Anisgewürz: Vergleich der Sorten und Verwendungsmöglichkeiten

Anis: Ein vielseitiges Gewürz mit langer Tradition

Es ist faszinierend, wie Anis seit Jahrhunderten Küche und Medizin mit seinem unverwechselbaren Aroma bereichert.

Anisgewürz im Überblick

  • Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend
  • Vielseitig in Küche und Heilkunde eingesetzt
  • Mit Sternanis, Fenchel und Kümmel verwandt
  • Gedeiht in warmem Klima und lockerem Boden

Die Bedeutung von Anis in Kulinarik und Medizin

Seit Jahrtausenden spielt Anis eine wichtige Rolle in der menschlichen Kultur. Die alten Ägypter schätzten das Gewürz vermutlich für seine verdauungsfördernden Eigenschaften. In der Küche verleiht Anis Gebäck, Likören und Tees eine charakteristische Note. Medizinisch wird er bei Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen eingesetzt, obwohl weitere Forschung nötig ist, um seine volle Wirksamkeit zu bestätigen.

Ich erinnere mich noch lebhaft an den Duft von frisch gebackenem Anisbrot in der Backstube meiner Großmutter. Das süßlich-würzige Aroma zog durchs ganze Haus und kündigte die köstlichen Leckereien an. Es war, als ob die ganze Küche von diesem einzigartigen Gewürz durchdrungen war.

Anisarten und verwandte Gewürze im Überblick

Es lohnt sich, die verschiedenen Anisarten genauer zu betrachten:

Echter Anis (Pimpinella anisum)

Der echte Anis, eine einjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler, produziert kleine graubraune Früchte. Diese enthalten das typische ätherische Öl Anethol, welches für den charakteristischen Geschmack verantwortlich ist.

Sternanis (Illicium verum)

Interessanterweise ist Sternanis botanisch nicht mit echtem Anis verwandt. Die sternförmigen Früchte stammen von einem immergrünen Baum aus der Familie der Sternanisgewächse. Trotz des ähnlichen Namens und Aromas handelt es sich um eine völlig andere Pflanze.

Verwandte Doldenblütler

Fenchel, Kümmel und Dill gehören wie der echte Anis zu den Doldenblütlern. Sie teilen einige Aromastoffe, haben aber jeweils ein eigenes charakteristisches Geschmacksprofil. Es ist faszinierend, wie die Natur solch unterschiedliche Aromen in verwandten Pflanzen hervorbringt.

Botanische Einordnung und Beschreibung

Anis (Pimpinella anisum)

Herkunft und Geschichte

Anis stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und Vorderasien. In der Antike war er als Gewürz- und Heilpflanze bekannt. Die Römer verbreiteten den Anbau in ganz Europa, was zur weiten Verbreitung dieses aromatischen Gewürzes beitrug.

Botanische Merkmale

Die einjährige Krautpflanze erreicht eine Höhe von 30-60 cm. Sie zeichnet sich durch gefiederte Grundblätter und weiße Doldenblüten aus. Die etwa 3-5 mm langen, eiförmigen Früchte enthalten die aromareichen Samen, die das Herzstück dieses Gewürzes bilden.

Sternanis (Illicium verum)

Herkunft und Geschichte

Sternanis hat seinen Ursprung in Südchina und Vietnam. Europäer lernten ihn erst im 17. Jahrhundert durch Seefahrer kennen. Lange Zeit galt er als kostbares Importgewürz, was seinen exotischen Reiz noch verstärkte.

Botanische Merkmale

Der immergrüne Baum kann beeindruckende 15 m Höhe erreichen. Seine sternförmigen Früchte, die dem Gewürz seinen Namen geben, bestehen aus 8-12 holzigen Teilfrüchten. Jede dieser Teilfrüchte enthält einen einzelnen Samen, der das charakteristische Aroma trägt.

