Möhren – Sortenauswahl, Aussaat, Pflege und Ernte
Möhren-Sorten
Die ersten Kulturformen der Gartenmöhre stammen aus dem östlichen Mittelmeerraum. Dort wurden im 10. Jahrhundert „Ur-Möhren“ mit anthocyan-haltigen, gelben und violetten Wurzeln in Kultur genommen. Diese ersten Kulturmöhren kamen nach Südeuropa und kreuzten sich mit der dort heimischen Form der Wildmöhre. Im 14. Jahrhundert standen in Süd- und Mitteleuropa Möhren mit weißen, gelben und violetten Wurzeln in den Gärten. Die typischen, orangefarbene Möhren entstanden im 16. Jahrhundert in Westeuropa. Durch eine Mutation bilden sie keine Anthocyane, aber mehr Carotin als violette oder gelbe Möhren.
Möhrensorten unterscheiden sich in ihrer Form, Größe, Farbe, Reifedauer, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und in der Lagerbarkeit. Die Vegetationsdauer entscheidet über die Art der Verwendung. Als Frühmöhren werden Sorten bezeichnet, die eine Vegetationsdauer von 60 bis 90 Tagen haben. Sie sind zart und haben einen hohen Zuckergehalt. Sommer- und Dauermöhren sind nach 105 bis 130 Tagen reif. Sie sind größer und schwerer als Frühmöhren. Lagermöhren reifen 165 bis 195 Tage. Sie sind groß und schwer und enthalten deutlich mehr Trockensubstanz als Früh- oder Sommermöhren. Sie sind nicht so süß, halten aber besonders lange.
Nach ihrer Form und Reifedauer werden sie verschiedenen Möhrentypen zugeordnet, die nach alten Sorten benannt sind.
Pariser Markt
Die Möhren vom Typ „Pariser Markt“ sind kugelig rund und werden auch als Karotten bezeichnet. Die runden Sorten sind besonders früh und können schon 70 Tage nach der Aussaat geerntet werden. Weil sie nicht tief wurzeln, eignen sie sich auch für die Kultur in Balkonkästen. Für eine gute Entwicklung der Rüben ist ein Abstand zwischen den Pflanzen von ca. 5 cm nötig.
Amsterdamer Treib
„Amsterdamer Treib“ sind halblange, zylindrische, spitz zulaufende Möhren. Die namensgebende Sorte reift sehr früh innerhalb von 75 Tagen. Sorten von diesem Typ werden vor allem für frühe Aussaaten im Februar und März unter Folie und Vlies verwendet. Sie brauchen einen Pflanzenabstand von 3 bis 5 cm.
Nantaise
Nantaise-Möhren sind zylindrisch oder leicht konisch und haben eine stumpfe Spitze. Sie reifen früh bis mittelfrüh und sind nach etwa 100 bis 130 Tagen erntereif. Die am weitesten verbreitete Sorte ist „Narbonne“. Sie hat eine Reifezeit von etwa 130 Tagen. Auch die violette Urmöhre „Purple Haze“ ist ein Nantaise-Typ. Für eine gute Entwicklung brauchen die Pflanzen einen Abstand in der Reihe von 4 bis 5 cm.
Imperator
Möhren vom Typ Imperator sind 20 bis 30 cm lang, 2,5 bis 3,5 cm dick, schmal konisch und spitz zulaufend. Ihre Reifezeit beträgt etwa 120 Tage. Sie werden als Snack-Möhren und für die Produktion von Möhrenscheiben angebaut. Durch ihre Form lassen sie sich besonders gut in gleichgroße Scheiben und feine Stifte schneiden. Imperator-Möhren benötigen einen besonders tiefgründig gelockerten Boden. In der Reihe reicht ein Abstand von 4 bis 5 cm aus.
Chantenay
Chantenay-Möhren haben eine kurze, breite, konische Rübe. Die Sorte „Chantenay“ ist etwa 12 bis 16 cm lang und oben 6 bis 8 cm dick. Möhren von diesem Typ eignen sich besonders gut für schwerere Böden. Die Entwicklungszeit von 130 bis 140 Tagen macht sie zu spätreifenden Sorten. Sie brauchen einen Abstand von 8 cm in der Reihe.
Lange Rote Stumpfe / Berlikumer
„Lange Rote Stumpfe“ oder „Berlikumer“ ist die Bezeichnung für große, dicke Möhren. Die namensgebenden Sorten sind etwa 24 cm lang und 4 bis 4,5 cm dick. Ihre Rüben sind zylindrisch bis leicht konisch. Sie reifen 140 bis 160 Tage nach der Aussaat. Bekannteste Sorte des Typs ist die „Lange rote stumpfe ohne Herz“, die bis in die Mitte gut durchgefärbt ist. Ein Abstand von 5 bis 6 cm in der Reihe ist ideal.
