Salat – so gelingt der Anbau
Wussten Sie, dass es nicht nur den einen Salat gibt? Stellen Sie sich den perfekten Salat Marke „Eigenbau“ zusammen, aus mild-nussigem Gartensalat, würzig-bitterem Endivien und feurig- scharfem Asiasalat. Hier geht es zum Beitrag, erfahren Sie, wie die Aussaat garantiert gelingt!
Salat säen
Frischer Salat aus dem Garten kann das ganze Jahr über gesät werden, doch damit er zuverlässig keimt und sich gut entwickelt, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten. Vor allem Gartensalat benötigt im Sommer besondere Bedingungen damit er keimt. Hier finden Sie alles über die richtige Salatwahl sowie Tipps und Kniffe bei der Aussaat.
Salatarten – vielfältig und lecker
Doch Salat ist nicht gleich Salat. Als Gärtner unterscheidet man zwischen Gartensalat Lactuca sativa, Zichoriensalaten Cychorium spec. und Asiasalat Brassica spec. Unter den verschiedenen Arten gibt es eine Vielzahl von Sorten, alle haben Besonderheiten im Geschmack und im Aussehen. Höchste Zeit also, ein bisschen Ordnung ins Sorten- und Artenchaos zu bringen.
Gartensalat Lactuca sativa
Unter Gartensalat fällt das, was gemeinhin als Salat bezeichnet wird. Unterteilt wird der Gartensalat in Kopfsalat, Eissalat, Romanasalat und Bataviasalat, und von jeder dieser Formen gibt es wiederum verschiedene Sorten. So gibt es für jeden Geschmack das passende und noch viel wichtiger, auch für jede Jahreszeit. Denn Salat erträgt Sommerhitze überhaupt nicht gut, am besten gedeiht er im Frühjahr und Herbst, wenn der Boden feucht ist und die Temperaturen moderat. Wer im Sommer knackigen Salat ernten möchte, muss die richtige Sorte wählen.
Keimung Gartensalat
Gartensalat ist ein Lichtkeimer und darf nicht mit Erde bedeckt werden. Die Samen keimen am besten bei 10 bis 18 °C, liegen die Temperaturen darüber kommt es zur Keimhemmung, daher ist die Aussaat im Hochsommer knifflig. Suchen Sie für den Salat ein möglichst kühles und schattiges Plätzchen im Garten und vermischen Sie die Salatsamen 24 Stunden vor dem Einsäen mit feuchtem Sand und belassen Sie die Mischung im Gemüsefach des Kühlschranks. Passen die Bedingungen, zeigen sich nach ein bis zwei Wochen die ersten Keimlinge.
Babyleafsalat oder Kopfsalat?
Die einfachste und schnellste Form Salat anzubauen ist ihn als Babyleafsalat zu ziehen. Dabei handelt es sich nicht um spezielle Sorten, sondern um eine Art des Anbaus. Die Salatsamen werden breitwürfig und im Abstand von etwa 5 cm gesät. Der Platz reicht nicht aus, damit sich ganze Köpfe entwickeln, dafür können schon nach wenigen Wochen die ersten Blätter geerntet werden. Die Mitte gerne als Herz oder Vegetationskegel bezeichnet, bleibt stehen, aus ihm treiben immer wieder neue Blätter aus, so kann laufend frischer Salat geerntet werden. Prinzipiell können Sie jede Salatsorte als Babyleafsalat anbauen, es gibt aber Sorten Sie sich besser dafür eignen. Der Anbau von ganzen Salatköpfen nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch, dafür ist die Ernte weniger mühsam, als die von Babyleafsalat. Ein Kopfsalat benötigt etwa 30 x 30 cm Platz im Beet, um sich gut zu entwickeln. Am besten werden Kopfsalate vorgezogen und als Jungpflanzen ins Beet gepflanzt. Die Setzlinge dürfen nicht zu tief gepflanzt werden, der Wurzelhals muss aus der Erde hervorschauen.
Unsere Lieblingssorten
Gerade bei Kopfsalat sollten Sie auf die für die Jahreszeit passende Sorte setzen. Bewährt hat sich eine Sorte für den Frühjahrsanbau, die geerntet wird, bevor die große Hitze des Sommers kommt. Eine hitzetolerante Sorte für die Ernte im Sommer und eine frosttolerante Sorte, die als Jungpflanze überwintert und im zeitigen Frühjahr geschlossene Köpfe bildet. So stellen Sie sicher, dass das ganze Jahr über frischer, knackiger Kopfsalat zur Verfügung steht.
Kopfsalat – Maikönig
Bewährte, frühe Kopfsalatsorte mit besonders zart schmeckenden, grünen Blättern. Sollte im Mai geerntet werden, da er sonst schnell schießt und bitter wird.
