Krankheiten und Schädlinge bei Zwiebeln erkennen und bekämpfen

Zwiebeln im Garten: Herausforderungen meistern und Erträge sichern

Zwiebeln sind ein unverzichtbares Gemüse in jedem Garten. Doch wie bei allen Pflanzen gibt es auch hier Herausforderungen.

Zwiebel-Wissen kompakt

  • Früherkennung von Krankheiten ist entscheidend
  • Falscher Mehltau, Zwiebelhalsfäule und Fusarium sind häufige Probleme
  • Vorbeugende Maßnahmen und richtige Pflege sind der beste Schutz

Die Bedeutung von Zwiebeln im Garten

Zwiebeln gehören zu den vielseitigsten Gemüsesorten in unserem Garten. Sie bereichern nicht nur unsere Küche, sondern spielen auch eine wichtige Rolle im Ökosystem des Gartens. Ihre intensiven Aromen halten viele Schädlinge fern und locken gleichzeitig nützliche Insekten an. Zudem sind sie relativ pflegeleicht und passen sich verschiedenen Bodentypen an.

Überblick über häufige Probleme bei Zwiebeln

Trotz ihrer Robustheit sind Zwiebeln nicht immun gegen Krankheiten und Schädlinge. Zu den häufigsten Herausforderungen gehören Pilzerkrankungen wie Falscher Mehltau und Zwiebelhalsfäule sowie Bakterieninfektionen. Auch Schädlinge wie die Zwiebelfliege können erhebliche Schäden verursachen. Umweltfaktoren wie extreme Wetterbedingungen oder falsche Pflege können die Pflanzen zusätzlich schwächen.

Wichtigkeit der frühen Erkennung und Prävention

Der Schlüssel zu gesunden Zwiebeln liegt in der Prävention und frühen Erkennung von Problemen. Regelmäßige Kontrollen des Zwiebelbestands ermöglichen es, Krankheiten oder Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Eine gute Gartenpraxis, die richtige Standortwahl und angemessene Pflege können viele Probleme von vornherein verhindern.

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Produktbild von Sperli Zwiebel De Brunswick Verpackung mit roten Zwiebeln und Schriftzug feste Zwiebel von mittlerer Große sowie dem Logo und Informationen zur Sorte in deutscher Sprache.
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Häufige Krankheiten bei Zwiebeln

Falscher Mehltau (Peronospora destructor)

Symptome und Erkennungsmerkmale

Falscher Mehltau zeigt sich zunächst durch gelblich-grüne Flecken auf den Blättern. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich ein grau-violetter Pilzrasen auf der Blattunterseite. Die Blätter werden welk und knicken schließlich ab.

Befallsverlauf und Auswirkungen

Die Krankheit breitet sich bei feucht-kühler Witterung rasch aus. Befallene Pflanzen stellen das Wachstum ein, die Zwiebeln bleiben klein und lagern sich schlecht.

Präventive Maßnahmen

Wählen Sie einen sonnigen, luftigen Standort für Ihre Zwiebeln. Achten Sie auf weite Pflanzabstände und vermeiden Sie Staunässe. Eine Fruchtfolge von mindestens vier Jahren beugt der Anreicherung von Erregern im Boden vor.

Bekämpfungsmöglichkeiten

Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort. In biologischen Gärten können Pflanzenstärkungsmittel auf Basis von Schachtelhalmextrakt oder Algen helfen. Als letzte Möglichkeit kommen zugelassene Fungizide in Frage.

Zwiebelhalsfäule (Botrytis allii)

Symptome und Erkennungsmerkmale

Die Zwiebelhalsfäule beginnt oft unbemerkt am Zwiebelhals. Die Blätter vergilben von der Spitze her und werden weich. Im fortgeschrittenen Stadium bildet sich ein grauer Schimmelbelag am Zwiebelhals.

Befallsverlauf und Auswirkungen

Die Infektion breitet sich vom Hals in die Zwiebel aus. Befallene Zwiebeln werden weich und faulig, oft erst während der Lagerung.

Präventive Maßnahmen

Verwenden Sie gesundes Saatgut und Pflanzgut. Sorgen Sie für eine gute Durchlüftung der Pflanzen und vermeiden Sie Verletzungen beim Ernten. Lassen Sie die Zwiebeln nach der Ernte gut abtrocknen.

Bekämpfungsmöglichkeiten

Entfernen Sie befallene Pflanzen sofort aus dem Beet. Eine Behandlung erkrankter Zwiebeln ist nicht möglich. Achten Sie auf optimale Lagerbedingungen: kühl, trocken und gut belüftet.

Fusarium-Fäule (Fusarium oxysporum f.sp. cepae)

Symptome und Erkennungsmerkmale

Die Fusarium-Fäule zeigt sich durch Vergilben und Absterben der äußeren Blätter. Die Zwiebeln werden weich und verfärben sich bräunlich. Oft ist ein weißliches bis rosafarbenes Myzel sichtbar.

Befallsverlauf und Auswirkungen

Der Pilz dringt über die Wurzeln in die Pflanze ein und breitet sich im Gefäßsystem aus. Befallene Zwiebeln faulen von innen her und sind nicht lagerfähig.

Präventive Maßnahmen

Eine weite Fruchtfolge von mindestens 5-6 Jahren ist wichtig. Wählen Sie resistente Sorten und achten Sie auf eine ausgewogene Düngung. Vermeiden Sie Bodenverdichtungen und Staunässe.

Bekämpfungsmöglichkeiten

Eine direkte Bekämpfung ist schwierig. Entfernen Sie befallene Pflanzen samt Wurzeln und entsorgen Sie diese im Hausmüll, nicht auf dem Kompost. In schweren Fällen kann eine Bodendämpfung notwendig sein.

