Vorkultur oder Direktsaat: Welcher Weg ist für Ihre Pflanzen der richtige?

Vorkultur und Direktsaat: Die Grundlagen des erfolgreichen Gemüseanbaus

Beim Gemüseanbau stehen Hobbygärtner oft vor der Frage: Vorkultur oder Direktsaat? Die richtige Wahl kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Das Wichtigste auf einen Blick: Vorkultur vs. Direktsaat

  • Vorkultur: Kontrollierte Bedingungen, frühere Ernte, empfindliche Pflanzen
  • Direktsaat: Natürlicher, weniger Aufwand, robuste Pflanzen
  • Wahl abhängig von Pflanzenart, Klima und persönlichen Vorlieben

Was versteht man unter Vorkultur und Direktsaat?

Vorkultur und Direktsaat sind zwei grundlegende Methoden im Gartenbau. Bei der Vorkultur werden Pflanzen zunächst in geschützter Umgebung angezogen, bevor sie ins Freiland kommen. Die Direktsaat hingegen erfolgt direkt an Ort und Stelle im Garten.

Die Bedeutung der richtigen Methode für den Pflanzenanbau

Die Wahl zwischen Vorkultur und Direktsaat kann entscheidend für den Erfolg Ihrer Ernte sein. Faktoren wie Klimabedingungen, Bodenqualität und die spezifischen Bedürfnisse der Pflanzen spielen dabei eine wichtige Rolle. Eine falsche Entscheidung kann zu schwachem Wachstum oder sogar zum Verlust der Ernte führen.

Grundlagen der Vorkultur

Was ist Vorkultur?

Bei der Vorkultur werden Samen in Anzuchtschalen, Töpfen oder Gewächshäusern ausgesät. Die Pflanzen wachsen unter kontrollierten Bedingungen heran, bis sie stark genug sind, um ins Freiland gepflanzt zu werden.

Vorteile der Vorkultur

  • Längere Anbausaison durch früheren Start
  • Bessere Kontrolle über Wachstumsbedingungen
  • Schutz vor Witterungseinflüssen und Schädlingen
  • Möglichkeit, empfindliche Pflanzen anzubauen

Nachteile der Vorkultur

  • Höherer Zeit- und Arbeitsaufwand
  • Zusätzlicher Platzbedarf für Anzuchtflächen
  • Kosten für Anzuchterde und Gefäße
  • Risiko von Schock beim Umpflanzen

Benötigte Materialien und Ausrüstung

Für die Vorkultur brauchen Sie:

  • Anzuchterde
  • Aussaatschalen oder kleine Töpfe
  • Abdeckungen oder Mini-Gewächshäuser
  • Eventuell Wärmelampen oder Heizmatten
  • Gießkanne mit feinem Brausekopf

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vorkultur

  1. Anzuchtgefäße mit Anzuchterde füllen
  2. Samen nach Packungsanweisung aussäen
  3. Leicht mit Erde bedecken und vorsichtig angießen
  4. An einen warmen, hellen Ort stellen
  5. Regelmäßig feucht halten
  6. Nach der Keimung für ausreichend Licht sorgen
  7. Jungpflanzen nach Bedarf pikieren
  8. Vor dem Auspflanzen abhärten

Grundlagen der Direktsaat

Was ist Direktsaat?

Bei der Direktsaat werden die Samen direkt an ihrem endgültigen Standort im Garten ausgesät. Diese Methode ahmt den natürlichen Aussaatprozess nach.

Vorteile der Direktsaat

  • Geringerer Arbeitsaufwand
  • Kein Umpflanzen nötig, dadurch kein Pflanzschock
  • Oft kräftigere und widerstandsfähigere Pflanzen
  • Kostengünstig, da keine zusätzlichen Materialien nötig

Nachteile der Direktsaat

  • Abhängigkeit von Wetterbedingungen
  • Höheres Risiko durch Schädlinge und Krankheiten
  • Kürzere Anbausaison in kälteren Regionen
  • Schwierigkeiten bei der Kultivierung empfindlicher Pflanzen

Benötigte Materialien und Ausrüstung

Für die Direktsaat benötigen Sie:

