Biologischer Anbau von Hülsenfrüchten: Tipps für eine erfolgreiche Ernte ohne Chemie

Hülsenfrüchte im Ökolandbau: Natürliche Kraftpakete für Garten und Küche

Hülsenfrüchte sind vielseitige Pflanzen im Garten und auf dem Teller. Doch was steckt eigentlich hinter diesen vielfältigen Gewächsen?

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Hülsenfrüchte sind Eiweißlieferanten und Bodenverbesserer
  • Biologischer Anbau fördert Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt
  • Von Bohnen bis Linsen: Vielfalt für jeden Geschmack
  • Standortwahl und Bodenvorbereitung sind wichtig für den Erfolg

Was sind Hülsenfrüchte und warum sind sie so wertvoll?

Hülsenfrüchte, auch Leguminosen genannt, sind Pflanzen, deren Samen in Hülsen heranreifen. Zu dieser Familie gehören bekannte Arten wie Bohnen, Erbsen, Linsen und Lupinen. Aber was macht sie so besonders?

Erstens sind Hülsenfrüchte echte Proteinbomben. Mit einem Eiweißgehalt von bis zu 40% sind sie eine hervorragende pflanzliche Proteinquelle. Das macht sie besonders für Vegetarier und Veganer interessant, aber auch für alle, die ihren Fleischkonsum reduzieren möchten.

Zweitens sind Hülsenfrüchte wahre Bodenverbesserer. In Symbiose mit Knöllchenbakterien können sie Luftstickstoff binden und im Boden anreichern. Das ist nicht nur gut für die Pflanze selbst, sondern auch für nachfolgende Kulturen.

Warum biologischer Anbau bei Hülsenfrüchten Sinn macht

Der biologische Anbau von Hülsenfrüchten hat viele Vorteile. Hier ein paar gute Gründe, warum man auf Chemie verzichten sollte:

  • Förderung der Bodenfruchtbarkeit: Durch den Verzicht auf chemische Dünger und Pestizide bleibt das Bodenleben intakt.
  • Erhalt der Artenvielfalt: Nützlinge und Bestäuber finden im Ökolandbau einen geeigneten Lebensraum.
  • Geschmack und Qualität: Viele Gärtner schwören auf den intensiveren Geschmack bio-angebauter Hülsenfrüchte.
  • Umweltschutz: Kein Eintrag von Chemikalien in Grundwasser und Ökosysteme.

Von Bohnen bis Lupinen: Ein Überblick über gängige Hülsenfrüchte

Die Welt der Hülsenfrüchte ist vielfältig. Hier ein kleiner Einblick in die gängigsten Arten:

Bohnen

Von Buschbohnen bis Stangenbohnen gibt es zahlreiche Varianten. Besonders beliebt sind grüne Bohnen, aber auch Feuerbohnen mit ihren leuchtend roten Blüten haben ihren Reiz.

Erbsen

Ob Zuckererbsen zum Knabbern oder Markerbsen für die Suppe - Erbsen sind vielseitig einsetzbar und relativ anspruchslos im Anbau.

Linsen

Linsen gibt es in verschiedenen Farben und Größen. Sie sind besonders eiweißreich und in der Küche vielseitig verwendbar.

Lupinen

Lange nur als Zierpflanze bekannt, erleben Lupinen als eiweißreiche Alternative zu Soja einen Aufschwung.

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Bodenvorbereitung und Standortwahl: Wichtige Faktoren für den Erfolg

Wer Hülsenfrüchte erfolgreich anbauen möchte, sollte einige wichtige Punkte beachten:

Bodenanalyse und pH-Wert-Optimierung

Die meisten Hülsenfrüchte bevorzugen einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über den aktuellen Zustand. Bei Bedarf kann der pH-Wert durch Kalkung angepasst werden.

Nährstoffversorgung ohne chemische Dünger

Hülsenfrüchte sind Selbstversorger, was Stickstoff angeht. Für andere Nährstoffe eignen sich Kompost oder organische Dünger wie Hornspäne.

Bodenlockerung und Humusaufbau

Ein lockerer, humusreicher Boden ist ideal für Hülsenfrüchte. Gründüngung oder die Einarbeitung von Kompost verbessern die Bodenstruktur nachhaltig.

Ideale Standortbedingungen

Die meisten Hülsenfrüchte lieben es sonnig und warm. Ein windgeschützter Standort mit durchlässigem Boden ist optimal. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Mit diesen Grundlagen sind Sie gut vorbereitet, um Ihre eigenen Hülsenfrüchte anzubauen. Ob knackige Bohnen oder cremige Linsen - der biologische Anbau verspricht nicht nur eine reiche Ernte, sondern auch ein gutes Gewissen.

Aussaat und Pflanzung von Hülsenfrüchten im Biogarten

Bei der Aussaat und Pflanzung von Hülsenfrüchten im biologischen Anbau gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Beginnen wir mit der Saatgutauswahl und -behandlung.

Saatgutauswahl und Behandlung

Für den Bioanbau ist es entscheidend, ungebeiztes Saatgut zu verwenden. Idealerweise greifen Sie auf samenfestes Saatgut zurück, das Sie selbst vermehren können. Bei der Auswahl sollten Sie auf regionale Sorten setzen, die an die örtlichen Bedingungen angepasst sind. Vor der Aussaat können Sie das Saatgut in lauwarmem Wasser einweichen, um die Keimung zu beschleunigen.

Optimale Aussaatzeitpunkte

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat hängt von der jeweiligen Hülsenfruchtart ab. Erbsen vertragen Kälte gut und können schon ab März gesät werden. Bohnen hingegen sind frostempfindlich und sollten erst nach den Eisheiligen Mitte Mai in den Boden. Linsen säen Sie am besten von April bis Mai, während Lupinen von März bis April ausgebracht werden können.

