Von der Aussaat zur ersten Spargelernte: Geduldsprobe

Spargel: Ein königliches Gemüse mit langer Tradition

Spargel ist eine wahre Delikatesse und bei Feinschmeckern hoch im Kurs. Der Anbau erfordert jedoch einiges an Geduld und Hingabe - aber glauben Sie mir, es lohnt sich!

Das Wichtigste zum Spargelanbau auf einen Blick

  • Spargel benötigt in der Regel 2-3 Jahre bis zur ersten Ernte
  • Standortwahl und Bodenvorbereitung sind entscheidend für den Erfolg
  • Die Pflanzung erfolgt üblicherweise im Frühjahr oder Herbst
  • Regelmäßige Pflege und ausgewogene Düngung sind unerlässlich
  • Grün- und Bleichspargel stellen unterschiedliche Ansprüche an den Anbau

Die Bedeutung von Spargel im Gartenbau

Spargel nimmt im Gartenbau zweifellos eine Sonderstellung ein. Als mehrjährige Kultur verlangt er zwar einiges an Geduld, belohnt den Gärtner aber über viele Jahre hinweg mit köstlichen Stangen. Ich erinnere mich noch lebhaft an mein erstes Spargelbeet - die Vorfreude war riesig, auch wenn ich wusste, dass ich mich in Geduld üben musste.

Der Anbau von Spargel hat hierzulande eine lange Tradition. Bereits im 16. Jahrhundert wurde er in Klostergärten kultiviert. Heute ist er aus der deutschen Küche nicht mehr wegzudenken und erfreut sich großer Beliebtheit bei Hobby- und Profigärtnern gleichermaßen.

Überblick über den Anbau-Zeitrahmen

Wer sich für den Spargelanbau entscheidet, sollte vor allem eines mitbringen: Geduld. Von der Aussaat oder Pflanzung bis zur ersten Ernte vergehen in der Regel 2-3 Jahre. In dieser Zeit entwickelt die Pflanze ihr Wurzelsystem und sammelt Kraft für die spätere Stangenbildung.

Der typische Zeitrahmen gestaltet sich wie folgt:

  • Jahr 1: Aussaat oder Pflanzung, Entwicklung der Jungpflanzen
  • Jahr 2: Kräftigung der Pflanzen, noch keine Ernte
  • Jahr 3: Erste vorsichtige Ernte möglich
  • Ab Jahr 4: Volle Ernte über mehrere Wochen

Diese lange Wartezeit kann durchaus herausfordernd sein. Doch glauben Sie mir, die Vorfreude und das Erfolgserlebnis, wenn man die ersten eigenen Spargelstangen erntet, machen die Mühe mehr als wett!

Vorbereitung des Spargelanbaus

Auswahl des geeigneten Standorts

Die Standortwahl ist für den Erfolg beim Spargelanbau von entscheidender Bedeutung. Spargel gedeiht am besten unter folgenden Bedingungen:

  • Sonnige bis halbschattige Lage
  • Windgeschützte Standorte
  • Leichte, sandige Böden
  • Gute Drainage

Ein idealer Boden für Spargel ist tiefgründig, humos und durchlässig. Schwere, staunasse Böden sind ungeeignet und führen häufig zu Fäulnis der Wurzeln.

Bodenvorbereitung und Nährstoffanreicherung

Eine gründliche Bodenvorbereitung ist für den Spargelanbau unerlässlich. Folgende Schritte haben sich in meiner Erfahrung bewährt:

  • Tiefgründiges Umgraben oder Fräsen (mindestens 50 cm tief)
  • Sorgfältiges Entfernen von Steinen und Wurzelunkräutern
  • Einarbeiten von gut verrottetem Kompost
  • Anheben des pH-Werts auf 6,5-7,5 durch Kalkung

Eine Bodenanalyse kann sehr hilfreich sein, um den Nährstoffbedarf genau zu ermitteln. Spargel benötigt vor allem Kalium und Phosphor. Eine Grunddüngung mit einem organischen Volldünger hat sich in der Praxis bewährt.

Wahl zwischen Samen und Jungpflanzen

Für den Hobbygärtner stellt sich oft die Frage: Aussaat oder fertige Jungpflanzen? Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile:

Aussaat:

  • Kostengünstig
  • Große Sortenauswahl
  • Längere Wartezeit bis zur Ernte

Jungpflanzen:

  • Schnellerer Ertrag
  • Einfachere Handhabung
  • Höhere Kosten

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Jungpflanzen für Einsteiger oft die bessere Wahl sind. Sie verkürzen die Wartezeit und erhöhen die Erfolgschancen deutlich.

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Aussaat und Keimung

Optimaler Zeitpunkt für die Aussaat

Wer sich für die Aussaat entscheidet, sollte den richtigen Zeitpunkt wählen. Die besten Ergebnisse erzielt man erfahrungsgemäß bei:

  • Aussaat im Frühbeet: Februar bis März
  • Direktsaat im Freiland: April bis Mai

Die Bodentemperatur sollte mindestens 10°C betragen. In kälteren Regionen empfiehlt sich die Vorkultur im Gewächshaus oder auf der Fensterbank.

Keimbedingungen und Dauer bis zum Auflaufen

Spargelsamen benötigen für eine erfolgreiche Keimung:

  • Gleichmäßige Feuchtigkeit
  • Temperaturen zwischen 20-25°C
  • Leichte Abdeckung mit Erde (ca. 2 cm)

Die Keimung dauert je nach Bedingungen 2-4 Wochen. In dieser Zeit ist Geduld gefragt! Halten Sie die Aussaat gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch unbedingt Staunässe.

Pflege der Keimlinge

Sobald die ersten zarten Triebe erscheinen, beginnt die wichtige Phase der Keimlingspflege:

  • Regelmäßiges, vorsichtiges Gießen
  • Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung
  • Lüften bei Aussaat unter Glas
  • Vereinzeln bei zu dichtem Stand

Die Jungpflanzen sind in dieser Phase noch sehr empfindlich. Behandeln Sie sie mit besonderer Sorgfalt und schützen Sie sie vor Schnecken und anderen Schädlingen.