  • Saatgut
  • Gartenwerkzeuge (Hacke, Rechen)
  • Eventuell Schnur und Pflöcke zum Markieren der Reihen
  • Gießkanne

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Direktsaat

  1. Boden vorbereiten: lockern und ebnen
  2. Reihen oder Saatflächen markieren
  3. Samen in der empfohlenen Tiefe und Abstand aussäen
  4. Mit Erde bedecken und leicht andrücken
  5. Gründlich wässern
  6. Saatfläche feucht halten bis zur Keimung
  7. Nach dem Aufgehen bei Bedarf ausdünnen

Die Wahl zwischen Vorkultur und Direktsaat hängt von vielen Faktoren ab. Experimentieren Sie mit beiden Methoden, um herauszufinden, was in Ihrem Garten am besten funktioniert. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, welche Pflanzen von welcher Methode am meisten profitieren.

Faktoren bei der Wahl zwischen Vorkultur und Direktsaat

Die Entscheidung zwischen Vorkultur und Direktsaat hängt von verschiedenen Faktoren ab. Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen:

Klimatische Bedingungen

Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle. In Gegenden mit kurzen Sommern oder kühlen Temperaturen ist die Vorkultur oft die bessere Wahl. Sie gibt den Pflanzen einen Vorsprung, bevor sie ins Freiland kommen. Bei mildem Klima und langer Vegetationsperiode kann die Direktsaat gut funktionieren.

Bodenbeschaffenheit

Schwere, lehmige Böden erwärmen sich im Frühjahr langsamer. Hier bietet die Vorkultur Vorteile, da die Samen in kontrollierten Bedingungen keimen können. Sandige, sich schnell erwärmende Böden eignen sich dagegen gut für die Direktsaat.

Vegetationsperiode

Pflanzen mit langer Reifezeit profitieren von der Vorkultur, besonders in Regionen mit kurzer Gartensaison. Schnell wachsende Gemüsesorten können problemlos direkt gesät werden.

Frostempfindlichkeit der Pflanzen

Frostempfindliche Arten wie Tomaten oder Paprika sollten vorgezogen werden. Robustere Pflanzen wie Erbsen oder Radieschen vertragen auch eine frühe Direktsaat.

Keimungsdauer und -bedingungen

Samen mit langer Keimzeit oder speziellen Anforderungen (z.B. Lichtkeimer) eignen sich besser für die Vorkultur. Schnellkeimer wie Radieschen oder Salate können direkt ins Beet.

Platzverhältnisse im Garten

Hast du wenig Platz im Garten? Die Vorkultur ermöglicht es, den Anbau zu staffeln und die Fläche optimal zu nutzen. Bei großzügigem Platzangebot ist die Direktsaat oft unkomplizierter.

Zeitaufwand und persönliche Präferenzen

Die Vorkultur erfordert mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Wer wenig Zeit hat oder es gerne unkompliziert mag, für den ist die Direktsaat oft die bessere Wahl. Gärtner, die gerne tüfteln und experimentieren, finden in der Vorkultur ein spannendes Betätigungsfeld.

Pflanzen, die sich besonders für die Vorkultur eignen

Einige Gemüsesorten profitieren besonders von der Vorkultur. Hier sind die wichtigsten:

Tomaten

Tomaten sind echte Wärmepflanzen und brauchen eine lange Reifezeit. Eine Vorkultur ab Februar oder März gibt ihnen den nötigen Vorsprung. So können sie ab Mai ins Freiland und liefern früher Erträge.

Paprika

Ähnlich wie Tomaten benötigen Paprika viel Wärme und Zeit zum Reifen. Eine Vorkultur ab Februar oder März ist ideal. Achte darauf, sie langsam abzuhärten, bevor du sie ins Beet setzt.

Auberginen

Auberginen sind noch wärmebedürftiger als Tomaten und Paprika. Sie brauchen eine lange Vorkultur von 10-12 Wochen. Starte am besten schon im Februar mit der Aussaat.

Sellerie

Sellerie keimt langsam und braucht lange zum Wachsen. Eine Vorkultur ab Februar oder März gibt ihm den nötigen Vorsprung für eine gute Ernte im Herbst.

