Pflanzenfamilie: Kürbisgewächse

Pflanzenfamilie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae

Die Kürbisgewächse sind eine mittelgroße Familie mit über 800 Arten. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt im tropischen und subtropischen Klimazonen, in Mitteleuropa ist nur die Gattung der Zaunrüben Bryona heimisch. Im Garten sind vor allem die Kürbisse, Melonen und Gurken von Bedeutung.

Merkmale der Kürbisgewächse

Meist sind die Pflanzen krautig, mit Ranken, eingeschlechtlichen Blüten und unterständigem Fruchtknoten versehen. Die einzelnen Arten der Familie teilen prägnante Merkmale und sind meist ausgesprochen wärmebedürftig. Das Wurzelwerk besteht aus einer tief reichenden Pfahlwurzel und einem dichten Netz an Seitenwurzeln, das mindestens so weit reicht, wie die oberirdische Blattmasse. Meist liegt die Sprossachse am Boden, selten ist sie kletternd. Der Stängel selbst ist hohl. Die meisten Arten der Kürbisgewächse sind weich oder rau behaart.

Die Blüten sind groß, auffällig und werden von Insekten bestäubt. In der Regel sind die Pflanzen einhäusig, das heißt, es finden sich Blüten beiderlei Geschlechts an einer Pflanze. Die Blüten selbst sind entweder männlich oder weiblich und stehen in der Blattachsen oft zu mehreren. Aus den befruchteten weiblichen Blüten entwickeln sich die Früchte. Es sind sogenannte Panzerbeeren, die den Samen eine längere Reifezeit ermöglichen, auch wenn die Mutterpflanze bereits abgestorben ist.

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Produktbild von Sperli Kürbis Atlantic Giant mit Darstellung eines großen gelborangen Kürbisses sowie Informationen zu Gewicht und Pflanzzeitraum auf der Verpackung.
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Curcurbitacin – giftiger Bitterstoff der Kürbisgewächse

Natürlicherweise enthalten alle Kürbisgewächse den giftigen Bitterstoff Cucurbitacin. Hauptsächlich dienen Sie als Fraßschutz in den Früchten, während die Samen immer frei von Bitterstoffen sind. Alle für den Verzehr geeignete Zuchtformen sind auf sehr geringe Mengen des Giftstoffes selektiert. Allerdings kommt es immer wieder vor, dass Früchte bitter schmecken.

Bei Kürbisgewächsen aller Art sollte man Vorsicht walten lassen. Immer wieder kommt es vor, dass Früchte von Zuchtformen bitter werden. Solche dürfen nicht verzehrt werden, im schlimmsten Fall kann eine Vergiftung tödlich enden. Die gute Nachricht ist allerdings: Die Bitterstoffe schmeckt man. Probieren Sie ein Stück Gurke, Kürbis oder Zucchini am besten noch vor der Zubereitung. Schmeckt es bitter, werfen Sie die Frucht weg! Manchmal sind die nachfolgenden Früchte frei von Bitterstoffen.

Darum werden Gurken und Kürbisse bitter und giftig?

Es gibt zwei Hauptgründe, warum die Früchte von eigentlich essbaren Gurken und Kürbissen bitter und giftig werden:

Selbst gewonnenes Saatgut

Bei einer ganzen Reihe von Pflanzen kann man Saatgut selbst gewinnen und wieder aussäen. Das Schlimmste, was bei Tomaten, Salat und anderem Gemüse passieren kann, ist, dass das Ergebnis nicht ganz die Vorstellungen trifft. Bei Kürbis und Co. kann selbst gewonnenes Saatgut fatale Folgen haben. Durch unkontrollierte Kreuzung mit anderen Arten und Sorten können die Früchte bitter und giftig werden. Das ist vor allem der Fall, wenn sich Speisekürbisse mit giftigen Zierkürbissen kreuzen. Verwenden Sie am besten Saatgut geprüfter Qualität und falls Sie doch selbst Saatgut ziehen möchten, sollten Sie die Blüten von Hand bestäuben.

Zu viel Stress

Vor allem bei Gurken ist es bekannt, dass sie bei Trockenheit giftig werden. Aber auch bei Zucchini und Kürbissen kommt es vor, dass Früchte bitter schmecken. Setzen Sie ihre Kürbisgewächse nicht zu viel Trockenheit aus, sie benötigen vor allem im Sommer viel und regelmäßig Wasser.

