Anzucht in sieben Schritten
Eine erfolgreiche Anzucht kann zu einer besseren Ernte, einer verbesserten Gartengestaltung und zu einem gesünderen und nachhaltigeren Lebensstil beitragen. Der Prozess der Anzucht kann je nach Pflanzenart und den jeweiligen Anzuchtbedingungen unterschiedlich sein, umfasst im Allgemeinen aber folgende Schritte:
Schritt 1: Auswahl des passenden Saatgutes
Die Auswahl der richtigen Samen setzt den Grundstein für einen erfolgreichen Anbau. Achten Sie nicht nur auf die passende Pflanze für Ihre Standortbedingungen, sondern auch darauf, dass die Samen nicht zu alt und frei von Schädlingen sind. Angebrochene Samentütchen aus dem Vorjahr können oftmals noch verwendet werden, wenn das Saatgut dunkel und trocken gelagert wurde. Allerdings nimmt die Keimrate ab, je älter das Saatgut ist und es wachsen entsprechend weniger kräftige Pflanzen an.
Schritt 2: Die passende Erde
Bei einer Anzucht in Gefäßen wird in den meisten Fällen Anzuchterde verwendet. Dabei handelt es sich um eine Blumenerde, die speziell für die Anzucht von Pflanzen entwickelt wurde. Sie ist in der Regel leichter und nährstoffärmer als normale Gartenerde und enthält oft zusätzliche Substrate wie Torf, Vermiculit, Perlite oder Sand. Diese sorgen für eine gute Drainage und Luftzirkulation, was wichtig für die Entwicklung der Wurzeln ist. Anzuchterde ist oft feiner als normale Gartenerde, um eine bessere Oberfläche für die Keimung und das Wachstum der Samen zu bieten. In der Regel ist sie frei von Unkräutern und Schädlingen.
Schritt 3: Die Wahl des Aussaatortes
Die Ansprüche für die Keimung von Pflanzen sind mitunter sehr unterschiedlich. Während es die einen Arten besonders warm mögen und am besten auf der Fensterbank über der Heizung platziert werden, mögen es andere Arten lieber kalt und bevorzugen auch deutlich vor den Eisheiligen einen geschützten Platz draußen. Um ein optimales Wachstum zu erreichen, ist es somit von größter Wichtigkeit, über die jeweiligen Ansprüche Ihrer gewählten Pflanzen genau informiert zu sein. Achten Sie auf den Angaben auf dem Produkt oder lesen Sie die jeweiligen Hinweise im Shop gründlich.
Schritt 4: Aussaat
Auch die genaue Vorgehensweise bei der Aussaat variiert zwischen den Pflanzen und sollte im Vorfeld genau in Erfahrung gebracht werden. So sollten zum Beispiel einige Samen in warmem Wasser vorgequellt werden, um die Keimung zu beschleunigen (z. B. Kapuzinerkresse). Manche Samen liegen gerne etwas tiefer in der Erde, andere benötigen zwingend Licht und dürfen gar nicht mit Erde bedeckt werden. Diese Lichtkeimer trocknen allerdings schneller aus und müssen etwas sorgsamer gewässert werden. Achten Sie also auch bei diesem Schritt genau auf die jeweiligen Angaben.
Schritt 5: Pflege der Aussaat
Je nach Bedarf an Wärme und Luftfeuchtigkeit kann es oft ratsam sein, die Aussaat mit Folie abzudecken oder ein kleines Gewächshaus zu verwenden (z. B. Tomaten). So kann ein Mikroklima geschaffen werden, bei dem sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit höher ist. Für eine optimale Keimung ist es grundsätzlich wichtig, dass die Aussaat nicht eintrocknet, sondern stets leicht feucht ist. Achten Sie insbesondere in geschlossenen Gefäßen darauf, dass die Feuchtigkeit aber nicht zu hoch ist, da sich sonst Schimmel bilden kann, der die Aussaat im schlimmsten Fall vernichtet. Bei feinen Saaten hat sich zur Bewässerung die Verwendung von Sprühflaschen bewährt, mit denen die Aussaat vorsichtig feucht gehalten werden kann, ohne sie aufzuschwemmen.
