Spargel aus Samen: Geduldsprobe mit köstlicher Belohnung

Spargel aus Samen ziehen: Eine spannende Aufgabe für Hobbygärtner

Wer sich für den Spargelanbau aus Samen entscheidet, begibt sich auf eine faszinierende Reise. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie dabei vorgehen können und welche Vorteile diese Methode bietet.

Kernpunkte zum Spargelanbau aus Samen

  • Der Anbau aus Samen erfordert Geduld, bietet aber finanzielle Vorteile und eine größere Sortenauswahl
  • Die richtige Bodenvorbereitung und Standortwahl sind entscheidend für den Erfolg
  • Mit der ersten Ernte ist erst nach 2-3 Jahren zu rechnen
  • Grün- und Bleichspargel stellen unterschiedliche Ansprüche an die Kultivierung

Warum sich der Spargelanbau aus Samen lohnen kann

Der Anbau von Spargel aus Samen bringt einige interessante Vorteile mit sich. Zum einen ist es deutlich kostengünstiger als der Kauf von Jungpflanzen. Zum anderen eröffnet sich Ihnen eine breitere Palette an Sorten. In meinem eigenen Garten habe ich vor einigen Jahren mit dem Anbau von Spargel aus Samen begonnen und war überrascht von der Vielfalt der Sorten, die im Handel kaum zu finden sind.

Ein weiterer reizvoller Aspekt ist die Möglichkeit, den gesamten Wachstumsprozess zu beobachten und zu beeinflussen. Das macht den Anbau besonders interessant für Gartenliebhaber, die gerne experimentieren und neue Erfahrungen sammeln möchten.

Herausforderungen und zeitlicher Rahmen

Allerdings sollten Sie sich bewusst sein, dass der Anbau von Spargel aus Samen durchaus herausfordernd ist und ein hohes Maß an Geduld erfordert. Von der Aussaat bis zur ersten Ernte vergehen in der Regel 2-3 Jahre. In dieser Zeit benötigen die Pflanzen sorgfältige Pflege und Schutz.

Die größte Hürde besteht darin, die jungen Pflanzen in den ersten Monaten am Leben zu erhalten. Sie sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge und brauchen regelmäßige Aufmerksamkeit. Aber keine Sorge, mit der richtigen Vorbereitung und etwas Ausdauer werden Sie mit einer reichen Ernte belohnt.

Vorbereitung für die Aussaat

Den richtigen Standort finden

Spargel gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Der Boden sollte tiefgründig, sandig-lehmig und gut durchlässig sein. Staunässe verträgt Spargel überhaupt nicht. In meinem Garten habe ich einen leicht erhöhten Bereich für mein Spargelbeet angelegt, um eine gute Drainage zu gewährleisten.

Bedenken Sie auch, dass Spargel eine Dauerkultur ist. Die Pflanzen bleiben bis zu 20 Jahre am selben Standort. Wählen Sie also einen Platz, an dem Sie langfristig planen können.

Bodenvorbereitung

Bodenlockerung

Eine gründliche Bodenvorbereitung ist entscheidend für den Erfolg. Lockern Sie den Boden mindestens 30-40 cm tief. Wenn möglich, ist eine Tiefe von 60-80 cm ideal. Entfernen Sie dabei alle Steine und Wurzeln. Ich verwende dafür eine Grabegabel und arbeite mich Stück für Stück durch das Beet.

pH-Wert und Nährstoffversorgung

Spargel bevorzugt einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Es empfiehlt sich, im Zweifel eine Bodenprobe analysieren zu lassen. Ist der Boden zu sauer, können Sie ihn mit Kalk verbessern.

Was die Nährstoffversorgung betrifft, ist Spargel eher genügsam. Dennoch profitiert er von einer Grunddüngung mit gut verrottetem Kompost. Arbeiten Sie etwa 3-5 Liter Kompost pro Quadratmeter in den Boden ein. Auf mineralische Dünger können Sie in dieser Phase noch verzichten.

Auswahl der Spargelsorten

Grünspargel vs. Bleichspargel

Nun steht eine wichtige Entscheidung an: Möchten Sie Grün- oder Bleichspargel anbauen? Grünspargel wächst oberirdisch und entwickelt durch das Sonnenlicht Chlorophyll, was ihm seine grüne Farbe und den kräftigen Geschmack verleiht. Bleichspargel hingegen wächst unter der Erde und wird vor der Ernte mit Erde angehäufelt, um weiß zu bleiben.

Grünspargel ist für Hobbygärtner oft die einfachere Wahl, da er weniger Pflege benötigt und früher geerntet werden kann. Bleichspargel erfordert mehr Aufwand, belohnt aber mit seinem zarten Aroma.

Empfohlene Sorten für den Hausgarten

Für Grünspargel kann ich die Sorte 'Mary Washington' empfehlen. Sie ist robust, ertragreich und relativ früh erntereif. Für Bleichspargel hat sich bei mir die Sorte 'Huchels Alpha' bewährt. Sie liefert dicke, zarte Stangen und ist widerstandsfähig gegen Krankheiten.

Wenn Sie experimentierfreudig sind, probieren Sie doch mal violetten Spargel aus. Die Sorte 'Pacific Purple' zum Beispiel hat einen besonders süßen Geschmack und ist ein echter Hingucker auf dem Teller.

Mit diesen Vorbereitungen haben Sie eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Spargelkultur geschaffen. Der nächste spannende Schritt wird die Aussaat und Keimung der Spargelsamen sein. Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag.

Produktbild von Culinaris BIO Spargelsalat Chinesische Keule mit Zeichnung der Pflanze und Siegel für biologischen Anbau in deutschsprachiger Beschriftung.
Zum Produkt
Produktbild von Culinaris BIO Cyclanthere Hörnchenkürbis Saatgut Verpackung mit einer Hand die eine grüne Inkagurke hält und zusätzlichen Produktinformationen auf Deutsch.
Zum Produkt
Zum Produkt

Aussaat und Keimung von Spargel: Ein Geduldsspiel mit köstlicher Belohnung

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat?

