Estragon im Jahresverlauf: Tipps für jede Saison

Estragon: Ein aromatisches Juwel im Kräutergarten

Estragon, mit seinem unverwechselbaren Aroma, bereichert jeden Kräutergarten auf besondere Weise. Lassen Sie uns gemeinsam durch Anbau und Pflege dieser vielseitigen Pflanze spazieren.

Estragon im Überblick: Wichtige Fakten für Hobbygärtner

  • Botanischer Name: Artemisia dracunculus
  • Ursprung: Asien
  • Wuchsform: Mehrjährige Staude
  • Standort: Sonnig bis halbschattig
  • Boden: Gut durchlässig
  • Aussaat: Ab April im Freiland
  • Ernte: Blätter und Triebspitzen im Sommer

Estragon: Eine Reise durch die Zeit

Estragon, oder Artemisia dracunculus, fasziniert mit seiner reichen Geschichte. Ursprünglich aus den Steppen Asiens stammend, hat sich dieses aromatische Kraut in Gärten und Küchen weltweit etabliert.

In meinem Garten habe ich die Robustheit und Anpassungsfähigkeit des Estragons beobachtet. Selbst nach einem strengen Winter treibt er im Frühjahr zuverlässig aus und verströmt seinen unverkennbaren Duft.

Französischer vs. Russischer Estragon: Ein kulinarischer Vergleich

Es gibt zwei Hauptarten von Estragon, die sich in Geschmack und Wuchsform deutlich unterscheiden:

  • Französischer Estragon (Artemisia dracunculus var. sativa): Bekannt für sein feines, anisartiges Aroma. Seine Blätter sind zarter und heller als die des russischen Verwandten.
  • Russischer Estragon (Artemisia dracunculus var. inodora): Robuster und winterhärter, aber weniger aromatisch. Er wächst schneller und bildet mehr Blattmasse.

Für die Küche empfehle ich den französischen Estragon. Sein feines Aroma verleiht Gerichten eine besondere Note, die der russische Estragon nicht bieten kann.

Frühjahrserwachen: Estragon aussäen und pflanzen

Wenn die Frühlingssonne den Boden erwärmt, ist es Zeit, den Estragon ins Freie zu bringen. Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Den passenden Platz finden

Estragon liebt die Sonne, verträgt aber auch Halbschatten. In meinem Garten hat sich ein sonniger Standort mit leichtem Schatten am Nachmittag bewährt. So bleibt das Aroma intensiv, ohne dass die Pflanze unter der prallen Mittagssonne leidet.

Balkon- und Terrassengärtner können Estragon ebenfalls gut kultivieren. Ein Topf mit mindestens 30 cm Durchmesser bietet genug Platz für eine kräftige Pflanze. Beachten Sie, dass Estragon keine Staunässe mag, also sorgen Sie für guten Wasserabzug.

Bodenvorbereitung für üppiges Wachstum

Estragon gedeiht am besten in lockerem, nährstoffreichem Boden. Vor der Aussaat oder Pflanzung arbeite ich gerne etwas reifen Kompost ein. Das verbessert die Bodenstruktur und liefert wichtige Nährstoffe. Ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 scheint ideal zu sein.

Ist Ihr Boden sehr schwer oder lehmig? Keine Sorge! Mischen Sie etwas Sand unter, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Estragon wird es Ihnen mit kräftigem Wuchs danken.

Aussaat im Freiland: Ab April geht's los

Ab Mitte April, wenn Fröste unwahrscheinlich sind, können Sie Estragon direkt ins Freiland säen. Die Samen werden nur leicht mit Erde bedeckt, da sie Lichtkeimer sind. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass.

Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Markieren Sie die Aussaatstelle gut. Die feinen Sämlinge sind anfangs leicht zu übersehen und könnten versehentlich als Unkraut entfernt werden.

Direktsaat vs. Vorkultur: Was ist besser?

Beide Methoden haben ihre Vorzüge. Die Direktsaat ist unkompliziert, und die Pflanzen entwickeln sich direkt am endgültigen Standort ohne Umgewöhnung.

Die Vorkultur bietet mehr Kontrolle über die Wachstumsbedingungen. Sie können früher starten und haben kräftigere Jungpflanzen zum Auspflanzen. Persönlich ziehe ich gerne vor, besonders wenn das Frühjahrsswetter noch unbeständig ist.

Pflanzabstände und Beetplanung

Estragon braucht Raum zum Wachsen. Planen Sie etwa 30-40 cm Abstand zwischen den Pflanzen ein. In Reihen gesetzt, sollten diese 50-60 cm voneinander entfernt sein.

In meinem Kräuterbeet habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Estragon mit anderen mediterranen Kräutern wie Thymian oder Oregano zu kombinieren. Sie haben ähnliche Ansprüche und ergänzen sich geschmacklich gut.

Denken Sie auch an die Zukunft: Estragon kann mehrere Jahre an einem Standort bleiben und wird mit der Zeit recht buschig. Lassen Sie also genug Raum für seine Entwicklung.

Mit diesen Hinweisen sind Sie gut gerüstet, um Ihren eigenen Estragon anzubauen. Ob im Garten oder auf dem Balkon – diese aromatische Pflanze wird Ihnen viel Freude bereiten und Ihre Küche bereichern. Viel Erfolg beim Gärtnern!

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Sommer: Estragon in seiner vollen Pracht

Wenn die Sommersonne hoch am Himmel steht, entfaltet sich der Estragon in all seiner Schönheit. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie wir dieses aromatische Kraut optimal pflegen können.

Wasser: Weniger ist mehr

Estragon mag es eher trocken. Zu viel Feuchtigkeit kann den Wurzeln schaden. Gießen Sie erst, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist. Bei Topfpflanzen hilft der Fingertest: Fühlt sich die Erde trocken an, ist es Zeit zum Gießen. Im Freiland kommt Estragon mit dem natürlichen Niederschlag meist gut zurecht.