Porree

Porree oder Lauch wächst ebenfalls langsam. Eine Vorkultur ab Februar oder März ermöglicht es, kräftige Jungpflanzen ins Beet zu setzen und so früher zu ernten.

Weitere geeignete Pflanzen

Auch diese Gemüsesorten profitieren von einer Vorkultur:

  • Brokkoli und Blumenkohl
  • Chili
  • Melonen
  • Kürbisse (für eine frühe Ernte)
  • Fenchel

Pflanzen, die sich besonders für die Direktsaat eignen

Viele Gemüsesorten lassen sich problemlos direkt ins Beet säen. Hier einige Beispiele:

Wurzelgemüse

Karotten, Radieschen und Rote Bete mögen es nicht, umgepflanzt zu werden. Sie entwickeln sich am besten bei Direktsaat. Karotten kannst du ab April direkt ins Beet säen, Radieschen sogar schon ab März.

Hülsenfrüchte

Erbsen und Bohnen keimen schnell und wachsen zügig. Sie vertragen kühle Temperaturen gut. Erbsen können schon ab März direkt gesät werden, Bohnen folgen ab Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind.

Blattgemüse

Salate und Spinat sind ideale Kandidaten für die Direktsaat. Sie keimen schnell und können ab März oder April direkt ins Beet. Durch gestaffelte Aussaat hast du den ganzen Sommer frischen Salat.

Kürbisgewächse

Zucchini und Gurken lassen sich gut direkt säen, sobald der Boden warm genug ist (meist ab Mai). Sie wachsen schnell und brauchen viel Platz, was die Direktsaat oft praktischer macht als die Vorkultur.

Weitere geeignete Pflanzen

Diese Gemüsesorten eignen sich ebenfalls gut für die Direktsaat:

  • Mangold
  • Rucola
  • Mais
  • Pastinaken
  • Schwarzwurzeln

Letztendlich hängt die Wahl zwischen Vorkultur und Direktsaat von vielen Faktoren ab. Experimentiere ruhig ein bisschen und finde heraus, was in deinem Garten am besten funktioniert. Jeder Garten ist einzigartig, und mit der Zeit wirst du ein Gefühl dafür entwickeln, welche Methode für welche Pflanze in deinem grünen Reich am besten geeignet ist.

Vielseitige Pflanzen: Vorkultur und Direktsaat im Einklang

Manche Pflanzen sind wahre Alleskönner im Garten und gedeihen sowohl bei der Vorkultur als auch bei der Direktsaat prächtig. Lasst uns einen Blick auf diese flexiblen Gewächse werfen.

Kohlarten: Robuste Vielfalt

Kohlarten wie Brokkoli, Blumenkohl und Grünkohl sind erstaunlich anpassungsfähig. Bei der Vorkultur können wir früher ernten, während die Direktsaat oft kräftigere Pflanzen hervorbringt. Meine Erfahrung zeigt: Vorkultur ist ideal für einen frühen Start, Direktsaat hingegen perfekt für eine Herbsternte.

Zwiebeln: Doppelte Chance auf Erfolg

Zwiebeln lassen sich wunderbar vorziehen oder direkt säen. Steckzwiebeln sind eine beliebte Variante der Vorkultur, während Säzwiebeln direkt ins Beet kommen. Ein Tipp aus meinem Garten: Probiert beides aus und vergleicht die Ergebnisse!

Mais: Süße Versuchung im Garten

Mais ist ein dankbarer Kandidat für beide Methoden. Die Vorkultur gibt uns einen Vorsprung in kühlen Regionen, während die Direktsaat in wärmeren Gebieten hervorragend funktioniert. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Direkt gesäter Mais schmeckt oft ein Tick süßer.

Kräuter: Aromatische Flexibilität

Viele Kräuter wie Basilikum, Petersilie und Dill sind wahre Allrounder. Die Vorkultur ermöglicht eine frühere Ernte, während die Direktsaat oft aromatischere Pflanzen hervorbringt. Mein persönlicher Favorit: Basilikum vorziehen für frühe Pasta-Gerichte!