Mit der richtigen Vorbereitung und Pflege legen Sie den Grundstein für ein erfolgreiches Spargelbeet. Auch wenn es manchmal mühsam erscheinen mag - die Geduld wird sich auszahlen. Schon bald können Sie sich auf die erste Ernte Ihres selbst gezogenen Spargels freuen, und glauben Sie mir, das Warten lohnt sich!

Wachstumsphasen des Spargels: Ein spannendes Geduldsspiel

Spargel anzubauen verlangt viel Geduld und Ausdauer. Von der Aussaat bis zur ersten Ernte können drei bis vier Jahre vergehen. In dieser Zeit durchläuft die Spargelpflanze faszinierende Wachstumsphasen, die für eine erfolgreiche Ernte entscheidend sind.

Erstes Jahr: Die Pflanzen schlagen Wurzeln

Im ersten Jahr nach der Aussaat legt die Spargelpflanze den Grundstein für ihr Wachstum. Oberirdisch sieht man zunächst nur zarte, grüne Triebe. Diese sollten unbedingt stehen bleiben! Die Pflanze benötigt alle Energie, um ein kräftiges Wurzelsystem auszubilden. Gegen Ende des Sommers können die Triebe beeindruckende 1,5 Meter erreichen. Lassen Sie diese bis zum Herbst stehen, wenn sie von alleine absterben. Das Laub dient dann als natürlicher Frostschutz für die Wurzeln.

Zweites Jahr: Die Wurzeln werden stärker

Im zweiten Jahr geht das Wurzelwachstum weiter. Die oberirdischen Triebe werden kräftiger und zahlreicher. Auch jetzt heißt es: Keine Ernte! Die Pflanze braucht weiterhin alle Kraft für die Wurzelbildung. Im Herbst können Sie das abgestorbene Laub bodennah abschneiden. Eine Mulchschicht bietet zusätzlichen Schutz vor Frost.

Drittes Jahr: Die Vorfreude steigt

Im dritten Jahr zeigt sich, ob sich die Geduld auszahlt. Die Spargelpflanzen sind nun stark genug für eine vorsichtige erste Ernte. Es empfiehlt sich, nur wenige Wochen zu ernten und sich auf die dicksten Stangen zu beschränken. So geben Sie den Pflanzen die Chance, sich weiter zu kräftigen. Nach der kurzen Erntezeit lässt man die Pflanzen wieder durchtreiben, damit sie Kraft für das nächste Jahr sammeln können.

Die richtige Pflege: Der Schlüssel zum Erfolg

Die richtige Pflege in den ersten Jahren ist ausschlaggebend für eine gute Spargelernte in der Zukunft. Hier sind die wichtigsten Aspekte:

Wasser und Nährstoffe

Spargel mag gleichmäßige Feuchtigkeit, steht aber ungern im Wasser. In trockenen Zeiten sollten Sie großzügig gießen, vorzugsweise morgens oder abends. Zur Düngung eignet sich gut verrotteter Kompost, den Sie im Frühjahr vorsichtig einarbeiten können. Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist meist keine zusätzliche Düngung nötig. Ab dem zweiten Jahr können Sie im Frühjahr und nach der Ernte einen organischen Volldünger verwenden.

Kampf gegen Unkraut

Unkraut ist der größte Rivale junger Spargelpflanzen. Entfernen Sie es regelmäßig, aber behutsam, um die Wurzeln nicht zu verletzen. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt kann das Unkrautwachstum eindämmen und gleichzeitig die Feuchtigkeit im Boden halten.

Schutz vor ungebetenen Gästen

Die häufigsten Plagegeister sind Spargelfliegen und Spargelhähnchen. Beobachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und reagieren Sie schnell bei Befall. Gegen Spargelfliegen helfen feinmaschige Netze über den Pflanzen. Spargelhähnchen können Sie von Hand ablesen. Bei starkem Befall gibt es auch biologische Pflanzenschutzmittel als Option.

Krankheiten wie Spargel-Laub-Rost erkennen Sie an rotbraunen Pusteln auf den Trieben. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile umgehend und vernichten Sie diese. Eine gute Durchlüftung der Pflanzen und das Vermeiden von Überkopfbewässerung beugen Pilzkrankheiten vor.

Mit der richtigen Pflege und einer ordentlichen Portion Geduld werden Sie in einigen Jahren mit einer reichen Spargelernte belohnt. Denken Sie daran: Qualitätsspargel braucht seine Zeit – aber es lohnt sich definitiv!

Die erste Ernte: Ein Meilenstein in der Spargelkultur

Nach Jahren sorgfältiger Pflege ist es endlich soweit: Die erste Spargelernte steht bevor. Dieser Moment ist wahrlich etwas Besonderes und belohnt all die Mühen der vergangenen Jahre.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die erste Ernte?

In der Regel erfolgt die erste Ernte im dritten oder vierten Jahr nach der Aussaat. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der gewählten Sorte, den Wachstumsbedingungen und natürlich der Pflege. Manche kräftige Pflanzen können schon im dritten Jahr geerntet werden, andere brauchen etwas länger.

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Spargelernte. Es war ein sonniger Apriltag, und ich konnte es kaum erwarten, die ersten Stangen zu stechen. Die Vorfreude war riesig, aber ich war auch ein wenig nervös, den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.

Grüner oder weißer Spargel - wo liegen die Unterschiede?

Bei der Ernte gibt es deutliche Unterschiede zwischen grünem und weißem Spargel:

  • Weißer Spargel: Man erntet ihn, bevor die Spargelspitzen die Erdoberfläche durchbrechen. Die Stangen werden unter der Erde gestochen, sobald sich kleine Hügel oder Risse in den Erdwällen zeigen.
  • Grüner Spargel: Hier wartet man, bis die Stangen etwa 20-25 cm aus dem Boden ragen. Die Spitzen sollten dabei noch geschlossen sein.

