Gartenkalender Februar

Gartenkalender Februar

Langsam aber sicher kehrt das Leben in den Garten zurück. Jetzt muss der Boden im Frühbeet und Gewächshaus für die ersten Pflanzungen und Saaten vorbereitet werden. Auf der Fensterbank wird es langsam voll. Zu den Chilis und Paprika gesellen sich mediterrane Kräuter, Auberginen, Physalis und einige andere Gemüsearten, die schon im März aufs Beet ziehen können. Die Aussaat im Freien ist nur möglich, wenn der Boden oberflächlich schon abgetrocknet und erwärmt ist. In Deutschland ist das meist zwischen Ende Februar und Ende März der Fall.

Auspflanzen unter Glas

Im Gewächshaus oder Frühbeet dürfen je nach Witterung Ende Februar die ersten Pflanzungen gemacht werden. Mitte bis Ende April sind die Pflanzen erntereif und machen Platz für die Sommerkulturen wie Tomaten, Auberginen und Paprika. Achten Sie darauf, dass die Temperatur im unbeheizten Gewächshaus tagsüber nicht über 15 °C steigt. Während sich die Luft im Treibhaus an sonnigen Tagen schnell erwärmt, bleibt der Boden um die Wurzeln herum kühl. Die Pflanze kann aus dem kalten Boden nicht genügend Wasser aufnehmen und leidet an Trockenstress.

Diese Jungpflanzen dürfen im Februar ins unbeheizte Gewächshaus ziehen:

Kohlrabi, Salat

Aussaat unter Glas

Unter Glas, ganz egal, ob im Frühbeet oder Gewächshaus herrschen nicht nur höhere Temperaturen, auch der Boden ist im Februar weniger feucht als auf dem Gemüsebeet. Daher können die Aussaaten hier etwa drei bis vier Wochen früher erfolgen als im Freiland.

Folgendes Gemüse darf im Februar unter Glas ausgesät werden:

Radieschen, Rettich, Salat, Rucola, Asiasalat, Brokkoli, Blumenkohl, Spitzkohl, Perlzwiebeln, Lauchzwiebeln

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Produktbild von Sperli Radies Parat mit roten Radieschen und Verpackungsdetails auf einem geflochtenen Korb.
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Säen und Pflanzen im Beet

Ob Ende Februar schon die ersten Aussaaten gemacht werden können, hängt von der jeweiligen Witterung und den Bodenverhältnissen ab. Der frühestmögliche Saat- und Pflanzzeitpunkt ist gekommen, wenn der Boden oberflächlich abgetrocknet ist. Säe keinesfalls in zu nassem und kaltem Boden, die Saat wird sonst schimmeln und nicht aufgehen. Falls der Boden nicht mehr schmiert und sich stattdessen ein fein krümeliges Saatbett vorbereiten lässt, kann mit der Aussaat begonnen werden.

Es können folgende Gemüsesamen direkt ins Beet gesät werden:

Radieschen, Rettich, Rübstiel, Navetten, Asiasalat

Aussaaten auf der Fensterbank

Langsam wird es auf der Fensterbank voll. Die Tomaten sollten im Februar noch nicht angezogen werden. Sie wachsen schnell und würden bei den kurzen Tagen nur lang und dürr wachsen. Den freien Platz können Sie allerdings für ein paar andere Gemüsearten nutzen, die schon im März ins Beet dürfen und dann Platz für die Tomaten machen. Auch wenn sich einige der Gemüsearten etwas später direkt ins Freiland säen lassen, so hat die Vorkultur auf der Fensterbank einige Vorteile. Der Wachstumsvorsprung von Dicken Bohnen durch die Vorkultur ist die beste Prävention gegen die schwarze Bohnenlaus. Erbsen sind als Pflanze zwar kältetolerant, aber die Samen faulen in kühlen und nassen Böden schnell. Zwiebeln benötigen längere Zeit zum Keimen und sind als Jungpflanzen nicht konkurrenzstark gegenüber Unkraut. Sie ersparen sich viel mühevolle Arbeit, wenn sie die Zwiebelsamen auf der Fensterbank aussäen und die Jungpflanzen schon einen Wachstumsvorsprung gegenüber dem Unkraut haben. Achten Sie darauf, dass die Jungpflanzen stets genügend Licht haben, um kräftig zu wachsen. Außerdem ist es Zeit mediterrane Kräuter, Auberginen, Sellerie und Physalis vorzuziehen, die aber erst Ende Mai nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden dürfen. Falls noch nicht geschehen, sollten die Samen von Paprika und Chili in die Erde.