Weitere flexible Pflanzen

Auch Salate, Mangold und sogar manche Kürbissorten lassen sich sowohl vorziehen als auch direkt säen. Es kommt oft auf die lokalen Bedingungen und persönlichen Vorlieben an.

Spezielle Techniken und Tipps für erfolgreichen Anbau

Abhärten von vorgezogenen Pflanzen

Das Abhärten ist ein entscheidender Schritt beim Übergang von der Vorkultur ins Freiland. Stellt eure Setzlinge täglich für längere Zeiträume nach draußen, beginnend mit schattigen Plätzen. So gewöhnen sie sich langsam an Wind, Sonne und Temperaturschwankungen. Ein Anfängerfehler, den ich selbst gemacht habe: Zu schnelles Abhärten kann die Pflanzen schocken!

Pikieren: Mehr Platz zum Wachsen

Beim Pikieren vereinzeln wir die Sämlinge und geben ihnen mehr Raum. Fasst die Pflänzchen vorsichtig an den Keimblättern an und setzt sie in größere Töpfe. Ein Trick aus meiner Gärtnerei: Verwendet einen Bleistift, um ein Loch vorzustechen - das schont die zarten Wurzeln.

Mulchen bei Direktsaat

Mulchen ist der Geheimtipp für eine erfolgreiche Direktsaat. Es hält die Feuchtigkeit im Boden, unterdrückt Unkraut und reguliert die Bodentemperatur. Ich schwöre auf eine dünne Schicht Rasenschnitt oder Stroh zwischen den Reihen.

Verwendung von Vlies oder Folie

Vlies und Folie können wahre Wunder bewirken. Sie schützen vor Frost, halten Schädlinge fern und beschleunigen das Wachstum. Mein Tipp: Verwendet Vlies für kälteempfindliche Kulturen im Frühjahr und Folie für wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten oder Gurken.

Mischkulturen und Fruchtfolge

Clevere Kombinationen können den Ertrag steigern und Schädlinge fernhalten. Pflanzt zum Beispiel Möhren neben Zwiebeln oder Tomaten neben Basilikum. Die richtige Fruchtfolge beugt Krankheiten vor und erhält die Bodenfruchtbarkeit. In meinem Garten wechsle ich jährlich die Standorte von Starkzehrern wie Tomaten mit Schwachzehrern wie Salat.

Häufige Probleme und Lösungen im Garten

Herausforderungen bei der Vorkultur

Schimmelbildung

Schimmel ist oft das Ergebnis von zu viel Feuchtigkeit und schlechter Luftzirkulation. Lüftet regelmäßig und gießt maßvoll. Ein alter Gärtnertrick: Streut eine dünne Schicht Sand auf die Erde, das verhindert Staunässe an der Oberfläche.

Vergeilung

Vergeilte Sämlinge sind lang, dünn und instabil. Sie entstehen durch Lichtmangel. Stellt eure Anzucht an einen helleren Ort oder verwendet Pflanzenlampen. Aus eigener Erfahrung: Dreht die Anzuchtschalen regelmäßig, damit alle Seiten gleichmäßig Licht bekommen.

Umfallen der Sämlinge

Das gefürchtete Umfallen wird oft durch Pilze verursacht. Verwendet sterile Anzuchterde und desinfizierte Töpfe. Ein Hausmittel, das bei mir Wunder wirkt: Gießen mit abgekühltem Kamillentee kann vorbeugend helfen.

Stolpersteine bei der Direktsaat

Austrocknung des Saatguts

Trockenes Saatgut keimt nicht. Haltet die Aussaat gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Ein Trick aus meinem Garten: Deckt die Saatreihen mit Vlies ab, das hält die Feuchtigkeit länger.

Vogelfraß

Vögel können ganze Aussaaten zunichtemachen. Spannt Netze oder Vlies über die Beete. Alternativ funktionieren auch alte CDs, die im Wind glitzern und Vögel abschrecken. Das sieht zwar etwas skurril aus, ist aber effektiv!

