Gemüse vorziehen: Mehr Erntefreude für Hobbygärtner

Gemüse vorziehen: Der Schlüssel zum erfolgreichen Gärtnern

Gemüse vorziehen eröffnet Hobbygärtnern neue Möglichkeiten und verlängert die Anbausaison erheblich.

Wichtige Erkenntnisse für Gemüseanbauer

  • Verlängert die Anbausaison um mehrere Wochen
  • Ermöglicht frühere Ernte und höhere Erträge
  • Bietet bessere Kontrolle über Wachstumsbedingungen
  • Schützt Jungpflanzen vor widrigen Witterungseinflüssen
  • Optimal für Gärten mit begrenztem Platz

Was bedeutet Gemüse vorziehen?

Unter dem Vorziehen von Gemüse versteht man das Aussäen und Kultivieren von Jungpflanzen in geschützter Umgebung, bevor sie ins Freiland gepflanzt werden. Diese Methode ermöglicht es Gärtnern, die Wachstumsperiode zu verlängern und robustere Pflanzen heranzuziehen.

Warum ist das Vorziehen für Hobbygärtner so wichtig?

Für Hobbygärtner und Selbstversorger bietet das Vorziehen von Gemüse zahlreiche Vorteile. Es ermöglicht nicht nur eine frühere Ernte, sondern auch eine bessere Kontrolle über die Wachstumsbedingungen der Jungpflanzen. Gerade in Regionen mit kurzen Sommern oder in kleinen Gärten kann diese Methode den Unterschied zwischen einer mageren und einer üppigen Ernte ausmachen.

Die Vorteile des Gemüsevorziehens im Detail

Verlängerung der Anbausaison

Durch das Vorziehen können Gärtner die Anbausaison um mehrere Wochen verlängern. Besonders in Regionen mit kürzeren Sommern ist dies von unschätzbarem Wert. Man kann bereits im späten Winter oder frühen Frühjahr mit der Aussaat beginnen, wenn die Außentemperaturen noch zu niedrig für eine Direktsaat sind.

Früherer Erntebeginn

Vorgezogene Pflanzen haben einen Wachstumsvorsprung gegenüber direkt gesäten. Dies führt zu einer früheren Ernte, was besonders bei Gemüsesorten mit langer Reifezeit wie Tomaten oder Paprika von Vorteil ist. In manchen Fällen kann man so bis zu einem Monat früher ernten.

Bessere Kontrolle über Wachstumsbedingungen

In der kontrollierten Umgebung beim Vorziehen lassen sich Faktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit und Licht optimal steuern. Dies fördert eine gleichmäßige Keimung und ein gesundes Wachstum der Jungpflanzen. Man kann so auch empfindliche Sorten kultivieren, die im Freiland möglicherweise Schwierigkeiten hätten.

Schutz vor Witterungseinflüssen und Schädlingen

Junge Pflanzen sind besonders anfällig für Frost, starken Regen oder Schädlingsbefall. Durch das Vorziehen in geschützter Umgebung können diese Risiken minimiert werden. Die Pflanzen haben Zeit, sich zu kräftigen, bevor sie den Herausforderungen im Freien ausgesetzt werden.

Optimale Nutzung begrenzter Gartenflächen

Für Gärtner mit kleinen Beeten oder Balkongärten ist das Vorziehen besonders wertvoll. Während die Jungpflanzen heranwachsen, kann das Freiland noch für andere Kulturen genutzt werden. Sobald diese geerntet sind, können die vorgezogenen Pflanzen ihren Platz einnehmen, was eine effiziente Flächennutzung ermöglicht.

Welche Gemüsesorten eignen sich zum Vorziehen?

Nicht alle Gemüsesorten profitieren gleichermaßen vom Vorziehen. Einige eignen sich besonders gut für diese Methode:

Tomaten

Tomaten sind klassische Kandidaten fürs Vorziehen. Sie benötigen eine lange Wachstumsperiode und profitieren von einem frühen Start. Besonders in kühlen Regionen ist das Vorziehen oft die einzige Möglichkeit, reife Tomaten zu ernten.

Paprika und Chili

Ähnlich wie Tomaten haben Paprika und Chili eine lange Reifezeit. Durch Vorziehen kann man die Erntesaison deutlich verlängern und auch in kühleren Gebieten erfolgreich anbauen.

Auberginen

Auberginen sind wärmeliebend und haben eine lange Entwicklungszeit. Das Vorziehen gibt ihnen den nötigen Vorsprung, um auch in gemäßigten Klimazonen zur Reife zu gelangen.

Kohlarten

Brokkoli, Blumenkohl und Kohlrabi können vorgezogen werden, um früher im Jahr geerntet zu werden. Dies ermöglicht oft eine zweite Ernte im selben Jahr.

Salate

Obwohl Salate auch direkt gesät werden können, ermöglicht das Vorziehen eine frühere Ernte. Besonders bei Kopfsalaten kann dies vorteilhaft sein.

Gurken und Zucchini

Diese Kürbisgewächse wachsen zwar schnell, profitieren aber dennoch vom Vorziehen. So kann man schon früher im Jahr frische Gurken und Zucchini genießen.

Weitere geeignete Sorten

Auch Sellerie, Porree, Mangold und verschiedene Kräuter eignen sich gut zum Vorziehen. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Sorten, um herauszufinden, was in Ihrem Garten am besten funktioniert.

Das Vorziehen von Gemüse eröffnet Hobbygärtnern eine Fülle von Möglichkeiten. Es erfordert zwar etwas mehr Planung und Aufwand, belohnt aber mit einer längeren Anbausaison, gesünderen Pflanzen und oft auch höheren Erträgen. Mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Übung wird das Vorziehen zu einem unverzichtbaren Werkzeug im Repertoire jedes engagierten Gärtners.

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Benötigte Materialien und Ausrüstung für die Gemüseanzucht

Bevor Sie mit dem Vorziehen von Gemüse beginnen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle notwendigen Materialien und Ausrüstungsgegenstände zur Hand haben. Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg!