Abstände und Tiefe der Aussaat

Die Aussaattiefe richtet sich nach der Samengröße. Als Faustregel gilt: Die Saattiefe sollte etwa das Doppelte des Samendurchmessers betragen. Bei Bohnen sind das etwa 3-5 cm, bei Erbsen 2-4 cm. Die Reihenabstände variieren je nach Art: Buschbohnen benötigen etwa 40-50 cm zwischen den Reihen, Stangenbohnen sogar 60-80 cm. Erbsen können enger gesät werden, hier reichen 30-40 cm Reihenabstand.

Direktsaat vs. Vorkultur

Die meisten Hülsenfrüchte eignen sich gut für die Direktsaat ins Freiland. Bei empfindlichen Arten wie Sojabohnen kann eine Vorkultur im Haus oder Gewächshaus sinnvoll sein. Dabei säen Sie die Samen etwa 3-4 Wochen vor dem geplanten Auspflanzen in Anzuchttöpfe. Achten Sie darauf, torffreie Anzuchterde zu verwenden, um dem Raubbau an Mooren entgegenzuwirken.

Pflege während der Wachstumsphase

Nach der erfolgreichen Aussaat beginnt die wichtige Phase der Pflege. Hier einige Tipps für eine optimale Entwicklung Ihrer Hülsenfrüchte.

Bewässerungstechniken im Ökolandbau

Hülsenfrüchte benötigen besonders während der Blüte und Hülsenbildung ausreichend Wasser. Im Bioanbau setzen wir auf wassersparende Methoden wie Tröpfchenbewässerung oder das Gießen direkt an der Pflanzenbasis. Morgendliches Gießen reduziert die Verdunstung und beugt Pilzkrankheiten vor. Ein Tipp aus meinem Garten: Ich nutze Tonkrüge, die ich im Boden eingrabe und mit Wasser fülle. Sie geben das Wasser langsam und gleichmäßig an die Umgebung ab.

Biologische Unkrautregulierung

Unkraut kann jungen Hülsenfrüchten Nährstoffe und Licht streitig machen. Statt auf Chemie setzen wir im Bioanbau auf mechanische Methoden. Regelmäßiges Hacken und Jäten, besonders in den ersten Wochen nach der Keimung, ist wichtig. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt unterdrückt Unkraut und hält den Boden feucht. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen mit der Unterpflanzung von niedrig wachsenden Kräutern wie Thymian gemacht - sie unterdrücken Unkraut und locken zudem Bestäuber an.

Natürliche Düngung und Kompostanwendung

Hülsenfrüchte sind Stickstoffsammler und benötigen in der Regel keine zusätzliche Stickstoffdüngung. Eine Grundversorgung mit Kompost vor der Aussaat reicht meist aus. Sollten die Pflanzen während des Wachstums Mangelsymptome zeigen, können Sie mit Brennnesseljauche oder verdünntem Schafwollpellet-Sud nachdüngen. Vorsicht ist bei zu viel Stickstoff geboten - er fördert das Blattwachstum auf Kosten der Hülsenbildung.

Mulchen zur Bodenverbesserung und Feuchtigkeitserhaltung

Mulchen ist im biologischen Hülsenfruchtanbau eine wichtige Pflegemaßnahme. Eine 5-10 cm dicke Mulchschicht aus Stroh, Rasenschnitt oder gehäckselten Pflanzenresten hält den Boden feucht, unterdrückt Unkraut und fördert das Bodenleben. Beim Mulchen sollten Sie darauf achten, dass der Stängel der Pflanzen frei bleibt, um Fäulnis zu vermeiden. Ein kleiner Trick aus meiner Praxis: Ich lege Zeitungspapier unter die Mulchschicht - das verstärkt die unkrautunterdrückende Wirkung und zersetzt sich im Laufe der Zeit.

Mit diesen Methoden schaffen Sie gute Bedingungen für Ihre Hülsenfrüchte im Biogarten. Bedenken Sie: Jeder Garten ist einzigartig, und manchmal braucht es etwas Experimentierfreude, um die passende Pflege für Ihre Pflanzen zu finden. Viel Erfolg bei Ihrer Hülsenfrucht-Ernte!

Natürlicher Pflanzenschutz: Biologischer Anbau von Hülsenfrüchten

Beim Anbau von Hülsenfrüchten im Ökolandbau steht der natürliche Pflanzenschutz an oberster Stelle. Ohne chemische Mittel müssen Gärtner und Landwirte kreativ werden, um ihre Ernte vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Betrachten wir die häufigsten Plagegeister und wie wir sie auf sanfte Art bekämpfen können.

Die üblichen Verdächtigen: Schädlinge und Krankheiten bei Hülsenfrüchten

Da haben wir sie wieder: Blattläuse, Bohnenkäfer und Bohnenfliegen machen sich gerne über unsere Hülsenfrüchte her. Nicht zu vergessen sind auch die Pilzkrankheiten wie Rost oder Grauschimmel, die bei feuchter Witterung gedeihen. Aber keine Sorge! Mit ein paar cleveren Tricks halten wir diese Quälgeister in Schach.

Vorbeugen ist besser als heilen: Präventive Maßnahmen im Bio-Anbau

Eine gesunde Fruchtfolge ist entscheidend. Baut nicht Jahr für Jahr Bohnen am selben Fleck an, sonst fühlen sich die Schädlinge wie im Schlaraffenland. Stattdessen wechselt die Kulturen durch und gönnt dem Boden auch mal eine Pause mit Gründüngung.

Achtet auch auf robuste Sorten. Manche Bohnensorten sind von Natur aus widerstandsfähiger gegen bestimmte Krankheiten. Fragt am besten in der Gärtnerei nach resistenten Sorten.

