Grünkohlanbau: Standortwahl für reiche Ernte

Grünkohl: Das robuste Wintergemüse für Ihren Garten

Grünkohl ist ein wahres Kraftpaket unter den Wintergemüsen und sollte in keinem Garten fehlen. Mit der richtigen Pflege gedeiht es prächtig und belohnt Sie mit einer reichen Ernte. In meinem Garten ist er zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Winterküche geworden.

Grünkohl im Überblick: Wichtige Anbautipps

  • Sonniger bis halbschattiger Standort
  • Nährstoffreicher, lockerer Boden (pH 6-7)
  • Regelmäßige Bewässerung
  • Aussaat ab Mai, Ernte ab November
  • Frosthart bis -15°C

Grünkohl als Wintergemüse

Grünkohl, auch als Braunkohl oder Krauskohl bekannt, steckt voller Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Besonders beeindruckend ist sein Vitamin-C-Gehalt, der sogar den von Zitronen übertrifft. Die Pflanze übersteht Temperaturen bis zu -15°C und entwickelt nach den ersten Frösten sogar ein intensiveres Aroma. So liefert sie frisches Gemüse, wenn andere Pflanzen längst eingegangen sind.

Überblick über Grünkohlarten

Es gibt verschiedene Arten von Grünkohl, die sich in Wuchsform, Blattstruktur und Geschmack unterscheiden. Die drei Haupttypen sind:

Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica)

Der klassische Grünkohl hat stark gekrauste, dunkelgrüne Blätter. Er wächst buschig und kann bis zu 1 Meter hoch werden. Seine robusten Blätter eignen sich hervorragend für deftige Eintöpfe und als Beilage zu Wintergerichten.

Palmkohl (Brassica oleracea var. palmifolia)

Palmkohl, auch als Schwarzkohl oder Toskanischer Kohl bekannt, hat längliche, dunkelgrüne Blätter mit einer leicht blasigen Oberfläche. Er wächst aufrecht und kann bis zu 1,5 Meter hoch werden. Sein milder, nussiger Geschmack macht ihn zu einer beliebten Zutat in der italienischen Küche.

Markstammkohl (Brassica oleracea var. medullosa)

Der Markstammkohl ist eine besonders hochwachsende Grünkohlart, die bis zu 2 Meter erreichen kann. Er bildet einen dicken, markhaltigen Stamm und große, glatte Blätter. Diese Art ist außerordentlich frosthart und liefert auch nach strengen Wintern noch frisches Grün.

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Produktbild von Sperli Grünkohl Halbhoher grüner krauser mit grünen krausen Blättern und Verpackungsinformationen auf Deutsch, einschließlich der Eignung zum Einfrieren und der Aussaatzeiten.
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Der ideale Standort für Grünkohl

Für eine reiche Grünkohlernte ist die Wahl des richtigen Standorts entscheidend. Folgende Faktoren sollten Sie berücksichtigen:

Bodenbeschaffenheit

Bevorzugter Bodentyp

Grünkohl gedeiht am besten in einem tiefgründigen, nährstoffreichen Boden. Ein lehmiger Sandboden oder sandiger Lehmboden ist ideal, da er sowohl nährstoffreich als auch gut durchlässig ist. In meinem Garten hat sich eine Mischung aus Gartenerde und gut verrottetem Kompost bewährt.

pH-Wert und Nährstoffgehalt

Der optimale pH-Wert für Grünkohl liegt zwischen 6,0 und 7,0. Ein leicht saurer bis neutraler Boden fördert die Nährstoffaufnahme der Pflanze. Eine Bodenanalyse vor der Pflanzung kann hilfreich sein. Bei zu saurem Boden lässt sich der pH-Wert mit Kalk anheben.

Grünkohl benötigt viele Nährstoffe, besonders Stickstoff, Phosphor und Kalium. Eine Grunddüngung mit reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist vor der Pflanzung versorgt den Boden mit den nötigen Nährstoffen.

Sonneneinstrahlung und Temperatur

Lichtbedarf

Grünkohl bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Idealerweise sollte er mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhalten. In Regionen mit sehr heißen Sommern kann ein leichter Schatten in den Mittagsstunden die Pflanzen vor Hitzestress schützen.

Temperaturtoleranz und Frosthärte

Grünkohl ist erstaunlich frosthart und übersteht Temperaturen bis zu -15°C problemlos. Nach den ersten Frösten verbessert sich sogar der Geschmack, da die Pflanze dann vermehrt Zucker in den Blättern einlagert. Dies macht Grünkohl zu einem idealen Wintergemüse.

Trotz seiner Kältetoleranz sollten Sie Grünkohl nicht zu früh im Jahr pflanzen. Die optimale Wachstumstemperatur liegt zwischen 15°C und 20°C. Bei zu hohen Temperaturen im Sommer kann das Wachstum langsamer werden.

Windschutz und Luftzirkulation

Obwohl Grünkohl relativ robust ist, profitiert er von einem gewissen Windschutz. Starke Winde können die großen Blätter beschädigen und die Pflanze austrocknen. Ein Standort in der Nähe einer Hecke oder eines Zauns kann einen guten Windschutz bieten, ohne die notwendige Luftzirkulation zu beeinträchtigen.

Eine gute Luftzirkulation beugt Pilzkrankheiten vor. Vermeiden Sie daher zu enge Pflanzabstände und achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht von höher wachsenden Nachbarn überschattet werden.

In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Grünkohl in Reihen anzubauen, die von Nordosten nach Südwesten verlaufen. So erhalten die Pflanzen ausreichend Sonnenlicht und sind gleichzeitig vor den vorherrschenden Westwinden geschützt.

Mit der richtigen Standortwahl schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Grünkohlernte. Beachten Sie diese Faktoren, und Sie werden sich bald an kräftigen, gesunden Pflanzen erfreuen können, die Ihnen den ganzen Winter über frisches Gemüse liefern.