Die wichtigsten Arten der Kürbisgewächse

Die wichtigsten Arten sind die Kürbisse, die sich in drei Arten aufteilen, die Riesenkürbisse, die Muskatkürbisse und die Gartenkürbisse, des Weiteren die Gurken, die Wassermelonen und Zuckermelonen, sowie ein paar Exoten wie Flaschenkürbis, Luffa-Schwamm oder Wachskürbis von Bedeutung. Zierpflanzen finden sich unter den Kürbisgewächsen nicht, zumindest nicht in Mitteleuropa. Allenfalls die Zaunrübe kann in naturnahen Gärten zur Begrünung von Zäunen dienen.

Riesenkürbisse Cucurbita maxima

Die Riesenkürbisse bringen ganz ohne Frage die eindrucksvollsten Früchte hervor. Der Weltrekord für den schwersten Kürbis hält ein Italiener mit unglaublichen 1226 kg. Früher waren die Riesenkürbisse sehr beliebt, heute werden eher kleinere Kürbisse mit einem kräftigeren Geschmack bevorzugt.

Sortentipp: Atlantic Giant

Der Riesenkürbis Atlantic Giant ist der Riesenkürbis schlechthin. Wenn darum gestritten wird, wer den schwersten Kürbis aufgezogen hat, finden sich stets Exemplare aus dieser Sorte auf den ersten Rängen. Für ein Prachtexemplar von über einer Tonne müssten Sie aber trotzdem einiges an Aufwand betreiben, Profis mieten eigens Gewächshäuser, um ihre Lieblinge großzuziehen. Im Garten sind Ausmaße von 100 bis 300 Kilo bei dieser Sorte realistisch.

Gartenkürbis Cucurbita pepo

Die Gartenkürbisse sind sehr vielgestaltig. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Sommerkürbissen und Winterkürbissen. Zu den Sommerkürbissen gehören zum Beispiel Zucchini oder Pattinson, die unreif geerntet werden, bevor sich die Kerne ausbilden und die Fruchtschale hart werden. Zu den Winterkürbissen gehören viele Zierkürbisse und dekorative essbare Kürbisse wie die Bischhofmütze. Auch der Steirische Ölkürbis gehört zu den Gartenkürbissen.

Sortentipp: Zucchini Diamant F1

Die Zucchinisorte Diamant F1 ist ein sehr ertragreicher und robuster Hybrid. Den ganzen Sommer lang werden laufend neue, dunkelgrüne Früchte ausgebildet. Ernten Sie, solange die Früchte maximal 20 cm lang sind. Eine ganz besondere Delikatesse sind gefüllte Zucchiniblüten.

Hokkaido Kürbis Cucurbita pepo

Der Hokkaido-Kürbis, ein Star unter den Herbstgemüsen, zeichnet sich durch seinen nussigen Geschmack und seine vielseitige Verwendbarkeit in der Küche aus. Seine leuchtend orange Farbe bereichert nicht nur optisch jedes Gericht, sondern ist auch ein Indikator für seinen hohen Beta-Carotin-Gehalt, welcher die Sehkraft unterstützt und das Immunsystem stärkt. Ein besonderer Vorteil des Hokkaido-Kürbisses ist, dass seine Schale beim Kochen weich wird und somit essbar ist, was die Zubereitung erheblich vereinfacht. Ob in Suppen, als Beilage, in Aufläufen oder sogar in Kuchen – der Hokkaido-Kürbis ist ein wahres Multitalent in der herbstlichen Küche.

Sortentipp: Amazonka

Der Kiepenkerl Kürbis "Amazonka" ist eine hervorragende Wahl für Gartenliebhaber mit begrenztem Platz. Diese Hokkaido-Sorte wächst halb-buschig und produziert 3-6 orange Früchte pro Pflanze, ideal für kleine Gärten, Terrassen oder Hochbeete. Mit einem Fruchtgewicht von 1-1,5 kg ist Amazonka perfekt für den Einzelhaushalt, da keine Reste bleiben. Die Pflanzen können im April oder Mai vorgezogen oder direkt im Mai oder Juni ins Freiland gesät werden. Die jungen, kernlosen Früchte können im Sommer wie Zucchini verwendet werden, während die ausgereiften Kürbisse ab Ende August geerntet und bis zu 8 Monate gelagert werden können. Die Kürbissorte Amazonka bietet nicht nur eine platzsparende Lösung, sondern auch vielseitige kulinarische Möglichkeiten, von Grillen bis hin zu klassischen Kürbis-Creme-Suppen.

