Trockenrasen anlegen: Optimale Vorbereitung und Pflege

Trockenrasen: Die robuste Lösung für herausfordernde Standorte

Für trockene, sandige Böden bietet Trockenrasen eine widerstandsfähige Alternative zum herkömmlichen Rasen und erfordert weniger Pflegeaufwand.

Wesentliche Aspekte des Trockenrasens

  • Entwickelt für trockene, nährstoffarme Standorte
  • Geringerer Wasser- und Pflegebedarf
  • Langsameres Wachstum bei höherer Schnitthöhe
  • Spezielle Bodenvorbereitung und Saatgut erforderlich

Was versteht man unter Trockenrasen?

Trockenrasen, auch als Magerrasen bekannt, ist eine spezielle Rasenmischung, die sich hervorragend für trockene, sandige und nährstoffarme Böden eignet. Im Vergleich zu konventionellen Rasenflächen zeichnet sich Trockenrasen durch eine bemerkenswerte Trockenheitstoleranz und einen deutlich reduzierten Pflegebedarf aus.

Die Zusammensetzung eines Trockenrasens besteht aus Gräserarten, die speziell auf anspruchsvolle Bedingungen abgestimmt sind. Typischerweise finden wir hier trockenheitsresistente Arten wie Festuca arundinacea (Rohrschwingel), Poa pratensis (Wiesenrispe) und Lolium perenne (Deutsches Weidelgras) in speziell gezüchteten, robusten Sorten.

Vorzüge des Trockenrasens

Trockenrasen bietet eine Reihe von Vorteilen, die ihn für bestimmte Standorte zur ersten Wahl machen:

  • Reduzierter Wasserbedarf: Trockenrasen kommt mit erheblich weniger Wasser aus als herkömmlicher Rasen, was Ressourcen, Zeit und Kosten bei der Bewässerung einspart.
  • Geringerer Pflegeaufwand: Aufgrund des langsameren Wachstums muss Trockenrasen seltener gemäht werden. Zudem ist kaum Düngung erforderlich, was den Gesamtpflegeaufwand deutlich reduziert.
  • Hohe Widerstandskraft: Trockenrasen zeigt sich äußerst robust gegenüber Hitze und Trockenheit. Selbst in Dürreperioden bleibt er länger grün und vital.
  • Ökologischer Mehrwert: Trockenrasen bietet Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Pflanzen- und Tierarten, die in intensiv gepflegten Rasenflächen keinen Platz finden.
  • Effektiver Erosionsschutz: Dank seines tiefreichenden Wurzelsystems eignet sich Trockenrasen besonders gut, um Böschungen und Hänge vor Erosion zu schützen.

Ideale Standorte für Trockenrasen

Trockenrasen eignet sich insbesondere für Standorte, die für herkömmlichen Rasen problematisch sind:

  • Sandige Böden: Leichte, schnell austrocknende Böden bilden die ideale Grundlage für Trockenrasen.
  • Südexponierte Flächen: Sonnige, warme Standorte, die rasch austrocknen, sind geradezu prädestiniert für Trockenrasen.
  • Dachbegrünungen: Auf Gründächern mit dünner Substratschicht kann sich Trockenrasen als optimale Lösung erweisen.
  • Böschungen und Hänge: An Stellen, die einen wirksamen Erosionsschutz erfordern, bewährt sich Trockenrasen besonders.
  • Extensivflächen: Bereiche mit geringer Nutzung und extensiver Pflege eignen sich hervorragend für Trockenrasen.

Es ist jedoch zu beachten, dass Trockenrasen trotz seiner Robustheit eine gewisse Etablierungsphase benötigt. In den ersten Wochen nach der Aussaat ist eine regelmäßige Bewässerung unerlässlich, um eine optimale Keimung und Verwurzelung zu gewährleisten.

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Bodenvorbereitung für Trockenrasen

Durchführung einer Bodenanalyse

Vor der Anlage eines Trockenrasens empfiehlt sich dringend eine gründliche Bodenanalyse. Diese liefert essentielle Informationen über die Beschaffenheit des Bodens und ermöglicht die Ableitung der richtigen Vorbereitungsmaßnahmen.

Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über:

  • pH-Wert des Bodens
  • Nährstoffgehalt (insbesondere Stickstoff, Phosphor und Kalium)
  • Bodenart und -struktur
  • Wasserhaltevermögen

Basierend auf den Ergebnissen der Bodenanalyse lassen sich gezielte Maßnahmen ergreifen, um optimale Bedingungen für den Trockenrasen zu schaffen. In der Regel gedeiht Trockenrasen am besten bei einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0.

Bodenbearbeitung und Säuberung

Die sorgfältige Vorbereitung des Bodens ist entscheidend für den Erfolg des Trockenrasens. Folgende Schritte sind dabei von Bedeutung:

  • Unkrautentfernung: Entfernen Sie gründlich alle vorhandenen Unkräuter, einschließlich der Wurzeln. Bei starkem Unkrautbewuchs kann sich eine Schwarzbrache von einigen Wochen als sinnvoll erweisen.
  • Bodenlockerung: Lockern Sie den Boden bis zu einer Tiefe von etwa 20-30 cm auf. Dies verbessert die Durchlüftung und erleichtert das Eindringen der Wurzeln.
  • Planieren: Ebnen Sie die Fläche sorgfältig ein. Eine leichte Neigung von 1-2% kann für eine gute Entwässerung sorgen.
  • Steine entfernen: Beseitigen Sie größere Steine und Wurzelreste, die das Wachstum behindern könnten.

Bei sehr schweren oder verdichteten Böden kann die Einarbeitung von Sand die Durchlässigkeit verbessern. Allerdings ist Vorsicht geboten, da ein Übermaß an Sand die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens beeinträchtigen kann.

