Flüssigdünger oder Granulat: Was Gemüse wirklich braucht

Gemüsedünger richtig einsetzen: Flüssig oder Granulat?

Für ertragsreiches, gesundes Gemüse ist die richtige Düngung entscheidend. Doch welche Form eignet sich am besten?

Wichtige Erkenntnisse für Hobbygärtner

  • Flüssigdünger zeigt schnelle Wirkung, Granulat wirkt langfristig
  • Bodenart und Gemüsesorte beeinflussen die Düngerauswahl
  • Oft ist eine Kombination beider Formen sinnvoll

Bedeutung der richtigen Düngung für Gemüse

Für schmackhaftes, gesundes Gemüse ist die richtige Ernährung unerlässlich. Eine ausgewogene Düngung versorgt die Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Dies fördert nicht nur Wachstum und Ertrag, sondern stärkt auch die Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge.

In meinen Anfängen als Hobbygärtnerin dachte ich, es würde genügen, einfach etwas Dünger auszubringen. Das Ergebnis waren kümmerliche Pflanzen und eine magere Ernte. Heute weiß ich: Die richtige Düngung macht den entscheidenden Unterschied zwischen Misserfolg und üppiger Gemüsepracht.

Überblick: Flüssigdünger und Granulat

Grundsätzlich stehen Hobbygärtnern zwei Formen von Gemüsedünger zur Verfügung: Flüssigdünger und Granulat. Beide haben ihre Stärken und Schwächen, die je nach Situation zum Tragen kommen.

Flüssigdünger für Gemüse

Eigenschaften und Wirkungsweise

Flüssigdünger wird in Wasser gelöst und dann direkt an die Pflanzenwurzeln gegeben. Die Nährstoffe liegen bereits in gelöster Form vor und können von den Pflanzen sofort aufgenommen werden. Dies macht Flüssigdünger zu einer schnell wirkenden Option.

Vorteile von Flüssigdünger

Schnelle Nährstoffaufnahme: Flüssigdünger wirkt nahezu sofort. Dies ist besonders nützlich, wenn Pflanzen akuten Nährstoffmangel zeigen oder in kritischen Wachstumsphasen einen Schub benötigen.

Einfache Dosierung: Mit Hilfe von Messbechern oder Dosierkappen lässt sich Flüssigdünger sehr genau abmessen. Dies verringert die Gefahr einer Überdüngung.

Geeignet für Blattdüngung: Manche Nährstoffe wie Eisen oder Magnesium können Pflanzen auch über die Blätter aufnehmen. Flüssigdünger eignet sich hervorragend für diese Anwendungsart.

Nachteile von Flüssigdünger

Häufigere Anwendung notwendig: Da die Nährstoffe schnell aufgenommen werden, muss Flüssigdünger öfter angewendet werden. Dies bedeutet mehr Arbeit für den Gärtner.

Risiko der Auswaschung: Bei starkem Regen oder zu viel Gießwasser können die gelösten Nährstoffe leicht ausgewaschen werden, bevor die Pflanzen sie aufnehmen können.

Geeignete Gemüsesorten für Flüssigdünger

Flüssigdünger eignet sich besonders gut für Gemüsesorten mit hohem Nährstoffbedarf oder schnellem Wachstum. Dazu gehören:

  • Tomaten
  • Gurken
  • Paprika
  • Zucchini
  • Salate

Auch Jungpflanzen und Kräuter in Töpfen profitieren von der schnellen Wirkung des Flüssigdüngers.

Granulat-Dünger für Gemüse

Eigenschaften und Wirkungsweise

Granulat-Dünger besteht aus kleinen Kügelchen oder Stäbchen, die in den Boden eingearbeitet oder auf die Erde gestreut werden. Die Nährstoffe werden langsam freigesetzt, meist über mehrere Wochen oder sogar Monate.

Vorteile von Granulat-Dünger

Langzeitwirkung: Einmal ausgebracht, versorgt Granulat-Dünger die Pflanzen über einen längeren Zeitraum mit Nährstoffen. Dies spart Zeit und Arbeit.

Weniger häufige Anwendung: Je nach Produkt reicht oft eine einmalige Düngung pro Saison aus. Dies ist besonders praktisch für Gärtner, die nicht täglich im Garten sein können.

Gute Lagerfähigkeit: Granulat-Dünger kann problemlos über längere Zeit gelagert werden, ohne dass er seine Wirksamkeit verliert.

Nachteile von Granulat-Dünger

Langsamere Nährstofffreisetzung: Bei akutem Nährstoffmangel dauert es eine Weile, bis die Wirkung einsetzt. Für schnelle Hilfe ist Granulat weniger geeignet.

Schwierigere gleichmäßige Verteilung: Es braucht etwas Übung, um Granulat-Dünger wirklich gleichmäßig auszubringen. Ungleiche Verteilung kann zu ungleichmäßigem Wachstum führen.

Geeignete Gemüsesorten für Granulat-Dünger

Granulat-Dünger eignet sich besonders für Gemüsesorten mit längerer Kulturdauer oder gleichmäßigem Nährstoffbedarf:

  • Kohl (alle Sorten)
  • Kartoffeln
  • Möhren
  • Zwiebeln
  • Lauch

Auch für Beete, in denen verschiedene Gemüsesorten angebaut werden, ist Granulat-Dünger oft eine gute Wahl.

Granulat-Dünger für Gemüse: Der Langzeitversorger im Garten

Viele Hobbygärtner schwören auf Granulat-Dünger, wenn es um die langfristige Nährstoffversorgung ihrer Gemüsepflanzen geht. Und das nicht ohne Grund - diese Form der Düngung hat einige interessante Eigenschaften, die sie für den Garten besonders attraktiv machen.

Was macht Granulat-Dünger so besonders?