Diese Pflanzen können im Februar auf der Fensterbank ausgesät werden:

Erbsen, Dicke Bohnen, Zwiebeln, Fenchel, Artischocken, Stangen- und Knollensellerie, Physalis, Auberginen, Paprika, Rosmarin, Lavendel, Salbei, Majoran, Oregano, Estragon, Zitronengras

Blumenzwiebeln stecken

Im Februar ist die letzte Möglichkeit, Frühjahrsblüher wie Tulpen, Narzissen und Traubenhyazinthen zu stecken, wenn Sie noch möchten, dass in diesem Jahr eine Blüte entsteht. In den meisten Fällen ist der Boden getaut, sodass sie die Pflanzlöcher einfach ausheben können.

Blumensamen säen

Viele Sommerblumen haben eine recht lange Keimzeit. Möchten Sie ihre Blumen selbst aus Samen anziehen, können Sie damit schon im Februar beginnen. Manche Blumen sind sogenannte Kaltkeimer, sie sollten auch bei winterlichen Temperaturen draußen gesät werden, damit die Keimruhe gebrochen wird. Andere mögen es lieber warm.

Folgende Blumensamen können Sie im Februar draußen in Schalen säen:

Stiefmütterchen, Hornveilchen, Glockenblumen

Diese Blumensamen benötigen warme Temperaturen und eignen sich für die Voranzucht im Haus:

Bauernorchidee, Astern, Balsamine, Chabaudanelke, Schmuckkörbchen, Levkoje, Lobelie, Löwenmaul, Mandelröschen, Mittagsblume, Strandflieder