Bodenverbesserung für Trockenrasen

Obwohl Trockenrasen an nährstoffarme Böden angepasst ist, kann eine moderate Bodenverbesserung den Anwuchserfolg steigern:

  • Kompost: Eine dünne Schicht gut verrotteten Komposts (maximal 1-2 cm) kann die Bodenstruktur verbessern und einen leichten Nährstoffschub geben.
  • Sand: Bei lehmigen Böden kann die Einarbeitung von Sand die Durchlässigkeit verbessern. Verwenden Sie grob- bis mittelkörnigen Sand.
  • Kalk: Bei zu sauren Böden (pH < 5,5) kann eine leichte Kalkung sinnvoll sein. Verwenden Sie kohlensauren Kalk und orientieren Sie sich an den Ergebnissen der Bodenanalyse.

Es ist von größter Bedeutung, dass die Bodenverbesserung mit Bedacht erfolgt. Trockenrasen gedeiht am besten auf mageren Böden. Eine übermäßige Anreicherung mit Nährstoffen kann unerwünschte Gräser und Kräuter fördern und die charakteristische Artenvielfalt des Trockenrasens beeinträchtigen.

Nach der Bodenverbesserung sollte die Fläche nochmals leicht geharkt werden, um ein feinkrümeliges Saatbett zu schaffen. Dies gewährleistet einen guten Bodenschluss des Saatguts und fördert die Keimung.

Mit diesen sorgfältigen Vorbereitungsmaßnahmen schaffen Sie die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Trockenrasen, der langfristig mit minimaler Pflege auskommt und einen ökologisch wertvollen Lebensraum bietet.

Die richtige Saatgutmischung für Ihren Trockenrasen

Die Wahl der passenden Saatgutmischung spielt eine entscheidende Rolle bei der Anlage eines Trockenrasens. Nicht jede Grasart ist für die besonderen Anforderungen eines trockenen, nährstoffarmen Standorts geeignet. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die geeigneten Grasarten und Mischungen werfen.

Geeignete Grasarten für Trockenrasen

Für einen robusten Trockenrasen eignen sich vor allem trockenheitstolerante und genügsame Grasarten. Zu den bewährten Arten zählen:

  • Festuca ovina (Schafschwingel): Ein Gras mit feinen Blättern, das mit Trockenheit gut zurechtkommt.
  • Festuca rubra (Rotschwingel): Bildet dichte Rasen und zeigt sich ebenfalls trockenheitsresistent.
  • Poa pratensis (Wiesenrispe): Verträgt Trockenheit gut und erholt sich schnell.
  • Lolium perenne (Deutsches Weidelgras): Keimt rasch und ist relativ trockenheitstolerant.

Diese Gräser haben sich in der Praxis bewährt und bilden das Rückgrat der meisten Trockenrasenmischungen.

RSM-zertifizierte Saatgutmischungen

Für optimale Ergebnisse empfiehlt sich die Verwendung von RSM-zertifizierten Saatgutmischungen. RSM steht für 'Regel-Saatgut-Mischungen' und ist ein Qualitätsstandard der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL).

RSM-Mischungen für Trockenrasen enthalten in der Regel eine ausgewogene Kombination der genannten Grasarten. Sie sind speziell für trockene Standorte konzipiert und bieten folgende Vorteile:

  • Optimale Zusammensetzung für trockene Böden
  • Hohe Keimfähigkeit und Reinheit des Saatguts
  • Geprüfte Qualität und Sortenreinheit
  • Anpassung an regionale Klimabedingungen

Beim Kauf sollten Sie auf die Bezeichnung 'RSM 5.1' oder 'RSM 5.2' achten, die speziell für Trockenrasen entwickelt wurden.

Saatgutmenge berechnen

Die richtige Saatgutmenge ist entscheidend für einen gleichmäßigen und dichten Rasen. Für Trockenrasen gelten dabei etwas andere Regeln als für herkömmliche Rasenflächen.

Als Faustregel gilt: Verwenden Sie etwa 15-20 g Saatgut pro Quadratmeter. Bei besonders kargen Böden kann die Menge auf bis zu 25 g/m² erhöht werden. Eine zu dichte Aussaat sollte vermieden werden, da sich die Gräser sonst gegenseitig Wasser und Nährstoffe streitig machen könnten.

Um die benötigte Gesamtmenge zu berechnen, multiplizieren Sie einfach die Fläche in Quadratmetern mit der gewünschten Aussaatmenge pro Quadratmeter. Ein Beispiel: Für eine 100 m² große Fläche benötigen Sie bei einer Aussaatstärke von 20 g/m² insgesamt 2 kg Saatgut.

Die Aussaat des Trockenrasens - Schritt für Schritt

Nach der Auswahl der richtigen Saatgutmischung folgt die eigentliche Aussaat. Der Zeitpunkt und die richtige Technik sind dabei entscheidend für den Erfolg Ihres Trockenrasens.

Optimaler Aussaatzeitpunkt

Der beste Zeitpunkt für die Aussaat eines Trockenrasens liegt im Frühjahr oder im Spätsommer. Konkret empfehlen sich folgende Zeiträume:

  • Frühjahr: Mitte April bis Ende Mai
  • Spätsommer: Mitte August bis Mitte September

Diese Zeiträume bieten in der Regel ausreichend Feuchtigkeit und milde Temperaturen, die für die Keimung optimal sind. Eine Aussaat in den heißen Sommermonaten oder im späten Herbst sollte vermieden werden, da hier die Bedingungen für die Keimung und das Anwachsen ungünstig sind.

Aussaattechnik für Trockenrasen

Für ein gleichmäßiges Ergebnis empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

  • Teilen Sie das Saatgut in zwei gleiche Portionen.
  • Säen Sie die erste Hälfte in Längsrichtung aus.
  • Säen Sie die zweite Hälfte quer zur ersten Aussaatrichtung.

Diese Kreuzsaat-Methode sorgt für eine gleichmäßige Verteilung und minimiert kahle Stellen. Für kleine Flächen eignet sich ein Handstreuer, für größere Areale ist ein mechanischer Streuwagen empfehlenswert.

Beachten Sie, dass das Saatgut nicht zu tief in den Boden eingearbeitet werden sollte. Trockenrasensamen sind Lichtkeimer und sollten nur leicht mit der obersten Bodenschicht in Kontakt kommen.

