Futterpflanzen für Pferde: Die Weideauswahl

Futterpflanzen für Pferde: Grundlagen einer artgerechten Ernährung

Pferde sind von Natur aus Grasfresser und benötigen eine ausgewogene Ernährung, die ihrem Verdauungssystem und ihren Nährstoffbedürfnissen entspricht.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Pferde brauchen rohfaserreiches Futter für eine gesunde Verdauung
  • Gräser bilden die Grundlage der Pferdeernährung
  • Kräuter ergänzen den Speiseplan mit wichtigen Nährstoffen
  • Eine ausgewogene Fütterung berücksichtigt individuelle Bedürfnisse

Die Bedeutung der richtigen Futterpflanzen

Als Pferdebesitzer steht man vor der Aufgabe, die richtige Ernährung für seinen vierbeinigen Begleiter zu finden. Die Wahl der Futterpflanzen beeinflusst die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden des Pferdes.

Falsche Fütterung kann zu ernsthaften Problemen führen - von Koliken bis hin zu Hufrehe. Deshalb ist es wichtig, sich mit den Grundlagen der Pferdeernährung auseinanderzusetzen.

Die Bedürfnisse der Pferde

Pferde haben ein hochspezialisiertes Verdauungssystem entwickelt. Sie sind darauf ausgelegt, den Großteil des Tages mit der Nahrungsaufnahme zu verbringen. In freier Wildbahn fressen Pferde bis zu 16 Stunden am Tag kleine Mengen Gras und Kräuter.

Um diesem natürlichen Verhalten gerecht zu werden, sollten wir ihnen eine Ernährung bieten, die:

  • reich an Rohfasern ist
  • kontinuierliche Aufnahme in kleinen Portionen ermöglicht
  • alle notwendigen Nährstoffe in ausgewogener Form enthält

Das Verdauungssystem des Pferdes

Um die Bedeutung der richtigen Futterpflanzen zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf das Verdauungssystem des Pferdes. Es ist komplex und gleichzeitig empfindlich.

Der Magen eines Pferdes ist vergleichsweise klein. Er fasst nur etwa 8-15 Liter, was gerade mal 10% des gesamten Verdauungstraktes ausmacht. Das erklärt, warum Pferde häufig kleine Portionen fressen müssen.

Der Dünndarm ist relativ kurz, während der Dickdarm mit Blinddarm und Grimmdarm den größten Teil des Verdauungssystems ausmacht. Hier findet die mikrobielle Verdauung von Rohfasern statt - ein Prozess, der für die Gesundheit des Pferdes unerlässlich ist.

Die Rolle der Rohfaser

Rohfaser ist für Pferde lebenswichtig. Sie regt die Darmtätigkeit an, bindet Wasser und sorgt für ein gesundes Mikrobiom im Darm. Ein Mangel an Rohfaser kann zu Verstopfungen, Koliken und anderen Verdauungsstörungen führen.

Idealerweise sollte die Ration eines Pferdes zu mindestens 60% aus rohfaserreichem Grundfutter bestehen. Das sind in erster Linie Gräser, sei es als Weidegras oder Heu.

Der Nährstoffbedarf von Pferden

Neben Rohfaser benötigen Pferde eine ausgewogene Mischung aus Energie, Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen. Die genauen Mengen hängen von Faktoren wie Alter, Gewicht, Nutzungsart und gesundheitlichem Zustand ab.

Energie

Pferde gewinnen ihre Energie hauptsächlich aus Kohlenhydraten und Fetten. Gräser liefern vor allem leicht verdauliche Kohlenhydrate, während Ölsaaten wie Leinsamen wertvolle Fette beisteuern können.

Proteine

Proteine sind wichtig für den Aufbau und Erhalt von Muskeln, Haut und Haaren. Gute pflanzliche Proteinquellen sind Luzerne und Klee.

Mikronährstoffe

Vitamine und Mineralien sind zwar nur in kleinen Mengen nötig, aber unerlässlich für viele Körperfunktionen. Kräuter können hier eine wertvolle Ergänzung sein, da sie oft reich an Mikronährstoffen sind.

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Die besten Gräser für Pferde

Gräser bilden das Rückgrat der Pferdeernährung. Sie liefern Rohfaser, Energie und wichtige Nährstoffe. Hier sind einige der besten Gräser für Pferde:

Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)

Ein nährstoffreiches Gras. Es ist schmackhaft und regeneriert sich schnell nach der Beweidung. Allerdings sollte man aufpassen: Bei üppigem Wachstum kann es zu viel Zucker enthalten.

Wiesenschwingel (Festuca pratensis)

Dieses Gras ist besonders trockenheitsresistent und liefert auch auf mageren Böden gute Erträge. Es hat einen hohen Rohfasergehalt und ist damit ideal für Pferde.

Wiesenlieschgras (Phleum pratense)

Auch als Timotheusgras bekannt, ist es sehr schmackhaft und nährstoffreich. Es eignet sich besonders gut zur Heugewinnung.

Knaulgras (Dactylis glomerata)

Ein robustes Gras, das auch Trockenheit gut verträgt. Es hat einen hohen Eiweißgehalt und ist besonders für Sportpferde geeignet.

Wiesenrispengras (Poa pratensis)

Dieses Gras bildet eine dichte Narbe und ist trittfest. Es eignet sich gut für Weiden, die stark beansprucht werden.