Stellen Sie sich kleine Kügelchen oder Körnchen vor, vollgepackt mit Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Diese Granulate sind quasi wie kleine Nährstoff-Zeitkapseln, die sich nach und nach im Boden auflösen und ihre wertvollen Inhaltsstoffe freigeben. Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese unscheinbaren Körnchen über Wochen oder sogar Monate hinweg unsere Pflanzen versorgen können.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Weniger ist manchmal mehr

Ein großer Pluspunkt von Granulat-Düngern ist ihre Langzeitwirkung. In meinem Garten habe ich festgestellt, dass ich oft mit einer einzigen Anwendung pro Saison auskomme. Das spart nicht nur Zeit, sondern kommt auch dem natürlichen Wachstumsrhythmus vieler Gemüsepflanzen entgegen.

Praktisch für Gelegenheitsgärtner

Wenn Sie nicht jeden Tag im Garten sein können, sind Granulate ideal. Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Ihre Pflanzen verhungern, nur weil Sie mal ein paar Tage nicht da waren. Die langsame, kontinuierliche Nährstoffabgabe sorgt dafür, dass Ihre grünen Schützlinge gut versorgt bleiben.

Haltbar wie ein guter Wein

Ein weiterer Vorteil: Granulat-Dünger sind echte Lagerkünstler. Sie können problemlos über längere Zeit aufbewahrt werden, ohne an Wirksamkeit zu verlieren. Das ist praktisch, wenn man nicht ständig neue Düngemittel kaufen möchte.

Natürlich gibt's auch Schattenseiten

Geduld ist gefragt

Die langsame Freisetzung der Nährstoffe kann in manchen Situationen auch frustrierend sein. Wenn Ihre Tomaten akut Hunger haben, dauert es mit Granulat-Düngern eben etwas länger, bis sich die Situation verbessert. In solchen Fällen wäre ein schnell wirkender Flüssigdünger vermutlich die bessere Wahl.

Gleichmäßige Verteilung will gelernt sein

Es braucht etwas Übung, um Granulat-Dünger wirklich gleichmäßig im Beet zu verteilen. Ungleichmäßige Verteilung kann zu Stellen mit Über- oder Unterdüngung führen. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt.

Welche Gemüsesorten lieben Granulat-Dünger?

Besonders gut eignen sich Granulate für Gemüsesorten, die lange im Beet stehen und einen hohen Nährstoffbedarf haben. In meinem Garten haben sich folgende Pflanzen als echte Granulat-Fans erwiesen:

  • Tomaten
  • Kürbisse und Zucchini
  • Verschiedene Kohlsorten
  • Paprika
  • Auberginen

Diese Pflanzen scheinen die kontinuierliche Nährstoffversorgung über die gesamte Wachstumsperiode hinweg besonders zu schätzen.

Flüssigdünger oder Granulat? Ein Vergleich

Die Entscheidung zwischen Flüssigdünger und Granulat ist nicht immer einfach. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die Unterschiede werfen.

Wie schnell kommen die Nährstoffe an?

Flüssigdünger sind die Sprinter unter den Düngern. Die Nährstoffe sind bereits gelöst und stehen den Wurzeln sofort zur Verfügung. Das macht sie ideal für akute Mangelerscheinungen oder für Phasen mit erhöhtem Nährstoffbedarf, etwa während der Blüte oder Fruchtbildung.

Granulat-Dünger hingegen sind eher die Marathonläufer. Sie geben ihre Nährstoffe langsamer ab, was für eine gleichmäßige Versorgung über einen längeren Zeitraum sorgt. Allerdings besteht bei starkem Regen die Gefahr, dass die Nährstoffe ausgewaschen werden, besonders auf sandigen Böden.

Wie oft muss man ran?

Bei Flüssigdüngern heißt es: öfter mal was Neues. Je nach Pflanze und Wachstumsphase kann eine wöchentliche oder zweiwöchentliche Düngung nötig sein. Das bedeutet zwar mehr Arbeit, erlaubt aber auch eine flexiblere Anpassung der Düngung an den aktuellen Bedarf der Pflanzen.

Granulat-Dünger sind da eher pflegeleicht. Oft reicht eine ein- oder zweimalige Anwendung pro Saison. Das spart Zeit und Arbeit, lässt aber weniger Spielraum für kurzfristige Anpassungen.

Was kostet der Spaß?

Auf den ersten Blick erscheinen Flüssigdünger oft günstiger. Man sollte jedoch bedenken, dass sie häufiger angewendet werden müssen. Granulat-Dünger sind in der Anschaffung meist teurer, halten dafür aber länger vor.

In meinem Garten habe ich festgestellt, dass sich die Kosten über eine Saison hinweg oft ausgleichen. Es hängt stark davon ab, was und wie intensiv man anbaut.

Letztendlich gibt es kein Patentrezept für die Wahl zwischen Flüssigdünger und Granulat. Oft ist eine Kombination beider Formen der Königsweg, um die Vorteile optimal zu nutzen und gesundes, ertragsreiches Gemüse zu ernten. Experimentieren Sie ein bisschen herum und finden Sie heraus, was in Ihrem Garten am besten funktioniert!

Clever düngen: So füttern Sie Ihr Gemüse richtig

Flüssigdünger: Weniger ist oft mehr

Bei Flüssigdüngern kommt es wirklich auf die richtige Menge an. Zu viel des Guten kann den Pflanzen schaden – das habe ich in meinen Anfangsjahren schmerzhaft gelernt! Mittlerweile halte ich mich an die Devise: Lieber öfter, dafür aber sparsamer düngen. In der Hauptwachstumszeit reicht normalerweise eine wöchentliche Gabe. Den Dünger verdünne ich nach Packungsanleitung, meist im Verhältnis 1:100 bis 1:200 mit Wasser. Dann heißt es: direkt an die Wurzeln gießen, damit die Nährstoffe genau dort ankommen, wo sie gebraucht werden.