Moschus Kürbis Cucurbita moschata

So richtig wohl, fühlen sich die Moschuskürbisse in den Tropen, aber auch hierzulande gelingt der Anbau an einem geschützten Ort. Das Fruchtfleisch ist sehr aromatisch und intensiv gefärbt. Die Schale ist hart und derb, weshalb sich die Kürbisse ausgesprochen gut lagern lassen.

Sortentipp: Muscat de Provence

Diese große, spät reifende Kürbisse wird bis zu 8 kg schwer. Dank seiner flachen und stark gerippten Form ist er dekorativ und gleichzeitig lange haltbar. Diese Traditionssorte aus Frankreich ist wegen dem feinen Geschmack nach Muskat sehr beliebt.

Gurken Cucumis sativus

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Salatgurken und Einlegegurken. Salatgurken, auch Schlangengurken genannt, ist der am weitesten verbreitete Typ. Sie wird meist im Treibhaus angebaut und ist mit rund 400 bis 500 Gramm Gewicht recht schwer. Die Einlegegurken bzw. Gewürzgurken sind viel kleiner und werden in Gläsern konserviert. Sie werden im Freiland angebaut und werden entweder milchsauer fermentiert oder in Essig-Sud eingelegt.

Sortentipp: Corentine F1

Die Einlegegurke Corentine F1 bildet rein weibliche Früchte aus, die auch ohne Bestäubung gedeihen. Der Ertrag bei dieser parthenokarpen Sorte liegt viel höher als bei monozytischen Sorten. Die Früchte überzeugen durch eine hohe Qualität und gleichmäßiges Aussehen, wodurch sie sich leicht verarbeiten lassen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Kürbisgewächse und welche Pflanzen gehören zu dieser Familie?
    Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) sind eine mittelgroße Pflanzenfamilie mit über 800 Arten. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt in tropischen und subtropischen Klimazonen. In Mitteleuropa ist nur die Gattung der Zaunrüben (Bryonia) heimisch. Im Garten sind vor allem Kürbisse, Melonen und Gurken von Bedeutung. Die wichtigsten Arten unterteilen sich in drei Kürbisarten: Riesenkürbisse (Cucurbita maxima), Gartenkürbisse (Cucurbita pepo) und Moschuskürbisse (Cucurbita moschata). Weitere wichtige Vertreter sind Gurken (Cucumis sativus), Wassermelonen und Zuckermelonen sowie exotischere Arten wie Flaschenkürbis, Luffa-Schwamm oder Wachskürbis. Zierpflanzen finden sich unter den Kürbisgewächsen in Mitteleuropa praktisch nicht, allenfalls die heimische Zaunrübe kann in naturnahen Gärten zur Begrünung von Zäunen dienen. Alle Arten teilen charakteristische botanische Merkmale und sind meist ausgesprochen wärmebedürftig.
  2. Welche charakteristischen Merkmale haben Kürbisgewächse?
    Kürbisgewächse sind meist krautige Pflanzen mit prägnanten gemeinsamen Merkmalen. Sie besitzen Ranken, eingeschlechtliche Blüten und einen unterständigen Fruchtknoten. Das Wurzelwerk besteht aus einer tief reichenden Pfahlwurzel und einem dichten Netz an Seitenwurzeln, das mindestens so weit reicht wie die oberirdische Blattmasse. Die Sprossachse liegt meist am Boden, seltener ist sie kletternd. Charakteristisch ist der hohle Stängel. Die meisten Arten sind weich oder rau behaart. Die Blüten sind groß und auffällig, werden von Insekten bestäubt. In der Regel sind die Pflanzen einhäusig - es finden sich männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze. Die Blüten stehen in Blattachseln oft zu mehreren. Aus befruchteten weiblichen Blüten entwickeln sich sogenannte Panzerbeeren, die dem Samen eine längere Reifezeit ermöglichen, auch wenn die Mutterpflanze bereits abgestorben ist.
  3. Warum sind Riesenkürbisse, Gartenkürbisse und Gurken für den Garten wichtig?