Natürliche Schädlingsbekämpfung: Sanfte Methoden für gesunde Pflanzen

Wenn's dann doch mal Probleme gibt, müssen wir nicht gleich zu chemischen Mitteln greifen. Es gibt viele biologische Methoden, um Schädlinge einzudämmen:

  • Nützlinge fördern: Marienkäfer und ihre Larven sind wahre Blattlaus-Vertilger. Schafft ihnen ein Zuhause mit Wildblumen und Totholzecken.
  • Pflanzenjauchen: Brennnesseljauche stärkt die Pflanzen und vertreibt gleichzeitig unerwünschte Gäste.
  • Kräuterauszüge: Knoblauch- oder Zwiebelbrühe wirkt gegen Pilzkrankheiten.
  • Mechanischer Schutz: Kulturschutznetze halten fliegende Schädlinge fern.

Und wenn ihr mal nicht weiter wisst: Fragt eure Nachbarn! Die haben bestimmt auch den einen oder anderen Tipp auf Lager.

Nützlinge: Unsere kleinen Helfer im Garten

Apropos Nützlinge: Die sollten wir hegen und pflegen. Schwebfliegen, Florfliegen, Schlupfwespen - sie alle helfen uns bei der Schädlingsbekämpfung. Pflanzt Blühstreifen am Rand eures Gemüsebeets, lasst ein paar Brennnesseln stehen und schafft Verstecke wie Steinhaufen oder Holzstapel. So fühlen sich unsere kleinen Helfer wohl und bleiben uns treu.

Mischkultur und Fruchtfolge: Ein starkes Duo für gesunde Hülsenfrüchte

Mit der richtigen Mischkultur und Fruchtfolge könnt ihr euren Hülsenfrüchten einen Schub geben. Und das Beste daran? Es ist einfach umzusetzen!

Perfekte Partnerschaften: Geeignete Begleiter für Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte sind echte Teamplayer. Sie gehen gerne Partnerschaften ein, die beiden Seiten nützen. Hier ein paar Beispiele:

  • Bohnen und Mais: Die klassische Milpa-Kultur. Der Mais dient als Rankhilfe, die Bohnen liefern Stickstoff.
  • Erbsen und Möhren: Die Möhren lockern den Boden, die Erbsen spenden Schatten.
  • Linsen und Getreide: Das Getreide stützt die Linsen und erleichtert die Ernte.

Probiert's einfach mal aus! Ihr werdet sehen, wie gut sich die Pflanzen ergänzen.

Vorteile der Mischkultur im Ökolandbau

Die Mischkultur hat viele Vorteile. Sie verbessert die Bodenstruktur, fördert die Artenvielfalt und macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten. Obendrein nutzt ihr den Platz im Garten optimal aus.

Clever geplant: Optimale Fruchtfolge mit Hülsenfrüchten

Bei der Fruchtfolge gilt: Abwechslung bringt Vorteile! Hülsenfrüchte sind echte Bodenverbesserer, daher sollten sie alle 3-4 Jahre auf derselben Fläche angebaut werden. Dazwischen könnt ihr Starkzehrer wie Kohl oder Kartoffeln setzen. Hier ein Beispiel für eine vierjährige Fruchtfolge:

  • Jahr 1: Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen)
  • Jahr 2: Starkzehrer (z.B. Kohl)
  • Jahr 3: Mittelzehrer (z.B. Möhren)
  • Jahr 4: Gründüngung oder Schwachzehrer

So bleibt euer Boden gesund und eure Pflanzen danken es euch mit reicher Ernte!

Gründüngung und Zwischenfrüchte: Nährstofflieferanten für den Boden

Zum Schluss noch ein Tipp für alle Bodenfreunde: Gründüngung ist sehr nützlich für euren Garten! Pflanzt nach der Ernte schnellwachsende Zwischenfrüchte wie Phacelia oder Senf. Die lockern den Boden, unterdrücken Unkraut und liefern wertvolle Nährstoffe. Im Frühjahr einfach unterhacken und fertig ist der Dünger für die nächste Kultur.

So, das war's erstmal von mir zum Thema biologischer Anbau von Hülsenfrüchten. Probiert die Tipps einfach mal aus und lasst euch überraschen, wie erfolgreich der Ökolandbau sein kann. Viel Spaß beim Gärtnern!

Ernte und Lagerung: Der Lohn der Mühe

Den richtigen Zeitpunkt erwischen

Bei der Ernte von Hülsenfrüchten ist Timing entscheidend. Zu früh geerntet, schmecken sie fade, zu spät und sie werden hart und holzig. Bei Erbsen und grünen Bohnen sollten die Hülsen prall gefüllt, aber noch nicht aufgeplatzt sein. Drückt man sanft drauf, fühlen sie sich fest, aber nicht hart an. Trockenbohnen und -erbsen lässt man dagegen vollständig ausreifen, bis die Hülsen braun und trocken sind.

Sanfte Erntemethoden

Um die Pflanzen zu schonen, erntet man am besten von Hand. Bei Buschbohnen geht's einfach: Mit beiden Händen die Hülse umfassen und vorsichtig abdrehen. Bei Stangenbohnen hilft eine kleine Leiter. Erbsen pflückt man am besten von unten nach oben - so sieht man besser, welche schon reif sind. Für Trockenbohnen und -erbsen die ganzen Pflanzen ausreißen und kopfüber zum Nachreifen aufhängen.

