Wasserbedarf von Kräutern: Tipps für optimale Bewässerung

Kräuter richtig bewässern: Tipps für üppiges Wachstum

Wer kennt das nicht? Man hat sich voller Enthusiasmus einen Kräutergarten angelegt, nur um dann festzustellen, dass die Pflanzen nicht so recht gedeihen wollen. Oft liegt es an der falschen Bewässerung. Ich habe in meinen Jahren als Hobbygärtnerin gelernt, dass jedes Kraut seine eigenen Bedürfnisse hat.

Wichtige Aspekte im Überblick

  • Mediterrane Kräuter mögen's trocken
  • Heimische Arten brauchen mehr Wasser
  • Bodenfeuchtigkeit regelmäßig prüfen
  • Standort beeinflusst den Durst der Pflanzen

Grundlagen der Kräuterbewässerung

Bei der Bewässerung von Kräutern spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Der Standort ist entscheidend: Kräuter in Töpfen trocknen schneller aus als ihre Kollegen im Gartenbeet. Auch das Klima mischt kräftig mit - an Hitzetagen lechzen die Pflanzen natürlich nach mehr Feuchtigkeit.

Nicht zu vergessen ist die Bodenbeschaffenheit. Sandige Böden sind wahre Durststrecken für Pflanzen, während lehmige Böden das Wasser besser halten. Ein Tipp aus der Praxis: Reichern Sie den Boden mit Kompost an. Das verbessert die Wasserspeicherkapazität enorm.

Allgemeine Regeln für die Bewässerung

Grundsätzlich gilt: Lieber seltener, dafür aber gründlich gießen. Das regt die Wurzeln an, tiefer zu wachsen. Morgens oder abends zu gießen hat sich bewährt, da weniger Wasser verdunstet. Versuchen Sie dabei, die Blätter trocken zu lassen. Das beugt Pilzbefall vor.

Um zu prüfen, ob gegossen werden muss, verwende ich gerne den Fingertest: Einfach den Finger etwa 2-3 cm tief in die Erde stecken. Fühlt sie sich trocken an, ist es Zeit zum Gießen.

Anzeichen von Unter- und Überwässerung

Wenn Ihre Kräuter hängende oder welke Blätter zeigen, ist das oft ein Alarmsignal für zu wenig Wasser. Braune Blattränder und langsames Wachstum sind weitere Indizien. Überwässerung hingegen lässt die Blätter gelb werden und manchmal sogar faulen. Der Boden riecht dann modrig und es kann sich Schimmel bilden - kein schöner Anblick!

Wasserbedarf mediterraner Kräuter

Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei sind wahre Überlebenskünstler. Sie stammen aus trockenen Regionen und haben sich clever an karge Bedingungen angepasst. Ihre fleischigen Blätter dienen als Wasserspeicher, und die silbrige Behaarung schützt vor zu viel Verdunstung.

Optimale Bewässerungstechniken

Diese Kräuter mögen es, wenn der Boden zwischen den Bewässerungen leicht austrocknet. Warten Sie mit dem Gießen, bis die obere Erdschicht komplett trocken ist. Eine gute Drainage ist hier das A und O, um Staunässe zu vermeiden.

Ein Geheimtipp: Mediterrane Kräuter fühlen sich in Terrakotta-Töpfen besonders wohl. Das poröse Material lässt überschüssiges Wasser verdunsten und beugt Wurzelfäule vor.

Häufige Fehler bei der Bewässerung

Ein klassischer Fehler ist das Überversorgen mediterraner Kräuter mit Wasser. Zu viel Nässe lässt die Wurzeln faulen und mindert das Aroma. Auch sollten Sie vermeiden, von oben auf die Blätter zu gießen. Das kann Pilzkrankheiten Tür und Tor öffnen.

Denken Sie daran, dass der Wasserbedarf im Winter deutlich sinkt. Reduzieren Sie die Bewässerung in den kalten Monaten auf ein Minimum. So vermeiden Sie, die Pflanzen unnötig zu stressen.

Wasserbedarf mitteleuropäischer Kräuter

Unsere einheimischen Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Dill sind echte Wassertrinker im Vergleich zu ihren mediterranen Verwandten. Sie haben sich an unser feuchteres Klima angepasst und benötigen regelmäßige Bewässerung, um richtig in Fahrt zu kommen.

Eigenschaften einheimischer Kräuter

Petersilie mag es feucht, aber nicht matschig. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, ohne zu einem Sumpf zu werden. Schnittlauch ist etwas robuster und übersteht kurze Durststrecken, sollte aber besonders in Trockenzeiten nicht vernachlässigt werden. Dill ist ein regelrechter Wasserliebhaber und reagiert empfindlich auf Trockenheit - sonst schießt er vorzeitig in die Höhe.

Angepasste Bewässerungsstrategien

Für unsere feuchtigkeitsliebenden Kräuter empfiehlt sich eine regelmäßige, aber nicht übertriebene Bewässerung. Ein bewährter Trick ist der Fingertest: Einfach den Finger etwa 2 cm tief in die Erde stecken. Fühlt sich's trocken an, ist es Zeit für einen Schluck Wasser. Am besten gießt man morgens oder abends, wenn die Sonne nicht so stark brennt.

Besonderheiten bei der Pflege

Eine Mulchschicht ist für einheimische Kräuter wie eine Decke für den Boden - sie hält die Feuchtigkeit drin. Organisches Material wie Stroh oder Rasenschnitt eignet sich hervorragend dafür. Beim Gießen sollte man darauf achten, die Blätter möglichst trocken zu lassen, um Pilzbefall vorzubeugen.

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Bewässerung von Kräutern in Topfkultur

Kräuter in Töpfen sind wie Teenager - sie brauchen ständige Aufmerksamkeit. Sie trocknen schneller aus als ihre Artgenossen im Freiland und fordern mehr Zuwendung.