Häufige Schädlinge bei Zwiebeln: Kleine Plagegeister mit großer Wirkung

Zwiebeln sind nicht nur bei uns Menschen beliebt – auch einige Schädlinge haben es auf die aromatischen Knollen abgesehen. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die häufigsten Übeltäter werfen und lernen, wie wir unsere Zwiebeln schützen können.

Die Zwiebelfliege (Delia antiqua): Ein unscheinbarer, aber gefährlicher Gast

Erscheinungsbild und Lebenszyklus

Die Zwiebelfliege ist mit ihren 6-8 mm Länge eher unscheinbar. Sie ähnelt einer kleinen Stubenfliege, hat aber längere Beine. Im Frühjahr legen die Weibchen ihre Eier an der Basis der Zwiebelpflanzen ab. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven und beginnen sofort mit ihrem zerstörerischen Werk.

Schadbild und Auswirkungen

Die Maden der Zwiebelfliege fressen sich durch die Zwiebel und hinterlassen dabei schmierige, stinkende Gänge. Befallene Pflanzen zeigen oft gelbe, welke Blätter und kippen schließlich um. Im schlimmsten Fall kann ein Befall zum Totalausfall der Ernte führen.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Fruchtwechsel: Zwiebeln nicht jedes Jahr am selben Standort anbauen
  • Späte Aussaat: Die erste Flugwelle der Fliegen umgehen
  • Kulturschutznetze: Physische Barriere gegen die Eiablage
  • Gesunde Nachbarschaft: Möhren zwischen die Zwiebeln pflanzen, um die Fliegen zu verwirren

Bekämpfungsstrategien

Ist der Befall schon da, hilft oft nur noch das Entfernen und Vernichten befallener Pflanzen. In besonders hartnäckigen Fällen können Nematoden als biologische Bekämpfung eingesetzt werden. Diese winzigen Fadenwürmer parasitieren die Larven der Zwiebelfliege.

Thripse (Thrips tabaci): Kleine Sauger mit großem Appetit

Erscheinungsbild und Lebenszyklus

Thripse sind winzig kleine Insekten, meist nur 1-2 mm lang. Mit bloßem Auge sind sie kaum zu erkennen. Sie vermehren sich rasant: Ein Weibchen kann bis zu 80 Eier legen, aus denen nach wenigen Tagen die Larven schlüpfen.

Schadbild und Auswirkungen

Thripse saugen an den Blättern und hinterlassen silbrig-weiße Flecken. Bei starkem Befall können die Blätter komplett vertrocknen. Zudem können sie Viren übertragen, was zu zusätzlichen Problemen führt.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Standortwahl: Luftige, sonnige Plätze bevorzugen
  • Mulchen: Den Boden mit Stroh bedecken, um das Einpuppen der Larven zu erschweren
  • Nützlinge fördern: Raubmilben und Florfliegen sind natürliche Feinde der Thripse

Bekämpfungsstrategien

Bei leichtem Befall können Klebetafeln helfen, die Population einzudämmen. Auch Spritzungen mit Neem-Öl oder Kaliseife können wirksam sein. In hartnäckigen Fällen sollte man über den Einsatz von Raubmilben nachdenken.

Die Zwiebelminierfliege (Liriomyza cepae): Der versteckte Minierer

Erscheinungsbild und Lebenszyklus

Die Zwiebelminierfliege ist mit 2-3 mm noch kleiner als ihre Verwandte, die Zwiebelfliege. Die Weibchen legen ihre Eier direkt in die Blätter der Zwiebelpflanzen. Die geschlüpften Larven fressen sich dann durch das Blattgewebe.

Schadbild und Auswirkungen

Typisch sind die hellen, geschlängelten Fraßgänge in den Blättern. Bei starkem Befall können die Blätter absterben, was das Wachstum der Zwiebeln stark beeinträchtigt.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Hygiene: Befallene Pflanzenteile sofort entfernen und vernichten
  • Mischkultur: Zwiebeln mit Möhren oder Salat kombinieren
  • Zeitpunkt: Frühe Aussaat kann helfen, der Hauptflugzeit zu entgehen

Bekämpfungsstrategien

Leider gibt es gegen die Zwiebelminierfliege kaum wirksame Bekämpfungsmöglichkeiten. Am besten fährt man mit konsequenter Vorbeugung und dem schnellen Entfernen befallener Pflanzenteile.

Integrierter Pflanzenschutz bei Zwiebeln: Ein ganzheitlicher Ansatz

Grundlagen des integrierten Pflanzenschutzes

Der integrierte Pflanzenschutz ist ein ganzheitliches Konzept, das verschiedene Methoden kombiniert, um Pflanzen gesund zu erhalten. Dabei geht es nicht nur um die Bekämpfung von Schädlingen, sondern auch um die Stärkung der Pflanzen und die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen.

Kombination verschiedener Methoden

Ein erfolgreicher integrierter Pflanzenschutz bei Zwiebeln umfasst:

  • Standortwahl: Sonnig und luftig, mit guter Drainage
  • Fruchtwechsel: Mindestens 4 Jahre Pause zwischen Zwiebelkulturen
  • Sortenwahl: Robuste, krankheitsresistente Sorten bevorzugen
  • Kulturmaßnahmen: Richtige Pflanzabstände, angepasste Bewässerung
  • Förderung von Nützlingen: Blühstreifen anlegen, Nisthilfen aufstellen
  • Monitoring: Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen auf Schädlinge und Krankheiten

Biologische Bekämpfungsmöglichkeiten

Im Sinne eines naturnahen Gärtnerns sollten biologische Methoden Vorrang haben:

  • Einsatz von Nützlingen wie Raubmilben gegen Thripse
  • Verwendung von Pflanzenstärkungsmitteln wie Schachtelhalmbrühe
  • Spritzungen mit Neem-Öl oder Kaliseife gegen saugende Insekten
  • Ausbringen von insektenparasitischen Nematoden gegen Larven im Boden

Chemische Pflanzenschutzmittel als letzte Option

Manchmal kann der Einsatz chemischer Mittel nötig sein, um einen Totalausfall zu verhindern. Dabei gilt:

  • Nur zugelassene Mittel verwenden
  • Genau nach Anleitung dosieren und anwenden
  • Auf Nützlingsschonung achten
  • Wartezeiten vor der Ernte einhalten

Bedenken Sie: Jeder Einsatz chemischer Mittel stört das ökologische Gleichgewicht im Garten. Greifen Sie daher nur im äußersten Notfall darauf zurück.