Verwandte Doldenblütler: Fenchel, Kümmel, Dill

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Diese Gewürze teilen die typische Doldenblüte und ähnliche ätherische Öle. Fenchel überrascht mit süßlichen, anisartigen Noten. Kümmel dagegen entfaltet ein würzigeres Aroma, während Dill mit seiner Frische besticht. Alle finden sowohl in der Küche als auch in der Naturheilkunde Verwendung, wobei die wissenschaftliche Forschung zu ihren medizinischen Wirkungen noch nicht abgeschlossen ist.

Anbau und Kultivierung von Anis

Klimatische Anforderungen

Anis bevorzugt ein warmes, sonniges Klima. In Mitteleuropa gedeiht er am besten in geschützten, südexponierten Lagen. Frost verträgt die Pflanze nicht, was bei der Standortwahl berücksichtigt werden sollte.

Bodenbeschaffenheit und Standortwahl

Für ein optimales Wachstum sollte der Boden locker, humos und gut durchlässig sein. Staunässe schadet den Wurzeln und kann zum Absterben der Pflanze führen. Ein leicht kalkhaltiger Boden fördert die Aromabildung und verstärkt den charakteristischen Geschmack.

Aussaat und Pflege

Zeitpunkt und Methode der Aussaat

Die Aussaat erfolgt direkt ins Freiland ab Mitte April, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Die Samen werden flach in Reihen mit 30 cm Abstand gesät. Es empfiehlt sich, den Boden vorher gut vorzubereiten, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Pflege während der Wachstumsphase

Regelmäßiges Hacken und Jäten ist wichtig, da Anis empfindlich auf Unkrautkonkurrenz reagiert. Bei Trockenheit sollte moderat gewässert werden, um die Pflanzen nicht zu überfordern. Eine Düngung ist meist nicht nötig, kann aber bei nährstoffarmen Böden sinnvoll sein. Es lohnt sich, die Pflanzen genau zu beobachten und auf ihre Bedürfnisse zu reagieren.

In meinem eigenen Garten habe ich eine interessante Entdeckung gemacht: Anis scheint besonders gut neben Koriander zu gedeihen. Die beiden Kräuter ergänzen sich offenbar gegenseitig und bilden eine harmonische Gemeinschaft im Beet. Es ist faszinierend zu beobachten, wie Pflanzen miteinander interagieren und sich gegenseitig in ihrem Wachstum unterstützen können.

Ernte und Verarbeitung von Anis

Die Ernte von Anis ist ein entscheidender Schritt für die Qualität des Endprodukts. Sie findet typischerweise im Spätsommer oder frühen Herbst statt, wenn die Dolden grau-grün und die Samen bräunlich werden. Regelmäßige Kontrollen sind ratsam, um den optimalen Erntezeitpunkt nicht zu verpassen.

Erntezeitpunkt und -methoden

Der ideale Zeitpunkt ist gekommen, wenn die ersten Samen in den Dolden leise rascheln, etwa 120 Tage nach der Aussaat. Es empfiehlt sich, die Ernte an einem trockenen Tag durchzuführen.

Zwei bewährte Erntemethoden sind:

  • Ganze Pflanzen abschneiden und kopfüber zum Trocknen aufhängen
  • Selektive Ernte reifer Dolden für eine verlängerte Ernteperiode

Trocknung der Anissamen

Eine sorgfältige Trocknung bewahrt die wertvollen ätherischen Öle und das Aroma. Möglichkeiten sind:

  • Natürliche Trocknung an einem luftigen, schattigen Ort (1-2 Wochen)
  • Schonende Trocknung im Dörrgerät oder Backofen bei maximal 35°C (einige Stunden)

Die Samen sind ausreichend getrocknet, wenn sie in der Dolde deutlich rascheln. Anschließend werden sie behutsam gelöst und von Pflanzenmaterial getrennt.

Lagerung und Haltbarkeit

Bei korrekter Lagerung behalten Anissamen ihr charakteristisches Aroma für 3-4 Jahre. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Verwendung luftdichter Behälter
  • Kühle und dunkle Lagerung (10-15°C)
  • Schutz vor Feuchtigkeit und direktem Sonnenlicht

Es ist ratsam, die Samen regelmäßig auf Schädlinge oder Schimmelbildung zu überprüfen und betroffene Samen umgehend zu entfernen.

Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen

Anis erfreut sich nicht nur wegen seines Geschmacks großer Beliebtheit, sondern auch aufgrund seiner vielfältigen Inhaltsstoffe und gesundheitlichen Wirkungen.

Ätherische Öle in Anis

Die ätherischen Öle, die 2-6% des Anissamens ausmachen, sind für den charakteristischen Geschmack und Geruch verantwortlich und haben verschiedene gesundheitliche Wirkungen.

Anethol als Hauptbestandteil

Anethol macht bis zu 90% des ätherischen Öls aus und verleiht den süßlichen, lakritzartigen Geschmack. Es weist folgende interessante Eigenschaften auf:

  • Antimikrobielle Wirkung
  • Entzündungshemmende Eigenschaften
  • Krampflösende Wirkung auf die glatte Muskulatur

Weitere wichtige Komponenten

Neben Anethol enthält das ätherische Öl weitere bemerkenswerte Substanzen:

  • Estragol: Leicht betäubende Wirkung
  • Anisaldehyd: Trägt zum komplexen Aroma bei
  • Limonen: Wirkt antibakteriell
  • Linalool: Hat beruhigende Eigenschaften

Vergleich der Inhaltsstoffe mit verwandten Gewürzen

Interessanterweise unterscheiden sich Anis und Sternanis trotz ihres ähnlichen Geschmacks in ihrer Zusammensetzung:

  • Sternanis enthält zusätzlich Shikimisäure, die als Ausgangsstoff für antivirale Medikamente dient
  • Fenchel weist einen geringeren Anethol-Gehalt auf als Anis
  • Kümmel hat Carvon als Hauptbestandteil, was ihm ein anderes Geschmacksprofil verleiht

Diese Unterschiede erklären die variierenden Geschmacksnuancen und Anwendungsbereiche der verwandten Gewürze.

Gesundheitliche Wirkungen und traditionelle Anwendungen

Anis wird seit Langem in der Volksmedizin geschätzt. Neuere Forschungen bestätigen viele der traditionellen Anwendungen, was ich persönlich sehr faszinierend finde.

Verdauungsfördernd und blähungswidrig

Anis hat eine positive Wirkung auf die Verdauung:

  • Fördert die Produktion von Verdauungssäften
  • Wirkt krampflösend auf die Magen-Darm-Muskulatur
  • Reduziert Blähungen und Völlegefühl

Daher findet man Anis häufig in Verdauungslikören oder er wird als Tee nach schweren Mahlzeiten genossen.

Atemwegserkrankungen und Hustenmittel

Anis zeigt auch positive Wirkungen auf die Atemwege:

  • Wirkt schleimlösend bei Erkältungen
  • Lindert Hustenreiz durch seine krampflösende Wirkung
  • Kann bei Asthma unterstützend wirken

Als Tee oder Inhalation wird Anis oft bei Erkältungskrankheiten eingesetzt, was ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann.

Weitere medizinische Anwendungen

Weitere vielversprechende Anwendungsgebiete für Anis sind:

  • Unterstützung der Milchbildung bei stillenden Müttern
  • Mögliche antimikrobielle Wirkung gegen bestimmte Bakterien und Pilze
  • Potenzielle entzündungshemmende Eigenschaften

Es ist wichtig zu betonen, dass trotz dieser vielversprechenden Forschungsergebnisse Anis kein Ersatz für ärztlich verordnete Medikamente ist. Bei gesundheitlichen Problemen sollte immer ein Arzt konsultiert werden. Die Wissenschaft erforscht weiterhin die vielfältigen Wirkungen dieses faszinierenden Gewürzes, und es bleibt spannend zu sehen, welche neuen Erkenntnisse die Zukunft bringen wird.

Kulinarische Verwendung von Anis: Von der Küche bis zum Glas

Anis hat sich in der internationalen Küche einen festen Platz erobert. Seine unverwechselbare Geschmacksnote findet sich in zahlreichen traditionellen Gerichten und modernen Kreationen wieder.

