Weniger Gießen – Der Garten in Trockenphasen

Weniger Gießen – so kommt dein Garten durch die Trockenheit

Der Klimawandel ist da und mit ihm auch andauernde Trockenheit im Sommer. Nicht selten regnet es wochenlang nicht. Der Boden ist ausgedorrt und die Pflanzen benötigen dringend Wasser, aber meist sind die Wasserreserven längst aufgebraucht und der Einsatz von Trinkwasser zum Gießen ist umstritten oder sogar verboten. Deswegen lohnt es sich, den Garten auf die Trockenheit vorzubereiten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie das wertvolle Wasser am effektivsten einsetzen.

1. Mulchen hält den Boden feucht

Eine dicke Mulchschicht aus Rasenschnitt oder anderen Pflanzenteilen reduziert die Verdunstung von Wasser. Achten Sie aber darauf, dass der Boden mit Wasser gesättigt ist, bevor Sie den Mulch aufbringen, ansonsten gießen Sie nur den Mulch und nicht die Erde. Etwa 10 cm dick sollte die Mulchschicht sein, damit die Verdunstung effektiv reduziert wird.

2. Traditionelle Bewässerungshilfe einbauen: Ollas

Ollas sind traditionelle Bewässerungshilfen. Im Grunde handelt es sich um ein offen gebranntes Tongefäß, in das Wasser eingefüllt wird. Durch die offenporige Struktur des Tongefäßes diffundiert das Wasser langsam in den Boden. Da die Ollas eingegraben werden, erreicht das Wasser effektiv die Pflanzenwurzeln. Sie müssen sehr viel weniger Wasser aufwenden, um ihre Pflanzen mit Feuchtigkeit zu versorgen. Vor allem Gemüsepflanzen wie Gurken, Zucchini und Melonen profitieren stark von dieser Art der Bewässerung.

3. Trockentoleranz der Pflanze erhöhen

Manche Pflanzen kommen erstaunlich gut mit Trockenheit zurecht, wenn sie langsam daran gewöhnt werden. Tomaten, Paprika und Auberginen sind echte Sonnenanbeter und kommen auch mit Dürre erstaunlich gut zurecht, aber damit das funktioniert, müssen Sie einige Vorkehrungen treffen.

Setzen Sie die Pflanzen möglichst tief in den Boden, damit die Pflanze schon früh ein weit reichendes Wurzelwerk ausbildet. Gießen Sie nur, wenn es unbedingt möglich ist. Eine Olla kann hier unterstützen, da das Wasser direkt in tiefere Bodenschichten geleitet wird. Sie werden wahrscheinlich weniger ernten, dafür werden die Früchte umso aromatischer

4. Kalium düngen erhöht die Widerstandsfähigkeit

Kalium ist ein wichtiger Pflanzennährstoff, der vor allem für den Wasserhaushalt der Pflanze verantwortlich ist. Prüfen Sie vor Beginn mittels einer Bodenanalyse, ob ausreichend Kalium im Boden vorhanden ist und düngen Sie gegebenenfalls gezielt nach. In der Vegetationsperiode verschafft eine Blattdüngung mit Kalium Abhilfe und unterstützt die Trockentoleranz.

5. Vor Hitze und Sonne schützen

Wenn die Temperaturen steigen, die Sonne scheint und kein Wasser vorhanden ist, leiden die Pflanzen am meisten. Sorgen Sie vor allem zur Mittagszeit für etwas Schatten. Vor allem den Pflanzen im Gewächshaus verschafft eine Schattiernetz Abhilfe. Auf dem Beet sorgt vor allem eine geschickt durchdachte Mischkultur für Erleichterung. Die Pflanzen schützen sich gegenseitig vor Hitze und praller Sonne, indem Sie sich beschatten. So ertragen Sie heiße, sonnige Tage viel besser und benötigen nicht so viel Wasser.

6. Richtig gießen spart Wasser

Wenn Sie gießen, dann gießen Sie richtig. Das Wasser muss bis zu den Pflanzenwurzeln durchdringen. Räumen Sie dazu zunächst den Mulch beseitige und gieße 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter. Das hört sich sehr viel an, aber nur so erreichen Sie eine Durchfeuchtung der ersten 20 bis 30 cm Boden. Anschließend legen Sie die Mulchdecke wieder auf, bis in 5 bis 7 Tagen erneut gegossen werden muss.

7. Trockenheit tolerante Pflanzen auswählen

Vor allem der Ziergarten hat ein großes Potenzial, um Wasser einzusparen. Langfristig werden Sie mehr Freude an solchen Pflanzen haben, die mit den Bedingungen gut zurechtkommen, ohne dass Sie im Sommer ständig zur Gießkanne greifen müssen. Gerade beliebte Gartenblumen wie Hortensien oder Rhododendren bevorzugen viel Feuchtigkeit.

Präriepflanzen oder einheimische Stauden sind sehr viel besser an anhaltender Trockenheit angepasst und blühen selbst nach Wochen ohne Wasser weiter. Wenn Sie zu solchen Pflanzen greifen, benötigt Ihr Garten langfristig viel weniger Wasser.

8. Artenreicher Kräuterrasen bleibt auch bei Hitze und Dürre grün

Der saftige, grüne Rasen fällt der Dürre meist als Erstes zum Opfer. Die Wurzeln der Gräser reichen nur wenige Zentimeter tief, sodass sie auf regelmäßige Beregnung angewiesen sind, bleibt diese aus, vertrocknen die Pflanzen und statt saftig grün zeigt sich der Rasen in einem trostlosen braun.

Kräuter wie römische Kamille, Teppich-Thymian, Weißklee und Gänsefingerkraut trotzen der Hitze und lassen den ehemaligen Rasen weiterhin grün erscheinen. Je artenreicher der Rasen ist, desto besser kann er sich wieder regenerieren. Sie können bestimmte Kräuter selbst ansiedeln und eine Rasenmischung für trockene Standorte auswählen.

9. Boden verbessern

Der Boden dient als Speicher für das Regenwasser. Damit es möglichst lange den Pflanzen zur Verfügung steht, können Sie den Humusgehalt im Boden erhöhen. Der Humus wirkt wie ein Schwamm und speichert überflüssiges Wasser, um es in Trockenzeiten an die Pflanzen abzugeben.

10. Weg mit dem Hochbeet!

Hochbeete waren die letzten Jahre äußerst beliebt. Besonders rückenschonend sollte das Gärtnern mit diesen Beeten sein, allerdings nur solange wie nicht mit der Gießkanne bewässert werden muss. Hochbeete werden schnell warm und benötigen große Mengen Wasser! Zusätzlich werden sie mit viel unzersetztem organischen Material gefüllt, das ebenfalls Wasser benötigt. Wenn Sie Wasser im Garten sparen müssen, dann müssen Sie sich wahrscheinlich von Ihrem Hochbeet verabschieden. Oder Sie nutzen es im Frühjahr und Herbst zum Salatanbau, wenn ausreichend Wasser vorhanden ist.

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