Aussaaterde und Substrate

Die Wahl der richtigen Erde ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Jungpflanzen. Verwenden Sie spezielle Aussaaterde oder Anzuchtsubstrate, die nährstoffarm und locker sind. Diese Substrate fördern eine gute Wurzelentwicklung und verhindern Staunässe.

Tipp: Mischen Sie der Aussaaterde etwas Sand bei, um die Drainage zu verbessern. Ein Verhältnis von etwa 3:1 (Erde zu Sand) hat sich bewährt.

Anzuchtschalen und Töpfe

Für die Aussaat eignen sich verschiedene Gefäße:

  • Klassische Aussaatschalen aus Kunststoff
  • Kleine Töpfe oder Multitopfplatten
  • Selbstgemachte Gefäße aus Zeitungspapier oder Eierkartons
  • Kokos-Quelltöpfe, die später direkt eingepflanzt werden können

Achten Sie darauf, dass alle Gefäße Abzugslöcher haben, um Staunässe zu vermeiden.

Abdeckungen und Mini-Gewächshäuser

Um optimale Keimbedingungen zu schaffen, empfiehlt sich die Verwendung von:

Diese Abdeckungen halten die Feuchtigkeit und Wärme konstant, was die Keimung beschleunigt.

Beleuchtung (optional)

Besonders in den lichtarmen Wintermonaten kann zusätzliche Beleuchtung sinnvoll sein:

Positionieren Sie die Lampen etwa 10-15 cm über den Pflanzen und passen Sie den Abstand an, wenn die Pflanzen wachsen.

Thermometer und Hygrometer

Um die Umgebungsbedingungen zu überwachen, sind folgende Messinstrumente hilfreich:

  • Ein Thermometer zur Kontrolle der Temperatur
  • Ein Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit

Ideal ist ein kombiniertes Gerät, das beides misst. So haben Sie die wichtigsten Parameter immer im Blick.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Vorziehen von Gemüse

Nachdem Sie alle Materialien zusammengestellt haben, können Sie mit der Aussaat beginnen. Folgen Sie dieser Anleitung für optimale Ergebnisse.

Vorbereitung der Aussaatgefäße

1. Reinigen Sie die Gefäße gründlich, um Krankheitserreger zu vermeiden.

2. Füllen Sie die Aussaaterde locker in die Gefäße, ohne sie zu stark zu verdichten.

3. Gießen Sie die Erde vorsichtig an, bis sie gleichmäßig feucht ist.

Auswahl und Vorbereitung der Samen

Wählen Sie qualitativ hochwertige Samen aus. Bei manchen Sorten kann eine Vorbehandlung sinnvoll sein:

  • Große Samen (z.B. Kürbis, Bohnen) über Nacht in lauwarmem Wasser einweichen
  • Harte Samenschalen vorsichtig anritzen, um die Keimung zu beschleunigen

Aussaat und richtige Saattiefe

Die Saattiefe variiert je nach Samengröße:

  • Feinsamige Gemüse (z.B. Salat, Möhren): nur leicht andrücken
  • Mittelgroße Samen (z.B. Tomaten, Paprika): etwa 0,5-1 cm tief
  • Große Samen (z.B. Kürbis, Zucchini): 1-2 cm tief

Tipp: Verwenden Sie einen Bleistift oder einen speziellen Setzholz, um kleine Löcher für die Samen zu machen.

Bewässerung und Feuchtigkeit

Die richtige Feuchtigkeit ist entscheidend für eine erfolgreiche Keimung:

  • Gießen Sie vorsichtig mit einer Sprühflasche oder feiner Brause
  • Die Erde sollte feucht, aber nicht nass sein
  • Decken Sie die Aussaat mit Folie oder Glas ab, um die Feuchtigkeit zu halten

Kontrollieren Sie täglich die Feuchtigkeit und lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Temperatur und Lichtmanagement

Verschiedene Gemüsesorten haben unterschiedliche Ansprüche:

  • Wärmeliebende Arten (z.B. Tomaten, Paprika): 20-25°C
  • Kühle Arten (z.B. Salat, Kohl): 15-20°C

Stellen Sie die Aussaaten an einen hellen, aber nicht sonnigen Platz. Sobald die ersten Blätter erscheinen, benötigen die Pflanzen mehr Licht.

Keimung und erste Pflege

Die Keimzeit variiert je nach Gemüseart von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen. Sobald die Keimlinge erscheinen:

  • Entfernen Sie die Abdeckung
  • Stellen Sie die Pflanzen an einen hellen Ort
  • Drehen Sie die Anzuchtschalen regelmäßig, damit die Pflanzen gerade wachsen

Pflege der Jungpflanzen

Nach der erfolgreichen Keimung beginnt die wichtige Phase der Jungpflanzenpflege.

Pikieren: Wann und wie

Pikieren bezeichnet das Vereinzeln und Umsetzen der Jungpflanzen:

  • Zeitpunkt: Wenn die ersten echten Blätter erscheinen
  • Vorgehen: Vorsichtig am Stängel anfassen, nicht an den Blättern
  • Neue Töpfe: Verwenden Sie nährstoffarme Erde, um Wurzelwachstum zu fördern

Tipp: Fassen Sie die Pflänzchen am besten mit einer Pikiernadel oder einem kleinen Löffel an.

Düngung von Jungpflanzen

In den ersten Wochen benötigen die Jungpflanzen kaum Dünger. Erst wenn die Nährstoffe der Anzuchterde aufgebraucht sind:

  • Verwenden Sie einen stark verdünnten Flüssigdünger (etwa 1/4 der normalen Konzentration)
  • Düngen Sie maximal alle 14 Tage
  • Achten Sie auf organische Dünger für Bio-Gemüse

Vermeidung von Streckwuchs

Streckwuchs führt zu schwachen, instabilen Pflanzen. So beugen Sie vor:

  • Ausreichend Licht bereitstellen, ggf. mit Zusatzbeleuchtung
  • Temperatur nicht zu hoch halten (max. 20-22°C)
  • Regelmäßig lüften, um die Pflanzen abzuhärten

Umgang mit Schimmel und anderen Problemen

Häufige Probleme bei der Jungpflanzenanzucht sind:

  • Schimmel: Durch zu hohe Feuchtigkeit. Lüften Sie regelmäßig und entfernen Sie befallene Pflanzen.
  • Umfallen der Sämlinge: Oft durch Pilzbefall. Verwenden Sie sterile Anzuchterde und gießen Sie vorsichtig.
  • Gelbliche Blätter: Meist Nährstoffmangel. Beginnen Sie mit vorsichtiger Düngung.