Vorbereitung des Standorts für Grünkohl

Eine gründliche Bodenvorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg beim Grünkohlanbau. In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich festgestellt, dass sich die Mühe, die man in die Vorbereitung steckt, später in Form von kräftigen und gesunden Pflanzen auszahlt.

Bodenbearbeitung

Die Bodenbearbeitung ist der erste Schritt. Grünkohl liebt einen tiefgründig gelockerten Boden, der seinen Wurzeln genug Raum zur Entfaltung bietet.

Tiefgründiges Lockern

Lockern Sie den Boden etwa 30-40 cm tief auf. Dies löst nicht nur Verdichtungen, sondern entfernt auch gleich das Unkraut. Eine Grabegabel oder ein Spaten sind hierfür ideal. Größere Steine sollten Sie entfernen, da sie das Wurzelwachstum behindern könnten.

Einarbeiten von organischem Material

Nach dem Lockern kommt das organische Material ins Spiel. Gut verrotteter Kompost oder abgelagerter Mist sind wahre Wundermittel für die Bodenstruktur und liefern wichtige Nährstoffe. Pro Quadratmeter können Sie getrost 3-5 Liter einarbeiten.

Nährstoffversorgung

Grünkohl ist ein echter Nährstoff-Gourmand und benötigt eine gute Versorgung für optimales Wachstum.

Grunddüngung

Etwa zwei Wochen vor der Pflanzung empfiehlt sich eine Grunddüngung. Ein organischer Volldünger ist hier die erste Wahl. Pro Quadratmeter reichen etwa 80-100 g aus. Arbeiten Sie den Dünger sanft in die obere Bodenschicht ein.

Komposteinsatz

Zusätzlich zur Grunddüngung können Sie eine Schicht reifen Kompost ausbringen. Eine 2-3 cm dicke Schicht tut Wunder. Der Kompost verbessert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Bodenstruktur und das Bodenleben.

Fruchtfolge und Mischkultur

Bei der Planung des Grünkohlanbaus spielen Fruchtfolge und mögliche Mischkulturen eine wichtige Rolle. Hier lohnt es sich, etwas strategisch vorzugehen.

Geeignete Vorfrüchte

Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Bohnen sind ideale Vorfrüchte für Grünkohl. Sie hinterlassen einen stickstoffreichen Boden, was dem Grünkohl in die Karten spielt. Auch Kartoffeln oder Zwiebeln eignen sich gut als Vorkultur. Vermeiden Sie jedoch andere Kohlarten als Vorfrucht, da sie ähnliche Nährstoffe benötigen und für die gleichen Krankheiten anfällig sind.

Empfohlene Nachbarpflanzen

In der Mischkultur ist Grünkohl recht gesellig. Besonders gut versteht er sich mit:

  • Sellerie: Sein intensiver Geruch hält so manchen Schädling fern.
  • Kapuzinerkresse: Sie lockt Blattläuse an und lenkt sie vom Grünkohl ab.
  • Ringelblumen: Diese fördern das Bodenleben und halten Nematoden in Schach.
  • Spinat: Als Bodendecker nutzt er geschickt den Platz zwischen den Grünkohlpflanzen.

Aussaat und Pflanzung von Grünkohl

Nach all der Vorbereitung kommt nun der spannende Teil: die Aussaat oder Pflanzung. Hier gibt es einige Punkte zu beachten, damit Ihr Grünkohl optimal starten kann.

Aussaatzeitpunkt

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat hängt davon ab, wann Sie ernten möchten. Für eine Herbst- und Winterernte säen Sie von Mitte Mai bis Anfang Juli aus. Wer schon im Sommer ernten möchte, kann bereits ab März loslegen. Bedenken Sie jedoch, dass früh ausgesäter Grünkohl etwas empfindlicher auf Frost reagieren kann.

Direktsaat vs. Vorkultur

Sie haben die Wahl zwischen Direktsaat und Vorkultur. Bei der Direktsaat geht das Saatgut direkt ins Freiland. Das funktioniert gut, wenn der Boden schon angenehm warm ist, also ab Mai. Die Vorkultur startet etwa 4-6 Wochen vor dem geplanten Auspflanzen in Töpfen oder Anzuchtschalen. Dies bietet besseren Schutz vor gefräßigen Schnecken.

Pflanzabstand und Reihenabstand

Grünkohl braucht Platz zum Wachsen. Halten Sie sich an folgende Abstände:

  • Zwischen den Pflanzen: 50-60 cm
  • Zwischen den Reihen: 60-70 cm

Bei der Direktsaat legen Sie 2-3 Samen pro Pflanzstelle und behalten später nur die kräftigste Pflanze.

Pflanztechnik für vorgezogene Setzlinge

Beim Einsetzen vorgezogener Setzlinge gehen Sie am besten so vor:

  • Wählen Sie einen bewölkten Tag oder die Abendstunden zum Pflanzen.
  • Tauchen Sie die Wurzelballen kurz in Wasser.
  • Setzen Sie die Pflanzen so tief, dass die untersten Blätter knapp über der Erde sind.
  • Drücken Sie die Erde vorsichtig an und gießen Sie gründlich ein.

Nach dem Pflanzen empfehle ich eine Mulchschicht auf dem Boden. Diese hält die Feuchtigkeit und hält Unkraut in Schach. Stroh oder Rasenschnitt eignen sich hervorragend als Mulchmaterial.

Pflege des Grünkohls am Standort

Bewässerung

Grünkohl benötigt eine ausgewogene Wasserversorgung. In der Hauptwachstumsphase ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig, vor allem bei längeren Trockenperioden. Ein gleichmäßig feuchter Boden fördert nicht nur das Wachstum, sondern verhindert auch, dass die Blätter einen bitteren Geschmack entwickeln.

Für die Bewässerung gibt es verschiedene Methoden:

  • Gießkanne: Ideal für kleinere Beete, ermöglicht gezieltes Wässern.
  • Tröpfchenbewässerung: Wassersparend und effizient, besonders bei größeren Anbauflächen empfehlenswert.
  • Rasensprenger: Geeignet für große Flächen, allerdings weniger wassersparend.