Granulat-Dünger: Die Portion macht's

Granulate streue ich in der Regel zwei- bis dreimal pro Saison aus. Die Menge variiert je nach Nährstoffgehalt und Pflanzenart. Hungrige Pflanzen wie Tomaten bekommen bei mir etwa 80-100 g pro m², genügsamere wie Bohnen nur 40-60 g. Wichtig ist, das Granulat gleichmäßig um die Pflanzen zu verteilen und leicht einzuarbeiten. Und nicht vergessen: Anschließend gießen!

Timing ist alles

Der perfekte Zeitpunkt für die Düngung hängt von der Wachstumsphase und der Gemüseart ab. Hier ein paar Faustregeln, die sich bei mir bewährt haben:

  • Jungpflanzen: Erste Düngung etwa 2-3 Wochen nach dem Auspflanzen
  • Blattgemüse: Regelmäßig bis zur Ernte düngen
  • Fruchtgemüse: Besonders zur Blüte und Fruchtbildung kräftig düngen
  • Wurzelgemüse: Vorsichtig düngen, Schwerpunkt zu Beginn

Bei meinen Tomaten und Gurken passe ich die Düngung gerne an den Fruchtansatz an. Sobald sich die ersten Früchtchen zeigen, gönne ich den Pflanzen eine Extra-Portion Nährstoffe.

Das Beste aus beiden Welten

In meinem Garten hat sich eine Kombination von Flüssig- und Granulat-Düngern als wahre Wunderwaffe erwiesen. Das Granulat sorgt für die Grundversorgung, während ich mit dem Flüssigdünger bei Bedarf schnell eingreifen kann. Besonders in meinen Mischkulturen im Gemüsebeet macht sich diese flexible Methode bezahlt.

Jedes Gemüse isst anders

Die Vielfraße: Tomaten und Kürbisse

Diese Gemüsearten sind echte Nährstoff-Schluckspechte. Tomaten stehen besonders auf Kalium – das sorgt für aromatische Früchte. Kürbisse hingegen lieben stickstoffbetonten Dünger für ihr kräftiges Blattwachstum. Beide belohnen eine regelmäßige Flüssigdüngung alle 1-2 Wochen mit reicher Ernte.

Die Gemäßigten: Karotten und Salate

Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Karotten reagieren ziemlich zickig auf zu viel Stickstoff – das führt zu unförmigen Wurzeln. Salate hingegen möchten gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt werden, bis sie auf dem Teller landen. In meinem Garten hat sich eine Kombination aus Grunddüngung mit Granulat und gelegentlicher Flüssigdüngung als Goldener Mittelweg erwiesen.

Die Bescheidenen: Bohnen und Erbsen

Diese Hülsenfrüchte sind echte Selbstversorger – sie können Luftstickstoff binden und brauchen daher weniger Düngung. Eine leichte Startdüngung mit phosphor- und kaliumbetontem Dünger reicht meist völlig aus. Zu viel Stickstoff lässt sie nur in die Blätter schießen, statt Früchte anzusetzen.

Was ich in all den Jahren gelernt habe: Selbst innerhalb dieser Gruppen gibt es Unterschiede. Buschbohnen zum Beispiel sind noch genügsamer als ihre hochwachsenden Verwandten, die Stangenbohnen. Mein Tipp: Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und passen Sie die Düngung entsprechend an. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, was Ihrem Gemüse guttut.

Umweltaspekte und Nachhaltigkeit beim Düngen

Wenn es um die Entscheidung zwischen Flüssigdünger und Granulat geht, spielen ökologische Aspekte eine immer größere Rolle. Beide Düngerformen haben ihre Eigenheiten in Bezug auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit.

Ökologische Auswirkungen

Flüssigdünger werden vom Boden meist schneller aufgenommen. Das klingt zunächst gut, birgt aber das Risiko, dass überschüssige Nährstoffe ins Grundwasser gelangen. Granulate geben ihre Nährstoffe langsamer frei, was dieses Risiko verringert. Allerdings kann eine unsachgemäße Anwendung beider Düngerarten zu einer Überdüngung führen, was weder den Bodenorganismen noch dem Ökosystem guttut.

Organische vs. mineralische Dünger

Sowohl Flüssigdünger als auch Granulate gibt es in organischer und mineralischer Form. Organische Dünger wie Komposttee oder Hornspäne sind echte Allrounder: Sie fördern das Bodenleben und verbessern langfristig die Bodenstruktur. Mineralische Dünger liefern zwar schnell verfügbare Nährstoffe, tragen aber weniger zur Bodenverbesserung bei. Für eine nachhaltige Gartenbewirtschaftung empfiehlt sich eine Kombination aus beiden, wobei ich persönlich den Schwerpunkt auf organische Dünger lege.

Vermeidung von Überdüngung

Um Überdüngung zu vermeiden, ist eine bedarfsgerechte Anwendung entscheidend. Bei Flüssigdüngern besteht die Gefahr, dass man es zu gut meint und zu häufig oder zu viel düngt. Bei Granulaten kann eine zu hohe Dosierung zu Wurzelschäden führen. Eine regelmäßige Bodenanalyse hilft, den tatsächlichen Nährstoffbedarf zu ermitteln und Überdüngung zu vermeiden.

Praktische Überlegungen für Hobbygärtner

Die Entscheidung zwischen Flüssigdünger und Granulat hängt von verschiedenen praktischen Faktoren ab, die jeder Hobbygärtner für sich abwägen muss.

Gartengröße und Anbaumethode

Für kleine Gärten oder Balkone sind Flüssigdünger oft praktischer, da sie einfach anzuwenden sind und man keine großen Mengen lagern muss. In größeren Gärten kann die Anwendung von Granulaten zeitsparender sein. Bei Hochbeeten oder Topfkulturen bevorzuge ich Flüssigdünger, da sie sich gleichmäßiger verteilen lassen.