Schritt 6: Pikieren
Pikieren ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung gesunder Pflanzen aus Samen. Dabei werden Keimlinge aus dem Anzuchttopf vorsichtig in größere Töpfe umgepflanzt. Der Vorteil des Pikierens besteht darin, dass die jungen Pflanzen mehr Platz für ihre Wurzeln und ihr Wachstum haben, was zu gesünderen und kräftigeren Pflanzen führt. So hilft das Pikieren dabei, das Wurzelwachstum zu fördern und das Risiko von Wurzelkonkurrenz zu reduzieren, was oft der Fall ist, wenn junge Pflänzchen zu eng stehen. Vor dem Pikieren sollten die Sämlinge zunächst bewässert werden, um den Boden feucht und die Wurzeln weich zu machen. Dann werden die Sämlinge vorsichtig aus dem Anzuchttopf entfernt, ohne ihre Wurzeln zu beschädigen, und in einen größeren Topf oder das Beet überführt. Achten Sie darauf, beim Einpflanzen die kleinen Wurzeln richtig zu platzieren. Sie können auch nach dem ersten Pikieren weiter Anzuchterde verwenden.
Schritt 7: Verpflanzung der Jungpflanzen
Sobald die Jungpflanzen groß genug sind oder die Witterungsverhältnisse es zulassen, können die angezüchteten Pflänzchen an ihren endgültigen Bestimmungsort umgepflanzt werden. Bereiten Sie den Boden im Beet gründlich vor und achten Sie bei der Wahl des Standortes auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze, um ein optimales weiteres Wachstum zu begünstigen. Achtung: Frostempfindliche Pflanzen (z. B. Kürbis, Tomate) dürfen erst nach den Eisheiligen nach draußen, wenn mit Sicherheit keine frostigen Temperaturen mehr erreicht werden. Hier hat es sich etabliert, die Jungpflanzen langsam an die sich ändernden Witterungsbedingungen zu gewöhnen. Gärtner sprechen hier oft vom sogenannten „Abhärten“. Dabei werden die Jungpflanzen über etwa 2 Wochen (hängt stark vom Wetter ab) zunächst am Tage nach draußen gestellt und abends wieder hereingeholt. Erst danach ziehen sie komplett nach draußen um. Achten Sie spätestens jetzt auf passenden Boden. Anzuchterde ist nun nicht mehr angebracht.
Vorteile einer strukturierten Anzucht
Eine organisierte und gut strukturierte Anzucht steht im Gegensatz zu einer unkontrollierten Aussaat, die durch Selbstaussaat von Pflanzen stattfindet. Dabei hat der Hobbygärtner die volle Kontrolle darüber, welche Pflanzen an welchem Ort wachsen sollen und kann die einzelnen Arten gezielt unterstützen und deren Wachstumsbedingungen optimieren. Durch die Anzucht wachsen zunächst meist mehr Pflanzen heran, als am Ende benötigt werden, sodass für den Garten gezielt die kräftigsten und stärksten Exemplare ausgewählt werden können, die das beste Wachstum, den höchsten Ertrag oder die stärksten Wiederstandkräfte gegen Schädlinge versprechen. Insbesondere bei begrenztem Platz im Garten ist eine solche Vorselektion ein immenser Vorteil.
Das passende Zubehör
Für eine optimale Anzucht und die Pflege von heranwachsenden Jungpflanzen benötigen Sie auch optimale Materialien. Ob Anzuchtschalen, Töpfchen, Mini Gewächshäuser, Pikierstäbchen oder Etiketten hier finden Sie alles, was ein Hobbygärtner für die Anzucht benötigt. Achten Sie bei der Verwendung immer darauf, ob Sie den Ansprüchen des gewählten Saatguts gerecht werden. So können zum Beispiel Mini Gewächshäuser je nach Saatgut drinnen oder draußen verwendet werden. Hier ist von entscheidender Bedeutung, welche Keimtemperatur die jeweilige Pflanze benötigt.