Rotschwingel (Festuca rubra)

Ein anspruchsloses Gras, das auch auf mageren Böden gedeiht. Es hat einen hohen Rohfasergehalt und ist gut für Pferde mit Stoffwechselproblemen geeignet.

Bei der Auswahl der Gräser für die Weide oder zur Heugewinnung sollte man immer die individuellen Bedürfnisse der Pferde und die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen. Eine Mischung verschiedener Grasarten ist oft die beste Wahl, da sie eine ausgewogene Nährstoffversorgung gewährleistet und das Risiko von Mangelerscheinungen minimiert.

Nährstoffreiche Kräuter für Pferde: Vielfalt auf der Weide

Neben Gräsern spielen Kräuter eine wichtige Rolle in der Ernährung von Pferden. Sie liefern nicht nur wertvolle Nährstoffe, sondern sorgen auch für Abwechslung im Speiseplan unserer Vierbeiner. Schauen wir uns einige besonders nährstoffreiche Kräuter genauer an:

Luzerne (Medicago sativa)

Die Luzerne ist ein echtes Kraftpaket unter den Futterpflanzen. Sie enthält viel hochwertiges Eiweiß und ist reich an Calcium. Besonders für tragende Stuten, Fohlen und Sportpferde ist sie eine tolle Ergänzung. Aber Vorsicht: Wegen des hohen Proteingehalts sollte man es mit der Luzerne nicht übertreiben.

Rotklee (Trifolium pratense)

Rotklee ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch sehr nahrhaft. Er liefert Eiweiß, Calcium und verschiedene Vitamine. Pferde mögen ihn gerne, aber wie bei der Luzerne gilt: In Maßen genießen lassen, da er ebenfalls eiweißreich ist.

Weißklee (Trifolium repens)

Der kleine Bruder des Rotklees ist auf vielen Weiden zu finden. Er ist nicht ganz so eiweißreich, dafür aber sehr schmackhaft für Pferde. Weißklee verbessert die Bodenqualität und ist eine gute Ergänzung zu Gräsern.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Ein wahres Wunderkraut! Spitzwegerich enthält Schleimstoffe, die gut für die Atemwege sind. Außerdem stecken darin Gerbstoffe, die bei Verdauungsproblemen helfen können. Meine alte Stute Bella frisst ihn besonders gerne, wenn sie mal Husten hat.

Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Viele Gartenbesitzer sehen ihn als Unkraut, aber für Pferde ist Löwenzahn ein Leckerbissen. Die Blätter sind reich an Vitamin C und Mineralstoffen. Die Wurzeln können sogar die Leberfunktion unterstützen. Ein echter Allrounder also!

Schafgarbe (Achillea millefolium)

Die Schafgarbe ist nicht nur hübsch, sondern auch sehr gesund. Sie enthält ätherische Öle, die appetitanregend wirken und die Verdauung fördern. Außerdem soll sie bei Koliken helfen können. Mein Nachbar schwört darauf, wenn sein Pony mal Bauchweh hat.

Saisonale Aspekte der Futterpflanzen

Je nach Jahreszeit verändert sich das Angebot und die Qualität der Futterpflanzen auf der Weide. Als Pferdehalter sollte man das im Blick behalten:

Frühjahr: Erste Gräser und Kräuter

Wenn's im Frühling endlich wieder grün wird, freuen sich unsere Pferde. Aber Vorsicht: Das junge Gras ist sehr eiweißreich und hat wenig Rohfaser. Eine langsame Gewöhnung ist wichtig, sonst droht Koliken oder gar Hufrehe. Am besten fängt man mit kurzen Weidezeiten an und steigert langsam.

Sommer: Höhepunkt der Weidesaison

Im Sommer steht die Weide in voller Pracht. Jetzt gibt's reichlich Auswahl für unsere Vierbeiner. Allerdings sollte man bei großer Hitze und Trockenheit aufpassen: Dann bilden manche Pflanzen vermehrt Fruktan, was für empfindliche Pferde problematisch sein kann.

Herbst: Abnehmender Nährwert und Vorbereitung auf den Winter

Wenn's auf den Winter zugeht, lässt der Nährwert der Weidepflanzen nach. Trotzdem finden Pferde noch genug zu fressen. Jetzt ist eine gute Zeit, um langsam mit der Zufütterung zu beginnen und die Tiere auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.

Winter: Ergänzungsfütterung und Heuqualität

Im Winter ruht die Weide. Jetzt ist gutes Heu besonders wichtig. Die Qualität sollte stimmen: Es soll grün sein, gut riechen und nicht staubig sein. Bei Bedarf kann man mit Kraftfutter ergänzen, aber immer vorsichtig und an den Bedarf des einzelnen Pferdes angepasst.

Weidemanagement für optimale Futterpflanzen

Eine gut gepflegte Weide ist sehr wertvoll für unsere Pferde. Hier ein paar Tipps, wie man das am besten anstellt:

Rotationsweide vs. Standweide

Bei der Rotationsweide teilt man die Fläche in mehrere Koppeln ein und lässt die Pferde abwechselnd grasen. Das schont den Boden und die Pflanzen können sich erholen. Ne Standweide ist einfacher zu managen, aber auch anfälliger für Überweidung. Wir machen's bei uns gemischt - je nachdem, wie viel Zeit wir gerade haben.

Optimale Weidepflege und -düngung

Regelmäßiges Abschleppen verteilt den Pferdemist und beugt kahlen Stellen vor. Ne ausgewogene Düngung hilft, den Pflanzenbestand gesund zu halten. Aber Vorsicht: Nicht übertreiben, sonst wird's den Pferden zu fett!