Zeitaufwand und persönliche Vorlieben

Flüssigdünger erfordern häufigere Anwendungen, was mehr Zeit in Anspruch nimmt, aber auch eine genauere Kontrolle der Nährstoffversorgung ermöglicht. Granulate müssen seltener ausgebracht werden, was zeitsparend ist, aber weniger Flexibilität bei der Düngung bietet. Die Wahl hängt oft davon ab, wie viel Zeit man in die Gartenpflege investieren möchte und kann.

Lagerung und Haltbarkeit

Granulate sind in der Regel länger haltbar und einfacher zu lagern als Flüssigdünger. Letztere können bei falscher Lagerung ihre Wirksamkeit verlieren oder sogar verderben. Für Gärtner mit begrenztem Stauraum kann dies ein wichtiger Faktor sein.

Fazit zur Düngerwahl

Die Wahl zwischen Flüssigdünger und Granulat ist keine Frage von richtig oder falsch, sondern hängt von den individuellen Bedürfnissen des Gartens und des Gärtners ab.

Empfehlungen für verschiedene Gartensituationen

Für Einsteiger und kleine Gärten eignen sich oft Flüssigdünger, da sie einfach zu dosieren sind und schnell wirken. In größeren Gemüsegärten kann eine Kombination sinnvoll sein: Granulate als Grundversorgung und Flüssigdünger für gezielte Nährstoffgaben während der Hauptwachstumsphase. Bei Topfpflanzen und Kräutern rate ich zu verdünnten Flüssigdüngern, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Bedeutung der individuellen Bodenbeschaffenheit

Die Bodenbeschaffenheit spielt eine entscheidende Rolle bei der Düngerwahl. Sandige Böden profitieren oft von Granulaten, da diese die Nährstoffe langsamer freisetzen und so Auswaschung verhindern. Schwere, lehmige Böden können durch Flüssigdünger besser mit Nährstoffen versorgt werden. Eine Bodenanalyse kann hier wertvolle Hinweise geben.