Einarbeiten und Anwalzen der Saat

Nach der Aussaat ist es wichtig, das Saatgut leicht in den Boden einzuarbeiten und anzudrücken. Dies verbessert den Bodenkontakt und fördert die Keimung. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Rechen Sie das ausgestreute Saatgut vorsichtig und oberflächlich ein. Verwenden Sie dafür einen Rechen mit feinen Zinken oder einen speziellen Saatgutrechen.
  • Walzen Sie die Fläche anschließend leicht an. Bei kleinen Flächen können Sie dafür ein Brett verwenden und vorsichtig über die Fläche gehen. Für größere Areale empfiehlt sich eine leichte Rasenwalze.

Das Anwalzen ist besonders wichtig, da es den Bodenkontakt der Samen verbessert und die Keimung fördert. Achten Sie darauf, den Boden nicht zu stark zu verdichten - eine leichte Bearbeitung reicht aus.

Nach dem Anwalzen sollten Sie die Fläche vorsichtig bewässern. Verwenden Sie dafür am besten einen feinen Sprühnebel, um zu verhindern, dass die Samen weggeschwemmt werden. Halten Sie die Fläche in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht, bis die Gräser gekeimt sind und sich etabliert haben.

Mit der richtigen Saatgutmischung und einer sorgfältigen Aussaat haben Sie die Grundlage für einen robusten und pflegeleichten Trockenrasen geschaffen. In den folgenden Wochen ist vor allem Geduld gefragt - aber seien Sie versichert, bald werden Sie sich an Ihrem neuen, trockenheitsresistenten Rasen erfreuen können.

Pflege nach der Aussaat: Der Schlüssel zu einem gesunden Trockenrasen

Die Zeit unmittelbar nach der Aussaat ist entscheidend für den Trockenrasen. Mit der richtigen Pflege in dieser Phase legen Sie den Grundstein für einen robusten und widerstandsfähigen Rasen. Lassen Sie uns die wichtigsten Aspekte genauer betrachten.

Bewässerung in der Anwuchsphase

In den ersten Wochen nach der Aussaat ist regelmäßiges, aber maßvolles Gießen das A und O. Der Boden sollte stets feucht sein, aber Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Am besten gießen Sie morgens oder abends, um die Verdunstung gering zu halten. Ein feiner Sprühstrahl ist ideal, damit die Samen nicht weggespült werden. Sobald die Gräser gekeimt sind und etwa 3-4 cm Höhe erreicht haben, können Sie die Abstände zwischen den Bewässerungen allmählich vergrößern.

Der erste Schnitt: Ein Meilenstein für Ihren Trockenrasen

Der erste Schnitt ist ein wichtiger Moment. Warten Sie, bis die Gräser etwa 8-10 cm hoch sind, bevor Sie zur Schere greifen. Dann kürzen Sie sie auf 5-6 cm ein. Verwenden Sie dafür unbedingt einen scharfen und sauberen Mäher, um die zarten Pflänzchen nicht zu beschädigen oder gar herauszureißen. Dieser erste Schnitt regt die Bestockung an und fördert ein dichtes Wachstum - genau das, was wir wollen!

Düngung in der Etablierungsphase

Trockenrasen ist zwar genügsam, aber in der Anfangsphase freut er sich dennoch über etwas Starthilfe. Etwa 6-8 Wochen nach der Aussaat können Sie einen speziellen Rasenstartdünger mit reduziertem Stickstoffgehalt ausbringen. Das unterstützt die Wurzelbildung und stärkt die jungen Pflanzen. Achten Sie darauf, den Dünger gleichmäßig zu verteilen und anschließend leicht einzugießen.

Langfristige Pflege: Weniger ist oft mehr

Nachdem sich Ihr Trockenrasen etabliert hat, werden Sie feststellen, dass er erfreulich pflegeleicht ist. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die Sie im Auge behalten sollten, um die Qualität und Widerstandsfähigkeit Ihres grünen Teppichs langfristig zu erhalten.

Mähkonzept: Höher und seltener

Anders als beim klassischen Rasen gilt beim Trockenrasen: Höher und seltener mähen ist die Devise. Eine Schnitthöhe von 5-7 cm ist ideal. In der Hauptwachstumszeit reicht es meist, alle 2-3 Wochen zu mähen, in trockenen Perioden sogar noch seltener. Und das Beste: Sie können das Schnittgut ruhig liegen lassen. Es dient als natürlicher Dünger und schützt vor Verdunstung.

Bewässerung: Nur wenn's wirklich nötig ist

Ein gut etablierter Trockenrasen ist in der Regel mit dem zufrieden, was vom Himmel fällt. Nur in längeren Trockenperioden kann gelegentliches Wässern sinnvoll sein. Wenn Sie sich dafür entscheiden, dann gilt: Lieber selten, dafür aber gründlich gießen. Ein ausgiebiges Wässern alle 2-3 Wochen ist effektiver als häufiges oberflächliches Gießen. Das fördert tiefes Wurzelwachstum und macht Ihren Rasen noch widerstandsfähiger gegen Trockenheit.

Düngung: Zurückhaltung ist Trumpf

Trockenrasen ist ein echtes Sparwunder, wenn es ums Düngen geht. Eine leichte Düngung im Frühjahr (April/Mai) mit einem langsam wirkenden, kaliumbetonten Rasendünger reicht in der Regel völlig aus. Finger weg von stickstoffreichen Düngern - die führen nur zu übermäßigem Wachstum und schwächen die Trockenheitstoleranz. Bei sehr mageren Böden kann eine zusätzliche leichte Düngung im Spätsommer sinnvoll sein, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.

Beobachten Sie Ihren Rasen aufmerksam. Solange er gesund und grün aussieht, braucht er wahrscheinlich gar keine zusätzliche Düngung. Ein leicht gelblicher Farbton ist bei Trockenrasen übrigens völlig normal und kein Grund zur Panik.

Mit diesen Pflegetipps schaffen Sie die besten Voraussetzungen für einen robusten, pflegeleichten Trockenrasen, der auch heiße, trockene Sommer mit Bravour meistert. Denken Sie immer daran: Bei Trockenrasen ist weniger oft mehr. Übertriebene Pflege kann die natürliche Widerstandsfähigkeit dieser speziellen Rasenmischung sogar beeinträchtigen. Also lehnen Sie sich zurück und genießen Sie Ihren pflegeleichten grünen Teppich!