Weitere Pflege
Nachdem Sie bei der Anzucht sehr gut auf die jeweiligen Bedürfnisse der Pflanzen eingehen konnten, ist es wichtig, diese Pflege auch den älteren Pflanzen zukommen zu lassen, sofern sie sie benötigen. Achten Sie beim aussetzten ins Beet sorfältig auf die Erfüllung der Ansprüche an den jeweiligen Standort, die Wasserversorgung, Düngung oder Pflegeschnitte. Bei den meisten saatfesten Pflanzen lässt sich das Saatgut im Spätsommer und Herbst absammeln, sodass Sie im neuen Jahr genügend Samen für eine neue Aussaat zur Verfügung haben. Bedenken Sie jedoch, dass es bei gezüchteten Sorten dazu kommen kann, dass sich der Wildtyp in den neuen Samen wieder durchsetzt. Spezielle „Schätze“ sollten daher lieber neu gekauft werden.
Anzuchtzubehör für den perfekten Start Ihrer Pflanzen
Die richtige Auswahl an Anzuchtzubehör kann den Unterschied ausmachen, wenn es darum geht, Pflanzen aus Samen zu ziehen. Von speziellen Erden bis hin zu Werkzeugen wie dem Pikierstab gibt es viele Dinge, die den Prozess erleichtern können. Mit dem richtigen Zubehör können Sie sicherstellen, dass Ihre Samen den besten Start ins Leben bekommen.
Das richtige Anzuchtzubehör ist entscheidend, um Pflanzen erfolgreich aus Samen zu ziehen. Von der Auswahl der richtigen Erde bis hin zu speziellen Werkzeugen wie dem Pikierstab gibt es viele Dinge zu beachten.
Die Anzucht von Pflanzen aus Samen kann eine besonders lohnende Erfahrung sein. Es ermöglicht Ihnen, eine größere Vielfalt von Pflanzen in Ihrem Garten zu haben und kann auch kostengünstiger sein als der Kauf von vorgezogenen Pflanzen. Aber um den besten Start für Ihre Samen zu gewährleisten, benötigen Sie das richtige Anzuchtzubehör.
Ein wesentlicher Bestandteil des Anzuchtzubehörs ist die Anzuchterde. Diese spezielle Erde bietet die richtige Mischung von Nährstoffen, die junge Pflanzen benötigen. Sie ist auch leichter und lockerer als normale Gartenerde, was den jungen Wurzeln der Pflanzen hilft, sich auszubreiten und zu wachsen.
Ein weiteres wichtiges Anzuchtzubehör sind Quelltabletten. Diese kleinen Tabletten quellen auf, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen und bieten eine nährstoffreiche Umgebung für Samen. Sie sind besonders nützlich für die Anzucht von Pflanzen, die eine tiefe Aussaat benötigen.
Das richtige Werkzeug kann den Unterschied ausmachen, wenn es um die Anzucht von Pflanzen geht. Ein Pikierstab ist ein kleines Werkzeug, das verwendet wird, um Keimlinge aus ihrer ursprünglichen Position zu heben und sie in einen größeren Topf oder in den Garten zu verpflanzen. Es hilft, die jungen Wurzeln der Pflanzen zu schützen und den Transplantationsschock zu minimieren.
Die Anzucht von Pflanzen aus Samen kann eine Herausforderung sein, aber mit dem richtigen Anzuchtzubehör können Sie sicherstellen, dass Ihre Pflanzen den besten Start ins Leben bekommen. Egal, ob Sie ein erfahrener Gärtner oder ein Anfänger sind, das richtige Zubehör kann den Unterschied ausmachen.