Auch geschmacklich unterscheiden sie sich: Weißer Spargel ist eher mild und zart, während grüner Spargel ein intensiveres, leicht nussiges Aroma hat.

Die richtige Erntetechnik will gelernt sein

Um die Pflanzen zu schonen und eine gute Qualität zu erzielen, ist die richtige Erntetechnik entscheidend:

  • Verwenden Sie ein spezielles Spargelmesser oder einen Spargelstecher
  • Stechen Sie die Stange vorsichtig etwa 20-25 cm tief in den Boden
  • Vermeiden Sie Verletzungen benachbarter Stangen oder Wurzeln
  • Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist früh morgens, wenn der Spargel besonders frisch ist

Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür für den richtigen Moment und die richtige Technik. Es ist eine Fertigkeit, die sich mit jeder Saison verfeinert - wie so vieles im Garten, braucht es einfach etwas Übung und Erfahrung.

Nach der Ernte ist vor der Ernte: Pflege und Vorbereitung

Nach der Ernte beginnt eine wichtige Phase für die Regeneration der Spargelpflanzen. Hier entscheidet sich, wie gut die nächste Saison wird.

Rückschnitt und Düngung - was ist zu beachten?

Wenn die Ernteperiode vorbei ist, sind folgende Schritte wichtig:

  • Lassen Sie das Spargelkraut vollständig auswachsen. Es dient der Photosynthese und der Einlagerung von Nährstoffen in die Wurzeln.
  • Schneiden Sie das Laub im Spätherbst bodennah ab, wenn es gelb wird.
  • Führen Sie eine Herbstdüngung durch, um die Pflanze für das nächste Jahr zu stärken.

Eine ausgewogene Düngung ist dabei entscheidend. Zu viel Stickstoff kann zu weichem, anfälligem Spargel führen, zu wenig Nährstoffe mindern den Ertrag. Es ist ein bisschen wie beim Kochen - die richtige Balance macht den Unterschied!

Den Boden für die nächste Saison vorbereiten

In den Wintermonaten bereiten wir das Beet für die kommende Saison vor:

  • Lockern Sie den Boden vorsichtig, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten
  • Entfernen Sie gründlich das Unkraut, das mit dem Spargel um Nährstoffe konkurriert
  • Bringen Sie eine Schicht Kompost oder gut verrotteten Mist zur Bodenverbesserung auf
  • Überlegen Sie, ob Sie im nächsten Jahr Dämme für weißen Spargel anlegen oder flach für grünen Spargel anbauen möchten

Diese Pflegemaßnahmen sind entscheidend für den langfristigen Erfolg der Spargelkultur. Bei richtiger Pflege kann eine Spargelanlage durchaus 10 bis 15 Jahre produktiv sein - ein lohnendes Investment, wie ich finde!

Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass die Pflege nach der Ernte mindestens genauso wichtig ist wie die Ernte selbst. Es erinnert mich ein bisschen an einen Marathonläufer - die Erholungsphase ist genauso entscheidend wie das Training. Wer seinem Spargel also nach der Ernte die nötige Aufmerksamkeit schenkt, wird in den Folgejahren mit reichen Ernten belohnt werden.

Langfristige Pflege und Ertragssteigerung

Die erste Ernte ist vorbei, und nun geht es darum, den Spargel für die kommenden Jahre zu stärken. Mit der richtigen Pflege können wir die Erträge optimieren und uns lange an unserem Spargelbeet erfreuen.

Optimierung der Erträge in den Folgejahren

Eine ausgewogene Düngung ist der Schlüssel zu guten Erträgen. Nach der Ernte braucht der Spargel Kraft, um neue Triebe und Wurzeln zu bilden. Im Herbst verwöhne ich meine Pflanzen gerne mit einer Schicht Kompost oder gut verrottetem Stallmist. Das versorgt sie mit allen wichtigen Nährstoffen. Im Frühjahr gebe ich dann noch etwas speziellen Spargeldünger dazu - das gibt den Pflanzen den richtigen Kick für die neue Saison.

Zwischen den Reihen hacke und jäte ich regelmäßig, aber vorsichtig. Die Spargelwurzeln liegen recht flach, und ich möchte sie auf keinen Fall beschädigen. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Gras hat sich bei mir bewährt - sie hält nicht nur das Unkraut in Schach, sondern speichert auch Feuchtigkeit im Boden.

In trockenen Zeiten ist eine gute Bewässerung unerlässlich. Spargel ist ziemlich durstig, besonders nach der Ernte, wenn er neue Triebe bildet. Ich habe mir eine Tröpfchenbewässerung zugelegt - die bringt das Wasser direkt zu den Wurzeln und hält die Blätter trocken. Das senkt das Risiko von Pilzkrankheiten erheblich.

Lebensdauer einer Spargelanlage

Eine gut gepflegte Spargelanlage kann erstaunlich langlebig sein - 15 bis 20 Jahre sind durchaus drin. In den ersten Jahren steigen die Erträge stetig an und erreichen etwa ab dem sechsten bis achten Jahr ihren Höhepunkt. Danach bleiben sie bei guter Pflege für einige Zeit stabil, bevor sie allmählich nachlassen.

Um die Lebensdauer zu verlängern, ist es wichtig, die Pflanzen nicht zu überfordern. In den ersten Jahren beschränke ich die Erntezeit auf maximal 14 Tage. Ab dem vierten Jahr kann man dann für etwa 4 bis 6 Wochen ernten. Eine zu lange Ernteperiode würde die Pflanzen nur schwächen und die Lebensdauer der Anlage verkürzen.