    Diese drei Gruppen der Kürbisgewächse sind die wichtigsten Gartenpflanzen dieser Familie und bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Riesenkürbisse (Cucurbita maxima) bringen eindrucksvolle Früchte hervor - der Weltrekord liegt bei 1226 kg. Gartenkürbisse (Cucurbita pepo) sind sehr vielgestaltig und umfassen sowohl Sommerkürbisse wie Zucchini und Pattisson, die unreif geerntet werden, als auch Winterkürbisse wie dekorative essbare Sorten und den Steirischen Ölkürbis. Gurken (Cucumis sativus) unterteilen sich in Salatgurken und Einlegegurken und sind unverzichtbar in der Küche. Alle drei Gruppen sind wärmebedürftig und benötigen regelmäßige Bewässerung. Sie liefern sowohl frisches Gemüse für den direkten Verzehr als auch lagerfähige Wintervorräte. Ihre großen, auffälligen Blüten sind zudem wertvoll für Insekten im Garten und tragen zur Biodiversität bei.
  4. Warum ist Cucurbitacin gefährlich und wann werden Kürbisgewächse giftig?
    Cucurbitacin ist ein natürlicher giftiger Bitterstoff, der in allen Kürbisgewächsen vorkommt und als Fraßschutz dient. In Zuchtformen ist er auf sehr geringe, ungefährliche Mengen reduziert. Gefährlich wird es, wenn Früchte bitter schmecken - dann enthalten sie erhöhte Mengen an Cucurbitacin. Im schlimmsten Fall kann eine Vergiftung tödlich enden. Kürbisgewächse werden hauptsächlich aus zwei Gründen giftig: Erstens durch selbst gewonnenes Saatgut, wenn unkontrollierte Kreuzungen mit anderen Arten oder giftigen Zierkürbissen stattfinden. Zweitens durch Stress, besonders Trockenheit - vor allem Gurken reagieren darauf mit Giftproduktion. Die gute Nachricht: Bitterstoffe sind deutlich schmeckbar. Man sollte vor der Zubereitung immer ein kleines Stück probieren. Schmeckt es bitter, muss die Frucht entsorgt werden. Die Samen sind übrigens immer frei von Bitterstoffen und ungiftig.
  5. Wann sollte man bitter schmeckende Gurken und Kürbisse nicht mehr verzehren?
    Bitter schmeckende Gurken und Kürbisse dürfen niemals verzehrt werden - sie sind potentiell lebensgefährlich. Der bittere Geschmack zeigt erhöhte Cucurbitacin-Werte an, die zu schweren Vergiftungen führen können. Die Faustregel ist einfach: Probieren Sie vor der Zubereitung immer ein kleines Stück der rohen Frucht. Schmeckt es auch nur leicht bitter, werfen Sie die gesamte Frucht sofort weg. Kochen oder andere Zubereitungsarten bauen die Bitterstoffe nicht ab. Besonders vorsichtig sollte man bei Gurken und Zucchini aus eigenem Anbau sein, vor allem wenn diese Trockenheitsstress ausgesetzt waren oder das Saatgut selbst gewonnen wurde. Manchmal sind nachfolgende Früchte derselben Pflanze wieder ungiftig, aber das Risiko sollte man nicht eingehen. Bei kommerziell erworbenen Früchten ist das Risiko geringer, aber Vorsicht ist trotzdem geboten. Im Zweifelsfall gilt immer: Sicherheit geht vor.
  6. Worin unterscheiden sich Sommerkürbisse von Winterkürbissen?
    Der Hauptunterschied zwischen Sommer- und Winterkürbissen liegt im Erntezeitpunkt und der Verwendung. Sommerkürbisse wie Zucchini oder Pattisson werden unreif geerntet, bevor sich die Kerne vollständig ausbilden und die Fruchtschale hart wird. Sie haben eine zarte, essbare Schale und werden den ganzen Sommer über kontinuierlich geerntet. Das Fruchtfleisch ist mild und wasserreich. Winterkürbisse dagegen werden vollreif geerntet, haben eine harte, oft nicht essbare Schale und voll ausgebildete Kerne. Dazu gehören dekorative essbare Kürbisse wie die Bischofsmütze, aber auch viele Zierkürbisse. Winterkürbisse haben festeres, oft süßlicheres Fruchtfleisch und lassen sich monatelang lagern. Der Hokkaido-Kürbis ist eine Ausnahme unter den Winterkürbissen, da seine Schale beim Kochen weich wird und essbar ist. Beide Gruppen gehören hauptsächlich zu den Gartenkürbissen (Cucurbita pepo).
  7. Was ist der Unterschied zwischen Salatgurken und Einlegegurken?