Anis in der internationalen Küche

In der Küche wird Anis sowohl ganz als auch gemahlen verwendet. Besonders beliebt ist das Gewürz in Backwaren. In Deutschland gehören Anisplätzchen zur Weihnachtszeit einfach dazu. In Italien verfeinert Anis die beliebten Biscotti, während in Spanien und Mexiko das süße Brot zum Tag der Toten, Pan de Muerto, sein charakteristisches Aroma durch Anis erhält.

Doch Anis hat auch in herzhaften Gerichten seinen Platz gefunden. In der indischen Küche ist er Bestandteil vieler Curry-Mischungen. Im Nahen Osten verleiht er Fleischgerichten, insbesondere Lamm, eine besondere Note. In Frankreich aromatisiert man mit Anis gerne Fischgerichte.

Moderne kulinarische Trends mit Anis

In der modernen Küche erlebt Anis eine Renaissance. Köche experimentieren mit dem Gewürz in überraschenden Kombinationen. Man findet Anis heute in Desserts wie Schokoladenmousse oder Eiscreme, aber auch in Salaten oder als Gewürz für gegrilltes Gemüse. Besonders spannend finde ich den Einsatz von Anis in der molekularen Küche, wo sein ätherisches Öl für aromatische Schäume oder Gele genutzt wird.

Anis in Getränken: Von Likören bis zum Tee

Eine besondere Rolle spielt Anis in der Welt der Getränke. Viele traditionelle Spirituosen verdanken ihm ihr unverwechselbares Aroma.

Liköre und Spirituosen

Der griechische Ouzo ist wohl der bekannteste anishaltige Schnaps. Aber auch der türkische Raki, der französische Pastis und der italienische Sambuca basieren auf dem Aroma von Anis oder seinem nahen Verwandten, dem Sternanis. Diese Getränke haben eine faszinierende Gemeinsamkeit: Bei Zugabe von Wasser werden sie milchig trüb - ein Effekt, der als Louche-Effekt bekannt ist.

Tees und alkoholfreie Getränke

Auch in der Welt der alkoholfreien Getränke ist Anis präsent. Anistee wird nicht nur wegen seines Geschmacks geschätzt, sondern auch aufgrund seiner verdauungsfördernden und beruhigenden Wirkung. In der arabischen Welt ist ein Aufguss aus Anis, Fenchel und Kümmel als Yansoon bekannt und wird gerne nach dem Essen getrunken.

In letzter Zeit beobachte ich einen interessanten Trend: Anis findet seinen Weg in erfrischende Sommergetränke. Limonaden mit einem Hauch von Anis erleben gerade einen Aufschwung, ebenso wie Cocktails, die Anisschnäpse als Basis verwenden.

Geschmacksprofile im Vergleich: Anis, Sternanis und verwandte Gewürze

Obwohl Anis, Sternanis und verwandte Gewürze wie Fenchel ähnliche Aromen aufweisen, gibt es doch feine Unterschiede in ihren Geschmacksprofilen.

Anis hat ein intensives, süßliches Aroma mit einer leichten Schärfe. Sein Geschmack wird oft als 'lakritzartig' beschrieben, ist aber feiner und weniger aufdringlich als echter Lakritz.

Sternanis, obwohl botanisch nicht mit Anis verwandt, hat ein sehr ähnliches Aroma. Es ist jedoch intensiver und hat zusätzlich eine leicht holzige Note. In der chinesischen Küche ist Sternanis ein wichtiger Bestandteil der Fünf-Gewürze-Mischung.

Fenchel, ein naher Verwandter des Anis, hat ein milderes, leicht süßliches Aroma mit einer frischen, leicht pfeffrigen Note. Er wird oft als weniger aufdringlich als Anis empfunden und eignet sich daher gut für subtilere Aromatisierungen.