In meinem Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass es am sinnvollsten ist, morgens zu gießen. So kann der Boden das Wasser aufnehmen, bevor es in der Mittagshitze verdunstet.

Düngung während der Wachstumsphase

Als echter Nährstoff-Liebhaber benötigt Grünkohl regelmäßige Düngung für optimales Wachstum. Mit zunehmender Blattmasse steigt auch der Nährstoffbedarf.

Besonders wichtig sind folgende Nährstoffe:

  • Stickstoff: Fördert die Blattbildung und das Wachstum.
  • Kalium: Verbessert die Frosthärte und den Geschmack.
  • Magnesium: Wichtig für die Bildung von Chlorophyll.

Für die Düngung empfehle ich folgende Intervalle und Mengen:

  • Erste Düngung: 4-6 Wochen nach der Pflanzung
  • Weitere Düngungen: Alle 3-4 Wochen bis zum Herbst
  • Menge: Je nach Düngerart etwa 30-50 g/m² pro Düngung

Persönlich bevorzuge ich organische Dünger wie Kompost oder gut verrotteten Mist. Sie verbessern nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Bodenstruktur.

Unkrautbekämpfung und Mulchen

Regelmäßiges Jäten ist unerlässlich, um Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu vermeiden. Besonders in den ersten Wochen nach der Pflanzung reagiert Grünkohl empfindlich auf Unkrautdruck.

Zur Unkrautbekämpfung haben sich folgende Methoden bewährt:

  • Manuelles Jäten: Schonend, aber arbeitsintensiv
  • Hacken: Effektiv und lockert gleichzeitig den Boden
  • Mulchen: Unterdrückt Unkraut und hält Feuchtigkeit

Das Mulchen bietet dabei gleich mehrere Vorteile:

  • Es unterdrückt das Unkrautwachstum
  • Hält die Feuchtigkeit im Boden
  • Reguliert die Bodentemperatur
  • Fördert die Bodenlebewesen

Als Mulchmaterial eignen sich Stroh, Grasschnitt oder Holzhäcksel. Eine Schicht von 5-10 cm Dicke reicht in der Regel aus. Wichtig ist, den Mulch nicht direkt an den Pflanzenstamm zu legen, um Fäulnis zu vermeiden.

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Häufige Schädlinge und vorbeugende Maßnahmen

Leider kann Grünkohl von verschiedenen Schädlingen heimgesucht werden:

  • Kohlweißling: Die gefräßigen Raupen hinterlassen Löcher in den Blättern.
  • Erdflöhe: Verursachen kleine Löcher in jungen Blättern.
  • Kohlhernie: Eine tückische Pilzerkrankung, die zu Wachstumsstörungen führt.
  • Mehltau: Zeigt sich als weißer Belag auf den Blättern.

Um diesen Plagegeistern vorzubeugen, können Sie einige Maßnahmen ergreifen:

  • Fruchtfolge einhalten: Mindestens 4 Jahre Pause zwischen Kohlanbau
  • Mischkultur: Anbau mit Zwiebeln oder Knoblauch zur Abschreckung von Schädlingen
  • Gesunde Jungpflanzen verwenden
  • Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen auf Befall
  • Ausgewogene Düngung für widerstandsfähige Pflanzen

Biologischer Pflanzenschutz

Für den umweltfreundlichen Pflanzenschutz gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Nützlinge fördern: Marienkäfer und Schlupfwespen sind wahre Helden im Kampf gegen Blattläuse
  • Pflanzenjauchen: Brennnessel- oder Knoblauchjauche zur Stärkung der Pflanzen
  • Netze oder Vliese: Bieten physischen Schutz vor fliegenden Schädlingen
  • Leimringe: Helfen gegen aufsteigende Schädlinge wie Ameisen

Bei starkem Befall kann auch der Einsatz von biologischen Pflanzenschutzmitteln wie Neem-Öl oder Bacillus thuringiensis gegen Raupen in Betracht gezogen werden. Dabei ist es wichtig, die Anwendungshinweise genau zu beachten.

Mit diesen Pflegemaßnahmen und Schutzstrategien stehen die Chancen gut, dass Sie sich über eine reiche Grünkohlernte freuen können. Beobachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. So können Sie sicher sein, dass Ihr Grünkohl gesund und kräftig heranwächst.

Ernte und Nachbehandlung von Grünkohl

Der optimale Erntezeitpunkt

Grünkohl entfaltet seinen vollen Geschmack erst nach dem ersten Frost. Die kühlen Temperaturen verwandeln die Stärke in den Blättern in Zucker, was dem Grünkohl seine charakteristische Süße verleiht. In meinem Garten beginne ich üblicherweise ab November mit der Ernte, die sich bei milden Wintern sogar bis in den März hinziehen kann.

Ein sicheres Zeichen für die Erntereife sind die unteren Blätter der Pflanze. Sobald diese sich gelb verfärben, ist es Zeit, zur Schere zu greifen. Die oberen, jüngeren Blätter lasse ich für eine spätere Ernte an der Pflanze.

Erntetechnik für Grünkohl

Bei der Grünkohlernte haben Sie zwei Möglichkeiten:

  • Ganze Pflanze ernten: Hierbei schneiden Sie die Pflanze knapp über dem Boden ab. Diese Methode eignet sich, wenn Sie größere Mengen auf einmal verarbeiten möchten.
  • Einzelne Blätter ernten: Meine bevorzugte Methode - pflücken Sie die äußeren, größeren Blätter von unten nach oben ab. So können Sie über einen längeren Zeitraum ernten, da die Pflanze weiterwächst.

Verwenden Sie für die Ernte am besten ein scharfes Messer oder eine Gartenschere, um die Pflanze zu schonen. Ich empfehle, an einem trockenen Tag zu ernten, da nasse Blätter schneller verderben können.

