Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anbau von Blattkohl

Blattkohl: Der robuste Allrounder für Ihren Garten

Blattkohl ist ein vielseitiges Gemüse, das in keinem Garten fehlen sollte.

Das Wichtigste zum Blattkohl auf einen Blick

  • Nährstoffreiches Wintergemüse
  • Vielfältige Sorten für jeden Geschmack
  • Einfacher Anbau und lange Erntezeit
  • Robust gegen Frost und Schädlinge

Was ist Blattkohl?

Blattkohl, auch bekannt als Federkohl oder Grünkohl, gehört zur Familie der Kreuzblütler. Im Gegensatz zu Kopfkohl bildet er keine festen Köpfe, sondern lockere Blattrosetten. Die Blätter können glatt, gekraust oder gefiedert sein, je nach Sorte. Blattkohl ist besonders frosthart und kann sogar bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt geerntet werden.

Vorteile des Blattkohl-Anbaus

Der Anbau von Blattkohl bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

  • Hoher Nährstoffgehalt: Blattkohl ist reich an Vitaminen (besonders Vitamin C und K), Mineralstoffen und Antioxidantien.
  • Lange Erntezeit: Von Herbst bis in den späten Winter hinein kann geerntet werden.
  • Vielseitige Verwendung: Roh im Salat, gekocht als Beilage oder in Smoothies – Blattkohl ist ein kulinarisches Multitalent.
  • Pflegeleicht: Nach der Etablierung ist Blattkohl relativ anspruchslos.
  • Frosttoleranz: Viele Sorten vertragen leichte Minusgrade, was den Anbau auch in kälteren Regionen ermöglicht.

Überblick über verschiedene Blattkohl-Sorten

Es gibt eine Vielzahl von Blattkohl-Sorten, die sich in Aussehen, Geschmack und Verwendung unterscheiden:

Grünkohl (Curly Kale)

Der Klassiker unter den Blattkohlsorten mit stark gekrausten Blättern. Er hat einen herzhaften, leicht bitteren Geschmack und eignet sich hervorragend für deftige Wintergerichte.

Palmkohl (Schwarzkohl, Cavolo Nero)

Mit seinen länglichen, dunkelgrünen Blättern erinnert er an Palmenblätter. Der Geschmack ist milder als bei Grünkohl und leicht nussig.

Federkohl

Zeichnet sich durch fein gefiederte Blätter aus. Er hat einen zarten, leicht süßlichen Geschmack und eignet sich gut für Salate und Smoothies.

Roter Blattkohl

Eine dekorative Variante mit rötlich-violetten Blättern. Der Geschmack ist etwas milder als bei grünen Sorten.

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Standortwahl und Bodenvorbereitung

Ideale Standortbedingungen für Blattkohl

Blattkohl gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Er verträgt zwar auch leichten Schatten, aber für optimales Wachstum und Geschmack sollten Sie ihm mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag gönnen. Windgeschützte Lagen sind vorteilhaft, da starker Wind die Blätter austrocknen kann.

Bodenanalyse und -verbesserung

Blattkohl bevorzugt einen tiefgründigen, humosen Boden mit guter Wasserspeicherfähigkeit. Vor der Pflanzung empfiehlt sich eine Bodenanalyse. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,0. Ist der Boden zu sauer, können Sie ihn mit Kalk aufwerten. Bei schweren, lehmigen Böden hilft das Einarbeiten von Sand und Kompost, um die Struktur zu verbessern.

Nährstoffbedarf und Düngung

Blattkohl benötigt reichlich Nährstoffe, insbesondere Stickstoff. Eine Grunddüngung mit gut verrottetem Kompost oder Stallmist etwa zwei Wochen vor der Pflanzung ist ideal. Pro Quadratmeter können Sie 3-4 Liter Kompost einarbeiten. Während der Wachstumsphase profitiert Blattkohl von regelmäßigen Gaben stickstoffbetonten organischen Düngers, wie Hornspäne oder Brennnesseljauche.

Aussaat und Anzucht

Direktsaat vs. Voranzucht

Sie haben zwei Möglichkeiten, Blattkohl anzubauen: Direktsaat oder Voranzucht. Die Direktsaat ins Freiland eignet sich besonders für milde Klimazonen und späte Sorten. Säen Sie dabei direkt an Ort und Stelle, wo die Pflanzen später wachsen sollen. Die Voranzucht in Töpfen oder Anzuchtschalen bietet den Vorteil, dass Sie die Pflanzen besser kontrollieren und vor Schnecken schützen können. Außerdem können Sie so früher mit dem Anbau beginnen.

Optimaler Zeitpunkt für die Aussaat

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat hängt von der gewählten Methode und der Sorte ab. Für eine Ernte im Herbst und Winter säen Sie am besten von Mai bis Juli aus. Bei Voranzucht können Sie bereits ab März beginnen. Beachten Sie, dass Blattkohl eine lange Entwicklungszeit von etwa 3-4 Monaten bis zur Erntereife benötigt.

Aussaattechniken und Saatgutbehandlung

Säen Sie die Samen etwa 1-2 cm tief in den Boden. Bei Direktsaat im Beet sollte der Abstand zwischen den Reihen etwa 50 cm betragen. In den Reihen säen Sie im Abstand von 5-10 cm und vereinzeln später auf 30-40 cm. Bei der Voranzucht eignen sich Anzuchttöpfe mit 5-7 cm Durchmesser. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Die Keimung erfolgt bei 15-20°C innerhalb von 7-14 Tagen. Eine Behandlung des Saatguts ist in der Regel nicht notwendig, kann aber die Keimfähigkeit verbessern. Dazu weichen Sie die Samen vor der Aussaat für 12-24 Stunden in lauwarmem Wasser ein.