Nährstoffe: Zurückhaltung ist Trumpf

Estragon ist ein bescheidenes Kraut und braucht nicht viel Dünger. Überraschenderweise kann zu viel Düngung sogar das Aroma mindern. Eine Gabe reifen Komposts oder organischen Düngers im Frühjahr reicht oft aus. Während der Wachstumsphase können Sie alle 4-6 Wochen mit stark verdünntem Kräuterdünger nachhelfen, wenn nötig.

Unkraut und Bodenpflege: Ein sauberes Zuhause

Regelmäßiges Jäten hält unerwünschte Gäste fern. Lockern Sie dabei vorsichtig die obere Erdschicht auf, ohne die Wurzeln zu stören. Eine dünne Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh hält den Boden feucht und unterdrückt Unkraut - zwei Fliegen mit einer Klappe!

Schnitt und Form: Der Friseur des Kräutergartens

Ein regelmäßiger Haarschnitt tut auch Pflanzen gut. Kürzen Sie die Triebe um etwa ein Drittel, wenn die Pflanze 20-30 cm hoch ist. Dies fördert einen buschigen Wuchs und verhindert Verholzung. Sie können diesen Schnitt während der Saison mehrmals wiederholen. Entfernen Sie auch verblühte Blütenstände, um die Blattproduktion anzuregen.

Ernte: Der Lohn der Mühe

Ab Juni können Sie anfangen zu ernten, vorausgesetzt, die Pflanze hat genügend Blattmasse gebildet. Schneiden Sie junge Triebspitzen oder einzelne Blätter ab. Der frühe Vogel fängt den Wurm - ernten Sie am besten morgens, wenn die ätherischen Öle am konzentriertesten sind. Frisch verwendet oder getrocknet für den Vorrat - beides hat seinen Reiz.

Schädlinge und Krankheiten: Wachsam bleiben

Estragon ist zwar recht robust, kann aber manchmal von Blattläusen oder Mehltau heimgesucht werden. Bei Blattläusen hilft oft schon eine kräftige Dusche. Gegen Mehltau hat sich eine Spritzung mit verdünnter Magermilch bewährt. Gute Luftzirkulation beugt Pilzerkrankungen vor - lassen Sie Ihre Pflanzen atmen!

Herbst: Die Zeit der Fülle

Erntezeit: Jetzt wird eingefahren

Der Herbst ist die Zeit der großen Ernte. Schneiden Sie ganze Triebe ab, aber lassen Sie etwa 10 cm stehen - das ist die Startrampe für den Neuaustrieb im nächsten Jahr. Wenn Sie Samen ernten möchten, lassen Sie einige Blütenstände ausreifen.

Konservierung: Vorrat für graue Tage

Zum Trocknen binden Sie kleine Bündel und hängen diese kopfüber an einem luftigen, dunklen Ort auf. Alternativ können Sie die Blätter auch einfrieren. Waschen und trocknen Sie sie, geben Sie sie in Gefrierbeutel und ab in die Kälte. So behalten sie ihr Aroma besser als getrocknete Blätter - ein kleines Stück Sommer für die kalte Jahreszeit.

Wintervorbereitung: Ab in den Winterschlaf

Im Spätherbst schneiden Sie die Pflanze auf etwa 10 cm zurück. Das fördert einen kräftigen Neuaustrieb im Frühjahr. Bei Topfpflanzen reduzieren Sie die Wassergabe und stellen sie an einen kühlen, hellen Ort - quasi ihr Winterquartier.

Bodenpflege: Das Bett für den Winter machen

Lockern Sie den Boden um die Pflanzen herum vorsichtig auf und entfernen Sie Unkraut. Eine Mulchschicht aus Laub oder Stroh schützt die Wurzeln vor Frost - wie eine warme Decke für Ihre Pflanzen. Bei schweren Böden können Sie etwas Sand einarbeiten, um die Drainage zu verbessern.

Mit diesen Pflegetipps machen Sie Ihren Estragon fit für den Winter. Im nächsten Frühjahr wird er Ihnen mit frischem Wuchs und würzigem Aroma danken. Freuen Sie sich schon jetzt auf neue kulinarische Abenteuer!

Estragon im Winter: Schutz und Überwinterung

Wenn die Tage kürzer werden und der erste Frost droht, sollten wir unserem Estragon besondere Aufmerksamkeit schenken. Obwohl diese würzige Pflanze recht widerstandsfähig ist, kann ein harter Winter ihr zusetzen. Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihren Estragon gut durch die kalte Jahreszeit bringen.

Frostschutz für Freiland-Estragon

In den meisten Regionen Deutschlands braucht Estragon im Freiland etwas Schutz vor Frost. Eine bewährte Methode ist das Mulchen: Häufeln Sie um die Pflanzenbasis eine etwa 10 cm dicke Schicht aus Laub, Stroh oder Kompost an. Das schützt die Wurzeln vor Frostschäden und hält gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit.

Bei besonders strengen Wintern oder in Regionen mit häufigem Kahlfrost empfiehlt es sich, zusätzlich eine Vlieshaube oder einen Reisigzweig über die Pflanze zu legen. Das schützt nicht nur vor Frost, sondern auch vor eisigen Winden, die dem Estragon zusetzen können.

Überwinterung von Topfpflanzen

Estragon in Töpfen oder Kübeln ist besonders anfällig für Frostschäden, da die Wurzeln weniger geschützt sind als im Freiland. Hier bieten sich mehrere Möglichkeiten:

  • Stellen Sie die Töpfe an eine geschützte Stelle, z.B. an eine Hauswand oder in einen unbeheizten Wintergarten.
  • Umwickeln Sie die Töpfe mit Jutesäcken oder Luftpolsterfolie, um die Wurzeln zu isolieren.
  • Gruppieren Sie mehrere Töpfe eng zusammen und umgeben Sie die Gruppe mit Laub oder Stroh.