Lagerung und Haltbarkeit von Grünkohl

Frisch geernteter Grünkohl hält sich im Kühlschrank etwa 3-5 Tage. Ein Tipp aus meiner Küche: Wickeln Sie die Blätter in ein feuchtes Küchentuch und legen Sie sie in einen Plastikbeutel. Für eine längere Haltbarkeit bietet sich das Einfrieren an:

  • Waschen und trocknen Sie die Blätter gründlich.
  • Entfernen Sie die harten Stiele und schneiden Sie die Blätter in mundgerechte Stücke.
  • Blanchieren Sie den Grünkohl kurz in kochendem Wasser und schrecken Sie ihn in Eiswasser ab.
  • Trocknen Sie die Blätter gut und frieren Sie sie portionsweise ein.

So halten sich die Blätter bis zu 12 Monate im Gefrierfach, und Sie können auch außerhalb der Saison vitaminreichen Winterkohl genießen.

Besonderheiten verschiedener Grünkohlarten

Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica)

Der klassische Grünkohl, auch als Krauskohl bekannt, ist mein persönlicher Favorit. Seine stark gekrausten Blätter sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch besonders frosthart. Nach dem ersten Frost entwickelt er ein intensives, nussiges Aroma, das seinesgleichen sucht. Diese Sorte eignet sich hervorragend für traditionelle Grünkohlgerichte und ist ein wahres Nährstoffwunder.

Palmkohl (Brassica oleracea var. palmifolia)

Palmkohl, auch als Schwarzkohl oder Toskanischer Kohl bekannt, ist eine interessante Alternative zum klassischen Grünkohl. Seine länglichen, dunkelgrünen Blätter erinnern tatsächlich an Palmenblätter. Er ist zwar weniger frosthart als sein krauser Verwandter, dafür aber hitzetoleranter. Sein Geschmack ist milder und leicht nussig, was ihn zu einer beliebten Zutat in der mediterranen Küche macht. In meinem Garten habe ich festgestellt, dass er sich besonders gut für Salate eignet.

Markstammkohl (Brassica oleracea var. medullosa)

Der Markstammkohl, auch als Futterkohl bekannt, ist ein wahrer Riese unter den Kohlsorten. Er zeichnet sich durch seinen hohen Wuchs und dicken Stamm aus. Ursprünglich als Viehfutter angebaut, findet er zunehmend auch in der menschlichen Ernährung Verwendung. Seine Blätter sind weniger gekraust als beim klassischen Grünkohl und haben einen milderen Geschmack. Was mich am Markstammkohl beeindruckt, ist seine Robustheit und sein hoher Ertrag.

Grünkohl im Garten: Standortfaktoren und Anbautipps

Basierend auf meinen Erfahrungen möchte ich Ihnen folgende Tipps für einen erfolgreichen Grünkohlanbau geben:

  • Standort: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Grünkohl liebt nährstoffreichen, lehmigen Boden.
  • Bodenbearbeitung: Lockern Sie den Boden tiefgründig. Ich arbeite immer gut verrotteten Kompost ein, das dankt der Grünkohl mit kräftigem Wachstum.
  • Aussaat: Säen Sie von Mai bis Juli direkt ins Freiland oder ziehen Sie die Pflanzen vor. Letzteres hat sich bei mir bewährt, da ich so die Jungpflanzen besser vor Schnecken schützen kann.
  • Pflanzabstand: Halten Sie einen Abstand von 50-60 cm zwischen den Pflanzen ein. Grünkohl braucht Platz zum Wachsen!
  • Bewässerung: Gießen Sie regelmäßig, besonders in Trockenperioden. Ein gleichmäßig feuchter Boden ist das A und O für saftigen Grünkohl.
  • Düngung: Versorgen Sie die Pflanzen mit Kompost oder organischem Dünger. Ich gebe alle paar Wochen eine Handvoll Kompost um die Pflanzen herum.
  • Pflege: Entfernen Sie Unkraut und schützen Sie die Pflanzen vor Schädlingen. Die Kohlweißlingsraupe kann zu einem echten Problem werden, wenn man nicht aufpasst.
  • Ernte: Warten Sie mit der Ernte bis nach dem ersten Frost. Glauben Sie mir, es lohnt sich!