Vermeidung von Überweidung und Bodenverdichtung

Zu viele Pferde auf zu wenig Fläche - das geht auf Dauer schief. Der Boden verdichtet, Unkraut macht sich breit. Lieber mal ne Koppel sperren und die Pferde umsetzen, wenn's zu matschig wird. Gerade im Herbst und Frühjahr ist das wichtig.

Anpassung der Besatzdichte

Als Faustregel gilt: Ein Pferd braucht etwa einen Hektar Weidefläche. Aber das hängt natürlich von vielen Faktoren ab: Bodenbeschaffenheit, Klima, Pferdegröße. Bei uns kommen wir mit weniger aus, weil wir guten Boden haben. Man muss einfach beobachten und anpassen.

Mit der richtigen Mischung aus Gräsern und Kräutern sowie einem durchdachten Weidemanagement schaffen wir für unsere Pferde ein Futterparadies, das ihren Bedürfnissen optimal entspricht. Es braucht zwar etwas Arbeit und Aufmerksamkeit, aber wenn man abends die zufriedenen Pferde auf der Weide sieht, weiß man: Es lohnt sich!

Potenzielle Gefahren: Giftige Pflanzen und andere Risiken auf der Weide

Beim Thema Futterpflanzen für Pferde ist es wichtig, auch die Schattenseiten zu betrachten. Nicht alles Grüne ist gut für unsere Vierbeiner. Manche Pflanzen können sogar gefährlich werden.

Giftige Pflanzen auf der Weide

Zu den Übeltätern gehört das Jakobskreuzkraut. Diese harmlos aussehende Pflanze enthält Giftstoffe, die die Leber schädigen können. Pferde meiden sie meist auf der Weide, fressen sie aber im Heu mit. Daher ist Vorsicht beim Heukauf geboten.

Auch die Eibe ist hochgiftig. Schon kleine Mengen können tödlich sein. Daher sollten keine Eiben in der Nähe von Pferdeweiden gepflanzt und Schnittgut nie auf die Weide geworfen werden.

Probleme durch Fruktane

Manchmal liegt das Problem in der Menge. Gräser speichern bei Sonnenschein Fruktane - eine Art Zucker. Übermäßiger Verzehr kann zu Problemen führen, im schlimmsten Fall zu einer Hufrehe. Besonders riskant ist es im Frühjahr und an sonnigen Herbsttagen.

Ungebetene Gäste: Pilze und Schimmel

Auch Pilze und Schimmel stellen eine oft unterschätzte Gefahr dar. Bei feuchtem Wetter können sie sich auf Gräsern und Kräutern ansiedeln und im Heu sogar vermehren. Dies kann zu Verdauungsproblemen und Allergien führen.

Mehr als nur Gras: Ergänzung der Weide durch andere Futtermittel

Eine saftige Weide allein reicht meist nicht aus. Andere Futtermittel runden die Ernährung unserer Pferde ab.

Heu und Heulage: Die Klassiker

Heu ist ein Grundpfeiler der Pferdefütterung. Es liefert wichtige Ballaststoffe und beschäftigt die Pferde. Heulage, der feuchte Verwandte des Heus, ist staubärmer - vorteilhaft für Pferde mit Atemwegsproblemen.

Stroh: Mehr als nur Einstreu

Stroh wird oft unterschätzt. Es hat weniger Nährstoffe als Heu, liefert aber viel Rohfaser und hält die Verdauung in Gang. Besonders für Pferde mit Neigung zum Übergewicht ist es eine gute Ergänzung.

Kraftfutter: Wann und wie viel?

Der Bedarf an Kraftfutter hängt von vielen Faktoren ab. Sportpferde oder Stuten mit Fohlen haben einen höheren Energiebedarf. Aber Vorsicht: Zu viel kann schaden. Mehrere kleine Portionen sind besser als eine große.

Mineralfutter und Ergänzungspräparate: Die Feinabstimmung

Mineralfutter können Defizite ausgleichen, die durch einseitige Ernährung entstehen. Aber nicht jedes Pferd braucht jedes Präparat. Eine genaue Bedarfsermittlung ist ratsam.

Maßgeschneiderte Ernährung: Anpassung der Fütterung an individuelle Pferdebedürfnisse

Jedes Pferd ist einzigartig - das gilt auch für die Fütterung. Was für ein Pferd optimal ist, kann für ein anderes ungeeignet sein.

Jung, alt oder mittendrin: Futterbedarf nach Alter und Entwicklungsstand

Fohlen haben andere Bedürfnisse als ältere Pferde. Junge Pferde im Wachstum benötigen mehr Eiweiß. Ältere Pferde brauchen oft leichter verdauliches Futter. Dazwischen variiert der Bedarf individuell.

Vom Freizeitpferd zum Athleten: Anpassung ans Leistungsniveau

Ein Pferd mit wenig Bewegung braucht eine andere Ernährung als ein Turnierpferd. Je höher die Leistung, desto mehr Energie wird benötigt. Dabei ist es wichtig, das Gewicht im Auge zu behalten.

Spezielle Bedürfnisse trächtiger und laktierender Stuten

Trächtige Stuten benötigen in den letzten Monaten mehr Energie und Eiweiß. Nach der Geburt steigt der Bedarf weiter an, da die Milchproduktion energieintensiv ist.