Beobachten Sie Ihre Pflanzen täglich, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Mit dieser ausführlichen Anleitung sind Sie bestens gerüstet, um Ihre eigenen Gemüsesetzlinge erfolgreich vorzuziehen. Denken Sie daran: Geduld und Aufmerksamkeit sind der Schlüssel zum Erfolg. Viel Spaß beim Gärtnern!

Abhärtung der Setzlinge: Der Weg zur robusten Pflanze

Warum Abhärten so wichtig ist

Stellt euch vor, ihr wärt monatelang in einem kuscheligen Wohnzimmer und müsstet plötzlich bei Wind und Wetter draußen campen. Genauso geht's unseren Setzlingen! Das Abhärten ist wie ein sanftes Fitnessprogramm für die Pflänzchen. Es hilft ihnen, sich an die rauen Bedingungen im Freien zu gewöhnen, ohne gleich einen Schock zu erleiden.

Schritt für Schritt in die große weite Welt

Die Anpassung an die Außenwelt sollte schrittweise erfolgen. Hier ein bewährter Plan:

  • Tag 1-2: Setzlinge für 1-2 Stunden an einen geschützten Platz im Freien stellen
  • Tag 3-4: Aufenthalt im Freien auf 3-4 Stunden verlängern
  • Tag 5-7: Pflanzen tagsüber draußen lassen, nachts reinholen
  • Ab Tag 8: Auch nachts draußen lassen, aber bei Frost schützen

Zeitplan fürs Abhärten

In der Regel dauert der ganze Prozess etwa 7-14 Tage. Plant das Abhärten so, dass ihr die Setzlinge nach den Eisheiligen (11.-15. Mai) auspflanzen könnt. Ich erinnere mich noch gut, wie ich einmal zu früh gepflanzt habe und dann mitten in der Nacht mit Vlies und Eimern bewaffnet in den Garten gerannt bin, um meine Schützlinge vor einem Spätfrost zu retten. Das möchte ich euch ersparen!

Auspflanzen ins Freiland: Endlich raus in die Beete!

Den richtigen Zeitpunkt erwischen

Timing ist alles! Wartet, bis die Nachttemperaturen dauerhaft über 10°C liegen. Für die meisten Gemüsesorten ist das nach den Eisheiligen der Fall. Aber Achtung: Wärmebedürftige Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Auberginen sollten erst Ende Mai/Anfang Juni raus, wenn's richtig kuschelig warm ist.

Das Gartenbeet vorbereiten

Bevor die Setzlinge in ihr neues Zuhause einziehen, solltet ihr das Beet herrichten:

  • Boden lockern und von Unkraut befreien
  • Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten
  • Bei schweren Böden etwas Sand untermischen für bessere Drainage

Tipp aus meinem Garten: Ich mische immer eine Handvoll Hornspäne in jedes Pflanzloch. Das gibt den Setzlingen einen guten Start!

Richtig pflanzen will gelernt sein

Nun kommt der große Moment! Hier die wichtigsten Schritte:

  1. Pflanzloch ausheben - doppelt so groß wie der Wurzelballen
  2. Setzling vorsichtig aus dem Topf lösen
  3. In das Loch setzen, dabei den Wurzelballen leicht auflockern
  4. Mit Erde auffüllen und leicht andrücken
  5. Gründlich angießen

Die erste Pflege nach dem Auspflanzen

In den ersten Tagen brauchen die Neulinge besondere Aufmerksamkeit:

  • Regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden
  • Bei starker Sonne oder Wind mit Vlies schützen
  • Nach einer Woche leicht mit Komposttee düngen

Übrigens: Manchmal machen die Pflanzen nach dem Umzug erstmal einen Schmollmund. Keine Panik! Mit etwas Geduld und Pflege erholen sie sich meist schnell.

Spezielle Techniken und Tipps für clevere Gärtner

Upcycling im Garten: Vorziehen in Klopapierrollen

Wer hätte gedacht, dass Klopapierrollen so nützlich sein können? Sie sind perfekte Mini-Anzuchttöpfe:

  • Rollen halbieren und aufrecht in eine Schale stellen
  • Mit Anzuchterde füllen und Samen einsetzen
  • Beim Auspflanzen einfach die ganze Rolle mit einbuddeln

Das Gleiche funktioniert übrigens auch mit Eierschachteln aus Pappe. So spart ihr nicht nur Geld, sondern tut auch noch was für die Umwelt!

Kokos-Quelltöpfe: Praktisch und umweltfreundlich

Diese kleinen Wunder sind meine heimlichen Favoriten. Sie bestehen aus gepressten Kokosfasern und quellen bei Wasserzugabe auf. Vorteile:

  • Perfekte Wasserspeicherung
  • Luftdurchlässig für gesunde Wurzeln
  • Können direkt mit ausgepflanzt werden

Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Taucht die Quelltöpfe vor dem Bepflanzen in lauwarmes Wasser mit etwas Algendünger. Das gibt den Sämlingen einen Extra-Boost!

Vorkeimen: Der Turbo für eure Samen

Besonders bei Erbsen, Bohnen und Kürbisgewächsen lohnt sich das Vorkeimen:

  1. Samen zwischen feuchte Küchenpapierlagen legen
  2. In einer Plastiktüte an einen warmen Ort stellen
  3. Sobald die Würzelchen sichtbar sind, vorsichtig einpflanzen

Aber Vorsicht: Vorgekeimte Samen sind empfindlich. Behandelt sie wie rohe Eier!

Wärmeplatten: Kuschelige Startbedingungen

Für wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten oder Chilis sind Wärmeplatten ein echter Segen. Sie sorgen für konstante Bodentemperaturen und beschleunigen die Keimung erheblich. Ich hab mir mal eine selbst gebastelt, indem ich ein altes Heizkissen unter die Anzuchtschale gelegt habe. Hat prima funktioniert!