Microgreens und Sprossen

Auch wenn die ersten Saaten und Pflanzen nun in der Erde sind, bis zur Ernte wird es noch einige Zeit dauern. Versüßen Sie sich doch die Zeit mit selbst angebauten Microgreens und Sprossen. So müssen Sie nicht auf selbst angebautes Gemüse verzichten, bis die ersten Salate und Radieschen im Frühbeet erntereif sind.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist bei der Gartenplanung im Februar besonders zu beachten?
    Bei der Gartenplanung im Februar steht die Vorbereitung der Beete und Gewächshäuser im Vordergrund. Der Boden in Frühbeet und Gewächshaus muss für die ersten Pflanzungen und Saaten vorbereitet werden. Besonders wichtig ist die Beobachtung der Bodenverhältnisse - er sollte oberflächlich abgetrocknet und leicht erwärmt sein, bevor mit der Aussaat begonnen wird. Die Fensterbank wird zur wichtigen Anzuchtfläche für wärmeliebende Kulturen. Gleichzeitig müssen die unterschiedlichen Temperaturbedürfnisse der verschiedenen Pflanzen berücksichtigt werden. Mediterrane Kräuter, Auberginen und Physalis können bereits vorgezogen werden, auch wenn sie erst nach den Eisheiligen ins Freie dürfen. Die Planung sollte die Fruchtfolge und den späteren Platzbedarf der Sommerkulturen wie Tomaten berücksichtigen.
  2. Welches Gemüse kann im Februar bereits unter Glas ausgesät werden?
    Unter Glas können im Februar bereits verschiedene kältetolerante Gemüsearten ausgesät werden. Im Gewächshaus oder Frühbeet eignen sich Radieschen, Rettich, Salat, Rucola, Asiasalat, Brokkoli, Blumenkohl, Spitzkohl, Perlzwiebeln und Lauchzwiebeln besonders gut. Diese Kulturen profitieren von den höheren Temperaturen und dem trockeneren Boden unter Glas. Dadurch können die Aussaaten etwa drei bis vier Wochen früher erfolgen als im Freiland. Die Pflanzen entwickeln sich bis April zu erntereifen Exemplaren und machen dann Platz für die nachfolgenden Sommerkulturen. Wichtig ist dabei, dass die Temperatur im unbeheizten Gewächshaus tagsüber nicht über 15°C steigt, da sonst die Pflanzen unter Trockenstress leiden können.
  3. Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Fensterbank-Aussaat im Februar?
    Der richtige Zeitpunkt für die Fensterbank-Aussaat im Februar hängt von der jeweiligen Pflanzenart und den häuslichen Bedingungen ab. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Lavendel, Salbei, Majoran, Oregano und Estragon können bereits Anfang Februar ausgesät werden, da sie eine längere Entwicklungszeit benötigen. Auch Paprika und Chili sollten spätestens Ende Februar in die Erde, falls noch nicht geschehen. Gemüsearten wie Erbsen, Dicke Bohnen, Zwiebeln, Fenchel und Sellerie können ebenfalls im Februar vorgezogen werden, da sie schon im März ins Beet dürfen. Wichtig ist ausreichend Licht für die Jungpflanzen - bei Lichtmangel sollten Pflanzenlampen verwendet werden. Die Aussaat sollte gestaffelt erfolgen, um eine kontinuierliche Ernte zu gewährleisten und Platz für spätere Kulturen zu schaffen.
  4. Warum sollten Tomaten im Februar noch nicht auf der Fensterbank angezogen werden?
    Tomaten sollten im Februar noch nicht auf der Fensterbank angezogen werden, da sie bei den kurzen Februartagen nur lang und dürr wachsen würden. Die Lichtmenge ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend für eine gesunde Entwicklung der schnell wachsenden Tomatenpflanzen. Bei Lichtmangel entwickeln sich die Jungpflanzen zu sogenannten "Geilwüchsen" - sie werden übermäßig lang, dünn und instabil. Zudem wären die Pflanzen bis zum Auspflanztermin nach den Eisheiligen (Mitte Mai) bereits zu groß und schwer zu handhaben. Der ideale Aussaatzeitpunkt für Tomaten liegt zwischen Ende März und Anfang April, wenn die Tage bereits länger werden und mehr natürliches Licht zur Verfügung steht. So entstehen kräftige, kompakte Jungpflanzen, die zum Pflanztermin die optimale Größe haben.
