Chicoree: Das vielseitige Wintergemüse mit Charakter
Chicoree ist ein bemerkenswertes Gemüse, das in der kalten Jahreszeit für Abwechslung auf dem Teller sorgt. Ob roh im Salat oder gegart als Beilage – seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten machen es zu einem beliebten Wintergemüse.
Chicoree-Wissen kompakt
- Botanisch zur Familie der Korbblütler gehörend
- Anbau in zwei Phasen: Wurzelproduktion und Treiberei
- Vielfältige Sorten mit unterschiedlichen Geschmacksnuancen
- Reich an Vitaminen und Ballaststoffen
- Charakteristische Bitterstoffe mit gesundheitsfördernder Wirkung
Einführung in die Welt des Chicoree
Definition und botanische Einordnung
Chicoree, wissenschaftlich als Cichorium intybus var. foliosum bekannt, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es handelt sich um eine Kulturform der Gemeinen Wegwarte, die speziell für die Produktion von Blattsprossen gezüchtet wurde. Die knackigen, länglichen Sprosse mit ihren eng anliegenden Blättern sind das Ergebnis eines aufwendigen Anbauverfahrens.
Geschichte und Herkunft
Die Entdeckung des Chicorees als Gemüse war eher ein Zufall. Im 19. Jahrhundert bemerkte ein belgischer Bauer, dass Zichorienwurzeln, die er in seinem dunklen Keller gelagert hatte, blasse Sprossen trieben. Diese Sprossen schmeckten überraschend mild und knackig. Seitdem hat sich der Anbau von Chicoree stetig weiterentwickelt. Heute ist er besonders in Belgien, den Niederlanden und Nordfrankreich verbreitet, findet aber auch in Deutschland immer mehr Anhänger.
Ernährungsphysiologische Bedeutung
Chicoree ist nicht nur geschmacklich interessant, sondern auch aus ernährungsphysiologischer Sicht wertvoll. Er ist kalorienarm und enthält wichtige Vitamine wie Folsäure und Vitamin C. Besonders hervorzuheben sind die enthaltenen Bitterstoffe, allen voran das Intybin. Diese regen die Verdauung an und können sich positiv auf den Stoffwechsel auswirken. Zudem ist Chicoree reich an Ballaststoffen, die für eine gesunde Darmflora sorgen.
Hauptkategorien von Chicoree-Sorten
Treibchicoree
Merkmale und Eigenschaften
Treibchicoree ist die am häufigsten anzutreffende Form. Er wird in einem zweistufigen Verfahren angebaut: Zunächst werden die Wurzeln im Freiland kultiviert. Im Herbst werden diese geerntet und in dunklen Räumen bei kontrollierten Bedingungen zum Treiben gebracht. Dies führt zur Bildung der charakteristischen weißen Sprosse mit gelben Blattspitzen. Treibchicoree zeichnet sich durch seinen milden bis leicht bitteren Geschmack aus und ist besonders zart.
Beliebte Treibchicoree-Sorten
Es gibt verschiedene Sorten von Treibchicoree, die sich in Größe, Form und Geschmacksintensität unterscheiden. Einige beliebte Sorten sind:
- Zoom F1: Eine ertragreiche Sorte mit kompakten, festen Sprossen
- Vintor F1: Zeichnet sich durch besonders große, schwere Köpfe aus
- Mittelfeine: Eine klassische Sorte mit ausgewogenem Geschmack
Freilandchicoree
Charakteristika und Anbaubesonderheiten
Im Gegensatz zum Treibchicoree wächst Freilandchicoree, wie der Name schon sagt, direkt im Garten oder auf dem Feld. Er bildet lockere Köpfe mit grünlichen bis rötlichen Blättern. Der Anbau ist einfacher als beim Treibchicoree, da keine spezielle Treibphase erforderlich ist. Allerdings ist Freilandchicoree oft bitterer im Geschmack und weniger zart in der Textur.
Populäre Freilandchicoree-Sorten
Auch beim Freilandchicoree gibt es eine Vielzahl von Sorten:
- Zuckerhut: Bildet längliche, feste Köpfe mit grünen Außenblättern
- Rossa di Verona: Eine rotblättrige Sorte mit intensivem Geschmack
- Catalogna: Hat schmale, gezahnte Blätter und einen nussigen Geschmack
Farbvarianten von Chicoree
Weißer Chicoree
Geschmacksprofil und Verwendung
Weißer Chicoree ist die klassische und am weitesten verbreitete Variante. Sein Geschmack reicht von mild bis leicht bitter, wobei die Intensität von der Sorte und den Anbaubedingungen abhängt. Er eignet sich hervorragend für rohe Salate, kann aber auch gedünstet, gegrillt oder überbacken werden. Die zarten Blätter harmonieren gut mit süßlichen Zutaten wie Äpfeln oder Orangen, die die Bitterkeit ausgleichen.