Auch der Herbstrückschnitt spielt eine wichtige Rolle. Ich schneide das Spargelkraut erst ab, wenn es vollständig braun ist. So können die Nährstoffe aus den oberirdischen Teilen in die Wurzeln zurückwandern und für die nächste Saison gespeichert werden. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Pflanze sich selbst auf den Winter vorbereitet!

Spargel: Ein Gemüse für Geduldige

Der Weg von der Aussaat bis zur ersten Ernte ist beim Spargel wirklich lang, aber glauben Sie mir, die Mühe lohnt sich! Von der Aussaat bis zur ersten nennenswerten Ernte vergehen in der Regel drei bis vier Jahre. In dieser Zeit entwickelt die Pflanze ein kräftiges Wurzelsystem, das die Grundlage für viele Jahre des Erntens bildet.

Überblick des Zeitrahmens

• Jahr 1: Aussaat und Entwicklung der Jungpflanzen
• Jahr 2: Auspflanzen ins Freiland, Pflege und Wachstum
• Jahr 3: Erste vorsichtige Ernte möglich (ca. 2 Wochen)
• Ab Jahr 4: Volle Ernte für 4-6 Wochen

Hinweise für ausdauernde Hobbygärtner

Der Anbau von Spargel erfordert zweifellos Geduld, aber es gibt ein paar Möglichkeiten, die Wartezeit zu verkürzen oder angenehmer zu gestalten:

  • Kaufen Sie zweijährige Pflanzen statt Samen. Das spart Ihnen ein Jahr Wartezeit.
  • Nutzen Sie die Fläche zwischen den Spargelreihen in den ersten Jahren für schnell wachsende Gemüsesorten wie Salate oder Radieschen.
  • Beobachten Sie das Wachstum Ihrer Spargelpflanzen genau. Es ist wirklich spannend zu sehen, wie sich aus den dünnen Trieben im Laufe der Jahre kräftige Pflanzen entwickeln.
  • Informieren Sie sich über verschiedene Spargelsorten. Manche sind früher erntereif als andere.
  • Pflegen Sie Ihre Spargelanlage sorgfältig. Je besser die Pflege, desto früher und reicher die Ernte.

Mit der richtigen Pflege und etwas Ausdauer werden Sie viele Jahre lang Freude an Ihrem selbst angebauten Spargel haben. Die Wartezeit mag lang erscheinen, aber der Geschmack von frisch gestochenem Spargel aus dem eigenen Garten ist einfach unvergleichlich!

Häufig gestellte Fragen zum Spargelanbau

Zum Abschluss möchte ich noch auf einige Fragen eingehen, die mir beim Spargelanbau oft begegnet sind:

Kann ich Spargel auch im Kübel anbauen?

Theoretisch ja, aber es ist nicht ideal. Spargel liebt viel Platz für sein Wurzelsystem. Wenn Sie es trotzdem versuchen möchten, wählen Sie einen Kübel mit mindestens 50 Liter Volumen und 50 cm Tiefe. Bedenken Sie aber, dass die Ernte im Kübel geringer ausfallen wird als im Freiland.

Wie oft muss ich Spargel gießen?

Spargel mag es gleichmäßig feucht, aber Staunässe ist ein absolutes No-Go. In trockenen Zeiten gieße ich ein- bis zweimal pro Woche gründlich. Eine Mulchschicht hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Kann ich grünen und weißen Spargel gleichzeitig anbauen?

Absolut! Grüner Spargel wächst oberirdisch, für weißen Spargel häufeln Sie die Reihen an. Sie können sogar die gleiche Sorte für beide Varianten verwenden. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, mit verschiedenen Geschmacksnuancen zu experimentieren.

Wie erkenne ich, dass mein Spargel erntereif ist?

Bei weißem Spargel zeigen sich kleine Risse im Damm, wenn die Stangen kurz vor dem Durchbrechen sind. Grüner Spargel ist erntereif, wenn die Stangen etwa 20-25 cm hoch sind. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Auge dafür – es ist fast wie eine Art sechster Sinn!

Muss ich meinen Spargel jedes Jahr neu pflanzen?

Zum Glück nicht! Spargel ist eine mehrjährige Pflanze. Eine gut gepflegte Spargelanlage kann 15-20 Jahre lang genutzt werden. Das macht den anfänglichen Aufwand mehr als wett.

Mit diesen Informationen sind Sie bestens gerüstet für Ihr Spargel-Abenteuer. Denken Sie daran: Ausdauer ist beim Spargelanbau gefragt, aber die Belohnung ist jede Minute des Wartens wert. Der erste Biss in den selbst gezogenen Spargel wird Sie für alle Mühen entschädigen – das verspreche ich Ihnen! Viel Erfolg und vor allem: Genießen Sie den Prozess!

