Futterkohl: Bodenschatz für gesunde Gärten

Futterkohl: Ein Multitalent für Boden und Vieh Futterkohl ist wirklich eine faszinierende Pflanze mit erstaunlichen Eigenschaften für die Landwirtschaft und den Gartenbau. Seine Bedeutung geht weit über die reine Futterproduktion hinaus. Bodenverbesserer und Futterpflanze: Futterkohl im Überblick Futterkohl (Brassica oleracea var. medullosa) ist eine robuste Kohlart, die sowohl als Futterpflanze als auch zur Bodenverbesserung eingesetzt wird. Er gehört zur Familie der Kreuzblütler und zeichnet sich durch seine beeindruckende Biomasse-Produktion aus. Die Bedeutung von Futterkohl für Landwirtschaft und Gartenbau ist vielseitig. Als Futterpflanze liefert er nährstoffreiches Grünfutter für Rinder, Schafe und andere Nutztiere. Besonders wertvoll ist sein hoher Eiweißgehalt. Darüber hinaus spielt Futterkohl eine wichtige Rolle als Gründüngung und Zwischenfrucht. Er verbessert die Bodenstruktur, erhöht den Humusgehalt und fördert das Bodenleben. Zu den positiven Auswirkungen auf den Boden gehören:

  • Tiefes Wurzelsystem lockert den Boden
  • Hohe Biomasseproduktion liefert organisches Material
  • Nährstoffanreicherung, besonders Stickstoff
  • Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit
  • Erosionsschutz durch dichte Bodenbedeckung

Diese Eigenschaften machen Futterkohl zu einer wertvollen Pflanze für nachhaltige Anbausysteme und die Regeneration belasteter Böden. Botanische Merkmale und Anbau von Futterkohl Futterkohl bildet einen kräftigen, aufrechten Stängel mit großen, fleischigen Blättern. Je nach Sorte erreicht er Wuchshöhen zwischen 60 cm und 2 m. Die Blätter sind meist blaugrün gefärbt und können glatt oder gekraust sein. Charakteristisch ist der dicke, markhaltige Stängel, der dem Futterkohl auch den Namen 'Markstammkohl' eingebracht hat. Klimatisch ist Futterkohl recht anpassungsfähig. Er gedeiht am besten in gemäßigten Klimazonen mit ausreichend Niederschlag. Trockenheit verträgt er nur begrenzt. An den Boden stellt Futterkohl keine allzu hohen Ansprüche, bevorzugt aber nährstoffreiche, tiefgründige Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit. Staunässe sollte vermieden werden. Die Aussaat erfolgt je nach Nutzungszweck von April bis Juli. Für die Herbst- und Winternutzung als Futterpflanze wird meist im Mai/Juni gesät. Als Gründüngung oder Zwischenfrucht kann Futterkohl auch später im Jahr ausgebracht werden. Die Saatstärke liegt bei 3-5 kg/ha bei Reihensaat. Der Reihenabstand beträgt 30-50 cm. Die Pflege beschränkt sich in der Regel auf eine ausreichende Wasserversorgung in Trockenperioden. Eine Unkrautbekämpfung ist nur in der Jugendphase nötig, später unterdrückt der Futterkohl durch sein dichtes Blattwerk unerwünschte Beikräuter selbst. Die Ernte als Futterpflanze beginnt etwa 10-12 Wochen nach der Aussaat und kann bis in den Winter hinein erfolgen. Futterkohl ist recht frosthart und übersteht leichte Fröste unbeschadet. Als Gründüngung wird er meist im Herbst vor der Blüte eingearbeitet. Futterkohl als Bodenverbesserer Eine der herausragenden Eigenschaften von Futterkohl ist sein tiefreichendes Wurzelsystem. Die Pfahlwurzel kann bis zu 2 m in den Boden vordringen. Dies bringt mehrere Vorteile mit sich:

  • Auflockerung verdichteter Bodenschichten
  • Erschließung von Nährstoffen aus tieferen Bodenschichten
  • Verbesserung der Bodenstruktur durch Wurzelkanäle
  • Erhöhung der biologischen Aktivität in tieferen Bodenschichten

Durch das intensive Wurzelwachstum wird der Boden regelrecht 'durchpflügt'. Nach dem Absterben der Wurzeln bleiben Kanäle zurück, die die Durchlüftung und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens verbessern. Die Verbesserung der Bodenstruktur ist ein weiterer wichtiger Effekt des Futterkohlanbaus. Die große Blattmasse, die bei der Ernte oder Einarbeitung in den Boden gelangt, liefert organisches Material für die Humusbildung. Humus verbessert die Krümelstruktur des Bodens, erhöht die Wasserspeicherkapazität und fördert das Bodenleben. Der hohe Biomasseertrag von Futterkohl - bis zu 100 t Frischmasse pro Hektar sind möglich - trägt wesentlich zur Humusanreicherung bei. Besonders wertvoll ist dabei der hohe Anteil an Kohlenstoff in der Pflanzenmasse. Dieser wird beim Abbau der organischen Substanz in stabile Humusverbindungen umgewandelt. In meiner langjährigen Erfahrung als Gärtnerin habe ich beobachtet, wie sich ein schwerer Lehmboden nach mehrjährigem Anbau von Futterkohl in der Fruchtfolge deutlich verbesserte. Die Bodenstruktur wurde lockerer, die Wasserinfiltration erhöhte sich und die Bearbeitbarkeit verbesserte sich spürbar. Es ist wirklich erstaunlich, wie eine einzelne Pflanze solch positive Veränderungen bewirken kann.

Nährstoffanreicherung durch Futterkohl: Ein wahrer Segen für den Boden

Futterkohl ist nicht nur eine wertvolle Futterpflanze, sondern erweist sich auch als echter Bodenverbesserer. Seine bemerkenswerte Fähigkeit, Nährstoffe anzureichern und zu speichern, macht ihn zu einem Schlüsselelement in nachhaltiger Landwirtschaft und im Gartenbau.