In Regionen mit sehr strengen Wintern ist es ratsam, die Topfpflanzen in einen frostfreien, aber kühlen Raum wie einen Keller oder eine Garage zu bringen. Hier sollten sie bei Temperaturen zwischen 0 und 10°C überwintern.

Pflege während der Ruhephase

Im Winter tritt der Estragon in eine Ruhephase ein. In dieser Zeit braucht er deutlich weniger Wasser und Nährstoffe. Reduzieren Sie die Bewässerung auf ein Minimum, gerade so viel, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Bei Topfpflanzen im Innenbereich reicht meist alle 2-3 Wochen eine kleine Wassergabe.

Auf Düngung sollten wir in dieser Zeit komplett verzichten, da dies zu unerwünschtem Wachstum führen könnte, das die Pflanze zusätzlich schwächt.

Vorbereitung auf das kommende Frühjahr

Gegen Ende des Winters, meist im späten Februar oder frühen März, können wir damit beginnen, unseren Estragon auf die neue Wachstumsperiode vorzubereiten. Entfernen Sie vorsichtig abgestorbene Pflanzenteile und lockern Sie die oberste Erdschicht leicht auf. Sollten Sie eine Mulchschicht aufgebracht haben, entfernen Sie diese schrittweise, um die Pflanze langsam an die zunehmenden Temperaturen zu gewöhnen.

Sobald die Frostgefahr vorüber ist, können wir mit einer leichten organischen Düngung beginnen, um das Wachstum anzuregen. Kompost oder gut verrotteter Mist eignen sich hierfür hervorragend.

Vermehrung und Verjüngung von Estragon

Die regelmäßige Vermehrung und Verjüngung von Estragon ist wichtig, um vitale und ertragreiche Pflanzen zu erhalten. Es gibt verschiedene Methoden, die sich je nach Estragon-Art unterscheiden.

Teilung der Pflanzen alle 3-4 Jahre

Die Teilung ist eine einfache und effektive Methode zur Vermehrung und Verjüngung von Estragon, insbesondere für den Französischen Estragon. Alle 3-4 Jahre sollten wir unsere Estragonpflanzen teilen, um ihre Vitalität zu erhalten. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das zeitige Frühjahr, kurz bevor die Pflanze neu austreibt.

Graben Sie die gesamte Pflanze vorsichtig aus und teilen Sie den Wurzelstock mit einem scharfen, sauberen Messer oder Spaten in mehrere Teile. Jedes Teilstück sollte mindestens drei gesunde Triebe und ausreichend Wurzelmasse haben. Pflanzen Sie die Teilstücke umgehend wieder ein und wässern Sie sie gut. Diese Methode fördert nicht nur die Vermehrung, sondern regt auch das Wachstum an und verhindert, dass ältere Pflanzen in der Mitte verholzen oder absterben.

Stecklingsvermehrung im Frühjahr oder Sommer

Die Vermehrung über Stecklinge ist besonders beim Französischen Estragon erfolgreich und kann im späten Frühjahr oder frühen Sommer durchgeführt werden. Schneiden Sie 10-15 cm lange, nicht blühende Triebspitzen ab und entfernen Sie die unteren Blätter. Tauchen Sie die Schnittfläche in Bewurzelungspulver und stecken Sie die Stecklinge in ein Gemisch aus Sand und Kompost.

Halten Sie die Erde feucht und stellen Sie die Stecklinge an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort. Nach etwa 3-4 Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben. Dann können Sie die jungen Pflanzen in größere Töpfe oder direkt ins Beet umsetzen.

Aussaat von Samen (vor allem bei Russischem Estragon)

Die Aussaat von Samen ist hauptsächlich beim Russischen Estragon erfolgreich, da der Französische Estragon in der Regel keine keimfähigen Samen produziert. Säen Sie die Samen im Frühjahr direkt ins Freiland oder in Anzuchttöpfe. Die Samen benötigen Licht zum Keimen, daher nur leicht mit Erde bedecken.

Bei einer Temperatur von etwa 20°C keimen die Samen innerhalb von 1-2 Wochen. Sobald die Sämlinge groß genug zum Handhaben sind, können Sie sie vereinzeln und in größere Töpfe oder ins Beet pflanzen. Beachten Sie jedoch, dass der aus Samen gezogene Russische Estragon meist weniger aromatisch ist als der Französische Estragon.

In meiner langjährigen Erfahrung hat sich eine Kombination aus Teilung und Stecklingsvermehrung als besonders effektiv erwiesen. So erhalte ich nicht nur neue Pflanzen, sondern sichere auch die Qualität meines Estragons über Jahre hinweg. Besonders beim Französischen Estragon, der keine keimfähigen Samen bildet, sind diese vegetativen Vermehrungsmethoden unerlässlich.

Estragon in Küche und Heilkunde: Ein Kräuterschatz mit vielen Facetten

Estragon in der Küche: Mehr als nur ein Gewürz

Estragon ist in der Küche ein wahres Multitalent. Sein charakteristisches Aroma, das an Anis erinnert und leicht süßlich ist, verleiht Gerichten eine besondere Note. In der französischen Küche spielt Estragon eine Hauptrolle, besonders in der berühmten Béarnaise-Sauce. Aber auch in Salaten, Dressings und Marinaden entfaltet das Kraut sein volles Potenzial. Persönlich finde ich, dass Estragon hervorragend zu Geflügel, Fisch und Eierspeisen passt. Ein kleiner Tipp aus meiner Küche: Versuchen Sie mal eine selbstgemachte Estragon-Butter. Einfach frisch gehackte Blätter unter weiche Butter mischen und zu gegrilltem Fleisch servieren - ein Genuss!