    Salatgurken und Einlegegurken unterscheiden sich in Größe, Anbauweise und Verwendung. Salatgurken, auch Schlangengurken genannt, sind der am weitesten verbreitete Typ. Sie werden meist im Treibhaus angebaut, sind mit 400-500 Gramm recht schwer und für den direkten Verzehr bestimmt. Einlegegurken bzw. Gewürzgurken sind deutlich kleiner und werden im Freiland angebaut. Sie werden speziell für die Konservierung gezüchtet und in Gläsern haltbar gemacht - entweder milchsauer fermentiert oder in Essig-Sud eingelegt. Während Salatgurken eine glatte, oft gewachste Oberfläche haben, sind Einlegegurken meist kleinwarziger und haben eine festere Struktur, die der Konservierung standhält. Beide Typen stammen von derselben Art (Cucumis sativus) ab, wurden aber für unterschiedliche Zwecke selektiert. Die Wahl der richtigen Sorte hängt vom geplanten Verwendungszweck ab.
  8. Welche Bedeutung haben Pfahlwurzeln und Seitenwurzeln bei Kürbisgewächsen?
    Das charakteristische Wurzelsystem der Kürbisgewächse besteht aus einer tief reichenden Pfahlwurzel und einem dichten Netz an Seitenwurzeln. Diese Kombination ist für die erfolgreiche Wasser- und Nährstoffversorgung der großen, wasserreichen Pflanzen entscheidend. Die Pfahlwurzel dringt tief in den Boden ein und erschließt Wasserreserven aus tieferen Bodenschichten, was besonders bei Trockenperioden wichtig ist. Das Seitenwurzelnetz breitet sich oberflächennah aus und reicht mindestens so weit wie die oberirdische Blattmasse. Dieses System sammelt effizient Regenwasser und Nährstoffe aus dem oberen Bodenbereich. Beide Wurzeltypen arbeiten zusammen, um den hohen Wasserbedarf der Kürbisgewächse zu decken. Bei der Pflanzung sollte man diesem Wurzelsystem Rechnung tragen: Tiefgründige, lockere Böden fördern die Pfahlwurzelentwicklung, während eine gleichmäßige Bewässerung das Seitenwurzelnetz unterstützt. Beschädigungen des Wurzelsystems sollten vermieden werden.
  9. Wo kann man hochwertiges Kürbissamen und Gurkensamen kaufen?
    Hochwertiges Saatgut für Kürbisgewächse erhält man am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Qualitätssaatgut spezialisiert haben. Etablierte Anbieter wie samen.de bieten eine breite Auswahl geprüfter Sorten mit garantierter Keimfähigkeit und Sortenreinheit. Wichtig ist, auf zertifiziertes Saatgut zu setzen, da besonders bei Kürbisgewächsen die Qualität entscheidend für Sicherheit und Ertrag ist. Lokale Gartencenter und Baumärkte führen meist Standardsorten, während Online-Fachhändler oft seltene und bewährte Sorten anbieten. Besonders bei Kürbisgewächsen sollte man niemals selbst gewonnenes Saatgut verwenden, da unkontrollierte Kreuzungen zu giftigen Früchten führen können. Achten Sie beim Kauf auf aktuelle Produktionsjahre, eine gute Lagerung und ausführliche Sortenbeschreibungen. Seriöse Händler geben Auskunft über Resistenzeigenschaften, Anbauhinweise und eventuelle Besonderheiten der jeweiligen Sorten. Qualitätssaatgut ist die Grundlage für erfolgreichen und sicheren Anbau.
  10. Welche Faktoren sind beim Kauf von Zucchinisamen zu beachten?
    Beim Kauf von Zucchinisamen sollten mehrere wichtige Kriterien beachtet werden. Zunächst ist die Sortenauswahl entscheidend: Buschartige Sorten wie 'Diamant F1' sind platzsparend und ertragreich, während rankende Sorten mehr Platz benötigen. Die Gartenexperten von samen.de empfehlen parthenokarpe Sorten, die auch ohne Bestäubung Früchte bilden und höhere Erträge liefern. Wichtig ist die Resistenz gegen typische Krankheiten wie Mehltau. Achten Sie auf das Produktionsjahr - frisches Saatgut keimt besser. Hybrid-Sorten (F1) sind oft robuster und ertragreicher als samenfeste Sorten. Bei der Farbe können Sie zwischen klassischen grünen, gelben oder gestreiften Varianten wählen. Berücksichtigen Sie auch die Reifezeit und Ernteperiode. Niemals sollten Sie selbst gewonnenes Zucchinisamen verwenden, da Kreuzungen mit anderen Kürbisgewächsen zu giftigen Früchten führen können. Kaufen Sie nur bei seriösen Händlern mit guter Lagerung und ausführlicher Beratung.