Pflanzung und Pflege: Erfolgreiche Strategien beim Blattkohl-Anbau

Der richtige Pflanzabstand und die optimale Pflanztiefe

Beim Anpflanzen von Blattkohl ist der passende Abstand zwischen den Pflanzen wichtig für ein gesundes Wachstum. Kleinere Sorten wie Grünkohl benötigen etwa 40-50 cm Abstand, größere Sorten wie Palmkohl bis zu 60-70 cm. In der Reihe sollten Sie einen Abstand von 30-40 cm einhalten.

Setzen Sie die Jungpflanzen so tief in die Erde, dass der Wurzelballen vollständig bedeckt ist. Das Herz der Pflanze sollte knapp über der Erdoberfläche bleiben. Nach dem Einpflanzen gießen Sie die Setzlinge gut an, damit sich die Wurzeln mit der neuen Umgebung verbinden können.

Bewässerungstechniken und -häufigkeit

Blattkohl bevorzugt feuchte, aber nicht zu nasse Bedingungen. Eine gleichmäßige Bewässerung ist wichtig. In trockenen Perioden sollten Sie ein- bis zweimal pro Woche gründlich gießen. Intensives, aber seltenes Wässern fördert ein tiefes Wurzelwachstum und macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Trockenheit.

Tipp: Gießen Sie morgens oder abends, um Verdunstungsverluste zu minimieren. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Mulchen und Unkrautbekämpfung

Mulchen bietet beim Blattkohl-Anbau viele Vorteile. Es unterdrückt Unkraut, hält den Boden feucht und reguliert die Temperatur. Verwenden Sie Stroh, Rasenschnitt oder Laub als Mulchmaterial. Verteilen Sie eine etwa 5 cm dicke Schicht um die Pflanzen, aber vermeiden Sie direkten Kontakt mit den Stängeln, um Fäulnis zu verhindern.

Entfernen Sie gelegentlich auftretendes Unkraut vorsichtig per Hand oder mit einer Hacke. Regelmäßiges Jäten, besonders zu Beginn, verhindert Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser.

Zusätzliche Düngung während der Wachstumsphase

Blattkohl benötigt während des Wachstums zusätzliche Nährstoffe. Düngen Sie erstmals 4-6 Wochen nach der Pflanzung. Verwenden Sie organischen Dünger wie gut verrotteten Kompost oder Hornspäne. Verteilen Sie den Dünger vorsichtig um die Pflanzen und arbeiten Sie ihn leicht in den Boden ein.

Bei längerer Kulturdauer kann eine zweite Düngung nach weiteren 4-6 Wochen sinnvoll sein. Vermeiden Sie zu viel Stickstoff, da dies zwar zu üppigem Blattwachstum führt, aber die Frostresistenz der Pflanzen verringern kann.

Krankheiten und Schädlinge: Herausforderungen beim Blattkohl-Anbau

Häufige Krankheiten bei Blattkohl

Kohlhernie, verursacht durch einen Schleimpilz, führt zu Wucherungen an den Wurzeln. Befallene Pflanzen kümmern und welken. Vorbeugend hilft ein regelmäßiger Fruchtwechsel und die Verwendung resistenter Sorten.

Mehltau zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf den Blättern. Gute Luftzirkulation und ausreichender Pflanzabstand beugen vor. Bei starkem Befall können Sie mit einer Lösung aus Backpulver und Wasser sprühen.

Typische Schädlinge und ihre Bekämpfung

Die Raupen des Kohlweißlings können ganze Blätter skelettieren. Netze oder Vliese schützen vor der Eiablage. Entdeckte Raupen lassen sich per Hand ablesen.

Blattläuse saugen an den Blättern und können Viren übertragen. Eine starke Wasserdusche kann helfen, die Läuse abzuspülen. Bei stärkerem Befall hat sich eine Spritzung mit einer Schmierseifenlösung bewährt.

Vorbeugende Maßnahmen

Gesunde, kräftige Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Wählen Sie einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem, gut durchlässigem Boden
  • Halten Sie einen Mindestabstand von 3-4 Jahren ein, bevor Sie wieder Kohlgewächse am selben Standort anbauen
  • Fördern Sie Nützlinge durch Blühstreifen oder Insektenhotels
  • Entfernen Sie kranke Pflanzenteile sofort und entsorgen Sie sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost

Biologische und chemische Bekämpfungsmethoden

Im Hobbygarten sollten biologische Methoden Vorrang haben. Neben den bereits erwähnten Maßnahmen gibt es weitere Möglichkeiten:

Gegen Raupen hat sich der Einsatz von Bacillus thuringiensis bewährt. Dieses Bakterium ist für Menschen und Nützlinge ungefährlich, tötet aber die Raupen zuverlässig.

Gegen Blattläuse können Sie Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen einsetzen. Diese sind in speziellen Gärtnereien erhältlich.

Chemische Pflanzenschutzmittel sollten nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen. Wenn Sie sich dafür entscheiden, wählen Sie möglichst schonende Mittel und beachten Sie die Anwendungsvorschriften genau.

Mit diesen Hinweisen zur Pflanzung, Pflege und Schädlingsbekämpfung sind Sie gut vorbereitet, um Ihren Blattkohl erfolgreich durch die Saison zu bringen. Bedenken Sie: Jeder Garten ist einzigartig, und es braucht manchmal etwas Geduld und Experimentierfreude, um die beste Strategie für Ihren Blattkohl zu finden. Die Mühe lohnt sich – eine reiche Ernte an knackigem, vitaminreichem Blattkohl wird Sie belohnen!

Ernte und Lagerung von Blattkohl: Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend

Die Ernte von Blattkohl ist ein wichtiger Schritt, der den Geschmack und die Nährstoffqualität des Gemüses beeinflusst. Der optimale Erntezeitpunkt hängt von der jeweiligen Sorte ab, aber im Allgemeinen gilt: Je kühler die Temperaturen, desto süßer der Geschmack.

Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts

Blattkohl kann in der Regel 50 bis 60 Tage nach der Aussaat geerntet werden. Bei den meisten Sorten beginnt die Ernte, wenn die Blätter etwa handtellergroß sind. Ein wichtiger Hinweis: Nach dem ersten Frost wird der Geschmack besonders mild und süß. Hier einige Anhaltspunkte:

  • Grünkohl: Ernte ab September bis in den Winter hinein
  • Palmkohl: Ernte der unteren Blätter ab 8 Wochen nach der Pflanzung
  • Federkohl: Ernte ab 6-8 Wochen nach der Pflanzung

Erntetechniken für verschiedene Blattkohl-Sorten

Die Erntetechnik variiert je nach Sorte und gewünschtem Ergebnis:

  • Einzelblattertnte: Pflücken Sie die unteren, älteren Blätter zuerst. So kann die Pflanze weiterwachsen und Sie ernten über einen längeren Zeitraum.
  • Ganzes Köpfchen: Bei einigen Sorten, wie dem Grünkohl, können Sie das gesamte Köpfchen abschneiden.
  • Mehrfachernte: Bei vielen Sorten können Sie nach der ersten Ernte neue Blätter nachwachsen lassen.

Achten Sie darauf, scharfe Scheren oder Messer zu verwenden, um die Pflanze nicht zu beschädigen.

Richtige Lagerung und Haltbarkeit

Frisch geernteter Blattkohl hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Für eine längere Haltbarkeit beachten Sie folgende Tipps:

  • Waschen Sie den Kohl erst kurz vor der Verwendung
  • Wickeln Sie die Blätter in ein feuchtes Tuch und lagern Sie sie in einem Plastikbeutel im Gemüsefach
  • Optimal ist eine Temperatur von 0°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit

Für eine längerfristige Lagerung eignet sich das Einfrieren. Blanchieren Sie die Blätter kurz, kühlen Sie sie ab und frieren Sie sie portionsweise ein. So halten sie bis zu 12 Monate.

Verarbeitung und Konservierung

Blattkohl lässt sich vielseitig verarbeiten und konservieren:

  • Einfrieren: Nach dem Blanchieren in Portionsbeutel einfrieren
  • Fermentieren: Besonders Grünkohl eignet sich gut zum Fermentieren, ähnlich wie Sauerkraut
  • Trocknen: In dünne Streifen geschnitten, lässt sich Blattkohl zu Chips verarbeiten
  • Einkochen: In Gläsern eingemacht, hält sich Blattkohl mehrere Monate

Spezielle Anbautechniken für Blattkohl

Neben dem klassischen Anbau im Gartenbeet gibt es einige spezielle Techniken, die den Anbau von Blattkohl auch unter besonderen Bedingungen ermöglichen.

Blattkohl im Gewächshaus

Der Anbau im Gewächshaus bietet einige Vorteile:

  • Verlängerung der Anbausaison
  • Schutz vor Schädlingen und extremen Wetterbedingungen
  • Bessere Kontrolle über Temperatur und Feuchtigkeit

Achten Sie im Gewächshaus auf ausreichende Belüftung, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Gießen Sie vorzugsweise am Morgen, damit die Blätter über den Tag abtrocknen können.

Containeranbau auf Balkon oder Terrasse

Blattkohl eignet sich hervorragend für den Anbau in Gefäßen:

  • Wählen Sie Töpfe mit mindestens 30 cm Durchmesser und guter Drainage
  • Verwenden Sie nährstoffreiche, lockere Erde
  • Gießen Sie regelmäßig, da Containerpflanzen schneller austrocknen
  • Düngen Sie alle 2-3 Wochen mit einem organischen Flüssigdünger

Auf Balkon oder Terrasse können Sie auch kompakte Sorten wie 'Dwarf Blue Curled' oder 'Nero di Toscana' anbauen.

Mischkultur und Fruchtfolge

Blattkohl profitiert von einer durchdachten Mischkultur und Fruchtfolge:

  • Gute Nachbarn: Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Mangold
  • Ungünstige Nachbarn: Andere Kohlarten, Erdbeeren, Tomaten
  • Fruchtfolge: Pflanzen Sie Blattkohl nicht direkt nach anderen Kohlgewächsen an

Eine kluge Mischkultur kann Schädlinge fernhalten und den Boden optimal nutzen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Kombinationen in Ihrem Garten.

Winteranbau und Frostschutz

Viele Blattkohl-Sorten sind erstaunlich winterhart, besonders nach einer Abhärtungsphase im Herbst. Dennoch können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um die Pflanzen zu schützen:

  • Mulchen Sie den Boden um die Pflanzen herum, um die Wurzeln zu schützen
  • Verwenden Sie Vlies oder Reisig als Frostschutz bei extremer Kälte
  • Entfernen Sie Schnee von den Blättern, um Bruch zu vermeiden

Bei mildem Winterwetter können Sie sogar bis in den Januar hinein ernten. Der Frost macht die Blätter sogar noch schmackhafter, da die Stärke in Zucker umgewandelt wird.

Mit diesen Techniken und Tipps können Sie Blattkohl das ganze Jahr über genießen und selbst auf kleinstem Raum eine reiche Ernte einfahren. Ob im Garten, auf dem Balkon oder im Gewächshaus - Blattkohl ist ein dankbares und vielseitiges Gemüse, das in keinem Garten fehlen sollte.

Sortenspezifische Anbautipps für Blattkohl

Grünkohl (Curly Kale)

Grünkohl ist ein robuster Wintergemüse im Garten. Er gedeiht in kühlen Temperaturen und übersteht leichte Fröste. Für einen intensiveren Geschmack erntet man ihn nach dem ersten Frost. Bei der Pflanzung benötigt Grünkohl etwa 60 cm Abstand zwischen den Pflanzen. Als nährstoffhungriges Gemüse profitiert er von einer guten Kompostgabe vor der Pflanzung.