Ein Aromawunder: Estragon und seine Partnerkräuter

Das Aroma von Estragon ist wirklich faszinierend: Es ist vielschichtig mit einer leichten Süße, einer feinen Schärfe und deutlichen Anisaromen. In meinem Kräutergarten habe ich festgestellt, dass es sich wunderbar mit anderen mediterranen Kräutern wie Thymian, Petersilie oder Basilikum kombinieren lässt. In der klassischen französischen Kräutermischung 'Fines Herbes' spielt Estragon sogar eine Hauptrolle neben Petersilie, Schnittlauch und Kerbel. Allerdings ist bei der Dosierung etwas Vorsicht geboten - Estragon kann geschmacklich schnell die Oberhand gewinnen. Besonders bei getrockneten Blättern gilt: Weniger ist oft mehr, da sie intensiver schmecken als frische.

Estragon in der Naturheilkunde: Altbewährtes und Neuentdecktes

In der Naturheilkunde wird Estragon schon seit langem geschätzt. Das ätherische Öl der Pflanze scheint verdauungsfördernd und entzündungshemmend zu wirken. Viele schwören auf einen Tee aus frischen oder getrockneten Blättern bei Verdauungsbeschwerden und Blähungen. Interessanterweise wurde Estragon früher auch zur Linderung von Zahnschmerzen verwendet. Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Estragons möglicherweise den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen könnten. Hier sind allerdings noch weitere Studien nötig, um genauere Aussagen treffen zu können.

Nicht ohne Nebenwirkungen: Vorsicht bei der Anwendung

Trotz seiner vielen positiven Eigenschaften sollte man mit Estragon, wie mit allen Kräutern, umsichtig umgehen. In sehr hohen Dosen kann das ätherische Öl zu Übelkeit und Kopfschmerzen führen. Schwangere und stillende Frauen sollten vorsichtig sein und Estragon nur in normalen Speisemengen zu sich nehmen. Wenn Sie gegen Korbblütler allergisch sind, ist ebenfalls Vorsicht geboten, da Kreuzreaktionen möglich sind. Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, einen Arzt oder Heilpraktiker zu konsultieren.

Estragon im Garten: Ein Kräuterschatz für Hobbygärtner

Jahreszeiten-Tipps für Estragongärtner

Um das ganze Jahr über frischen Estragon ernten zu können, habe ich einige Pflegetipps zusammengestellt: Im Frühjahr beginnt alles mit der Aussaat oder dem Pflanzen vorgezogener Setzlinge an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein - ich mische gerne etwas Kompost unter. Während der Wachstumsphase im Sommer ist eine regelmäßige, aber maßvolle Bewässerung wichtig - Estragon mag es nicht zu feucht. Ein leichter Rückschnitt fördert einen buschigen Wuchs. Im Herbst bereite ich die Pflanze auf den Winter vor, indem ich sie zurückschneide und mulche. Winterharte Sorten überstehen Frost problemlos, Topfpflanzen sollten Sie jedoch frostfrei überwintern.

Warum Estragon im eigenen Garten anbauen?

Der Anbau von Estragon im eigenen Garten hat viele Vorteile. Sie haben jederzeit Zugriff auf frische Kräuter, deren Aroma deutlich intensiver ist als bei gekaufter Ware. Zudem können Sie sicher sein, dass keine Pestizide verwendet wurden. Was mich besonders freut: Estragon ist auch eine wertvolle Bienenweidepflanze und trägt so zur Biodiversität bei. Ein weiterer Pluspunkt, den ich in meinem Garten beobachtet habe: Estragon wirkt als natürliches Abwehrmittel gegen manche Schädlinge und kann strategisch im Gemüsebeet eingesetzt werden.