Mit diesem ganzheitlichen Ansatz können Sie Ihre Zwiebeln effektiv vor Schädlingen und Krankheiten schützen, ohne die Umwelt übermäßig zu belasten. Denken Sie daran: Ein gesunder Boden und robuste Pflanzen sind die beste Voraussetzung für eine reiche Zwiebelernte!

Kulturelle Maßnahmen zur Vorbeugung von Zwiebelproblemen

Beim Zwiebelanbau ist Vorbeugung das A und O. Mit den richtigen kulturellen Maßnahmen können Sie viele Probleme von vornherein vermeiden. Schauen wir uns die wichtigsten Aspekte genauer an.

Die Bedeutung der Fruchtfolge

Eine kluge Fruchtfolge ist der Dreh- und Angelpunkt für gesunde Zwiebeln. Warum? Weil viele Krankheitserreger und Schädlinge im Boden überwintern und im nächsten Jahr wieder zuschlagen können.

Empfohlene Anbaupausen

Experten raten zu einer Anbaupause von mindestens drei, besser vier Jahren für Zwiebeln am gleichen Standort. Das klingt vielleicht lang, aber glauben Sie mir, Ihre Zwiebeln werden es Ihnen danken!

Geeignete Vor- und Nachkulturen

Als Vorkulturen eignen sich besonders gut Kartoffeln, Kohl oder Gurken. Nach der Zwiebelernte bieten sich Erbsen oder Bohnen an. Die bereichern den Boden mit Stickstoff - ein Festmahl für die nächste Kultur!

Bodenbearbeitung und -pflege

Zwiebeln mögen's locker und luftig. Ein gut vorbereiteter Boden ist die halbe Miete.

Optimale Bodenvorbereitung

Lockern Sie den Boden im Herbst gründlich. Im Frühjahr reicht dann meist eine oberflächliche Bearbeitung. Tipp aus meinem Garten: Eine Handvoll reifer Kompost pro Quadratmeter wirkt Wunder!

Drainage und Belüftung

Staunässe ist der Erzfeind der Zwiebel. Sorgen Sie für gute Drainage, etwa durch Sandbeimischung bei schweren Böden. In meinem lehmigen Garten habe ich mit Hochbeeten super Erfahrungen gemacht.

Richtige Bewässerung

Zwiebeln sind zwar keine Wasserpflanzen, aber sie mögen's auch nicht knochentrocken.

Bewässerungsmethoden

Tröpfchenbewässerung ist ideal. Sie hält das Laub trocken und beugt Pilzkrankheiten vor. Wer's einfacher mag: Ein Gießkanneneinsatz mit feiner Brause tut's auch.

Zeitpunkt und Menge

Gießen Sie morgens und nur den Boden, nicht die Blätter. Faustregel: lieber seltener, dafür durchdringend gießen. In der Abreifephase sollten Sie das Wässern einstellen.

Düngung und Nährstoffversorgung

Zwiebeln sind keine Vielfraße, aber sie schätzen eine ausgewogene Ernährung.

Ausgewogene Nährstoffzufuhr

Ein gut versorgter Boden braucht oft keine zusätzliche Düngung. Falls doch, greifen Sie zu einem kaliumbetonten Dünger. Das stärkt die Widerstandskraft.

Vermeidung von Überdüngung

Zu viel des Guten schadet auch hier. Überdüngte Zwiebeln sind anfälliger für Krankheiten und halten sich schlechter. Weniger ist oft mehr!

Resistente Zwiebelsorten: Die Geheimwaffe im Kampf gegen Krankheiten

Manchmal ist die beste Verteidigung ein guter Angriff - oder in diesem Fall: eine kluge Sortenwahl.

Vorteile resistenter Sorten

Resistente Sorten sind wie ein eingebauter Schutzschild. Sie sparen Ihnen Arbeit, Ärger und oft auch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. In meinem Garten setze ich seit Jahren auf resistente Sorten und habe deutlich weniger Probleme.

Übersicht über krankheitsresistente Zwiebelsorten

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl resistenter Sorten. Hier einige Beispiele:

  • 'Hybound F1': resistent gegen Fusarium
  • 'Santero F1': widerstandsfähig gegen Falschen Mehltau
  • 'Yankee F1': tolerant gegenüber Stemphylium

Sortenwahl nach spezifischen Krankheits- und Schädlingsresistenzen

Überlegen Sie, welche Probleme in Ihrem Garten am häufigsten auftreten. Haben Sie oft mit Falschem Mehltau zu kämpfen? Dann wäre 'Santero F1' eine gute Wahl. Ist Fusarium Ihr Hauptproblem, greifen Sie zu 'Hybound F1'.

Bedenken Sie aber: Auch resistente Sorten sind kein Allheilmittel. Gute Kulturführung bleibt wichtig. Und manchmal lohnt es sich, verschiedene Sorten auszuprobieren. In meinem Garten wachsen jedes Jahr mindestens drei verschiedene Zwiebelsorten - so bin ich für alle Fälle gewappnet.