  11. Wie funktioniert die Bestäubung bei einhäusigen Kürbisgewächsen?
    Kürbisgewächse sind in der Regel einhäusig, das bedeutet, an einer Pflanze finden sich sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Die Blüten selbst sind aber eingeschlechtlich - entweder rein männlich oder rein weiblich. Sie stehen in den Blattachseln oft zu mehreren zusammen. Die großen, auffälligen Blüten locken Insekten zur Bestäubung an, hauptsächlich Bienen und Hummeln. Männliche Blüten produzieren Pollen, weibliche Blüten haben einen verdickten Fruchtknoten am Blütenstiel, der später zur Frucht wird. Für eine erfolgreiche Befruchtung müssen die Insekten den Pollen von den männlichen zu den weiblichen Blüten transportieren. Nur aus den befruchteten weiblichen Blüten entwickeln sich Früchte. Bei schlechtem Wetter oder Insektenmangel kann man auch per Hand bestäuben, indem man mit einem Pinsel Pollen von männlichen auf weibliche Blüten überträgt. Manche moderne Sorten sind parthenokarpe und bilden auch ohne Befruchtung Früchte.
  12. Warum haben Kürbisgewächse unterständige Fruchtknoten und was bedeutet das?
    Unterständige Fruchtknoten sind ein charakteristisches Merkmal der Kürbisgewächse und bedeuten, dass der Fruchtknoten unter den anderen Blütenteilen liegt. Bei weiblichen Blüten ist der verdickte Teil am Blütenstiel bereits der junge Fruchtknoten, der später zur reifen Frucht wird. Die Blütenblätter, Kelchblätter und bei zwittrigen Blüten auch die Staubblätter sitzen oberhalb des Fruchtknotens. Diese Anordnung ist evolutionär vorteilhaft, da sie zusätzlichen Schutz für die sich entwickelnde Frucht bietet. Der unterständige Fruchtknoten ist fest mit dem umgebenden Blütenboden verwachsen, was zur typischen Form der Kürbisfrüchte beiträgt. Bei der Fruchtentwicklung wächst nicht nur der eigentliche Fruchtknoten, sondern auch das umgebende Gewebe mit, was zu den charakteristischen dicken Fruchtwänden führt. Diese Bauweise ermöglicht die Ausbildung der großen, fleischigen Panzerbeeren, die für Kürbisgewächse typisch sind und dem Samen optimalen Schutz und Nährstoffe bieten.
  13. Welche Rolle spielen Ranken bei krautigen Kürbispflanzen?
    Ranken sind ein charakteristisches Merkmal krautiger Kürbispflanzen und erfüllen wichtige Funktionen für das Pflanzenwachstum. Sie entstehen als umgewandelte Blätter oder Blattteile und dienen als Kletterorgane, mit denen sich die Pflanzen an Stützen festhalten können. Da Kürbisgewächse meist lange, schwere Triebe entwickeln, aber keine verholzten, stabilen Stängel haben, sind sie auf externe Stützen angewiesen. Die Ranken reagieren auf Berührungsreize und winden sich spiralförmig um geeignete Objekte wie Zäune, andere Pflanzen oder Rankgitter. Dies ermöglicht es den Pflanzen, trotz ihrer krautigen Struktur in die Höhe zu wachsen und Licht zu erreichen. Ohne Ranken würden die langen Triebe am Boden liegen, was zu Fäulnis und schlechteren Wachstumsbedingungen führen könnte. Ranken helfen auch dabei, die schweren Früchte zu stabilisieren. Im Gartenbau kann man diese natürliche Eigenschaft nutzen, indem man Kletterhilfen aufstellt und so den verfügbaren Platz optimal ausnutzt.
  14. Wie entwickeln sich Panzerbeeren und warum können sie nach dem Pflanzensterben reifen?