Palmkohl (Schwarzkohl, Cavolo Nero)

Palmkohl ist weniger frostbeständig als Grünkohl, verträgt aber Hitze besser. Er wächst aufrecht und erreicht Höhen bis zu 1 m. Die dunklen, länglichen Blätter haben einen nussigen, milden Geschmack. Palmkohl bevorzugt einen sonnigen Standort und nährstoffreichen Boden. Regelmäßige Bewässerung ist besonders in Trockenperioden wichtig.

Federkohl

Federkohl besticht durch sein dekoratives Aussehen und seinen Geschmack. Er bildet lockere Rosetten mit fein gefiederten Blättern. Diese Sorte eignet sich gut für den Anbau in Kübeln auf Balkon oder Terrasse, ist aber weniger winterhart. Federkohl gedeiht am besten an einem halbschattigen Standort und benötigt regelmäßige, moderate Bewässerung.

Weitere Sorten und ihre Besonderheiten

Es gibt noch viele andere interessante Blattkohl-Sorten:

  • Roter Grünkohl: Optisch attraktiv und reich an Antioxidantien.
  • Tausendköpfiger Kohl: Bildet viele kleine Kohlköpfe, ideal für kontinuierliche Ernte.
  • Zierkohl: Nicht nur schmackhaft, sondern auch ein Hingucker im Garten.

 

Nachhaltiger Anbau von Blattkohl

Ökologische Anbaumethoden

Beim Blattkohl-Anbau können Sie umweltfreundlich vorgehen. Mischkultur ist eine effektive Methode: Kombinieren Sie Blattkohl mit Zwiebeln oder Knoblauch zur Schädlingsabwehr. Tagetes als Nachbarpflanzen können Nematoden fernhalten. Nutzen Sie Kompost oder gut verrotteten Mist statt chemischer Dünger. Dies fördert die Bodengesundheit und das Mikrobiom im Garten.

Wassersparende Techniken

Obwohl Blattkohl regelmäßig Wasser benötigt, lässt sich der Verbrauch reduzieren. Mulchen Sie den Boden um die Pflanzen mit Stroh oder Rasenschnitt. Dies bewahrt die Bodenfeuchtigkeit und unterdrückt Unkraut. Gießen Sie vorzugsweise früh morgens oder spät abends, wenn weniger Wasser verdunstet. Eine Tröpfchenbewässerung ermöglicht gezielten Wassereinsatz.

Natürliche Schädlingsbekämpfung

Kohlweißlinge und Blattläuse sind häufige Schädlinge beim Blattkohlanbau. Statt chemischer Mittel empfehlen sich natürliche Methoden:

  • Fördern Sie Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen im Garten.
  • Bekämpfen Sie Blattläuse mit einer Wasser-Schmierseife-Mischung.
  • Gegen Raupen hilft manuelles Absammeln oder der Einsatz von Bacillus thuringiensis.
  • Netze oder Vliese schützen vor Kohlweißlingen und anderen fliegenden Schädlingen.

 