Mit diesen Maßnahmen und der richtigen Sortenwahl legen Sie den Grundstein für eine gesunde und ertragreiche Zwiebelernte. Viel Erfolg und Freude bei der Anzucht!

Hygiene im Zwiebelbeet - Sauberkeit als Schutzschild

Wer hätte gedacht, dass Putzen auch im Garten eine Rolle spielt? Aber tatsächlich ist die Hygiene im Zwiebelbeet ein wichtiger Baustein für gesunde Pflanzen. Lassen Sie uns mal genauer hinschauen, wie wir unseren Zwiebeln ein sauberes Zuhause bieten können.

Pflanzenreste - Raus damit!

Nach der Ernte sieht's oft aus wie nach einer wilden Party - überall liegen Reste rum. Aber anders als bei einer Feier sollten wir hier schnell aufräumen. Alte Blätter, Wurzeln oder gar kranke Pflanzenteile haben im Beet nichts verloren. Sie sind wie ein Buffet für Krankheitserreger. Also, Ärmel hochkrempeln und alles fein säuberlich entfernen!

Werkzeuge und Geräte - Blitzblank muss es sein

Unsere treuen Helfer im Garten verdienen auch mal eine Wellness-Kur. Nach getaner Arbeit sollten Spaten, Hacke und Co. gründlich gereinigt werden. Ein Tipp aus meiner Praxis: Ein alter Lappen und etwas Seifenwasser tun Wunder. So verhindern wir, dass Krankheiten von einer Ecke des Gartens in die andere wandern.

Kranke Pflanzen - Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

Wenn wir eine kranke Zwiebel entdecken, ist das wie ein Notfall im Garten. Schnelles Handeln ist gefragt! Die befallene Pflanze muss raus, aber bitte vorsichtig. Am besten in eine Tüte packen und ab in den Hausmüll. Auf keinen Fall auf den Kompost werfen - sonst haben wir nächstes Jahr das gleiche Theater.

Natürliche Verbündete - Willkommen im Zwiebel-Schutzteam

Wer hätte gedacht, dass unsere Zwiebeln eine ganze Armee von Bodyguards haben können? Nützlinge sind unsere heimlichen Helden im Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten.

Die Zwiebel-Taskforce

Zu den wichtigsten Nützlingen für Zwiebeln gehören:

  • Marienkäfer und ihre gefräßigen Larven (Blattlaus-Vernichter Nummer 1)
  • Schwebfliegen (ihre Larven machen Jagd auf Blattläuse)
  • Florfliegen (echte Allrounder im Schädlingsbekämpfungs-Business)
  • Schlupfwespen (legen ihre Eier in Schädlinge - klingt gruselig, ist aber effektiv)

Nützlinge fördern - So geht's

Um diese fleißigen Helfer anzulocken, können wir einiges tun:

  • Blühende Kräuter und Wildblumen in der Nähe des Zwiebelbeetes pflanzen
  • Auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten (die mögen unsere Nützlinge nämlich gar nicht)
  • Totholzhaufen oder Steinhaufen als Unterschlupf anbieten

Ein Paradies für Nützlinge

Wer seinen Garten nützlingsfreundlich gestaltet, tut nicht nur den Zwiebeln etwas Gutes. Ein naturnaher Garten mit verschiedenen Strukturen ist wie ein 5-Sterne-Hotel für unsere kleinen Helfer. Hecken, Wildblumenwiesen oder ein kleiner Teich - je vielfältiger, desto besser!

Immer wachsam - Monitoring und Früherkennung

Regelmäßige Kontrollen sind das A und O im Zwiebelanbau. Wie ein Detektiv sollten wir unser Beet im Auge behalten.

Der wöchentliche Kontrollgang

Mindestens einmal pro Woche heißt es: Rundgang durchs Zwiebelbeet! Dabei achten wir auf:

  • Verfärbungen der Blätter
  • Welke oder kümmerliche Pflanzen
  • Fraßspuren oder andere Beschädigungen
  • Ungewöhnliche Flecken oder Beläge

Typische Anzeichen für Ärger im Paradies

Einige Warnsignale, die wir kennen sollten:

  • Gelbliche oder bräunliche Blattspitzen (oft ein Zeichen für Falschen Mehltau)
  • Weiße, staubige Flecken (könnte Echter Mehltau sein)
  • Welke Pflanzen mit braunen Wurzeln (Verdacht auf Fusarium-Fäule)
  • Löcher oder Miniergänge in den Blättern (hier waren wohl Insekten am Werk)

Gartentagebuch - mehr als nur Gekritzel

Ein Gartentagebuch mag altmodisch klingen, ist aber Gold wert. Hier notieren wir Auffälligkeiten, Behandlungen und Erfolge. So behalten wir den Überblick und können im nächsten Jahr daraus lernen.

Zwiebeln - Gesund durch Vorsorge und Achtsamkeit

Am Ende unserer kleinen Reise durch die Welt der Zwiebelpflege steht fest: Gesunde Zwiebeln sind kein Hexenwerk, aber sie erfordern unsere Aufmerksamkeit und Fürsorge.

Die wichtigsten Punkte noch einmal auf einen Blick:

  • Hygiene im Beet ist der erste Schritt zur Vorbeugung
  • Nützlinge sind unsere natürlichen Verbündeten
  • Regelmäßige Kontrollen helfen, Probleme früh zu erkennen
  • Ein ganzheitlicher Ansatz schützt nicht nur die Zwiebeln, sondern den ganzen Garten

Mit diesen Tipps im Gepäck steht einer reichen und gesunden Zwiebelernte nichts mehr im Weg. Denken Sie daran: Jeder Garten ist ein Ökosystem, und wir sind ein Teil davon. Je mehr wir im Einklang mit der Natur arbeiten, desto weniger Probleme werden wir haben.