Stickstoffbindung und -speicherung

Eine faszinierende Eigenschaft des Futterkohlsist seine Fähigkeit, Stickstoff zu binden und zu speichern. Wie andere Kreuzblütler geht er eine Symbiose mit Bodenbakterien ein, die atmosphärischen Stickstoff fixieren können. Dieser gebundene Stickstoff wird nicht nur von der Pflanze selbst genutzt, sondern reichert auch den Boden an. Nach dem Absterben oder Einarbeiten der Pflanze steht dieser Stickstoff für Folgekulturen zur Verfügung.

Mobilisierung von Nährstoffen aus tieferen Bodenschichten

Futterkohl besitzt ein beeindruckendes Wurzelsystem, das tief in den Boden eindringt. Diese Eigenschaft ermöglicht es der Pflanze, Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten zu erschließen, die für flachwurzelnde Pflanzen unerreichbar sind. Besonders Phosphor und Kalium werden so an die Oberfläche transportiert und für nachfolgende Kulturen verfügbar gemacht.

Verhinderung von Nährstoffauswaschung

Durch seine dichte Wurzelmasse und das üppige Blattwerk verhindert Futterkohl effektiv die Auswaschung von Nährstoffen. Dies ist besonders in regenreichen Perioden oder auf leichten Böden von Bedeutung, wo Nährstoffe sonst leicht ins Grundwasser gelangen könnten.

Futterkohl in der Fruchtfolge: Vielseitig für gesunde Böden

Die Integration von Futterkohl in die Fruchtfolge bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Von der Funktion als Zwischenfrucht bis hin zur Bodenregeneration – Futterkohl zeigt sich als äußerst vielseitig.

Vorteile als Zwischenfrucht

Als Zwischenfrucht leistet Futterkohl wertvolle Dienste. Er unterdrückt Unkraut, schützt den Boden vor Erosion und verbessert die Bodenstruktur. Zudem bindet er überschüssige Nährstoffe, die sonst ausgewaschen würden. Ein weiterer Pluspunkt: Futterkohl wächst auch bei kühleren Temperaturen und kann so die Zeit zwischen zwei Hauptkulturen optimal nutzen.

Gründüngung mit Futterkohl

Wird Futterkohl als Gründüngung genutzt, entfaltet er sein volles Potenzial als Bodenverbesserer. Die große Biomasse, die er produziert, reichert den Boden mit organischer Substanz an. Beim Einarbeiten in den Boden wird diese zersetzt und liefert wertvolle Nährstoffe für die Folgekultur. Gleichzeitig verbessert sich die Bodenstruktur, was zu einer erhöhten Wasserspeicherfähigkeit und besseren Durchlüftung führt.

Bedeutung für die Bodenregeneration

Futterkohl spielt eine wichtige Rolle bei der Regeneration überbeanspruchter Böden. Sein tiefes Wurzelsystem lockert verdichtete Bodenschichten auf und fördert die Bildung stabiler Bodenaggregate. Die intensive Durchwurzelung belebt zudem das Bodenleben und fördert die Humusbildung. All diese Faktoren tragen dazu bei, die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu verbessern und die Ertragsfähigkeit des Bodens zu steigern.

Förderung des Bodenlebens durch Futterkohl

Futterkohl ist nicht nur ein Nährstofflieferant, sondern auch ein wahrer Förderer des Bodenlebens. Seine Anwesenheit im Boden schafft optimale Bedingungen für eine Vielzahl von Bodenorganismen.

Erhöhung der mikrobiellen Aktivität

Die Wurzelausscheidungen des Futterkohlsbieten Nahrung für unzählige Mikroorganismen. Diese erhöhte mikrobielle Aktivität führt zu einer beschleunigten Zersetzung organischer Substanzen und einer verbesserten Nährstoffverfügbarkeit. Studien haben gezeigt, dass Böden nach dem Anbau von Futterkohl eine deutlich höhere Enzymaktivität aufweisen – ein klares Zeichen für ein gesundes, aktives Bodenleben.

Verbesserung der Bodenbiodiversität

Futterkohl schafft mit seinem dichten Wurzelwerk und der üppigen oberirdischen Biomasse Lebensräume für eine Vielzahl von Bodenlebewesen. Von Bakterien und Pilzen bis hin zu Regenwürmern und Bodenarthropoden – alle profitieren von den verbesserten Bedingungen. Diese gesteigerte Biodiversität im Boden führt zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit des Ökosystems und einer verbesserten Bodengesundheit.

Symbiose mit Bodenmikroorganismen

Bemerkenswert ist die Fähigkeit des Futterkohlszur Symbiose mit nützlichen Bodenmikroorganismen. Neben den bereits erwähnten stickstofffixierenden Bakterien geht Futterkohl auch Partnerschaften mit Mykorrhiza-Pilzen ein. Diese Symbiosen verbessern nicht nur die Nährstoffaufnahme der Pflanze, sondern tragen auch zur Bildung stabiler Bodenaggregate bei. Die dadurch entstehende Krümelstruktur verbessert die Wasser- und Luftzirkulation im Boden erheblich.

In meinem eigenen Garten habe ich die positiven Auswirkungen von Futterkohl auf das Bodenleben beobachtet. Nach nur einer Saison mit Futterkohl als Zwischenfrucht war der Boden spürbar lockerer und voller Leben. Die Regenwürmer tummelten sich in den oberen Bodenschichten deutlich aktiver – für mich ein untrügliches Zeichen für einen gesunden Boden.

Produktbild von Neudorff Terra Preta BodenVerbesserer in 10kg Verpackung mit Hinweisen zur Steigerung der Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffen im Boden auf deutsch.
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Erosionsschutz durch Futterkohl: Ein Segen für unsere Böden

Es ist faszinierend zu sehen, wie Futterkohl nicht nur den Boden verbessert, sondern ihn regelrecht vor Erosion schützt. In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich die vielfältigen Vorteile dieser erstaunlichen Pflanze hautnah erlebt.

Natürlicher Schutzschild gegen Wind und Wetter

Stellen Sie sich vor, wie die üppigen Blätter des Futterkohlseine Art natürlichen Regenschirm für den Boden bilden. Diese grüne Decke fängt die Regentropfen ab und verhindert, dass sie mit voller Wucht auf die Erde aufprallen. Das Resultat? Deutlich weniger Bodenabtrag, besonders an Hängen, wo Erosion sonst ein echtes Problem sein kann.