Ein grünes Fazit zum Blattkohl-Anbau

Blattkohl ist ein gesundes Gemüse und eine dankbare Pflanze im Garten. Seine Sortenvielfalt, Anpassungsfähigkeit und geringen Ansprüche machen ihn ideal für Einsteiger im Gemüseanbau. Ob Sie sich für Grünkohl, Palmkohl oder Federkohl entscheiden – jede Sorte hat ihre Vorzüge. Durch nachhaltigen Anbau tragen Sie zur Umwelt bei und genießen frisches, selbst angebautes Gemüse. Probieren Sie es aus – Ihr eigener Blattkohl wird Ihren Garten und Ihre Küche bereichern!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie baut man Blattkohl erfolgreich im eigenen Garten an?
    Blattkohl benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit mindestens 6 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Der Boden sollte tiefgründig, humos und gut wasserspeichernd sein, mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Bereiten Sie den Boden zwei Wochen vor der Pflanzung mit 3-4 Liter Kompost pro Quadratmeter vor. Die Aussaat erfolgt von Mai bis Juli, entweder direkt ins Freiland oder als Voranzucht. Halten Sie einen Pflanzabstand von 30-40 cm ein und gießen Sie gleichmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe. Mulchen hilft bei der Feuchtigkeitsspeicherung und Unkrautunterdrückung. Düngen Sie während der Wachstumsphase mit organischem Dünger wie Hornspänen. Die Ernte erfolgt nach 50-60 Tagen, wobei der Geschmack nach dem ersten Frost besonders mild wird.
  2. Welche verschiedenen Blattkohl Sorten eignen sich für den Gemüseanbau?
    Es gibt verschiedene Blattkohl-Sorten für unterschiedliche Ansprüche: Grünkohl (Curly Kale) ist der Klassiker mit stark gekrausten Blättern und herzhaftem, leicht bitterem Geschmack - ideal für deftige Wintergerichte. Palmkohl (Schwarzkohl, Cavolo Nero) besticht durch längliche, dunkelgrüne Blätter und milden, nussigen Geschmack. Federkohl zeichnet sich durch fein gefiederte Blätter aus und hat einen zarten, süßlichen Geschmack - perfekt für Salate und Smoothies. Roter Blattkohl bietet eine dekorative Alternative mit rötlich-violetten Blättern und mildem Geschmack. Weitere interessante Sorten sind der Tausendköpfige Kohl für kontinuierliche Ernte und Zierkohl als optischer Hingucker. Kompakte Sorten wie 'Dwarf Blue Curled' eignen sich besonders für den Balkonanbau in Containern.
  3. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Blattkohl?
    Der ideale Aussaatzeitpunkt für Blattkohl liegt zwischen Mai und Juli, abhängig von der gewünschten Erntezeit und der Sorte. Für eine Herbst- und Winterernte säen Sie am besten von Mai bis Juli aus. Bei der Voranzucht können Sie bereits ab März beginnen, was Ihnen bessere Kontrolle über die Jungpflanzen und Schutz vor Schnecken bietet. Beachten Sie, dass Blattkohl eine lange Entwicklungszeit von etwa 3-4 Monaten bis zur Erntereife benötigt. Die Samen keimen bei Temperaturen zwischen 15-20°C innerhalb von 7-14 Tagen. Direktsaat ins Freiland eignet sich besonders für milde Klimazonen und späte Sorten. Planen Sie die Aussaat so, dass die Haupterntezeit in die kühlere Jahreszeit fällt, da Frost den Geschmack verbessert und die Blätter süßer macht.
  4. Was sind die speziellen Vorteile von sortenspezifischen Anbaumethoden bei Blattkohl?
    Sortenspezifische Anbaumethoden maximieren den Ertrag und die Qualität verschiedener Blattkohl-Arten. Grünkohl profitiert von weiten Pflanzabständen (60 cm) und kühlen Temperaturen - er wird nach dem ersten Frost geerntet für optimalen Geschmack. Palmkohl benötigt hingegen mehr Wärme und verträgt Hitze besser, wächst aufrecht bis zu einem Meter hoch und braucht daher stabilere Stützen. Federkohl eignet sich besonders für halbschattige Standorte und kontinuierliche Blatternten, während er weniger winterhart ist. Roter Blattkohl benötigt mehr Sonnenlicht für intensive Färbung. Diese unterschiedlichen Anforderungen zu beachten führt zu gesünderen Pflanzen, höheren Erträgen und besserer Geschmacksentwicklung. Sortenspezifische Düngung, Bewässerung und Erntezeitpunkte optimieren zusätzlich die Pflanzenentwicklung und verlängern die Ernteperiode durch geschickte Sortenwahl.
  5. Wie funktioniert der Winteranbau von Blattkohl mit entsprechendem Frostschutz?
    Blattkohl ist erstaunlich winterhart, besonders nach einer Abhärtungsphase im Herbst. Der Winteranbau profitiert davon, dass Frost die Stärke in den Blättern zu Zucker umwandelt und so den Geschmack verbessert. Für optimalen Frostschutz mulchen Sie den Boden um die Pflanzen mit einer dicken Schicht Stroh oder Laub, um die Wurzeln zu schützen. Bei extremer Kälte unter -10°C verwenden Sie Vlies oder Reisig als zusätzlichen Schutz. Entfernen Sie regelmäßig Schnee von den Blättern, um Bruch zu vermeiden. Wichtig ist eine gute Herbstvorbereitung: Reduzieren Sie die Stickstoffdüngung ab August, damit die Pflanzen aushärten können. Bei mildem Winterwetter können Sie sogar bis Januar ernten. Gewächshäuser oder Frühbeetkästen verlängern die Erntezeit zusätzlich und schützen vor extremen Witterungsbedingungen.
  6. Worin unterscheiden sich Grünkohl und Palmkohl beim Anbau?