Tags: Spargel
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie lange dauert es, bis man Spargel nach der Aussaat ernten kann?
    Von der Aussaat bis zur ersten Ernte vergehen beim Spargel in der Regel 2-3 Jahre. Der typische Zeitrahmen gestaltet sich folgendermaßen: Im ersten Jahr erfolgt die Aussaat oder Pflanzung und die Entwicklung der Jungpflanzen. Im zweiten Jahr kräftigen sich die Pflanzen weiter, jedoch sollte noch keine Ernte stattfinden. Erst im dritten Jahr ist eine erste vorsichtige Ernte möglich. Ab dem vierten Jahr kann dann die volle Ernte über mehrere Wochen erfolgen. Diese lange Wartezeit ist notwendig, damit die Pflanze ein starkes Wurzelsystem entwickeln kann, welches die Grundlage für die spätere Stangenbildung bildet. In dieser Zeit sammelt die Pflanze Kraft und lagert Nährstoffe in ihren Wurzeln ein. Die Geduld wird jedoch belohnt: Bei guter Pflege kann eine Spargelanlage 15-20 Jahre lang produktiv bleiben und reiche Ernten liefern.
  2. Welche Bodenvorbereitung ist für den Spargelanbau erforderlich?
    Eine gründliche Bodenvorbereitung ist für den Spargelanbau unerlässlich und entscheidet maßgeblich über den Erfolg. Der Boden sollte tiefgründig umgegraben oder gefräst werden - mindestens 50 cm tief. Dabei müssen alle Steine und Wurzelunkräuter sorgfältig entfernt werden. Anschließend wird gut verrotteter Kompost eingearbeitet, um den Humusgehalt zu erhöhen. Der pH-Wert sollte durch Kalkung auf 6,5-7,5 angehoben werden, da Spargel leicht alkalische Böden bevorzugt. Eine Bodenanalyse hilft dabei, den genauen Nährstoffbedarf zu ermitteln. Spargel benötigt besonders Kalium und Phosphor für eine gesunde Entwicklung. Ideal sind leichte, sandige und gut drainierte Böden. Schwere, staunasse Böden sind ungeeignet und führen häufig zu Wurzelfäulnis. Eine Grunddüngung mit einem organischen Volldünger hat sich in der Praxis bewährt und sorgt für optimale Startbedingungen.
  3. Was sind die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Spargelpflege?
    Die erfolgreiche Spargelpflege basiert auf mehreren entscheidenden Faktoren. Zunächst ist eine ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung essentiell: Spargel benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe. In trockenen Zeiten sollte großzügig gegossen werden, vorzugsweise morgens oder abends. Die Düngung erfolgt im Frühjahr und nach der Ernte mit gut verrottetem Kompost oder organischem Volldünger. Der Kampf gegen Unkraut ist ein weiterer wichtiger Aspekt - es sollte regelmäßig, aber behutsam entfernt werden, um die Wurzeln nicht zu verletzen. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt kann das Unkrautwachstum eindämmen und gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit halten. Schutz vor Schädlingen wie Spargelfliegen und Spargelhähnchen durch regelmäßige Kontrolle und bei Bedarf biologische Pflanzenschutzmittel. Schließlich ist der richtige Herbstrückschnitt entscheidend: Das Spargelkraut wird erst abgeschnitten, wenn es vollständig braun ist.
  4. Warum ist Geduld beim Spargelanbau so wichtig?
    Geduld ist beim Spargelanbau von fundamentaler Bedeutung, da Spargel als mehrjährige Kultur Zeit benötigt, um ein kräftiges Fundament für die spätere Ernte zu entwickeln. In den ersten 2-3 Jahren investiert die Pflanze ihre gesamte Energie in die Ausbildung eines starken Wurzelsystems. Dieses Rhizom fungiert als Energiespeicher und ist die Basis für die Bildung der begehrten Spargelstangen. Eine vorzeitige Ernte würde die Pflanze schwächen und die langfristige Produktivität erheblich beeinträchtigen. Während dieser Zeit durchläuft der Spargel faszinierende Wachstumsphasen: Im ersten Jahr entwickeln sich zarte Triebe, im zweiten Jahr werden diese kräftiger, und erst ab dem dritten Jahr ist eine vorsichtige Ernte möglich. Diese Wartezeit ist eine Investition in die Zukunft - bei guter Pflege kann eine Spargelanlage 15-20 Jahre lang reiche Ernten liefern. Die Geduld wird also mit jahrzehntelangem Genuss belohnt.
  5. Wie lange kann eine Spargelanlage produktiv bleiben?
    Eine gut gepflegte Spargelanlage kann erstaunlich langlebig sein und 15-20 Jahre lang produktiv bleiben. Der Ertragsverlauf gestaltet sich dabei sehr interessant: In den ersten Jahren nach der Erstbepflanzung steigen die Erträge stetig an und erreichen etwa ab dem sechsten bis achten Jahr ihren Höhepunkt. Bei optimaler Pflege bleiben die Erträge dann für einige Zeit auf diesem hohen Niveau stabil, bevor sie allmählich nachlassen. Um die Lebensdauer der Anlage zu maximieren, ist es wichtig, die Pflanzen nicht zu überfordern. In den ersten Jahren sollte die Erntezeit auf maximal 14 Tage beschränkt werden. Ab dem vierten Jahr kann dann für etwa 4-6 Wochen geerntet werden. Eine zu lange Ernteperiode würde die Pflanzen schwächen und die Gesamtlebensdauer verkürzen. Entscheidend für die Langlebigkeit ist auch die richtige Nacherntebehandlung: Das Spargelkraut muss vollständig auswachsen können, um Nährstoffe in die Wurzeln einzulagern.
  6. Worin unterscheiden sich grüner und weißer Spargel beim Anbau?