    Panzerbeeren sind der charakteristische Fruchttyp der Kürbisgewächse und entwickeln sich aus den befruchteten weiblichen Blüten. Der Name bezieht sich auf die oft harte, widerstandsfähige Außenschale, die wie ein Panzer die Samen schützt. Die Entwicklung beginnt mit der Befruchtung des unterständigen Fruchtknotens. Anschließend wachsen sowohl der eigentliche Fruchtknoten als auch das umgebende Gewebe, wodurch die charakteristisch dicken Fruchtwände entstehen. Das Besondere an Panzerbeeren ist ihre Fähigkeit zur Nachreifung: Sie können auch nach dem Absterben der Mutterpflanze weiterreifen, da sie genügend eigene Nährstoffreserven enthalten. Diese Eigenschaft ist evolutionär vorteilhaft, da sie den Samen eine längere Reifezeit ermöglicht und die Überlebenschancen erhöht. Praktisch bedeutet dies, dass Kürbisse auch nach dem ersten Frost noch nachreifen können und ihre Lagerfähigkeit sich verbessert. Die harte Schale schützt nicht nur die Samen, sondern konserviert auch das nährstoffreiche Fruchtfleisch über Monate.
  15. Wie sollten wärmeliebende Kürbisgewächse im Freiland angebaut werden?
    Wärmeliebende Kürbisgewächse benötigen im Freiland optimale Standortbedingungen für erfolgreichen Anbau. Wählen Sie einen sonnigen, warmen und windgeschützten Platz. Der Boden sollte tiefgründig, humusreich und gut durchlässig sein, da das charakteristische Wurzelsystem mit Pfahlwurzel und ausgedehntem Seitenwurzelnetz viel Platz braucht. Eine Vorkultur im Gewächshaus oder auf der Fensterbank ab April/Mai ist empfehlenswert, um die kurze Vegetationsperiode optimal zu nutzen. Die Aussaat oder Pflanzung ins Freiland erfolgt erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai), wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Bereiten Sie große Pflanzlöcher vor und arbeiten Sie reichlich Kompost ein. Da Kürbisgewächse viel Platz benötigen, halten Sie ausreichende Abstände ein. Eine Mulchschicht hält die Bodenfeuchtigkeit und -wärme. Bei kühler Witterung können Vlies oder Folientunnel zusätzlichen Schutz bieten. Regelmäßige, tiefe Bewässerung ist besonders wichtig, da Wassermangel zu Stress und damit zu giftigen Bitterstoffen führen kann.
  16. Welche Bewässerungsstrategien verhindern Stress bei Gurken und Zucchini?
    Eine optimale Bewässerungsstrategie ist bei Gurken und Zucchini besonders wichtig, da Wasserstress zur Bildung giftiger Bitterstoffe führen kann. Gießen Sie regelmäßig und reichlich, besonders in den Sommermonaten. Das Wurzelsystem mit Pfahlwurzel und ausgedehnten Seitenwurzeln benötigt tiefe, durchdringende Wassergaben statt oberflächlicher Besprühung. Ideal sind 2-3 Gaben pro Woche mit größeren Wassermengen. Der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber nicht staunass sein. Mulchen Sie um die Pflanzen herum, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und Verdunstung zu reduzieren. Professionelle Gartenbetriebe setzen auf automatische Bewässerungssysteme mit Tropfschläuchen für konstante Wasserversorgung. Gießen Sie vorzugsweise morgens, damit die Blätter tagsüber abtrocknen können. Vermeiden Sie das Besprühen der Blätter bei sonnigem Wetter. Bei längeren Trockenperioden erhöhen Sie die Wassergaben, da bereits kurzzeitiger Stress zur Giftbildung führen kann. Spezialisierte Gartenfachhändler bieten passende Bewässerungslösungen für den Gemüseanbau.
  17. Stimmt es, dass alle Kürbiskerne immer ungiftig sind?
    Ja, das ist korrekt - alle Kürbiskerne sind grundsätzlich immer ungiftig. Während die Früchte der Kürbisgewächse den giftigen Bitterstoff Cucurbitacin enthalten können, sind die Samen davon ausgenommen. Dieses Phänomen erklärt sich biologisch: Der Bitterstoff dient als Fraßschutz für die Frucht, soll aber die Samenverbreitung nicht behindern. Daher produzieren Kürbisgewächse das Cucurbitacin nur in Fruchtfleisch und Schale, nie in den Samen. Das gilt auch für giftige Zierkürbisse - deren Kerne sind ebenfalls essbar. Kürbiskerne sind sogar sehr gesund und enthalten wertvolle Nährstoffe wie Magnesium, Zink und gesunde Fette. Der Steirische Ölkürbis wird sogar hauptsächlich wegen seiner schalenlose, ölreichen Kerne angebaut. Trotz der Ungiftigkeit der Kerne sollten Sie bei bitteren Früchten vorsichtig sein: Spülen Sie die Kerne gründlich ab, um Fruchtfleischreste zu entfernen, bevor Sie sie verzehren oder rösten.