Die Zukunft des Pflanzenschutzes liegt in der Kombination aus altem Wissen und neuen Erkenntnissen. Vielleicht entdecken Forscher ja bald noch effektivere, natürliche Methoden zum Schutz unserer Zwiebeln. Bis dahin heißt es: Augen auf im Zwiebelbeet und immer schön die Hände schmutzig machen!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Krankheiten treten häufig bei Zwiebeln im Garten auf?
    Die häufigsten Zwiebelkrankheiten im Garten sind pilzliche Erreger. Falscher Mehltau (Peronospora destructor) zeigt sich durch gelblich-grüne Blattflecken und einen grau-violetten Pilzrasen bei hoher Luftfeuchtigkeit. Zwiebelhalsfäule (Botrytis allii) beginnt am Zwiebelhals mit Vergilbung und führt zu weichen, fauligen Zwiebeln. Fusarium-Fäule (Fusarium oxysporum f.sp. cepae) verursacht das Absterben äußerer Blätter und bräunliche Verfärbungen der Zwiebeln. Zusätzlich können Bakterieninfektionen auftreten, die sich durch weiche, schmierige Fäulnis äußern. Diese Erkrankungen werden durch feuchte Bedingungen, mangelnde Luftzirkulation und schwache Pflanzen begünstigt. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend für erfolgreiche Gegenmaßnahmen.
  2. Wie erkennt man Falschen Mehltau bei Zwiebeln und was kann man dagegen tun?
    Falscher Mehltau zeigt sich anfangs durch gelblich-grüne Flecken auf den Zwiebelblättern. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich charakteristisch ein grau-violetter Pilzrasen auf der Blattunterseite. Die Blätter werden welk und knicken schließlich ab. Vorbeugend sollten Sie einen sonnigen, luftigen Standort wählen, weite Pflanzabstände einhalten und Staunässe vermeiden. Eine Fruchtfolge von mindestens vier Jahren verhindert die Anreicherung von Erregern. Bei Befall entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort und entsorgen sie im Hausmüll. Pflanzenstärkungsmittel auf Basis von Schachtelhalmextrakt können vorbeugend helfen. In schweren Fällen sind zugelassene Fungizide als letzte Maßnahme möglich. Wichtig ist schnelles Handeln bei den ersten Symptomen.
  3. Welche Schädlinge befallen Zwiebelpflanzen am häufigsten?
    Die Zwiebelfliege (Delia antiqua) ist der häufigste Zwiebelschädling. Ihre Maden fressen sich durch die Zwiebeln und hinterlassen schmierige, stinkende Gänge. Befallene Pflanzen zeigen welke, gelbe Blätter und kippen um. Thripse (Thrips tabaci) sind winzige, nur 1-2 mm große Sauginsekten, die silbrig-weiße Flecken auf den Blättern verursachen und Viren übertragen können. Die Zwiebelminierfliege (Liriomyza cepae) erzeugt charakteristische helle, geschlängelte Fraßgänge in den Blättern. Bei starkem Befall sterben die Blätter ab, was das Zwiebelwachstum erheblich beeinträchtigt. Vorbeugung durch Fruchtfolge, Kulturschutznetze und die Förderung von Nützlingen sind die besten Strategien gegen diese Schädlinge.
  4. Was macht den integrierten Pflanzenschutz bei Zwiebeln so besonders?
    Der integrierte Pflanzenschutz bei Zwiebeln kombiniert verschiedene Methoden zu einem ganzheitlichen Konzept. Besonders ist die Kombination aus präventiven Kulturmaßnahmen wie optimaler Standortwahl, Fruchtfolge und resistenten Sorten mit biologischen Bekämpfungsmethoden. Nützlinge wie Raubmilben gegen Thripse und Nematoden gegen Zwiebelfliegen-Larven werden gezielt gefördert und eingesetzt. Die Stärkung der Pflanzen durch Pflanzenstärkungsmittel und optimale Wachstumsbedingungen steht im Vordergrund. Chemische Mittel kommen nur als letzte Option zum Einsatz. Wichtig ist das kontinuierliche Monitoring des Zwiebelbestands, um Probleme frühzeitig zu erkennen. Dieser Ansatz schont die Umwelt, erhält das natürliche Gleichgewicht im Garten und führt langfristig zu gesünderen, widerstandsfähigeren Zwiebeln.
  5. Warum spielen Nützlinge eine zentrale Rolle beim Zwiebelanbau?
    Nützlinge sind die natürlichen Verbündeten im Zwiebelanbau und bilden ein biologisches Schutzschild gegen Schädlinge. Marienkäfer und ihre Larven bekämpfen effektiv Blattläuse, während Schwebfliegen-Larven ebenfalls als Blattlaus-Vertilger fungieren. Florfliegen sind echte Allrounder in der Schädlingsbekämpfung, und Schlupfwespen parasitieren verschiedene Schadinsekten. Raubmilben sind besonders wirksam gegen Thripse. Diese natürlichen Helfer arbeiten rund um die Uhr kostenlos und vermehren sich bei guten Bedingungen selbstständig. Sie reduzieren den Bedarf an chemischen Pflanzenschutzmitteln erheblich und erhalten das ökologische Gleichgewicht im Garten. Durch das Anlegen von Blühstreifen, Nisthilfen und den Verzicht auf chemische Mittel können Gärtner diese wertvollen Helfer gezielt fördern und langfristig ansiedeln.
  6. Worin unterscheiden sich Fusarium-Fäule und Zwiebelhalsfäule bei Allium-Arten?
