Chilis anziehen: so gelingt es!
Chilis gehören zu den anspruchsvollen Gemüsearten. Sie lieben es warm und sonnig. Damit Sie im Sommer schon früh frische Chilis aus dem eignen Garten ernten können, sollten Sie unbedingt rechtzeitig mit der Anzucht im Haus beginnen. Die Pflanzen brauchen sehr lange für ihre Entwicklung und würden ohne die Vorzucht im Haus nicht mehr zur Reife kommen, bevor der Winter einbricht.
Der ideale Zeitpunkt
Es kann bis zu vier Wochen dauern, bis die ersten Samen keimen. Die Anzucht von Chilis ist nichts für Ungeduldige. Ein guter Zeitpunkt, um Chilis zu säen, ist Anfang Februar. Extrem scharfe Sorten entwickeln sich oftmals sehr langsam, hier kann sich eine Anzucht schon im Januar lohnen.
Chilis Aussäen
So richtig wohl fühlen sich Chilis bei rund 25 °C. Je niedriger die Temperatur, desto länger zieht es sich, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Eine gleichbleibend hohe Temperatur wird am einfachsten mit einer Heizmatte sichergestellt. Besonders extrem scharfe Sorten benötigen hohe Temperaturen zwischen 25 und 28 °C, um überhaupt zu keimen. Gesät wird in kleine Töpfe oder Schalen, gefüllt mit hochwertiger Anzuchterde, in die jeweils ein Samenkorn gelegt wird. Die Samen werden 1 cm tief gesät und angegossen. Während der Keimung dürfen die Anzuchttöpfe niemals vollständig austrocknen. Kontrollieren Sie daher regelmäßig, am besten täglich, ob noch genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Die Erde sollte nicht nass sein, sondern nur feucht, um Staunässe zu vermeiden, eignen sich Anzuchttöpfe mit Drainagelöchern. Ein Zimmergewächshaus hilft dabei, die Temperatur zu halten, allerdings sollte es regelmäßig gelüftet werden. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu einem Befall mit den Erregern der sogenannten Keimlings- und Umfallkrankheiten führen. Regt sich auch nach Wochen nichts in der Erde oder knicken scheinbar gesunde Keimlinge plötzlich um, handelt es sich häufig um Umfallkrankheiten.
Pikieren und umtopfen
Sobald die kleinen Chilipflanzen ihre ersten echten Blätter gebildet haben, ist es Zeit umgetopft oder pikiert zu werden. Zum Umtopfen eignet sich hochwertige Gemüseerde, die bereits gedüngt wurde. Denn nun benötigen die kleinen Pflanzen viele Nährstoffe, um schnell zu wachsen. Setzen Sie die Pflanzen einzeln in Töpfe mit mindestens 9 cm Durchmesser, in diesem Topf können die Pflanzen bis zum Auspflanzen weiterwachsen.
Viel Licht für kräftige Jungpflanzen
Inzwischen sind die Chilipflanzen gekeimt und in frische Erde mit reichlich Dünger getopft. Beste Bedingungen für üppiges Wachstum. Doch damit aus den kleinen Keimlingen bald saftig grüne und kräftige Jungpflanzen werden, benötigen sie viel Licht. Bekommen sie zu wenig Licht, wachsen sie lang, dürr und anstatt in einem saftigen dunkelgrün, zeigen sich die Blätter blass und gelblich. Die kleinen Jungpflanzen fühlen sich zwischen 15 und 22 °C am wohlsten. Haben Sie nicht den idealen Standort, kann eine LED Lampe Abhilfe leisten, ein paar Stunden zusätzliche Beleuchtung kurbeln das Wachstum enorm an.
Jungpflanzen pflegen
Neben Licht und Wärme benötigen die Chilis viel Wasser und reichlich Dünger. Nach etwa vier Wochen ist der Nährstoffvorrat aus der Gemüseerde aufgebraucht und es ist Zeit für zusätzliche Düngegaben. Am besten eignen sich Flüssigdünger, diese lassen sich einfach über das Gießwasser dosieren und wirken sofort. Spätestens, wenn Blätter gelb werden und die Pflanzen nicht mehr wachsen, sollte gedüngt werden. Chilis mögen es zwar gerne feucht, aber nicht nass. Bevor Sie zur Gießkanne greifen, machen Sie die Fingerprobe. Stecken Sie dazu einen Finger in die Erde, klebt noch Erde am Finger, ist das Substrat feucht genug.
Abhärten
Bevor die Chilipflanzen Mitte bis Ende Mai nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden können, dürfen sie tagsüber ein Sonnenbad nehmen. Es ist wichtig, dass die Pflanzen erst nach und nach an das ungefilterte Sonnenlicht gewöhnt werden. Ansonsten erleiden die Blätter nur allzu schnell einen Sonnenbrand. Ab Mitte April dürfen die Chilis bei sommerlichen Temperaturen ein Sonnenbad nehmen, erst nur kurz für etwa eine Stunde, mit der Zeit immer mehr, bis sie nur noch abends reingeholt werden. Falls Sie nicht die Möglichkeit haben, Ihre Pflanzen langsam an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellen Sie die Pflanzen im Garten erst in den Schatten, dort können sie sich ebenfalls an die neue Strahlungsintensität anpassen, ohne einen Sonnenbrand davonzutragen.
Auspflanzen
Endlich ist der Sommer da, ab Mitte bis Ende Mai sind keine Spätfröste mehr zu erwarten und die Chilis dürfen ausziehen. Windgeschützte, sonnige Lagen mit humosem Boden sind perfekt für Chilis. Hier fühlen Sie sich wohl und bilden bald viele scharf aromatische Früchte aus. Alternativ können Sie Ihre Chilis auch auf dem Balkon oder Terrasse in große Töpfe pflanzen.
Fazit
Chilis mögen es kuschelig warm, vor allem bei der Keimung sind gleichmäßig hohe Temperaturen das A und O. Für gesundes und kräftiges Wachstum benötigen sie ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe. Von Februar bis Mai werden die Jungpflanzen gehegt und gepflegt, bis sie nach den Eisheiligen endlich ausgepflanzt werden können.