Wasser-Bremse für den Boden

Das dichte Wurzelwerk und die Blattmasse des Futterkohls wirken wie eine natürliche Bremse für abfließendes Regenwasser. Dadurch hat das Wasser mehr Zeit, in den Boden einzusickern, anstatt oberflächlich abzufließen und wertvolles Erdreich mitzureißen. Besonders auf geneigten Flächen macht sich dieser Effekt bezahlt.

Bodengefüge-Stabilisator

Die Wurzeln des Futterkohls sind wahre Meister darin, den Boden zu durchziehen und zu stabilisieren. Sie tragen zur Bildung stabiler Bodenaggregate bei, was den Boden widerstandsfähiger gegen Wind- und Wassererosion macht. Das abgestorbene Pflanzenmaterial fördert zudem den Humusaufbau - ein weiterer Pluspunkt für die Bodenstruktur.

Futterkohl als Wassermanager des Bodens

In Zeiten, in denen Wetterextreme zunehmen, gewinnt die Fähigkeit des Futterkohlszur Regulierung des Bodenwasserhaushalts immer mehr an Bedeutung.

Natürlicher Wasserspeicher

Durch die Anreicherung organischer Substanz im Boden verwandelt Futterkohl diesen in einen regelrechten Wasserspeicher. Der erhöhte Humusgehalt wirkt wie ein Schwamm und kann beachtliche Mengen Wasser aufnehmen und speichern. In Trockenperioden kann dies für Pflanzen lebensrettend sein.

Wasserinfiltration leicht gemacht

Das tiefreichende Wurzelsystem des Futterkohls schafft ein Netzwerk von Kanälen im Boden. Diese verbessern die Wasserinfiltration erheblich, was nicht nur den Oberflächenabfluss reduziert, sondern auch die Wasserspeicherkapazität des Bodens erhöht. Ein weiterer Vorteil: Die Gefahr von Staunässe wird verringert, da überschüssiges Wasser schneller abgeleitet wird.

Verdunstungsschutz par excellence

Die dichte Blattmasse des Futterkohls fungiert als natürlicher Sonnenschirm für den Boden. Sie reduziert die direkte Sonneneinstrahlung und damit die Verdunstung. In trockenen Zeiten kann dies den Wasserstress für Nutzpflanzen spürbar mindern - ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Herausforderungen beim Anbau von Futterkohl

Trotz all seiner Vorzüge ist der Anbau von Futterkohl nicht ohne Tücken. Hier ein paar Punkte, die Sie beachten sollten:

Der Kampf gegen die Kohlhernie

Eine der größten Herausforderungen beim Futterkohl-Anbau ist die Kohlhernie, eine hartnäckige Pilzerkrankung. Sie kann zu erheblichen Wuchsdepressionen und Ertragsausfällen führen. Der Erreger ist ein wahrer Überlebenskünstler und kann jahrelang im Boden ausharren. Um das Risiko zu minimieren, sollten Sie eine weite Fruchtfolge einhalten. Mein Tipp: Bauen Sie Kreuzblütler wie Futterkohl nur alle 4-5 Jahre auf derselben Fläche an.

Nährstoffhunger im Fokus

Futterkohl ist ein echter Nährstoff-Gourmet, besonders wenn es um Stickstoff und Schwefel geht. Bei zu häufigem Anbau auf derselben Fläche kann es zu einer Verarmung des Bodens an bestimmten Nährstoffen kommen. Dies könnte die Erträge nachfolgender Kulturen beeinträchtigen. Eine ausgewogene Fruchtfolge und gezielte Düngung sind daher das A und O.

Cleveres Management gefragt

Die Integration von Futterkohl in die Fruchtfolge erfordert durchdachte Planung. Als Zwischenfrucht oder Gründüngung kann er zwar Wunder für den Boden bewirken, muss aber zeitlich gut in die Abfolge der Hauptkulturen eingepasst werden. Bedenken Sie den zusätzlichen Arbeitsaufwand für Aussaat, Pflege und gegebenenfalls Einarbeitung.

Trotz dieser Herausforderungen bin ich davon überzeugt, dass die positiven Effekte des Futterkohlanbaus auf Bodenstruktur, Erosionsschutz und Bodenfruchtbarkeit meist überwiegen. Mit der richtigen Planung und angepasstem Management kann Futterkohl ein wertvoller Baustein in nachhaltigen Anbausystemen sein. In meinem eigenen Garten hat er sich jedenfalls als echter Bodenverbesserer bewährt!

Praktische Tipps für den Anbau von Futterkohl zur Bodenverbesserung

Optimale Einbindung in die Fruchtfolge

Futterkohl lässt sich hervorragend in die Fruchtfolge integrieren. Er gedeiht besonders gut nach Getreide oder Frühkartoffeln. Nach der Ernte der Vorfrucht können Sie den Futterkohl als Zwischenfrucht oder Hauptfrucht säen. Um Krankheiten vorzubeugen, empfiehlt sich eine Anbaupause von mindestens vier Jahren.

Der Futterkohl hinterlässt den Boden in einem erstklassigen Zustand für die Nachfrucht. Mais, Getreide oder Kartoffeln profitieren enorm von den bodenverbessernden Eigenschaften des Futterkohlanbaus.

Mischkulturen mit Futterkohl

Futterkohl eignet sich auch wunderbar für Mischkulturen. Eine bewährte Kombination ist der Anbau mit Ölrettich oder Phacelia. Diese Mischung verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern fördert auch die Biodiversität und lockt Nützlinge an.

Eine weitere interessante Möglichkeit ist die Untersaat von Kleegras unter Futterkohl. Das Kleegras wächst nach der Ernte des Futterkohlsweiter und schützt den Boden vor Erosion und Nährstoffauswaschung.

Bodenbearbeitung nach Futterkohl

Nach der Ernte des Futterkohlsreicht meist eine flache Einarbeitung der Pflanzenreste aus. So bleiben die positiven Effekte auf die Bodenstruktur erhalten.