  5. Bei welcher Temperatur sollte das unbeheizte Gewächshaus im Februar gehalten werden?
    Das unbeheizte Gewächshaus sollte im Februar tagsüber nicht über 15°C erwärmt werden. Diese Temperaturgrenze ist wichtig, da sich die Luft im Treibhaus an sonnigen Tagen schnell erwärmt, während der Boden um die Wurzeln herum kühl bleibt. Bei zu hohen Lufttemperaturen entsteht ein ungünstiges Verhältnis zwischen Luft- und Bodentemperatur. Die Pflanze kann aus dem kalten Boden nicht genügend Wasser aufnehmen und leidet trotz ausreichender Bodenfeuchtigkeit an Trockenstress. Eine kontrollierte Belüftung an warmen Tagen verhindert Überhitzung und sorgt für optimale Wachstumsbedingungen. Nachts können die Temperaturen deutlich niedriger sein - die meisten Kulturen vertragen leichte Fröste im geschützten Raum. Ein Thermometer mit Min-Max-Funktion hilft bei der Überwachung der Temperaturschwankungen.
  6. Worin unterscheidet sich die Aussaat im Gewächshaus von der im Frühbeet?
    Die Aussaat im Gewächshaus und im Frühbeet unterscheidet sich hauptsächlich in den Temperaturbedingungen und der Wetterschutz-Intensität. Das Gewächshaus bietet einen vollständigen Schutz vor Wind, Regen und Frost und ermöglicht dadurch stabilere Temperaturen. Die Erwärmung erfolgt schneller und intensiver, wodurch frühere Aussaaten möglich sind. Frühbeete sind dagegen stärker von den Außentemperaturen abhängig und erwärmen sich langsamer. Sie bieten einen moderateren Schutz und sind oft kostengünstiger in der Anschaffung. Beide Systeme ermöglichen Aussaaten etwa 3-4 Wochen früher als im Freiland. Die Kulturführung ist ähnlich, jedoch erfordert das Gewächshaus mehr Aufmerksamkeit bei der Belüftung, da Überhitzung schneller auftreten kann. Die Pflanzenauswahl ist bei beiden Systemen vergleichbar, wobei sehr wärmebedürftige Arten das Gewächshaus bevorzugen.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Kaltkeimern und wärmeliebenden Blumensamen?
    Kaltkeimer und wärmeliebende Blumensamen unterscheiden sich grundlegend in ihren Keimbedingungen. Kaltkeimer wie Stiefmütterchen, Hornveilchen und Glockenblumen benötigen eine Kälteperiode zur Keimruhe-Brechung und sollten bei winterlichen Temperaturen draußen in Schalen gesät werden. Diese natürliche Stratifikation ist evolutionär bedingt und verhindert eine Keimung zum ungünstigen Zeitpunkt. Wärmeliebende Blumensamen hingegen benötigen konstant warme Temperaturen zwischen 18-22°C für die Keimung und eignen sich für die Voranzucht im Haus. Dazu gehören Bauernorchidee, Astern, Balsamine, Chabaudnelke, Schmuckkörbchen, Levkoje, Lobelie, Löwenmaul, Mandelröschen, Mittagsblume und Strandflieder. Diese Samen würden bei Kälte ihre Keimfähigkeit verlieren oder gar nicht erst keimen. Die richtige Temperaturwahl ist entscheidend für den Aussaaterfolg.
  8. Woran erkennt man, dass der Boden bereit für die erste Aussaat im Februar ist?
    Der Boden ist bereit für die erste Aussaat, wenn er oberflächlich abgetrocknet und erwärmt ist. Ein wichtiger Test ist die "Schmierprobe": Lässt sich der Boden nicht mehr zwischen den Fingern verschmieren, sondern bröckelt und krümelt, ist er für die Aussaat geeignet. Ein fein krümeliges Saatbett sollte sich problemlos vorbereiten lassen. Der Boden sollte nicht mehr an Werkzeugen kleben bleiben und beim Betreten keine tiefen Fußspuren hinterlassen. Zusätzlich ist eine leichte Erwärmung der obersten Bodenschichten wichtig - diese kann man mit der Hand ertasten. Keinesfalls sollte in zu nassen und kalten Boden gesät werden, da die Saat sonst schimmelt und nicht aufgeht. In Deutschland sind diese optimalen Bedingungen meist zwischen Ende Februar und Ende März erreicht, abhängig von der regionalen Witterung und den örtlichen Bodenverhältnissen.
  9. Wo kann man hochwertiges Saatgut für die Februar-Aussaat online bestellen?