Nach der Ernte ist vor der Lagerung

Frisch geerntete Hülsenfrüchte sollten schnell verarbeitet werden. Wenn's mal nicht direkt klappt, halten sie sich ein paar Tage im Kühlschrank. Trockenbohnen und -erbsen brauchen noch etwas Zuwendung: Nach dem Dreschen in der Sonne oder bei niedriger Temperatur im Ofen nachtrocknen. Erst wenn beim Reinbeißen ein knackender Ton zu hören ist, sind sie richtig trocken.

Ab in die Vorratskammer

Getrocknete Hülsenfrüchte halten sich in luftdichten Behältern jahrelang. Gläser oder Blechdosen eignen sich prima, Plastik ist eher ungeeignet. Kühl, trocken und dunkel aufbewahren - so bleiben Nährwerte und Geschmack erhalten. Frische Bohnen und Erbsen lassen sich auch einfrieren oder einwecken. Beim Einfrieren vorher blanchieren, sonst werden sie matschig.

Herausforderungen meistern: Ökologischer Anbau im Praxistest

Wenn das Wetter verrücktspielt

Extreme Wetterereignisse machen auch vor Hülsenfrüchten nicht Halt. Bei Trockenheit hilft Mulchen, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Starkregen? Drainage verbessern und auf leicht erhöhten Beeten anbauen. Gegen Spätfröste schützen Vlies oder Folientunnel. Und bei Hitze? Schattenspendende Nachbarpflanzen oder ein temporäres Schattennetz können helfen.

Natürliche Verbündete gegen lästige Plagegeister

Blattläuse und Co. können ganz schön nerven. Statt zur Chemiekeule zu greifen, setzen wir auf natürliche Helfer. Marienkäfer und ihre Larven sind effektive Blattlaus-Vertilger. Nützlingshotels und blühende Kräuter locken sie an. Gegen Bohnenkäfer hilft vorbeugen: Befallene Pflanzenreste entfernen und Fruchtfolge einhalten. Und manchmal reicht auch einfach ein kräftiger Wasserstrahl, um die Plagegeister loszuwerden.

Stickstoff-Turbo für den Boden

Hülsenfrüchte sind echte Stickstoff-Künstler, dank ihrer Symbiose mit Knöllchenbakterien. Um diese Fähigkeit voll auszuschöpfen, braucht's den richtigen pH-Wert (6,0-7,0) und genug Phosphor und Kalium im Boden. Eine Impfung des Saatguts mit Bakterien kann bei Erstanbau sinnvoll sein. Und nach der Ernte? Pflanzenreste unterhacken - so bleibt der fixierte Stickstoff im Boden.

Mehr Ertrag ohne Chemie? Möglich!

Hohe Erträge ohne chemische Mittel? Machbar! Der Ansatz: Ganzheitlich denken. Gesunder Boden durch Kompost und Gründüngung ist die Basis. Clevere Mischkulturen nutzen den Platz optimal und verwirren Schädlinge. Robuste, standortangepasste Sorten wählen und auf gute Saatgutqualität achten. Und nicht zu vergessen: Genug Abstand zwischen den Pflanzen für gute Durchlüftung. So klappt's auch ohne chemische Unterstützung!