    Grünkohl und Palmkohl haben unterschiedliche Ansprüche beim Anbau. Grünkohl ist extrem frosthart und übersteht problemlos Temperaturen bis -15°C, wodurch er sich ideal für den Winteranbau eignet. Er benötigt etwa 60 cm Pflanzabstand und bildet kompakte, gekrauste Blattrosetten. Der Geschmack wird nach Frosteinwirkung süßer und milder. Palmkohl hingegen ist weniger frostbeständig, verträgt aber Hitze deutlich besser. Er wächst aufrecht bis zu einem Meter hoch und benötigt daher mehr Platz und eventuell Stützen. Die länglichen, dunklen Blätter haben von Natur aus einen milderen, nussigen Geschmack. Palmkohl bevorzugt sonnige Standorte und benötigt in Trockenperioden mehr Bewässerung. Während Grünkohl hauptsächlich im Herbst und Winter geerntet wird, kann Palmkohl auch im Sommer angebaut werden. Beide profitieren von nährstoffreichem Boden, aber Palmkohl ist etwas anspruchsvoller bei der Wasserversorgung.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Federkohl und Schwarzkohl?
    Federkohl und Schwarzkohl unterscheiden sich deutlich in Aussehen und Anbauansprüchen. Federkohl zeichnet sich durch seine fein gefiederten, zarten Blätter aus, die eine federartige Struktur aufweisen. Er hat einen milden, leicht süßlichen Geschmack und eignet sich hervorragend für Salate und Smoothies. Federkohl ist weniger winterhart und bevorzugt halbschattige Standorte mit moderater, gleichmäßiger Bewässerung. Schwarzkohl (Cavolo Nero), auch Palmkohl genannt, hat längliche, dunkelgrüne bis fast schwarze Blätter mit einer glatten bis leicht strukturierten Oberfläche. Er wächst aufrecht wie eine Palme und erreicht Höhen bis zu einem Meter. Schwarzkohl verträgt Hitze besser als Federkohl, ist aber weniger frostresistent. Sein Geschmack ist nussig und mild. Während Federkohl kontinuierlich beerntet werden kann, eignet sich Schwarzkohl besonders für die Blatternte von unten nach oben. Beide Sorten benötigen nährstoffreichen Boden, aber unterschiedliche Pflegeansätze.
  8. Welche Nährstoffe enthält Blattkohl und wie wirken sich diese auf die Gesundheit aus?
    Blattkohl ist ein wahres Nährstoff-Kraftpaket mit außergewöhnlich hohem Gesundheitswert. Er enthält besonders viel Vitamin C (mehr als Orangen), Vitamin K für gesunde Knochen und Blutgerinnung, sowie Vitamin A für Sehkraft und Immunsystem. Die enthaltenen B-Vitamine unterstützen Nervensystem und Energiestoffwechsel. Mineralstoffe wie Calcium, Eisen, Magnesium und Kalium fördern Knochengesundheit und Muskelfunktion. Besonders wertvoll sind die Antioxidantien wie Beta-Carotin, Lutein und Zeaxanthin, die vor Zellschäden schützen und Entzündungen hemmen. Die Glucosinolate, die den leicht bitteren Geschmack verursachen, haben krebshemmende Eigenschaften. Ballaststoffe fördern die Verdauung und das Sättigungsgefühl. Der niedrige Kaloriengehalt bei hoher Nährstoffdichte macht Blattkohl ideal für gesunde Ernährung. Regelmäßiger Konsum kann das Immunsystem stärken, die Herzgesundheit fördern und zur Krebsvorbeugung beitragen.
  9. Wo kann man hochwertiges Blattkohl Saatgut und Anzuchtzubehör erwerben?
    Hochwertiges Blattkohl-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Qualitätssaatgut konzentrieren. Etablierte Anbieter wie samen.de bieten eine breite Auswahl verschiedener Blattkohl-Sorten, von klassischem Grünkohl bis zu seltenen Palmkohl-Varietäten. Achten Sie auf zertifiziertes Bio-Saatgut und samenfeste Sorten, falls Sie eigenes Saatgut gewinnen möchten. Wichtige Qualitätskriterien sind hohe Keimfähigkeit, Sortenechtheit und resistente Züchtungen. Zum Anzuchtzubehör gehören passende Anzuchttöpfe, spezielle Anzuchterde, Saatschalen und bei Bedarf ein beheizbares Gewächshaus oder Anzuchtstation. Samen.de als Gartenspezialist bietet oft komplette Starter-Sets für den Blattkohl-Anbau. Online-Shops ermöglichen detaillierte Sortenbeschreibungen und Kundenbewertungen. Lokale Gartencenter bieten den Vorteil persönlicher Beratung. Tauschen Sie sich auch mit anderen Hobbygärtnern aus - oft haben erfahrene Gärtner wertvolle Sortenempfehlungen und können bewährte Bezugsquellen empfehlen.
  10. Welche Gartenwerkzeuge und Pflegemittel benötigt man für den professionellen Blattkohl-Anbau?
    Für professionellen Blattkohl-Anbau benötigen Sie spezielle Werkzeuge und Pflegemittel. Grundausstattung umfasst scharfe Gartenscheren für die Ernte, Hacken für die Bodenbearbeitung und Unkrautentfernung, sowie Gießkannen oder Bewässerungssysteme für gleichmäßige Wasserversorgung. Ein Rechen hilft bei der Bodenvorbereitung, während Pflanzholz präzise Pflanzlöcher ermöglicht. Spaten und Grabegabel sind für tiefere Bodenbearbeitung unverzichtbar. Bei der Pflege sind organische Dünger wie Hornspäne, Kompost und Brennnesseljauche wichtig. Mulchmaterialien wie Stroh oder Rasenschnitt regulieren Bodenfeuchtigkeit. Schutznetze oder Vliese schützen vor Schädlingen und Frost. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de führen professionelle Werkzeugsets speziell für den Kohlanbau. pH-Teststreifen helfen bei der Bodenanalyse, während Sprühflaschen für biologische Schädlingsbekämpfung nützlich sind. Knieschoner und Handschuhe erhöhen den Arbeitskomfort. Ein Gartenthermometer überwacht die Bodentemperatur für optimale Aussaatbedingungen.
  11. Wie beeinflusst die Bodenchemie das Wachstum verschiedener Kohlgewächse?
    Die Bodenchemie spielt eine entscheidende Rolle für gesunde Kohlgewächse. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,0 - zu saure Böden fördern Kohlhernie, während alkalische Böden Nährstoffmangel verursachen können. Blattkohl benötigt reichlich Stickstoff für Blattentwicklung, aber übermäßige Stickstoffgaben reduzieren die Frostresistenz. Phosphor fördert Wurzelentwicklung und Blütenbildung, während Kalium die Winterhärte stärkt. Calcium ist wichtig für Zellwandstabilität und beugt Tipburn vor. Schwefel, oft übersehen, ist essentiell für die Bildung der charakteristischen Glucosinolate, die den Geschmack und die gesundheitsfördernden Eigenschaften bestimmen. Bor-Mangel führt zu hohlen Stängeln, Molybdän-Mangel zu gelben Blättern. Die Bodenstruktur beeinflusst Nährstoffverfügbarkeit: Humusreiche Böden speichern Nährstoffe besser und puffern pH-Schwankungen. Mikroorganismen im Boden wandeln organische Dünger um und machen Nährstoffe pflanzenverfügbar. Regelmäßige Bodenanalysen helfen, Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen und gezielt zu korrigieren.