Eine Winterbegrünung schützt den Boden zusätzlich vor Erosion und bindet die Nährstoffe, die der Futterkohl im Boden hinterlassen hat.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien

Aktuelle Forschungsergebnisse zur Bodenverbesserung durch Futterkohl

Neueste Studien untermauern die positiven Auswirkungen von Futterkohl auf den Boden. Forscher der Universität Göttingen fanden heraus, dass der Anbau von Futterkohl den Humusgehalt im Boden um bis zu 0,5% pro Jahr steigern kann. Zum Vergleich: Schon eine Steigerung um 0,1% gilt als Erfolg.

Eine Studie aus Großbritannien zeigt, dass Futterkohl die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens um bis zu 20% verbessern kann. Das macht den Boden widerstandsfähiger gegen Trockenperioden und reduziert den Bewässerungsbedarf für Folgekulturen.

Vergleich mit anderen bodenverbessernden Pflanzen

Im Vergleich zu anderen Gründüngungspflanzen schneidet Futterkohl häufig sehr gut ab. Eine Untersuchung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ergab, dass Futterkohl mehr Biomasse produziert als Senf oder Ölrettich. Das bedeutet mehr organisches Material für den Boden.

Allerdings hat jede Pflanze ihre Stärken. Während Leguminosen wie Klee mehr Stickstoff binden, mobilisiert Futterkohl Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten. Die Wahl der richtigen Gründüngung hängt letztendlich von den spezifischen Bodenbedingungen und Zielen ab.

Futterkohl: Ein Multitalent für gesunde Böden

Futterkohl ist weitaus mehr als nur eine Futterpflanze. Seine positiven Auswirkungen auf den Boden machen ihn zu einem wertvollen Verbündeten für nachhaltige Landwirtschaft und Gartenbau. Von der Verbesserung der Bodenstruktur über die Anreicherung von Nährstoffen bis zum Schutz vor Erosion – Futterkohl trägt auf vielfältige Weise zur Bodengesundheit bei.

Besonders beeindruckend ist die Fähigkeit des Futterkohlszur Humusbildung. In Zeiten, in denen viele Böden unter Humusverlust leiden, kann Futterkohl zur Regeneration beitragen. Das nützt nicht nur dem Boden, sondern hilft auch beim Klimaschutz, da Humus CO2 bindet.

Die Forschung unterstreicht die Bedeutung gesunder Böden für eine nachhaltige Landwirtschaft. Futterkohl könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen. Zukünftige Studien werden vermutlich untersuchen, wie man die positiven Eigenschaften des Futterkohlsnoch besser nutzen kann. Möglicherweise entstehen neue Züchtungen, die noch effektiver zur Bodenverbesserung beitragen.

Für Landwirte und Gärtner bietet Futterkohl eine fantastische Möglichkeit, aktiv etwas für die Bodengesundheit zu tun. Ob als Zwischenfrucht, in Mischkultur oder als Hauptfrucht – Futterkohl ist vielseitig einsetzbar im Kampf gegen Bodendegradation. Mit dem richtigen Management kann Futterkohl dazu beitragen, die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten und zu verbessern.