Hülsenfrüchte: Kleine Powerpakete mit großer Zukunft

Der biologische Anbau von Hülsenfrüchten ist mehr als nur ein Trend - er ist ein Zukunftsmodell. Diese kleinen Kraftpakete sind echte Multitalente: Sie ernähren uns, verbessern unsere Böden und schonen das Klima. Natürlich gibt es Herausforderungen. Aber mit etwas Wissen, Geduld und der richtigen Einstellung lassen die sich meistern. Ob im eigenen Garten oder auf dem Acker - Hülsenfrüchte haben das Potenzial, unsere Ernährung und Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Also, ran an die Bohnen, Erbsen und Co. - für uns und unseren Planeten!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Hülsenfrüchte und welche Arten eignen sich für den biologischen Anbau?
    Hülsenfrüchte, auch Leguminosen genannt, sind Pflanzen, deren Samen in charakteristischen Hülsen heranreifen. Zu dieser vielfältigen Pflanzenfamilie gehören bekannte Arten wie Bohnen, Erbsen, Linsen und Lupinen. Besonders wertvoll macht sie ihr hoher Eiweißgehalt von bis zu 40%, wodurch sie eine hervorragende pflanzliche Proteinquelle darstellen. Für den biologischen Anbau eignen sich vor allem robuste, standortangepasste Sorten wie Buschbohnen, Stangenbohnen, Zuckererbsen, Markerbsen und verschiedene Linsensorten. Auch Lupinen erleben als eiweißreiche Soja-Alternative einen Aufschwung. Diese Pflanzen sind wahre Bodenverbesserer, da sie in Symbiose mit Knöllchenbakterien Luftstickstoff binden und im Boden anreichern. Das kommt nicht nur der Pflanze selbst zugute, sondern auch nachfolgenden Kulturen in der Fruchtfolge.
  2. Wie verbessern Hülsenfrüchte durch Stickstoffbindung die Bodenfruchtbarkeit?
    Hülsenfrüchte verbessern die Bodenfruchtbarkeit durch ihre einzigartige Fähigkeit zur biologischen Stickstoffbindung. In ihren Wurzelknöllchen leben spezielle Bakterien (Rhizobien), die in symbiotischer Gemeinschaft mit der Pflanze Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Verbindungen umwandeln. Dieser Prozess, auch Stickstofffixierung genannt, reichert den Boden mit wertvollem Stickstoff an - einem der wichtigsten Pflanzennährstoffe. Nach der Ernte verbleibt ein großer Teil dieses fixierten Stickstoffs in den Wurzelresten und kann von nachfolgenden Kulturen genutzt werden. Pro Hektar können Hülsenfrüchte je nach Art zwischen 100 und 300 kg Stickstoff fixieren. Dies reduziert den Bedarf an externen Stickstoffdüngern erheblich und macht die Landwirtschaft nachhaltiger. Zusätzlich verbessern die tiefreichenden Wurzeln die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben.
  3. Welche Vorteile bietet der Ökolandbau bei Hülsenfrüchten gegenüber konventionellem Anbau?
    Der biologische Anbau von Hülsenfrüchten bietet zahlreiche Vorteile gegenüber konventionellen Methoden. Durch den Verzicht auf chemische Dünger und Pestizide bleibt das natürliche Bodenleben intakt, was die langfristige Bodenfruchtbarkeit fördert. Die Artenvielfalt wird erheblich gestärkt, da Nützlinge und Bestäuber einen geeigneten Lebensraum finden. Viele Gärtner berichten von einem intensiveren, authentischeren Geschmack bio-angebauter Hülsenfrüchte. Umweltschutz steht im Fokus: Kein Eintrag von Chemikalien in Grundwasser und Ökosysteme schont natürliche Ressourcen. Der Ökolandbau unterstützt zudem die natürliche Symbiose zwischen Hülsenfrüchten und Knöllchenbakterien optimal, da diese empfindlich auf chemische Eingriffe reagieren. Praktische Vorteile zeigen sich in reduzierten Betriebskosten durch wegfallende Pestizid- und Düngerkäufe sowie in der Förderung der Bodengesundheit für nachfolgende Kulturen.
  4. Warum ist samenfestes Saatgut beim biologischen Anbau von Hülsenfrüchten wichtig?
    Samenfestes Saatgut ist für den biologischen Hülsenfruchtanbau von zentraler Bedeutung. Im Gegensatz zu Hybridsorten lassen sich aus samenfesten Varietäten die Samen für das nächste Jahr verwenden, wodurch Gärtner unabhängiger werden und Kosten sparen. Diese Sorten sind oft besser an lokale Klimabedingungen angepasst und zeigen höhere Widerstandsfähigkeit gegen regionale Schädlinge und Krankheiten. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl samenfester Bio-Hülsenfrucht-Sorten, die speziell für den ökologischen Anbau geeignet sind. Samenfeste Sorten fördern die genetische Vielfalt und tragen zur Erhaltung alter, bewährter Pflanzensorten bei. Sie entwickeln sich über Generationen weiter und passen sich dabei optimal an die jeweiligen Standortbedingungen an. Für Bio-Gärtner bedeutet dies mehr Nachhaltigkeit, geringere Abhängigkeit von Saatgutkonzernen und die Möglichkeit, eigene Saatgutvorräte aufzubauen.
  5. Wie funktioniert die Symbiose zwischen Hülsenfrüchten und Knöllchenbakterien?
    Die Symbiose zwischen Hülsenfrüchten und Knöllchenbakterien ist ein faszinierendes Beispiel für Zusammenarbeit in der Natur. Spezielle Bakterien der Gattung Rhizobium dringen in die Wurzelhaare der Hülsenfrüchte ein und bilden dort charakteristische Knöllchen. In diesen geschützten Strukturen wandeln die Bakterien atmosphärischen Stickstoff (N₂) mithilfe des Enzyms Nitrogenase in Ammoniak um, den die Pflanze nutzen kann. Im Gegenzug versorgt die Pflanze die Bakterien mit Kohlenhydraten und anderen Nährstoffen aus der Photosynthese. Dieser Prozess funktioniert nur unter sauerstoffarmen Bedingungen, weshalb die Knöllchen eine spezielle Struktur aufweisen. Die Bakterien sind meist artspezifisch - verschiedene Hülsenfruchtarten haben unterschiedliche Bakterienpartner. Diese Symbiose ermöglicht es Leguminosen, auch auf stickstoffarmen Böden zu gedeihen und macht sie zu wertvollen Gründüngungspflanzen für die Bodenverbesserung.