Unkrautkonkurrenz

Unkraut kann junge Sämlinge schnell überwuchern. Jätet regelmäßig und vorsichtig. Mein Geheimtipp: Eine Schicht fein gesiebten Kompost um die Saatreihen hemmt das Unkrautwachstum und düngt gleichzeitig.

Ob Vorkultur oder Direktsaat - beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Mit ein bisschen Übung und den richtigen Kniffen werdet ihr bald Meister beider Techniken sein. Und denkt dran: Jeder Garten ist anders, also experimentiert und findet heraus, was bei euch am besten funktioniert. Viel Spaß und eine reiche Ernte!

Saisonaler Anbauplan: Vorkultur und Direktsaat im Jahresverlauf

Ein gut durchdachter saisonaler Anbauplan hilft Ihnen, das Beste aus Ihrem Garten herauszuholen. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie Sie Vorkultur und Direktsaat über das Jahr verteilt optimal einsetzen können.

Frühjahr: Der Startschuss für die Gartensaison

Im Frühjahr beginnt die Hochsaison für die Vorkultur. Viele wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten, Paprika und Auberginen sollten jetzt in Anzuchttöpfen vorgezogen werden. Gleichzeitig können Sie robustere Gemüsesorten wie Erbsen, Möhren und Radieschen direkt ins Freiland säen. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Vergessen Sie nicht, die vorgezogenen Pflänzchen langsam abzuhärten, bevor Sie sie ins Beet setzen!

Sommer: Volles Programm im Gemüsegarten

Der Sommer ist die Zeit der Direktsaat par excellence. Bohnen, Zucchini und Gurken gedeihen jetzt prächtig bei direkter Aussaat ins Beet. Für eine kontinuierliche Ernte säen Sie Salate und Radieschen in regelmäßigen Abständen nach. Nebenbei können Sie schon mit der Vorkultur von Herbst- und Wintergemüse wie Grünkohl oder Rosenkohl beginnen.

Herbst: Vorbereitung auf die kühlere Jahreszeit

Im Herbst geht's ans Eingemachte - im wahrsten Sinne des Wortes! Während Sie die letzten Sommerfrüchte ernten, ist es Zeit für die Direktsaat von Feldsalat, Spinat und Winterzwiebeln. Für das kommende Frühjahr können Sie jetzt schon Knoblauch und Winterzwiebeln stecken. In meinem Garten habe ich letztes Jahr zum ersten Mal Winterpostelein ausgesät - eine echte Bereicherung für den Wintersalat!

Winter: Planung und Vorbereitung

Der Winter ist die Zeit der Ruhe im Garten, aber nicht für den Gärtner! Jetzt heißt es planen, Samen bestellen und die ersten Frühblüher vorziehen. Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Erfahrungen aus dem Vorjahr auszuwerten und Ihren Anbauplan für die kommende Saison zu optimieren. Vielleicht wagen Sie sich ja an neue Gemüsesorten oder experimentieren mit verschiedenen Anbaumethoden?

Wirtschaftliche Aspekte: Vorkultur vs. Direktsaat

Als Hobbygärtnerin mit jahrelanger Erfahrung kann ich Ihnen sagen: Die Wahl zwischen Vorkultur und Direktsaat hat durchaus wirtschaftliche Auswirkungen. Schauen wir uns das mal genauer an.

Kostenvergleich: Was kommt günstiger?

Auf den ersten Blick erscheint die Direktsaat oft günstiger. Sie brauchen keine Anzuchttöpfe, keine spezielle Anzuchterde und keine Wachstumslampen. Allerdings kann die Vorkultur bei empfindlichen Pflanzen wie Tomaten oder Paprika auf lange Sicht kostengünstiger sein. Warum? Nun, Sie haben eine höhere Erfolgsquote und müssen weniger Samen nachkaufen. Außerdem können Sie bei der Vorkultur gezielt die stärksten Pflanzen auswählen, was zu einer besseren Ernte führt.