Es geht darum, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften. Futterkohl zeigt eindrucksvoll, wie eine Nutzpflanze gleichzeitig dem Boden dienen kann. Diese Chance sollten wir nutzen – für gesunde Böden, gute Erträge und eine nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Futterkohl und welche botanischen Eigenschaften zeichnen ihn aus?
    Futterkohl (Brassica oleracea var. medullosa) ist eine robuste Kohlart aus der Familie der Kreuzblütler, die sowohl als Futterpflanze als auch zur Bodenverbesserung eingesetzt wird. Die Pflanze bildet einen kräftigen, aufrechten Stängel mit charakteristischem markhaltigen Kern, der ihr auch den Namen 'Markstammkohl' eingebracht hat. Die großen, fleischigen Blätter sind meist blaugrün gefärbt und können glatt oder gekraust sein. Je nach Sorte erreicht Futterkohl Wuchshöhen zwischen 60 cm und 2 m. Besonders bemerkenswert ist sein tiefreichendes Pfahlwurzelsystem, das bis zu 2 m in den Boden eindringen kann. Diese botanischen Eigenschaften machen Futterkohl zu einer wertvollen Pflanze für nachhaltige Anbausysteme, da er durch seine beeindruckende Biomasse-Produktion und sein intensives Wurzelwachstum sowohl oberirdisch als auch unterirdisch erheblich zur Bodenverbesserung beiträgt.
  2. Wie verbessert Futterkohl die Bodenstruktur und den Humusgehalt?
    Futterkohl verbessert die Bodenstruktur durch sein tiefreichendes Wurzelsystem, das verdichtete Bodenschichten aufbricht und ein Netzwerk von Kanälen im Boden schafft. Nach dem Absterben der Wurzeln bleiben diese Kanäle erhalten und verbessern die Durchlüftung sowie Wasserspeicherfähigkeit des Bodens erheblich. Die große Blattmasse, die bei der Einarbeitung in den Boden gelangt, liefert wertvolles organisches Material für die Humusbildung. Mit Biomasse-Erträgen von bis zu 100 Tonnen Frischmasse pro Hektar trägt Futterkohl wesentlich zur Humusanreicherung bei. Der hohe Kohlenstoffanteil in der Pflanzenmasse wird beim Abbau in stabile Humusverbindungen umgewandelt, die die Krümelstruktur des Bodens verbessern. Studien zeigen, dass der Humusgehalt im Boden durch Futterkohl-Anbau um bis zu 0,5% pro Jahr gesteigert werden kann. Diese Verbesserung erhöht die Wasserspeicherkapazität und fördert das Bodenleben nachhaltig.
  3. Welche Rolle spielt Futterkohl als Gründüngung und Zwischenfrucht?
    Als Gründüngung und Zwischenfrucht leistet Futterkohl wertvolle Dienste für die Bodengesundheit und nachhaltige Landwirtschaft. Er unterdrückt Unkraut durch sein dichtes Blattwerk, schützt den Boden vor Erosion und bindet überschüssige Nährstoffe, die sonst ausgewaschen würden. Besonders vorteilhaft ist seine Fähigkeit, auch bei kühleren Temperaturen zu wachsen, wodurch er die Zeit zwischen zwei Hauptkulturen optimal nutzen kann. Als Gründüngung wird Futterkohl meist im Herbst vor der Blüte in den Boden eingearbeitet, wo seine große Biomasse zersetzt wird und wertvolle Nährstoffe für die Folgekultur liefert. Gleichzeitig verbessert sich die Bodenstruktur durch die Wurzelkanäle und die organische Substanz. Seine Rolle als Zwischenfrucht ist besonders nach Getreide oder Frühkartoffeln wertvoll, da er den Boden aktiv regeneriert und für nachfolgende Kulturen wie Mais oder Kartoffeln in einem erstklassigen Zustand hinterlässt.
  4. Wie tief wurzelt Futterkohl und welche Vorteile bringt das tiefe Wurzelsystem?
    Futterkohl entwickelt ein beeindruckendes Pfahlwurzelsystem, das bis zu 2 Meter tief in den Boden eindringen kann. Dieses tiefreichende Wurzelsystem bringt mehrere entscheidende Vorteile mit sich: Es lockert verdichtete Bodenschichten auf und durchbricht sogenannte Pflugsohlen, die das Wurzelwachstum nachfolgender Kulturen behindern könnten. Durch die intensive Durchwurzelung entstehen Kanäle, die nach dem Absterben der Wurzeln die Bodenstruktur dauerhaft verbessern. Das tiefe Wurzelsystem erschließt Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten, die für flachwurzelnde Pflanzen unerreichbar wären - besonders Phosphor und Kalium werden so mobilisiert und an die Oberfläche transportiert. Zudem erhöht die tiefe Durchwurzelung die biologische Aktivität in tieferen Bodenschichten und fördert die Bildung stabiler Bodenaggregate. Die Wasserinfiltration wird durch die Wurzelkanäle deutlich verbessert, was gleichzeitig Staunässe verhindert und die Wasserspeicherkapazität des Bodens erhöht.
  5. Welche Biomasse-Erträge kann Futterkohl erreichen und was bedeutet das für den Boden?
    Futterkohl kann beeindruckende Biomasse-Erträge von bis zu 100 Tonnen Frischmasse pro Hektar erreichen, was ihn zu einem der produktivsten Gründüngungsgewächse macht. Diese enorme Biomasse-Produktion hat mehrere bedeutende Auswirkungen auf den Boden: Die große Menge organischen Materials trägt wesentlich zur Humusbildung bei, wobei der hohe Kohlenstoffanteil in stabile Humusverbindungen umgewandelt wird. Dies verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und fördert das Bodenleben nachhaltig. Die üppige Blattmasse wirkt wie ein natürlicher Regenschirm, der den Boden vor Erosion schützt und die Verdunstung reduziert. Beim Verrotten der eingearbeiteten Biomasse werden kontinuierlich Nährstoffe freigesetzt, die nachfolgenden Kulturen zugutekommen. Zudem schafft die große Biomasse Lebensräume für unzählige Bodenorganismen, von Bakterien bis zu Regenwürmern, was die Bodenbiodiversität erheblich steigert. Die hohe Biomasse-Produktion macht Futterkohl zu einem effektiven Kohlenstoffspeicher und trägt damit auch zum Klimaschutz bei.
  6. Worin unterscheidet sich Futterkohl von anderen Kreuzblütlern wie Ölrettich oder Senf?