Mein Fazit: Estragon - ein Must-have für Hobbygärtner

Nach jahrelanger Erfahrung mit Estragon in meinem Garten kann ich nur jedem empfehlen, es selbst mit diesem interessanten Kraut zu versuchen. Ob im Kräuterbeet, als Kübelpflanze auf dem Balkon oder sogar in der Küche auf der Fensterbank - Estragon lässt sich vielseitig kultivieren. Sein einzigartiges Aroma wird Ihre Küche bereichern und mit etwas Pflege haben Sie viele Jahre Freude an der Pflanze. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich von der Vielfalt des Estragons überraschen - in der Küche und im Garten!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Estragon und welche Eigenschaften zeichnet dieses Kraut aus?
    Estragon (Artemisia dracunculus) ist eine mehrjährige Staude aus der Familie der Korbblütler, die ursprünglich aus den asiatischen Steppen stammt. Das Kraut zeichnet sich durch sein charakteristisches anisartiges Aroma aus, das leicht süßlich und würzig zugleich ist. Estragon wächst als buschige Pflanze und kann eine Höhe von 60-120 cm erreichen. Die länglichen, schmalen Blätter sind graugrün gefärbt und enthalten wertvolle ätherische Öle. Diese verleihen der Pflanze nicht nur ihren unverwechselbaren Duft, sondern auch ihre geschätzten kulinarischen und heilkundlichen Eigenschaften. Estragon ist winterhart und robust, bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit gut durchlässigem Boden. Als Küchenkraut ist es unverzichtbar für die französische Küche, besonders für die berühmte Béarnaise-Sauce und die Kräutermischung 'Fines Herbes'. Darüber hinaus wird Estragon in der Naturheilkunde für seine verdauungsfördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt.
  2. Wie kann man Estragon im eigenen Kräutergarten erfolgreich anbauen?
    Estragon lässt sich erfolgreich im Kräutergarten anbauen, wenn man die richtigen Bedingungen schafft. Die Aussaat erfolgt ab April direkt im Freiland oder durch Vorkultur in Töpfen. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem, nährstoffreichem und gut durchlässigem Boden. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6,5 und 7,5. Bei schweren Böden sollten Sie Sand untermischen, um die Drainage zu verbessern. Planen Sie 30-40 cm Abstand zwischen den Pflanzen ein. Estragon-Samen sind Lichtkeimer und werden nur leicht mit Erde bedeckt. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Für Balkon- und Terrassengärtner eignen sich Töpfe mit mindestens 30 cm Durchmesser. Eine Kompostgabe im Frühjahr fördert das Wachstum. Mit regelmäßigem Schnitt bleibt die Pflanze buschig und vital. Bei richtiger Pflege können Sie mehrere Jahre von einer Pflanze ernten.
  3. Welche Pflege benötigt Artemisia dracunculus während der Wachstumsphase?
    Während der Wachstumsphase benötigt Artemisia dracunculus moderate, aber konsequente Pflege. Gießen Sie erst, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist - Estragon mag es eher trocken und verträgt keine Staunässe. Bei der Düngung ist Zurückhaltung geboten: Eine Kompostgabe im Frühjahr reicht meist aus, alle 4-6 Wochen kann mit stark verdünntem Kräuterdünger nachgeholfen werden. Zu viel Dünger mindert paradoxerweise das Aroma. Lockern Sie regelmäßig vorsichtig die obere Erdschicht und entfernen Sie Unkraut. Eine dünne Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh hält die Feuchtigkeit und unterdrückt Unkraut. Schneiden Sie die Triebe um ein Drittel zurück, wenn die Pflanze 20-30 cm hoch ist, um buschigen Wuchs zu fördern. Entfernen Sie verblühte Blütenstände zur Anregung der Blattproduktion. Achten Sie auf Blattläuse oder Mehltau - gute Luftzirkulation beugt Krankheiten vor.
  4. Worin unterscheiden sich französischer Estragon und russischer Estragon?
    Französischer und russischer Estragon unterscheiden sich erheblich in Geschmack, Wuchsform und Anbau. Der französische Estragon (Artemisia dracunculus var. sativa) besticht durch sein feines, intensives anisartiges Aroma und zartere, hellere Blätter. Er ist die erste Wahl für die Küche und wird hauptsächlich vegetativ über Stecklinge oder Wurzelteilung vermehrt, da er keine keimfähigen Samen produziert. Seine Winterhärte ist jedoch begrenzt. Der russische Estragon (Artemisia dracunculus var. inodora) ist robuster und winterhärter, wächst schneller und bildet mehr Blattmasse. Sein Aroma ist jedoch deutlich schwächer und weniger raffiniert. Er lässt sich problemlos aus Samen ziehen und ist in der Pflege anspruchsloser. Für kulinarische Zwecke ist der französische Estragon klar überlegen, während der russische Estragon eher für Einsteiger oder als Zierpflanze geeignet ist. In der Gartenpraxis zeigt sich der französische Estragon als die wertvollere, aber pflegeintensivere Variante.
  5. Warum produziert französischer Estragon keine keimfähigen Samen?
    Französischer Estragon (Artemisia dracunculus var. sativa) produziert aufgrund seiner genetischen Eigenschaften keine keimfähigen Samen - ein faszinierendes botanisches Phänomen. Diese Unfruchtbarkeit ist das Ergebnis einer langen züchterischen Selektion, bei der vor allem aromatische Eigenschaften gefördert wurden. Die Pflanze ist ein steriler Klon, der sich ausschließlich vegetativ vermehrt. Dies erklärt auch, warum alle französischen Estragonpflanzen genetisch identisch sind und das gleiche intensive Aroma besitzen. Die Blüten des französischen Estragons sind klein, unscheinbar und meist steril. Selbst wenn sich gelegentlich Samen bilden, sind diese nicht keimfähig. Diese genetische Besonderheit macht den französischen Estragon zu einer wertvollen Kulturpflanze, die nur durch Teilung der Mutterpflanze oder Stecklingsvermehrung erhalten werden kann. Dadurch bleibt die Qualität der aromatischen Eigenschaften über Generationen konstant, was bei samenvermehrten Pflanzen nicht gewährleistet wäre. Die vegetative Vermehrung ist daher nicht nur notwendig, sondern auch qualitätssichernd.
  6. Wie unterscheidet sich Estragon von anderen mediterranen Kräutern im Anbau?