Herausforderungen bei der Topfkultur

Topfkräuter haben nur ein begrenztes Erdreich zur Verfügung und können nicht nach Belieben in die Tiefe wurzeln. Zudem heizen sich Töpfe schneller auf, was zu erhöhter Verdunstung führt. Ein weiteres Problem kann Staunässe sein, wenn das Wasser keinen Abfluss findet.

Spezielle Bewässerungstechniken

Eine effektive Methode ist das Tauchbad. Dabei stellt man den Topf für etwa 10 Minuten in einen Eimer mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So wird die Erde gleichmäßig durchfeuchtet. Alternativ kann man auch von unten gießen, indem man Wasser in den Untersetzer gibt. Nach einer halben Stunde sollte überschüssiges Wasser entfernt werden.

Auswahl geeigneter Töpfe und Substrate

Töpfe mit Abzugslöchern sind ein Muss. Als Substrat eignet sich eine luftige Mischung aus Komposterde, Sand und Perlite. Tontöpfe sind zwar etwas schwerer, bieten aber einen natürlichen Feuchtigkeitsausgleich. Für Gießmuffel sind selbstbewässernde Töpfe mit integriertem Wasserspeicher eine gute Wahl.

Bewässerung von Kräutern im Freiland

Im Freiland angebaute Kräuter genießen zwar natürliche Bedingungen, stellen aber auch ihre eigenen Ansprüche an die Bewässerung.

Anpassung an natürliche Bedingungen

Freilandkräuter entwickeln meist ein tieferes Wurzelsystem als ihre Topf-Kollegen und sind dadurch oft zäher, wenn es um Trockenheit geht. Trotzdem sollte man besonders in Dürreperioden ein wachsames Auge auf sie haben. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Lieber seltener, dafür aber gründlich gießen. Das ermutigt die Wurzeln, tiefer zu wachsen.

Methoden zur Wassereinsparung

Mulchen ist wie eine Schutzdecke für den Boden. Eine 5 cm dicke Schicht aus organischem Material wie Stroh oder Rasenschnitt hält nicht nur die Feuchtigkeit im Boden, sondern hält auch lästiges Unkraut in Schach. Eine weitere Möglichkeit sind Gießringe um die Pflanzen. Diese kleinen Erdwälle leiten das Wasser gezielt zu den Wurzeln und verhindern, dass es einfach oberflächlich wegläuft.

Integration in Bewässerungssysteme

Für größere Kräuterbeete lohnt sich die Installation eines Tröpfchenbewässerungssystems. Das spart nicht nur Wasser, sondern versorgt die Pflanzen auch gleichmäßig und schonend. Die Tropfschläuche legt man am besten direkt auf dem Boden unter der Mulchschicht aus. So kommt das Wasser direkt zu den Wurzeln, ohne die Blätter nass zu machen.

Bei der Bewässerung von Kräutern, ob in Töpfen oder im Freiland, gilt: Beobachten Sie Ihre grünen Schützlinge genau. Jede Art hat ihre Eigenheiten, und mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür, wann es Zeit zum Gießen ist. Ein aufmerksamer Blick auf die Blätter verrät oft schon, ob die Pflanze nach Wasser lechzt. Welke oder hängende Blätter sind ein deutliches Hilfesignal. Mit der richtigen Bewässerung werden Sie sich an gesunden, aromatischen Kräutern erfreuen können - und Ihre Küche wird es Ihnen danken!

Fortschrittliche Bewässerungstechniken für Kräuter

Als leidenschaftliche Hobbygärtnerin habe ich im Laufe der Jahre einige clevere Bewässerungstechniken für meine Kräuter entdeckt. Diese Methoden erleichtern nicht nur die Pflege, sondern versorgen unsere grünen Freunde auch viel effizienter mit dem kostbaren Nass.

Automatische Bewässerungssysteme

Stellen Sie sich vor: Sie kommen aus dem Urlaub zurück und Ihre Kräuter begrüßen Sie in voller Pracht! Mit einem automatischen Bewässerungssystem ist das keine Utopie. Schläuche und Tropfer verteilen das Wasser gezielt an den Wurzeln, gesteuert von einem Timer. Das Beste daran? Die Blätter bleiben trocken – ein Segen für Kräuter, die nasse Füße hassen.

Tröpfchenbewässerung und ihre Vorteile

Wer Wasser sparen möchte, sollte über Tröpfchenbewässerung nachdenken. Winzige Löcher in den Schläuchen geben das Wasser tröpfchenweise ab – fast wie eine sanfte Massage für die Wurzeln. Besonders mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Thymian danken es Ihnen mit üppigem Wachstum.

Ollas und selbstbewässernde Systeme

Ollas sind für mich wie kleine Wunderwerke. Diese porösen Tongefäße im Boden geben langsam Wasser an die Umgebung ab. Für Balkon oder Terrasse empfehle ich selbstbewässernde Systeme mit einem Wasserreservoir im Topfboden. Die Pflanzen bedienen sich über Dochte selbst – praktischer geht's kaum!

Saisonale Anpassung der Bewässerung

Jahreszeitliche Veränderungen fordern auch bei der Kräuterbewässerung Fingerspitzengefühl:

Frühjahr: Sanfter Start nach der Winterpause

Nach dem Winterschlaf brauchen Kräuter erst mal wenig Wasser. Steigern Sie die Gaben langsam, als würden Sie die Pflanzen behutsam wecken. Bei mehrjährigen Kräutern ist Vorsicht geboten – zu viel Nässe kann böse enden.