    Fusarium-Fäule und Zwiebelhalsfäule sind beide Pilzerkrankungen, unterscheiden sich aber in Erreger und Befallsverlauf. Fusarium-Fäule wird durch Fusarium oxysporum f.sp. cepae verursacht, dringt über die Wurzeln ein und breitet sich im Gefäßsystem aus. Die äußeren Blätter vergilben und sterben ab, die Zwiebeln werden von innen her weich und zeigen bräunliche Verfärbungen mit weißlichem bis rosafarbenem Myzel. Zwiebelhalsfäule (Botrytis allii) beginnt dagegen am Zwiebelhals, oft unbemerkt während der Vegetation. Die Blätter vergilben von der Spitze her, werden weich, und es bildet sich ein charakteristischer grauer Schimmelbelag am Zwiebelhals. Während Fusarium eine Bodenkrankheit ist, die eine lange Fruchtfolge erfordert, entsteht Zwiebelhalsfäule oft durch Verletzungen und schlechte Lagerbedingungen.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Zwiebelfliege und Zwiebelminierfliege?
    Zwiebelfliege und Zwiebelminierfliege sind verwandte, aber unterschiedliche Schädlinge. Die Zwiebelfliege (Delia antiqua) ist 6-8 mm groß und ähnelt einer kleinen Stubenfliege mit längeren Beinen. Ihre Maden bohren sich direkt in die Zwiebeln und fressen das Gewebe, was zu schmierigen, stinkenden Gängen und dem Absterben der gesamten Pflanze führt. Die Zwiebelminierfliege (Liriomyza cepae) ist mit 2-3 mm deutlich kleiner. Ihre Larven leben nicht in der Zwiebel, sondern minieren in den Blättern und erzeugen charakteristische helle, geschlängelte Fraßgänge. Während gegen Zwiebelfliegen Nematoden und Kulturschutznetze helfen, gibt es gegen Zwiebelminierfliegen kaum wirksame Bekämpfungsmöglichkeiten außer dem schnellen Entfernen befallener Blätter und vorbeugenden Maßnahmen.
  8. Welche Rolle spielt die Fruchtfolge bei der Vermeidung von Zwiebelkrankheiten?
    Die Fruchtfolge ist ein entscheidender Baustein zur Vermeidung von Zwiebelkrankheiten. Viele Krankheitserreger und Schädlinge überwintern im Boden und bauen ihre Population bei wiederholtem Zwiebelanbau am selben Standort kontinuierlich auf. Eine Anbaupause von mindestens drei bis vier Jahren, bei Fusarium-Problemen sogar 5-6 Jahre, unterbricht diesen Kreislauf. Während der Pause sterben die spezialisierten Erreger ab oder reduzieren sich deutlich. Als Vorkulturen eignen sich Kartoffeln, Kohl oder Gurken, da sie andere Nährstoffe benötigen und den Boden für Zwiebeln vorbereiten. Nach der Zwiebelernte können Leguminosen wie Erbsen oder Bohnen den Boden mit Stickstoff anreichern. Diese systematische Fruchtfolge ist eine der wirksamsten präventiven Maßnahmen im biologischen Pflanzenschutz.
  9. Wo kann man resistente Zwiebelsorten für den biologischen Anbau kaufen?
    Resistente Zwiebelsorten für den biologischen Anbau erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern und Bio-Saatgut-Anbietern. Etablierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten eine Auswahl krankheitsresistenter Sorten wie 'Hybound F1' (Fusarium-resistent), 'Santero F1' (widerstandsfähig gegen Falschen Mehltau) oder 'Yankee F1' (Stemphylium-tolerant). Wichtig ist die Wahl von Bio-zertifiziertem Saatgut, das ohne chemische Beizen auskommt. Viele Gartencenter führen mittlerweile auch resistente Steckzwiebeln. Bio-Gärtnereien vor Ort können oft regionale Sorten empfehlen, die an lokale Bedingungen angepasst sind. Saatguttauschbörsen und Erhaltungsinitiativen bieten zudem seltene, traditionelle Sorten mit natürlicher Widerstandskraft. Achten Sie beim Kauf auf Resistenz-Kennzeichnungen und wählen Sie Sorten entsprechend den häufigsten Problemen in Ihrem Garten.
  10. Welche Nützlinge gegen Zwiebelschädlinge sollte man bestellen?
    Für die biologische Schädlingsbekämpfung bei Zwiebeln sind verschiedene Nützlinge verfügbar. Gegen Zwiebelfliegen-Larven haben sich insektenpathogene Nematoden der Art Heterorhabditis bacteriophora bewährt, die im Boden leben und die Maden parasitieren. Raubmilben wie Neoseiulus cucumeris bekämpfen effektiv Thripse und deren Larven. Florfliegen-Larven sind Generalisten gegen verschiedene Blattläuse und kleine Schadinsekten. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten diese Nützlinge als Lebendversand an. Wichtig ist der richtige Zeitpunkt: Nematoden werden bei Bodentemperaturen über 12°C ausgebracht, Raubmilben bei ersten Thripse-Anzeichen. Die Nützlinge kommen meist in speziellen Trägermaterialien und müssen sofort nach Erhalt ausgebracht werden. Ergänzend sollten Sie Nützlinge durch Blühpflanzen, Nisthilfen und den Verzicht auf chemische Mittel dauerhaft im Garten ansiedeln.
  11. Wie beeinflusst die Bodengesundheit die Widerstandsfähigkeit von Zwiebeln gegen Krankheitserreger?
    Ein gesunder Boden ist die Grundlage für widerstandsfähige Zwiebeln. Gut strukturierte, humusreiche Böden fördern ein aktives Bodenleben mit nützlichen Mikroorganismen, die Krankheitserreger natürlich unterdrücken. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ohne Überdüngung stärkt die Pflanzenzellen und macht sie widerstandsfähiger gegen Pilzinfektionen. Optimale Drainage verhindert Staunässe, die das Wurzelsystem schwächt und Fäulniserreger begünstigt. Ein lockerer Boden ermöglicht gute Belüftung der Wurzeln und reduziert anaerobe Bedingungen, die schädliche Mikroorganismen fördern. Kompostgaben verbessern nicht nur die Bodenstruktur, sondern führen auch nützliche Antagonisten zu, die gegen Pathogene wirken. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 schafft optimale Bedingungen für Nährstoffaufnahme und Wurzelgesundheit. Regelmäßige Bodenuntersuchungen helfen dabei, Defizite frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren.