    Futterkohl unterscheidet sich von anderen Kreuzblütlern wie Ölrettich oder Senf in mehreren wichtigen Aspekten: Während Ölrettich und Senf eher flachwurzelnd sind, entwickelt Futterkohl ein tiefes Pfahlwurzelsystem bis zu 2 Meter, wodurch er verdichtete Bodenschichten besser aufbrechen und Nährstoffe aus tieferen Schichten mobilisieren kann. In puncto Biomasse-Produktion übertrifft Futterkohl seine Verwandten deutlich - er kann bis zu 100 Tonnen Frischmasse pro Hektar erreichen, während Ölrettich und Senf meist geringere Erträge liefern. Futterkohl ist frostbeständiger und kann länger im Winter genutzt werden, während Senf bereits bei ersten Frösten abstirbt. Hinsichtlich der Wuchshöhe erreicht Futterkohl mit bis zu 2 Metern deutlich größere Dimensionen. Ein weiterer Unterschied liegt in der Nutzung: Futterkohl dient traditionell auch als Futterpflanze für Nutztiere, während Ölrettich und Senf primär als Gründüngung eingesetzt werden. Alle drei gehören zur Familie der Kreuzblütler und sollten daher in der Fruchtfolge zusammen betrachtet werden.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Futterkohl und anderen Gründüngungspflanzen wie Phacelia?
    Futterkohl und Phacelia unterscheiden sich fundamental in ihren Eigenschaften als Gründüngungspflanzen: Während Futterkohl zur Familie der Kreuzblütler gehört, ist Phacelia ein Raublattgewächs, was verschiedene Vorteile für die Fruchtfolge bringt. Futterkohl entwickelt ein tiefes Pfahlwurzelsystem bis 2 Meter, während Phacelia eher flach wurzelt, dafür aber ein sehr dichtes Wurzelgeflecht bildet. In der Biomasse-Produktion übertrifft Futterkohl Phacelia deutlich mit bis zu 100 Tonnen Frischmasse pro Hektar. Bezüglich Frostbeständigkeit ist Futterkohl robuster und kann bis in den Winter genutzt werden, während Phacelia frostempfindlich ist. Phacelia punktet hingegen mit ihrer Blütenpracht und ist ein ausgezeichneter Bienenweide, während Futterkohl seltener zur Blüte kommt. Beide mobilisieren Nährstoffe, aber auf unterschiedliche Weise: Futterkohl erschließt tiefere Bodenschichten, Phacelia verbessert die Nährstoffverfügbarkeit in oberen Schichten. Ein wichtiger praktischer Unterschied: Phacelia kann in fast jede Fruchtfolge integriert werden, während Futterkohl als Kreuzblütler Anbaupausen benötigt.
  8. Welche Frostbeständigkeit besitzt Futterkohl und wie lange kann er im Winter genutzt werden?
    Futterkohl zeichnet sich durch eine beachtliche Frostbeständigkeit aus, die ihn von vielen anderen Gründüngungspflanzen unterscheidet. Die Pflanze übersteht leichte Fröste bis etwa -5°C problemlos und kann daher deutlich länger im Winter genutzt werden als frostempfindliche Alternativen wie Phacelia oder Senf. Diese Frosttoleranz ermöglicht eine Nutzung bis in den Dezember hinein, teilweise sogar bis Januar, abhängig von der Witterung und geografischen Lage. Die Winterhärte macht Futterkohl besonders wertvoll als Winterzwischenfrucht, da er den Boden über die kalte Jahreszeit bedeckt hält und vor Erosion schützt. Während leichte Fröste die äußeren Blätter beschädigen können, treibt die Pflanze aus dem Herzen oft wieder aus. Für die Nutzung als Futterpflanze bedeutet dies, dass auch im Winter frisches Grünfutter verfügbar ist. Bei der Nutzung als Gründüngung kann die Einarbeitung bis zum Frühjahr hinausgezögert werden, wodurch der Erosionsschutz über den gesamten Winter gewährleistet bleibt.
  9. Wo kann man qualitatives Futterkohl-Saatgut für den Garten kaufen?
    Qualitatives Futterkohl-Saatgut für den Garten erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Saatgut und Gründüngungspflanzen konzentrieren. Etablierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten eine breite Auswahl an Futterkohl-Sorten und verfügen über das nötige Fachwissen, um Sie bei der Sortenauswahl zu beraten. Auch regionale Gartencenter und landwirtschaftliche Genossenschaften führen häufig Futterkohl-Saatgut, besonders zur Aussaatzeit von April bis Juli. Beim Online-Kauf haben Sie den Vorteil einer größeren Sortenauswahl und detaillierter Produktbeschreibungen. Achten Sie darauf, dass der Händler frisches Saatgut mit hoher Keimfähigkeit anbietet und Informationen zur Herkunft und Qualität bereitstellt. Spezialisierte Saatgut-Händler bieten oft auch seltene oder regionale Sorten an, die besonders gut an lokale Bedingungen angepasst sind. Für biologisch wirtschaftende Gärtner ist es wichtig, ausdrücklich nach Bio-zertifiziertem Saatgut zu fragen, das ohne chemisch-synthetische Beizmittel behandelt wurde.
  10. Was sollte beim Kauf von Bio-Futterkohl-Samen beachtet werden?
    Beim Kauf von Bio-Futterkohl-Samen sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend: Achten Sie zunächst auf anerkannte Bio-Zertifizierungen wie das EU-Bio-Siegel oder Demeter, die garantieren, dass das Saatgut ohne chemisch-synthetische Beizmittel oder Pestizide behandelt wurde. Die Gartenexperten von samen.de empfehlen, auf das Erntejahr zu achten - frisches Saatgut mit hoher Keimfähigkeit (über 80%) ist essentiell für erfolgreichen Anbau. Informieren Sie sich über die Sorte: Manche sind besser für Futterzwecke, andere für Gründüngung geeignet. Die Herkunft des Saatguts spielt ebenfalls eine Rolle - regionale Sorten sind oft besser an lokale Klimabedingungen angepasst. Prüfen Sie die Verpackung auf luftdichte Versiegelung und korrekte Lagerungshinweise. Seriöse Anbieter geben Auskunft über Aussaatzeiten, Saatstärke und Anbauempfehlungen. Besonders bei Bio-Qualität sollten Sie auf samenfeste Sorten setzen, die eine Nachbaueignung gewährleisten. Lagern Sie das Saatgut trocken, kühl und dunkel, um die Keimfähigkeit zu erhalten. Ein Keimtest vor der Aussaat kann bei älterem Saatgut sinnvoll sein.
  11. Wie fördert Futterkohl die Bildung von Mykorrhiza und anderen Bodenmikroorganismen?