Zeitaufwand und Ertragsvergleich

Die Vorkultur ist definitiv zeitaufwändiger. Sie müssen sich um die Sämlinge kümmern, sie umtopfen und abhärten. Dafür haben Sie oft früher erntereife Pflanzen und können die Saison verlängern. Bei der Direktsaat sparen Sie zwar Zeit bei der Anzucht, müssen aber möglicherweise mehr Zeit ins Jäten investieren. In meinem Garten habe ich festgestellt, dass vorkultivierte Pflanzen oft einen Vorsprung gegenüber dem Unkraut haben und sich besser durchsetzen können.

Einsparungspotenziale

Es gibt einige Möglichkeiten, bei beiden Methoden Kosten zu sparen. Bei der Vorkultur können Sie beispielsweise selbstgebastelte Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier oder leeren Eierkartons verwenden. Für die Direktsaat lohnt es sich, auf samenfeste Sorten zu setzen und einen Teil der Ernte für die Saatgutgewinnung zu nutzen. So sparen Sie langfristig Geld beim Samenkauf.

Ökologische Betrachtung: Nachhaltigkeit im Fokus

Als Biologin liegt mir der ökologische Aspekt des Gärtnerns besonders am Herzen. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie sich Vorkultur und Direktsaat auf unsere Umwelt auswirken.

Ressourcenverbrauch

Die Vorkultur benötigt zusätzliche Ressourcen wie Anzuchterde, Töpfe und eventuell künstliche Beleuchtung. Das kann auf den ersten Blick weniger nachhaltig erscheinen. Allerdings kann eine erfolgreiche Vorkultur den Wasserverbrauch im Freiland reduzieren, da die Pflanzen bereits ein stabiles Wurzelsystem haben. Die Direktsaat ist in Bezug auf den Ressourcenverbrauch oft sparsamer, kann aber bei ungünstigen Bedingungen zu mehr Saatgutverschwendung führen.

Auswirkungen auf die Bodengesundheit

Die Direktsaat hat oft positive Auswirkungen auf die Bodenstruktur. Die Wurzeln können sich von Anfang an natürlich entwickeln und lockern den Boden auf. Allerdings kann häufiges Hacken und Jäten bei der Direktsaat die Bodenstruktur stören. Bei der Vorkultur haben Sie den Vorteil, dass Sie den Boden zwischen den Pflanzen mulchen können, was die Bodengesundheit fördert und Verdunstung reduziert.

Biodiversität im Garten

Sowohl Vorkultur als auch Direktsaat können zur Biodiversität beitragen. Bei der Direktsaat können Sie leichter Mischkulturen anlegen, was die Artenvielfalt fördert. Die Vorkultur ermöglicht es Ihnen, auch Pflanzen anzubauen, die in unserem Klima normalerweise nicht gedeihen würden, was die Vielfalt im Garten erhöht. In meinem eigenen Garten habe ich festgestellt, dass eine Kombination aus beiden Methoden die größte Vielfalt an Insekten und anderen Kleintieren anzieht.

Abschließende Gedanken: Ihr Weg zum Gartenglück

Nach all diesen Betrachtungen stellt sich die Frage: Vorkultur oder Direktsaat - was ist nun besser? Die Antwort ist: Es kommt darauf an! Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, und oft ist eine Kombination der Schlüssel zum Erfolg.

Für Einsteiger empfehle ich, mit robusten Pflanzen wie Radieschen oder Salat in Direktsaat zu beginnen und sich langsam an die Vorkultur heranzutasten. Erfahrene Gärtner können experimentieren und die Methoden je nach Pflanze und Jahreszeit optimal kombinieren.

Letztendlich geht es beim Gärtnern darum, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. Beobachten Sie Ihren Garten, lernen Sie aus Ihren Erfahrungen und scheuen Sie sich nicht, Neues auszuprobieren. Ob Vorkultur oder Direktsaat - der wahre Erfolg liegt in der Freude am Gärtnern und in der Ernte der Früchte Ihrer Arbeit.

Also, greifen Sie zur Samentüte oder zum Anzuchttopf und legen Sie los! Ihr Garten wird es Ihnen danken, und wer weiß - vielleicht entdecken Sie dabei Ihre ganz persönliche Mischung aus Vorkultur und Direktsaat. Gutes Gelingen und viel Spaß beim Gärtnern!

Tags: Saatgut
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