  12. Welche Rolle spielen Kreuzblütler in der Mischkultur und Fruchtfolge?
    Kreuzblütler wie Blattkohl haben spezielle Anforderungen in Mischkultur und Fruchtfolge. In der Mischkultur profitieren sie von Partnerpflanzen wie Zwiebeln und Knoblauch, die durch ihre Schwefelverbindungen Schädlinge wie Kohlweißlinge abwehren. Sellerie und Mangold sind ebenfalls gute Nachbarn, da sie ähnliche Nährstoffansprüche haben, aber andere Wurzeltiefen nutzen. Tagetes als Begleitpflanze kann Nematoden reduzieren. Ungünstige Nachbarn sind andere Kreuzblütler, Erdbeeren und Tomaten, da sie ähnliche Schädlinge anziehen oder Allelopathie zeigen. Bei der Fruchtfolge ist ein 3-4-jähriger Abstand zwischen Kreuzblütlern am selben Standort wichtig, um Kohlhernie und andere bodenbürtige Krankheiten zu vermeiden. Als Starkzehrer sollten Kohlarten nach Leguminosen folgen, die Stickstoff im Boden anreichern. Nach Blattkohl eignen sich Schwachzehrer wie Kräuter oder eine Gründüngung zur Bodenregeneration. Diese systematische Planung fördert Bodengesundheit und reduziert Schädlingsdruck nachhaltig.
  13. Wie wirkt sich die jahreszeitliche Entwicklung auf die Nährstoffkonzentration im Blattgemüse aus?
    Die jahreszeitliche Entwicklung beeinflusst die Nährstoffkonzentration in Blattgemüse erheblich. Im Frühjahr haben junge Blätter oft höhere Vitamin C-Gehalte, aber niedrigere Gesamtnährstoffdichte. Während der Sommermonate steigt der Gehalt an Carotinoiden und Chlorophyll durch intensive Sonneneinstrahlung. Bei Blattkohl bewirkt der Herbst eine Konzentration der Nährstoffe, da das Wachstum verlangsamt wird. Besonders interessant ist der Frosteffekt: Temperaturen unter 0°C wandeln Stärke in Zucker um, was nicht nur den Geschmack verbessert, sondern auch die Konzentration wasserlöslicher Vitamine erhöht. Die Glucosinolat-Konzentration steigt bei Kältestress, was die gesundheitsfördernden Eigenschaften verstärkt. Trockenstress im Spätsommer kann ebenfalls Nährstoffe konzentrieren, sollte aber vermieden werden. Die Tageszeit der Ernte spielt eine Rolle: Morgens geerntete Blätter haben oft höhere Vitamin C-Gehalte als abends geerntete. Diese natürlichen Schwankungen zeigen, warum saisonaler Anbau und richtige Erntezeiten für maximalen Nährwert wichtig sind.
  14. Welche mikrobiologischen Prozesse unterstützen das Wachstum von Kohlarten im Gartenboden?
    Mikrobiologische Prozesse sind entscheidend für gesundes Kohlwachstum. Stickstoff-fixierende Bakterien wandeln Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Formen um, besonders wichtig bei stickstoffhungrigen Kohlarten. Mykorrhiza-Pilze bilden symbiotische Verbindungen mit Kohlwurzeln und erweitern das Nährstoffaufnahmesystem um das 100-fache. Sie verbessern besonders die Phosphor- und Spurenelementaufnahme. Rhizosphären-Bakterien produzieren Wachstumshormone und schützen vor pathogenen Pilzen durch Konkurrenz und Antibiotikaproduktion. Kompostmikroorganismen zersetzen organische Substanz und setzen Nährstoffe langsam frei - ideal für Langzeitdüngung. Nitrifikationsbakterien wandeln Ammonium zu Nitrat um, der bevorzugten Stickstoffform für Kohlgewächse. Bodenpilze wie Trichoderma schützen vor Wurzelkrankheiten. Diese Mikroorganismen arbeiten optimal bei pH 6-7, ausreichender Feuchtigkeit und organischer Substanz. Chemische Dünger und Pestizide können das Mikrobiom schädigen, weshalb organische Methoden nachhaltiger sind. Ein aktives Bodenleben ist der Schlüssel für widerstandsfähige, nährstoffreiche Kohlpflanzen.
  15. Wie plant man die Aussaat und Pflanzung von Blattkohl im Jahresverlauf?
    Eine durchdachte Jahresplanung maximiert Erträge und verlängert die Erntezeit. März bis April: Voranzucht früher Sorten im Gewächshaus oder auf der Fensterbank bei 15-18°C. Mai: Direktsaat robuster Sorten ins Freiland, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Auspflanzen der vorgezogenen Setzlinge mit 30-40 cm Abstand. Juni bis Juli: Hauptaussaatzeit für Herbst- und Winterernte. Verschiedene Sorten zeitversetzt aussäen für kontinuierliche Ernte. August: Letzte Aussaat schnellwachsender Sorten für Herbsternte. September: Auspflanzen der letzten Setzlinge für Winterernte. Oktober bis Februar: Erntezeit der winterharten Sorten, besonders nach ersten Frösten. Diese Staffelung ermöglicht frische Blätter von Mai bis März. Wichtig ist die Sortenwahl: Frühe Sorten für Frühsommer, mittelfrühe für Herbst, späte winterharte für die kalte Jahreszeit. Planen Sie auch Fruchtfolge und Beetvorbereitung ein. Dokumentieren Sie Aussaattermine und Erträge für optimierte Planung im Folgejahr.
  16. Welche Methoden eignen sich für die Ernte und Lagerung von verschiedenen Krauskohl-Varianten?