Für die Aussaat von Spargel braucht man nicht nur ein bisschen Fingerspitzengefühl, sondern auch den richtigen Zeitpunkt. In meiner Erfahrung hat sich gezeigt, dass die Aussaat im Frühling, so zwischen Mitte März und April, am erfolgversprechendsten ist. Zu dieser Zeit ist der Boden in der Regel warm genug, um eine gute Keimung zu fördern. Wer es etwas später angehen möchte, kann auch im Spätsommer, von August bis September, säen. Bei dieser späten Variante überwintern die Keimlinge und treiben dann im nächsten Frühjahr aus - ein faszinierender Prozess, den zu beobachten ich sehr empfehlen kann.

Wie geht man bei der Aussaat vor?

Direktsaat im Freiland

Wenn Sie sich für die Direktsaat im Freiland entscheiden, ist eine gründliche Beetvorbereitung das A und O. Lockern Sie den Boden ordentlich auf und entfernen Sie Steine und Wurzeln - Ihre Spargelpflanzen werden es Ihnen danken. Ziehen Sie dann flache Rillen mit etwa 30 cm Abstand. Die Saattiefe sollte ungefähr 2-3 cm betragen. Legen Sie die Samen einzeln in die Rille und bedecken Sie sie vorsichtig mit Erde. Ein sanftes Andrücken und gründliches Gießen runden die Sache ab.

Vorkultur unter Glas

Die Vorkultur unter Glas bietet Ihnen mehr Kontrolle über die Wachstumsbedingungen. Verwenden Sie Anzuchttöpfe oder -schalen mit nährstoffarmer, lockerer Aussaaterde. Säen Sie die Samen einzeln aus und bedecken Sie sie mit einer dünnen Erdschicht. Die Erde sollte gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass sein. Ein heller, warmer Ort mit etwa 20-25°C ist ideal für die Anzucht.

Was brauchen Spargelsamen zum Keimen?

Temperatur und Feuchtigkeit

Spargelsamen sind bei der Keimung etwas anspruchsvoll. Sie mögen es am liebsten bei konstanten 20-25°C. Schwankungen in diesem Bereich können die Keimung verzögern oder im schlimmsten Fall sogar verhindern. Die richtige Feuchtigkeit ist ebenso wichtig. Der Boden oder das Substrat sollte gleichmäßig feucht sein, aber Vorsicht vor Staunässe - die mögen die Samen gar nicht. Ein kleiner Tipp aus meiner Praxis: Decken Sie die Aussaatgefäße mit Klarsichtfolie ab, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten. Vergessen Sie aber nicht, täglich kurz zu lüften.

Wie lange dauert die Keimung?

Hier ist wirklich Geduld gefragt. In der Regel dauert es 3-6 Wochen, bis die ersten zarten Triebe sichtbar werden. Manchmal kann es sogar bis zu 8 Wochen dauern. In dieser Zeit ist es wichtig, die Feuchtigkeit konstant zu halten und regelmäßig nach den ersten Anzeichen der Keimung Ausschau zu halten. Es ist ein bisschen wie das Warten auf Weihnachten - aber die Vorfreude lohnt sich!

Wie pflegt man die Spargel-Jungpflanzen?

Pikieren und Umtopfen

Sobald die Spargel-Keimlinge etwa 5-7 cm hoch sind und mindestens zwei echte Blätter haben, ist es Zeit für das Pikieren. Bereiten Sie Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 7-9 cm vor und füllen Sie sie mit nährstoffreicher, lockerer Erde. Heben Sie die Sämlinge vorsichtig mit einem Pikierstab aus der Aussaatschale und setzen Sie sie einzeln in die vorbereiteten Töpfe. Seien Sie dabei behutsam mit den empfindlichen Wurzeln. Ein leichtes Andrücken der Erde und vorsichtiges Angießen runden den Vorgang ab.

Düngung und Bewässerung

Junge Spargelpflanzen sind echte Feinschmecker und brauchen eine ausgewogene Ernährung, um kräftig zu wachsen. Etwa vier Wochen nach dem Pikieren können Sie mit einer leichten Düngung beginnen. Ich schwöre auf organischen Flüssigdünger in halber Konzentration, alle zwei Wochen angewendet. Bei der Bewässerung gilt: regelmäßig, aber mit Maß und Ziel. Der Boden sollte feucht, aber nicht zu nass sein. Am besten gießen Sie morgens, damit die Blätter über den Tag abtrocknen können.

Schutz vor Unkraut und Schädlingen

Unkraut kann junge Spargelpflanzen im Wachstum behindern. Entfernen Sie es regelmäßig, aber vorsichtig, um die Spargelwurzeln nicht zu stören. Ein Mulch aus Stroh oder Kompost kann Wunder wirken - er unterdrückt das Unkraut und hält gleichzeitig die Feuchtigkeit im Boden.

Leider sind Spargel-Jungpflanzen bei Schädlingen ziemlich beliebt. Besonders Schnecken und Spargelfliegen können Probleme bereiten. Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingsbefall. Gegen Schnecken haben sich in meinem Garten Schneckenkragen oder -zäune bewährt. Bei Spargelfliegen können feinmaschige Netze über den Pflanzen helfen.

Mit der richtigen Pflege und einer ordentlichen Portion Geduld werden aus Ihren Spargel-Jungpflanzen kräftige Exemplare, die Ihnen in den kommenden Jahren eine reiche Ernte bescheren. Und glauben Sie mir: Die Wartezeit lohnt sich. Der erste selbst gezogene Spargel schmeckt einfach unvergleichlich!

Spargel-Jungpflanzen ins Freiland umsetzen: Ein wichtiger Meilenstein

Nach etwa einem Jahr in der Anzucht ist es endlich so weit: Die Spargelpflanzen können ins Freiland umziehen. Der richtige Zeitpunkt und die sorgfältige Vorbereitung des Beetes sind entscheidend für den Erfolg dieser Dauerkultur.

Der beste Zeitpunkt fürs Auspflanzen

Erfahrungsgemäß gedeiht Spargel am besten, wenn man ihn im Frühjahr pflanzt, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist. In wärmeren Regionen kann das schon ab März der Fall sein, in kälteren Gebieten empfiehlt es sich, bis April oder Mai zu warten. Herbstpflanzungen sind zwar möglich, bergen aber ein höheres Risiko für Frostschäden - ein Risiko, das ich persönlich nicht eingehen würde.