Sommer: Die Hochsaison des Gießens

Im Sommer läuft die Gießkanne heiß! Morgens oder abends ist die beste Zeit dafür. An Hitzetagen dürfen es ruhig ein paar Schlucke mehr sein. Ein guter Mulch wirkt dabei wie eine kühlende Sonnencreme für den Boden.

Herbst: Langsames Herunterfahren

Mit sinkenden Temperaturen wird auch weniger gegossen. Die Pflanzen sollen sich allmählich auf ihren Winterschlaf vorbereiten. Zu viel Feuchtigkeit macht sie anfällig für Frostschäden – also lieber etwas zurückhaltender sein.

Winter: Minimalprogramm

Im Winter heißt es für die meisten Kräuter: Wasserfasten. Nur bei völlig ausgetrocknetem Boden ist Gießen angesagt. Bei Topfkräutern ist eine gute Drainage Gold wert, um Frostschäden an den Wurzeln zu vermeiden.

Bewässerung bei speziellen Kräuterarten

Jedes Kraut hat seinen eigenen Durst:

Wasserliebhaber unter den Kräutern

Basilikum und Koriander sind echte Schluckspechte. Der Boden sollte stets feucht sein, ohne zu einer Pfütze zu werden. Regelmäßiges Gießen ist hier Pflicht. Töpfe mit Wasserreservoir sind für diese Dursthälse wie gemacht.

Die goldene Mitte

Oregano und Minze mögen's ausgeglichen. Die obere Erdschicht darf zwischen den Wassergaben ruhig etwas abtrocknen. Ein Tipp aus Erfahrung: Zu trockene Minze kann bitter schmecken – also lieber einmal zu viel als zu wenig gießen.

Die Überlebenskünstler

Lavendel ist der Meister der Genügsamkeit. Erst wenn er deutlich die Blätter hängen lässt, ist Gießen angesagt. Zu viel Nässe ist hier der größere Feind als Trockenheit. Das Gleiche gilt für Rosmarin und Salbei – diese mediterranen Helden bevorzugen es eher karg.

Mit diesen Erkenntnissen im Gepäck steht Ihrem Kräutergarten nichts mehr im Wege. Beobachten Sie Ihre grünen Schützlinge genau und passen Sie die Bewässerung an ihre Bedürfnisse an. Jeder Garten ist einzigartig und manchmal braucht es etwas Experimentierfreude, um die perfekte Balance zu finden. Aber glauben Sie mir, die Mühe lohnt sich – wenn Sie das erste Mal frische Kräuter aus eigenem Anbau in Ihr Essen geben, werden Sie wissen, warum!

Herausforderungen bei der Kräuterbewässerung: Häufige Probleme und Lösungen

Die Bewässerung von Kräutern kann manchmal knifflig sein. In meinen Jahren als Hobbygärtnerin bin ich auf einige Stolpersteine gestoßen. Hier teile ich meine Erfahrungen mit typischen Problemen und wie man sie am besten angeht:

Wenn's zu viel wird: Überwässerung erkennen und beheben

Ein klassischer Fehler ist das Überwässern. Gelbe Blätter und ein weicher, fauliger Stängel sind deutliche Alarmzeichen. Um das in den Griff zu bekommen, reduzieren Sie die Gießhäufigkeit und stellen Sie sicher, dass der Topf eine gute Drainage hat. Bei Topfkräutern habe ich einen einfachen Trick: Heben Sie den Topf an – wenn er sich bleischwer anfühlt, enthält er wahrscheinlich zu viel Wasser.

Wenn's zu wenig ist: Anzeichen von Trockenheit

Andererseits können Kräuter auch unter Wassermangel leiden. Welke, schlaffe Blätter und trockene Erde sind hier die Warnsignale. Regelmäßiges, aber maßvolles Gießen ist die Lösung. Ein bewährter Tipp: Stecken Sie Ihren Finger etwa 2 cm tief in die Erde. Fühlt sie sich trocken an, ist es Zeit zum Gießen.

Der Kampf gegen Staunässe und Wurzelfäule

Staunässe kann für viele Kräuter zum Problem werden, besonders für die mediterranen Arten. Sie führt oft zu Wurzelfäule – der Albtraum jedes Gärtners. Um dem vorzubeugen, verwende ich durchlässige Erde und Töpfe mit Abzugslöchern. Sollten Sie erste Anzeichen von Fäule bemerken (braune, weiche Wurzeln), ist schnelles Handeln gefragt: Topfen Sie die Pflanze um und entfernen Sie dabei großzügig alle befallenen Teile.

Anpassung der Bewässerung bei Krankheiten oder Schädlingsbefall

Kranke oder von Schädlingen befallene Kräuter brauchen besondere Zuwendung. In solchen Fällen reduziere ich die Wassermenge leicht, da geschwächte Pflanzen anfälliger für Wurzelfäule sind. Gießen Sie am besten morgens und direkt an der Wurzel – so bleiben die Blätter trocken, was Pilzbefall vorbeugt.

Nachhaltigkeit im Kräutergarten: Wasser sparen leicht gemacht

Wasser ist ein kostbares Gut, auch im Kräutergarten. Mit ein paar cleveren Methoden können Sie Ihren Wasserverbrauch deutlich senken:

Regenwasser: Das Gold vom Himmel

Regenwasser ist nicht nur kostenlos, sondern auch kalkfrei – ein wahrer Segen für Kräuter. Ich habe mir angewöhnt, Regentonnen aufzustellen. Selbst auf dem Balkon können kleine Auffangbehälter wahre Wunder wirken.

Den Boden fit machen: Effiziente Wassernutzung durch Bodenverbesserung

Ein gesunder, humusreicher Boden ist wie ein Schwamm – er speichert Wasser besser. Arbeiten Sie regelmäßig Kompost oder gut verrotteten Mist ein. Bei Topfkräutern hat sich eine Schicht Mulch auf der Erdoberfläche bewährt, um die Feuchtigkeit länger zu halten.