Fütterung bei gesundheitlichen Problemen

Bei Erkrankungen wie EMS, Cushing oder Hufrehe muss die Fütterung angepasst werden. Oft bedeutet das weniger Zucker und Stärke, dafür mehr Rohfaser. In solchen Fällen ist fachkundiger Rat unerlässlich.

Letztendlich gilt: Beobachten, anpassen und bei Unsicherheiten nachfragen. Die richtige Fütterung ist entscheidend für das Wohlbefinden des Pferdes.

Anlegen und Pflege einer optimalen Pferdeweide

Bodenanalyse und Vorbereitung

Eine gründliche Bodenanalyse ist für die Anlage einer Pferdeweide unerlässlich. Sie gibt Aufschluss über den pH-Wert und den Nährstoffgehalt des Bodens. Idealerweise liegt der pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Bei zu niedrigem Wert empfiehlt sich eine Kalkung. Die Nährstoffversorgung lässt sich durch gezielte Düngung optimieren. Wichtig: Überdüngung vermeiden, da dies zu nitratreichem Gras führen kann!

Auswahl geeigneter Saatgutmischungen

Für Pferdeweiden eignen sich spezielle Saatgutmischungen. Diese enthalten meist Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras und Wiesenrispe. Je nach Standort und Nutzungsintensität kann die Zusammensetzung variieren. Kräuter wie Spitzwegerich oder Schafgarbe bereichern die Mischung. Vorsicht bei Klee: Nur in geringen Mengen beimischen, da er bei Pferden zu Blähungen führen kann.

Aussaat und Etablierung der Futterpflanzen

Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist der Spätsommer oder das zeitige Frühjahr. Der Boden sollte fein krümelig sein. Nach der Aussaat wird angewalzt, um den Bodenschluss zu verbessern. In den ersten Wochen ist regelmäßiges Wässern wichtig. Die Erstnutzung sollte erst erfolgen, wenn die Gräser fest verwurzelt sind – meist nach etwa 8-10 Wochen.

Nachsaat und Regeneration abgenutzter Weideflächen

Abgenutzte Stellen lassen sich durch Nachsaat auffrischen. Dafür den Boden leicht aufreißen und Saatgut einarbeiten. Stark strapazierte Bereiche, wie Tränkestellen, können mit Rasengittern geschützt werden. Eine Weideruhe im Winter schont den Boden und fördert die Regeneration.

Ernte und Konservierung von Futterpflanzen

Optimaler Schnittzeitpunkt für Heu und Silage

Der ideale Schnittzeitpunkt ist ein Balanceakt: Zu frühes Mähen bedeutet weniger Ertrag, zu spätes mindert die Qualität. Für Pferdeheu empfiehlt sich der Schnitt kurz vor oder zu Beginn der Blüte. Das Gras sollte dann etwa kniehoch stehen. Bei Silage kann etwas früher gemäht werden, da der Zuckergehalt höher sein darf.

Trocknungs- und Konservierungsmethoden

Beim Heu ist eine gründliche Trocknung entscheidend. Mehrmaliges Wenden beschleunigt den Prozess. Das Heu sollte einen Trockensubstanzgehalt von mindestens 86% erreichen. Für Silage wird das Gras angewelkt, bis es etwa 35-45% Trockensubstanz enthält. Dann wird es luftdicht in Ballen oder Silos gepresst. Eine Alternative ist Heulage – eine Zwischenform mit 60-70% Trockensubstanz.

Lagerung und Qualitätserhaltung

Heu muss trocken und luftig gelagert werden. Ein leicht erhöhter Boden schützt vor Feuchtigkeit. Silage und Heulage bleiben in intakter Folie mehrere Monate haltbar. Einmal geöffnet, sollten sie zügig verfüttert werden. Regelmäßige Kontrollen auf Schimmel und Fäulnis sind bei allen Konservaten ein Muss.

Pferdefutter: Heute und morgen

Die richtige Auswahl und Pflege von Futterpflanzen ist entscheidend für gesunde, leistungsfähige Pferde. Gräser wie Deutsches Weidelgras oder Wiesenschwingel bilden die Basis, ergänzt durch nährstoffreiche Kräuter wie Luzerne oder Spitzwegerich. Wichtig ist, die individuellen Bedürfnisse jedes Pferdes zu berücksichtigen – vom Freizeitpferd bis zum Hochleistungsathlet.

Die Vielfalt in der Pferdeernährung spielt eine zentrale Rolle. Sie sorgt nicht nur für eine ausgewogene Nährstoffversorgung, sondern fördert auch das natürliche Fressverhalten. In Zukunft könnte der verstärkte Einsatz heimischer Wildpflanzen eine Rolle spielen, die oft besonders reich an Mikronährstoffen sind.

Ein aktueller Trend ist die Individualisierung der Fütterung durch moderne Analysetechniken. In Zukunft könnten wir maßgeschneiderte Futtermischungen sehen, die auf Basis von Blutanalysen und genetischen Profilen zusammengestellt werden. Auch der Einsatz von Probiotika zur Unterstützung der Darmgesundheit gewinnt an Bedeutung.