Flakkeer / Rote Riesen
Möhren vom Typ „Flakkeer“ oder „Rote Riesen“ sind große, spitz zulaufende Lagermöhren, die sich gut für die Zubereitung von Saft und Babynahrung eignen. Sie sind 25 - 35 cm lang und 3,5 bis 6 cm im Durchmesser. Ihre Reifedauer liegt zwischen 145 und 160 Tagen. Da die Möhren sehr dick sind brauchen sie in der Reihe einen Abstand von 6 bis 10 cm.
Aussaat von Frühmöhren, Sommermöhren und Lagermöhren
Möhrensamen werden immer direkt ins Beet gesät. Streuen Sie das Saatgut dünn in 1 bis 1,5 cm tiefe Rillen mit 20 bis 30 cm Reihenabstand, bedecken Sie es mit Erde und drücken Sie es etwas an. Während der gesamten Keimdauer von 2 bis 3 Wochen muss der Boden gut feucht gehalten werden. Eine Markiersaat mit Radieschen erleichtert das Auffinden der Reihen bis die ersten Möhrensämlinge auflaufen. Radieschen keimen sehr schnell und zeigen darum schon früh den Verlauf der Saatreihe an. Dadurch ist es einfacher gezielt im Beet zu hacken und zu wässern. Die Radieschen sind erntereif, bevor die Möhren den Platz benötigen.
Bei großen Möhren, die einen Durchmesser von 6 bis 8 cm erreichen, muss der Abstand in der Reihe mindestens 8 cm betragen. Bei schlankeren Sorten können die Möhren entsprechend dichter stehen. Nach dem Auflaufen müssen Sämlinge darum bei Bedarf verzogen werden. Dazu ziehen Sie alle Jungpflanzen aus der Reihe heraus, die zu dicht stehen. Weil die entfernten Möhren-Sämlinge nicht neu eingepflanzt werden können, gehen dabei viele Jungpflanzen verloren. Aus dem Grund ist essinnvoll, bereits bei der Aussaat den optimalen Abstand möglichst einzuhalten. Auf Saatbändern sind die Möhrensamen bereits im richtigen Abstand, so dass nicht verzogen werden muss.
Frühmöhren können ab Februar ausgesät werden, wenn Sie sie im Freiland mit Vlies und Folie vor Frösten schützen oder sie in einem frostfreien Gewächshaus aussäen. Dann können Sie bereits ab Mai die ersten eigenen Möhren ernten. Frühmöhren bilden in der Regel wenig Laub und brauchen darum nur einen Abstand von 20 cm zwischen den Reihen.
Ab April können die ersten frühen bis mittelfrühen Sommermöhren ohne Schutz im Gemüsebeet ausgesät werden. Sie werden größer und brauchen einen Reihenabstand von 30 cm. Ab Ende Juli oder Anfang August sind die ersten erntereif. Wenn Sie immer wieder alle zwei bis drei Wochen eine neue Reihe aussäen, können Sie bis in den September ständig frisch ernten.
Mittelspät reifende Möhren eignen sich gut für die Lagerung bis zum Winter, wenn sie gut ausgereift sind. Für sie ist der richtige Aussaatzeitpunkt Ende April bis Anfang Mai. Im Mai ausgesäte, späte Nantaise-Möhren werden im September und Oktober erntereif und können in Sand eingeschlagen bis zum Frühjahr gelagert werden.
Echte Lagermöhren brauchen längere Kulturzeiten. Diese müssen Sie bereits im März aussäen, damit sie bis zum Herbst gut ausreifen. Sie können ausgegraben und eingelagert werden, wenn die Blattspitzen sich im Oktober rötlich bis gelblich verfärben und die Wurzel an der Spitze gut abgestumpft ist.
Ansprüche an Boden und Klima
Möhren benötigen einen sonnigen, luftigen Platz, an dem das Laub gut abtrocknen kann. Zwar keimen Möhren bereits bei Bodentemperaturen von 5 °C, aber an warmen, sonnigen Standorten bilden sie mehr Carotin und Zucker. Lange Blattnässedauern erhöhen das Risiko von Blattkrankheiten. Wind hilft, die Blätter nach einem Regenguss oder nach dem Wässern schneller trocknen zu lassen.
Der Boden muss tiefgründig gelockert und frei von Steinen oder Verdichtungen sein. Treffen die Möhren beim Wachsen auf ein Hindernis, werden sie krumm oder verzweigen sich. Das erschwert das Putzen bei der Zubereitung, weil sich in den Winkeln und Spalten Sand festsetzt.
Sandböden und leichte, humose Gartenböden sind ideal. Für schwere Böden eignen sich nur Sorten mit kurzen Rüben. Staunässe muss unbedingt vermieden werden.
Probleme vermeiden
Möhren sollten erst nach 4 Jahren wieder auf einem Beet ausgesät werden, um Nachbauprobleme durch Nematoden, Schadinsekten und Bodenpilze zu vermeiden. In der Kulturfolge sind dabei auch andere Doldenblütler wie Sellerie, Pastinaken, Dill, Fenchel und Kerbel zu berücksichtigen.