Bekannte weiße Sorten
Einige beliebte weiße Chicoree-Sorten sind:
- Bea: Eine frühe Sorte mit kompakten Köpfen
- Platine: Zeichnet sich durch besonders milde Blätter aus
- Focus: Eine ertragreiche Sorte mit festen, gleichmäßigen Sprossen
Roter Chicoree (Radicchio)
Geschmackliche Besonderheiten
Roter Chicoree, oft auch als Radicchio bezeichnet, besticht durch seine intensiv rote Färbung und seinen kräftigen, oft herb-bitteren Geschmack. Diese Bitterkeit macht ihn zu einer interessanten Komponente in Salaten und gekochten Gerichten. Durch Grillen oder Braten entwickelt er eine leichte Süße, die seinen Geschmack abrundet.
Beliebte rote Sorten
Bei den roten Chicoree-Sorten gibt es eine beeindruckende Vielfalt:
- Radicchio di Treviso: Längliche Form mit dunkelroten Blättern und weißen Rippen
- Radicchio di Chioggia: Bildet runde, feste Köpfe ähnlich einem Rotkohl
- Palla Rossa: Eine kugelförmige Sorte mit intensiv roter Färbung
Die Vielfalt der Chicoree-Sorten bietet für jeden Geschmack und jede Verwendung die passende Variante. Ob mild oder bitter, weiß oder rot – Chicoree bereichert die winterliche Küche und sorgt für Abwechslung auf dem Teller.
Bunter Chicoree: Ein Fest für Augen und Gaumen
Neben den klassischen weißen und roten Sorten gibt es auch bunte Chicoree-Varianten, die optisch und geschmacklich beeindrucken. Diese Vielfalt entsteht durch gezielte Züchtung und bietet Gärtnern wie Feinschmeckern interessante Möglichkeiten.
Optische und geschmackliche Vielfalt
Bunte Chicoree-Sorten zeichnen sich durch ihre farbenfrohen Blätter aus, die von zartem Rosa über kräftiges Rot bis hin zu violetten und grünlichen Tönen reichen können. Diese Farbenpracht macht sie zu einem attraktiven Element auf dem Teller. Geschmacklich bieten sie oft eine ausgewogene Mischung aus der typischen Bitterkeit des Chicorees und einer leichten Süße.
Interessante bunte Sorten
- Rossa di Verona: Eine italienische Sorte mit rotvioletten Blättern und einem milden, nussigen Geschmack.
- Palla Rossa: Bildet kompakte, runde Köpfe mit rötlichen Blättern und einem ausgewogenen Aroma.
- Variegata di Castelfranco: Eine besonders ansprechende Sorte mit cremeweißen, rotgefleckten Blättern und einem zarten Geschmack.
Spezielle Chicoree-Typen: Vielfalt im Gemüsebeet
Neben den bekannten Chicoree-Sorten gibt es einige spezielle Typen, die sich durch besondere Eigenschaften auszeichnen und in der Küche vielseitig einsetzbar sind.
Zuckerhut (Fleischkraut): Der süße Verwandte
Der Zuckerhut, auch als Fleischkraut bekannt, ist eine besondere Form des Chicorees mit länglichen, kegelförmigen Köpfen.
Merkmale und Anbau
Zuckerhut bildet feste, bis zu 30 cm lange Köpfe mit hellgrünen Blättern. Er ist winterhart und kann direkt im Freiland angebaut werden. Die Aussaat erfolgt im Mai bis Juni, die Ernte von Oktober bis in den Winter hinein.
Kulinarische Verwendung
Zuckerhut zeichnet sich durch seinen milden, leicht süßlichen Geschmack aus. Er eignet sich gut für Salate, kann aber auch gedünstet oder gegrillt werden. Seine knackige Textur macht ihn zu einer beliebten Zutat in der winterlichen Küche.
Catalogna-Zichorie: Der mediterrane Genuss
Die Catalogna-Zichorie, auch Puntarelle genannt, ist eine beliebte Gemüsesorte in der italienischen Küche.
Charakteristika und Anbau
Catalogna bildet lange, schmale Blätter und knackige Sprosse. Sie wird im Frühjahr oder Spätsommer ausgesät und benötigt einen sonnigen Standort. Die Ernte erfolgt, wenn die Sprosse etwa 15-20 cm lang sind.