    Estragon unterscheidet sich in mehreren wichtigen Aspekten von anderen mediterranen Kräutern. Während klassische Mittelmeerkräuter wie Rosmarin, Thymian oder Oregano extrem trockenheitsresistent sind und kargen Boden bevorzugen, benötigt Estragon etwas mehr Feuchtigkeit und nährstoffreicheren Boden. Seine Toleranz gegenüber Trockenheit ist geringer, weshalb regelmäßiges, aber maßvolles Gießen wichtig ist. Im Gegensatz zu vielen mediterranen Kräutern, die volle Sonne lieben, gedeiht Estragon auch im Halbschatten gut. Ein weiterer Unterschied liegt in der Winterhärte: Während viele mediterrane Kräuter frostempfindlich sind, ist russischer Estragon sehr winterhart, französischer Estragon benötigt jedoch leichten Winterschutz. Die Vermehrung unterscheidet sich ebenfalls: Während die meisten mediterranen Kräuter problemlos aus Samen gezogen werden können, erfolgt die Vermehrung von französischem Estragon ausschließlich vegetativ. Auch beim Düngen zeigt sich Estragon toleranter gegenüber nährstoffreicherem Boden als die genügsamen mediterranen Verwandten.
  7. Welche Gemeinsamkeiten haben Estragon und andere mehrjährige Kräuter?
    Estragon teilt mit anderen mehrjährigen Kräutern wie Thymian, Oregano, Salbei oder Schnittlauch grundlegende Eigenschaften und Anbauanforderungen. Alle bilden dauerhafte Wurzelsysteme aus und können jahrelang am gleichen Standort kultiviert werden. Sie benötigen einen gut durchlässigen Boden, da Staunässe für die meisten mehrjährigen Kräuter schädlich ist. Die meisten bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und sind nach der Etablierung relativ pflegeleicht. Ein wichtiges gemeinsames Merkmal ist die Fähigkeit zur vegetativen Vermehrung durch Teilung oder Stecklinge, was bei der Bestandserneuerung hilfreich ist. Alle mehrjährigen Kräuter profitieren von einem regelmäßigen Rückschnitt, der die Pflanze vital hält und die Aromabildung fördert. Sie zeigen eine natürliche Dormanz im Winter und treiben im Frühjahr wieder aus. Die Konzentration ätherischer Öle ist bei allen mehrjährigen Kräutern am höchsten in den jungen Trieben und Blättern, weshalb die beste Erntezeit vor der Blüte liegt. Diese gemeinsamen Eigenschaften machen mehrjährige Kräuter zu einer nachhaltigen Bereicherung jedes Gartens.
  8. Welches anisartige Aroma macht Estragon in der Küche so beliebt?
    Das charakteristische anisartige Aroma des Estragons entsteht durch eine komplexe Zusammensetzung ätherischer Öle, hauptsächlich Estragol und Methylchavicol. Diese Verbindungen verleihen dem Kraut seinen unverwechselbaren Geschmack, der süßlich, würzig und leicht scharf zugleich ist. Das Aroma erinnert an eine Mischung aus Anis, Fenchel und einem Hauch von Minze, aber mit einer ganz eigenen, raffinierten Note. In der französischen Küche ist dieses Aromaprofil unverzichtbar - es bildet die Basis für die klassische Béarnaise-Sauce und ist zentraler Bestandteil der berühmten Kräutermischung 'Fines Herbes'. Die Intensität des Aromas variiert je nach Sorte: Französischer Estragon besitzt das feinste und intensivste Bouquet, während russischer Estragon milder schmeckt. Das Aroma harmoniert besonders gut mit Geflügel, Fisch, Eierspeisen und hellen Saucen. Frische Blätter sind aromatischer als getrocknete, daher wird Estragon oft erst kurz vor dem Servieren zu den Gerichten gegeben, um das delikate Aroma zu erhalten.
  9. Wo kann man hochwertige Estragon Samen kaufen?
    Hochwertige Estragon Samen erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachgeschäften und etablierten Online-Saatguthändlern. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten sowohl russischen Estragon-Samen als auch französische Estragon-Stecklinge an, da französischer Estragon keine keimfähigen Samen produziert. Beim Kauf sollten Sie auf die Keimfähigkeit und das Verfallsdatum achten - frisches Saatgut zeigt bessere Ergebnisse. Seriöse Anbieter informieren transparent über die Estragon-Varietät: Russischer Estragon (Artemisia dracunculus var. inodora) ist als Samen erhältlich, während französischer Estragon nur als Jungpflanze oder Steckling angeboten wird. Achten Sie auf Bio-Qualität und bevorzugen Sie Anbieter, die detaillierte Anbauhinweise mitliefern. Lokale Gartencenter und Gärtnereien führen oft regionales Saatgut, das an die örtlichen Bedingungen angepasst ist. Online-Shops bieten meist eine größere Auswahl und können spezielle Sorten vorrätig haben. Wichtig: Kaufen Sie nur bei vertrauenswürdigen Händlern, um die Sortenreinheit und Qualität zu gewährleisten.
  10. Welche Gartenbedarf-Artikel benötigt man für den erfolgreichen Estragon-Anbau?
    Für den erfolgreichen Estragon-Anbau benötigen Sie einige grundlegende Gartenwerkzeuge und Materialien. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de empfehlen folgende Ausrüstung: Eine Gartenschaufel oder einen Spaten für die Bodenvorbereitung, eine Harke zum Lockern der Erde und einen Rechen für die Beetpflege. Für die Aussaat sind Anzuchtschalen oder kleine Töpfe nötig, falls Sie vorziehen möchten. Ein Gießkanne mit feiner Brause oder ein Gartenschlauch mit Sprühaufsatz sorgt für schonende Bewässerung. Kompost oder organischer Dünger verbessert die Bodenqualität - bei schweren Böden ist Sand zum Untermischen sinnvoll. Für Topfkulturen brauchen Sie Pflanzgefäße mit mindestens 30 cm Durchmesser und hochwertige Kräutererde. Eine kleine Gartenschere ist für Ernte und Pflegeschnitt unverzichtbar. Mulchmaterial wie Stroh oder Rasenschnitt hält den Boden feucht und unkrautfrei. Für die Vermehrung sind ein scharfes Messer für die Wurzelteilung und eventuell Bewurzelungspulver für Stecklinge hilfreich. Bei Topfpflanzen ergänzen Untersetzer und Wintervlies die Grundausstattung.
  11. Welche Rolle spielen ätherische Öle bei der Heilwirkung von Estragon?