    Hochwertiges Saatgut für die Februar-Aussaat lässt sich bei spezialisierten Online-Gartenshops bestellen. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten ein breites Sortiment an Gemüse-, Kräuter- und Blumensamen in geprüfter Qualität. Wichtige Qualitätskriterien sind aktuelle Erntejahrgänge, hohe Keimfähigkeit und sortenechtes Saatgut. Seriöse Anbieter geben Keimfähigkeits- und Mindesthaltbarkeitsdaten an und bieten detaillierte Aussaat- und Pflegehinweise. Besonders für die Februar-Aussaat sollten kältetolerante Sorten gewählt werden. Samen.de punktet beispielsweise mit fachkundiger Beratung und sorgfältig ausgewähltem Sortiment für jeden Aussaattermin. Bio-zertifizierte Samen sind für den natürlichen Gartenbau eine gute Wahl. Der Online-Versand ermöglicht eine rechtzeitige Lieferung vor der optimalen Aussaatzeit und bietet oft ausführliche Kulturanleitungen.
  10. Was sollte beim Kauf von Anzuchterde für die Gemüse-Vorkultur beachtet werden?
    Beim Kauf von Anzuchterde sollte auf spezielle Eigenschaften geachtet werden, die sich von normaler Blumenerde unterscheiden. Qualitäts-Anzuchterde ist nährstoffarm und fördert dadurch ein gesundes Wurzelwachstum, da die Keimlinge nicht "verwöhnt" werden. Sie sollte fein strukturiert, gut wasserdurchlässig und gleichzeitig wasserspeichernd sein. Ein ausgewogener pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist optimal für die meisten Gemüsesamen. Torffrei oder torfreduzierte Substrate sind umweltfreundlicher und fördern eine nachhaltige Gärtnerei. Professionelle Gartenfachhändler wie samen.de bieten speziell abgestimmte Anzuchterden, die frei von schädlichen Pilzsporen und Unkrautsamen sind. Die Erde sollte locker und krümelig sein, nicht verdichtet oder staubig. Sterile Substrate reduzieren das Risiko von Pilzkrankheiten bei empfindlichen Keimlingen erheblich.
  11. Welche Faktoren beeinflussen die erfolgreiche Keimung bei der Vorkultur?
    Die erfolgreiche Keimung bei der Vorkultur wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Die Temperatur ist entscheidend - jede Pflanzenart hat ihre optimale Keimtemperatur. Während Salat bereits bei 10-15°C keimt, benötigen Paprika und Tomaten 20-25°C. Die Feuchtigkeit muss konstant, aber nicht staunass sein - das Substrat sollte gleichmäßig feucht bleiben. Licht spielt je nach Samen eine unterschiedliche Rolle: Lichtkeimer benötigen Helligkeit, Dunkelkeimer müssen abgedeckt werden. Die Saattiefe ist sortenabhängig - als Faustregel gilt: doppelt so tief säen wie der Samen dick ist. Frisches, keimfähiges Saatgut ist Grundvoraussetzung für hohe Erfolgsraten. Die Luftfeuchtigkeit sollte erhöht sein, aber Staunässe vermieden werden. Gute Drainage verhindert Wurzelfäule, während eine gleichmäßige Wasserversorgung durch Anstaubewässerung optimal ist. Saubere Anzuchtgefäße reduzieren Pilzbefall.
  12. Wie wirkt sich der Lichtmangel im Februar auf die Jungpflanzenentwicklung aus?
    Lichtmangel im Februar führt zu erheblichen Problemen bei der Jungpflanzenentwicklung. Die Pflanzen bilden sogenannte "Geilwüchse" - sie werden übermäßig lang, dünn und instabil, da sie nach dem wenigen verfügbaren Licht streben. Die Internodien (Abstände zwischen den Blättern) werden unnatürlich lang, während die Blätter klein und hellgrün bleiben. Durch das schwache Gewebe sind die Jungpflanzen anfällig für Pilzkrankheiten und mechanische Schäden. Die Standfestigkeit ist stark reduziert, was beim späteren Auspflanzen problematisch wird. Zusätzlich ist die Photosyntheseleistung eingeschränkt, was zu einem geschwächten Immunsystem führt. Deshalb sollten bei der Fensterbank-Anzucht zusätzliche Pflanzenlampen eingesetzt werden. LED-Vollspektrum-Lampen können den Lichtmangel kompensieren und sorgen für kompakte, kräftige Jungpflanzen. Die optimale Beleuchtungsdauer beträgt 12-14 Stunden täglich.
  13. Warum haben vorgezogene Dicke Bohnen einen Vorteil gegenüber direkter Aussaat?