Wenn der Trockenrasen Probleme macht: Lösungsansätze

Der Kampf mit unerwünschten Pflanzen

Trockenrasen kann manchmal mit Unkraut zu kämpfen haben. Interessanterweise sind viele Pflanzen, die wir als Unkraut bezeichnen, in einem Trockenrasen durchaus willkommen. Sie steigern die Artenvielfalt und können sogar die Trockenheitsresistenz verbessern. Trotzdem gibt es ein paar Tricks, um das Gleichgewicht zu wahren:

  • Regelmäßiger Schnitt: Häufiges Mähen hält viele Unkräuter in Schach und verhindert die Samenbildung.
  • Handarbeit: Bei hartnäckigen Gesellen wie Löwenzahn oder Disteln hilft oft nur die manuelle Entfernung.
  • Lücken schließen: Kahle Stellen sollten Sie zeitnah nachsäen, um Unkräutern keinen Nährboden zu bieten.
  • Chemie-Verzicht: In einem naturnahen Trockenrasen haben Herbizide nichts verloren.

Erholung nach Dürreperioden

Trockenrasen sind zwar echte Überlebenskünstler, aber extreme Trockenheit kann auch ihnen zusetzen. Hier ein paar Tipps zur Regeneration:

  • Geduld ist gefragt: Oft erholen sich Trockenrasen von selbst, sobald wieder Regen fällt.
  • Sparsam wässern: Bei lang anhaltender Trockenheit kann vorsichtiges Gießen nötig sein.
  • Finger weg vom Dünger: Nach einer Dürreperiode sollten Sie nicht sofort düngen - das stresst die Gräser nur zusätzlich.
  • Mähpause einlegen: Geben Sie dem Rasen Zeit zur Erholung, bevor Sie wieder zur Schere greifen.

Nachsaat und Ausbesserung

Selbst der robusteste Trockenrasen kann mal Lücken aufweisen oder stellenweise absterben. In solchen Fällen ist eine Nachsaat oder Ausbesserung angesagt:

  • Timing ist alles: Der frühe Herbst oder das späte Frühjahr eignen sich am besten für eine Nachsaat.
  • Den Boden vorbereiten: Lockern Sie die betroffenen Stellen leicht auf.
  • Das richtige Saatgut: Greifen Sie auf die gleiche Mischung wie bei der Erstanlage zurück oder verwenden Sie eine spezielle Nachsaat-Mischung für Trockenrasen.
  • Aussäen und andrücken: Verteilen Sie das Saatgut gleichmäßig und drücken Sie es sanft an.
  • Feuchtigkeit ist der Schlüssel: Halten Sie die frisch besäten Stellen in den ersten Wochen leicht feucht.

Trockenrasen: Nachhaltig in die Zukunft

Die Vorteile liegen auf der Hand

Trockenrasen haben einiges zu bieten, was sie zu einer nachhaltigen Wahl für viele Gärten und öffentliche Grünflächen macht:

  • Wassersparer: Weniger Bewässerung bedeutet weniger Verbrauch von wertvollem Trinkwasser.
  • Pflegeleicht: Reduzierter Pflegeaufwand spart Zeit und Ressourcen.
  • Artenvielfalt: Trockenrasen sind ein Paradies für Insekten und Kleintiere.
  • Klimafit: Mit zunehmender Trockenheit werden diese robusten Rasenflächen immer wichtiger.
  • Optisch reizvoll: Ein naturnaher Trockenrasen kann das ganze Jahr über spannend aussehen.

So haben Sie lange Freude an Ihrem Trockenrasen

Für einen langfristigen Erfolg mit Ihrem Trockenrasen sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Standortgerecht planen: Wählen Sie die Rasenmischung passend zu Ihren Bodenverhältnissen.
  • Geduld üben: Ein Trockenrasen braucht Zeit, um sich zu etablieren.
  • Mähkonzept anpassen: Mähen Sie höher und seltener als bei konventionellem Rasen.
  • Sparsam düngen: Trockenrasen kommt mit wenig bis keiner zusätzlichen Düngung aus.
  • Biodiversität fördern: Lassen Sie Blühinseln stehen und mähen Sie abschnittsweise.

Trockenrasen und Umweltschutz

Trockenrasen leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Gartengestaltung:

  • CO2-Speicher: Wie alle Grünflächen bindet auch Trockenrasen CO2 und hilft beim Klimaschutz.
  • Ressourcenschoner: Weniger Pflege bedeutet weniger Maschineneinsatz und Energieverbrauch.
  • Erosionsschutz: Die tiefwurzelnden Gräser halten den Boden fest.
  • Mikroklima-Verbesserer: Trockenrasen können in Städten für Abkühlung sorgen und dem Wärmeinseleffekt entgegenwirken.
  • Natürliche Schädlingsbekämpfer: Ein artenreicher Trockenrasen bietet natürlichen Gegenspielern von Schädlingen ein Zuhause.