Das Spargelbeet vorbereiten

Ein gut vorbereitetes Beet ist der Schlüssel zu gesunden Spargelpflanzen. Folgende Schritte haben sich bewährt:

  • Den Boden mindestens 30 cm tief umgraben
  • Reifen Kompost zur Bodenverbesserung einarbeiten
  • Etwa 20 cm tiefe Pflanzgräben anlegen
  • Einen kleinen Damm in der Grabenmitte aufhäufeln

Spargel richtig einpflanzen

Beim Einsetzen der Jungpflanzen kommt es auf Sorgfalt an:

  • Wurzeln behutsam auf dem Damm ausbreiten
  • Pflanzen mit feiner Erde bedecken
  • Sanft andrücken und gründlich angießen
  • Pflanzabstand: 30-40 cm in der Reihe, 100-120 cm zwischen den Reihen

Ein kleiner Tipp aus meiner Praxis: Tauchen Sie die Wurzeln vor dem Pflanzen kurz in einen Eimer mit Wasser. Das verhindert das Austrocknen und erleichtert das Anwachsen deutlich.

Pflege der Spargelpflanzen im ersten Jahr

Das erste Jahr nach der Pflanzung ist entscheidend. Die richtige Pflege in dieser Zeit legt den Grundstein für kräftige Pflanzen und gute Erträge in den Folgejahren.

Bewässerung: Der Schlüssel zum Erfolg

Spargel bevorzugt es gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass. In der Anwachsphase und bei Trockenheit sollten Sie regelmäßig gießen, am besten morgens oder abends. Ein Trick, der sich bei mir bewährt hat: Mulchen Sie den Boden zwischen den Pflanzen. Das hält die Feuchtigkeit und unterdrückt gleichzeitig unerwünschtes Unkraut.

Düngung im Anfangsstadium

Junge Spargelpflanzen benötigen eine ausgewogene Ernährung. Im ersten Jahr reicht meist die Grunddüngung bei der Pflanzung aus. Ab Juni können Sie vorsichtig mit einer Kopfdüngung beginnen:

  • Etwa 30-40 g Volldünger pro Quadratmeter
  • Dünger behutsam einarbeiten und angießen
  • Vorsicht: Nicht direkt an die Pflanzen düngen

Der ewige Kampf gegen Unkraut

Unkraut ist der größte Konkurrent junger Spargelpflanzen. Regelmäßiges Jäten ist unerlässlich, wobei man vorsichtig vorgehen sollte, um die flachen Wurzeln nicht zu beschädigen. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rindenmulch kann das Unkrautwachstum effektiv unterdrücken - ein Trick, den ich in meinem eigenen Garten gerne anwende.

Langfristige Pflege: Ein Jahresrhythmus

Nach dem ersten Jahr geht es darum, die Spargelpflanzen optimal zu versorgen, damit sie kräftig wachsen und später gute Erträge liefern. Die Pflege folgt einem natürlichen Jahresrhythmus.

Frühjahrsarbeiten im Spargelbeet

Sobald der Boden im Frühjahr abgetrocknet ist, beginnen die Arbeiten:

  • Abgestorbene Pflanzenteile entfernen
  • Boden vorsichtig lockern
  • Frühjahrsdüngung ausbringen
  • Dämme für Bleichspargel anhäufeln (falls gewünscht)

Sommerpflege

Im Sommer konzentriert sich die Pflege auf:

  • Bei Trockenheit regelmäßig wässern
  • Unkraut konsequent entfernen
  • Eventuell nachdüngen
  • Krankheiten und Schädlinge im Auge behalten

Vorbereitung auf Herbst und Winter

Zum Herbst hin lässt man das Spargelkraut ausreifen. Es versorgt die Wurzeln mit wertvollen Nährstoffen für das kommende Jahr. Erst wenn es vollständig vergilbt ist, wird es bodennah abgeschnitten. In Regionen mit strengem Frost kann eine Abdeckung mit Laub oder Stroh sinnvoll sein - eine Vorsichtsmaßnahme, die ich in meinem Garten immer treffe.

Umgang mit Krankheiten und Schädlingen

Auch wenn Spargel relativ robust ist, können verschiedene Probleme auftreten. Vorbeugung ist hier der beste Schutz.

Prävention: Die beste Medizin

Folgende Maßnahmen helfen, Krankheiten und Schädlinge fernzuhalten:

  • Alle 8-10 Jahre den Standort wechseln
  • Gesundes Pflanzgut verwenden
  • Auf ausgewogene Düngung achten
  • Für gute Drainage des Bodens sorgen
  • Kranke Pflanzenteile konsequent entfernen

Biologische Bekämpfungsmethoden

Falls doch Probleme auftreten, gibt es umweltfreundliche Lösungen:

  • Gegen Spargelfliegen: Mit Kulturschutznetzen abdecken
  • Bei Spargelrost: Befallene Pflanzenteile entfernen
  • Gegen Schnecken: Bierfallen oder Nematoden einsetzen

Ein persönlicher Tipp aus meinem Garten: Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Nützlingen gemacht. Marienkäfer und ihre Larven sind wahre Wunder im Kampf gegen Blattläuse, die manchmal am Spargelkraut auftreten.

Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld werden Sie in ein paar Jahren die ersten eigenen Spargelstangen ernten können. Bis dahin heißt es: Durchhalten und die Vorfreude genießen! Glauben Sie mir, der Geschmack von selbst angebautem Spargel ist diese Mühe allemal wert.

Erntevergnügen und Nacherntebehandlung

Der lang ersehnte erste Erntezeitpunkt

Nach Jahren des Wartens ist es endlich soweit: Die erste Spargelernte steht bevor! In der Regel beginnt man damit im dritten Jahr nach der Pflanzung. Diese Geduld zahlt sich aus, denn sie gibt den Pflanzen die nötige Zeit, ein kräftiges Wurzelsystem zu entwickeln. Bei Grünspargel kann man eventuell schon im zweiten Jahr vorsichtig ernten, aber nur für kurze Zeit. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Ernte – die Vorfreude war kaum auszuhalten!