Wirtschaftliche Bedeutung von Anis

Die wirtschaftliche Bedeutung von Anis geht weit über seine Verwendung in der Küche hinaus. Von der Landwirtschaft bis zur Industrie spielt dieses vielseitige Gewürz eine wichtige Rolle.

Anbauregionen und Produktionsmengen

Anis wird weltweit in verschiedenen Regionen angebaut. Zu den Hauptproduzenten gehören Länder wie Indien, Syrien, Türkei, Spanien und Ägypten. In Deutschland wird Anis vor allem in Thüringen und Sachsen-Anhalt kultiviert, wobei die Anbauflächen in den letzten Jahren zugenommen haben.

Die globale Jahresproduktion von Anis liegt bei etwa 180.000 bis 200.000 Tonnen. Indien ist dabei der größte Produzent mit einer jährlichen Ernte von rund 50.000 Tonnen. In Europa ist Spanien der bedeutendste Anbauer mit einer Produktion von etwa 6.000 bis 8.000 Tonnen pro Jahr.

Handel und Export von Anisprodukten

Der internationale Handel mit Anis und Anisprodukten ist beträchtlich. Neben den Samen selbst werden auch ätherische Öle und verarbeitete Produkte wie Liköre exportiert. Indien ist nicht nur der größte Produzent, sondern auch der größte Exporteur von Anissamen. In Europa sind Spanien und Bulgarien wichtige Exporteure.

Deutschland importiert jährlich etwa 1.000 bis 1.500 Tonnen Anissamen, hauptsächlich für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Der Wert des globalen Anismarktes wird auf über 300 Millionen Euro geschätzt, mit einer steigenden Tendenz aufgrund der wachsenden Nachfrage nach natürlichen Aromen und Gewürzen.

Verwendung in der Industrie

Die industrielle Nutzung von Anis erstreckt sich über verschiedene Branchen:

  • Lebensmittelindustrie: Hier wird Anis nicht nur als Gewürz, sondern auch als natürlicher Aromastoff in verschiedenen Produkten wie Süßwaren, Backwaren und Getränken eingesetzt.
  • Kosmetikindustrie: Das ätherische Öl des Anis findet Verwendung in Parfüms, Seifen und anderen Körperpflegeprodukten. Sein frischer, süßlicher Duft ist besonders in Zahnpasten und Mundwässern beliebt.
  • Pharmazeutische Industrie: Anis wird aufgrund seiner verdauungsfördernden und krampflösenden Eigenschaften in verschiedenen Arzneimitteln verwendet. Besonders in Hustensäften und Präparaten gegen Blähungen ist Anis ein häufiger Bestandteil.
  • Tabakindustrie: In geringen Mengen wird Anis auch zur Aromatisierung von Tabakprodukten eingesetzt.

Die vielseitige Verwendbarkeit von Anis macht ihn zu einem wirtschaftlich interessanten Rohstoff. Die steigende Nachfrage nach natürlichen Inhaltsstoffen in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie lässt eine weitere Zunahme der wirtschaftlichen Bedeutung von Anis erwarten.

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch, Anis anzubauen. Es war eine echte Herausforderung, aber die Mühe hat sich gelohnt. Der Duft der frischen Anissamen ist einfach unvergleichlich! Seitdem verwende ich sie mit Vorliebe in meiner Küche, besonders für selbstgemachte Kekse zur Weihnachtszeit. Es ist erstaunlich, wie ein einziges Gewürz so viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten haben kann.

Kulturelle Bedeutung und Geschichte des Anis

Die Geschichte des Anis reicht weit zurück und ist eng mit verschiedenen Kulturen verwoben. Die alten Ägypter schätzten ihn als Heilmittel, während die Römer ihn sowohl als Gewürz als auch zur Verdauungsförderung nutzten. Im Mittelalter entwickelte sich Anis in Europa zu einem begehrten Handelsgut.

Anis in Traditionen und Bräuchen

In mediterranen Ländern spielt Anis bis heute eine wichtige Rolle in Küche und Kultur. In Griechenland verleiht er dem Ouzo seinen charakteristischen Geschmack, in der Türkei ist er untrennbar mit Raki verbunden. Die arabische Welt verwendet Anis gerne in Gebäck und würzt damit Fleischgerichte.