Die Pferdefütterung bleibt ein komplexes Thema mit Raum für neue Erkenntnisse und Verbesserungen. Die Grundlage wird jedoch immer eine gut gepflegte, artenreiche Weide sein. Denn nichts kommt dem natürlichen Fressverhalten der Pferde näher als das selbstständige Grasen auf der Koppel.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Futterpflanzen sind für Pferde am besten geeignet?
    Die besten Futterpflanzen für Pferde sind Gräser wie Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras, die das Rückgrat der Pferdeernährung bilden. Diese liefern wichtige Rohfasern und Energie. Ergänzt werden sie durch nährstoffreiche Kräuter wie Luzerne (proteinreich und calciumhaltig), Spitzwegerich (gut für Atemwege), Löwenzahn (reich an Vitamin C) und Schafgarbe (verdauungsfördernd). Rotklee und Weißklee sind ebenfalls wertvoll, sollten aber wegen des hohen Eiweißgehalts nur in Maßen verfüttert werden. Eine ausgewogene Mischung verschiedener Grasarten minimiert das Risiko von Mangelerscheinungen und gewährleistet eine optimale Nährstoffversorgung für gesunde Pferde.
  2. Wie wichtig ist Rohfaser in der Pferdeernährung?
    Rohfaser ist für Pferde lebenswichtig und sollte mindestens 60% der Gesamtration ausmachen. Sie regt die Darmtätigkeit an, bindet Wasser und sorgt für ein gesundes Mikrobiom im Dickdarm, wo die mikrobielle Verdauung von Rohfasern stattfindet. Das Verdauungssystem der Pferde ist speziell auf rohfaserreiche Nahrung ausgelegt - der Dickdarm macht den größten Teil des Verdauungstraktes aus. Ein Mangel an Rohfaser kann zu schwerwiegenden Problemen wie Verstopfungen, Koliken und anderen Verdauungsstörungen führen. Gräser und Heu sind die wichtigsten Rohfaserlieferanten und ermöglichen das natürliche Fressverhalten der Pferde, die in freier Wildbahn bis zu 16 Stunden täglich kleine Mengen rohfaserreicher Pflanzen aufnehmen würden.
  3. Was macht Deutsches Weidelgras zu einem wertvollen Pferdefutter?
    Deutsches Weidelgras (Lolium perenne) ist besonders wertvoll für die Pferdefütterung, da es nährstoffreich und sehr schmackhaft ist. Es regeneriert sich schnell nach der Beweidung, was es ideal für intensiv genutzte Pferdeweiden macht. Das Gras liefert wichtige Rohfasern und Energie in ausgewogener Form. Allerdings erfordert es Aufmerksamkeit: Bei üppigem Wachstum, besonders im Frühjahr und an sonnigen Herbsttagen, kann es erhöhte Zuckergehalte aufweisen. Dann besteht die Gefahr von Fruktanüberschuss, was bei empfindlichen Pferden zu Problemen wie Hufrehe führen kann. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen bleibt Deutsches Weidelgras ein Grundbestandteil hochwertiger Saatgutmischungen für Pferdeweiden und wird oft in Kombination mit anderen Grasarten verwendet.
  4. Warum ist die kontinuierliche Futteraufnahme bei Pferden wichtig?
    Die kontinuierliche Futteraufnahme entspricht dem natürlichen Verhalten der Pferde und ist für ihre Gesundheit entscheidend. Der Pferdemagen ist mit nur 8-15 Litern Volumen vergleichsweise klein und macht nur 10% des gesamten Verdauungstraktes aus. Deshalb müssen Pferde häufig kleine Portionen fressen, anstatt wenige große Mahlzeiten zu sich zu nehmen. In freier Wildbahn verbringen Pferde bis zu 16 Stunden täglich mit der Nahrungsaufnahme. Längere Futterpausen können zu Magenproblemen, Koliken und Stressverhalten führen. Die kontinuierliche Aufnahme von rohfaserreichem Futter sorgt für eine gleichmäßige Magensäureproduktion, fördert die Speichelbildung (die den Säuregehalt puffert) und unterstützt die optimale Funktion des komplexen Verdauungssystems.
  5. Welche Rolle spielen saisonale Aspekte bei der Pferdefütterung?
    Saisonale Aspekte sind entscheidend für die Pferdefütterung. Im Frühjahr ist das junge Gras sehr eiweißreich mit wenig Rohfaser - eine langsame Gewöhnung mit kurzen Weidezeiten ist wichtig, um Koliken oder Hufrehe zu vermeiden. Der Sommer bietet die beste Weidepracht, jedoch können Hitze und Trockenheit zur vermehrten Fruktanbildung führen, was für empfindliche Pferde problematisch ist. Im Herbst nimmt der Nährstoffgehalt der Weidepflanzen ab, weshalb die Zufütterung beginnen sollte. Der Winter erfordert hochwertiges Heu als Hauptfutter und bei Bedarf Kraftfutterergänzung. Die Qualität der Winterfütterung ist besonders wichtig, da die Pferde vollständig auf konserviertes Futter angewiesen sind. Jede Jahreszeit bringt spezielle Herausforderungen mit sich, die eine angepasste Fütterungsstrategie erfordern.
  6. Worin unterscheiden sich Luzerne und Rotklee in der Pferdefütterung?