Die Kunst des Erntens

Grünspargel: Einfach, aber nicht ohne Tücken

Grünspargel zu ernten ist relativ unkompliziert. Sobald die Stangen etwa 20-25 cm aus dem Boden ragen, ist es Zeit zum Schneiden. Verwenden Sie ein scharfes Messer und schneiden Sie knapp über dem Boden. Seien Sie dabei behutsam, um benachbarte Stangen oder Knospen nicht zu verletzen. In meinem ersten Erntejahr war ich so aufgeregt, dass ich beinahe eine vielversprechende Knospe abgeschnitten hätte!

Bleichspargel: Eine Herausforderung für Geduldige

Die Ernte von Bleichspargel verlangt etwas mehr Fingerspitzengefühl. Achten Sie auf kleine Risse im Boden – das ist das Signal zum Stechen. Mit einem Spargelmesser oder -stecher geht man vorsichtig etwa 20-25 cm tief in die Erde. Besondere Vorsicht ist geboten, um die Wurzelkrone nicht zu beschädigen. Es braucht etwas Übung, aber mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür.

Nach der Ernte ist vor dem Genuss

Frisch geernteter Spargel ist ein Traum, aber er will richtig behandelt werden. Kühlen Sie ihn zügig, um seine Frische zu bewahren. Ein bewährter Trick ist, ihn in ein feuchtes Tuch zu wickeln und im Kühlschrank zu lagern. So bleibt er etwa 3-4 Tage frisch. Wer längerfristig planen möchte, kann den Spargel auch blanchieren und einfrieren. So haben Sie auch außerhalb der Saison etwas vom eigenen Anbau.

Geheimtipps für Spargelexperten

Kluge Fruchtfolge und harmonische Nachbarschaft

Spargel ist zwar ein Dauergemüse, aber auch er profitiert von einer durchdachten Fruchtfolge. Vermeiden Sie, ihn direkt nach sich selbst oder anderen Liliengewächsen anzubauen. Gute Vorfrüchte sind beispielsweise Leguminosen oder Getreide. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen mit Tomaten, Petersilie oder Basilikum als Nachbarn gemacht. Diese Pflanzen scheinen sogar bei der Abwehr von Schädlingen zu helfen – eine Win-win-Situation!

Die Saison clever verlängern

Wer nicht genug vom eigenen Spargel bekommen kann, sollte über eine Verlängerung der Erntezeit nachdenken. Eine Möglichkeit ist der Anbau verschiedener Sorten mit unterschiedlichen Reifezeiten. Auch Folientunnel können Wunder wirken und die Saison nach vorne und hinten ausdehnen. Seien Sie dabei aber nicht zu gierig – die Pflanzen brauchen auch ihre Erholungszeit.

Aus Fehlern lernt man

In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich einige Fehler gemacht, aus denen Sie lernen können. Ein klassischer Anfängerfehler ist das zu frühe oder zu lange Ernten. Das schwächt die Pflanzen und mindert den Ertrag in den Folgejahren. Auch unzureichende Pflege, wie zu wenig Wasser oder Dünger, rächt sich. Regelmäßige Kontrollen auf Krankheiten und Schädlinge sind Gold wert – lieber einmal zu viel nachschauen als einmal zu wenig!

Spargel aus Samen: Eine Herausforderung für Geduldige

Wenn Sie richtig abenteuerlustig sind, versuchen Sie sich am Spargelanbau aus Samen. Ja, es dauert länger und erfordert mehr Aufmerksamkeit, aber es ist unglaublich befriedigend. Sie haben eine größere Sortenauswahl und die Pflanzen passen sich von Anfang an optimal an Ihren Boden an. Außerdem schont es den Geldbeutel im Vergleich zum Kauf von Jungpflanzen.

Der Anbau von Spargel aus Samen ist nichts für Ungeduldige, aber er belohnt Sie mit gesunden, kräftigen Pflanzen und einer reichen Ernte. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit wird Ihre Spargelanlage Sie über viele Jahre mit köstlichen Erträgen verwöhnen. Wenn Sie Lust auf eine gärtnerische Herausforderung haben und bereit sind, etwas zu warten, sollten Sie es unbedingt versuchen. Der erste selbstgezogene Spargel schmeckt einfach unvergleichlich!