    Vorgezogene Dicke Bohnen haben mehrere entscheidende Vorteile gegenüber der direkten Aussaat. Der wichtigste Vorteil ist die beste Prävention gegen die schwarze Bohnenlaus, die bei direktgesäten Pflanzen oft große Schäden verursacht. Durch den Wachstumsvorsprung sind die Pflanzen bereits kräftiger und widerstandsfähiger, wenn die Läuse auftreten. Die Vorkultur ermöglicht eine frühere Ernte, da die Pflanzen bereits entwickelt ins Beet kommen. Im Februar ist der Boden oft noch zu kalt und feucht für die direkte Aussaat - die Samen würden in der Erde faulen. Auf der warmen Fensterbank keimen sie dagegen zuverlässig. Die Jungpflanzen können nach dem letzten Frost ausgepflanzt werden und nutzen die gesamte Wachstumssaison optimal. Zudem ist die Ausfallquote bei der Vorkultur deutlich geringer als bei der Direktsaat unter unsicheren Witterungsbedingungen.
  14. Welche Rolle spielt das Verhältnis von Luft- und Bodentemperatur im Gewächshaus?
    Das Verhältnis von Luft- und Bodentemperatur im Gewächshaus ist entscheidend für gesundes Pflanzenwachstum. Bei zu großen Temperaturunterschieden entstehen Stress-Situationen für die Pflanzen. Erwärmt sich die Luft an sonnigen Tagen schnell über 15°C, während der Boden kühl bleibt, können die Pflanzen aus dem kalten Boden nicht genügend Wasser aufnehmen. Trotz ausreichender Bodenfeuchtigkeit leiden sie dann an Trockenstress, da die Wasseraufnahme temperaturabhängig ist. Kalte Wurzeln sind weniger aktiv und können den erhöhten Wasserbedarf der Blätter bei warmer Luft nicht decken. Ideally sollte die Bodentemperatur nur wenige Grade unter der Lufttemperatur liegen. Mulchen, dunkle Beetoberflächen oder Bodenheizung können helfen, den Boden zu erwärmen. Kontrollierte Belüftung verhindert extreme Lufttemperaturen und hält das Verhältnis im optimalen Bereich.
  15. Wie bereitet man das Saatbeet optimal für die ersten Februar-Aussaaten vor?
    Die optimale Vorbereitung des Saatbeets für Februar-Aussaaten beginnt mit der Bodenbewertung. Der Boden muss oberflächlich abgetrocknet und nicht mehr schmierig sein. Zunächst wird die Oberfläche mit einem Rechen oder einer Harke gelockert und von Unkraut befreit. Schwere, lehmige Böden können mit Sand oder Kompost aufgelockert werden, um die Drainage zu verbessern. Das Saatbeet wird fein geharkt, bis eine krümelige Struktur entsteht - größere Erdklumpen müssen zerkleinert werden. Die Oberfläche sollte eben und glatt sein, damit die Samen gleichmäßig aufliegen. Bei zu feuchten Böden kann eine dünne Schicht Sand die Aussaat ermöglichen. Steinchen und Pflanzenreste werden entfernt. Eine leichte Erwärmung durch Vlies oder transparente Folie einige Tage vor der Aussaat beschleunigt die Bodenerwärmung. Das vorbereitete Beet sollte windgeschützt und sonnig gelegen sein.
  16. Welche Pflegemaßnahmen benötigen Jungpflanzen auf der Fensterbank?
    Jungpflanzen auf der Fensterbank benötigen sorgfältige und regelmäßige Pflege für optimales Wachstum. Ausreichend Licht ist fundamental - bei Lichtmangel sollten LED-Pflanzenlampen für 12-14 Stunden täglich eingesetzt werden. Die Bewässerung muss gleichmäßig erfolgen, idealerweise von unten durch Anstauen, um die empfindlichen Keimlinge nicht zu beschädigen. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie Wurzelfäule verursacht. Die Luftfeuchtigkeit sollte erhöht sein, aber Luftstagnation vermieden werden - gelegentliches Lüften ist wichtig. Eine gleichmäßige Temperatur zwischen 18-22°C fördert gesundes Wachstum. Pikieren (Vereinzeln) wird notwendig, wenn die Keimblätter voll entwickelt sind. Schwache Düngung nach dem Pikieren mit verdünntem Flüssigdünger unterstützt das Wachstum. Regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten ist wichtig, da das warme, feuchte Klima Probleme begünstigen kann.
  17. Stimmt es, dass alle Gemüsesamen bei warmen Temperaturen besser keimen?