    Futterkohl fördert die Bildung von Mykorrhiza und anderen Bodenmikroorganismen auf mehreren Wegen: Seine Wurzelausscheidungen (Exsudate) enthalten Kohlenhydrate, Aminosäuren und organische Säuren, die als Nahrungsquelle für Bodenmikroorganismen dienen und deren Aktivität deutlich steigern. Futterkohl geht aktiv Symbiosen mit Mykorrhiza-Pilzen ein, die ihm bei der Nährstoffaufnahme helfen und gleichzeitig zur Bildung stabiler Bodenaggregate beitragen. Das dichte Wurzelsystem schafft verschiedene Mikrohabitate im Boden, die unterschiedliche Mikroorganismen besiedeln können. Durch das tiefe Wurzelwachstum wird die mikrobielle Aktivität auch in tieferen Bodenschichten angeregt, was normalerweise weniger belebte Bereiche aktiviert. Die große Biomasse, die beim Abbau der Wurzeln und Blätter entsteht, liefert kontinuierlich organisches Material für die Mikroorganismen. Studien zeigen, dass Böden nach Futterkohl-Anbau eine deutlich höhere Enzymaktivität und mikrobielle Diversität aufweisen. Diese verbesserte mikrobielle Gemeinschaft trägt zur besseren Nährstoffverfügbarkeit, Bodenstruktur und Krankheitsresistenz bei.
  12. Welche Mechanismen nutzt Futterkohl zur Nährstoffmobilisierung aus tieferen Bodenschichten?
    Futterkohl nutzt verschiedene effiziente Mechanismen zur Nährstoffmobilisierung aus tieferen Bodenschichten: Sein tiefreichendes Pfahlwurzelsystem bis zu 2 Meter Tiefe erschließt Nährstoffreservoirs, die für flachwurzelnde Pflanzen unerreichbar sind. Die Wurzeln scheiden organische Säuren aus, die schwer lösliche Mineralien wie Phosphate aufschließen und für die Pflanze verfügbar machen. Besonders Phosphor und Kalium werden so aus tieferen Bodenschichten mobilisiert und nach oben transportiert. Die Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen erweitert das effektive Wurzelsystem erheblich und verbessert die Nährstoffaufnahme aus größeren Bodenvolumina. Futterkohl kann auch über seine Wurzelhaare Chelate bilden, die Spurenelemente binden und verfügbar machen. Die intensive Durchwurzelung verstärkt den Gasaustausch zwischen verschiedenen Bodenschichten und aktiviert ruhende Nährstoffreserven. Nach dem Absterben der Wurzeln werden diese mobilisierten Nährstoffe beim Zersetzungsprozess in den oberen Bodenschichten freigesetzt und stehen nachfolgenden Kulturen zur Verfügung - ein natürlicher Tiefendünger-Effekt.
  13. Wie beeinflusst Futterkohl die Bildung stabiler Bodenaggregate?
    Futterkohl beeinflusst die Bildung stabiler Bodenaggregate durch mehrere synergistische Mechanismen: Das intensive Wurzelsystem durchzieht den Boden mit einem dichten Netzwerk feiner Wurzelhaare, die Bodenpartikel mechanisch zusammenhalten und als Gerüst für Aggregatbildung dienen. Die Wurzelausscheidungen enthalten Polysaccharide und andere klebrige Substanzen, die als natürliche Bindemittel wirken und Bodenteilchen zu stabilen Krümeln verbinden. Besonders wichtig ist die Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen: Ihre Hyphen umhüllen Bodenkrümel wie ein feines Netz und produzieren das Glykoprotein Glomalin, einen der stabilsten Bodenklebestoffe. Die große Biomasse des Futterkohlsliefert beim Abbau Humussubstanzen, die langfristig zur Aggregatstabilität beitragen. Die erhöhte mikrobielle Aktivität durch Futterkohl führt zur Bildung mikrobieller Schleime und anderen Kittsubstanzen. Regenwürmer, die von der organischen Substanz angelockt werden, produzieren stabile Kot-Krümel. Diese aggregierten Bodenstrukturen verbessern die Porosität, Wasserspeicherung und Durchlüftung des Bodens nachhaltig und machen ihn widerstandsfähiger gegen Erosion und Verdichtung.
  14. Welche Auswirkungen hat Futterkohl auf die Bodenbiodiversität und das Bodenleben?
    Futterkohl hat erhebliche positive Auswirkungen auf die Bodenbiodiversität und das Bodenleben: Er schafft mit seinem dichten Wurzelwerk und der üppigen Biomasse vielfältige Lebensräume für Bodenorganismen aller Größenordnungen - von Bakterien und Pilzen bis zu Regenwürmern und Bodenarthropoden. Die Wurzelausscheidungen bieten Nahrung für unzählige Mikroorganismen und führen zu einer deutlich erhöhten mikrobiellen Aktivität. Studien zeigen, dass Böden nach Futterkohl-Anbau eine höhere Enzymaktivität und mikrobielle Diversität aufweisen. Das abgestorbene Pflanzenmaterial dient als Nahrungsquelle für Zersetzer wie Regenwürmer, Asseln und Springschwänze, deren Populationen merklich zunehmen. Die verbesserten Bodenbedingungen - lockere Struktur, höhere Feuchtigkeit, mehr organische Substanz - fördern auch räuberische Arten wie Laufkäfer und Spinnen. Die Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen erweitert das Pilznetzwerk im Boden erheblich. Diese gesteigerte Biodiversität führt zu stabileren Nahrungsnetzen, verbesserter Nährstoffzirkulation und erhöhter Widerstandsfähigkeit des Bodenökosystems gegen Störungen. Das Resultat ist ein gesünderer, lebendigerer Boden mit verbesserter Selbstregulationsfähigkeit.
  15. Wie integriert man Futterkohl optimal in die Fruchtfolge des Hausgartens?
    Die optimale Integration von Futterkohl in die Hausgarten-Fruchtfolge erfordert strategische Planung: Futterkohl gedeiht besonders gut nach Getreide, Frühkartoffeln oder anderen Starkzehrern und bereitet den Boden optimal für nachfolgende Kulturen vor. Nach der Ernte der Vorfrucht im Juli/August kann Futterkohl als Zwischenfrucht gesät werden. Als Kreuzblütler sollte er nicht nach anderen Kohlgewächsen wie Radieschen, Rettich oder Kohl angebaut werden, um Krankheiten wie Kohlhernie zu vermeiden. Eine Anbaupause von mindestens 4 Jahren zu anderen Kreuzblütlern ist empfehlenswert. Ideal ist die Abfolge: Starkzehrer (z.B. Kohl) → Futterkohl → Mittelzehrer (z.B. Karotten) → Schwachzehrer (z.B. Salat). Futterkohl kann auch in Mischkultur mit Phacelia oder Kleegras angebaut werden, was die Bodenverbesserung verstärkt. Für eine ganzjährige Bodenbedeckung empfiehlt sich die Untersaat von winterhartem Kleegras unter Futterkohl. Die Einarbeitung erfolgt idealerweise im Frühjahr vor der neuen Hauptkultur, wobei eine flache Bearbeitung die positiven Struktureffekte erhält.
  16. Welche Aussaatzeiten und Saatstärken sind für Futterkohl als Bodenverbesserer empfehlenswert?