    Grüner und weißer Spargel unterscheiden sich grundlegend in ihrer Anbauweise, obwohl oft dieselbe Pflanze verwendet werden kann. Weißer Spargel wird unter Erdwällen angebaut - die Spargelstangen werden gestochen, bevor sie die Erdoberfläche durchbrechen. Dies erfordert das Anhäufeln der Reihen zu etwa 25-30 cm hohen Dämmen im Frühjahr. Die Ernte erfolgt, wenn sich kleine Hügel oder Risse in den Erdwällen zeigen, was darauf hindeutet, dass die Stangen kurz vor dem Durchbrechen stehen. Grüner Spargel hingegen wächst oberirdisch ohne Erdwälle. Die Stangen werden geerntet, wenn sie etwa 20-25 cm aus dem Boden ragen und die Spitzen noch geschlossen sind. Geschmacklich ist weißer Spargel eher mild und zart, während grüner Spargel ein intensiveres, leicht nussiges Aroma entwickelt. Der grüne Spargel ist in der Handhabung einfacher, da kein Anhäufeln erforderlich ist, und er ist meist auch ertragreicher.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Spargelsamen und Jungpflanzen?
    Die Wahl zwischen Spargelsamen und Jungpflanzen hat deutliche Auswirkungen auf Kosten, Zeitaufwand und Erfolgschancen. Spargelsamen sind deutlich kostengünstiger und bieten eine große Sortenauswahl. Allerdings verlängert sich dadurch die Wartezeit bis zur ersten Ernte erheblich, da zunächst die Keimung und Anzucht erfolgen muss. Die Keimung dauert 2-4 Wochen und erfordert gleichmäßige Feuchtigkeit sowie Temperaturen zwischen 20-25°C. Jungpflanzen hingegen sind teurer in der Anschaffung, verkürzen aber die Zeit bis zur ersten Ernte um etwa ein Jahr. Sie sind einfacher in der Handhabung und bieten höhere Erfolgschancen, besonders für Einsteiger. Zweijährige Pflanzen sind oft die beste Kompromisslösung. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten sowohl hochwertiges Spargelsaatgut als auch kräftige Jungpflanzen an. Für Hobbygärtner sind Jungpflanzen meist die empfehlenswertere Wahl, da sie die Wartezeit verkürzen und die Erfolgschancen deutlich erhöhen.
  8. Welche Erntetechnik verwendet man bei Spargel?
    Die richtige Erntetechnik ist entscheidend für die Qualität des Spargels und die Schonung der Pflanzen. Für die Ernte verwendet man ein spezielles Spargelmesser oder einen Spargelstecher - ein schmales, scharfes Messer mit längerer Klinge. Bei weißem Spargel sticht man die Stange vorsichtig etwa 20-25 cm tief in den Boden, dabei muss darauf geachtet werden, benachbarte Stangen oder Wurzeln nicht zu verletzen. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist früh morgens, wenn der Spargel besonders frisch und fest ist. Bei grünem Spargel schneidet man die Stangen oberirdisch ab, wenn sie etwa 20-25 cm hoch sind und die Spitzen noch geschlossen sind. Die Stangen sollten immer schräg angeschnitten werden, um eine größere Oberfläche für die Wasseraufnahme zu schaffen. Nach dem Stechen müssen die entstandenen Löcher im Damm wieder verschlossen werden. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür für den richtigen Moment und die optimale Technik.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertiges Spargelsaatgut kaufen?
    Qualitativ hochwertiges Spargelsaatgut ist die Grundlage für eine erfolgreiche Spargelkultur und sollte ausschließlich bei spezialisierten Anbietern bezogen werden. Samen.de, ein etablierter Spezialist für Gartensaatgut, bietet eine breite Auswahl an bewährten Spargelsorten mit garantierter Keimfähigkeit. Bei der Auswahl des Saatguts sollten mehrere Kriterien beachtet werden: Die Keimfähigkeit sollte mindestens 70% betragen, das Saatgut sollte aus kontrolliertem Anbau stammen und möglichst frisch sein. Wichtig ist auch die Wahl der passenden Sorte für die jeweiligen Standortbedingungen und persönlichen Vorlieben. Fachgeschäfte bieten den Vorteil einer kompetenten Beratung und können bei der Sortenauswahl helfen. Achten Sie auf Zertifizierungen und Prüfsiegel, die die Qualität garantieren. Günstige Angebote aus unsicheren Quellen sollten vermieden werden, da minderwertiges Saatgut zu enttäuschenden Ergebnissen führen kann. Eine Investition in hochwertiges Saatgut zahlt sich über die lange Lebensdauer der Spargelanlage definitiv aus.
  10. Welche Ausrüstung benötigt man für die Spargelernte?
    Für eine professionelle Spargelernte ist die richtige Ausrüstung unerlässlich. Das wichtigste Werkzeug ist ein spezielles Spargelmesser oder Spargelstecher - ein schmales, scharfes Messer mit einer Klinge von etwa 15-20 cm Länge. Diese Messer haben oft eine leicht gebogene Form, um das Stechen zu erleichtern. Zusätzlich benötigt man einen Erntekorb oder eine Kiste für die geernteten Stangen, idealerweise mit weicher Auskleidung, um Druckstellen zu vermeiden. Für weißen Spargel ist eine kleine Schaufel oder ein Häufelmesser nützlich, um die Erdwälle zu formen und zu pflegen. Knieschützer können bei der oft knienden Arbeit sehr hilfreich sein. Ein Maßband oder Lineal hilft dabei, die optimale Stangenlänge zu bestimmen. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de führen professionelle Spargelwerkzeuge, die speziell für den Hobbybereich entwickelt wurden. Wichtig ist, dass alle Werkzeuge scharf und sauber gehalten werden, um Verletzungen der Pflanzen zu vermeiden und eine hygienische Ernte zu gewährleisten.
  11. Wie entwickelt sich das Wurzelsystem von Spargelpflanzen über die Jahre?
    Das Wurzelsystem von Spargelpflanzen durchläuft eine faszinierende Entwicklung und ist der Schlüssel zum Verständnis dieser besonderen Kultur. Im ersten Jahr nach der Aussaat bildet sich zunächst ein zarter Hauptwurzelstock (Rhizom) mit feinen Seitenwurzeln. Die Pflanze investiert ihre gesamte Energie in die Wurzelentwicklung, während oberirdisch nur dünne, grüne Triebe sichtbar sind. Im zweiten Jahr verdickt und verlängert sich das Rhizom erheblich, und es bilden sich mehr Seitenwurzeln aus. Diese speichern Nährstoffe und Energie für die spätere Stangenproduktion. Ab dem dritten Jahr ist das Wurzelsystem kräftig genug, um die ersten Spargelstangen zu produzieren. Das Rhizom kann sich über die Jahre zu einem beeindruckenden Wurzelstock von bis zu einem Meter Durchmesser entwickeln. Die Wurzeln reichen dabei bis zu 1,5 Meter tief in den Boden. Dieses ausgeklügelte System ermöglicht es der Pflanze, Wasser und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten zu erschließen und über viele Jahre hinweg zuverlässige Erträge zu liefern.