    Die Erntemethoden variieren je nach Krauskohl-Variante für optimale Erträge. Einzelblatternten: Pflücken Sie bei Grünkohl und Palmkohl die äußeren, unteren Blätter zuerst - so wächst die Pflanze weiter und Sie ernten wochenlang. Ganze Köpfe: Bei kompakten Sorten schneiden Sie den ganzen Kopf 5 cm über dem Boden ab, oft treiben neue Seitentriebe aus. Erntezeit: Morgens nach Tautrocknung für beste Haltbarkeit, nach ersten Frösten für süßeren Geschmack. Lagerungsmethoden: Frische Blätter halten 5-7 Tage im Kühlschrank in feuchtem Tuch und Plastikbeutel. Für längere Lagerung: Blanchieren (2-3 Minuten), abschrecken, portionsweise einfrieren - hält 12 Monate. Fermentierung ähnlich Sauerkraut möglich. Trocknung zu Chips bei niedrigen Temperaturen. Einkochen in Gläsern für mehrmonatige Lagerung. Nie waschen vor Lagerung - erst vor Verwendung. Beschädigte Blätter sofort verwenden, sie verderben schnell. Lagern Sie verschiedene Sorten getrennt, da sie unterschiedliche Haltbarkeit haben.
  17. Ist Blattkohl wirklich so frosthart wie oft behauptet wird?
    Blattkohl ist tatsächlich bemerkenswert frosthart, aber mit wichtigen Unterschieden zwischen den Sorten. Grünkohl ist der Champion der Frosthärte und übersteht problemlos Temperaturen bis -15°C, teilweise sogar bis -20°C nach guter Abhärtung. Palmkohl verträgt mäßige Fröste bis etwa -5°C, ist aber weniger winterhart. Federkohl liegt dazwischen und schafft meist -8°C. Die Frosthärte entwickelt sich erst durch Kältestress im Herbst - Pflanzen, die plötzlichen Frost erleben, sind weniger widerstandsfähig als solche, die sich langsam an sinkende Temperaturen gewöhnen. Entscheidend ist die Sortenwahl: Winterfeste Züchtungen sind deutlich härter als Sommersorten. Frost wandelt Stärke in Zucker um und verbessert den Geschmack erheblich. Allerdings können extreme Temperaturwechsel und Kahlfröste ohne Schneedecke auch winterharte Sorten schädigen. Junge Pflanzen sind empfindlicher als etablierte. Ein Frostschutz aus Vlies oder Reisig ist bei Temperaturen unter -10°C empfehlenswert. Die Frosthärte macht Blattkohl zur idealen Wintergemüse-Wahl für klimatisch herausfordernde Regionen.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Anbau von Winterkohl in Deutschland?
    Der Winterkohl-Anbau in Deutschland zeigt deutliche regionale Unterschiede aufgrund von Klima und Tradition. Norddeutschland gilt als Grünkohl-Hochburg: Die milden, feuchten Winter an der Küste schaffen ideale Bedingungen. Hier werden traditionell späte, extrem winterharte Sorten angebaut, die den ganzen Winter über geerntet werden. Niedersachsen und Bremen haben eine jahrhundertealte Grünkohl-Kultur. Süddeutschland bevorzugt oft mildere Sorten wie Palmkohl, da die Winter zwar kälter, aber trockener sind. Bayern und Baden-Württemberg setzen auf Herbstanbau mit Ernte vor strengem Frost. Ostdeutschland kombiniert kontinentales Klima mit robusten Sorten - hier ist Frostschutz wichtiger. Höhenlagen wie Schwarzwald oder Alpenvorland haben kürzere Vegetationsperioden, nutzen aber Gewächshäuser zur Verlängerung. Rheintal und andere Weinanbaugebiete ermöglichen fast ganzjährigen Anbau verschiedener Sorten. Bodenbeschaffenheit variiert von sandigen Küstenböden bis zu schweren Lehmböden im Süden, was unterschiedliche Drainage- und Düngungsstrategien erfordert. Lokale Sorten haben sich an jeweilige Bedingungen angepasst.
  19. Wie unterscheidet sich Zierkohl von herkömmlichen Blätterkohl-Varietäten?
    Zierkohl unterscheidet sich erheblich von Speise-Blattkohl, obwohl beide zur gleichen Art gehören. Zierkohl wurde primär für optische Wirkung gezüchtet und entwickelt spektakuläre Farben von Rosa über Violett bis zu cremeweiß, besonders bei kühlen Temperaturen. Die Blätter sind oft gekräuselt und bilden rosettenartige, kompakte Köpfe. Geschmacklich ist Zierkohl meist bitterer und zäher als Speisesorten, aber durchaus essbar. Anbautechnisch benötigt Zierkohl ähnliche Bedingungen wie Grünkohl, ist aber oft weniger frosthart. Die Aussaat erfolgt später (Juli-August) für Herbstschmuck. Zierkohl wird hauptsächlich für Herbst- und Winterdekoration verwendet - in Beeten, Kübeln oder als Schnittblume. Die Pflanzen sind kleinwüchsiger und kompakter als Speisekohl. Während Speisekohl auf Geschmack und Ertrag optimiert ist, steht bei Zierkohl die Optik im Vordergrund. Beide profitieren von kühlen Temperaturen für beste Ausprägung ihrer Eigenschaften. Zierkohl ist oft teurer, da er speziell für den Gartenbau produziert wird. In der Küche kann er ähnlich wie Grünkohl verwendet werden, benötigt aber längere Garzeit.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Containeranbau und traditionellem Beetanbau bei Kohlarten?
    Container- und Beetanbau haben bei Kohlarten deutliche Unterschiede in Aufwand und Ergebnis. Containeranbau eignet sich perfekt für Balkon und Terrasse, ermöglicht bessere Kontrolle über Bodenbedingungen und Schädlinge. Töpfe benötigen mindestens 30 cm Durchmesser und gute Drainage. Die Pflanzen bleiben meist kleiner, sind aber intensiver im Geschmack. Häufigeres Gießen und Düngen ist nötig, da Nährstoffe schneller ausgewaschen werden. Vorteil: Mobile Aufstellung je nach Wetter, frühere Ernte durch Standortwechsel möglich. Traditioneller Beetanbau ermöglicht größere Pflanzen und höhere Erträge. Die Wurzeln haben unbegrenzten Raum, Bewässerung ist seltener nötig. Boden bietet natürliches Mikrobiom und bessere Nährstoffpufferung. Nachteile: Weniger Kontrolle über Schädlinge, Unkraut, und Bodenbedingungen. Wetterabhängiger und ortsgebunden. Beide Methoden haben ihre Berechtigung: Container für kleine Räume und Flexibilität, Beet für maximale Erträge und natürliche Wachstumsbedingungen. Die Sortenwahl sollte an die Anbaumethode angepasst werden.
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