  18. Welche Kürbisgewächse sind in Mitteleuropa heimisch?
    In Mitteleuropa ist nur die Gattung der Zaunrüben (Bryonia) heimisch, alle anderen Kürbisgewächse stammen ursprünglich aus tropischen und subtropischen Gebieten. Die Zaunrübe ist eine mehrjährige, kletternde Pflanze, die typische Merkmale der Kürbisgewächse aufweist: Ranken, eingeschlechtliche Blüten und den charakteristischen Fruchttyp der Panzerbeeren. Es gibt zwei Arten: die Weiße Zaunrübe (Bryonia alba) und die Rotfrüchtige Zaunrübe (Bryonia dioica). Beide sind giftig und nicht essbar. Die Zaunrüben wachsen wild in Hecken, an Waldrändern und können in naturnahen Gärten zur Begrünung von Zäunen verwendet werden. Alle wirtschaftlich wichtigen Kürbisgewächse wie Kürbisse, Gurken, Melonen und Zucchini sind Neophyten - sie wurden erst nach der Entdeckung Amerikas in Europa eingeführt. Diese ursprünglich amerikanischen Arten haben sich aber so gut an unsere Gartenbedingungen angepasst, dass sie heute zu den wichtigsten Gemüsepflanzen gehören.
  19. Wie unterscheidet sich die Kürbisfamilie von anderen Gemüsefamilien im Gartenbau?
    Die Kürbisfamilie unterscheidet sich deutlich von anderen Gemüsefamilien durch ihre spezifischen botanischen und gärtnerischen Eigenschaften. Im Gegensatz zu Nachtschattengewächsen (Tomaten, Paprika) oder Kreuzblütlern (Kohl, Rettich) sind Kürbisgewächse ausnahmslos wärmebedürftig und frostempfindlich. Sie besitzen als einzige Familie das charakteristische Rankensystem für Kletterwachstum. Das Wurzelsystem mit tiefer Pfahlwurzel und ausgedehnten Seitenwurzeln unterscheidet sich stark von anderen Gemüsefamilien. Die einhäusigen Blüten mit getrennten Geschlechtern und der Fruchttyp der Panzerbeeren sind einzigartig. Besonders charakteristisch ist das Giftrisiko durch Cucurbitacin - ein Phänomen, das bei anderen Gemüsefamilien nicht auftritt. Kürbisgewächse benötigen mehr Platz und Wasser als die meisten anderen Gemüsearten. Ihre Früchte reifen auch nach der Ernte nach, was bei anderen Familien selten ist. Die Vermehrung über selbst gewonnenes Saatgut ist bei Kürbisgewächsen besonders riskant wegen möglicher Giftentwicklung.
  20. Was unterscheidet Speisekürbisse von Zierkürbissen in der Pflanzenzucht?
    Speisekürbisse und Zierkürbisse unterscheiden sich grundlegend in der Züchtungsrichtung und den Eigenschaften. Speisekürbisse wurden über Jahrhunderte auf niedrige Cucurbitacin-Gehalte selektiert, um sie essbar und schmackhaft zu machen. Dabei standen Geschmack, Nährstoffgehalt, Lagerfähigkeit und Ertrag im Vordergrund. Das Fruchtfleisch ist meist dick, süßlich und gut verdaulich. Zierkürbisse dagegen wurden ausschließlich auf optische Eigenschaften wie Form, Farbe und Haltbarkeit gezüchtet. Sie enthalten oft hohe Mengen an giftigen Bitterstoffen und sind nicht zum Verzehr geeignet. Ihre Früchte sind meist kleiner, haben dünneres Fruchtfleisch, dafür aber auffälligere Formen und Farben. Ein großes Problem entsteht, wenn sich beide Typen kreuzen: Die Nachkommen können giftig werden. Daher sollten Speise- und Zierkürbisse nie nebeneinander angebaut werden, wenn man Saatgut gewinnen möchte. Beim Saatgutkauf ist es wichtig, die Unterscheidung zu beachten und nur zertifiziertes Saatgut von spezialisierten Händlern zu verwenden.
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