  12. Welche Rolle spielt die Photosynthese bei der Spargelproduktion?
    Die Photosynthese spielt eine entscheidende Rolle in der Spargelproduktion und erklärt, warum die Nacherntebehandlung so wichtig ist. Nach der Ernte müssen die oberirdischen Triebe (Spargelkraut) vollständig auswachsen und dürfen nicht zu früh geschnitten werden. Diese grünen, farnartigen Triebe sind die Photosynthese-Organe der Pflanze und produzieren durch die Umwandlung von Sonnenlicht und Kohlendioxid lebenswichtige Kohlenhydrate und andere Nährstoffe. Diese werden anschließend in das Wurzelsystem transportiert und dort als Energiereserven für die nächste Saison gespeichert. Ohne ausreichende Photosynthese kann die Pflanze keine kräftigen Spargelstangen ausbilden. Das erklärt auch, warum in den ersten Jahren keine Ernte stattfinden sollte - die Pflanze benötigt alle photosynthetisch erzeugten Nährstoffe für den Aufbau ihres Wurzelsystems. Eine gesunde, große Blattmasse nach der Ernte ist daher direkt proportional zur Qualität und Quantität der Ernte im Folgejahr. Deshalb ist der Schutz vor Blattkrankheiten und Schädlingen so wichtig.
  13. Warum ist die Nacherntebehandlung bei Spargel so wichtig?
    Die Nacherntebehandlung ist bei Spargel von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Erfolg der Anlage. Nach der Ernte beginnt die wichtigste Phase für die Regeneration der Pflanzen - hier wird der Grundstein für die nächste Saison gelegt. Das Spargelkraut muss vollständig auswachsen können, da es die Photosynthese-Organe der Pflanze darstellt. Diese grünen, farnartigen Triebe produzieren durch Photosynthese lebenswichtige Nährstoffe und Kohlenhydrate, die anschließend in das Wurzelsystem transportiert und als Energiereserven gespeichert werden. Ein zu früher Rückschnitt würde die Pflanze erheblich schwächen. Erst im Spätherbst, wenn das Laub vollständig braun und abgestorben ist, wird es bodennah abgeschnitten. Zusätzlich ist eine Herbstdüngung mit Kompost oder organischem Dünger wichtig, um die Pflanze für das nächste Jahr zu stärken. Die Bodenbearbeitung sollte vorsichtig erfolgen, um die flach liegenden Wurzeln nicht zu beschädigen. Diese sorgfältige Nachbehandlung entscheidet maßgeblich über Qualität und Quantität der zukünftigen Ernten.
  14. Wie beeinflusst der Nährstoffkreislauf die Spargelqualität?
    Der Nährstoffkreislauf hat einen direkten und entscheidenden Einfluss auf die Spargelqualität. Spargel ist eine nährstoffhungrige Kultur, die einen ausgewogenen Vorrat an Makro- und Mikronährstoffen benötigt. Besonders wichtig sind Kalium für die Stangenqualität und Festigkeit, Phosphor für die Wurzelentwicklung und Stickstoff für das Wachstum - jedoch in ausgewogener Dosierung, da zu viel Stickstoff zu weichen, anfälligen Stangen führt. Der Nährstoffkreislauf funktioniert bei Spargel in einem jährlichen Rhythmus: Im Frühjahr nutzt die Pflanze die im Wurzelsystem gespeicherten Nährstoffe für die Stangenproduktion. Nach der Ernte müssen diese Reserven durch Photosynthese und Nährstoffaufnahme wieder aufgefüllt werden. Eine Bodenanalyse hilft dabei, Nährstoffmängel oder -überschüsse zu erkennen. Organische Düngung mit Kompost oder gut verrottetem Stallmist verbessert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Bodenstruktur und das Wasserhaltevermögen. Ein gestörter Nährstoffkreislauf führt zu dünnen, schwachen Stangen oder im schlimmsten Fall zum Ausfall ganzer Pflanzen.
  15. Wie richtet man ein Bewässerungssystem für Spargel ein?
    Ein durchdachtes Bewässerungssystem ist für den Spargelanbau essentiell, da die Pflanzen gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe benötigen. Am besten eignet sich eine Tröpfchenbewässerung, die das Wasser direkt an die Wurzeln bringt und die Blätter trocken hält - das reduziert das Risiko von Pilzkrankheiten erheblich. Die Tropfleitungen werden entlang der Spargelreihen verlegt, idealerweise etwa 10-15 cm von den Pflanzen entfernt. Bei weißem Spargel können die Leitungen unter den Erdwällen verlegt werden. Die Bewässerung sollte tiefgreifend, aber nicht zu häufig erfolgen - etwa 1-2 mal pro Woche mit 20-30 Litern pro Quadratmeter, je nach Witterung und Bodenbeschaffenheit. Besonders nach der Ernte, wenn die Pflanzen neue Triebe bilden, ist eine ausreichende Wasserversorgung wichtig. Ein Timer-System automatisiert die Bewässerung und sorgt für gleichmäßige Versorgung. Mulchschichten zwischen den Reihen helfen zusätzlich, die Bodenfeuchtigkeit zu halten und reduzieren den Wasserbedarf. Spezialisierte Gartenfachhändler bieten komplette Bewässerungssysteme für den Spargelanbau an.
  16. Welche Mulchmaterialien eignen sich am besten für Spargel?