Mit diesen Tipps und dem Wissen über die verschiedenen Grünkohlarten steht einer reichen Ernte nichts mehr im Wege. Grünkohl ist nicht nur eine Bereicherung für Ihren Garten und Speiseplan, sondern versorgt Sie auch mit einer Fülle von Nährstoffen. Probieren Sie verschiedene Sorten aus und finden Sie Ihren Favoriten - ich bin mir sicher, Sie werden die Vielfalt des Grünkohls genauso schätzen lernen wie ich.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welcher Standort eignet sich am besten für den Anbau von Grünkohl im Garten?
    Der optimale Standort für Grünkohl ist sonnig bis halbschattig mit mindestens 6 Stunden direktem Sonnenlicht täglich. Der Boden sollte tiefgründig, nährstoffreich und gut durchlässig sein - idealerweise ein lehmiger Sandboden oder sandiger Lehmboden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist optimal für die Nährstoffaufnahme. Wichtig ist ein gewisser Windschutz, da starke Winde die großen Blätter beschädigen können, ohne die notwendige Luftzirkulation zu beeinträchtigen. Eine gute Luftzirkulation beugt Pilzkrankheiten vor. Der Standort sollte nicht zu feucht sein, aber eine gleichmäßige Wasserversorgung ermöglichen. In sehr heißen Regionen kann leichter Schatten in den Mittagsstunden vor Hitzestress schützen. Eine Positionierung der Reihen von Nordosten nach Südwesten hat sich bewährt, um optimale Lichtverhältnisse und Windschutz zu kombinieren. Bei der Standortwahl sollte auch die Fruchtfolge beachtet werden - vermeiden Sie Standorte, wo kürzlich andere Kohlarten angebaut wurden.
  2. Wie bereitet man den Boden richtig für den Grünkohlanbau vor?
    Die Bodenvorbereitung beginnt mit einer tiefgründigen Lockerung auf 30-40 cm Tiefe, um Verdichtungen zu lösen und Unkraut zu entfernen. Arbeiten Sie 3-5 Liter gut verrotteten Kompost oder abgelagerten Mist pro Quadratmeter ein, um die Bodenstruktur zu verbessern und Nährstoffe zu liefern. Eine Grunddüngung mit 80-100 g organischem Volldünger pro Quadratmeter sollte etwa zwei Wochen vor der Pflanzung erfolgen. Zusätzlich können Sie eine 2-3 cm dicke Kompostschicht ausbringen. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen - bei zu saurem Boden kann mit Kalk nachgeholfen werden. Entfernen Sie größere Steine, da sie das Wurzelwachstum behindern. Beachten Sie die Fruchtfolge: Hülsenfrüchte, Kartoffeln oder Zwiebeln sind ideale Vorfrüchte, während andere Kohlarten vermieden werden sollten. Eine Bodenanalyse vor der Vorbereitung kann hilfreich sein, um den genauen Nährstoffbedarf zu ermitteln.
  3. Wann ist der optimale Zeitpunkt für Aussaat und Ernte von Grünkohl?
    Für eine Herbst- und Winterernte erfolgt die Aussaat von Mitte Mai bis Anfang Juli. Wer bereits im Sommer ernten möchte, kann ab März aussäen, wobei früh ausgesäter Grünkohl etwas frostempfindlicher ist. Die Vorkultur in Töpfen beginnt 4-6 Wochen vor dem geplanten Auspflanzen und bietet besseren Schutz vor Schnecken. Die Direktsaat ist ab Mai möglich, wenn der Boden ausreichend warm ist. Die Ernte beginnt idealerweise nach dem ersten Frost ab November, da die kühlen Temperaturen den Geschmack verbessern. Sie können über mehrere Monate ernten - entweder die ganze Pflanze oder einzelne Blätter von unten nach oben. Bei milder Witterung kann sich die Ernte bis in den März hinziehen. Der erste Frost wandelt Stärke in Zucker um und verleiht dem Grünkohl seine charakteristische Süße. Wichtig ist, an trockenen Tagen zu ernten, da nasse Blätter schneller verderben.
  4. Welche Besonderheiten weist die Frosthärte von Grünkohl auf?
    Grünkohl ist außerordentlich frosthart und übersteht problemlos Temperaturen bis -15°C. Diese bemerkenswerte Kältetoleranz macht ihn zu einem idealen Wintergemüse. Nach den ersten Frösten verbessert sich sogar die Qualität erheblich, da die Pflanze als Frostschutz vermehrt Zucker in den Blättern einlagert. Dieser natürliche Prozess wandelt die Stärke in süße Verbindungen um und verleiht dem Grünkohl sein charakteristisches, mildes Aroma. Markstammkohl ist besonders frosthart und liefert selbst nach strengen Wintern noch frisches Grün. Trotz der hohen Frosthärte sollten Sie bei sehr jungen Pflanzen in extremen Frostperioden einen leichten Schutz vorsehen. Die Frostresistenz entwickelt sich mit zunehmender Pflanzenreife. Interessant ist, dass Grünkohl sogar nach dem Auftauen wieder knackig wird und seine Nährstoffe behält. Diese natürliche Anpassung an kalte Temperaturen macht Grünkohl zu einem zuverlässigen Winterversorger im Gemüsegarten.
  5. Wie unterscheiden sich die verschiedenen Grünkohlsorten in der Pflege?
    Die verschiedenen Grünkohlsorten haben unterschiedliche Pflegeanforderungen: Klassischer Grünkohl (Krauskohl) ist sehr frosthart und benötigt wenig besonderen Schutz. Er bevorzugt einen sonnigen Standort und regelmäßige Düngung. Palmkohl (Schwarzkohl) ist weniger frosthart als Krauskohl, dafür aber hitzetoleranter und eignet sich auch für wärmere Regionen. Er benötigt etwas mehr Windschutz und profitiert von häufigerem Gießen bei Trockenheit. Markstammkohl ist besonders robust und pflegeleicht, wächst sehr hoch und benötigt entsprechend mehr Platz zwischen den Pflanzen. Er ist extrem frosthart und kommt mit weniger optimalen Bedingungen zurecht. Alle Sorten profitieren von regelmäßiger Düngung mit Kompost, wobei Palmkohl etwas weniger stickstoffreiche Düngung verträgt. Der Wasserbedarf ist bei allen Sorten hoch, jedoch reagiert Palmkohl empfindlicher auf Staunässe. Markstammkohl kann aufgrund seiner Größe bei starkem Wind Stützen benötigen.
  6. Worin unterscheiden sich Grünkohl und Palmkohl bezüglich Anbau und Verwendung?