Tags: Spargel
Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind die wichtigsten Vorteile beim Anbau von Spargel aus Samen gegenüber dem Kauf von Jungpflanzen?
    Der Anbau von Spargel aus Samen bietet mehrere entscheidende Vorteile gegenüber dem Kauf von Jungpflanzen. Der größte Vorteil ist die deutliche Kostenersparnis - Samen sind erheblich günstiger als fertige Jungpflanzen. Zusätzlich eröffnet sich eine viel breitere Palette an Sorten, die als fertige Pflanzen im Handel kaum zu finden sind. Selbst gezogene Pflanzen passen sich von Anfang an optimal an die örtlichen Bodenverhältnisse an, was zu kräftigerem Wachstum führt. Ein weiterer reizvoller Aspekt ist die Möglichkeit, den gesamten Wachstumsprozess von der Keimung bis zur Ernte zu beobachten und zu beeinflussen. Dies macht den Anbau besonders interessant für Gartenliebhaber, die gerne experimentieren und neue Erfahrungen sammeln möchten. Die Pflanzen entwickeln meist auch ein stärkeres, gesünderes Wurzelsystem, da sie nicht durch Umpflanzen gestresst wurden.
  2. Welche Bodenbedingungen benötigen Spargelsamen für eine erfolgreiche Keimung?
    Spargelsamen stellen spezifische Anforderungen an die Bodenbedingungen für eine erfolgreiche Keimung. Der Boden sollte tiefgründig, sandig-lehmig und gut durchlässig sein, da Spargel überhaupt keine Staunässe verträgt. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 ist optimal. Die Erde muss gleichmäßig feucht gehalten werden, aber nicht zu nass - dies ist entscheidend für die Keimung. Für die Aussaat eignet sich nährstoffarme, lockere Aussaaterde besonders gut, da zu viele Nährstoffe die Keimung hemmen können. Eine gute Drainage ist absolut essential, weshalb schwere Lehm- oder Tonböden vor der Aussaat mit Sand oder Kompost aufgelockert werden sollten. Die Saattiefe beträgt etwa 2-3 cm. Eine Bodentemperatur von konstant 20-25°C fördert die Keimung erheblich. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit zu halten.
  3. Wie lange dauert es von der Aussaat bis zur ersten Spargelernte?
    Von der Aussaat bis zur ersten Spargelernte vergehen in der Regel 2-3 Jahre - ein Zeitraum, der viel Geduld erfordert. Im ersten Jahr nach der Aussaat entwickeln sich die Keimlinge zu Jungpflanzen, die dann ins Freiland umgesetzt werden können. Das zweite Jahr dient dem weiteren Wachstum und der Kräftigung der Pflanzen. Bei Grünspargel kann eventuell schon im zweiten Jahr vorsichtig für kurze Zeit geerntet werden, aber dies sollte nur zurückhaltend geschehen. Die erste richtige Ernte beginnt meist im dritten Jahr nach der Pflanzung. Diese lange Wartezeit ist nötig, damit die Pflanzen ein kräftiges Wurzelsystem entwickeln können, welches die Grundlage für jahrzehntelange Erträge bildet. Die Geduld zahlt sich aber definitiv aus - eine etablierte Spargelanlage kann 15-20 Jahre lang reiche Ernten liefern und der Geschmack von selbst gezogenem Spargel ist unvergleichlich.
  4. Welche spezielle Pflege benötigen Spargelkeimlinge in den ersten Wochen nach der Keimung?
    Spargelkeimlinge sind in den ersten Wochen besonders empfindlich und benötigen sorgfältige Aufmerksamkeit. Die wichtigste Maßnahme ist die konstante, aber nicht übermäßige Bewässerung - der Boden sollte gleichmäßig feucht bleiben, ohne dass Staunässe entsteht. Die jungen Pflanzen sind anfällig für Pilzkrankheiten, daher ist eine gute Luftzirkulation wichtig. Bei der Vorkultur unter Glas sollte täglich kurz gelüftet werden. Gegen Schnecken, die eine große Bedrohung darstellen, helfen Schneckenkragen oder -zäune. Die Temperaturen sollten konstant zwischen 18-22°C gehalten werden. Unkraut muss vorsichtig entfernt werden, um Konkurrenz um Nährstoffe und Licht zu vermeiden. Erst etwa 4 Wochen nach der Keimung kann mit einer sehr schwachen Düngung begonnen werden. Regelmäßige Kontrollen auf Schädlinge und Krankheiten sind unerlässlich, da die jungen Pflanzen noch sehr verletzlich sind.
  5. Warum ist bei der Spargelzucht aus Samen besonders viel Geduld erforderlich?
    Die Spargelzucht aus Samen erfordert außergewöhnlich viel Geduld aufgrund mehrerer biologischer Faktoren. Bereits die Keimung dauert 3-6 Wochen, manchmal sogar bis zu 8 Wochen - deutlich länger als bei den meisten anderen Gemüsesamen. Nach der Keimung wachsen die Pflanzen zunächst sehr langsam, da sie ihre Energie hauptsächlich in die Entwicklung des Wurzelsystems investieren. Bis zur ersten Ernte vergehen 2-3 Jahre, was im Gemüseanbau ungewöhnlich lang ist. Die jungen Pflanzen sind in den ersten Monaten sehr empfindlich und benötigen kontinuierliche Aufmerksamkeit. Hinzu kommt, dass Spargelkeimlinge anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind. Die größte Hürde besteht darin, die jungen Pflanzen über die ersten beiden Jahre hinweg am Leben zu erhalten und zu kräftigen. Diese lange Entwicklungszeit ist jedoch natürlich und notwendig, da Spargel eine mehrjährige Dauerkultur ist, die später 15-20 Jahre lang Erträge liefert.
  6. Worin unterscheidet sich die Kultivierung von Grünspargel und Bleichspargel aus Samen?
    Die Kultivierung von Grün- und Bleichspargel unterscheidet sich bereits bei der Aussaat und setzt sich über die gesamte Anbauphase fort. Grünspargel ist für Hobbygärtner die einfachere Wahl, da er weniger Pflege benötigt und früher geerntet werden kann. Er wächst oberirdisch und entwickelt durch das Sonnenlicht Chlorophyll, was ihm seine grüne Farbe und den kräftigen Geschmack verleiht. Bleichspargel hingegen erfordert deutlich mehr Aufwand: Hier müssen spezielle Erddämme aufgeschüttet werden, um die Stangen vor Licht zu schützen. Die Ernte ist komplizierter, da die Stangen unter der Erde gestochen werden müssen, wenn sich kleine Risse im Boden zeigen. Bleichspargel benötigt tiefere Pflanzung und regelmäßiges Anhäufeln mit Erde. Während Grünspargel bereits im zweiten Jahr vorsichtig beerntet werden kann, dauert es bei Bleichspargel meist das volle dritte Jahr. Der Pflegeaufwand für Bleichspargel ist erheblich höher, belohnt aber mit zartem Aroma.