  12. Welchen Einfluss haben Umweltfaktoren auf die Entwicklung von Pilzerkrankungen bei Zwiebeln?
    Umweltfaktoren haben entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung von Pilzerkrankungen bei Zwiebeln. Hohe Luftfeuchtigkeit über 80% und Temperaturen zwischen 15-20°C begünstigen besonders Falschen Mehltau. Langanhaltende Blattnässe durch Tau, Regen oder falsche Bewässerung schafft ideale Infektionsbedingungen. Schwüle, windstille Lagen fördern den Befall, da die Luftzirkulation fehlt. Extreme Temperaturschwankungen schwächen die Pflanzen und machen sie anfälliger. Zu dichte Pflanzungen verschlechtern die Belüftung und halten Feuchtigkeit in den Beständen. Staunässe fördert Wurzel- und Basalfäulen wie Fusarium. Stress durch Trockenheit oder Nährstoffmangel reduziert die natürliche Widerstandskraft. Daher sind sonnige, luftige Standorte mit guter Drainage optimal. Morgendliche Bewässerung ermöglicht schnelles Abtrocknen der Blätter. Weite Pflanzabstände und die Vermeidung von Überkopf-Bewässerung am Abend reduzieren das Infektionsrisiko erheblich.
  13. Wie funktioniert die biologische Bekämpfung von Zwiebelfliegen mit Nematoden?
    Insektenpathogene Nematoden, hauptsächlich Heterorhabditis bacteriophora, sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die Zwiebelfliegen-Larven parasitieren. Diese Nützlinge leben natürlich im Boden und suchen aktiv nach Insektenlarven. Sie dringen durch natürliche Körperöffnungen in die Maden ein und setzen Bakterien frei, die den Wirt innerhalb weniger Tage töten. Die Nematoden vermehren sich in den toten Larven und produzieren neue Generationen. Die Anwendung erfolgt durch Gießen einer Nematoden-Suspension auf den feuchten Boden bei Temperaturen über 12°C. Optimal sind 15-20°C Bodentemperatur und gleichmäßige Feuchtigkeit für 2-3 Wochen. Die Behandlung ist völlig ungefährlich für Menschen, Tiere und Nützlinge. Der Boden sollte nach der Anwendung nicht austrocknen. Die Wirkung tritt nach 1-2 Wochen ein und hält bei günstigen Bedingungen mehrere Monate an.
  14. Warum ist die Pflanzenresistenz bei Zwiebeln wichtiger als chemische Behandlungen?
    Pflanzenresistenz ist bei Zwiebeln nachhaltiger und effektiver als chemische Behandlungen. Resistente Sorten besitzen genetische Eigenschaften, die sie vor spezifischen Krankheitserregern schützen, ohne externe Hilfsmittel zu benötigen. Diese natürliche Abwehr funktioniert dauerhaft und entwickelt keine Resistenzprobleme wie bei Fungiziden. Chemische Mittel wirken oft nur kurzzeitig und können durch häufigen Einsatz ihre Wirksamkeit verlieren. Zudem belasten sie die Umwelt, schädigen Nützlinge und können Rückstände hinterlassen. Resistente Sorten reduzieren den Arbeitsaufwand und die Kosten für Spritzungen erheblich. Sie ermöglichen eine umweltfreundliche Produktion und unterstützen das biologische Gleichgewicht im Garten. Die Kombination verschiedener Resistenzen in modernen Züchtungen bietet breiten Schutz gegen multiple Erreger. Langfristig ist die Resistenzzüchtung der Schlüssel für eine nachhaltige und wirtschaftliche Zwiebelproduktion ohne Abhängigkeit von chemischen Hilfsmitteln.
  15. Wie erkennt man frühzeitig einen Befall durch Thripse bei Lauchgewächsen?
    Thripse sind winzige, 1-2 mm große Insekten, die früh erkannt werden müssen. Erste Anzeichen sind winzige, silbrig-weiße Flecken oder Streifen auf den Blättern, die durch das Saugen entstehen. Diese Saugstellen erscheinen zunächst punktförmig, werden aber bei fortschreitendem Befall größer. Befallene Blätter bekommen ein gelblich-silbriges, gesprenkeltes Aussehen. Bei genauer Betrachtung, besonders bei Sonnenschein, kann man die beweglichen Thripse als kleine, längliche Insekten erkennen. Blaue Klebetafeln helfen bei der Früherkennung und dem Monitoring des Befalls. Thripse bevorzugen die Blattunterseiten und Blattscheiden. Bei starkem Befall verkrüppeln die Blätter und nehmen eine bronze-silbrige Farbe an. Wichtig ist die wöchentliche Kontrolle, besonders bei warmer, trockener Witterung. Erste Maßnahmen sollten bereits bei wenigen Saugstellen eingeleitet werden, da sich Thripse sehr schnell vermehren.
  16. Welche Hygienemaßnahmen sind im Zwiebelbeet besonders wichtig?