Ausblick auf zukünftige Düngetrends im Hobbygarten

Die Entwicklung geht in Richtung nachhaltiger und umweltfreundlicher Düngung. Es gibt ein wachsendes Interesse an Biodüngern und selbst hergestellten Pflanzenjauchen. Auch Düngesysteme, die Nährstoffe bedarfsgerecht abgeben, gewinnen an Bedeutung. Für uns Hobbygärtner bedeutet das: In Zukunft können wir noch gezielter und ressourcenschonender düngen, um gesunde, ertragreiche Gemüsegärten zu pflegen. Ich bin schon gespannt, welche innovativen Lösungen die nächsten Jahre bringen werden!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist der Hauptunterschied zwischen Flüssigdünger und Granulat-Dünger für Gemüse?
    Der Hauptunterschied liegt in der Wirkungsgeschwindigkeit und Anwendungsdauer. Flüssigdünger wirkt als Sprinter - die bereits gelösten Nährstoffe stehen den Pflanzenwurzeln sofort zur Verfügung und zeigen schnelle Ergebnisse. Granulat-Dünger hingegen funktioniert wie ein Marathonläufer und gibt seine Nährstoffe langsam über Wochen oder sogar Monate ab. Während Flüssigdünger häufigere Anwendungen erfordert (meist wöchentlich bis zweiwöchentlich), reicht bei Granulaten oft eine ein- bis zweimalige Anwendung pro Saison. Flüssigdünger eignet sich besonders für akute Nährstoffmängel und Blattdüngung, während Granulate eine kontinuierliche Grundversorgung gewährleisten. Die Dosierung ist bei Flüssigdüngern präziser, dafür besteht ein höheres Risiko der Nährstoffauswaschung bei starkem Regen. Granulate sind lagerfähiger und arbeitsextensiver, benötigen jedoch Übung für gleichmäßige Verteilung.
  2. Welche Gemüsesorten profitieren am meisten von Flüssigdünger?
    Besonders Gemüsesorten mit hohem Nährstoffbedarf und schnellem Wachstum profitieren von Flüssigdünger. Dazu gehören primär Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini und verschiedene Salate. Diese Kulturen sind echte 'Nährstoff-Schluckspechte' und benötigen kontinuierliche Versorgung während ihrer intensiven Wachstums- und Fruchtbildungsphasen. Auch Jungpflanzen und Kräuter in Töpfen reagieren sehr gut auf die schnelle Wirkung des Flüssigdüngers. Kürbisse stehen ebenfalls auf der Liste der Flüssigdünger-Liebhaber, da sie für ihr kräftiges Blattwachstum stickstoffbetonten Dünger schätzen. Der Vorteil liegt in der sofortigen Verfügbarkeit der Nährstoffe, wodurch diese hungrigen Pflanzen in kritischen Wachstumsphasen optimal unterstützt werden. Besonders während der Blüte und Fruchtentwicklung können diese Gemüsesorten von wöchentlichen bis zweiwöchentlichen Flüssigdünger-Gaben profitieren, um maximale Erträge zu erzielen.
  3. Wie oft sollte Granulat-Dünger bei Gemüsepflanzen angewendet werden?
    Granulat-Dünger sollte grundsätzlich zwei- bis dreimal pro Saison angewendet werden, abhängig von der Gemüseart und dem Nährstoffgehalt des Düngers. Die erste Anwendung erfolgt idealerweise bei der Beetvorbereitung im Frühjahr, eine zweite Gabe während der Hauptwachstumsphase im Sommer und bei langkulturigen Gemüsesorten wie Tomaten oder Kürbissen eventuell eine dritte Anwendung zur Fruchtreife. Hungrige Pflanzen wie Tomaten, Kürbisse oder Kohlsorten benötigen etwa 80-100 Gramm pro Quadratmeter, während genügsamere Arten wie Bohnen nur 40-60 Gramm erhalten. Der große Vorteil liegt in der Langzeitwirkung - einmal ausgebracht, versorgt das Granulat die Pflanzen kontinuierlich über mehrere Wochen oder Monate. Wichtig ist die gleichmäßige Verteilung um die Pflanzen und das anschließende leichte Einarbeiten in den Boden, gefolgt von ausreichender Bewässerung zur Aktivierung der Nährstofffreisetzung.
  4. Warum ist die richtige Dosierung bei der Blattdüngung so wichtig?
    Die richtige Dosierung bei der Blattdüngung ist kritisch, da Pflanzenblätter wesentlich empfindlicher auf Nährstoffkonzentrationen reagieren als Wurzeln. Eine Überdosierung kann zu Verbrennungen der Blattoberfläche führen, die irreversible Schäden verursachen und die Photosynthese beeinträchtigen. Flüssigdünger muss für die Blattanwendung deutlich stärker verdünnt werden als bei der Wurzeldüngung - meist im Verhältnis 1:200 bis 1:300 mit Wasser. Zu konzentrierte Lösungen können die Stomata (Blattöffnungen) verschließen und damit die natürlichen Stoffwechselprozesse stören. Besonders bei sonnigem Wetter verstärkt sich die Wirkung, da die Nährstofflösung schneller eintrocknet und konzentrierter wird. Die Devise 'weniger ist mehr' gilt hier besonders - lieber öfter mit niedrigerer Konzentration düngen als einmalig zu stark. Optimal ist die Blattdüngung am frühen Morgen oder späten Abend, wenn die Verdunstung geringer ist und die Nährstoffe besser aufgenommen werden können.
  5. Welche Rolle spielt die Bodenbeschaffenheit bei der Wahl zwischen Flüssigdünger und Granulat?
    Die Bodenbeschaffenheit ist entscheidend für die Düngerwahl, da verschiedene Bodentypen unterschiedlich auf Nährstoffformen reagieren. Sandige Böden profitieren deutlich von Granulat-Düngern, da diese ihre Nährstoffe langsam freisetzen und so die Auswaschung verhindern, die bei schnell durchlässigen Sandböden problematisch ist. Flüssigdünger würden hier oft zu schnell versickern, bevor die Pflanzen die Nährstoffe aufnehmen können. Schwere, lehmige Böden hingegen können durch Flüssigdünger besser mit Nährstoffen versorgt werden, da die Durchlässigkeit eingeschränkt ist und Granulate möglicherweise nicht optimal aufgelöst werden. Tonreiche Böden speichern Nährstoffe gut, daher kann hier gezielt mit Flüssigdüngern nachgedüngt werden. Humusreiche Böden bieten eine gute Pufferkapazität für beide Düngerformen. Eine Bodenanalyse gibt wertvollen Aufschluss über pH-Wert, Nährstoffgehalt und Bodenstruktur und hilft bei der optimalen Düngerauswahl für die individuellen Bodenverhältnisse.
  6. Worin unterscheiden sich organische und mineralische Dünger in ihrer Wirkung?