  7. Welche Unterschiede gibt es zwischen Direktsaat im Freiland und Vorkultur unter Glas bei Spargelsamen?
    Direktsaat im Freiland und Vorkultur unter Glas haben jeweils spezifische Vor- und Nachteile bei der Spargelanzucht. Bei der Direktsaat werden die Samen direkt ins vorbereitete Gartenbeet gesät, meist zwischen März und April oder im Spätsommer. Dies ist weniger arbeitsaufwändig, aber die Erfolgsrate kann niedriger sein, da die Bedingungen schwerer kontrollierbar sind. Die Pflanzen müssen sich direkt an die örtlichen Verhältnisse anpassen. Die Vorkultur unter Glas bietet deutlich mehr Kontrolle über Temperatur, Feuchtigkeit und andere Wachstumsbedingungen. Hier werden die Samen in Anzuchttöpfe oder -schalen mit spezieller Aussaaterde gesät. Die konstanten 20-25°C und die geschützte Umgebung führen zu besseren Keimergebnissen. Die vorgezogenen Pflanzen sind kräftiger und haben bessere Überlebenschancen beim späteren Auspflanzen. Allerdings ist diese Methode arbeitsintensiver und erfordert geeignete Räumlichkeiten. Die Pikierung und das spätere Umpflanzen bedeuten zusätzlichen Aufwand.
  8. Welche Temperaturbedingungen sind optimal für die Keimung von Spargelsamen?
    Spargelsamen sind bei der Keimung relativ anspruchsvoll und benötigen konstante Temperaturbedingungen für optimale Ergebnisse. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 20-25°C, wobei Konstanz wichtiger ist als gelegentliche Spitzenwerte. Temperaturschwankungen können die Keimung erheblich verzögern oder sogar verhindern. Bei Temperaturen unter 15°C findet praktisch keine Keimung statt, während Temperaturen über 30°C die Samen schädigen können. Für die Vorkultur unter Glas lässt sich diese Temperatur gut kontrollieren, beispielsweise durch beheizte Gewächshäuser oder Anzuchtschränke. Bei der Direktsaat im Freiland sollte der Boden eine Mindesttemperatur von 18°C haben, weshalb die Aussaat erst ab Mitte März bis April empfohlen wird. Eine gleichmäßige Bodenfeuchte bei optimaler Temperatur ist entscheidend. Die Keimung dauert selbst unter idealen Bedingungen 3-6 Wochen, manchmal bis zu 8 Wochen. Ein Thermometer im Substrat hilft, die Bedingungen zu überwachen.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertiges Spargel-Saatgut kaufen und worauf sollte man bei der Auswahl achten?
    Qualitativ hochwertiges Spargel-Saatgut erhält man am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern wie samen.de, die eine breite Auswahl verschiedener Sorten führen und kompetente Beratung bieten. Dabei sollte man auf mehrere Qualitätskriterien achten: Das Saatgut sollte möglichst frisch sein, da die Keimfähigkeit von Spargelsamen mit der Zeit abnimmt. Ein Verfallsdatum und Angaben zur Keimrate sind wichtige Indikatoren. Seriöse Anbieter geben die Sortenreinheit und Herkunft an. Bio-Saatgut bietet zusätzliche Qualitätsgarantien. Die Verpackung sollte luftdicht und lichtundurchlässig sein. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de können wertvolle Sortenempfehlungen geben, die zu den örtlichen Klimabedingungen passen. Auf Gütesiegel und Zertifikate achten. Bewertungen anderer Kunden können zusätzliche Orientierung bieten. Der Preis sollte nicht das einzige Entscheidungskriterium sein - bei Spargel als Dauerkultur lohnt sich die Investition in hochwertiges Saatgut.
  10. Welche Spargelsorten eignen sich am besten für den Hobbygärtner und wo findet man diese im Handel?
    Für Hobbygärtner eignen sich besonders robuste und unkomplizierte Spargelsorten. Bei Grünspargel ist 'Mary Washington' eine ausgezeichnete Wahl - sie ist robust, ertragreich und relativ früh erntereif. Für Bleichspargel hat sich 'Huchels Alpha' bewährt, da sie dicke, zarte Stangen liefert und widerstandsfähig gegen Krankheiten ist. Experimentierfreudige Gärtner können violetten Spargel wie 'Pacific Purple' probieren, der einen besonders süßen Geschmack hat und optisch ansprechend ist. Etablierte Gartenshops wie samen.de führen üblicherweise diese bewährten Sorten und können weitere regionale Empfehlungen geben. 'Gijnlim' ist eine weitere empfehlenswerte Grünspargelsorte mit hohem Ertrag. Die Gartenexperten von samen.de beraten gerne bei der Sortenwahl entsprechend der örtlichen Klimabedingungen. Auch traditionelle Gartencenter und Online-Shops für Saatgut haben meist eine Grundausstattung an Spargelsorten. Wichtig ist, auf die Sortenbeschreibung zu achten, um die passende Wahl für die eigenen Bedingungen und Vorlieben zu treffen.
  11. Welche biologischen Prozesse laufen während der mehrwöchigen Keimphase von Spargelsamen ab?
    Während der mehrwöchigen Keimphase von Spargelsamen laufen komplexe biologische Prozesse ab, die die lange Keimdauer erklären. Zunächst muss der Samen genügend Wasser aufnehmen (Imbibition), um die Stoffwechselprozesse zu aktivieren. Die harte Samenschale von Spargel erschwert diese Wasseraufnahme, weshalb die Quellung länger dauert als bei anderen Gemüsesamen. Im Sameninneren werden Enzyme aktiviert, die die eingelagerten Reservestoffe (Stärke, Proteine, Fette) in verwertbare Nährstoffe umwandeln. Diese Nährstoffe werden zum Keimling transportiert. Gleichzeitig beginnt die Zellteilung im Embryo. Der Keimling muss zunächst ein kleines Wurzelsystem entwickeln, bevor der erste grüne Trieb erscheint. Spargelsamen haben oft eine natürliche Keimhemmung, die durch bestimmte chemische Substanzen verursacht wird - diese müssen erst abgebaut werden. Die optimalen Temperaturen von 20-25°C sind nötig, damit alle enzymatischen Prozesse effizient ablaufen können. Schwankende Temperaturen stören diese empfindlichen biochemischen Vorgänge.
  12. Wie entwickelt sich das Wurzelsystem von Spargelpflanzen in den ersten zwei Anbaujahren?