    Grünkohl und Palmkohl unterscheiden sich erheblich in Anbau und Verwendung. Grünkohl (Krauskohl) hat stark gekrauste, dunkelgrüne Blätter, wächst buschig bis zu einem Meter hoch und ist extrem frosthart bis -15°C. Er bevorzugt kühlere Temperaturen und entwickelt nach dem Frost sein bestes Aroma. Palmkohl (Schwarzkohl) besitzt längliche, glatte Blätter mit blasiger Oberfläche, wächst aufrecht bis 1,5 Meter und ist weniger frosthart, aber hitzetoleranter. In der Verwendung eignet sich klassischer Grünkohl hervorragend für deftige Eintöpfe und traditionelle Wintergerichte. Palmkohl hat einen milderen, nussigen Geschmack und wird gerne roh in Salaten oder für mediterrane Gerichte verwendet. Beim Anbau benötigt Palmkohl mehr Windschutz und verträgt wärmere Sommer besser. Grünkohl sollte nach dem ersten Frost geerntet werden, während Palmkohl auch vor dem Frost geerntet werden kann. Beide Sorten benötigen nährstoffreichen Boden, aber Palmkohl reagiert empfindlicher auf Überdüngung.
  7. Welche Unterschiede bestehen zwischen Krauskohl und Markstammkohl?
    Krauskohl und Markstammkohl unterscheiden sich deutlich in Wuchsform und Eigenschaften. Krauskohl ist der klassische Grünkohl mit stark gekrausten, dunkelgrünen Blättern und buschigem Wuchs bis zu einem Meter Höhe. Seine robusten, krausen Blätter eignen sich ideal für traditionelle Grünkohlgerichte und Eintöpfe. Markstammkohl hingegen ist eine hochwachsende Sorte, die bis zu zwei Meter erreichen kann. Er bildet einen dicken, markhaltigen Stamm und große, eher glatte Blätter. Markstammkohl ist außerordentlich frosthart und übersteht selbst strenge Winter problemlos. Aufgrund seiner Größe benötigt er mehr Platz im Garten - der Pflanzabstand sollte entsprechend vergrößert werden. Während Krauskohl primär für die menschliche Ernährung angebaut wird, diente Markstammkohl ursprünglich als Viehfutter, findet aber zunehmend auch Verwendung in der Küche. Markstammkohl hat einen milderen Geschmack als Krauskohl und kann bei starkem Wind aufgrund seiner Größe Stützen benötigen. Beide Sorten sind winterhart, aber Markstammkohl übertrifft Krauskohl in der Frostresistenz.
  8. Warum wird Grünkohl nach dem ersten Frost süßer im Geschmack?
    Der süßere Geschmack von Grünkohl nach dem ersten Frost ist ein faszinierender natürlicher Prozess. Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, aktiviert die Pflanze ihren Frostschutz-Mechanismus. Dabei wandelt sie die in den Blättern gespeicherte Stärke in Zucker um - hauptsächlich in Glucose, Fructose und Saccharose. Diese Zucker wirken wie ein natürliches Frostschutzmittel, da sie den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit herabsetzen und die Zellen vor Schäden durch Eiskristalle schützen. Gleichzeitig werden bittere Verbindungen und Gerbstoffe in den Blättern abgebaut, was den Geschmack zusätzlich mildert. Dieser Prozess beginnt bereits bei Temperaturen um 0°C und verstärkt sich bei wiederholten Frostperioden. Das Ergebnis ist ein deutlich süßerer, nussigerer und weniger bitterer Geschmack. Interessant ist, dass dieser Effekt reversibel ist - bei längeren Warmperioden kann sich der ursprüngliche Geschmack teilweise zurückbilden. Deshalb ernten erfahrene Gärtner Grünkohl bevorzugt nach Frostperioden.
  9. Wo kann man hochwertige Grünkohl-Samen für den Garten kaufen?
    Hochwertige Grünkohl-Samen erhalten Sie in verschiedenen Bezugsquellen. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl an Grünkohlsorten mit garantierter Keimfähigkeit und detaillierter Anbauberatung. Online-Shops haben oft das größte Sortiment und können auch seltene Sorten wie Palmkohl oder historische Markstammkohl-Varietäten liefern. Gartencenter vor Ort ermöglichen persönliche Beratung und oft auch regionale Sorten. Bei der Auswahl sollten Sie auf Zertifizierung, Keimfähigkeit und Behandlung achten - Bio-Saatgut ist frei von chemischen Beizen. Wichtige Qualitätskriterien sind das Erntejahr (nicht älter als 2-3 Jahre), die Keimrate (sollte über 80% liegen) und die Sortenbeschreibung. Tauschbörsen und Saatgut-Festivals bieten oft alte, robuste Sorten von Hobbygärtnern. Achten Sie auf F1-Hybride versus samenfeste Sorten - letztere können Sie selbst weitervermehren. Eine Kühl- und trockene Lagerung bis zur Aussaat erhält die Keimfähigkeit.
  10. Was sollte man beim Kauf von Grünkohl-Setzlingen beachten?
    Beim Kauf von Grünkohl-Setzlingen sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de achten auf kräftige, gesunde Jungpflanzen ohne Schädlingsbefall oder Krankheitsanzeichen. Die Blätter sollten sattgrün, fest und frei von gelben oder braunen Flecken sein. Wichtig ist ein gut entwickeltes Wurzelsystem - der Wurzelballen sollte fest und weiß sein, nicht matschig oder verfault. Vermeiden Sie zu große oder überdüngte Setzlinge, da diese oft schlechter anwachsen. Der ideale Setzling ist 10-15 cm hoch mit 4-6 echten Blättern. Achten Sie auf die Sortenbezeichnung und Wuchseigenschaften - verschiedene Grünkohltypen haben unterschiedliche Ansprüche. Der Kaufzeitpunkt sollte zur Pflanzzeit passen: für Herbsternte zwischen Mai und Juli. Biologisch gezogene Setzlinge sind oft robuster und weniger krankheitsanfällig. Transportieren Sie die Pflanzen kühl und pflanzen Sie sie schnell ein. Bei Online-Bestellungen sollten die Pflanzen gut verpackt und zeitnah geliefert werden.
  11. Welche Rolle spielen Nährstoffe und Mineralstoffe im Grünkohl für die menschliche Ernährung?