    Luzerne und Rotklee sind beide wertvolle Leguminosen, unterscheiden sich aber in der Pferdefütterung deutlich. Luzerne (Medicago sativa) ist ein echtes "Kraftpaket" mit sehr hohem Proteingehalt und reich an Calcium. Sie eignet sich besonders für tragende Stuten, Fohlen und Sportpferde mit erhöhtem Nährstoffbedarf. Rotklee (Trifolium pratense) ist ebenfalls eiweißreich, aber nicht ganz so intensiv wie Luzerne. Er liefert Protein, Calcium und verschiedene Vitamine und ist bei Pferden sehr beliebt. Beide sollten jedoch nur in Maßen gefüttert werden, da der hohe Proteingehalt bei übermäßiger Aufnahme zu Problemen führen kann. Während Luzerne eher für leistungsorientierte Fütterung geeignet ist, kann Rotklee als regelmäßige Ergänzung auf der Weide dienen, sollte aber nicht den Hauptbestandteil der Weide ausmachen.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Heu und Heulage für Pferde?
    Heu und Heulage unterscheiden sich grundlegend in der Herstellung und den Eigenschaften. Heu wird bis zu einem Trockensubstanzgehalt von mindestens 86% getrocknet und ist dadurch sehr staubig, was bei Pferden mit Atemwegsproblemen problematisch sein kann. Heulage ist der "feuchte Verwandte" des Heus mit nur 60-70% Trockensubstanz und wird luftdicht verpackt. Dadurch ist sie praktisch staubfrei und besonders gut für Pferde mit Atemwegsproblemen geeignet. Heu ist länger haltbar und kostengünstiger, während Heulage nach dem Öffnen schneller verfüttert werden muss. Beide liefern wichtige Ballaststoffe und beschäftigen die Pferde beim Fressen. Die Wahl zwischen Heu und Heulage hängt von den individuellen Bedürfnissen des Pferdes, den Lagermöglichkeiten und dem Budget ab.
  8. Wie beeinflusst das Verdauungssystem die Futterauswahl bei Pferden?
    Das hochspezialisierte Verdauungssystem der Pferde bestimmt maßgeblich die Futterauswahl. Der kleine Magen (8-15 Liter) macht nur 10% des Verdauungstraktes aus und erfordert häufige, kleine Portionen. Der relativ kurze Dünndarm ist für die Aufnahme von Stärke und einfachen Zuckern zuständig. Der Dickdarm mit Blinddarm und Grimmdarm macht den größten Teil aus und ist auf die mikrobielle Verdauung von Rohfasern spezialisiert. Deshalb benötigen Pferde rohfaserreiche Nahrung wie Gräser und Heu. Zu viel Stärke oder Zucker überfordert den Dünndarm und kann im Dickdarm zu Störungen führen. Das System ist auf kontinuierliche Futteraufnahme ausgelegt - längere Pausen können zu Magenproblemen führen. Diese anatomischen Gegebenheiten erklären, warum Pferde als Grundlage ihrer Ernährung rohfaserreiche Gräser und Kräuter benötigen.
  9. Wo kann man hochwertiges Saatgut für Pferdeweiden bestellen?
    Hochwertiges Saatgut für Pferdeweiden gibt es bei spezialisierten Fachhändlern, die sich auf landwirtschaftliche Kulturen und Weidemischungen spezialisiert haben. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten umfassende Sortimente an Gräsersamen und Kräutermischungen, die speziell für Pferdeweiden entwickelt wurden. Wichtig ist, auf Saatgutmischungen zu achten, die für Pferdehaltung geeignet sind - diese enthalten meist Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras und Wiesenrispe in ausgewogenen Anteilen. Seriöse Anbieter informieren über die Zusammensetzung ihrer Mischungen und berücksichtigen regionale Klimabedingungen. Vor der Bestellung sollte man eine Bodenanalyse durchführen lassen, um die passende Mischung zu wählen. Qualitätssaatgut ist zwar teurer, aber entscheidend für eine langfristig erfolgreiche und gesunde Pferdeweide.
  10. Welche Futterpflanzensamen sind bei etablierten Gartenshops wie samen.de erhältlich?
    Bei etablierten Gartenfachhändlern wie samen.de finden Pferdehalter ein umfassendes Sortiment an Futterpflanzensamen. Das Angebot umfasst wichtige Gräser wie Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras und Wiesenrispengras - die Grundbausteine jeder Pferdeweide. Ergänzend sind wertvolle Kräutersamen erhältlich: Luzerne für proteinreiche Ergänzung, Rotklee und Weißklee für die Bodenverbesserung, sowie Spitzwegerich, Schafgarbe und andere Weidekräuter, die wichtige Mikronährstoffe liefern. Samen.de als etablierter Spezialist bietet oft fertige Weidemischungen an, die speziell für Pferdehaltung zusammengestellt sind und verschiedene Standortbedingungen berücksichtigen. Diese Mischungen kombinieren die besten Eigenschaften verschiedener Gräser und Kräuter und sorgen für eine ausgewogene, artenreiche Pferdeweide mit optimaler Nährstoffversorgung.
  11. Wie wirken sich Fruktane im Gras auf die Pferdegesundheit aus?
    Fruktane sind Zuckerspeicherstoffe, die Gräser bei Sonnenschein bilden und die bei empfindlichen Pferden zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen können. Besonders problematisch sind hohe Fruktankonzentrationen im Frühjahr bei jungem Gras und an sonnigen Herbsttagen. Bei übermäßiger Aufnahme können Fruktane im Dickdarm des Pferdes das Mikrobiom stören und zu einer Übersäuerung führen. Dies kann schwerwiegende Folgen haben - von Verdauungsproblemen und Koliken bis hin zur gefährlichen Hufrehe. Pferde mit Stoffwechselproblemen wie EMS (Equines Metabolisches Syndrom) oder Cushing sind besonders gefährdet. Um das Risiko zu minimieren, sollten empfindliche Pferde nicht auf üppigem, jungem Gras weiden und die Weidezeiten an sonnigen Tagen begrenzt werden. Besonders morgens nach kalten Nächten können die Fruktanwerte sehr hoch sein.