Einsatz in der Küche
Die zarten Sprosse und Blätter der Catalogna werden oft roh in Salaten verwendet. Sie haben einen leicht bitteren, nussigen Geschmack. In Italien werden die Sprosse häufig mit einer Knoblauch-Anchovis-Sauce serviert.
Wurzelzichorie: Mehr als nur Kaffeeersatz
Die Wurzelzichorie ist vor allem für ihre Verwendung als Kaffeeersatz bekannt, bietet aber noch weitere interessante Nutzungsmöglichkeiten.
Besonderheiten im Anbau
Wurzelzichorie wird im Frühjahr ausgesät und benötigt einen tiefgründigen, lockeren Boden. Die Pflanzen bilden lange, fleischige Wurzeln, die im Herbst geerntet werden. Sie sind winterhart und können bei Bedarf auch im Boden überwintern.
Verwendung als Kaffeeersatz
Die gerösteten und gemahlenen Wurzeln der Zichorie werden seit Jahrhunderten als Kaffeeersatz oder -zusatz verwendet. Sie geben dem Getränk eine leicht malzige Note und sind koffeinfrei. Darüber hinaus können die Wurzeln auch als Gemüse zubereitet werden, ähnlich wie Schwarzwurzeln.
Anbaumethoden für verschiedene Chicoree-Sorten
Je nach Chicoree-Sorte und gewünschtem Erntezeitpunkt kommen unterschiedliche Anbaumethoden zum Einsatz. Hier ein Überblick über die wichtigsten Techniken:
Freilandanbau: Der klassische Weg
Viele Chicoree-Sorten lassen sich problemlos im Freiland anbauen. Dabei ist eine gute Vorbereitung des Bodens wichtig für den Erfolg.
Bodenvorbereitung und Aussaat
Der Boden sollte tiefgründig gelockert und mit Kompost angereichert werden. Chicoree bevorzugt einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Die Aussaat erfolgt in Reihen mit einem Abstand von etwa 30 cm. Die Samen werden nur leicht mit Erde bedeckt, da sie Lichtkeimer sind.
Pflege und Ernte
Regelmäßiges Hacken und Wässern bei Trockenheit sind wichtig. Je nach Sorte kann die Ernte nach 60 bis 120 Tagen beginnen. Bei Zuckerhut und anderen winterharten Sorten kann die Ernte bis in den Winter hinein erfolgen.
Treiberei: Der Weg zum zarten Wintergemüse
Die Treiberei ist eine spezielle Methode, um auch im Winter frischen Chicoree zu ernten. Sie wird vor allem bei Treibchicoree-Sorten angewendet.
Vorbereitung der Wurzeln
Die Wurzeln werden im Sommer im Freiland angezogen. Im Herbst werden sie geerntet und die Blätter bis auf etwa 2 cm über dem Wurzelhals entfernt. Die Wurzeln können dann eingelagert oder direkt zur Treiberei verwendet werden.
Treibprozess und Lichtabschirmung
Die Wurzeln werden aufrecht in Kisten oder Beete gepflanzt und mit Erde bedeckt. Wichtig ist eine vollständige Dunkelheit während des Treibens, um die Bildung von Bitterstoffen zu verhindern. Bei einer Temperatur von 10-15°C bilden sich nach 3-4 Wochen die charakteristischen weißen Chicoree-Köpfe.
Mit diesen vielfältigen Anbaumethoden und der großen Sortenauswahl bietet Chicoree für jeden Gärtner und Feinschmecker interessante Möglichkeiten. Ob knackiger Salat im Sommer oder zartes Wintergemüse – Chicoree bereichert den Garten und die Küche das ganze Jahr über.
Chicoree-Sorten für spezielle Anbausituationen
Sorten für den Balkon- und Terrassenanbau
Auch ohne großen Garten kann man selbst gezogenen Chicoree genießen. Für Balkon und Terrasse eignen sich kompakte Sorten wie 'Zoom F1' oder 'Vintor'. Diese bilden kleinere Köpfe und gedeihen gut in Töpfen oder Balkonkästen. Eine Topftiefe von mindestens 20 cm ist für die Wurzelbildung wichtig.
Chicoree im Gewächshaus
Im Gewächshaus lässt sich Chicoree ganzjährig anbauen. Sorten wie 'Metafora' oder 'Totem' reagieren weniger empfindlich auf Temperaturschwankungen. Die kontrollierte Umgebung ermöglicht eine präzise Steuerung der Lichtbedingungen, was für die Treiberei vorteilhaft ist.