Fazit: Trockenrasen als Zukunftsmodell für nachhaltige Grünflächen

Trockenrasen sind mehr als nur eine Alternative zum klassischen Zierrasen. Sie stehen für einen Wandel in der Gartenkultur - hin zu mehr Naturnähe und Ressourcenschonung. Mit der richtigen Planung, Anlage und Pflege können Trockenrasen zu attraktiven, pflegeleichten und ökologisch wertvollen Grünflächen werden, die den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen sind. Ob im privaten Garten oder im öffentlichen Grün - Trockenrasen bieten eine zukunftsorientierte Lösung für alle, die Wert auf Nachhaltigkeit und Biodiversität legen, ohne auf eine ansprechende Grünfläche verzichten zu müssen. Es ist an der Zeit, umzudenken und dem Trockenrasen eine Chance zu geben!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Trockenrasen und wie unterscheidet er sich von herkömmlichem Rasen?
    Trockenrasen, auch als Magerrasen bekannt, ist eine spezielle Rasenmischung für trockene, sandige und nährstoffarme Böden. Im Gegensatz zu konventionellem Rasen zeichnet er sich durch bemerkenswerte Trockenheitstoleranz und deutlich reduzierten Pflegebedarf aus. Die Zusammensetzung besteht aus trockenheitsresistenten Gräserarten wie Rohrschwingel, Wiesenrispe und Deutschem Weidelgras in speziell gezüchteten, robusten Sorten. Während herkömmlicher Rasen regelmäßige Bewässerung und intensive Pflege benötigt, kommt Trockenrasen mit erheblich weniger Wasser aus und muss aufgrund langsameren Wachstums seltener gemäht werden. Zudem erfordert er kaum Düngung und zeigt sich äußerst widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit. Der ökologische Mehrwert liegt im Lebensraum für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten sowie im effektiven Erosionsschutz durch tiefreichende Wurzelsysteme.
  2. Welche Grasarten eignen sich am besten für Trockenrasenmischungen?
    Für robuste Trockenrasenmischungen eignen sich besonders trockenheitstolerante und genügsame Grasarten. Bewährt haben sich Festuca ovina (Schafschwingel) mit feinen Blättern und guter Trockenheitstoleranz, Festuca rubra (Rotschwingel), der dichte Rasen bildet und trockenheitsresistent ist, sowie Poa pratensis (Wiesenrispe), die Trockenheit gut verträgt und sich schnell erholt. Lolium perenne (Deutsches Weidelgras) keimt rasch und zeigt relative Trockenheitstoleranz. Zusätzlich eignet sich Festuca arundinacea (Rohrschwingel) für besonders anspruchsvolle Bedingungen. Diese Gräser bilden das Rückgrat der meisten Trockenrasenmischungen und sind in speziell gezüchteten, robusten Sorten verfügbar. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de können bei der Auswahl der optimalen Artenzusammensetzung für spezifische Standortbedingungen beraten und bieten erprobte Mischungen für verschiedene Anforderungen.
  3. Wie viel Saatgut wird pro Quadratmeter für Trockenrasen benötigt?
    Für Trockenrasen gelten andere Aussaatstärken als für herkömmliche Rasenflächen. Als Faustregel werden etwa 15-20 g Saatgut pro Quadratmeter verwendet. Bei besonders kargen Böden kann die Menge auf bis zu 25 g/m² erhöht werden, um bessere Etablierung zu gewährleisten. Eine zu dichte Aussaat sollte jedoch vermieden werden, da sich die Gräser sonst gegenseitig Wasser und Nährstoffe streitig machen. Zur Berechnung der Gesamtmenge multiplizieren Sie die Fläche in Quadratmetern mit der gewünschten Aussaatmenge. Beispiel: Für 100 m² benötigen Sie bei 20 g/m² insgesamt 2 kg Saatgut. Spezialisierte Gartenshops wie samen.de bieten vorberechnete Packungsgrößen für verschiedene Flächengrößen und können bei der genauen Mengenbestimmung entsprechend der spezifischen Bodenverhältnisse beraten. Die richtige Saatgutmenge ist entscheidend für gleichmäßigen und dichten Rasen.
  4. Was bedeutet RSM-zertifiziert bei Trockenrasensamen?
    RSM steht für 'Regel-Saatgut-Mischungen' und ist ein Qualitätsstandard der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL). RSM-zertifizierte Trockenrasensamen bieten eine optimale Zusammensetzung speziell für trockene Standorte und garantieren hohe Keimfähigkeit sowie Reinheit des Saatguts. Die Zertifizierung umfasst geprüfte Qualität, Sortenreinheit und Anpassung an regionale Klimabedingungen. Für Trockenrasen sind besonders die Bezeichnungen 'RSM 5.1' oder 'RSM 5.2' relevant, die speziell für diese Anwendung entwickelt wurden. Diese Mischungen enthalten ausgewogene Kombinationen trockenheitsresistenter Grasarten in erprobten Verhältnissen. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen RSM-zertifizierte Saatgutmischungen, die wissenschaftlich fundiert sind und optimale Ergebnisse bei der Trockenrasen-Etablierung gewährleisten. Die Investition in RSM-Qualität zahlt sich durch bessere Keimraten und langfristig stabilere Rasenflächen aus.
  5. Warum ist eine Bodenanalyse vor der Aussaat wichtig?
    Eine gründliche Bodenanalyse vor der Trockenrasen-Aussaat liefert essentielle Informationen über die Bodenbeschaffenheit und ermöglicht gezielte Vorbereitungsmaßnahmen. Die Analyse gibt Aufschluss über den pH-Wert des Bodens, Nährstoffgehalt (besonders Stickstoff, Phosphor und Kalium), Bodenart und -struktur sowie das Wasserhaltevermögen. Diese Daten sind entscheidend für die Auswahl der optimalen Saatgutmischung und notwendiger Bodenverbesserungsmaßnahmen. Trockenrasen gedeiht am besten bei leicht saurem bis neutralem pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0. Bei zu sauren oder alkalischen Böden können entsprechende Korrekturen vorgenommen werden. Auch die Nährstoffsituation lässt sich bewerten und bei Bedarf durch moderate Bodenverbesserung optimieren. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de können bei der Interpretation der Analyseergebnisse helfen und passende Saatgutmischungen sowie Bodenverbesserungsprodukte empfehlen. Eine Bodenanalyse ist die Grundlage für langfristigen Erfolg.