    Die Entwicklung des Wurzelsystems von Spargelpflanzen in den ersten zwei Jahren ist faszinierend und entscheidend für den späteren Ernteerfolg. Im ersten Jahr nach der Keimung bildet sich zunächst eine kleine Pfahlwurzel mit feinen Seitenwurzeln aus. Die Pflanze investiert den Großteil ihrer Energie in das unterirdische Wachstum, während oberirdisch nur wenige dünne Triebe erscheinen. Besonders wichtig ist die Bildung der sogenannten Speicherwurzeln, die später die Nährstoffreserven für die Spargelstangen bereitstellen. Im zweiten Jahr verstärkt sich das Wurzelsystem erheblich. Die Wurzeln werden dicker und fleischiger, bilden die charakteristische Spargelkrone aus. Diese besteht aus dem verdickten Wurzelstock (Rhizom) mit den daran sitzenden Speicherwurzeln. Gleichzeitig entwickeln sich zahlreiche Knospen an der Wurzelkrone, aus denen später die Spargelstangen treiben. Das Wurzelsystem kann sich in alle Richtungen bis zu einem Meter ausbreiten. Erst wenn dieses kräftige Fundament ausgebildet ist, können die ersten Spargelstangen geerntet werden.
  13. Welche Nährstoffkreisläufe sind bei einer mehrjährigen Spargelkultur zu beachten?
    Bei einer mehrjährigen Spargelkultur spielen komplexe Nährstoffkreisläufe eine entscheidende Rolle, die über Jahrzehnte funktionieren müssen. Spargel ist eine Dauerkultur mit einem speziellen Rhythmus: Im Frühjahr werden die jungen Stangen geerntet, die ihre Energie aus den Wurzelspeichern beziehen. Anschließend entwickelt sich das Spargelkraut, das über Photosynthese neue Nährstoffe produziert und in den Wurzeln einlagert. Dieser Kreislauf ist essentiell für nachhaltige Erträge. Stickstoff ist besonders wichtig für das Krautwachstum und wird im Herbst in die Wurzeln verlagert. Phosphor und Kalium unterstützen die Wurzelentwicklung und Stangenqualität. Da Spargel bis zu 20 Jahre am selben Standort steht, müssen die Nährstoffvorräte des Bodens regelmäßig ergänzt werden. Eine jährliche Kompostgabe im Herbst versorgt die Pflanzen langfristig mit organischen Nährstoffen. Mineralische Ergänzungsdüngung erfolgt meist im Frühjahr nach der Ernte. Die Fruchtfolge vor der Spargelanlage ist wichtig für die Bodengesundheit.
  14. Wie beeinflusst die Bodenstruktur die Entwicklung von aus Samen gezogenen Spargelpflanzen über mehrere Jahre?
    Die Bodenstruktur hat einen enormen Einfluss auf die Entwicklung von Spargelpflanzen über mehrere Jahre, da sie als Dauerkultur jahrzehntelang am selben Standort bleiben. Ein gut strukturierter, tiefgründiger Boden ermöglicht es den Wurzeln, sich optimal auszubreiten und zu entwickeln. Spargel benötigt eine lockere, durchlässige Struktur, da Staunässe zu Wurzelfäule führt. Sandige Lehmböden sind ideal, da sie sowohl Durchlässigkeit als auch Nährstoff- und Wasserspeicherung bieten. Die Bodenverdichtung ist ein großes Problem - sie behindert das Wurzelwachstum und die Wasseraufnahme erheblich. Über die Jahre kann sich die Bodenstruktur durch Witterungseinflüsse und Bewirtschaftung verändern. Regelmäßige organische Düngung mit Kompost verbessert langfristig die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Eine stabile Krümelstruktur sorgt für optimale Luft- und Wasserführung. Schwere, verdichtete Böden müssen vor der Anlage gründlich gelockert und mit Sand oder Kompost verbessert werden. Die Investition in eine gute Bodenvorbereitung zahlt sich über Jahrzehnte aus.
  15. Wann und wie sollte man Spargel-Jungpflanzen das erste Mal pikieren?
    Das erste Pikieren von Spargel-Jungpflanzen erfolgt, sobald die Keimlinge etwa 5-7 cm hoch sind und mindestens zwei echte Blätter entwickelt haben. Dies ist meist 6-8 Wochen nach der Keimung der Fall. Der richtige Zeitpunkt ist wichtig, da zu frühes Pikieren die empfindlichen Wurzeln schädigen kann, während zu spätes Pikieren zu Wurzelverfilzung führt. Für das Pikieren werden Töpfe mit 7-9 cm Durchmesser vorbereitet und mit nährstoffreicher, lockerer Erde gefüllt. Die Sämlinge werden vorsichtig mit einem Pikierstab aus der Aussaatschale gehoben, wobei besondere Vorsicht bei den empfindlichen Wurzeln geboten ist. Dabei sollte möglichst viel Erde an den Wurzeln bleiben. Die Jungpflanzen werden einzeln in die vorbereiteten Töpfe gesetzt, die Erde wird leicht angedrückt und vorsichtig angegossen. Nach dem Pikieren benötigen die Pflanzen einige Tage Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Die Bewässerung sollte zunächst sehr vorsichtig erfolgen, um Staunässe zu vermeiden.
  16. Welche Werkzeuge und Materialien werden für die erfolgreiche Anzucht von Spargelsamen benötigt?
    Für die erfolgreiche Anzucht von Spargelsamen werden spezielle Werkzeuge und Materialien benötigt. Qualitätsorientierte Gartenshops wie samen.de bieten üblicherweise das komplette Anzucht-Sortiment. Grundausstattung umfasst Anzuchttöpfe oder -schalen, nährstoffarme Aussaaterde, einen Pikierstab für das vorsichtige Umsetzen der Keimlinge und Anzuchttöpfe in verschiedenen Größen für das Pikieren. Ein Thermometer hilft, die optimalen Keimtemperaturen zu überwachen. Bei der Vorkultur unter Glas sind Gewächshaus oder Anzuchtschränke mit Heizmöglichkeit erforderlich. Klarsichtfolie oder Anzuchtdeckel schaffen das nötige feuchtwarme Mikroklima. Eine feine Gießkanne mit Brause verhindert das Wegschwemmen der Samen. Später werden größere Töpfe, hochwertige Pflanzerde und eventuell Rankhilfen benötigt. Schneckenschutz ist unerlässlich - Schneckenkragen oder -zäune schützen die empfindlichen Jungpflanzen. Ein pH-Messgerät hilft bei der Bodenanalyse. Organischer Flüssigdünger in schwacher Konzentration unterstützt das Wachstum nach dem Pikieren.
  17. Stimmt es, dass selbst gezogener Spargel immer schwächer ist als gekaufte Jungpflanzen?