Mit diesen Tricks und Kniffen steht einer erfolgreichen Anzucht nichts mehr im Wege. Denkt dran: Gärtnern ist wie Kochen - ein bisschen Experimentierfreude gehört dazu. Also, traut euch ruhig, Neues auszuprobieren. Und wenn mal was schiefgeht? Kein Drama! Daraus lernt man am meisten. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Tüfteln und eine reiche Ernte!

Häufige Fehler beim Vorziehen von Gemüse und wie man sie vermeidet

Beim Vorziehen von Gemüse können selbst erfahrene Gärtner ins Straucheln geraten. Hier sind einige der häufigsten Fehler und wie Sie diese umgehen können:

Zu früher oder zu später Aussaatzeitpunkt

Ein klassischer Anfängerfehler ist es, die Saat zu früh oder zu spät auszubringen. Zu früh gesäte Pflanzen werden lang und spindelig, weil sie nicht genug Licht bekommen. Zu spät gesäte Pflanzen hingegen verpassen möglicherweise die optimale Wachstumsphase. Mein Tipp: Notieren Sie sich die Aussaatzeiten für jede Gemüsesorte in Ihrem Gartenkalender. So behalten Sie den Überblick und säen zur richtigen Zeit aus.

Falsche Bewässerung

Zu viel oder zu wenig Wasser kann Ihre Jungpflanzen empfindlich stören. Staunässe führt oft zu Schimmelbildung, während zu trockene Erde das Wachstum hemmt. Ich empfehle, die Erde feucht, aber nicht nass zu halten. Ein guter Trick ist es, die Töpfe von unten zu bewässern. So bleibt die Oberfläche trocken und Schimmel hat keine Chance.

Unzureichende Beleuchtung

Lichtmangel ist ein häufiges Problem, besonders wenn Sie in Innenräumen vorziehen. Die Folge sind lange, schwache Triebe, die sich nach dem Licht strecken. Stellen Sie Ihre Setzlinge an einen hellen Ort, idealerweise ein Südfenster. Wenn das nicht ausreicht, können spezielle Pflanzenlampen Abhilfe schaffen.

Vernachlässigung der Abhärtung

Viele Hobbygärtner vergessen, ihre Jungpflanzen abzuhärten, bevor sie ins Freiland kommen. Das kann zu einem Schock für die Pflanzen führen. Gewöhnen Sie Ihre Setzlinge schrittweise an die Außenbedingungen, indem Sie sie täglich für ein paar Stunden nach draußen stellen. Beginnen Sie damit etwa zwei Wochen vor dem geplanten Auspflanzen.

Vorziehen vs. Direktsaat: Ein Vergleich

Ob Vorziehen oder Direktsaat - beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen:

Vor- und Nachteile beider Methoden

Vorteile des Vorziehens:

  • Längere Anbausaison, besonders bei wärmeliebenden Pflanzen
  • Bessere Kontrolle über Wachstumsbedingungen
  • Schutz vor Witterungseinflüssen und Schädlingen in der Anfangsphase
  • Möglichkeit, kräftigere Jungpflanzen zu entwickeln

Nachteile des Vorziehens:

  • Höherer Arbeits- und Zeitaufwand
  • Benötigt zusätzlichen Platz und Equipment
  • Risiko von Wurzelstörungen beim Umpflanzen

Vorteile der Direktsaat:

  • Einfacher und weniger zeitaufwendig
  • Kein Umtopfen oder Umpflanzen nötig
  • Pflanzen passen sich von Anfang an an die Gartenbedingungen an

Nachteile der Direktsaat:

  • Kürzere Anbausaison, besonders in kälteren Regionen
  • Höheres Risiko durch Witterungseinflüsse und Schädlinge
  • Weniger Kontrolle über die Anfangsentwicklung

Welche Methode für welche Gemüsesorten?

Die Wahl zwischen Vorziehen und Direktsaat hängt stark von der Gemüsesorte ab. Hier ein paar Richtlinien:

Gut zum Vorziehen geeignet:

  • Tomaten, Paprika, Auberginen
  • Kohlarten wie Brokkoli und Blumenkohl
  • Salate
  • Gurken und Zucchini

Besser für Direktsaat:

  • Wurzelgemüse wie Möhren, Radieschen und Rote Bete
  • Erbsen und Bohnen
  • Spinat und Mangold
  • Kürbisse (können aber auch vorgezogen werden)

Letztendlich hängt die Entscheidung auch von Ihren persönlichen Vorlieben und den örtlichen Bedingungen ab. Experimentieren Sie ruhig ein bisschen herum!

Saisonaler Aussaatkalender

Ein gut geplanter Aussaatkalender ist der Schlüssel zum Erfolg im Gemüsegarten. Hier ein grober Überblick, wann Sie was säen oder vorziehen können:

Frühjahr

Das Frühjahr ist die Hauptsaison für die Aussaat und das Vorziehen. Ab Februar können Sie in Innenräumen mit dem Vorziehen von Paprika, Auberginen und Tomaten beginnen. Im März folgen dann Kohlarten, Salate und Kräuter. Draußen können Sie ab März (je nach Witterung) robustere Gemüsesorten wie Erbsen, Möhren und Spinat direkt aussäen.

Sommer

Im Sommer geht es hauptsächlich um Nachsaaten und das Vorziehen für die Herbsternte. Ziehen Sie jetzt Endivien, Chicorée und Winterkohl vor. Säen Sie direkt ins Beet schnellwachsende Sorten wie Radieschen, Rucola und Pflücksalate.

Herbst

Der Herbst ist die Zeit für Wintergemüse und Gründüngung. Säen Sie Feldsalat, Spinat und Winterzwiebeln direkt aus. In Gewächshäusern oder unter Folie können Sie jetzt auch schon Salate für den frühen Frühling vorziehen.

Winter (für Gewächshaus oder Wintergarten)

Im geschützten Raum können Sie auch im Winter aktiv sein. Ziehen Sie ab Januar schon die ersten Tomaten und Paprika für die neue Saison vor. Auch robuste Salatsorten und Kräuter lassen sich jetzt im Haus oder Gewächshaus kultivieren.