    Hygiene im Zwiebelbeet ist entscheidend für die Krankheitsvorbeugung. Entfernen Sie alle Pflanzenreste nach der Ernte gründlich, da diese Überwinterungsplätze für Erreger bieten. Kranke Pflanzenteile gehören sofort in den Hausmüll, niemals auf den Kompost. Gartengeräte sollten nach jedem Gebrauch gereinigt und desinfiziert werden, um eine Verschleppung von Krankheiten zu verhindern. Verwenden Sie sauberes Werkzeug und wechseln Sie zwischen kranken und gesunden Pflanzen die Geräte. Halten Sie Unkräuter fern, da sie als Wirtspflanzen für Schädlinge und Krankheiten dienen können. Sorgen Sie für gute Belüftung durch angemessene Pflanzabstände. Vermeiden Sie Verletzungen an den Pflanzen beim Hacken oder Jäten. Lagern Sie Zwiebeln nur nach gründlicher Trocknung und in sauberen, gut belüfteten Räumen. Eine regelmäßige Kontrolle und sofortige Entfernung befallener Exemplare verhindert die Ausbreitung von Problemen.
  17. Stimmt es, dass Zwiebeln keine Pflege benötigen, da sie sehr robust sind?
    Das ist ein weit verbreiteter Mythos. Obwohl Zwiebeln als relativ pflegeleicht gelten, benötigen sie durchaus Aufmerksamkeit für optimale Erträge. Sie brauchen einen gut vorbereiteten, lockeren Boden mit guter Drainage, da Staunässe zu Fäulnis führt. Eine gleichmäßige, aber nicht übermäßige Wasserversorgung ist wichtig, besonders in der Wachstumsphase. Unkrautbekämpfung ist essentiell, da Zwiebeln konkurrenzschwach sind und leicht überwuchert werden. Die Pflanzen reagieren empfindlich auf zu dichte Aussaat und benötigen ausreichende Pflanzabstände. Eine angepasste Düngung unterstützt die Entwicklung, während Überdüngung die Lagerfähigkeit verschlechtert. Regelmäßige Kontrollen auf Schädlinge und Krankheiten ermöglichen frühzeitiges Eingreifen. Die richtige Erntezeit und sachgerechte Nachbehandlung sind entscheidend für die Qualität. Zwiebeln sind also durchaus robust, belohnen aber gute Pflege mit deutlich besseren Erträgen und Qualität.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Auftreten von Zwiebelkrankheiten in Deutschland?
    Das Auftreten von Zwiebelkrankheiten variiert in Deutschland je nach Klima und Bodenverhältnissen. In den feuchten Küstenregionen Nord- und Ostdeutschlands tritt Falscher Mehltau häufiger auf, da hohe Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung begünstigt. Die milden, regenreichen Winter fördern hier auch Zwiebelhalsfäule. In den kontinentalen Gebieten Ostdeutschlands können extreme Temperaturschwankungen die Pflanzen schwächen und sie anfälliger für Fusarium-Infektionen machen. Süddeutschland mit seinen warmen, teils schwülen Sommern zeigt verstärkt Probleme mit Thripse-Befall. Gebiete mit schweren Lehm- oder Tonböden, wie sie in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs vorkommen, neigen zu Staunässe-Problemen und damit verbundenen Wurzelfäulen. Alpine Regionen profitieren von kühleren Temperaturen, die viele Schaderreger hemmen. Sandige Böden in Brandenburg oder Niedersachsen reduzieren Staunässe-Probleme, können aber bei Trockenheit Stress fördern. Lokale Beratung durch regionale Gartenbauvereine hilft bei der Sortenwahl.
  19. Wie unterscheidet sich die Pflege von Speisezwiebeln und anderen Allium-Arten?
    Speisezwiebeln und andere Allium-Arten haben unterschiedliche Pflegeansprüche. Speisezwiebeln benötigen vollsonnige Standorte mit gut drainierenden Böden und reagieren empfindlich auf Staunässe. Sie werden meist einjährig kultiviert und brauchen eine gleichmäßige Wasserversorgung bis zur Abreife. Zierzwiebeln wie Allium giganteum sind oft mehrjährig und benötigen nach der Blüte eine Ruhephase mit reduzierter Bewässerung. Schnittlauch (Allium schoenoprasum) verträgt halbschattige Standorte und benötigt regelmäßige Schnitte für kontinuierliche Ernte. Bärlauch bevorzugt schattige, feuchte Standorte, während Knoblauch ähnliche Ansprüche wie Speisezwiebeln hat, aber eine Kälteperiode für die Zwiebelbildung benötigt. Zierlauch-Arten sind meist trockenheitstoleranter als Speisezwiebeln. Die Düngung variiert: Speisezwiebeln brauchen moderate Nährstoffgaben, Ziersorten oft weniger, Schnittlauch dagegen regelmäßige Stickstoffversorgung. Auch die Krankheitsanfälligkeit unterscheidet sich zwischen den Arten.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Staunässe-Problemen und echter Pilzinfektion bei Zwiebelgewächsen?
    Staunässe-Schäden und Pilzinfektionen können ähnliche Symptome zeigen, haben aber unterschiedliche Ursachen. Bei Staunässe sterben die Wurzeln durch Sauerstoffmangel ab, was zu gelblichen, welkenden Blättern führt. Die Zwiebeln werden weich und faulig, oft ohne sichtbare Pilzstrukturen. Der charakteristische Geruch ist süßlich-faulig. Staunässe-Probleme treten bei allen Pflanzen in betroffenen Bereichen gleichmäßig auf. Echte Pilzinfektionen wie Fusarium zeigen spezifische Symptome: weißliches bis rosafarbenes Myzel, charakteristische Verfärbungen und oft einen muffigen Geruch. Der Befall kann einzelne Pflanzen betreffen, während benachbarte gesund bleiben. Pilzinfektionen zeigen meist deutliche Sporenbildung oder Fruchtkörper. Bei Staunässe hilft Drainage-Verbesserung und Bodenauflockerung, während Pilzinfektionen spezifische Fungizide oder biologische Maßnahmen erfordern. Die Unterscheidung ist wichtig für die richtige Behandlungsstrategie und die Vermeidung falscher Maßnahmen.
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