    Die ätherischen Öle des Estragons, hauptsächlich Estragol, Methylchavicol und weitere Terpenverbindungen, sind die Träger seiner Heilwirkungen. Diese bioaktiven Substanzen konzentrieren sich besonders in den Blättern und verleihen der Pflanze ihre verdauungsfördernden Eigenschaften. Estragol wirkt krampflösend auf die Magen-Darm-Muskulatur und kann Blähungen und Verdauungsbeschwerden lindern. Die ätherischen Öle besitzen auch entzündungshemmende Eigenschaften, die traditionell bei der äußerlichen Anwendung genutzt wurden. In der Aromatherapie wird Estragonöl wegen seiner beruhigenden Wirkung geschätzt. Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass bestimmte Inhaltsstoffe möglicherweise den Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen könnten, jedoch sind weitere Studien nötig. Die antimikrobiellen Eigenschaften der ätherischen Öle wurden ebenfalls untersucht. Wichtig ist jedoch, dass die Konzentration der ätherischen Öle je nach Sorte, Erntezeit und Trocknungsverfahren stark variiert. Bei therapeutischer Anwendung sollte immer fachkundiger Rat eingeholt werden, da die Öle in konzentrierter Form auch Nebenwirkungen haben können.
  12. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens das Wachstum von Estragon?
    Der pH-Wert des Bodens hat einen erheblichen Einfluss auf das Wachstum und die Aromaentwicklung von Estragon. Der optimale pH-Bereich liegt zwischen 6,5 und 7,5, also im leicht sauren bis neutralen Bereich. In diesem Bereich können die Wurzeln Nährstoffe optimal aufnehmen und die Pflanze entwickelt ihr volles Aromapotenzial. Bei zu saurem Boden (pH unter 6,0) wird die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt, besonders die Verfügbarkeit von Kalzium, Magnesium und Phosphor nimmt ab. Dies kann zu schwächlichem Wuchs und blassen Blättern führen. Zu alkalische Böden (pH über 8,0) blockieren die Aufnahme von Eisen und anderen Spurenelementen, was sich in Gelbfärbung der Blätter (Chlorose) zeigt. Die Aromabildung ist bei suboptimalem pH-Wert deutlich reduziert, da die Synthese ätherischer Öle gestört wird. Sie können den pH-Wert mit Teststreifen oder einem digitalen Messgerät bestimmen. Saure Böden lassen sich mit Kalk verbessern, alkalische Böden durch Zugabe von Kompost oder Torf ansäuern. Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über notwendige Korrekturen.
  13. Warum ist die vegetative Vermehrung bei Estragon oft erfolgreicher als die Aussaat?
    Die vegetative Vermehrung bei Estragon ist aus mehreren Gründen oft erfolgreicher als die Aussaat. Beim französischen Estragon ist sie sogar die einzige Möglichkeit, da diese Sorte keine keimfähigen Samen produziert. Aber auch beim russischen Estragon zeigt die vegetative Vermehrung Vorteile: Die Keimung von Estragon-Samen kann unzuverlässig sein, mit Keimraten zwischen 60-80%, während Stecklinge oder geteilte Wurzelstöcke meist zu 90% anwachsen. Die Jungpflanzen aus vegetativer Vermehrung sind kräftiger und entwickeln sich schneller zu erntereinen Pflanzen. Ein wichtiger Vorteil ist die Sortenreinheit - bei der Teilung entstehen genetisch identische Pflanzen mit gleichbleibenden Aromaeigenschaften, während bei der Samenaussaat Variationen auftreten können. Die vegetative Vermehrung ermöglicht auch eine frühere Ernte, da die Pflanzen bereits entwickelt sind. Stecklinge bewurzeln meist innerhalb von 3-4 Wochen, während Samen länger zum Keimen brauchen und die Entwicklung zur erntefähigen Pflanze mehr Zeit beansprucht. Zudem übertragen sich bei der vegetativen Vermehrung die positiven Eigenschaften der Mutterpflanze direkt auf die Nachkommen.
  14. Welche biochemischen Prozesse verleihen Estragon sein charakteristisches Aroma?
    Das charakteristische Aroma von Estragon entsteht durch komplexe biochemische Prozesse in den Drüsenzellen der Blätter und Stängel. Die Hauptkomponenten der ätherischen Öle - Estragol (bis zu 80% bei französischem Estragon) und Methylchavicol - werden über den Shikimisäure-Stoffwechselweg synthetisiert. Dieser beginnt mit der Umwandlung der Aminosäure Phenylalanin zu Zimtsäure und weiter zu verschiedenen Phenylpropanoid-Derivaten. Die Biosynthese der Aromastoffe wird durch verschiedene Enzyme gesteuert, wobei die 4-Allylanisol-O-Methyltransferase eine Schlüsselrolle spielt. Umweltfaktoren wie Lichtintensität, Temperatur und Bodennährstoffe beeinflussen die Enzymaktivität und damit die Aromakonzentration. Interessant ist, dass die höchste Konzentration ätherischer Öle in den jungen Blättern vor der Blüte erreicht wird, wenn der Stoffwechsel der Pflanze besonders aktiv ist. Die Tageszeit beeinflusst ebenfalls die Aromabildung - morgens ist die Konzentration meist am höchsten. Bei französischem Estragon sind diese Prozesse durch Züchtung auf maximale Aromaproduktion optimiert worden.
  15. Wie führt man die Teilung des Wurzelstocks bei Estragon richtig durch?
    Die Teilung des Wurzelstocks ist die beste Methode zur Vermehrung und Verjüngung von Estragon. Der optimale Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr, kurz bevor die Pflanze neu austreibt, etwa im März oder April. Graben Sie die gesamte Pflanze vorsichtig aus und schütteln Sie die Erde ab, um die Wurzelstruktur gut erkennen zu können. Mit einem scharfen, sauberen Messer oder Spaten teilen Sie den Wurzelstock in mehrere Stücke. Jedes Teilstück sollte mindestens drei bis vier gesunde Triebe und ausreichend Wurzelmasse besitzen. Schneiden Sie beschädigte oder abgestorbene Wurzelteile ab und lassen Sie die Schnittstellen kurz antrocknen. Pflanzen Sie die Teilstücke umgehend an den vorbereiteten Standorten ein, wobei Sie die gleiche Pflanztiefe wie zuvor beibehalten. Gießen Sie die neuen Pflanzen gut an und halten Sie den Boden in den ersten Wochen gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Diese Methode fördert nicht nur die Vermehrung, sondern verhindert auch das Verholzen älterer Pflanzen und sorgt für vitalen Neuaustrieb mit intensivem Aroma.
  16. Welche Methoden gibt es zur Konservierung von Estragon für den Winter?