Kopfsalat – Laurentio
Roter Butterkopfsalat, perfekt für den Sommeranbau, da er sehr hitzeverträglich ist und nicht anfällig für den falschen Mehltau ist. Die Blätter sind knackig, blasig und rot gefärbt.
Kopfsalat – Winterkopfsalat Nansen's Noordpool
Sehr frostbeständige Sorte, die sich ideal für die späte Aussaat eignet. Die frostbeständigen, jungen Pflanzen überwintern auf dem Beet und bilden im zeitigen Frühjahr große, geschlossene Köpfe.
Asiasalate Brassica spec.
Unter Asiasalaten versteht man verschiedene Züchtungen vom Kohlsalat. Die Geschmackspalette reicht von mild bis feurig scharf. Die zarten Blätter überzeugen nicht nur geschmacklich, sie sind auch besonders dekorativ. Es gibt sie in den Farben grün bis rot-violett und die Blätter sind gefiedert, geschnitzt oder im Typ Pak Choi rundlich und erinnern an Feldsalat. Die jungen, zarten Blätter sind ideal für Rohkost geeignet und so werden die Asiasalate vorzugsweise als Babyleafsalat angebaut, wo die äußeren Blätter laufend geerntet werden, solange sie noch jung und zart sind. Ältere Blätter sind oft zäh und eignen sich besser zum Kochen.
Keimung Asiasalat
Die Aussaat ist von März bis September möglich, durch satzweisen Anbau können Sie so fast das ganze Jahr über Asiasalat frisch vom Beet genießen. Er ist sehr anspruchslos, reagiert lediglich empfindlich auf zu viel Nässe. Beachten Sie die Fruchtfolge, da Asiasalate zu den Kohlgewächsen gehören. Üblicherweise werden verschiedene Asiasalate gemischt gesät, wie zum Beispiel, „Mizuna“, „Mibuna“, „Grün im Schnee“ und viele weitere. Die Samen werden 1 cm tief gesät, gleichmäßig feucht gehalten und keimen meistens innerhalb weniger Tage, im unbeheizten Gewächshaus kann sogar noch bis in den November hinein gesät werden. Nach nur wenigen Wochen sind die ersten Blätter groß genug, um geerntet zu werden.
Zichoriensalate Chicorium spec.
Zu den Zichoriensalaten gehören bekannte Winter – und Herbstsalate wie Chicorée, Endivien Zuckerhut oder Radicchio. Die Aussaat erfolgt zwischen Mai und Juli. Die Körner werden einzeln etwa 1 cm tief gesät und gleichmäßig feucht gehalten. Am besten ziehen Sie die Pflanzen vor. Im Alter von 4 Wochen besetzen Sie in der zweiten Jahreshälfte Lücken im Beet. Zichoriensalate im Frühjahr zu säen ist keine gute Idee, die länger werdenden Tage regen die Blütenbildung an. Radicchio bildet kleine runde Köpfe. Die Blätter färben sich mit kälterem Wetter tiefrot. Der Zuckerhut ist ein sehr lagerfähiger, grüner Salat mit meiner Bitternote. Endivien ist der Klassiker unter den Wintersalaten und ist leicht gebleicht äußerst delikat. Der Chicorée stellt eine Besonderheit dar. Hier werden die grünen, sehr bitteren Blätter auf den Kompost gegeben und die dicken fleischigen Wurzeln geerntet. Im Winter lässt man diese an einem warmen, dunklen Ort Treiben und enthält die fleischigen Blattknospen.
Weitere Salatraritäten
Neben den drei Salatarten Gartensalat, Asiasalat und Zichoriensalaten ist noch längst nicht Schluss. Es gibt noch eine Reihe an köstlichen Salaten, die in der Anbauplanung berücksichtigt werden sollten. So bereichern Hirschhornwegerich, Blutampfer, Brunnenkresse und Rucola den Salat. Vor noch gar nicht allzu langer Zeit war es undenkbar, einen Salat nur aus einer Salatart zuzubereiten. Erst durch die Mischung von verschiedenen Arten und Sorten wird ein Blattsalat richtig lecker, interessant und nährstoffreich. Probieren Sie es doch einmal aus und mischen Sie die unterschiedlichsten Salate zusammen, sogar vermeintliche Unkräuter wie junge Vogelmiere machen im Salat eine gute Figur. Sicherlich finden Sie bald ihre Lieblingsmischung.
Fazit
Keinesfalls sollten Sie sich mit nur einer Art Salat zufriedengeben. Wenn Sie unterschiedliche Salatarten anbauen, können Sie das ganze Jahr über frisches und knackiges Gemüse ernten. Den Klassiker Gartensalat gibt es in den unterschiedlichsten Sorten. Alle haben Sie ihre Besonderheiten und sollten stets passend zur Jahreszeit ausgewählt werden. Denken Sie auch an verschiedene andere Arten wie Asiasalat, Blutampfer oder Hirschhornwegerich, so wird Salat aus dem Garten niemals langweilig.