Wasserspartricks im Kräutergarten

Im Laufe der Zeit habe ich einige Techniken kombiniert, die sich als besonders effektiv erwiesen haben:

  • Frühes Gießen: Morgens oder spät abends gießen minimiert die Verdunstung.
  • Gezielte Bewässerung: Tröpfchenbewässerung oder Tonkegel sind wahre Wassersparer.
  • Kräuter-WGs: Gruppieren Sie Pflanzen mit ähnlichem Wasserbedarf.
  • Mulchen: Eine Schicht aus Rindenstücken oder Kies reduziert die Verdunstung enorm.

 

Kräuterbewässerung: Eine Kunst, die sich lohnt

Die richtige Bewässerung von Kräutern ist wie eine kleine Wissenschaft für sich – eine Mischung aus Wissen, Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Jedes Kraut hat seine Eigenheiten, und selbst innerhalb einer Art können Standort und Jahreszeit den Wasserbedarf beeinflussen. Es lohnt sich, die individuellen Ansprüche Ihrer grünen Schützlinge kennenzulernen und die Bewässerung entsprechend anzupassen.

Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, wann und wie viel gegossen werden muss. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und hören Sie auf ihre stummen Signale. Ein gesunder, gut bewässerter Kräutergarten belohnt Sie mit aromatischen Blättern und robusten Pflanzen, die Ihnen lange Freude bereiten werden.

Wassersparende Techniken und nachhaltige Methoden werden in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Ansätzen und finden Sie heraus, was in Ihrem Garten am besten funktioniert. Vielleicht entdecken Sie dabei Lösungen, die nicht nur Ihren Kräutern, sondern auch der Umwelt zugutekommen.

