenken Sie: Jeder Schnitt ist ein Eingriff in die Natur des Baumes. Gehen Sie behutsam vor und lassen Sie sich von der natürlichen Wuchsform leiten.

Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, was Ihre Bäume brauchen. Schnittkurse oder Apps zur Baumbestimmung können hilfreich sein, ersetzen aber nicht die eigene Erfahrung. Letztendlich ist jeder Baum einzigartig und verdient individuelle Aufmerksamkeit.

Ob alter Streuobstbaum oder junger Spalier - mit dem richtigen Schnitt fördern Sie nicht nur den Ertrag, sondern auch die Gesundheit und Schönheit Ihrer Obstbäume. Vielleicht entdecken Sie dabei sogar eine neue Leidenschaft für sich.

Tags: Obst
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