Denken Sie daran: Diese Zeiten sind Richtwerte. Je nach Region und aktueller Wetterlage kann es sinnvoll sein, etwas früher oder später zu beginnen. Beobachten Sie die Natur und passen Sie Ihren Zeitplan entsprechend an.

Grüne Daumen, große Ernte: Der Weg zum Gemüseglück

Das Vorziehen von Gemüse ist eine wunderbare Möglichkeit, die Gartensaison zu verlängern und kräftige, ertragreiche Pflanzen zu ziehen. Die Hauptvorteile liegen auf der Hand: Sie können früher ernten, haben mehr Kontrolle über die Wachstumsbedingungen und können auch empfindlichere Sorten erfolgreich kultivieren.

Aber vergessen Sie nicht: Gärtnern ist ein Lernprozess. Jeder Garten ist anders, jede Saison bringt neue Herausforderungen. Scheuen Sie sich nicht davor, zu experimentieren und Neues auszuprobieren. Vielleicht entdecken Sie ja eine besonders erfolgreiche Methode für Ihre Lieblingsgemüsesorte?

Mit den richtigen Techniken, ein bisschen Geduld und der Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, steht einer erfolgreichen Gartensaison nichts im Wege. Ob Sie nun Tomaten vorziehen oder Möhren direkt aussäen - jede reife Frucht und jedes knackige Gemüse, das Sie ernten, wird Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Also, schnappen Sie sich Ihre Samentütchen, bereiten Sie die Anzuchterde vor und legen Sie los! Die Natur wartet darauf, dass Sie ihr beim Wachsen zusehen. Gutes Gelingen und eine reiche Ernte!