    Für Futterkohl als Bodenverbesserer sind je nach Nutzungszweck unterschiedliche Aussaatzeiten optimal: Als Hauptkultur erfolgt die Aussaat von April bis Juni, für die Herbst- und Winternutzung ist Mai/Juni ideal. Als Zwischenfrucht nach Getreide oder Frühkartoffeln kann bis Ende Juli/Anfang August gesät werden - wichtig ist, dass mindestens 10-12 Wochen Vegetationszeit bis zum ersten stärkeren Frost bleiben. Die empfohlene Saatstärke liegt bei 3-5 kg pro Hektar bei Reihensaat, was etwa 30-50 g pro 100 m² entspricht. Bei Breitsaat können 4-6 kg/ha (40-60 g/100 m²) verwendet werden. Der Reihenabstand beträgt optimal 30-50 cm, die Saattiefe 2-3 cm. Für maximale Bodenverbesserung ist eine gleichmäßige Verteilung wichtig, da Futterkohl durch sein dichtes Blattwerk Unkraut unterdrückt. Bei zu dichter Saat besteht Gefahr von Pilzkrankheiten, bei zu dünner Saat wird die Unkrautunterdrückung reduziert. Die Aussaat sollte in gut abgesetztes, feinkrümeliges Saatbett erfolgen. Bei Trockenheit ist eine Beregnung nach der Aussaat empfehlenswert für gleichmäßige Keimung.
  17. Stimmt es, dass Futterkohl den Boden auslaugt und Nährstoffe entzieht?
    Diese Behauptung ist ein weit verbreiteter Mythos - tatsächlich verhält es sich genau umgekehrt: Futterkohl laugt den Boden nicht aus, sondern reichert ihn mit Nährstoffen an. Die Verwirrung entsteht, weil Futterkohl während seines Wachstums große Mengen Nährstoffe aufnimmt, diese aber nicht dem Boden entzieht, sondern nur vorübergehend speichert. Diese Nährstoffe werden beim Absterben oder Einarbeiten der Pflanze wieder vollständig freigesetzt - meist in noch besser verfügbarer Form. Zusätzlich mobilisiert Futterkohl durch sein tiefes Wurzelsystem Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten, die sonst unzugänglich wären. Besonders Phosphor und Kalium werden so für nachfolgende Kulturen verfügbar gemacht. Die Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien führt sogar zu einer Stickstoff-Anreicherung im Boden. Die große Biomasse (bis zu 100 t/ha) trägt erheblich zur Humusbildung bei, was die langfristige Nährstoffversorgung verbessert. Verhinderung der Nährstoffauswaschung in niederschlagsreichen Perioden ist ein weiterer positiver Effekt. Wissenschaftliche Studien belegen eindeutig die nährstoffanreichernde Wirkung von Futterkohl.
  18. In welchen Klimazonen und Regionen gedeiht Futterkohl am besten?
    Futterkohl gedeiht am besten in gemäßigten Klimazonen mit ausreichend Niederschlag und relativ milden Temperaturen. Optimal sind Gebiete mit 600-800 mm Jahresniederschlag und Durchschnittstemperaturen zwischen 10-18°C während der Vegetationsperiode. In Deutschland fühlt sich Futterkohl in allen Regionen wohl, besonders erfolgreich ist der Anbau jedoch in niederschlagsreichen Gebieten wie Nordwestdeutschland, dem Alpenvorland oder den Mittelgebirgslagen. Die Pflanze bevorzugt maritime bis gemäßigt kontinentale Klimaverhältnisse und kommt mit der hohen Luftfeuchtigkeit Norddeutschlands sehr gut zurecht. Trockenheit verträgt Futterkohl nur begrenzt, weshalb in niederschlagsarmen Regionen wie Brandenburg oder Teilen Sachsens zusätzliche Bewässerung notwendig sein kann. Extreme Hitze über 30°C beeinträchtigt das Wachstum, während die gute Frosttoleranz bis -5°C den Anbau auch in höheren Lagen ermöglicht. International ist Futterkohl besonders in Großbritannien, Irland, Skandinavien und den Benelux-Ländern verbreitet. Auch in kühleren Regionen Kanadas und Neuseelands wird er erfolgreich angebaut.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Futterkohl und Markstammkohl?
    Futterkohl und Markstammkohl sind botanisch identisch - es handelt sich um dieselbe Pflanze (Brassica oleracea var. medullosa), nur die Bezeichnungen unterscheiden sich je nach Verwendung und regionaler Tradition. Der Name 'Markstammkohl' bezieht sich auf das charakteristische, markhaltige Gewebe im dicken Stängel der Pflanze, das ihr den typischen aufgeblähten Stamm verleiht. Diese Bezeichnung wird häufig verwendet, wenn die botanischen Merkmale im Vordergrund stehen. 'Futterkohl' hingegen betont die Nutzung als Futterpflanze für Nutztiere, was historisch die Hauptverwendung war. In der modernen Gartenbau- und Landwirtschaftspraxis werden beide Begriffe synonym verwendet. Manchmal wird 'Markstammkohl' für bestimmte Sorten mit besonders ausgeprägtem, markhaltigem Stängel verwendet, während 'Futterkohl' als Oberbegriff für alle Varietäten dient. Entscheidend sind nicht die Namen, sondern die Sorteneigenschaften: Wuchshöhe, Frostresistenz, Biomasse-Produktion und Eignung als Futter- oder Gründüngungspflanze. Beide Bezeichnungen meinen dieselbe wertvolle Pflanze für Bodenverbesserung und nachhaltige Landwirtschaft.
  20. Wie unterscheidet sich Futterkohl von Kohlrübe und anderen Futterrüben?
    Futterkohl unterscheidet sich grundlegend von Kohlrübe und anderen Futterrüben, obwohl alle als Futterpflanzen genutzt werden: Botanisch gehört Futterkohl zu Brassica oleracea (echte Kohlarten), während Kohlrübe (Brassica napus) eine Kreuzung zwischen Kohl und Rübe ist. Futterrüben wie Runkelrübe gehören zur Familie der Gänsefußgewächse, nicht zu den Kreuzblütlern. Der Hauptunterschied liegt im Speicherorgan: Futterkohl bildet einen markhaltigen, oberirdischen Stängel mit großen Blättern, Kohlrübe und Futterrüben entwickeln fleischige, meist unterirdische Rüben als Nährstoffspeicher. Die Ernte erfolgt unterschiedlich: Bei Futterkohl werden Blätter und Stängel geerntet, bei Rüben die fleischigen Wurzelkörper. Hinsichtlich Bodenverbesserung ist Futterkohl überlegen, da sein tiefes Wurzelsystem und die große oberirdische Biomasse mehr zur Humusbildung beitragen. Kohlrüben sind nährstoffreicher im Futter, während Futterrüben höchste Energiedichte haben. In der Fruchtfolge müssen Futterkohl und Kohlrübe als Kreuzblütler zusammen betrachtet werden, Futterrüben können unabhängig davon angebaut werden.
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