    Nein, es stimmt nicht, dass alle Gemüsesamen bei warmen Temperaturen besser keimen. Jede Gemüseart hat ihre optimale Keimtemperatur, die stark variieren kann. Kältekeimer wie Salat, Spinat, Radieschen und Möhren keimen bereits bei 8-15°C optimal und können bei zu hohen Temperaturen sogar ihre Keimfähigkeit verlieren oder in Keimruhe fallen. Wärmeliebende Arten wie Tomaten, Paprika, Auberginen und Gurken benötigen dagegen 20-25°C für eine zügige Keimung. Zwiebeln und Petersilie keimen am besten bei mittleren Temperaturen um 15-18°C. Einige Samen wie Pastinaken oder Bärlauch sind sogar Kaltkeimer, die eine Frostperiode zur Keimruhe-Brechung benötigen. Die richtige Temperaturwahl ist entscheidend für den Aussaaterfolg - zu warme Bedingungen können genauso schädlich sein wie zu kalte. Deshalb sollte die optimale Keimtemperatur jeder Art beachtet werden.
  18. Gibt es regionale Unterschiede bei den Aussaatzeiten im Februar?
    Ja, es gibt deutliche regionale Unterschiede bei den Aussaatzeiten im Februar in Deutschland. In milderen Regionen wie dem Rheintal, den Weinanbaugebieten oder Norddeutschland mit maritimem Einfluss können Aussaaten oft bereits Anfang Februar beginnen. In kontinentalen Gebieten oder höheren Lagen sind die Böden länger gefroren und die Aussaat verschiebt sich oft bis Ende Februar oder sogar in den März hinein. Süddeutschland mit seinen warmen Föhnlagen ermöglicht teilweise frühere Aussaaten als das kühlere Ostdeutschland. Mikroklimatische Bedingungen spielen eine große Rolle - geschützte, südexponierte Lagen erwärmen sich schneller als schattige Nordlagen. Stadtgärten profitieren vom Wärmeinseleffekt und haben oft eine längere Vegetationsperiode. Grundsätzlich gilt: Der Boden ist entscheidend, nicht der Kalender. Die lokalen Gegebenheiten sollten immer mehr Gewicht haben als allgemeine Aussaatempfehlungen. Erfahrene Gärtner kennen ihre spezifischen Standortbedingungen am besten.
  19. Was unterscheidet Microgreens von herkömmlichen Sprossen?
    Microgreens und herkömmliche Sprossen unterscheiden sich grundlegend in ihrer Anbauweise und Entwicklungsstufe. Sprossen werden nur in Wasser oder auf feuchtem Substrat ohne Erde gezogen und bereits nach 3-7 Tagen geerntet, wenn sie noch keine echten Blätter entwickelt haben. Sie bestehen hauptsächlich aus Keimstängel und Keimblättern. Microgreens hingegen werden in Erde oder Substrat ausgesät und 7-21 Tage kultiviert, bis sie ihre ersten echten Laubblätter entwickelt haben. Sie werden oberhalb der Erde abgeschnitten, während bei Sprossen die gesamte Pflanze mit Wurzeln verzehrt wird. Microgreens haben intensivere Aromen und höhere Nährstoffdichten als Sprossen. Die Produktionszeit ist länger, aber das Spektrum nutzbarer Pflanzenarten ist größer. Beide bieten eine schnelle Möglichkeit, auch im Winter frisches Grün zu ernten und eignen sich perfekt, um die Wartezeit bis zur ersten Gartenernte zu überbrücken.
  20. Wie grenzt sich die Anzucht von der direkten Aussaat ab?
    Die Anzucht und direkte Aussaat unterscheiden sich grundlegend in Methodik und Zielsetzung. Bei der Anzucht werden Samen unter kontrollierten Bedingungen in Töpfen, Schalen oder auf der Fensterbank vorgezogen, bevor die Jungpflanzen ins endgültige Beet gepflanzt werden. Dies ermöglicht optimale Keimbedingungen, Schutz vor Witterung und Schädlingen sowie einen Wachstumsvorsprung. Die direkte Aussaat erfolgt hingegen direkt am endgültigen Standort im Garten ohne Umpflanzen. Vorteile der Anzucht sind höhere Erfolgsraten, frühere Ernten, bessere Raumnutzung und Schutz empfindlicher Keimlinge. Nachteile sind der höhere Arbeitsaufwand und mögliche Pflanzschocks beim Umpflanzen. Die direkte Aussaat ist arbeitsextensiver, kostengünstiger und vermeidet Wurzelschäden, ist aber wetterabhängiger und hat höhere Ausfallraten. Manche Pflanzen wie Möhren oder Radieschen sind für direkte Aussaat besser geeignet, während andere wie Tomaten fast immer vorgezogen werden.
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