    Organische und mineralische Dünger unterscheiden sich fundamental in ihrer Wirkungsweise und Langzeiteffekte. Organische Dünger wie Kompost, Hornspäne oder Komposttee sind echte Allrounder - sie fördern das Bodenleben, verbessern nachhaltig die Bodenstruktur und schaffen ein gesundes Ökosystem für Bodenorganismen. Ihre Nährstoffe werden langsam freigesetzt, da sie erst von Mikroorganismen aufgeschlossen werden müssen. Dies führt zu einer sanften, langanhaltenden Nährstoffversorgung ohne Verbrennungsgefahr. Mineralische Dünger hingegen liefern sofort verfügbare Nährstoffe in präzisen Konzentrationen und zeigen schnelle Wirkung bei akutem Nährstoffmangel. Sie tragen jedoch weniger zur Bodenverbesserung bei und können bei Überdosierung Wurzelschäden verursachen. Beide Formen gibt es als Flüssig- und Granulat-Varianten. Für eine nachhaltige Gartenbewirtschaftung empfiehlt sich eine Kombination beider, wobei organische Dünger die Basis bilden und mineralische gezielt bei Bedarf eingesetzt werden.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Depot-Dünger und Slow-Release-Dünger?
    Depot-Dünger und Slow-Release-Dünger sind beide Langzeitdünger, unterscheiden sich jedoch in ihrer Technologie und Freisetzungsmechanismus. Depot-Dünger bestehen aus Nährstoff-Körnern, die mit einer wasserlöslichen Hülle umschlossen sind. Diese löst sich durch Bodenfeuchtigkeit und Temperatur kontrolliert auf und gibt dabei kontinuierlich Nährstoffe frei - meist über 3-6 Monate. Slow-Release-Dünger nutzen verschiedene Technologien: Entweder Harnstoff-Formaldehyd-Verbindungen, die durch Mikroorganismen langsam abgebaut werden, oder Polymer-beschichtete Granulate mit mikroskopisch kleinen Poren. Die Nährstofffreisetzung erfolgt hier temperaturabhängig - je wärmer, desto schneller. Depot-Dünger sind meist gleichmäßiger in ihrer Abgabe, während Slow-Release-Dünger sich dem Pflanzenbedarf anpassen, da bei höheren Temperaturen sowohl die Freisetzung als auch der Pflanzenstoffwechsel zunehmen. Beide Formen reduzieren die Auswaschungsgefahr und minimieren den Arbeitsaufwand, da weniger häufige Düngungen nötig sind.
  8. Welche Nährstoffe sind für Fruchtgemüse wie Tomaten besonders wichtig?
    Fruchtgemüse wie Tomaten haben einen komplexen Nährstoffbedarf, wobei bestimmte Elemente besonders kritisch sind. Kalium steht an erster Stelle - es ist essentiell für die Fruchtqualität, den Geschmack und die Festigkeit der Tomaten. Ein Kaliummangel führt zu wässrigen, geschmacklosen Früchten. Phosphor ist crucial für die Blütenbildung und Fruchtentwicklung, während Stickstoff für das vegetative Wachstum benötigt wird, aber in der Fruchtphase reduziert werden sollte. Calcium verhindert die gefürchtete Blütenendfäule, besonders bei unregelmäßiger Wasserversorgung. Magnesium ist wichtig für die Chlorophyllbildung und damit für eine gesunde Photosynthese. Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Bor sind in kleineren Mengen, aber dennoch essentiell für die Enzymfunktionen. Die Balance ist entscheidend: Zu viel Stickstoff in der Fruchtphase fördert Blattwachstum auf Kosten der Früchte, während Kaliummangel zu minderwertigen Tomaten führt. Ein ausgewogener NPK-Dünger mit erhöhtem Kaliumanteil (z.B. 10-10-15) ist für Fruchtgemüse ideal.
  9. Wo kann man hochwertigen Gemüsedünger kaufen und worauf sollte man beim Kauf achten?
    Hochwertigen Gemüsedünger erhält man in Gartencentern, Baumärkten, Fachgeschäften und bei spezialisierten Online-Anbietern. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl an Qualitätsdüngern und kompetente Beratung für die richtige Produktwahl. Beim Kauf sollten Sie auf die NPK-Zusammensetzung achten, die zum geplanten Verwendungszweck passt. Qualitätsmerkmale sind klare Deklaration der Inhaltsstoffe, Herkunftsangaben und Zertifizierungen wie das FiBL-Siegel für biologische Dünger. Achten Sie auf das Verfallsdatum, besonders bei organischen Düngern. Die Körnung bei Granulaten sollte gleichmäßig sein, Flüssigdünger dürfen nicht ausgeflockt oder verfärbt sein. Preis-Leistungs-Verhältnis ist wichtig - teure Markenprodukte bieten oft bessere Qualität als No-Name-Artikel. Lesen Sie Kundenbewertungen und informieren Sie sich über die Dosierungsempfehlungen. Für Anfänger sind Universaldünger mit ausgewogener NPK-Zusammensetzung empfehlenswert, erfahrene Gärtner können zu spezialisierten Produkten greifen.
  10. Welcher Gemüsedünger ist am besten für Anfänger geeignet und wo findet man eine gute Beratung?
    Für Gartenanfänger eignen sich am besten universelle Flüssigdünger mit ausgewogener NPK-Zusammensetzung (z.B. 7-3-6 oder 10-10-10), da sie einfach zu dosieren sind und schnell wirken. Diese Dünger verzeihen kleine Dosierungsfehler eher als hochkonzentrierte Spezialdünger. Organische Universaldünger sind besonders anfängerfreundlich, da sie schwerer zu überdosieren sind und gleichzeitig den Boden verbessern. Eine gute Beratung erhalten Sie in spezialisierten Gartencentern, wo erfahrene Mitarbeiter individuelle Empfehlungen geben können. Gartenfachgeschäfte wie samen.de bieten oft detaillierte Produktbeschreibungen und Anwendungshinweise, die gerade Einsteigern helfen. Auch lokale Gartenbauvereine und Volkshochschul-Kurse sind wertvolle Informationsquellen. Online-Foren und Garten-Blogs bieten Erfahrungsaustausch mit anderen Hobbygärtnern. Wichtig für Anfänger: Beginnen Sie mit niedrigeren Konzentrationen, beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und steigern Sie die Düngung allmählich. Ein Bodentester kann helfen, den pH-Wert und Nährstoffstatus zu überwachen.
  11. Wie beeinflusst die Nährstoffaufnahme das Ökosystem im Gartenboden?