    Die richtige Wahl des Mulchmaterials ist für den Spargelanbau von großer Bedeutung und beeinflusst sowohl die Pflanzengesundheit als auch die Arbeitsbelastung. Stroh hat sich als eines der besten Mulchmaterialien für Spargel bewährt. Es ist strukturstabil, verrottet langsam, unterdrückt Unkraut effektiv und hält die Bodenfeuchtigkeit. Zusätzlich verbessert es beim Verrotten die Bodenstruktur. Grasschnitt ist eine kostengünstige Alternative, sollte aber vor dem Ausbringen angetrocknet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Laub eignet sich ebenfalls gut, besonders wenn es zerkleinert wird. Hackschnitzel oder Holzhäcksel sind langlebig, können aber den Boden-pH-Wert beeinflussen und sollten kompostiert verwendet werden. Kompost als Mulch liefert zusätzlich Nährstoffe, muss aber regelmäßig erneuert werden. Die Mulchschicht sollte etwa 5-8 cm dick sein und nicht direkt an den Spargeltrieben anliegen. Zwischen den Reihen kann auch schwarze Mulchfolie verwendet werden, die besonders effektiv gegen Unkraut wirkt. Wichtig ist, dass das Material frei von Unkrautsamen ist und die Bodenbelüftung nicht behindert.
  17. Stimmt es, dass Spargel nur in bestimmten Regionen wächst?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Spargel kann grundsätzlich in ganz Deutschland und den meisten europäischen Regionen erfolgreich angebaut werden. Entscheidend sind nicht spezielle klimatische Zonen, sondern die richtigen Bodenbedingungen und die sachgemäße Pflege. Spargel bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit durchlässigen, leichten bis mittelschweren Böden. Der pH-Wert sollte im neutralen bis leicht alkalischen Bereich liegen (6,5-7,5). Staunasse oder sehr schwere Böden sind ungeeignet, können aber durch entsprechende Bodenverbesserung kultiviert werden. Auch in rauen Lagen ist Spargelanbau möglich, da die Pflanze sehr winterhart ist und Temperaturen bis -25°C problemlos übersteht. Selbst in Höhenlagen bis etwa 800 Meter über dem Meeresspiegel gedeiht Spargel noch gut. Die größten kommerziellen Anbaugebiete in Deutschland befinden sich zwar in Regionen mit sandigen Böden wie Brandenburg oder Niedersachsen, aber auch in anderen Bundesländern wird erfolgreich Spargel kultiviert. Für Hobbygärtner ist der Anbau praktisch überall möglich, wenn die Grundvoraussetzungen stimmen.
  18. Seit wann wird Spargel in Deutschland kultiviert?
    Spargel hat in Deutschland eine beeindruckend lange Kultivierungsgeschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Bereits in den Klostergärten des Mittelalters wurde dieses königliche Gemüse angebaut und geschätzt. Die Mönche erkannten früh den hohen Wert dieser Delikatesse und perfektionierten die Anbaumethoden über Generationen hinweg. Zunächst war Spargel ein Luxusgut, das hauptsächlich an Adelshöfen und in wohlhabenden Haushalten genossen wurde. Im 18. und 19. Jahrhundert weitete sich der Anbau aus, blieb aber noch lange Zeit etwas Besonderes. Der kommerzielle Spargelanbau entwickelte sich verstärkt im 19. und 20. Jahrhundert, als sich die Anbautechniken verbesserten und Spargel zunehmend auch für breitere Bevölkerungsschichten zugänglich wurde. Heute ist Deutschland einer der größten Spargelproduzenten Europas mit bedeutenden Anbaugebieten in Brandenburg, Niedersachsen, Baden-Württemberg und anderen Bundesländern. Die Spargelsaison von April bis Juni ist zu einem festen kulturellen Bestandteil geworden und wird in vielen Regionen mit Festivals und Märkten gefeiert.
  19. Was unterscheidet Stangengemüse von anderen Gemüsearten?
    Stangengemüse wie Spargel unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Punkten von anderen Gemüsearten. Der markanteste Unterschied liegt in der besonderen Wuchsform: Stangengemüse bildet längliche, aufrecht wachsende Triebe oder Stangen aus, die als Haupternteprodukt dienen. Diese Triebe entstehen aus unterirdischen Organen wie Wurzelstöcken (Rhizomen) oder speziellen Sprossknospen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die Mehrjährigkeit vieler Stangengemüse-Arten - während die meisten Gemüse einjährig sind, produzieren Pflanzen wie Spargel über viele Jahre hinweg ihre Ernteerträge. Die Erntezeit ist meist zeitlich begrenzt und konzentriert sich auf wenige Wochen im Jahr, in denen die jungen, zarten Triebe optimal sind. Der Nährstoffgehalt von Stangengemüse ist oft besonders hoch, da die Triebe die konzentrierten Reserven der Mutterpflanze enthalten. Auch die Erntetechnik ist speziell: Die Stangen werden meist einzeln geerntet, sobald sie die optimale Größe erreicht haben. Diese Eigenschaften machen Stangengemüse zu einer besonderen Kategorie mit eigenen Anbau- und Pflegeanforderungen.
  20. Wie unterscheidet sich Asparagus officinalis von anderen Asparagus-Arten?
    Asparagus officinalis, der Gemüse-Spargel, ist die einzige Asparagus-Art, die als Nahrungsmittel kultiviert wird, und unterscheidet sich deutlich von den anderen etwa 200 Asparagus-Arten weltweit. Der Hauptunterschied liegt in der Triebdicke und -qualität: Während Asparagus officinalis kräftige, fleischige Stangen von 1-3 cm Durchmesser entwickelt, bilden andere Arten meist dünne, faserige oder holzige Triebe aus, die für den Verzehr ungeeignet sind. Geschmacklich ist nur Asparagus officinalis mild und delikat, andere Arten können bitter oder ungenießbar sein. Auch die Wuchsform unterscheidet sich: Viele andere Asparagus-Arten sind Kletterpflanzen oder bilden dichte Büsche, während officinalis aufrecht wächst. Die Winterhärte ist ein weiterer Unterschied - Gemüse-Spargel ist sehr frostresistent und übersteht deutsche Winter problemlos, während viele andere Arten nur in wärmeren Klimazonen gedeihen. Einige Asparagus-Arten werden als Zierpflanzen genutzt, wie Asparagus plumosus oder Asparagus sprengeri, diese sind jedoch nicht essbar. Die kultivierte Form von Asparagus officinalis wurde über Jahrhunderte auf Ertrag, Geschmack und Stangenqualität selektiert.
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