Mit der richtigen Pflege und Bewässerung können Sie einen blühenden Kräutergarten erschaffen, der nicht nur Ihre Küche bereichert, sondern auch ein kleines Paradies für Insekten und Vögel bietet. Genießen Sie den Prozess und die Früchte Ihrer Arbeit – Ihr Kräutergarten wird es Ihnen mit einer Fülle an Aromen und Düften danken!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie oft sollte man Kräuter bewässern und woran erkennt man den richtigen Zeitpunkt?
    Die Häufigkeit der Kräuterbewässerung hängt von verschiedenen Faktoren ab: Kräuterart, Standort, Jahreszeit und Bodenbeschaffenheit. Grundsätzlich gilt die Regel "seltener, aber gründlich gießen", um tiefes Wurzelwachstum zu fördern. Den richtigen Zeitpunkt erkennt man am besten mit dem Fingertest: Stecken Sie den Finger 2-3 cm tief in die Erde. Fühlt sie sich trocken an, ist es Zeit zum Gießen. Weitere Anzeichen sind welke oder hängende Blätter und ein leichter Topf bei Containerpflanzen. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Thymian benötigen weniger Wasser und sollten erst gegossen werden, wenn die obere Erdschicht komplett trocken ist. Einheimische Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch brauchen gleichmäßige Feuchtigkeit. Topfkräuter trocknen schneller aus als Freilandpflanzen und benötigen häufigere Wassergaben. Im Sommer kann täglich gegossen werden, im Winter deutlich seltener.
  2. Welche Unterschiede gibt es beim Wasserbedarf zwischen mediterranen und einheimischen Kräutern?
    Mediterrane und einheimische Kräuter unterscheiden sich erheblich in ihrem Wasserbedarf. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei und Lavendel stammen aus trockenen Regionen und sind an karge Bedingungen angepasst. Sie bevorzugen es, wenn der Boden zwischen den Bewässerungen leicht austrocknet und reagieren empfindlich auf Staunässe. Ihre fleischigen Blätter dienen als Wasserspeicher, und die oft silbrige Behaarung schützt vor Verdunstung. Einheimische Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Dill und Basilikum haben sich an unser feuchteres Klima angepasst und benötigen regelmäßige Bewässerung. Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne dass Staunässe entsteht. Während mediterrane Kräuter Trockenperioden gut überstehen, reagieren einheimische Arten empfindlich auf Wassermangel und können schnell welken. Diese unterschiedlichen Bedürfnisse sollten bei der Gartenplanung berücksichtigt werden, indem man Kräuter mit ähnlichem Wasserbedarf zusammen pflanzt.
  3. Was ist beim Gießen von Topfkräutern besonders zu beachten?
    Topfkräuter benötigen besondere Aufmerksamkeit, da sie nur begrenztes Erdreich zur Verfügung haben und schneller austrocknen. Wichtigste Voraussetzung sind Töpfe mit Abzugslöchern für gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Das Substrat sollte eine luftige Mischung aus Komposterde, Sand und Perlite sein. Topfkräuter müssen häufiger gegossen werden als Freilandpflanzen, da sich Töpfe schneller aufheizen und mehr Wasser verdunstet. Überschüssiges Wasser im Untersetzer sollte nach 30 Minuten entfernt werden. Terrakotta-Töpfe bieten natürlichen Feuchtigkeitsausgleich, während selbstbewässernde Systeme praktisch für weniger aufmerksame Gärtner sind. Der Fingertest ist auch hier das beste Mittel zur Feuchtigkeitskontrolle. Bei der Bewässerung sollte man darauf achten, die Blätter trocken zu lassen, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Im Winter benötigen Topfkräuter deutlich weniger Wasser, da das Wachstum verlangsamt ist.
  4. Wie funktioniert die Tauchbad-Methode bei der Bewässerung von Kräutern in Töpfen?
    Die Tauchbad-Methode ist eine effektive Bewässerungstechnik für Topfkräuter, die eine gleichmäßige Durchfeuchtung der Erde gewährleistet. Dabei wird der gesamte Topf für etwa 10 Minuten in einen Eimer oder eine Schale mit Wasser gestellt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Das Wasser sollte etwa bis zur Hälfte oder zwei Drittel der Topfhöhe reichen. Durch die Kapillarwirkung saugt sich die Erde von unten nach oben gleichmäßig voll. Diese Methode ist besonders vorteilhaft bei sehr trockenem Substrat, das oberflächliches Gießen abperlen lässt. Nach dem Tauchbad lässt man den Topf gut abtropfen, bevor er wieder an seinen Standort zurückgestellt wird. Die Methode funktioniert am besten bei Töpfen mit Abzugslöchern und ist ideal für mediterrane Kräuter, die eine gründliche, aber seltene Bewässerung bevorzugen. Regelmäßige Tauchbäder können Salzablagerungen ausspülen und die Wurzelgesundheit fördern.
  5. Welche Rolle spielt Mulchen bei der Kräuterbewässerung und wassersparenden Gartenpflege?
    Mulchen ist eine der effektivsten Methoden zur Wassereinsparung in der Kräuterpflege. Eine 5 cm dicke Mulchschicht aus organischem Material wie Stroh, Rasenschnitt, Rindenstücken oder Kompost wirkt wie eine schützende Decke für den Boden. Sie reduziert die Verdunstung um bis zu 70%, hält die Bodenfeuchtigkeit länger und schützt vor extremen Temperaturschwankungen. Gleichzeitig unterdrückt Mulch das Unkrautwachstum und verbessert durch langsame Zersetzung die Bodenqualität. Bei Topfkräutern kann eine dünne Schicht aus Kies oder Tongranulat als Mulch verwendet werden. Besonders für mediterrane Kräuter ist Mulchen ideal, da es ihre natürlichen Standortbedingungen nachahmt. Organischer Mulch sollte regelmäßig erneuert werden, da er sich zersetzt. Bei der Anwendung ist darauf zu achten, dass die Mulchschicht nicht direkt an den Pflanzenstängel reicht, um Fäulnis zu vermeiden. Diese Methode reduziert den Bewässerungsaufwand erheblich und fördert nachhaltiges Gärtnern.
  6. Worin unterscheiden sich Tröpfchenbewässerung und automatische Bewässerungssysteme für Kräuter?