  6. Worin unterscheiden sich Bohnen und Erbsen in ihren Anbauansprüchen?
    Bohnen und Erbsen haben deutlich unterschiedliche Anbauansprüche. Erbsen sind kältetolerante Pflanzen, die bereits ab März bei Temperaturen um 5°C gesät werden können und sogar leichte Fröste vertragen. Sie bevorzugen kühles, feuchtes Wetter und können bei zu hohen Temperaturen über 25°C schlecht wachsen. Bohnen hingegen sind wärmeliebend und frostempfindlich - die Aussaat erfolgt erst nach den Eisheiligen bei Bodentemperaturen über 10°C. Bezüglich des Bodens bevorzugen beide einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0, jedoch benötigen Bohnen durchlässigere, wärmere Böden, während Erbsen auch auf schwereren, feuchteren Böden gedeihen. Bei der Wasserversorgung sind Erbsen anspruchsvoller und benötigen gleichmäßige Feuchtigkeit, besonders während der Blüte. Bohnen vertragen Trockenheit besser, sollten aber während der Hülsenbildung ausreichend bewässert werden. Erbsen haben eine kürzere Kulturzeit von 60-80 Tagen, Bohnen benötigen meist 70-100 Tage bis zur Ernte.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Direktsaat und Vorkultur bei Hülsenfrüchten?
    Bei Hülsenfrüchten unterscheidet man zwischen Direktsaat ins Freiland und Vorkultur in geschützten Räumen. Die Direktsaat erfolgt direkt an den endgültigen Standort im Garten oder Feld. Dies ist die häufigste Methode, da die meisten Hülsenfrüchte Wurzelstörungen schlecht vertragen und direkt gesät werden sollten. Vorteile der Direktsaat sind geringerer Arbeitsaufwand, keine Transplantationsschäden und natürliche Wurzelentwicklung. Die Vorkultur erfolgt in Töpfen, Saatkisten oder Gewächshäusern, etwa 3-4 Wochen vor dem geplanten Auspflanzen. Diese Methode eignet sich besonders für wärmeliebende oder empfindliche Arten wie Sojabohnen oder in kühlen Klimazonen. Vorteile der Vorkultur sind längere Vegetationszeit, Schutz vor ungünstiger Witterung und bessere Kontrolle der Keimbedingungen. Wichtig bei der Vorkultur ist die Verwendung torffreier Anzuchterde und vorsichtiges Auspflanzen, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.
  8. Wann ist der optimale Erntezeitpunkt für verschiedene Hülsenfrüchte?
    Der optimale Erntezeitpunkt variiert je nach Hülsenfruchtart und Verwendungszweck erheblich. Bei grünen Bohnen ist der perfekte Moment erreicht, wenn die Hülsen prall gefüllt sind, aber die Samen noch nicht vollständig entwickelt - sie sollten sich weich anfühlen und beim sanften Drücken nachgeben. Zuckererbsen erntet man jung, wenn die Hülsen noch flach und die Samen kaum sichtbar sind. Markerbsen dagegen werden geerntet, wenn die Hülsen prall sind, aber noch grün und saftig. Für Trockenbohnen und -erbsen wartet man, bis die Hülsen braun und trocken sind - die Samen sollten beim Schütteln in der Hülse klappern. Der Erntezeitpunkt beeinflusst maßgeblich Geschmack und Textur: Zu früh geerntete Hülsenfrüchte schmecken fade, zu spät geerntete werden zäh und verlieren an Süße. Am besten erntet man morgens, wenn die Pflanzen noch taufeucht sind - dann sind die Hülsen knackiger und länger haltbar.
  9. Wo kann man hochwertiges Bio-Saatgut für Hülsenfrüchte online bestellen?
    Hochwertiges Bio-Saatgut für Hülsenfrüchte lässt sich heute bequem online bestellen. Samen.de, ein etablierter Spezialist für Bio-Saatgut, bietet eine umfassende Auswahl samenfester Hülsenfrucht-Sorten in geprüfter Bio-Qualität. Beim Online-Kauf sollten Sie auf wichtige Qualitätsmerkmale achten: Bio-Zertifizierung, Keimfähigkeitsgarantie und aktuelle Erntejahrgänge. Seriöse Anbieter kennzeichnen ihre Produkte mit dem Bio-Siegel und geben detaillierte Anbauhinweise. Besonders empfehlenswert sind samenfeste Sorten, die eine Nachzucht ermöglichen und oft besser an lokale Bedingungen angepasst sind. Achten Sie auf Anbieter, die umfassende Beratung bieten und verschiedene Sorten für unterschiedliche Anbaubedingungen im Sortiment führen. Viele Online-Gartenshops bieten auch praktische Sortimente zusammengestellt, die speziell für Einsteiger in den Bio-Hülsenfruchtanbau konzipiert sind.
  10. Welche Bio-Dünger und Gartenwerkzeuge eignen sich für den Hülsenfruchtanbau?
    Für den biologischen Hülsenfruchtanbau eignen sich spezielle organische Dünger und durchdachte Gartenwerkzeuge. Da Hülsenfrüchte selbst Stickstoff fixieren, benötigen sie hauptsächlich Phosphor und Kalium - Hornspäne, Kompost oder Schafwollpellets sind ideal. Für die Grundversorgung eignet sich reifer Kompost hervorragend. Bei der Werkzeugauswahl stehen praktische Helfer im Fokus: Eine Bügelzughacke für die schonende Unkrautregulierung, Kulturschutznetze gegen Schädlinge und eine Gießkanne mit feinem Brausekopf für junge Pflanzen. Die Gartenexperten von samen.de empfehlen ergonomische Werkzeuge, die Rücken und Gelenke schonen. Für die Aussaat sind ein Reihenzieher und ein Pflanzmaß hilfreich. Mulchmaterial wie Stroh oder Grasschnitt hält den Boden feucht und unterdrückt Unkraut. Besonders wichtig sind auch Rankhilfen für Stangenbohnen - Bambusstäbe oder Ranknetze aus natürlichen Materialien passen perfekt zum Bio-Konzept.
  11. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens das Wachstum von Leguminosen?