Bei wiederholtem Anbau von verwandten Arten auf einem Beet können sich Schädlinge leicht so stark vermehren, dass es zu Nachbauproblemen kommt. Bei Möhren sind vor allem Nematoden problematisch. Sie beschädigen die Wurzeln und es kommt zur Bildung von Gallen, vielen Haarwurzeln (Bärtigkeit) oder Seitenwurzeln (Beinigkeit).
Eine gleichmäßige Bodenfeuchte und eine rechtzeitige Ernte verhindern, dass die Möhren holzig werden und platzen. Bei Stress durch Wassermangel können Möhren auch bitter werden. Vergessen Sie darum an heißen Sommertagen das Wässern nicht.
Achten Sie auf eine ausgewogenen Nährstoffversorgung. Eine gute Versorgung mit Kalium macht die Möhren besonders süß. Eine Überdüngung mit Phosphor kann sie dagegen bitter werden lassen.
Zum Schutz vor Möhrenfliegen, deren Larven die Möhren zerfressen, kann ein Kulturschutznetz über die Reihen gezogen werden. Zwiebeln als Mischkulturpartner tragen dazu bei, die Fliegen fernzuhalten.
Möhrensamen sind der Ausgangspunkt für den Anbau dieses beliebten Wurzelgemüses. Sie sind in verschiedenen Sorten erhältlich, die sich in Form, Farbe und Geschmack unterscheiden. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Möhrensamen, von der Auswahl der richtigen Sorte bis hin zur Aussaat und Pflege.
Auswahl der Möhrensamen
Die Auswahl der richtigen Möhrensamen ist entscheidend für den Erfolg Ihres Anbaus. Es gibt zahlreiche Sorten, die sich in Geschmack, Farbe und Form unterscheiden. Einige Sorten sind besonders süß, während andere einen kräftigeren Geschmack haben.
Sorten von Möhrensamen
Es gibt verschiedene Sorten von Möhrensamen, die sich in ihrer Eignung für bestimmte Klimazonen und Böden unterscheiden. Einige der beliebtesten Sorten sind:
- Nantaise: Eine französische Sorte mit süßem, mildem Geschmack.
- Imperator: Bekannt für ihre Länge und ihren süßen Geschmack.
- Chantenay: Eine kurze, kegelförmige Sorte, ideal für schwerere Böden.
Aussaat von Möhrensamen
Die Aussaat von Möhrensamen kann direkt im Freiland oder in Saatschalen erfolgen. Für eine erfolgreiche Aussaat ist es wichtig, den Boden gut vorzubereiten. Er sollte locker und gut durchlässig sein.
Zeitpunkt der Aussaat
Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Möhrensamen ist im Frühjahr, sobald der Boden frostfrei ist. In milderem Klima kann auch im Herbst gesät werden.
Pflege der Möhrenpflanzen
Möhren benötigen regelmäßige Pflege, um gut zu gedeihen. Dazu gehört das regelmäßige Gießen, vor allem in trockenen Perioden, sowie das Ausdünnen der Pflanzen, um genügend Platz für die Entwicklung der Wurzeln zu schaffen.
Düngung
Möhren benötigen nur wenig Dünger. Ein zu hoher Stickstoffgehalt im Boden kann zu verzweigten und unansehnlichen Möhren führen. Ein ausgewogener Dünger ist daher am besten geeignet.
Ernte und Lagerung
Die Ernte der Möhren erfolgt, sobald sie die gewünschte Größe erreicht haben. Sie können im Boden bleiben, bis sie benötigt werden, oder geerntet und gelagert werden. Für die Lagerung eignen sich kühle, dunkle Orte.
Möhrensamen sind die Grundlage für den Anbau dieses vielseitigen Gemüses. Mit der richtigen Sortenauswahl, sorgfältiger Aussaat und Pflege können Sie eine reiche Ernte genießen.
Möhrensamen sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Möhrenernte. Diese kleinen Samen sind in einer Vielzahl von Sorten erhältlich, die sich in Geschmack, Farbe und Form unterscheiden. Ob Sie nun einen knackigen Snack für zwischendurch oder eine schmackhafte Zutat für Ihre Küche suchen, mit den richtigen Möhrensamen sind Sie auf dem besten Weg zu einer ertragreichen Ernte. Qualität zählt: Achten Sie beim Kauf von Möhrensamen auf hohe Qualität. Hochwertige Samen garantieren eine bessere Keimrate und gesündere Pflanzen. Sortenvielfalt: Von der klassischen orangefarbenen Möhre bis hin zu exotischen Sorten wie der lila Möhre, die Auswahl ist groß. Aussaat: Die Aussaat erfolgt am besten im Frühjahr, sobald der Boden frostfrei ist. Ein gut vorbereitetes Beet und regelmäßige Pflege sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Ernte. Ernte und Lagerung: Möhren können geerntet werden, sobald sie die gewünschte Größe erreicht haben. Sie lassen sich gut lagern und bieten daher eine langanhaltende Versorgung.