    Die Nährstoffaufnahme durch Pflanzen ist ein komplexer Prozess, der das gesamte Bodenökosystem beeinflusst. Pflanzenwurzeln geben Wurzelexsudate ab - organische Verbindungen, die Mikroorganismen anlocken und die Rhizosphäre (wurzelnaher Bereich) zu einem Hotspot biologischer Aktivität machen. Diese Mikroorganismen helfen bei der Nährstoffmobilisierung und schaffen Symbiosen wie die Mycorrhiza-Pilze, die die Nährstoff- und Wasseraufnahme der Pflanzen drastisch verbessern. Übermäßige Düngung kann dieses Gleichgewicht stören - zu hohe Stickstoffgaben fördern schädliche Bakterien und können nützliche Mykorrhiza-Verbindungen hemmen. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung dagegen unterstützt die Biodiversität im Boden, fördert Regenwürmer, Springschwänze und andere Bodenlebewesen. Diese recyceln organisches Material, verbessern die Bodenstruktur und schaffen Nährstoffdepots. Eine gesunde Nährstoffaufnahme schafft also eine Win-Win-Situation: Die Pflanzen gedeihen optimal, während gleichzeitig ein stabiles, resilientes Bodenökosystem erhalten bleibt.
  12. Welche Auswirkungen hat Auswaschung von Nährstoffen auf die Pflanzengesundheit?
    Nährstoffauswaschung hat mehrschichtige negative Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit. Primär führt sie zu Nährstoffmangel, da wichtige Elemente wie Stickstoff und Kalium aus der Wurzelzone gespült werden, bevor die Pflanzen sie aufnehmen können. Dies zeigt sich in Symptomen wie Gelbfärbung der Blätter (Chlorose), reduziertem Wachstum, schlechter Blüten- und Fruchtbildung sowie erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Besonders problematisch ist die Auswaschung bei sandigen Böden und nach starken Regenfällen. Der Verlust von Stickstoff führt zu schwächlichen, gelblichen Pflanzen, während Kaliummangel die Fruchtqualität mindert und die Winterhärte reduziert. Phosphorauswaschung beeinträchtigt Blüten- und Wurzelentwicklung. Zusätzlich entstehen wirtschaftliche Verluste durch verschwendete Düngemittel und reduzierte Erträge. Umweltschäden durch Grundwasserbelastung sind ein weiterer Aspekt. Präventionsmaßnahmen wie Langzeitdünger, organische Dünger oder das Splitten der Düngergaben können die Auswaschung erheblich reduzieren und die Pflanzengesundheit nachhaltig verbessern.
  13. Wie funktioniert die Wasserlöslichkeit verschiedener Düngemittel?
    Die Wasserlöslichkeit von Düngemitteln bestimmt maßgeblich ihre Verfügbarkeit für Pflanzen und ihr Verhalten im Boden. Vollständig wasserlösliche Dünger wie Kaliumnitrat oder Ammoniumsulfat lösen sich sofort auf und stehen den Wurzeln unmittelbar zur Verfügung. Diese zeigen schnelle Wirkung, bergen aber Auswaschungsrisiko. Teilweise wasserlösliche Dünger enthalten sowohl schnell als auch langsam verfügbare Nährstoffformen - beispielsweise wasserlösliches und zitronensäurelösliches Phosphat. Schwer wasserlösliche Dünger wie Rohphosphate oder Hornspäne geben ihre Nährstoffe erst durch biologische Prozesse oder chemische Verwitterung frei. Controlled-Release-Dünger nutzen spezielle Beschichtungen, die die Wasserlöslichkeit zeitlich steuern. Die Bodentemperatur, der pH-Wert und die Bodenfeuchtigkeit beeinflussen die Lösungsgeschwindigkeit erheblich. Organische Dünger müssen erst von Mikroorganismen mineralisiert werden, bevor ihre Nährstoffe wasserlöslich und pflanzenverfügbar werden. Das Verständnis der Wasserlöslichkeit hilft bei der optimalen Düngerstrategie und dem Timing der Anwendung.
  14. Welche Rolle spielen Mycorrhiza und Bodenorganismen bei der Nährstoffversorgung?
    Mycorrhiza-Pilze und Bodenorganismen sind die unsichtbaren Helden der Nährstoffversorgung im Garten. Mycorrhiza-Pilze bilden Symbiosen mit Pflanzenwurzeln und erweitern das Wurzelsystem um das 100-1000fache durch ihre feinen Pilzfäden (Hyphen). Sie erschließen Nährstoffe aus sonst unzugänglichen Bodenbereichen, besonders Phosphor, und verbessern die Wasseraufnahme erheblich. Im Gegenzug erhalten sie Zucker von der Pflanze. Bakterien wie Rhizobien fixieren Luftstickstoff und machen ihn für Leguminosen verfügbar. Andere Bakterien lösen festgelegte Nährstoffe durch Säureproduktion oder enzymatische Prozesse. Regenwürmer, Springschwänze und andere Bodentiere zerkleinern organisches Material und schaffen durch ihre Ausscheidungen nährstoffreiche Krümelstrukturen. Pilze und Bakterien bauen komplexe organische Substanzen ab und setzen dabei Nährstoffe frei. Dieses Netzwerk funktioniert wie eine natürliche Düngemittelfabrik. Überdüngung kann diese sensiblen Beziehungen stören, während organische Düngung und biologischer Anbau sie fördern. Gesunde Böden mit aktiver Mikrobiologie benötigen weniger externe Düngung.
  15. Wie erstellt man einen effektiven Düngplan für verschiedene Gemüsearten?
    Ein effektiver Düngplan basiert auf den spezifischen Bedürfnissen verschiedener Gemüsearten und deren Wachstumsphasen. Zunächst sollten Sie eine Bodenanalyse durchführen, um den aktuellen Nährstoffstatus zu ermitteln. Teilen Sie Ihr Gemüse in Kategorien ein: Starkzehrer (Tomaten, Kohl, Kürbis), Mittelzehrer (Möhren, Salat, Zwiebeln) und Schwachzehrer (Bohnen, Erbsen, Radieschen). Starkzehrer benötigen 80-120g Volldünger pro m², Mittelzehrer 40-60g und Schwachzehrer oft nur organischen Dünger oder Kompost. Zeitlich gliedert sich der Plan in Grunddüngung (Frühjahr), Startdüngung (bei Pflanzung) und Nachdüngung (während der Wachstumsphase). Berücksichtigen Sie die Kulturzeit: Langkulturen wie Tomaten brauchen mehrere Düngegaben, Schnellkulturen wie Radieschen nur eine Grundversorgung. Dokumentieren Sie Ihre Düngungen mit Datum, Produkt und Menge. Beobachten Sie die Pflanzenreaktion und passen Sie den Plan entsprechend an. Ein guter Düngplan kombiniert oft Granulat als Grundversorgung mit Flüssigdünger für gezielte Nachdüngungen.
  16. Welche Düngetechnik eignet sich am besten für Hochbeete und Topfkulturen?