    Der pH-Wert des Bodens hat enormen Einfluss auf das Wachstum von Leguminosen und ihre Stickstoffsymbiose. Die meisten Hülsenfrüchte gedeihen optimal bei einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 - in diesem Bereich funktioniert die Symbiose mit Knöllchenbakterien am besten. Bei zu saurem Boden (pH unter 6,0) werden die Rhizobien-Bakterien geschädigt, wodurch die Stickstoffbindung stark reduziert wird. Gleichzeitig können wichtige Nährstoffe wie Phosphor und Molybdän schlechter aufgenommen werden. Bei zu alkalischem Boden (pH über 7,5) treten Mangelerscheinungen bei Spurenelementen wie Eisen und Mangan auf. Der pH-Wert beeinflusst auch die Verfügbarkeit von Nährstoffen: In leicht alkalischem Milieu ist Phosphor optimal verfügbar, während Spurenelemente besser in schwach saurem Bereich aufgenommen werden. Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über den aktuellen pH-Wert. Korrekturen erfolgen durch Kalkung bei zu saurem oder durch Torfzugabe bei zu alkalischem Boden.
  12. Welche Rolle spielen Nützlinge beim natürlichen Pflanzenschutz bei Hülsenfrüchten?
    Nützlinge sind unverzichtbare Helfer beim biologischen Pflanzenschutz für Hülsenfrüchte. Marienkäfer und ihre Larven vertilgen täglich hunderte Blattläuse, die häufige Schädlinge an Bohnen und Erbsen darstellen. Schwebfliegen sind ebenfalls effektive Blattlausjäger - ihre Larven können bis zu 800 Blattläuse während ihrer Entwicklung verzehren. Schlupfwespen parasitieren verschiedene Schädlinge und deren Eier, während Florfliegen sowohl als Larven als auch als erwachsene Tiere gegen Blattläuse aktiv sind. Spinnen und Laufkäfer reduzieren bodenbürtige Schädlinge wie Schnecken und Raupen. Um diese natürlichen Helfer zu fördern, sollten blühende Pflanzen wie Dill, Fenchel oder Schafgarbe in der Nähe gepflanzt werden. Nützlingshotels, Totholzecken und eine pestizidfreie Bewirtschaftung schaffen optimale Lebensräume. Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen stabilisiert das Ökosystem und reduziert Pflanzenschutzprobleme erheblich.
  13. Wie wirkt sich Mischkultur auf das Bodenleben und die Pflanzengesundheit aus?
    Mischkultur hat äußerst positive Auswirkungen auf Bodenleben und Pflanzengesundheit bei Hülsenfrüchten. Durch die Kombination verschiedener Pflanzenarten wird die Wurzelzone diversifiziert - unterschiedliche Wurzeltiefen und -strukturen lockern den Boden auf verschiedenen Ebenen. Diese Vielfalt fördert ein reichhaltiges Bodenleben mit verschiedenen Mikroorganismen, Pilzen und Bodentieren. Die klassische Milpa-Kultur mit Bohnen, Mais und Kürbis zeigt, wie sich Pflanzen gegenseitig unterstützen: Bohnen fixieren Stickstoff für die Nachbarn, Mais dient als Rankhilfe, Kürbis beschattet den Boden. Mischkulturen reduzieren spezifische Schädlings- und Krankheitsprobleme, da Monokulturen durchbrochen werden. Verschiedene Duftstoffe können Schädlinge verwirren oder Nützlinge anlocken. Das Bodenleben profitiert von unterschiedlichen Wurzelausscheidungen und organischen Rückständen, wodurch die Humusbildung gefördert wird. Durch optimale Raumnutzung wird zudem die Konkurrenzkraft gegen Unkraut gestärkt.
  14. Warum ist die Fruchtfolge bei Hülsenfrüchten besonders wichtig für die Bodengesundheit?
    Die Fruchtfolge ist bei Hülsenfrüchten von zentraler Bedeutung für die langfristige Bodengesundheit. Hülsenfrüchte reichern durch ihre Stickstoffbindung den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an, der nachfolgenden Kulturen zugutekommt. Eine optimale Fruchtfolge beginnt mit Hülsenfrüchten als Bodenverbesserer, gefolgt von stickstoffbedürftigen Starkzehrern wie Kohl oder Kartoffeln. Anschließend kommen Mittelzehrer wie Möhren, bevor der Zyklus mit Gründüngung oder Schwachzehrern abgeschlossen wird. Dieser Rhythmus verhindert die einseitige Nährstoffausschöpfung und beugt bodenbürtigen Krankheiten vor. Hülsenfrüchte sollten nur alle 3-4 Jahre auf derselben Fläche angebaut werden, um Fruchtfolgekrankheiten zu vermeiden. Ihre tiefreichenden Wurzeln lockern verdichtete Bodenschichten und verbessern die Bodenstruktur nachhaltig. Nach der Ernte verbleibende Wurzelreste zersetzen sich und bilden stabilen Humus. Diese natürliche Bodenverbesserung reduziert den Bedarf an externen Düngern und fördert ein aktives, gesundes Bodenleben.
  15. Wie bereitet man den Boden optimal für die Aussaat von Hülsenfrüchten vor?
    Die optimale Bodenvorbereitung ist entscheidend für erfolgreiche Hülsenfrüchte. Beginnen Sie im Herbst mit einer Bodenanalyse, um pH-Wert und Nährstoffgehalt zu bestimmen. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,0 - bei Bedarf kalken Sie bereits im Herbst. Lockern Sie schwere Böden durch Einarbeitung von Kompost oder grobem Sand, da Hülsenfrüchte keine Staunässe vertragen. Eine Gründüngung mit Phacelia oder Senf über den Winter verbessert Bodenstruktur und Nährstoffversorgung. Im Frühjahr arbeiten Sie 2-3 Liter reifen Kompost pro Quadratmeter oberflächlich ein - dies versorgt mit Phosphor und Kalium, ohne zu viel Stickstoff zuzuführen. Vermeiden Sie frischen Mist, da er zu stickstoffreich ist und das Blattwachstum auf Kosten der Hülsenbildung fördert. Lockern Sie den Boden mit einer Grabegabel etwa 20 cm tief, ohne ihn zu wenden. Ein feinkrümeliges, gut durchlässiges Saatbett mit guter Rückverfestigung schafft ideale Keimbedingungen.
  16. Welche Bewässerungsmethoden sind im biologischen Hülsenfruchtanbau am effektivsten?