Geeignete Sorten für den Bio-Anbau
Für den biologischen Anbau eignen sich robuste Sorten wie 'Redoria' oder 'Platine'. Diese zeichnen sich durch höhere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge aus, was den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel erleichtert. Oft sind sie auch besser an lokale Klimabedingungen angepasst.
Geschmacksprofile verschiedener Chicoree-Sorten
Milde Sorten für Einsteiger
Für Chicoree-Neulinge oder Liebhaber milderer Geschmacksnoten sind Sorten wie 'Bea' oder 'Fakir' geeignet. Diese Züchtungen haben einen milderen Geschmack und eine leichte Süße, die den typischen Bittergeschmack ausgleicht. Sie passen gut in Salate oder als Rohkost.
Intensiv bittere Sorten für Liebhaber
Viele Chicoree-Fans schätzen den intensiven Bittergeschmack. Sorten wie 'Cesare' oder 'Fiero' bieten genau das. Ihr kräftiges Aroma entfaltet sich besonders in gekochten Gerichten oder als Kontrast in Salaten mit süßlichen Zutaten wie Äpfeln oder Nüssen.
Sorten mit besonderen Geschmacksnoten
Manche Chicoree-Sorten überraschen mit ungewöhnlichen Geschmacksnuancen. Die Sorte 'Rossa di Verona' hat neben ihrer auffälligen roten Färbung leicht nussige Untertöne. 'Catalogna' besticht durch ein leicht pfeffriges Aroma, das in der italienischen Küche geschätzt wird.
Erntezeit und Lagerung
Optimale Erntezeitpunkte für verschiedene Sorten
Der richtige Erntezeitpunkt variiert je nach Sorte und Anbaumethode. Freiland-Chicoree wie 'Zuckerhut' wird meist im späten Herbst geerntet, nach den ersten Frösten. Treibsorten wie 'Witloof' werden in zwei Phasen kultiviert: Die Wurzeln werden im Herbst geerntet und im Winter zur Sprossung gebracht. Die Spitzen sind nach etwa 3-4 Wochen erntereif, wenn sie fest und kompakt sind.
Lagerungsmethoden zur Geschmackserhaltung
Für optimalen Geschmack und Knackigkeit sollte Chicoree kühl und dunkel gelagert werden. Die Köpfe in feuchtes Küchenpapier wickeln und im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren hält sie bis zu zwei Wochen frisch. Chicoree nicht neben Äpfeln oder Tomaten lagern, da deren Ethylen-Ausstoß ihn schneller altern lässt.
Haltbarkeit verschiedener Chicoree-Typen
Die Haltbarkeit unterscheidet sich je nach Chicoree-Typ. Freiland-Chicoree wie Radicchio hält bei kühler Lagerung bis zu drei Wochen. Treibchicoree ist empfindlicher und sollte innerhalb einer Woche verbraucht werden. Rote Sorten wie 'Rossa di Treviso' haben oft eine etwas längere Haltbarkeit als weiße Sorten.
Krankheiten und Schädlinge bei Chicoree
Häufige Probleme im Anbau
Im Chicoree-Anbau treten oft Pilzerkrankungen wie Grauschimmel (Botrytis) und Sklerotinia-Fäule auf. Blattläuse können besonders bei Freiland-Chicoree Schäden verursachen. In der Treiberei kann zu hohe Luftfeuchtigkeit zu Bakterienfäule führen. Gute Belüftung und optimale Temperatur sind daher wichtig.
Sortenspezifische Resistenzen und Anfälligkeiten
Moderne Züchtungen wie 'Vintor' oder 'Platine' zeigen oft verbesserte Resistenzen gegen gängige Krankheiten. 'Redoria' beispielsweise ist weniger anfällig für Blattlausbefall. Allerdings ist keine Sorte gegen alle Krankheiten resistent, und Resistenzen können mit der Zeit nachlassen.
Biologische und integrierte Pflanzenschutzmaßnahmen
Für nachhaltigen Chicoree-Anbau eignen sich biologische Pflanzenschutzmaßnahmen. Nützlinge wie Florfliegen oder Marienkäfer helfen gegen Blattläuse. Gegen Pilzerkrankungen wirken vorbeugende Maßnahmen wie gute Fruchtfolge und Kompost zur Bodenverbesserung. Bei der Treiberei ist sorgfältige Hygiene wichtig, um Infektionen zu vermeiden. In hartnäckigen Fällen können biologische Pflanzenstärkungsmittel aus Algen oder Pflanzenextrakten eingesetzt werden.