    Tröpfchenbewässerung und automatische Bewässerungssysteme unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Komplexität und Anwendung. Die Tröpfchenbewässerung ist eine spezielle Form der punktuellen Wasserabgabe über perforierte Schläuche oder Tropfer, die das Wasser direkt an die Wurzeln abgeben. Sie ist wassersparend, verhindert Blattnässe und eignet sich besonders für mediterrane Kräuter. Automatische Bewässerungssysteme sind umfassendere Lösungen, die verschiedene Bewässerungsmethoden kombinieren können: Sprühregner, Tropfschläuche oder Mikro-Sprinkler. Sie werden über Timer oder Sensoren gesteuert und können komplexe Bewässerungsprogramme abarbeiten. Während einfache Tröpfchensysteme bereits ab wenigen Euro erhältlich sind, kosten vollautomatische Anlagen deutlich mehr. Tröpfchenbewässerung eignet sich ideal für Beete und Reihenkultur, automatische Systeme sind vielseitiger und können verschiedene Gartenbereiche mit unterschiedlichen Bewässerungsansprüchen versorgen. Beide Systeme reduzieren den manuellen Aufwand und gewährleisten gleichmäßige Wasserversorgung.
  7. Was sind die Vor- und Nachteile von Terrakotta-Töpfen im Vergleich zu selbstbewässernden Systemen?
    Terrakotta-Töpfe und selbstbewässernde Systeme haben unterschiedliche Eigenschaften für die Kräuterhaltung. Terrakotta-Töpfe aus porösem Ton bieten natürlichen Feuchtigkeitsausgleich, da überschüssiges Wasser durch die Topfwand verdunstet. Dies beugt Staunässe vor und ist ideal für mediterrane Kräuter. Sie sind langlebig, optisch ansprechend und umweltfreundlich. Nachteile sind das höhere Gewicht, die Frostempfindlichkeit und die schnellere Austrocknung in heißen Perioden. Selbstbewässernde Systeme verfügen über einen integrierten Wasservorrat, der über Dochte oder Kapillarmatten kontinuierlich Feuchtigkeit abgibt. Sie sind praktisch für vielbeschäftigte Gärtner, reduzieren den Gießaufwand und gewährleisten gleichmäßige Wasserversorgung. Allerdings können sie bei unsachgemäßer Nutzung zu Überwässerung führen und sind weniger atmungsaktiv. Für mediterrane Kräuter sind Terrakotta-Töpfe oft die bessere Wahl, während feuchtigkeitsliebende Kräuter von selbstbewässernden Systemen profitieren. Die Wahl hängt vom Kräutertyp, Standort und persönlichen Vorlieben ab.
  8. Wann ist der beste Zeitpunkt zum Gießen von Kräutern und warum sollten die Blätter trocken bleiben?
    Der optimale Zeitpunkt für die Kräuterbewässerung sind die frühen Morgenstunden zwischen 6 und 10 Uhr oder die späten Abendstunden nach 18 Uhr. Zu diesen Zeiten ist die Verdunstung minimal, da die Temperaturen niedriger sind und weniger Wind herrscht. Morgens haben die Pflanzen den ganzen Tag Zeit, das Wasser aufzunehmen und eventuelle Blattnässe zu trocknen. Abends können die Pflanzen das Wasser über Nacht optimal verwerten. Die Mittagshitze sollte vermieden werden, da dann bis zu 90% des Gießwassers ungenutzt verdunstet. Trockene Blätter sind wichtig, um Pilzkrankheiten wie Mehltau, Rost oder Grauschimmel zu verhindern. Feuchte Blätter bieten ideale Bedingungen für Pilzsporen, besonders bei schwül-warmer Witterung. Zusätzlich können Wassertropfen auf den Blättern bei starker Sonneneinstrahlung wie Brenngläser wirken und Verbrennungen verursachen. Deshalb sollte immer direkt an der Wurzel gegossen werden, möglichst mit einem dünnen Wasserstrahl oder einer Gießbrause mit großen Löchern.
  9. Wo kann man professionelle Bewässerungssysteme für Kräuter kaufen und welche Beratung ist wichtig?
    Professionelle Bewässerungssysteme für Kräuter sind in Gartencentern, Baumärkten, bei spezialisierten Bewässerungsfachhändlern und online erhältlich. Etablierte Gartenfachhändler bieten oft die beste Beratung, da sie über fundiertes Pflanzenwissen verfügen und verschiedene Systeme im Sortiment haben. Bei der Beratung sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden: Größe des zu bewässernden Bereichs, Kräuterarten und deren spezifische Wasserbedürfnisse, örtliche Gegebenheiten wie Wasseranschluss und Gefälle, sowie das verfügbare Budget. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Systemen für Topfkultur und Freilandbeete. Die Berater sollten auch über Installation, Wartung und Winterfestmachung informieren können. Online-Shops bieten oft detaillierte Produktbeschreibungen und Kundenbewertungen, jedoch fehlt die persönliche Beratung. Bewährte Marken wie Gardena, Raindrip oder Hunter stehen für Qualität. Eine professionelle Planung ist bei größeren Anlagen empfehlenswert, um optimale Bewässerungseffizienz zu gewährleisten.
  10. Welche Gießhilfen und Bewässerungszubehör bieten spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de?
    Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine umfassende Auswahl an Gießhilfen und Bewässerungszubehör für die professionelle Kräuterpflege. Das Sortiment umfasst verschiedene Gießkannen mit feinen Brausen für schonende Bewässerung, Sprühflaschen für empfindliche Jungpflanzen und ergonomische Gießstäbe für Topfkräuter. Bewässerungssysteme reichen von einfachen Tropfschläuchen über komplette Micro-Drip-Sets bis hin zu automatischen Bewässerungsanlagen mit Zeitschaltuhr. Praktische Helfer sind Feuchtigkeitsmessgeräte, Tonkegel für die Urlaubsbewässerung und selbstbewässernde Pflanzgefäße. Samen.de führt auch spezielles Zubehör wie Wasserreservoirs, Tropfaufsätze, Verbindungsstücke und Verschlüsse für individuelle Bewässerungslösungen. Für die nachhaltige Bewässerung werden Regentonnen und Wasserspeicher angeboten. Die Fachberatung hilft bei der Auswahl der passenden Systeme je nach Kräuterart, Standort und Pflegeaufwand. Zusätzlich gibt es oft Komplettsets für Einsteiger sowie Erweiterungsmodule für bestehende Anlagen.
  11. Wie wirkt sich die Bodenbeschaffenheit auf die Wasserspeicherung und Bewässerungshäufigkeit aus?