Historische Verwendung in Medizin und Küche

Schon Hippokrates empfahl Anis bei Atembeschwerden. Im Mittelalter erlangte er als Gewürz große Bedeutung. Hildegard von Bingen hob seine verdauungsfördernde Wirkung hervor. In der Volksmedizin fand Anis Verwendung bei Blähungen, Husten und zur Förderung der Milchbildung.

Symbolik und Folklore

Interessanterweise wurde Anis in manchen Kulturen als Schutz vor bösen Geistern angesehen. Im alten Rom galt er sogar als Aphrodisiakum. In der christlichen Tradition war es üblich, zu Feiertagen Anisgebäck zuzubereiten. Noch heute gibt es in einigen Regionen spezielle Anisbrote oder -kuchen, die zu Weihnachten oder Ostern gebacken werden.

Unterscheidungsmerkmale von Anis und verwandten Gewürzen

Obwohl Anis, Sternanis und ähnliche Gewürze aufgrund ihrer Namensähnlichkeit oft verwechselt werden, unterscheiden sie sich deutlich voneinander. Eine genaue Unterscheidung ist für die richtige Anwendung in der Küche und Heilkunde von Bedeutung.

Visuelle Unterschiede

Der echte Anis (Pimpinella anisum) zeichnet sich durch kleine, längliche, graubraune Samen aus. Sternanis (Illicium verum) hingegen besteht aus sternförmigen, holzigen Fruchtblättern, die jeweils einen Samen enthalten. Fenchel wiederum hat größere, längliche, grünliche Samen, während Kümmel durch kleinere, sichelförmige, dunkelbraune Samen charakterisiert ist.

Geruchs- und Geschmacksunterschiede

Anis besticht durch seinen süßlichen, lakritzartigen Geruch und Geschmack. Sternanis ähnelt zwar dem Anis, ist jedoch intensiver und weist eine leicht holzige Note auf. Fenchel schmeckt milder und leicht süßlich mit einer dezenten Aniskomponente. Kümmel hingegen überrascht mit einem erdigen, würzigen Aroma ohne jegliche Süße.

Tipps zur sicheren Identifikation

Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte man beim Kauf auf die botanischen Namen achten. Ein Vergleich der äußeren Merkmale kann ebenfalls hilfreich sein. Durch Zerreiben zwischen den Fingern lässt sich das charakteristische Aroma freisetzen. Im eigenen Garten sind die Pflanzen anhand ihrer Blätter und Blüten gut zu unterscheiden.

Anis und seine Verwandten - ein vielseitiges Gewürz mit Zukunft

Die genaue Unterscheidung von Anis und verwandten Gewürzen ist nicht nur für Hobbygärtner und Köche von Interesse. Auch in der Forschung gewinnt das Thema zunehmend an Bedeutung. Wissenschaftler untersuchen intensiv die gesundheitlichen Wirkungen der ätherischen Öle. Es ist durchaus möglich, dass sich daraus neue Anwendungen in der Naturheilkunde oder Aromatherapie ergeben.

Für den Garten bleibt Anis eine dankbare Pflanze. Er stellt keine hohen Ansprüche und belohnt mit aromatischen Samen. Der Anbau verschiedener Sorten ermöglicht spannende Geschmacksvergleiche. Vielleicht entdecken Sie ja Ihre persönliche Lieblingsvariante für Tee, Gebäck oder als Gewürz. Anis und seine Verwandten bieten noch viel Raum zum Experimentieren - sowohl in der Küche als auch im Garten.

In meinem eigenen Garten habe ich festgestellt, dass Anis besonders gut neben Koriander gedeiht. Die beiden Kräuter scheinen sich gegenseitig zu ergänzen und bilden eine harmonische Gemeinschaft im Beet. Es ist faszinierend zu beobachten, wie Pflanzen miteinander interagieren und sich in ihrem Wachstum unterstützen können.

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