  6. Worin unterscheiden sich Magerrasen und Extensivrasen?
    Magerrasen und Extensivrasen sind verwandte Konzepte mit wichtigen Unterschieden. Magerrasen beschreibt Rasenflächen auf nährstoffarmen Böden mit speziell angepassten, genügsamen Grasarten, die ohne regelmäßige Düngung auskommen. Der Begriff betont die Bodenbeschaffenheit und Nährstoffarmut als charakteristisches Merkmal. Extensivrasen hingegen definiert sich über die Pflegeintensität - es sind Rasenflächen mit geringem Pflegeaufwand, seltenerem Schnitt und minimaler Düngung. Während Magerrasen primär standortbedingt ist, kann Extensivrasen auch auf besseren Böden durch extensive Bewirtschaftung entstehen. In der Praxis überschneiden sich beide Begriffe häufig, da Magerrasen meist extensiv gepflegt wird und Extensivrasen oft auf mageren Standorten angelegt wird. Beide Rasentypen bieten ökologische Vorteile durch erhöhte Artenvielfalt und geringeren Ressourcenverbrauch. Die Gartenexperten von samen.de können bei der Auswahl zwischen verschiedenen extensiven Rasenmischungen je nach Standort und gewünschter Pflegeintensität beraten.
  7. Wie unterscheidet sich die Pflege von Trockenrasen im Vergleich zu normalem Rasen?
    Die Pflege von Trockenrasen unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichem Rasen durch das Prinzip 'weniger ist mehr'. Während normaler Rasen regelmäßige Bewässerung benötigt, kommt etablierter Trockenrasen meist mit natürlichen Niederschlägen aus. Bewässerung erfolgt nur in längeren Trockenperioden und dann gründlich aber selten. Beim Mähen gilt: höher und seltener schneiden. Optimal sind 5-7 cm Schnitthöhe alle 2-3 Wochen, in trockenen Zeiten noch seltener. Das Schnittgut kann als natürlicher Dünger liegen bleiben. Düngung ist minimal erforderlich - eine leichte Frühjahrsdüngung mit kaliumbetontem, langsam wirkendem Dünger reicht meist völlig aus. Stickstoffreiche Dünger sind zu vermeiden, da sie die Trockenheitstoleranz schwächen. Normaler Rasen erfordert hingegen regelmäßige Bewässerung, wöchentliches Mähen auf 3-4 cm und mehrfache Düngung pro Jahr. Trockenrasen ist deutlich pflegeleichter und ressourcenschonender, was Zeit, Wasser und Kosten spart.
  8. Welche Schnitthöhe ist für Trockenrasen optimal?
    Für Trockenrasen ist eine Schnitthöhe von 5-7 cm optimal und damit deutlich höher als bei herkömmlichem Rasen. Diese erhöhte Schnitthöhe ist essentiell für die Trockenheitstoleranz, da längere Grashalme besseren Schatten auf den Boden werfen und die Verdunstung reduzieren. Zudem können die Gräser mehr Blattmasse für die Photosynthese nutzen und entwickeln kräftigere Wurzelsysteme. Der erste Schnitt nach der Aussaat sollte erst bei 8-10 cm Wuchshöhe erfolgen und auf 5-6 cm eingekürzt werden. In der Hauptwachstumszeit reicht Mähen alle 2-3 Wochen, in trockenen Perioden sogar seltener. Wichtig ist die Verwendung scharfer Mäher, um saubere Schnitte zu gewährleisten. Das Schnittgut kann als natürlicher Mulch liegen bleiben, was zusätzlich vor Verdunstung schützt und Nährstoffe zurückführt. Eine zu niedrige Schnitthöhe würde die Stressresistenz des Trockenrasens erheblich beeinträchtigen und sollte unbedingt vermieden werden.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertige Trockenrasensamen kaufen?
    Qualitativ hochwertige Trockenrasensamen erhalten Sie in spezialisierten Gartenfachgeschäften, die sich auf Saatgut und nachhaltige Gartengestaltung konzentrieren. Samen.de, ein bekannter Spezialist für Rasensamen und Gartenbedarf, bietet eine breite Auswahl RSM-zertifizierter Trockenrasenmischungen für verschiedene Standortanforderungen. Wichtige Qualitätsmerkmale beim Kauf sind RSM-Zertifizierung, hohe Keimfähigkeit über 80%, Angaben zur Artenzusammensetzung und Eignung für spezifische Bodenverhältnisse. Auch gut sortierte Gartencenter, Baumärkte mit Gartenabteilung und landwirtschaftliche Genossenschaften führen oft Trockenrasensamen. Online-Shops bieten den Vorteil ausführlicher Produktbeschreibungen und Kundenbewertungen. Achten Sie auf Anbieter mit fachkundiger Beratung, die bei der Auswahl der optimalen Mischung für Ihren Standort helfen können. Günstige No-Name-Produkte sind oft weniger keimfähig und enthalten minderwertige Sorten. Investieren Sie in Qualität für langfristig erfolgreiche Ergebnisse.
  10. Welche Rasenmischung eignet sich am besten für sandige Böden?
    Für sandige Böden eignen sich spezielle Trockenrasenmischungen, die auf die schnelle Drainage und geringe Wasserspeicherfähigkeit dieser Böden abgestimmt sind. Ideal sind Mischungen mit hohem Anteil an Festuca-Arten (Schwingel), besonders Schafschwingel und Rotschwingel, die mit der raschen Austrocknung gut zurechtkommen. Auch trockenheitstolerante Sorten von Deutschem Weidelgras und Wiesenrispe ergänzen solche Mischungen optimal. RSM 5.1-Mischungen sind speziell für trockene, sandige Standorte entwickelt und bieten bewährte Artenkombinationen. Wichtig ist ein tiefwurzelndes System, das auch in tieferen Bodenschichten Wasser erreichen kann. Spezialisierte Gartenshops, darunter samen.de, bieten spezifische Mischungen für Sandböden mit entsprechend angepassten Artenverhältnissen. Diese Mischungen enthalten oft zusätzlich Kräuter, die die Bodenstruktur verbessern und Nährstoffe fixieren können. Vermeiden Sie Mischungen mit hohem Anteil feuchtigkeitsliebender Arten wie Poa trivialis, da diese auf Sandböden schlecht gedeihen.
  11. Wie entwickelt sich das Wurzelsystem von Trockenrasengräsern?