    Grünkohl ist ein wahres Nährstoff-Kraftpaket und gilt zu Recht als Superfood. Sein Vitamin-C-Gehalt übertrifft sogar den von Zitronen deutlich - bereits 100g decken den Tagesbedarf mehrfach. Besonders beeindruckend ist der hohe Gehalt an Vitamin K, das für die Blutgerinnung und Knochengesundheit essentiell ist. Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A, stärkt das Immunsystem und schützt die Augen. Die B-Vitamine unterstützen den Stoffwechsel und das Nervensystem. Bei den Mineralstoffen punktet Grünkohl mit Kalzium für starke Knochen und Zähne, Eisen für die Blutbildung und Kalium für Herz und Kreislauf. Magnesium unterstützt Muskelfunktionen und Energiestoffwechsel. Besonders wertvoll sind die Antioxidantien wie Lutein und Zeaxanthin, die vor freien Radikalen schützen und das Krebsrisiko senken können. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Glucosinolate haben entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Der niedrige Kaloriengehalt bei hoher Nährstoffdichte macht Grünkohl zu einem idealen Lebensmittel für bewusste Ernährung.
  12. Wie beeinflusst die Bodenstruktur das Wachstum von Grünkohl?
    Die Bodenstruktur hat enormen Einfluss auf das Grünkohl-Wachstum. Ein tiefgründig gelockerter Boden ermöglicht den kräftigen Wurzeln optimale Entwicklung und Nährstoffaufnahme. Lehmiger Sandboden oder sandiger Lehmboden bietet die ideale Balance zwischen Wasserspeicherung und Drainage. Verdichtete Böden führen zu Staunässe und behindern das Wurzelwachstum, was schwächere Pflanzen zur Folge hat. Eine gute Krümelstruktur fördert die Belüftung der Wurzeln und das Bodenleben. Organische Substanz wie Kompost verbessert die Struktur nachhaltig und schafft stabile Bodenaggregaten. Zu schwere, lehmige Böden können durch Sandbeimischung und Kompost aufgelockert werden, während zu sandige Böden durch Kompost und Tonmineralien stabilisiert werden. Die Bodenstruktur beeinflusst auch die Wasserverteilung - gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe ist optimal. Ein strukturreicher Boden erwärmt sich im Frühjahr schneller und bietet bessere Bedingungen für die Keimung. Regelmäßige Bodenbearbeitung ohne Verdichtung erhält die gute Struktur langfristig.
  13. Welchen Einfluss hat die Luftzirkulation auf die Gesundheit von Grünkohlpflanzen?
    Eine gute Luftzirkulation ist entscheidend für gesunde Grünkohlpflanzen und wirkt präventiv gegen viele Pflanzenkrankheiten. Stehende, feuchte Luft begünstigt Pilzkrankheiten wie Mehltau, Kohlhernie und Alternaria-Blattfleckenkrankheit. Durch ausreichende Luftbewegung trocknen die Blätter nach Regen oder Tau schneller ab, was das Pilzwachstum hemmt. Der optimale Pflanzabstand von 50-60 cm zwischen den Grünkohlpflanzen gewährleistet gute Durchlüftung. Zu dichte Bestände schaffen ein feucht-warmes Mikroklima, das Krankheitserregern zugutekommt. Gleichzeitig sollten die Pflanzen vor starken Winden geschützt werden, da diese die großen Blätter beschädigen können. Ein Standort mit natürlichem Windschutz durch Hecken oder Zäune, aber ohne Luftstau, ist ideal. Regelmäßiges Entfernen von Unkraut verbessert ebenfalls die Luftzirkulation am Boden. Eine gute Belüftung fördert auch die CO2-Versorgung der Pflanzen und damit die Photosynthese. Bei der Gartenplanung sollten Grünkohlreihen quer zur Hauptwindrichtung angelegt werden.
  14. Wie wirkt sich biologischer Pflanzenschutz auf die Qualität von Grünkohl aus?
    Biologischer Pflanzenschutz wirkt sich äußerst positiv auf die Qualität von Grünkohl aus. Ohne chemische Rückstände ist das Gemüse gesünder für den Verzehr und behält seinen natürlichen Geschmack. Biologische Methoden wie Nützlingsförderung stärken das gesamte Ökosystem im Garten. Marienkäfer, Schlupfwespen und andere Nützlinge regulieren Schädlingspopulationen natürlich und nachhaltig. Pflanzenjauchen aus Brennnessel oder Knoblauch stärken die Pflanzenabwehr und verbessern die Widerstandskraft gegen Krankheiten. Mechanische Schutzmaßnahmen wie Kulturschutznetze bieten effektiven Schutz vor Schädlingen ohne Umweltbelastung. Mischkulturen mit Zwiebeln, Sellerie oder Ringelblumen haben abschreckende Wirkung auf viele Schädlinge. Die Förderung der Bodengesundheit durch Kompost und Mulchen stärkt die Pflanzen von der Wurzel her. Biologischer Pflanzenschutz erhält die natürliche Mikrofauna im Boden, was die Nährstoffverfügbarkeit verbessert. Präventive Maßnahmen wie Fruchtfolge und resistente Sorten reduzieren Krankheitsdruck ohne Chemie. Das Ergebnis sind vitale, nährstoffreiche Pflanzen mit optimaler Qualität.
  15. Wie richtet man ein Bewässerungssystem für Grünkohl optimal ein?
    Ein optimales Bewässerungssystem für Grünkohl sorgt für gleichmäßige Feuchte ohne Staunässe. Tröpfchenbewässerung ist besonders effizient und wassersparend - die Schläuche werden direkt an den Pflanzreihen verlegt und geben kontinuierlich kleine Wassermengen ab. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten komplette Sets für verschiedene Beetgrößen. Die Bewässerung erfolgt idealerweise morgens, damit die Pflanzen den Tag über gut versorgt sind und Blätter bis zum Abend abtrocknen können. Ein Timer-System automatisiert den Vorgang und gewährleistet regelmäßige Wassergaben auch bei Abwesenheit. Wichtig ist, dass das Wasser direkt an die Wurzeln gelangt und nicht über die Blätter läuft, um Pilzkrankheiten zu vermeiden. Die Wassermenge sollte an Wetter und Wachstumsphase angepasst werden - in der Hauptwachstumszeit benötigt Grünkohl etwa 20-25 Liter pro Quadratmeter und Woche. Ein Feuchtigkeitsmesser im Boden hilft bei der bedarfsgerechten Bewässerung. Mulchen reduziert die Verdunstung und verlängert die Bewässerungsintervalle.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Ernte und Lagerung von Grünkohl zu beachten?