    Diese Behauptung ist ein weit verbreiteter Mythos, der nicht der Realität entspricht. Im Gegenteil - selbst aus Samen gezogener Spargel kann sogar stärker und gesünder werden als gekaufte Jungpflanzen, wenn die Anzucht fachgerecht durchgeführt wird. Selbst gezogene Pflanzen haben den Vorteil, dass sie sich von Anfang an optimal an die örtlichen Bodenverhältnisse und klimatischen Bedingungen anpassen können. Sie wurden nicht durch Transport und Umpflanzen gestresst und entwickeln meist ein kräftigeres, gesünderes Wurzelsystem. Gekaufte Jungpflanzen haben zwar einen Zeitvorsprung, sind aber oft durch Anzuchtbedingungen und Transport gestresst und müssen sich erst an die neuen Verhältnisse gewöhnen. Die Qualität hängt letztendlich von der Sorgfalt bei der Anzucht ab. Mit der richtigen Pflege, ausgewogenem Substrat und optimalen Wachstumsbedingungen können selbst gezogene Spargelpflanzen durchaus robuster und ertragreicher werden. Der Hauptnachteil ist lediglich die längere Zeit bis zur ersten Ernte - nicht die spätere Qualität oder Stärke der Pflanzen.
  18. Unterscheiden sich die optimalen Aussaatzeiten für Spargelsamen in verschiedenen deutschen Klimazonen?
    Ja, die optimalen Aussaatzeiten für Spargelsamen unterscheiden sich durchaus in verschiedenen deutschen Klimazonen. In wärmeren Regionen wie dem Rheintal, der Pfalz oder Teilen Baden-Württembergs kann bereits ab Mitte März mit der Aussaat begonnen werden, da hier die Bodentemperaturen früher die erforderlichen 18-20°C erreichen. In gemäßigten Zonen wie dem größten Teil Westdeutschlands ist der optimale Zeitraum von Ende März bis Mitte April. In kühleren Gebieten wie höheren Lagen der Mittelgebirge, Teilen Ostdeutschlands oder Norddeutschlands sollte man bis Mitte bis Ende April warten. Bei der Vorkultur unter Glas sind die regionalen Unterschiede geringer, da die Temperaturen kontrolliert werden können. Hier kann bereits ab Februar/März mit der Anzucht begonnen werden. Alternativ bietet sich in allen Klimazonen die Herbstaussaat von August bis September an - die Keimlinge überwintern dann und treiben im nächsten Frühjahr aus. Lokale Gartenfachhändler kennen meist die optimalen Termine für ihre Region und können entsprechend beraten.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Spargelsamen und Spargelrhizomen beim Anbau?
    Spargelsamen und Spargelrhizome (Wurzelstöcke) unterscheiden sich grundlegend in der Anbaumethode und den Zeitabläufen. Spargelsamen sind die natürlichen Fortpflanzungsorgane der Pflanze und ermöglichen den kompletten Anzuchtzyklus von der Keimung an. Sie sind deutlich kostengünstiger und bieten eine größere Sortenauswahl. Allerdings dauert es von der Aussaat bis zur ersten Ernte 2-3 Jahre, da die Pflanzen erst ihr Wurzelsystem aufbauen müssen. Spargelrhizome sind hingegen bereits 1-2 Jahre alte, vorgezogene Wurzelstöcke mit entwickelten Speicherwurzeln und Knospen. Sie werden direkt ins Freiland gepflanzt und können oft schon im zweiten Jahr (vorsichtig) beerntet werden. Rhizome sind teurer, aber zeitersparend. Sie sind jedoch empfindlicher beim Transport und der Lagerung und die Sortenauswahl ist begrenzter. Bei Rhizomen besteht zudem das Risiko, dass sie durch unsachgemäße Lagerung oder Transport geschwächt wurden. Samen bieten die Möglichkeit, den gesamten Entwicklungsprozess zu begleiten und optimal an die örtlichen Bedingungen anzupassen.
  20. Wie unterscheidet sich Saatgut von Asparagus officinalis von anderen Gemüsesamen in der Handhabung?
    Spargelsaatgut (Asparagus officinalis) unterscheidet sich in mehreren wichtigen Punkten von anderen Gemüsesamen. Die Keimzeit ist mit 3-8 Wochen deutlich länger als bei den meisten anderen Gemüsesamen, die oft binnen weniger Tage oder Wochen keimen. Spargelsamen haben eine härtere Schale, die die Wasseraufnahme erschwert und zur längeren Keimdauer beiträgt. Die Keimtemperatur ist mit konstant 20-25°C höher und muss stabiler gehalten werden als bei robusten Gemüsesorten. Die Keimlinge sind extrem empfindlich und wachsen sehr langsam, während andere Gemüse meist schnell an Größe gewinnen. Spargelsamen verlieren ihre Keimfähigkeit schneller als viele andere Samen und sollten möglichst frisch verwendet werden. Die Pikierung erfordert besondere Vorsicht wegen der empfindlichen Wurzeln. Anders als einjährige Gemüse benötigen Spargelkeimlinge eine mehrjährige Aufzucht bis zur Erntereife. Die Lagerung der Samen sollte kühl und trocken erfolgen. Diese Besonderheiten erfordern mehr Geduld und Sorgfalt, belohnen aber mit einer jahrzehntelangen Dauerkultur.
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Zur Kategorie Spargel
Topseller
Produktbild von Kiepenkerl Bleichspargel Gijnlim Asparagus officinalis mit mehreren weißen Spargelstangen im Vordergrund und einer Schale mit Salat und Ei im Hintergrund. Kiepenkerl Bleichspargel Gijnlim Asparagus...
Inhalt 2 Stück (1,60 € * / 1 Stück)
3,19 € *
Passende Artikel
Produktbild von Kiepenkerl Bleichspargel Gijnlim Asparagus officinalis mit mehreren weißen Spargelstangen im Vordergrund und einer Schale mit Salat und Ei im Hintergrund. Kiepenkerl Bleichspargel Gijnlim Asparagus...
Inhalt 2 Stück (1,60 € * / 1 Stück)
3,19 € *
Bio nach EG-Öko-Verordnung
Produktbild von Sperli BIO Spargelsalat Verpackung mit asiatischem Stängelgemüse und Informationen zu Kultur und Größe in deutscher Sprache.
Sperli BIO Spargelsalat
Inhalt 1 Portion
3,89 € *
Angebot
Kiepenkerl Mangold White Silver 2 Kiepenkerl Mangold White Silver 2
Inhalt 1 Portion
0,79 € * 1,09 € *
Produktbild von Schacht PFLANZENARZT Schwefeldünger in einer 100g Dose mit Abbildungen verschiedener Gemüsesorten und Informationen zur Wachstums- und Geschmacksverbesserung der Pflanzen in deutscher Sprache. Schacht PFLANZENARZT© Schwefeldünger 100g
Inhalt 0.1 Kilogramm (105,90 € * / 1 Kilogramm)
10,59 € *
Kiepenkerl Zwiebel Exhibition Kiepenkerl Zwiebel Exhibition
Inhalt 1 Portion
2,89 € *