    Das Wurzelsystem von Trockenrasengräsern entwickelt sich charakteristisch anders als bei herkömmlichen Rasengräsern. Es wächst besonders tiefreichend und verzweigt, um Wasser aus verschiedenen Bodenschichten zu erschließen. Während normale Rasengräser oft nur 10-20 cm tief wurzeln, können Trockenrasengräser Wurzeltiefen von 50 cm und mehr erreichen. Festuca-Arten entwickeln besonders intensive, faserige Wurzelsysteme mit hoher Oberflächendichte für maximale Wasser- und Nährstoffaufnahme. Das Wurzel-Spross-Verhältnis ist deutlich zugunsten der Wurzeln verschoben - oft macht die unterirdische Biomasse 60-70% der Gesamtpflanze aus. Diese Entwicklung benötigt Zeit, weshalb die Etablierungsphase besonders wichtig ist. Anfangs wachsen die Wurzeln vor allem in die Tiefe, später erfolgt verstärkte Seitenverzweigung. Das tiefe, dichte Wurzelnetz bietet nicht nur Trockenheitsresistenz, sondern auch hervorragenden Erosionsschutz und verbessert die Bodenstruktur durch kontinuierliche organische Substanzzufuhr beim Wurzelumsatz.
  12. Welche Rolle spielt die Biodiversität bei Trockenrasen?
    Biodiversität spielt eine zentrale Rolle bei Trockenrasen und unterscheidet sie wesentlich von monotonen Zierrasenflächen. Trockenrasen bieten Lebensraum für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten, die in intensiv gepflegten Rasenflächen keinen Platz finden. Durch extensive Pflege und nährstoffarme Bedingungen können sich Wildkräuter, Leguminosen und andere krautige Pflanzen ansiedeln, die das Ökosystem bereichern. Diese Artenvielfalt unterstützt verschiedene Insekten, Spinnen und Kleintiere, die wiederum als Nahrung für Vögel dienen. Leguminosen wie Klee fixieren Luftstickstoff und verbessern dadurch die Bodenfruchtbarkeit natürlich. Tiefwurzelnde Kräuter erschließen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten und machen sie oberflächennah verfügbar. Die Diversität erhöht auch die Stabilität des Systems gegenüber Stressfaktoren wie Trockenheit oder Krankheiten. Ein artenreicher Trockenrasen ist widerstandsfähiger und selbstregulierend. Moderne Gartenfachgeschäfte fördern diese naturnahe Gestaltung durch entsprechende Saatgutmischungen und Beratung zur biodiversitätsfördernden Pflege.
  13. Wie funktioniert die Wasserspeicherung in trockenresistenten Gräsern?
    Trockenresistente Gräser haben verschiedene Mechanismen zur optimalen Wasserspeicherung und -nutzung entwickelt. Morphologisch bilden sie dickere, wachsbedeckte Blätter mit reduzierter Oberfläche zur Minimierung der Verdunstung. Die Spaltöffnungen (Stomata) können bei Trockenheit geschlossen werden, um Wasserverluste zu begrenzen. Physiologisch akkumulieren diese Gräser osmotisch wirksame Substanzen in den Zellen, wodurch sie auch bei geringerem Wasserangebot den Turgordruck aufrechterhalten können. Das tiefreichende, verzweigte Wurzelsystem erschließt Wasservorräte aus verschiedenen Bodenhorizonten und maximiert die Aufnahmefläche. Anatomisch besitzen die Wurzeln oft verdickte Kortexzellen zur Wasserspeicherung. Bei Wassermangel reduzieren die Gräser ihr Wachstum und gehen in eine Art Ruhezustand über, aus dem sie nach Niederschlägen schnell regenerieren können. Diese Anpassungen machen Trockenrasengräser zu effizienten Wassersparern, die auch längere Trockenperioden überstehen und sich schnell erholen.
  14. Warum ist die Etablierungsphase bei Trockenrasen besonders wichtig?
    Die Etablierungsphase ist bei Trockenrasen besonders kritisch, da die langfristige Trockenheitsresistenz erst nach vollständiger Verwurzelung erreicht wird. In den ersten 8-12 Wochen nach der Aussaat entwickeln die Gräser ihr charakteristisches tiefreichendes Wurzelsystem, das später die Trockenheitstoleranz gewährleistet. Während dieser Zeit sind die jungen Pflanzen noch auf regelmäßige Bewässerung angewiesen, da die Wurzeln zunächst nur oberflächennah wachsen. Eine unzureichende Wasserversorgung in dieser Phase kann zu irreversiblen Schäden oder Totalausfall führen. Gleichzeitig ist Staunässe zu vermeiden, da die noch zarten Wurzeln anfällig für Pilzkrankheiten sind. Der erste Schnitt bei 8-10 cm Höhe regt die Bestockung an und fördert dichtes Wachstum. Auch die Nährstoffversorgung sollte moderat erfolgen - zu viel Stickstoff schwächt die spätere Trockenheitstoleranz. Nach erfolgreicher Etablierung wird der Trockenrasen zunehmend pflegeleichter und widerstandsfähiger. Geduld und sachgerechte Pflege in den ersten Monaten sind der Schlüssel für jahrzehntelangen Erfolg.
  15. Wie bereitet man den Boden optimal für die Trockenrasen-Aussaat vor?
    Die optimale Bodenvorbereitung ist entscheidend für den Erfolg von Trockenrasen. Zunächst sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden, um pH-Wert, Nährstoffgehalt und Bodenstruktur zu bestimmen. Anschließend erfolgt die gründliche Unkrautentfernung einschließlich aller Wurzeln - bei starkem Bewuchs kann eine mehrwöchige Schwarzbrache sinnvoll sein. Der Boden wird bis 20-30 cm Tiefe gelockert, um die Durchlüftung zu verbessern und das Wurzelwachstum zu erleichtern. Größere Steine und Wurzelreste werden entfernt, die Fläche wird planiert mit leichter Neigung für gute Entwässerung. Bei schweren Böden kann die Einarbeitung von Sand die Durchlässigkeit verbessern. Eine moderate Bodenverbesserung mit 1-2 cm gut verrottetem Kompost ist möglich, aber Vorsicht vor Überdüngung. Bei zu sauren Böden kann leichte Kalkung erforderlich sein. Abschließend wird ein feinkrümeliges Saatbett durch Harken geschaffen. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de können bei der Auswahl geeigneter Bodenverbesserungsprodukte beraten.