    Im biologischen Hülsenfruchtanbau haben sich wassersparende und bodenschonende Bewässerungsmethoden bewährt. Tröpfchenbewässerung ist besonders effizient, da sie Wasser direkt an die Wurzelzone abgibt und die Blätter trocken hält, wodurch Pilzkrankheiten vorgebeugt wird. Alternativ eignet sich das Gießen direkt an der Pflanzenbasis mit der Gießkanne - morgens ist der optimale Zeitpunkt, da weniger Wasser verdunstet und die Pflanzen den Tag über abtrocknen können. Mulchen ist eine wichtige ergänzende Maßnahme: Eine 5-10 cm dicke Schicht aus Stroh oder Grasschnitt reduziert die Verdunstung um bis zu 70% und hält den Boden gleichmäßig feucht. Tonkrüge, die in die Erde eingegraben werden, geben Wasser kontinuierlich ab und sind ideal für längere Trockenperioden. Wichtig ist die Bedarfserkennung: Hülsenfrüchte benötigen besonders während Blüte und Hülsenbildung ausreichend Wasser. Der Boden sollte bis 10 cm Tiefe gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt sein.
  17. Stimmt es, dass Hülsenfrüchte keinen zusätzlichen Stickstoffdünger benötigen?
    Das ist grundsätzlich richtig, aber mit wichtigen Einschränkungen. Hülsenfrüchte sind durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien tatsächlich Selbstversorger beim Stickstoff - sie können Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Form umwandeln. Diese Fähigkeit macht zusätzliche Stickstoffdüngung meist überflüssig und sogar kontraproduktiv, da zu viel Stickstoff das Blattwachstum auf Kosten der Hülsenbildung fördert. Jedoch gibt es Ausnahmen: Bei der Erstkultur auf einem Standort können Impfpräparate mit spezifischen Knöllchenbakterien sinnvoll sein. In sehr stickstoffarmen Böden oder bei schlechten Startbedingungen kann eine minimale Stickstoffgabe das Anwachsen unterstützen. Wichtig sind dagegen andere Nährstoffe: Phosphor und Kalium sollten ausreichend vorhanden sein, da sie für die Knöllchenbildung und Stickstoffbindung essentiell sind. Molybdän als Spurenelement ist für die Nitrogenase-Enzyme wichtig. Eine Grundversorgung mit Kompost deckt diese Bedürfnisse optimal ab, ohne zu überdüngen.
  18. Welche Hülsenfruchtarten sind für den mitteleuropäischen Klimabereich am besten geeignet?
    Für das mitteleuropäische Klima eignen sich verschiedene Hülsenfruchtarten hervorragend, die an gemäßigte Temperaturen und wechselhafte Witterung angepasst sind. Gartenbohnen in beiden Varianten - Busch- und Stangenbohnen - gedeihen ausgezeichnet und bieten eine lange Ernteperiode von Juli bis Oktober. Erbsen, besonders Zuckererbsen und Markerbsen, sind kühlwetterresistent und können bereits im März gesät werden. Ackerbohnen (Dicke Bohnen) vertragen sogar leichte Fröste und eignen sich für frühe Aussaat. Linsen entwickeln sich bei uns zunehmend gut, besonders kleinsamige Sorten sind klimatisch angepasst. Lupinen als eiweißreiche Soja-Alternative zeigen gute Anpassung an unser Klima - weiße und blaue Süßlupinen sind besonders geeignet. Kichererbsen gedeihen in wärmeren Regionen und milden Jahren gut. Bei der Sortenwahl sollten Sie auf regionale Anpassung achten: Frühreife Sorten für kürzere Vegetationsperioden und widerstandsfähige Varietäten gegen typische Pilzkrankheiten unseres feuchten Klimas.
  19. Was unterscheidet Leguminosen von anderen Pflanzenfamilien im Garten?
    Leguminosen unterscheiden sich durch mehrere einzigartige Merkmale von anderen Gartenpflanzen. Das charakteristischste Merkmal sind die Hülsenfrüchte - Samen, die in länglichen, aufspringbaren Hülsen reifen. Diese Fruchtform ist namensgebend für die Familie und zeigt sich bei Bohnen, Erbsen und Linsen gleichermaßen. Botanisch besonders bedeutsam ist die Symbiose mit Knöllchenbakterien: An den Wurzeln bilden sich knotenartige Verdickungen, in denen Bakterien Luftstickstoff fixieren. Diese Fähigkeit macht Leguminosen zu natürlichen Bodendüngern und unterscheidet sie fundamental von anderen Pflanzenfamilien. Die gefiederten Blätter sind ein weiteres typisches Merkmal, ebenso wie die charakteristischen Schmetterlingsblüten mit ihren fünf Blütenblättern. Ökologisch sind Leguminosen Pionierpflanzen, die auch auf nährstoffarmen Böden gedeihen können. Im Garten fungieren sie als Bodenverbesserer und ideale Partner in Mischkulturen. Ihr hoher Proteingehalt macht sie ernährungsphysiologisch besonders wertvoll - ein Alleinstellungsmerkmal unter den Gemüsekulturen.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Bio-Anbau und Permakultur bei Hülsenfrüchten?
    Bio-Anbau und Permakultur unterscheiden sich grundlegend in ihrer Herangehensweise an Hülsenfrüchte. Der biologische Anbau folgt definierten Standards und Richtlinien, verzichtet auf synthetische Pestizide und Dünger, kann aber durchaus in Monokulturen erfolgen. Er fokussiert sich auf nachhaltige Produktionsmethoden innerhalb konventioneller Anbausysteme. Permakultur hingegen ist ein ganzheitlicher Gestaltungsansatz, der dauerhafte, selbstregulierende Ökosysteme schafft. Hülsenfrüchte werden in komplexe Mischkultursysteme integriert, die natürliche Kreisläufe nachahmen. Während Bio-Anbau regelkonform wirtschaftet, arbeitet Permakultur mit den drei Grundprinzipien: Sorge für die Erde, Sorge für die Menschen und gerechtes Teilen. In der Permakultur werden Hülsenfrüchte oft mehrjährig in Waldgartensystemen kultiviert, mit Begleitpflanzen, die sich gegenseitig unterstützen. Bio-Anbau kann durchaus mechanisiert erfolgen, während Permakultur auf arbeitsextensive, naturnahe Systeme setzt, die langfristig weniger Eingriffe benötigen.
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