Kulinarische Verwendung verschiedener Chicoree-Sorten
Rohe Zubereitung in Salaten
Chicoree ist ein vielseitiges Gemüse, das sich hervorragend für frische Salate eignet. Die knackigen Blätter verleihen jedem Salat eine angenehme Textur und einen leicht bitteren Geschmack. Besonders beliebt sind Kombinationen mit süßen Früchten wie Äpfeln oder Birnen, die den Bittergeschmack ausgleichen. Ein Klassiker ist der Waldorfsalat mit Chicoree, Äpfeln, Walnüssen und einer cremigen Joghurt-Dressing.
Gekochte und gebratene Gerichte
Gekocht oder gebraten entfaltet Chicoree ein ganz anderes Geschmacksprofil. Durch die Hitze wird die Bitterkeit gemildert und es entwickeln sich süßliche Noten. Ein beliebtes Gericht ist gratinierter Chicoree, bei dem die Köpfe in Schinken gewickelt und mit Käse überbacken werden. Auch als Beilage zu Fisch oder Fleisch macht sich Chicoree gut - einfach in Butter angebraten und mit etwas Zitrone und Petersilie verfeinert.
Innovative Rezeptideen für spezielle Sorten
Für experimentierfreudige Köche bieten die verschiedenen Chicoree-Sorten interessante Möglichkeiten. Roter Chicoree eignet sich gut für farbenfrohe Salate oder als essbarer Löffel für Fingerfood. Zuckerhut-Chicoree kann man hervorragend grillen - einfach längs halbieren, mit Olivenöl bestreichen und kurz auf den Grill legen. Die Catalogna-Zichorie schmeckt besonders gut als Pesto oder in einer Frittata.
Züchtung und Entwicklung neuer Chicoree-Sorten
Aktuelle Trends in der Chicoree-Züchtung
Die Züchtung von Chicoree konzentriert sich derzeit auf mehrere Aspekte. Ein wichtiges Ziel ist die Reduzierung der Bitterkeit, um den Geschmack für ein breiteres Publikum attraktiver zu machen. Gleichzeitig arbeiten Züchter daran, die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge zu verbessern. Ein weiterer Trend ist die Entwicklung von Sorten mit höherem Ertrag und längerer Haltbarkeit nach der Ernte.
Zukünftige Entwicklungen und Potenziale
Die Zukunft der Chicoree-Züchtung birgt interessante Möglichkeiten. Forscher arbeiten an Sorten mit erhöhtem Gehalt an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen wie Antioxidantien. Auch die Anpassung an verschiedene Klimabedingungen steht im Fokus, um den Anbau in unterschiedlichen Regionen zu ermöglichen. Einige Züchter experimentieren sogar mit bunten Chicoree-Varianten, die nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch überzeugen sollen.
Die Vielfalt des Chicoree: Ein Gemüse für jeden Geschmack
Zusammenfassung der Sortenvielfalt
Von klassischem weißen Treibchicoree über roten Radicchio bis hin zu Zuckerhut und Catalogna-Zichorie - die Welt des Chicoree ist bemerkenswert vielfältig. Jede Sorte hat ihre eigenen Charakteristika in Geschmack, Textur und Verwendungsmöglichkeiten. Diese Vielfalt macht Chicoree zu einem interessanten Gemüse für Gärtner und Feinschmecker gleichermaßen.
Entscheidungshilfen für die Sortenwahl
Bei der Wahl der richtigen Chicoree-Sorte spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Für Einsteiger eignen sich mildere Sorten wie der klassische weiße Chicoree. Liebhaber intensiverer Geschmäcker greifen eher zu Radicchio oder Catalogna. Auch der geplante Verwendungszweck sollte berücksichtigt werden - während sich einige Sorten besonders gut für Salate eignen, machen andere beim Kochen oder Grillen eine gute Figur.
Ausblick auf die Zukunft des Chicoree-Anbaus
Der Chicoree-Anbau steht vor interessanten Herausforderungen und Chancen. Mit der zunehmenden Nachfrage nach gesunden, vielseitigen Gemüsesorten könnte Chicoree in Zukunft eine noch größere Rolle in unserer Ernährung spielen. Die Entwicklung neuer Sorten, die sowohl geschmacklich überzeugen als auch robust im Anbau sind, wird dabei wichtig sein. Gleichzeitig bietet der Trend zu regionalen und saisonalen Produkten Chancen für lokale Anbauer, mit speziellen Chicoree-Sorten neue Märkte zu erschließen. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich dieses vielseitige Gemüse in den kommenden Jahren entwickeln wird.