Tags: Gemüse
Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was bedeutet es, Gemüse vorzuziehen?
    Unter dem Vorziehen von Gemüse versteht man das Aussäen und Kultivieren von Jungpflanzen in geschützter Umgebung, bevor sie ins Freiland gepflanzt werden. Dabei werden Samen zunächst in Anzuchtschalen, kleinen Töpfen oder speziellen Anzuchtgefäßen ausgesät und unter kontrollierten Bedingungen zum Keimen gebracht. Die entstehenden Sämlinge wachsen in dieser geschützten Phase heran, bis sie stark genug sind, um ins Freiland ausgepflanzt zu werden. Diese Methode ermöglicht es Gärtnern, die Wachstumsperiode zu verlängern und robustere Pflanzen heranzuziehen. Besonders wärmeliebende Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika oder Auberginen profitieren von dieser Technik, da sie bereits in Innenräumen wachsen können, während draußen noch kalte Temperaturen herrschen.
  2. Welche Vorteile bietet die Gemüseanzucht für Hobbygärtner?
    Die Gemüseanzucht bietet Hobbygärtnern zahlreiche Vorteile: Sie verlängert die Anbausaison um mehrere Wochen und ermöglicht eine frühere Ernte von bis zu einem Monat. Durch die kontrollierten Wachstumsbedingungen beim Vorziehen lassen sich Temperatur, Feuchtigkeit und Licht optimal steuern, was zu gleichmäßiger Keimung und gesundem Wachstum führt. Jungpflanzen sind besser vor Witterungseinflüssen und Schädlingen geschützt und können sich kräftigen, bevor sie ins Freie kommen. Für Gärten mit begrenztem Platz ist das Vorziehen besonders wertvoll, da die Fläche effizienter genutzt werden kann. Während die Jungpflanzen heranwachsen, können andere Kulturen das Freiland noch nutzen. Zusätzlich ermöglicht die Anzucht auch den erfolgreichen Anbau empfindlicherer Sorten, die im Freiland möglicherweise Schwierigkeiten hätten.
  3. Welche Gemüsesorten eignen sich besonders gut zum Vorziehen?
    Besonders wärmeliebende Gemüsesorten mit langer Reifezeit eignen sich hervorragend zum Vorziehen: Tomaten sind klassische Kandidaten, da sie eine lange Wachstumsperiode benötigen und von einem frühen Start profitieren. Paprika und Chili haben ähnliche Ansprüche und können durch Vorziehen auch in kühleren Gebieten erfolgreich angebaut werden. Auberginen benötigen ebenfalls den Wachstumsvorsprung, um in gemäßigten Klimazonen zu reifen. Kohlarten wie Brokkoli, Blumenkohl und Kohlrabi lassen sich vorziehen für frühere Ernte und ermöglichen oft eine zweite Kultur im Jahr. Auch Salate, Gurken, Zucchini, Sellerie, Porree, Mangold und verschiedene Kräuter profitieren vom Vorziehen. Qualitätssaatgut ist dabei entscheidend - fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl spezieller Anzuchtsorten, die sich besonders für die Vorzucht eignen.
  4. Was sind Kokos-Quelltöpfe und wie werden sie verwendet?
    Kokos-Quelltöpfe bestehen aus gepressten Kokosfasern und quellen bei Wasserzugabe auf ihre volle Größe auf. Sie sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kunststofftöpfen und bieten mehrere Vorteile: Die Töpfe speichern Wasser optimal und sind gleichzeitig luftdurchlässig, was gesunde Wurzelentwicklung fördert. Zur Verwendung taucht man sie in lauwarmes Wasser, bis sie vollständig aufgequollen sind. Dann wird Anzuchterde eingefüllt und das Saatgut ausgesät. Der größte Vorteil ist, dass die Kokos-Quelltöpfe beim Auspflanzen nicht entfernt werden müssen - sie können direkt mit ins Pflanzloch gesetzt werden und verrotten dort biologisch. Ein praktischer Tipp: Die Quelltöpfe vor dem Bepflanzen in lauwarmes Wasser mit etwas Algendünger tauchen, das gibt den Sämlingen einen zusätzlichen Nährstoff-Boost für einen optimalen Start.
  5. Wie funktioniert das Upcycling mit Klopapierrollen bei der Anzucht?
    Klopapierrollen sind perfekte, kostenlose Mini-Anzuchttöpfe und eine umweltfreundliche Alternative zu gekauften Gefäßen. Die Anwendung ist denkbar einfach: Die Rollen werden halbiert und aufrecht in eine wasserdichte Schale oder Anzuchtschale gestellt. Anschließend werden sie mit Anzuchterde gefüllt und die Samen eingesetzt. Die Pappe hält die Erde zusammen und speichert Feuchtigkeit. Beim Auspflanzen wird die gesamte Rolle mit eingepflanzt, da sich die Pappe im Boden biologisch zersetzt und die Wurzeln ungehindert hindurchwachsen können. Wichtig ist, dass die Rollen vollständig mit Erde bedeckt werden, damit sie nicht austrocknen. Ähnlich funktioniert diese Methode auch mit Eierschachteln aus Pappe. So spart man nicht nur Geld, sondern leistet auch einen Beitrag zum Umweltschutz durch kreative Wiederverwertung.
  6. Worin unterscheidet sich das Vorziehen von der Direktsaat?
    Der Hauptunterschied liegt im Aussaatort und Zeitpunkt: Beim Vorziehen werden Samen zunächst in geschützter Umgebung (Innenraum, Gewächshaus) ausgesät und die Jungpflanzen später ins Freiland umgepflanzt. Die Direktsaat erfolgt hingegen direkt am endgültigen Standort im Garten. Das Vorziehen bietet eine verlängerte Anbausaison und bessere Kontrolle über Wachstumsbedingungen, erfordert jedoch mehr Arbeitsaufwand und zusätzliche Ausstattung. Direktsaat ist einfacher und zeitsparender, die Pflanzen passen sich von Anfang an den Gartenbedingungen an, aber die Anbausaison ist kürzer und das Risiko durch Witterung höher. Wurzelgemüse wie Möhren und Radieschen eignen sich nur für Direktsaat, da sie Umpflanzen schlecht vertragen. Wärmeliebende Arten wie Tomaten sind hingegen auf Vorziehen angewiesen, besonders in kühleren Regionen.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Aussaaterde und normaler Gartenerde?
    Aussaaterde unterscheidet sich erheblich von normaler Gartenerde in Zusammensetzung und Eigenschaften. Aussaaterde ist bewusst nährstoffarm, locker und fein strukturiert. Der geringe Nährstoffgehalt verhindert, dass Sämlinge "verbrennen" und fördert die Wurzelentwicklung, da die Pflanzen ihre Wurzeln ausbilden müssen, um Nährstoffe zu finden. Die feine, lockere Struktur erleichtert das Keimen und ermöglicht zarten Wurzeln das einfache Durchwachsen. Normale Gartenerde ist hingegen nährstoffreich und oft zu grob für die Anzucht. Aussaaterde enthält meist Torf, Kokosfasern oder Vermiculit für optimale Wasserspeicherung bei guter Drainage. Ein bewährter Tipp: Der Aussaaterde etwas Sand beimischen (Verhältnis 3:1) verbessert die Drainage zusätzlich. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten hochwertige Anzuchtsubstrate, die optimal auf die Bedürfnisse von Keimlingen abgestimmt sind.
  8. Welche häufigen Fehler sollten beim Gemüse vorziehen vermieden werden?