    Die Bodenbeschaffenheit hat entscheidenden Einfluss auf Wasserspeicherung und Bewässerungsfrequenz bei Kräutern. Sandige Böden sind sehr durchlässig und speichern wenig Wasser, sodass häufiger gegossen werden muss. Das Wasser versickert schnell und steht den Pflanzen nur kurz zur Verfügung. Lehmige Böden hingegen können viel Wasser speichern, neigen aber bei Überwässerung zu Staunässe, was besonders für mediterrane Kräuter problematisch ist. Tonböden haben die höchste Wasserspeicherkapazität, können aber bei Trockenheit steinhart werden und Wasser abperlen lassen. Humusreiche Böden mit hohem organischem Anteil bieten die beste Balance: Sie speichern ausreichend Feuchtigkeit, sind aber trotzdem gut durchlässig. Die Bodenverbesserung durch Kompost, verrotteten Mist oder andere organische Materialien erhöht die Wasserspeicherfähigkeit erheblich. Mulchen verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5 optimiert die Nährstoff- und Wasseraufnahme. Die Kenntnis der eigenen Bodenverhältnisse ist daher grundlegend für erfolgreiche Kräuterbewässerung.
  12. Welche physiologischen Anpassungen haben mediterrane Kräuter an Trockenheit entwickelt?
    Mediterrane Kräuter haben über Jahrtausende bemerkenswerte physiologische Anpassungen an Trockenheit entwickelt. Viele Arten besitzen fleischige, verdickte Blätter oder Stängel, die als Wasserspeicher fungieren - ein Prinzip der Sukkulenz. Die Blattoberflächen sind oft mit einer wachsartigen Cuticula überzogen, die die Verdunstung reduziert. Eine silbrige oder graue Behaarung reflektiert Sonnenlicht und schafft ein schützendes Mikroklima um das Blatt. Kleine, nadelartige Blätter verringern die verdunstende Oberfläche, während tiefe Pfahlwurzeln Wasserquellen in tieferen Bodenschichten erschließen. Viele mediterrane Kräuter können ihre Spaltöffnungen (Stomata) bei Trockenheit vollständig schließen, um Wasserverlust zu minimieren. Ätherische Öle in den Blättern dienen nicht nur als Aromastoff, sondern auch als Verdunstungsschutz. Einige Arten praktizieren CAM-Photosynthese, bei der Stoffwechselprozesse in die kühleren Nachtstunden verlegt werden. Diese Anpassungen machen mediterrane Kräuter zu effizienten Wassersparern, erklären aber auch ihre Empfindlichkeit gegenüber Staunässe.
  13. Wie beeinflussen Jahreszeiten und klimatische Bedingungen den Wasserbedarf von Kräutern?
    Jahreszeiten und klimatische Bedingungen beeinflussen den Wasserbedarf von Kräutern erheblich. Im Frühjahr erwachen die Pflanzen aus der Winterruhe und benötigen zunächst nur wenig Wasser. Mit steigenden Temperaturen und zunehmendem Wachstum erhöht sich der Bedarf allmählich. Der Sommer ist die wasserintensivste Zeit: Hohe Temperaturen, starke Sonneneinstrahlung und trockene Winde verstärken die Verdunstung dramatisch. Tägliches Gießen kann notwendig werden, besonders bei Topfkräutern. Im Herbst sinkt der Wasserbedarf wieder, da die Temperaturen fallen und das Pflanzenwachstum sich verlangsamt. Kräuter bereiten sich auf die Winterruhe vor und sollten nicht überwässert werden. Im Winter ist der Wasserbedarf minimal - Überwässerung kann sogar Frostschäden begünstigen. Luftfeuchtigkeit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Bei trockener Luft steigt die Verdunstung. Windige Standorte erfordern mehr Bewässerung als geschützte Lagen. Regenfälle reduzieren natürlich den Gießbedarf, jedoch sollte bei anhaltendem Regen auf gute Drainage geachtet werden, um Wurzelfäule zu verhindern.
  14. Warum entwickeln Kräuter in Freilandkultur ein tieferes Wurzelsystem als Topfpflanzen?
    Kräuter in Freilandkultur entwickeln tiefere Wurzelsysteme aufgrund der natürlichen Wachstumsbedingungen und des verfügbaren Raums. Im Gegensatz zu Topfpflanzen, die durch die Gefäßwände begrenzt sind, können Freilandkräuter ihre Wurzeln ungehindert in alle Richtungen ausdehnen. Das Prinzip "seltener, aber gründlich gießen" verstärkt diesen Effekt: Bei oberflächlicher Trockenheit wachsen die Wurzeln in tiefere, feuchtere Bodenschichten, um Wasserquellen zu erschließen. Topfkräuter hingegen sind auf das begrenzte Substratvolumen angewiesen und können nur oberflächennahe Wurzeln ausbilden. Ein tiefes Wurzelsystem bietet mehrere Vorteile: bessere Wasser- und Nährstoffaufnahme, erhöhte Trockenheitstoleranz und stabilere Verankerung im Boden. Freilandkräuter sind daher oft robuster und weniger pflegeintensiv als ihre Topf-Pendants. Die Wurzeltiefe kann bei manchen Arten mehrere Meter erreichen, während Topfwurzeln meist nur wenige Zentimeter tief wachsen können. Diese natürliche Anpassung macht Freilandkräuter zu effizienten Wassernutzern und erklärt ihre größere Widerstandsfähigkeit gegen Trockenperioden.
  15. Wie führt man den Fingertest richtig durch und welche anderen Methoden gibt es zur Feuchtigkeitsmessung?
    Der Fingertest ist die einfachste und zuverlässigste Methode zur Feuchtigkeitsmessung bei Kräutern. Stecken Sie den Zeigefinger 2-3 cm tief in die Erde, idealerweise an mehreren Stellen des Topfes oder Beetes. Fühlt sich die Erde trocken und krümelig an, ist Bewässerung nötig. Bei leichter Feuchtigkeit können Sie noch warten. Alternative Methoden sind Feuchtigkeitsmessgeräte mit Metallsonden, die präzise Werte anzeigen und besonders für Anfänger hilfreich sind. Das Anheben von Töpfen verrät viel über den Wassergehalt: Leichte Töpfe sind meist trocken, schwere noch feucht. Bei größeren Töpfen kann man mit einem Holzstab oder Schaschlikspieß tiefer ins Substrat stechen - klebt Erde daran, ist genügend Feuchtigkeit vorhanden. Digitale Messgeräte können zusätzlich pH-Wert, Lichtintensität und Temperatur messen. Visuelle Kontrolle der Erdoberfläche ist nur bedingt aussagekräftig, da diese schnell abtrocknet, während tiefere Schichten noch feucht sind. Die Kombination mehrerer Methoden liefert die sichersten Ergebnisse für optimale Bewässerung.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Installation einer Tröpfchenbewässerung im Kräuterbeet zu beachten?