    Für Hochbeete und Topfkulturen sind spezielle Düngetechniken erforderlich, da diese Anbausysteme besondere Eigenschaften haben. Hochbeete erwärmen sich schneller, haben oft bessere Drainage und ein aktives Kompostgeschehen in den unteren Schichten. Hier eignet sich eine Kombination aus organischer Grunddüngung und regelmäßiger Flüssigdüngung besonders gut. Die erhöhte biologische Aktivität setzt zusätzliche Nährstoffe frei, daher ist oft weniger externe Düngung nötig als im normalen Beet. Topfkulturen hingegen sind komplett auf externe Nährstoffzufuhr angewiesen, da das begrenzte Substratvolumen schnell ausgelaugt wird. Hier sind Flüssigdünger ideal, da sie sich gleichmäßig im Topf verteilen und dosiert angewendet werden können. Langzeitdünger-Stäbchen oder Granulate können als Depot-Düngung eingesetzt werden. Wichtig bei Töpfen: Regelmäßige, aber schwache Düngung ist besser als seltene, starke Gaben. Die Drainage muss stimmen, damit überschüssige Nährsalze ausgespült werden können. Überwachung der EC-Werte kann hilfreich sein.
  17. Stimmt es, dass mehr Dünger immer zu besseren Erträgen führt?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Mythos! Das Prinzip 'viel hilft viel' gilt definitiv nicht bei der Düngung und kann sogar kontraproduktiv sein. Pflanzen folgen dem Gesetz des Minimums nach Liebig - der knappste Nährstoff begrenzt das Wachstum, nicht der am häufigsten vorhandene. Überdüngung kann zu verschiedenen Problemen führen: Salzschäden an den Wurzeln, unausgewogenes Wachstum (zu viel Blattmasse, wenig Früchte), erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge, sowie Nährstoffblockaden, bei denen ein Überangebot eines Nährstoffs die Aufnahme anderer hemmt. Beispielsweise blockiert zu viel Stickstoff die Kaliumaufnahme, was zu weichen, lagerfähigen Früchten führt. Außerdem steigen die Kosten unnötig und die Umweltbelastung durch Auswaschung ins Grundwasser. Optimale Erträge erreicht man durch bedarfsgerechte Düngung basierend auf Bodenanalytik, Pflanzenbedarf und Wachstumsphase. Eine ausgewogene, an die Pflanzen angepasste Nährstoffversorgung ist der Schlüssel zu gesunden, ertragreichen Gemüsekulturen.
  18. Gibt es regionale Unterschiede bei der Düngung von Gemüse in Deutschland?
    Ja, definitiv gibt es regionale Unterschiede bei der Gemüsedüngung in Deutschland, die hauptsächlich durch Klima, Bodentypen und geologische Gegebenheiten bedingt sind. Norddeutschland mit seinen oft sandigen, nährstoffarmen Böden erfordert häufigere Düngung, da Nährstoffe schneller ausgewaschen werden. Die hohen Niederschläge verstärken diesen Effekt. Süddeutschland hingegen hat oft lehmigere, nährstoffreichere Böden, die Dünger besser speichern können. Kalkböden in Süddeutschland können zu Eisenmangel führen, während saure Böden in Gebirgsregionen eine Kalkung benötigen. Weinbauregionen haben oft kalkreiche Böden mit hohem pH-Wert, was die Phosphorverfügbarkeit reduzieren kann. Ehemalige DDR-Gebiete weisen teilweise noch Nachwirkungen intensiver Düngung auf, während manche Regionen in Westdeutschland überdüngt sind. Klimatische Unterschiede beeinflussen die Wachstumsperioden - in wärmeren Regionen ist eine längere Düngephase nötig. Regionale Gartenfachgeschäfte und Beratungsstellen kennen diese lokalen Besonderheiten und können entsprechende Empfehlungen geben.
  19. Was unterscheidet Volldünger von NPK-Dünger in der Anwendung?
    Volldünger und NPK-Dünger unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und damit in ihrer Anwendung erheblich. NPK-Dünger enthalten ausschließlich die drei Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in verschiedenen Verhältnissen, beispielsweise 15-15-15 oder 20-10-10. Sie sind hochkonzentriert und wirken schnell, decken aber nur die Grundbedürfnisse ab. Volldünger hingegen enthalten neben NPK auch wichtige Sekundärnährstoffe wie Magnesium, Schwefel und Calcium sowie essenzielle Spurenelemente wie Eisen, Mangan, Zink und Bor. Diese Komplettversorgung macht sie besonders für Hobbygärtner interessant, da Mangelerscheinungen seltener auftreten. In der Anwendung sind Volldünger oft die bessere Wahl für gemischte Kulturen und Gartenanfänger, da sie eine ausgewogene Rundumversorgung bieten. NPK-Dünger eignen sich für gezielte Düngemaßnahmen, wenn spezifische Nährstoffverhältnisse gewünscht sind - etwa kaliumbetonter Dünger für Fruchtgemüse. Erfahrene Gärtner können durch NPK-Dünger präziser auf Pflanzenbedürfnisse eingehen, benötigen aber zusätzlich Spurenelemente-Ergänzungen.
  20. Wie unterscheidet sich Komposttee von herkömmlichen Pflanzenjauchen?
    Komposttee und Pflanzenjauchen unterscheiden sich erheblich in Herstellung, Nährstoffgehalt und Wirkung. Komposttee wird durch Extrahieren von reifem Kompost mit Wasser hergestellt, oft unter Belüftung, um aerobe Mikroorganismen zu fördern. Er enthält neben Nährstoffen lebende Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Protozoen, die das Bodenleben aktivieren und Pflanzenkrankheiten unterdrücken können. Der Nährstoffgehalt ist moderat, aber ausgewogen. Pflanzenjauchen entstehen durch Vergärung frischer oder getrockneter Pflanzen (Brennnessel, Beinwell) in Wasser über mehrere Wochen. Sie sind oft nährstoffreicher, besonders an Stickstoff, haben aber durch den anaeroben Gärprozess weniger lebende Mikroorganismen. Brennnesseljauche wirkt stark wachstumsfördernd durch hohen Stickstoffgehalt. Komposttee ist geruchsneutral und kann auch als Blattdünger verwendet werden, während Pflanzenjauchen oft stark riechen und hauptsächlich als Bodendünger eingesetzt werden. Beide sind organische, umweltfreundliche Dünger, aber Komposttee bietet zusätzlich biologische Bodenstimulation, während Jauchen primär Nährstofflieferanten sind.
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