  16. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Trockenrasen?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Trockenrasen liegt in zwei Hauptperioden: im Frühjahr von Mitte April bis Ende Mai und im Spätsommer von Mitte August bis Mitte September. Diese Zeiträume bieten ideale Bedingungen mit ausreichend Feuchtigkeit und milden Temperaturen für optimale Keimung. Die Frühjahrsaussaat nutzt die natürliche Bodenfeuchtigkeit und das einsetzende Wachstum, während die Spätsommeraussaat von den noch warmen Böden und beginnenden Herbstniederschlägen profitiert. Die Herbstaussaat hat den Vorteil, dass die Gräser über Winter ein starkes Wurzelsystem entwickeln und im nächsten Frühjahr bereits gut etabliert sind. Vermeiden Sie Aussaaten in den heißen Sommermonaten Juli/August, da hier die Keimung durch Hitze und Trockenheit erschwert wird. Auch späte Herbstaussaaten nach Mitte September sind problematisch, da die Gräser vor dem Winter nicht ausreichend Zeit zur Etablierung haben. Die Bodentemperatur sollte konstant über 10°C liegen für zuverlässige Keimung.
  17. Stimmt es, dass Trockenrasen immer braun und unansehnlich aussieht?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Mythos über Trockenrasen. Bei sachgerechter Anlage und angemessener Pflege bleibt Trockenrasen den größten Teil des Jahres grün und ansprechend. Ein leicht gelblicher Farbton in extremen Trockenperioden ist zwar normal, aber keinesfalls unansehnlich - er verleiht der Fläche einen natürlichen, steppenartigen Charakter. Moderne Trockenrasenmischungen enthalten speziell gezüchtete Sorten, die auch unter Stress ihre grüne Farbe weitgehend behalten. Nach Regenfällen regeneriert sich Trockenrasen sehr schnell und zeigt wieder sattes Grün. Im Vergleich zu herkömmlichem Rasen, der bei Trockenheit oft völlig braun wird und abstirbt, zeigt Trockenrasen kontinuierliche Vitalität. Die natürliche Optik wird durch eingestreute Wildkräuter und Blüten oft als attraktiver empfunden als monotone Zierrasenflächen. Ein gut etablierter Trockenrasen bietet das ganze Jahr über einen ansprechenden Anblick und überzeugt durch seine naturnahe Ausstrahlung. Die ästhetischen Qualitäten werden zunehmend geschätzt in der modernen Gartengestaltung.
  18. Eignet sich Trockenrasen auch für das deutsche Klima?
    Trockenrasen eignet sich ausgezeichnet für das deutsche Klima und gewinnt durch den Klimawandel mit zunehmend heißeren, trockeneren Sommern sogar an Bedeutung. Deutschland verfügt über verschiedene Klimazonen von maritim-gemäßigt bis kontinental, wobei Trockenrasen in allen Regionen erfolgreich etabliert werden kann. Besonders in Ostdeutschland mit kontinentaleren, trockeneren Verhältnissen zeigt Trockenrasen seine Stärken. Aber auch in westlichen Regionen mit höheren Niederschlägen kann er auf sandigen, schnell drainierenden Böden erfolgreich sein. Die verwendeten Grasarten wie Festuca-Arten und Poa pratensis sind in Europa heimisch und an hiesige Witterungsbedingungen angepasst. RSM-Mischungen berücksichtigen regionale Klimabedingungen und enthalten entsprechend angepasste Sorten. Selbst in niederschlagsreichen Jahren übersteht Trockenrasen Feuchtperioden, da die Mischungen auch eine gewisse Feuchtigkeitstoleranz aufweisen. Mit fortschreitendem Klimawandel wird Trockenrasen zur zukunftssicheren Alternative für nachhaltige Grünflächengestaltung in Deutschland.
  19. Was unterscheidet Naturrasen von Wildrasen?
    Naturrasen und Wildrasen werden oft synonym verwendet, beschreiben aber unterschiedliche Konzepte. Naturrasen bezeichnet generell Rasenflächen aus echten Gräsern im Gegensatz zu Kunstrasen, umfasst also sowohl gepflegte Zierrasen als auch extensive Varianten. Wildrasen hingegen beschreibt spezifisch naturnahe Rasenflächen mit einheimischen Gras- und Kräuterarten, die sich teilweise selbst aussäen und eine natürliche Artenzusammensetzung entwickeln. Wildrasen zeichnet sich durch höhere Biodiversität, extensive Pflege und natürliche Optik aus. Er kann sowohl gesät als auch durch natürliche Sukzession entstehen. Naturrasen kann intensiv gepflegt und artenarm sein, während Wildrasen immer auf Naturnähe und Artenvielfalt ausgelegt ist. In der Praxis überschneiden sich beide Begriffe bei extensiven, naturnahen Rasenflächen. Wildrasen enthält oft Blühkräuter wie Gänseblümchen, Klee oder Wegerich, die in gepflegtem Naturrasen meist unerwünscht sind. Die Gartenexperten von samen.de können bei der Auswahl zwischen verschiedenen naturnahen Rasenmischungen je nach gewünschter Naturnähe beraten.
  20. Wie unterscheidet sich Steppenrasen von anderen Trockenrasenarten?
    Steppenrasen stellt die extremste Form des Trockenrasens dar und ist auf besonders trockene, kontinentale Bedingungen ausgelegt. Im Gegensatz zu gemäßigten Trockenrasen verwendet Steppenrasen Grasarten, die ursprünglich aus Steppen- und Prärielandschaften stammen und extreme Trockenheit und Temperaturschwankungen vertragen. Typische Arten sind spezielle Festuca-Varietäten, Stipa-Arten (Federgräser) und andere Steppengräser mit sehr tiefen Wurzelsystemen und reduzierter Blattmasse. Steppenrasen benötigt minimale bis keine Bewässerung und zeigt oft eine silbrig-grüne bis gelbliche Färbung als natürliche Anpassung. Er wächst sehr langsam und benötigt nur wenige Schnitte pro Jahr. Andere Trockenrasenarten wie Magerrasen oder RSM 5.1-Mischungen sind gemäßigter und für mitteleuropäische Verhältnisse optimiert. Steppenrasen eignet sich besonders für extreme Standorte wie Südböschungen, Kiesbeete oder Dachbegrünungen mit dünnem Substrat. Die Etablierung dauert länger, dafür ist er später nahezu wartungsfrei und extrem widerstandsfähig gegen Klimaextreme.
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