  12. Welche Mikronährstoffe sind in Weidekräutern besonders wertvoll?
    Weidekräuter sind wahre Mikronährstoff-Schätze für Pferde. Löwenzahn liefert reichlich Vitamin C und wichtige Mineralien, während seine Wurzeln die Leberfunktion unterstützen können. Spitzwegerich enthält wertvolle Schleimstoffe für die Atemwege und Gerbstoffe, die bei Verdauungsproblemen helfen. Schafgarbe steuert ätherische Öle bei, die appetitanregend wirken und die Verdauung fördern. Luzerne ist besonders reich an Calcium und B-Vitaminen. Rotklee liefert neben Proteinen auch Isoflavone und verschiedene Spurenelemente. Diese Vielfalt an Mikronährstoffen erklärt, warum eine artenreiche Weide so wertvoll ist - sie bietet eine natürliche "Mikronährstoff-Apotheke", die industriell hergestellte Ergänzungsfutter nur schwer ersetzen können. Die verschiedenen Kräuter ergänzen sich in ihrer Wirkung und sorgen für eine ausgewogene Nährstoffversorgung, die dem natürlichen Fressverhalten der Pferde entspricht.
  13. Wie kann eine individuelle Fütterung die Pferdegesundheit optimieren?
    Eine individuelle Fütterung berücksichtigt die spezifischen Bedürfnisse jedes Pferdes und kann die Gesundheit erheblich optimieren. Alter und Entwicklungsstand spielen eine wichtige Rolle - Fohlen benötigen mehr Protein für das Wachstum, während ältere Pferde oft leichter verdauliches Futter brauchen. Das Leistungsniveau bestimmt den Energiebedarf: Sportpferde benötigen mehr Energie als Freizeitpferde. Trächtige und laktierende Stuten haben erhöhte Nährstoffbedürfnisse. Bei gesundheitlichen Problemen wie EMS, Cushing oder Hufrehe muss die Fütterung angepasst werden - oft bedeutet das weniger Zucker und Stärke, dafür mehr Rohfaser. Auch das individuelle Gewicht und der Körperzustand müssen berücksichtigt werden. Eine maßgeschneiderte Fütterung verhindert sowohl Mangelerscheinungen als auch Überversorgung und trägt entscheidend zu Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden des Pferdes bei.
  14. Welche Auswirkungen hat Weidemanagement auf die Futterqualität?
    Professionelles Weidemanagement hat enormen Einfluss auf die Futterqualität für Pferde. Bei der Rotationsweide können sich die Pflanzen zwischen den Beweidungsperioden erholen, was zu einer höheren Futterqualität und besserer Nährstoffversorgung führt. Regelmäßiges Abschleppen verteilt Pferdemist gleichmäßig und verhindert Geilstellen mit überdüngtem, nitratreichem Gras. Die richtige Besatzdichte ist entscheidend - zu viele Pferde führen zu Überweidung und Bodenverdichtung, was die Futterqualität mindert. Ausgewogene Düngung erhält den Pflanzenbestand, während Überdüngung zu "fettem" Gras mit zu hohen Zucker- und Proteinwerten führen kann. Durch kontrolliertes Weidemanagement lässt sich eine artenreiche, ausgewogene Pflanzengemeinschaft erhalten, die den Nährstoffbedarf der Pferde optimal deckt. Vernachlässigtes Weidemanagement führt dagegen zu Unkrautbewuchs, schlechter Futterqualität und kann sogar gesundheitliche Risiken für die Pferde bergen.
  15. Wie legt man eine optimale Pferdeweide richtig an?
    Die Anlage einer optimalen Pferdeweide beginnt mit einer gründlichen Bodenanalyse, die pH-Wert (ideal 5,5-6,5) und Nährstoffgehalt bestimmt. Bei Bedarf erfolgt eine Kalkung oder gezielte Düngung, wobei Überdüngung vermieden werden muss. Für die Saatgut-Auswahl eignen sich spezialisierte Anbieter, die Mischungen mit bewährten Gräsern wie Deutschem Weidelgras, Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras anbieten. Die Aussaat erfolgt idealerweise im Spätsommer oder zeitigen Frühjahr auf fein krümeliger Erde. Nach der Aussaat wird angewalzt für besseren Bodenschluss. Regelmäßiges Wässern in den ersten Wochen ist wichtig für die Keimung. Die Erstnutzung sollte erst nach 8-10 Wochen erfolgen, wenn die Gräser fest verwurzelt sind. Abgenutzte Stellen können später durch Nachsaat aufgefrischt werden. Ein durchdachtes Beweidungskonzept mit Rotationssystem schützt die junge Weide vor Überbeanspruchung.
  16. Welche Schritte sind bei der Ernte und Konservierung von Pferdefutter zu beachten?