    Die Installation einer Tröpfchenbewässerung im Kräuterbeet erfordert sorgfältige Planung und schrittweises Vorgehen. Zunächst sollte ein Bewässerungsplan erstellt werden: Welche Kräuter haben ähnliche Wasserbedürfnisse und können zusammen bewässert werden? Mediterrane und feuchtigkeitsliebende Arten benötigen getrennte Bewässerungszonen. Der Wasseranschluss wird über einen Druckminderer (1-2 bar) mit dem Hauptschlauch verbunden. Die Tropfschläuche werden entsprechend dem Beetlayout verlegt - idealerweise in Schlangenlinien oder parallel zu den Pflanzreihen. Wichtig ist der richtige Abstand der Tropfstellen: Bei sandigen Böden enger (20-30 cm), bei lehmigen Böden weiter (40-50 cm). T-Stücke und Verbinder ermöglichen verzweigte Systeme. Die Schläuche werden am besten unter einer Mulchschicht verlegt, um sie vor UV-Strahlung und mechanischen Beschädigungen zu schützen. Nach der Installation sollte das System gründlich gespült werden, um Verschmutzungen zu entfernen. Ein Zeitschaltuhr-System automatisiert die Bewässerung. Regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Tropföffnungen verhindert Verstopfungen.
  17. Ist es ein Mythos, dass Kräuter grundsätzlich wenig Wasser brauchen?
    Es ist tatsächlich ein weit verbreiteter Mythos, dass alle Kräuter grundsätzlich wenig Wasser brauchen. Diese Verallgemeinerung wird der Vielfalt der Kräuterfamilie nicht gerecht. Während mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Lavendel tatsächlich trockenheitsresistent sind und wenig Wasser benötigen, gibt es viele Kräuterarten mit hohem Wasserbedarf. Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Dill und Koriander sind regelrechte Wassertrinker und welken schnell bei Trockenheit. Minze liebt sogar feuchte bis nasse Böden und gedeiht am Teichrand. Die Herkunft der Kräuter bestimmt ihre Wasserbedürfnisse: Arten aus mediterranen Gebieten sind an Trockenheit angepasst, während mitteleuropäische Kräuter regelmäßige Feuchtigkeit benötigen. Auch tropische Kräuter wie Thai-Basilikum oder Zitronengras haben hohe Wasseransprüche. Der Mythos entsteht oft durch die Verwechslung mit Sukkulenten oder die Beobachtung, dass überwässerte mediterrane Kräuter eingehen. Erfolgreiche Kräuterpflege erfordert das Verständnis der individuellen Bedürfnisse jeder Art und entsprechende Bewässerungsstrategien.
  18. Gibt es regionale Unterschiede bei der Kräuterbewässerung in verschiedenen Klimazonen?
    Regionale Unterschiede bei der Kräuterbewässerung sind erheblich und müssen unbedingt berücksichtigt werden. In mediterranen Gebieten mit heißen, trockenen Sommern ist Wassersparen oberste Priorität. Tröpfchenbewässerung, Mulchen und trockenheitsresistente Kräuterauswahl sind essentiell. In kontinentalen Klimazonen mit kalten Wintern und warmen Sommern variiert der Wasserbedarf stark saisonabhängig. Hier sind flexible Bewässerungssysteme gefragt. In gemäßigten, feuchten Klimazonen wie Nordwestdeutschland ist oft Drainage wichtiger als zusätzliche Bewässerung - Staunässe wird zum Hauptproblem. Tropische und subtropische Regionen erfordern ganzjährig hohe Luftfeuchtigkeit und regelmäßige Bewässerung. In Wüstenklimaten sind Schattenspender und extreme Wassersparmaßnahmen nötig. Höhenlagen bringen besondere Herausforderungen: Intensive UV-Strahlung erhöht die Verdunstung, während kühle Nächte das Wachstum verlangsamen. Küstenregionen profitieren von der ausgleichenden Meereswirkung, haben aber oft salzige Luft, die zusätzlichen Stress für Pflanzen bedeutet. Lokale Niederschlagsmuster, Windverhältnisse und Bodeneigenschaften erfordern angepasste Bewässerungsstrategien für optimale Kräuterpflege.
  19. Wie unterscheidet sich das Wässern von Bewässern und welche anderen Begriffe werden synonym verwendet?
    "Wässern" und "Bewässern" werden oft synonym verwendet, haben aber feine Unterschiede in der Bedeutung und Anwendung. "Wässern" ist eher umgangssprachlich und bezieht sich meist auf einfaches Gießen mit Gießkanne oder Schlauch. "Bewässern" klingt professioneller und umfasst systematische, oft technische Wasserversorgung von Pflanzen. Weitere synonyme Begriffe sind "Gießen" (der häufigste Ausdruck), "Befeuchten" (sanftere Form), "Beregnen" (von oben kommende Wasserabgabe), "Berieseln" (feiner Wasserstrahl) und "mit Wasser versorgen" (neutraler Ausdruck). In der Fachsprache verwendet man Begriffe wie "Wassergabe", "Feuchtigkeitszufuhr" oder "Bewässerungsmaßnahme". Regional gibt es Varianten wie "begießen" oder "anfeuchten". "Sprengen" wird oft für großflächige Bewässerung mit Sprinklern verwendet. "Tränken" bezeichnet intensive Wassergaben, "Benebeln" feine Sprühbewässerung. Die Wahl des Begriffs hängt von Kontext, Zielgruppe und Art der Bewässerung ab. In wissenschaftlichen Texten dominiert "Bewässerung", in Hobbygarten-Ratgebern eher "Gießen". Alle Begriffe beschreiben jedoch dasselbe Grundprinzip der kontrollierten Wasserversorgung von Pflanzen.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Überwässerung und Staunässe bei der Kräuterpflege?
    Überwässerung und Staunässe sind verwandte, aber unterschiedliche Probleme in der Kräuterpflege. Überwässerung bezeichnet zu häufige oder zu reichliche Wassergaben, die den tatsächlichen Bedarf der Pflanze übersteigen. Die Symptome sind gelbe Blätter, weiches Gewebe, langsames Wachstum und erhöhte Anfälligkeit für Pilzkrankheiten. Überwässerung kann auch bei guter Drainage auftreten, wenn einfach zu oft gegossen wird. Staunässe hingegen ist ein physikalisches Problem: Wasser sammelt sich im Wurzelbereich und kann nicht abfließen, meist aufgrund schlechter Drainage oder verdichteter Erde. Staunässe führt zu Sauerstoffmangel im Boden und damit zu Wurzelfäule. Die Wurzeln werden braun, weich und riechen faulig. Während Überwässerung durch angepasste Gießrhythmen korrigiert werden kann, erfordert Staunässe strukturelle Verbesserungen: bessere Drainage, Drainagekies im Topfboden oder durchlässigere Erdmischungen. Beide Probleme schwächen die Pflanzen erheblich und können zum Absterben führen. Besonders mediterrane Kräuter sind sehr empfindlich gegenüber beiden Zuständen. Vorbeugende Maßnahmen sind der Fingertest, angepasste Substratmischungen und Töpfe mit ausreichend Abzugslöchern.
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