    Zu den häufigsten Fehlern gehört der falsche Aussaatzeitpunkt - zu früh gesäte Pflanzen werden spindelig durch Lichtmangel, zu spät gesäte verpassen die optimale Wachstumsphase. Falsche Bewässerung ist ein weiterer Klassiker: Staunässe führt zu Schimmel, Trockenheit hemmt das Wachstum. Die Erde sollte feucht, aber nicht nass gehalten werden. Unzureichende Beleuchtung verursacht Streckwuchs - schwache, instabile Triebe, die sich zum Licht strecken. Stellen Sie Setzlinge an helle Südenfenster oder verwenden Sie Pflanzenlampen. Ein oft übersehener Punkt ist die vernachlässigte Abhärtung: Jungpflanzen müssen schrittweise an Außenbedingungen gewöhnt werden, beginnen Sie etwa zwei Wochen vor dem Auspflanzen. Weitere Fehler sind zu tiefe oder zu oberflächliche Aussaat, Verwendung ungeeigneter Erde und fehlende Temperaturkontrolle bei der Keimung.
  9. Wo kann man qualitatives Anzuchtzubehör und Gemüsesamen kaufen?
    Qualitatives Anzuchtzubehör und Gemüsesamen erhalten Sie in verschiedenen Bezugsquellen: Spezialisierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten ein umfassendes Sortiment von Saatgut über Anzuchtschalen bis hin zu professionellen Pflanzenlampen. Der Vorteil liegt in der großen Auswahl, fachkundiger Beratung und oft günstigeren Preisen. Lokale Gartencenter und Baumärkte bieten persönliche Beratung und die Möglichkeit, Produkte vor dem Kauf zu begutachten. Fachgeschäfte für Gartenbedarf punkten mit spezialisiertem Sortiment und Expertenwissen. Beim Kauf sollten Sie auf Qualitätsmerkmale achten: Frisches Saatgut mit hoher Keimfähigkeit, UV-beständige Anzuchtschalen mit Drainage-Löchern und spezielle Aussaaterde. Samen.de als etablierter Spezialist für Gartenbedarf führt sowohl bewährte Standardsorten als auch seltene Raritäten und bietet umfassendes Zubehör für erfolgreiche Anzucht.
  10. Welche Ausstattung benötigt man für ein professionelles Anzuchtset?
    Ein professionelles Anzuchtset sollte folgende Komponenten umfassen: Hochwertige Aussaaterde oder spezielle Anzuchtsubstrate bilden die Grundlage. Verschiedene Anzuchtgefäße wie klassische Aussaatschalen, Multitopfplatten oder Kokos-Quelltöpfe bieten Flexibilität für unterschiedliche Gemüsesorten. Mini-Gewächshäuser oder Abdeckungen aus Glas/Plexiglas schaffen optimale Keimbedingungen durch konstante Feuchtigkeit und Wärme. Ein Thermometer und Hygrometer ermöglichen die Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Bei lichtarmen Verhältnissen sind LED-Pflanzenlampen unerlässlich, positioniert etwa 10-15 cm über den Pflanzen. Wärmeplatten beschleunigen die Keimung wärmeliebender Arten erheblich. Praktisches Zubehör wie Pikiernadeln, Sprühflaschen für schonende Bewässerung und Etiketten zur Sortenkennzeichnung runden das Set ab. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de stellen komplette Anzuchtsets zusammen, die alle wesentlichen Komponenten für erfolgreiche Gemüseanzucht enthalten.
  11. Wie beeinflusst die Wurzelentwicklung das spätere Pflanzenwachstum?
    Die Wurzelentwicklung in der Anzuchtphase ist entscheidend für das gesamte spätere Pflanzenleben. Gut entwickelte Wurzeln bilden ein verzweigtes Netzwerk, das Wasser und Nährstoffe effizient aufnehmen kann. Dies führt zu kräftigerem Wachstum, höherer Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit und besserer Standfestigkeit der Pflanzen. Nährstoffarme Anzuchterde fördert diesen Prozess, da die Wurzeln sich ausstrecken müssen, um Nährstoffe zu finden. Kompakte, faserreiche Wurzelballen entwickeln mehr Feinwurzeln, die hauptsächlich für die Nährstoffaufnahme zuständig sind. Beschädigte oder schwach entwickelte Wurzeln hingegen führen zu stunted growth - verzögertem, schwächlichem Wachstum. Die richtige Bewässerung ist dabei crucial: Zu viel Wasser verhindert Sauerstoffzufuhr zu den Wurzeln, zu wenig hemmt das Wachstum. Beim Pikieren und Umpflanzen sollten Wurzeln behutsam behandelt werden, um die Entwicklung nicht zu stören.
  12. Welche Rolle spielt die Bodentemperatur bei der Keimung?
    Die Bodentemperatur ist ein kritischer Faktor für erfolgreiche Keimung, da sie enzymatische Prozesse im Samen steuert. Jede Pflanzenart hat ein optimales Temperaturspektrum: Wärmeliebende Arten wie Tomaten, Paprika und Auberginen benötigen 20-25°C für zügige Keimung. Bei zu niedrigen Temperaturen unter 15°C keimen sie gar nicht oder nur sehr langsam und unvollständig. Kühlere Arten wie Salat, Kohl und Erbsen keimen bereits bei 10-18°C optimal, können aber bei zu hohen Temperaturen über 25°C in Keimruhe verfallen. Die Bodentemperatur sollte konstant gehalten werden, da Schwankungen die Keimung verzögern oder hemmen können. Wärmeplatten unter Anzuchtschalen sind daher besonders wertvoll, da sie gleichmäßige Wärme von unten liefern. Ein Bodenthermometer hilft bei der Kontrolle. Zu beachten ist, dass die Bodentemperatur oft mehrere Grad unter der Lufttemperatur liegt, besonders auf kalten Fensterbrettern.
  13. Warum ist die kontrollierte Luftfeuchtigkeit bei der Anzucht wichtig?
    Kontrollierte Luftfeuchtigkeit ist essentiell für erfolgreiche Keimung und gesunde Jungpflanzenentwicklung. Samen benötigen zunächst hohe Luftfeuchtigkeit von 80-90%, um zu quellen und den Keimvorgang zu starten. Zu trockene Luft führt dazu, dass Samen austrocknen und nicht keimen können. Deshalb werden Aussaaten mit Folie, Glas oder in Mini-Gewächshäusern abgedeckt. Nach der Keimung muss die Luftfeuchtigkeit jedoch reduziert werden, um Schimmelbildung und Pilzkrankheiten zu verhindern. Ideal sind dann 60-70% Luftfeuchtigkeit. Zu hohe Feuchtigkeit begünstigt Grauschimmel und die gefürchtete Umfallkrankheit, die junge Sämlinge zum Absterben bringt. Regelmäßiges Lüften der Abdeckungen ist daher wichtig. Ein Hygrometer hilft bei der Kontrolle. Die Luftzirkulation sollte sanft sein, um die zarten Pflänzchen nicht zu beschädigen, aber ausreichend, um Staunässe der Luft zu vermeiden.
  14. Wie kann Streckwuchs bei Jungpflanzen verhindert werden?
    Streckwuchs - lange, schwächliche Triebe - entsteht durch Lichtmangel und zu hohe Temperaturen. Zur Vorbeugung ist ausreichend Licht der wichtigste Faktor: Stellen Sie Setzlinge an die hellsten Fensterplätze, idealerweise Südfenster. Bei unzureichendem Tageslicht helfen LED-Pflanzenlampen, die 12-16 Stunden täglich etwa 10-15 cm über den Pflanzen positioniert werden. Die Temperatur sollte moderat gehalten werden - maximal 20-22°C, nachts gerne etwas kühler. Zu warme Standorte fördern schnelles, aber schwaches Wachstum. Regelmäßiges Drehen der Anzuchtschalen sorgt für gleichmäßigen Lichteinfall von allen Seiten. Sanfte Luftbewegung durch gelegentliches Lüften oder einen schwachen Ventilator stärkt die Stängel - ähnlich dem natürlichen Wind. Bereits gestreckte Pflanzen können beim Pikieren tiefer gesetzt werden, um die Stabilität zu verbessern. Wichtig ist auch rechtzeitige Aussaat, um Lichtmangel im Winter zu vermeiden.