    Für die Winterkonservierung von Estragon stehen mehrere bewährte Methoden zur Verfügung. Das Trocknen ist die klassische Variante: Schneiden Sie junge Triebe vor der Blüte am frühen Morgen, wenn die ätherischen Öle am konzentriertesten sind. Binden Sie kleine Bündel und hängen Sie diese kopfüber an einem luftigen, dunklen und trockenen Ort auf. Nach 1-2 Wochen sind die Blätter vollständig getrocknet und können luftdicht gelagert werden. Das Einfrieren erhält das Aroma besser: Waschen und trocknen Sie die Blätter, portionieren Sie sie in Gefrierbeutel und frieren sie ein. Alternativ können Sie gehackte Blätter in Eiswürfelformen mit Wasser einfrieren. Eine weitere Möglichkeit ist die Konservierung in Öl: Blanchierte Blätter werden in Olivenöl eingelegt und im Kühlschrank aufbewahrt. Für besonders intensiven Geschmack eignet sich Estragon-Butter: Frische, gehackte Blätter unter weiche Butter mischen und portionsweise einfrieren. Estragon-Essig ist ebenfalls eine schöne Konservierungsmethode: Frische Zweige in Weißweinessig einlegen und mehrere Wochen ziehen lassen.
  17. Stimmt es, dass Estragon bei zu viel Dünger sein Aroma verliert?
    Ja, das ist tatsächlich richtig - Estragon kann bei Überdüngung deutlich an Aroma verlieren. Dieses Phänomen betrifft besonders stickstoffreiche Dünger, die zu verstärktem Blattwachstum führen, aber gleichzeitig die Konzentration der ätherischen Öle verdünnen. Die Pflanze investiert ihre Energie dann primär in die Blattmasse-Produktion statt in die Bildung von Aromastoffen. Bei zu viel Stickstoff werden die Blätter zwar größer und grüner, aber das charakteristische anisartige Aroma wird schwächer und weniger komplex. Ähnlich verhält es sich mit Phosphor-Überdüngung, die die Aromaqualität beeinträchtigen kann. Die optimale Nährstoffversorgung für Estragon ist daher eher zurückhaltend: Eine Kompostgabe im Frühjahr reicht meist aus, ergänzt durch gelegentliche, stark verdünnte organische Düngergaben während der Wachstumsphase. Interessant ist, dass leichter Nährstoffmangel sogar die Aromabildung anregen kann, da die Pflanze unter mildem Stress vermehrt ätherische Öle als Schutzsubstanzen produziert. Für die beste Aromaqualität sollten Sie daher eher sparsam düngen und auf die Reaktion der Pflanze achten.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Anbau von Estragon in Deutschland?
    In Deutschland zeigen sich beim Estragon-Anbau deutliche regionale Unterschiede, die hauptsächlich durch Klima und Bodenverhältnisse bedingt sind. In den milderen Regionen wie dem Rheintal, der Pfalz oder den Weinbaugebieten Baden-Württembergs gedeiht besonders der französische Estragon gut, da die Winter weniger streng sind. Hier kann er oft ohne besonderen Schutz überwintern und entwickelt intensivere Aromas. In den kontinental geprägten Gebieten Ost- und Mitteldeutschlands sowie in Gebirgsregionen ist der russische Estragon aufgrund seiner höheren Winterhärte erfolgreicher. Die sandigen Böden Norddeutschlands und Brandenburgs bieten ideale Drainageverhältnisse, allerdings kann hier die Trockenheit im Sommer problematisch werden. In den lehmigen Böden Süddeutschlands muss oft Sand untergemischt werden. Die Küstenregionen profitieren vom ausgeglichenen Meeresklima, allerdings können starke Winde und Salzbelastung den Anbau beeinträchtigen. Höhenlagen ab 600 Meter stellen besondere Herausforderungen dar - hier ist Winterschutz unerlässlich und die Vegetationsperiode verkürzt sich. Generell gilt: Je rauer das Klima, desto wichtiger wird die Sortenwahl und der Winterschutz.
  19. Worin unterscheidet sich Estragon von anderen Korbblütlern im Garten?
    Estragon unterscheidet sich in mehreren charakteristischen Merkmalen von anderen Korbblütlern im Garten. Während die meisten Korbblütler wie Sonnenblumen, Ringelblumen oder Margeriten auffällige, farbenfrohe Blüten entwickeln, sind die Blüten des Estragons klein, unscheinbar und gelblich-grün. Sie dienen nicht der Zierde, sondern werden oft sogar entfernt, um die Blattproduktion zu fördern. Im Gegensatz zu vielen anderen Artemisia-Arten, die oft silbrig-graues Laub haben, besitzt Estragon glänzend grüne, schmale Blätter. Sein Wuchscharakter ist aufrecht und buschig, während andere Korbblütler oft bodendeckend (wie Gänseblümchen) oder kletternd wachsen. Das intensive, anisartige Aroma ist einzigartig unter den Korbblütlern - die meisten anderen Arten dieser Familie riechen herb oder bitter. Estragon wird ausschließlich als Küchenkraut kultiviert, während andere Familienmitglieder oft Zierpflanzen sind. Seine Anforderungen an Boden und Standort sind moderater als bei mediterranen Vertretern, aber anspruchsvoller als bei heimischen Wildformen. Die vegetative Vermehrung beim französischen Estragon ist ebenfalls ungewöhnlich für Korbblütler.
  20. Was unterscheidet Estragon als Küchenkraut von anderen Heilkräutern?
    Estragon nimmt eine besondere Stellung zwischen Küchenkraut und Heilpflanze ein, wobei die kulinarische Nutzung klar dominiert. Anders als reine Heilkräuter wie Baldrian oder Johanniskraut, die hauptsächlich medizinisch verwendet werden, ist Estragon primär ein Gewürzkraut mit sekundären Heilwirkungen. Sein anisartiges Aroma macht ihn unverzichtbar für die gehobene Küche, besonders in der französischen Gastronomie. Während klassische Heilkräuter oft einen bitteren oder intensiv medizinischen Geschmack haben, der ihre Verwendung in der Küche einschränkt, besticht Estragon durch sein feines, delikates Aroma. Die Dosierung unterscheidet sich ebenfalls: Als Küchengewürz wird Estragon in größeren Mengen verwendet als typische Heilkräuter, die oft nur tropfenweise oder in winzigen Dosen eingesetzt werden. Seine Heilwirkungen - verdauungsfördernd und entzündungshemmend - sind milder als die vieler spezialisierter Heilpflanzen. Estragon wirkt auch präventiv durch den regelmäßigen Verzehr, während Heilkräuter meist kurativ bei akuten Beschwerden eingesetzt werden. Diese Doppelfunktion macht Estragon zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Küche, die Genuss und Wohlbefinden verbindet.
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