    Bei der Ernte sollten Sie an trockenen Tagen arbeiten, da feuchte Blätter schneller verderben. Der optimale Zeitpunkt ist nach dem ersten Frost, wenn sich der charakteristische süße Geschmack entwickelt hat. Sie können entweder die ganze Pflanze knapp über dem Boden abschneiden oder einzelne Blätter von unten nach oben ernten. Letztere Methode ermöglicht eine längere Ernteperiode. Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere oder ein Messer, um die Pflanze nicht zu beschädigen. Nach der Ernte sollte der Grünkohl schnell verarbeitet oder gelagert werden. Für die Kurzzeitlagerung wickeln Sie die Blätter in ein feuchtes Küchentuch und lagern sie im Kühlschrank bei 0-2°C - so halten sie sich 3-5 Tage. Für längere Haltbarkeit ist das Einfrieren ideal: Waschen Sie die Blätter gründlich, entfernen Sie die harten Stiele, blanchieren Sie sie kurz in kochendem Wasser, schrecken Sie sie in Eiswasser ab und frieren Sie sie portionsweise ein. So bleibt der Grünkohl bis zu 12 Monate haltbar und behält seine Nährstoffe.
  17. Stimmt es, dass Grünkohl nur im Winter angebaut werden kann?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Grünkohl kann durchaus auch zu anderen Jahreszeiten angebaut werden, auch wenn er als klassisches Wintergemüse gilt. Die Aussaat erfolgt typischerweise von Mai bis Juli für eine Herbst- und Winterernte. Für eine Sommerernte können Sie bereits ab März aussäen, wobei die Pflanzen dann weniger frosthart sind. Grünkohl wächst bei Temperaturen zwischen 15-20°C optimal, kann aber auch höhere Sommertemperaturen tolerieren. Der Mythos entsteht durch die Tatsache, dass Grünkohl nach dem ersten Frost seinen besten Geschmack entwickelt und traditionell als Wintervorrat diente. In milden Klimazonen oder mit entsprechendem Schutz kann Grünkohl sogar ganzjährig kultiviert werden. Moderne Sorten sind oft weniger frostabhängig für den Geschmack. Bei Sommeranbau sollten Sie auf ausreichende Bewässerung und eventuell Hitzeschutz achten. Die Ernte kann je nach Aussaatzeitpunkt von Juni bis März erfolgen. Verschiedene Sorten haben unterschiedliche Temperaturansprüche - Palmkohl verträgt beispielsweise Hitze besser als klassischer Krauskohl.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Grünkohlanbau in Deutschland?
    Beim Grünkohlanbau in Deutschland gibt es deutliche regionale Unterschiede in Sorten, Anbaumethoden und Traditionen. In Norddeutschland, besonders in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, dominiert der klassische Krauskohl mit stark gekrausten Blättern. Hier wird traditionell nach dem ersten Frost geerntet und der Grünkohl oft mit deftiger Beilage wie Pinkel oder Bregenwurst serviert. Diese Regionen haben auch die längste Anbautradition und viele regionale Sorten entwickelt. In Süddeutschland wird häufiger Palmkohl (Schwarzkohl) angebaut, der weniger frosthart, aber hitzetoleranter ist. Die wärmeren Regionen ermöglichen auch Sommeranbau mit Ernte vor dem Frost. Westdeutsche Gebiete wie das Rheinland haben eigene Regionalsorten entwickelt, die an das dortige Klima angepasst sind. In Bayern und Baden-Württemberg wird Grünkohl oft in kleineren Hausgärten kultiviert und weniger kommerziell. Ostdeutsche Regionen haben nach der Wiedervereinigung viele alte Sorten wiederbelebt. Klimatische Unterschiede beeinflussen Aussaat- und Erntezeiten - in milderen Weinbauregionen ist ganzjähriger Anbau möglich, während in Hochlagen kürzere Anbauzeiten herrschen.
  19. Wie unterscheidet sich Braunkohl von anderen Kohlarten im Anbau?
    Braunkohl ist lediglich eine andere Bezeichnung für Grünkohl und unterscheidet sich nicht im Anbau - es handelt sich um dieselbe Pflanze (Brassica oleracea var. sabellica). Die Namensverwirrung entsteht durch regionale Bezeichnungen: In Norddeutschland wird oft "Braunkohl" verwendet, während "Grünkohl" die bundesweit gebräuchliche Bezeichnung ist. Im Vergleich zu anderen Kohlarten hat Grünkohl/Braunkohl jedoch spezielle Anbaubesonderheiten: Er ist extrem frosthart und verbessert sogar seinen Geschmack nach Frosteinwirkung. Weißkohl, Rotkohl und Blumenkohl sind deutlich frostempfindlicher und müssen vor starkem Frost geerntet werden. Grünkohl bildet keine Köpfe wie Kopfkohlarten, sondern entwickelt lockere Blattrosetten. Sein Anbau erfolgt später im Jahr (Mai-Juli Aussaat für Winterernte), während andere Kohlarten oft früher gesät werden. Die Kulturzeit ist länger, da Grünkohl über Monate beerntet werden kann. Auch der Platzbedarf ist größer - die Pflanzen können bis zu einem Meter hoch werden. Grünkohl reagiert weniger empfindlich auf Kohlhernie als andere Kohlarten und ist allgemein robuster.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Winterkohl und anderem Blattgemüse?
    Winterkohl, zu dem Grünkohl, Rosenkohl und Winterlauch gehören, unterscheidet sich fundamental von anderem Blattgemüse durch seine extreme Frosthärte und winterliche Kulturdauer. Während Salate, Spinat oder Mangold bei Temperaturen unter -5°C absterben, übersteht Winterkohl problemlos -15°C und mehr. Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Geschmacksentwicklung: Winterkohl wird durch Frost süßer und milder, während anderes Blattgemüse bitter wird oder abstirbt. Die Wachstumsphase ist deutlich länger - Winterkohl wächst über mehrere Monate und kann kontinuierlich beerntet werden, während viele Blattgemüse nur wenige Wochen kultiviert werden. Strukturell sind die Blätter von Winterkohl dicker und fester, was sie widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse macht. Nährstofftechnisch ist Winterkohl oft gehaltvoller, besonders an Vitamin C und Mineralstoffen. Der Anbau erfolgt zu anderen Zeiten - Winterkohl wird im Sommer für Winterernte gesät, während Blattgemüse oft mehrmals jährlich angebaut wird. Winterkohl benötigt auch mehr Platz und eine längerfristige Planung im Gartenjahr.
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