  15. Wie bereitet man Setzlinge optimal auf die Auspflanzung vor?
    Die optimale Vorbereitung der Setzlinge auf die Auspflanzung erfolgt durch schrittweise Abhärtung über 10-14 Tage. Beginnen Sie damit etwa zwei Wochen vor dem geplanten Auspflanztermin nach den Eisheiligen. In den ersten Tagen stellen Sie die Setzlinge nur 1-2 Stunden an einen geschützten Platz im Freien, dann steigern Sie täglich um 1-2 Stunden. Ab Tag 5-7 können sie tagsüber komplett draußen bleiben, nachts aber noch hineingeholt werden. Die letzten Tage vor der Auspflanzung bleiben sie auch nachts draußen, sollten aber bei Frost geschützt werden. Reduzieren Sie gleichzeitig die Bewässerung leicht, um die Pflanzen abzuhärten. Das Gartenbeet sollte vorbereitet sein: Boden lockern, Kompost einarbeiten und bei schweren Böden Sand untermischen. Am Pflanztag gießen Sie die Setzlinge etwa eine Stunde vorher an, damit sich der Wurzelballen leichter aus dem Topf löst.
  16. Welche Schritte sind beim Pikieren von Jungpflanzen zu beachten?
    Das Pikieren erfolgt, wenn die ersten echten Blätter (nicht die Keimblätter) erscheinen, meist 2-4 Wochen nach der Keimung. Zunächst bereiten Sie neue Töpfe mit frischer, nährstoffarmer Anzuchterde vor und wässern die Sämlinge leicht an. Verwenden Sie zum Herausheben eine Pikiernadel oder kleinen Löffel und fassen Sie die Pflänzchen niemals an den zarten Blättern, sondern nur am Stängel oder den Keimblättern. Lockern Sie den Wurzelballen vorsichtig auf, falls er verfilzt ist. In den neuen Töpfen machen Sie mit dem Finger oder Pikierholz ein Loch und setzen den Sämling so tief ein, dass die Keimblätter knapp über der Erde stehen. Drücken Sie die Erde sanft an und gießen vorsichtig mit einer Sprühflasche. Stellen Sie die frisch pikierten Pflanzen zunächst etwas schattiger auf und erhöhen Sie nach einigen Tagen wieder die Lichtintensität, sobald sie sich erholt haben.
  17. Stimmt es, dass vorgezogene Pflanzen immer besser sind als direkt gesäte?
    Nein, das ist nicht grundsätzlich richtig - die beste Methode hängt von der Gemüseart und den örtlichen Bedingungen ab. Vorgezogene Pflanzen haben Vorteile bei wärmeliebenden Arten wie Tomaten, Paprika und Auberginen, da sie einen entscheidenden Wachstumsvorsprung erhalten und auch in kühleren Klimazonen zur Reife gelangen. Auch bei kurzer Gartensaison oder begrenztem Platz ist Vorziehen vorteilhaft. Jedoch gibt es deutliche Nachteile: Wurzelgemüse wie Möhren, Radieschen und Rote Bete vertragen das Umpflanzen schlecht und sollten immer direkt gesät werden. Direktsaat ist bei Erbsen, Bohnen und Kürbissen oft erfolgreicher, da diese Pflanzen Wurzelstörungen nicht mögen. Direkt gesäte Pflanzen sind oft robuster und anpassungsfähiger, da sie von Anfang an den Gartenbedingungen ausgesetzt sind. Bei ausreichend langer Gartensaison und günstigen Bedingungen kann Direktsaat einfacher und erfolgreicher sein als das aufwendigere Vorziehen.
  18. Wann ist in Deutschland der beste Zeitpunkt für die Gemüseaussaat?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt in Deutschland variiert je nach Gemüseart und Methode. Für das Vorziehen im Haus beginnt die Saison bereits im Februar mit Paprika, Auberginen und Chili, da diese eine sehr lange Entwicklungszeit benötigen. Im März folgen Tomaten, Kohlarten und Salate für die Voranzucht. Für Direktsaat im Freien sind die Bodentemperaturen entscheidend: Robuste Arten wie Erbsen, Möhren, Spinat und Radieschen können bereits ab März/April bei Bodentemperaturen über 5°C gesät werden. Wärmeliebende Arten warten bis nach den Eisheiligen (11.-15. Mai), wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Für kontinuierliche Ernte sind gestaffelte Aussaaten alle 2-3 Wochen sinnvoll. Herbst- und Wintergemüse wie Feldsalat wird im Spätsommer von Juli bis September gesät. Spezialisierte Gartenhändler wie samen.de bieten detaillierte Aussaatkalender, die regional angepasst sind und optimale Zeitfenster für jede Sorte angeben.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Pflanzenanzucht und Jungpflanzenanzucht?
    Die Begriffe Pflanzenanzucht und Jungpflanzenanzucht werden oft synonym verwendet, haben aber leicht unterschiedliche Bedeutungen. Pflanzenanzucht ist der übergeordnete Begriff für die gesamte Kultivierung von Pflanzen von der Aussaat bis zur ausgewachsenen Pflanze. Er umfasst alle Phasen des Pflanzenwachstums und kann auch die Vermehrung durch Stecklinge, Teilung oder andere vegetative Methoden beinhalten. Jungpflanzenanzucht bezieht sich spezifischer auf die frühe Phase der Pflanzenentwicklung - von der Keimung bis zum Stadium, in dem die Pflanzen bereit für die Auspflanzung oder den Verkauf sind. Diese Phase dauert meist wenige Wochen bis Monate und konzentriert sich auf optimale Startbedingungen. In der Praxis wird jedoch meist "Anzucht" als Sammelbegriff für beide Aspekte verwendet. Professionelle Gärtner unterscheiden manchmal zwischen der Samenanzucht (Vermehrung durch Samen) und der vegetativen Vermehrung (durch Pflanzenteile).
  20. Worin unterscheiden sich Vorkultur und Vorzucht bei der Gemüseproduktion?
    Vorkultur und Vorzucht sind eng verwandte Begriffe, die oft verwechselt werden, aber leichte Unterschiede aufweisen. Vorzucht bezeichnet primär das Aussäen und erste Aufziehen von Jungpflanzen unter geschützten Bedingungen, bevor sie ins Freiland kommen. Der Focus liegt auf der kontrollierten Keimung und frühen Entwicklungsphase. Vorkultur ist der umfassendere Begriff und schließt zusätzlich die gesamte Vorbereitung und Planung ein - von der Sortenwahl über die Vorbereitung des Substrats bis hin zur Pflege der Jungpflanzen bis zur Auspflanzung. Vorkultur kann auch die Anzucht in Frühbeeten oder Gewächshäusern umfassen, nicht nur die Aussaat in Anzuchtschalen. In der praktischen Anwendung werden beide Begriffe jedoch meist gleichbedeutend für das Vorziehen von Gemüsepflanzen verwendet. Der wesentliche Aspekt ist bei beiden die kontrollierte Anzucht vor der finalen Pflanzung im Garten zur Verlängerung der Vegetationsperiode.
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