    Bei der Ernte und Konservierung von Pferdefutter ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Für hochwertiges Heu sollte kurz vor oder zu Beginn der Blüte gemäht werden, wenn das Gras etwa kniehoch steht. Die Trocknung erfordert mehrmaliges Wenden bis zu einem Trockensubstanzgehalt von mindestens 86%. Für Silage wird früher gemäht und das Gras nur angewelkt auf 35-45% Trockensubstanz. Heulage als Zwischenform benötigt 60-70% Trockensubstanz. Die Lagerung ist kritisch: Heu muss trocken und luftig gelagert werden, am besten auf erhöhtem Boden. Silage und Heulage müssen luftdicht verpackt bleiben und nach dem Öffnen zügig verfüttert werden. Regelmäßige Qualitätskontrollen auf Schimmel, Fäulnis und Geruch sind bei allen Konservaten unerlässlich. Nur einwandfreies Futter sollte an Pferde verfüttert werden, da schlechte Qualität zu Koliken und anderen Gesundheitsproblemen führen kann.
  17. Ist es ein Mythos, dass Pferde nur Gras fressen sollten?
    Es ist tatsächlich ein Mythos, dass Pferde nur Gras fressen sollten - eine ausschließliche Grasfütterung würde den komplexen Nährstoffbedarf moderner Pferde nicht decken. Während Gras die wichtige Grundlage bildet, benötigen viele Pferde je nach Leistung, Alter und Gesundheitszustand zusätzliche Futtermittel. Sportpferde brauchen mehr Energie durch Kraftfutter, trächtige Stuten haben erhöhten Protein- und Mineralbedarf. Ältere Pferde profitieren von leichter verdaulichem Futter. Auch saisonale Aspekte spielen eine Rolle - im Winter muss Heu die Weidegräser ersetzen. Mineralfutter gleicht Defizite aus, die durch einseitige Weidefütterung entstehen können. Das Verdauungssystem der Pferde ist zwar auf rohfaserreiche Gräser optimiert, aber eine ausgewogene Ergänzung mit Heu, Kräutern und bei Bedarf Kraftfutter entspricht eher den Anforderungen heutiger Pferdehaltung als eine reine Grasdiät.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei Pferdeweiden in Deutschland?
    Deutschland weist erhebliche regionale Unterschiede bei Pferdeweiden auf. In den nördlichen Küstenregionen dominieren maritime Einflüsse mit höherer Luftfeuchtigkeit, was andere Gräser begünstigt als im kontinental geprägten Osten. Die fruchtbaren Böden der norddeutschen Tiefebene ermöglichen üppigere Weiden als die sandigen Heidegebiete oder die kargen Mittelgebirgslagen. Im Süden führen alpine Einflüsse zu kürzeren Vegetationsperioden, aber oft nährstoffreicheren Bergweiden. Bodenbeschaffenheit variiert stark - von schweren Lehmböden bis zu leichten Sandböden, was die Pflanzenauswahl beeinflusst. Niederschlagsmengen und Temperaturen bestimmen, welche Gräser gedeihen. Während in regenreichen Gebieten Deutsches Weidelgras optimal wächst, sind in trockeneren Regionen Wiesenschwingel oder Rotschwingel besser geeignet. Diese Unterschiede erfordern regional angepasste Saatgutmischungen und unterschiedliche Weidemanagement-Strategien für optimale Futterqualität.
  19. Wo liegt der Unterschied zwischen Grundfutter und Kraftfutter bei Pferden?
    Grundfutter und Kraftfutter unterscheiden sich fundamental in ihrer Zusammensetzung und Funktion in der Pferdeernährung. Grundfutter umfasst rohfaserreiche Futtermittel wie Gras, Heu, Heulage und Stroh, die den Hauptanteil der Pferderation (mindestens 60%) ausmachen sollten. Es liefert vor allem Rohfasern, die für die Verdauung essentiell sind, und deckt den Grunderhaltungsbedarf. Kraftfutter hingegen ist energiereich und nährstoffdicht - dazu gehören Hafer, Gerste, Mais und pelletiertes Mischfutter. Es wird gezielt zur Deckung erhöhter Energie- und Nährstoffbedürfnisse eingesetzt, etwa bei Sportpferden, trächtigen Stuten oder in der Wachstumsphase. Während Grundfutter die natürliche Basis der Ernährung bildet und kontinuierlich angeboten werden kann, wird Kraftfutter portioniert gefüttert. Das Verhältnis sollte immer zugunsten des rohfaserreichen Grundfutters ausfallen, um das empfindliche Verdauungssystem der Pferde zu schützen.
  20. Wie unterscheiden sich Weidepflanzen von anderen Futtermitteln für Pferde?
    Weidepflanzen unterscheiden sich grundlegend von anderen Pferdefuttermitteln durch ihre Frische und natürliche Vielfalt. Frisches Weidegras hat einen hohen Wassergehalt (bis 85%) und liefert lebende Enzyme sowie wasserlösliche Vitamine, die beim Trocknen zu Heu teilweise verloren gehen. Die Artenvielfalt auf naturnahen Weiden bietet eine breite Palette an Nährstoffen - verschiedene Gräser, Kräuter wie Spitzwegerich, Löwenzahn und Schafgarbe ergänzen sich optimal. Weidepflanzen ermöglichen das natürliche Selektionsverhalten der Pferde, die instinktiv benötigte Nährstoffe auswählen. Im Gegensatz zu konserviertem Heu oder Kraftfutter schwankt der Nährstoffgehalt von Weidepflanzen saisonal und witterungsbedingt. Sie fördern durch ihre Struktur das natürliche Kauverhalten und die Speichelproduktion. Außerdem bieten sie Beschäftigung und entsprechen dem evolutionären Fressverhalten - im Gegensatz zu künstlich zusammengestellten Futtermischungen oder energiereichen Kraftfuttern.
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