Anleitung zum Anisanbau: Vom Saatgut bis zur Ernte

Anis: Das aromatische Wunder im Garten

Anis verzaubert mit seinem unverwechselbaren Aroma Garten und Küche gleichermaßen. Entdecken Sie die Geheimnisse dieser faszinierenden Pflanze und wie Sie sie selbst anbauen können.

Anisanbau auf einen Blick

  • Einjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler
  • Sonniger Standort und lockerer Boden erforderlich
  • Aussaat ab Mai direkt ins Freiland
  • Ernte der Samen im Spätsommer/Frühherbst
  • Vielseitige Verwendung in Küche und Medizin

Was ist Anis?

Anis (Pimpinella anisum) ist eine einjährige Pflanze, die zur Familie der Doldenblütler gehört. Sie wird seit Jahrtausenden als Gewürz- und Heilpflanze geschätzt. Mit ihren zarten, weißen Blütendolden und den charakteristischen Früchten ist sie eine Bereicherung für jeden Kräutergarten.

Geschichte und Herkunft

Die Ursprünge des Anis lassen sich bis ins alte Ägypten zurückverfolgen. Von dort aus verbreitete sich die Pflanze über den Mittelmeerraum nach Europa. Im Mittelalter war Anis ein beliebtes Gewürz und wurde auch als Heilmittel eingesetzt. Heute wird Anis weltweit angebaut, wobei Spanien, Türkei und Russland zu den Hauptanbauländern zählen.

Botanische Merkmale

Anis erreicht eine Höhe von 30 bis 60 Zentimetern. Die Pflanze bildet gefiederte Grundblätter und fein zerteilte Stängelblätter aus. Im Juli und August erscheinen die charakteristischen weißen Doldenblüten. Aus diesen entwickeln sich die etwa 3-5 mm langen, eiförmigen Früchte, die wir als Anissamen kennen.

Verwendung in Küche und Medizin

In der Küche finden Anissamen vielfältige Verwendung. Sie verleihen Gebäck, Konfekt und Getränken wie Ouzo oder Raki ihr typisches Aroma. In der Naturheilkunde wird Anis wegen seiner verdauungsfördernden und schleimlösenden Wirkung geschätzt. Anistee kann bei Blähungen und Husten Linderung verschaffen.

Vorbereitung für den Anbau

Klimatische Anforderungen

Anis bevorzugt ein warmes, sonniges Klima. In Deutschland gedeiht er am besten in geschützten Lagen. Die Pflanze ist frostempfindlich, daher sollte die Aussaat erst nach den letzten Frösten erfolgen.

Bodenbeschaffenheit

Der ideale Boden für Anis ist locker, humusreich und gut durchlässig. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist optimal. Schwere, staunasse Böden sind ungeeignet, da sie zu Wurzelfäule führen können.

Standortwahl

Wählen Sie für Ihren Anis einen vollsonnigen Standort im Garten. Die Pflanze benötigt mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich. Ein windgeschützter Platz ist vorteilhaft, da die zarten Pflanzen sonst leicht umknicken können.

Zeitplanung für die Aussaat

Die beste Zeit für die Aussaat von Anis ist von Mitte Mai bis Anfang Juni. So haben die Pflanzen genügend Zeit, sich zu entwickeln und Samen zu bilden, bevor der Herbst einzieht. Bei einer Vorkultur im Haus können Sie bereits ab April beginnen.

Aussaat

Saatgut-Vorbereitung

Anissamen keimen relativ langsam. Um den Prozess zu beschleunigen, können Sie die Samen vor der Aussaat 24 Stunden in lauwarmem Wasser quellen lassen. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.

Aussaatmethoden

Sie haben zwei Möglichkeiten: die Direktsaat ins Freiland oder die Vorkultur in Töpfen. Die Direktsaat ist einfacher und oft erfolgreicher, da Anis empfindlich auf das Umpflanzen reagiert. Bei der Vorkultur können Sie jedoch früher mit der Aussaat beginnen.

Aussaatzeitpunkt

Säen Sie Anis direkt ins Freiland, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, also ab Mitte Mai. Bei Vorkultur im Haus können Sie bereits ab April beginnen und die Jungpflanzen nach den Eisheiligen ins Freie setzen.

Aussaattiefe und -abstand

Säen Sie die Samen etwa 1-2 cm tief in den Boden. Der Reihenabstand sollte 30-40 cm betragen, in der Reihe lassen Sie 15-20 cm zwischen den Pflanzen. Bei Einzelpflanzen rechnen Sie mit einem Platzbedarf von etwa 25x25 cm.

Keimungsprozess und -dauer

Die Keimung von Anis dauert je nach Temperatur 2-3 Wochen. Optimal ist eine Bodentemperatur von 20-25°C. Halten Sie den Boden in dieser Zeit gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Nach dem Auflaufen können Sie überzählige Pflanzen vorsichtig ausdünnen.

Mit diesen Grundlagen sind Sie bestens für den Anbau von Anis gerüstet. Freuen Sie sich auf eine aromatische Ernte und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten dieser faszinierenden Pflanze in Ihrer Küche und Hausapotheke.

Pflege der Anispflanzen: So gedeihen sie prächtig

Wer Anis im Garten anbaut, sollte einige wichtige Pflegetipps beachten, damit die Pflanzen optimal gedeihen und eine reiche Ernte liefern. Besonders wichtig sind dabei die richtige Bewässerung und Düngung.

Bewässerung: Der Schlüssel zum Erfolg

Wasserbedarf

Anispflanzen mögen es gerne gleichmäßig feucht, vertragen aber keine Staunässe. Der Wasserbedarf ist besonders hoch während der Keimung und in der Wachstumsphase. In trockenen Perioden sollten Sie regelmäßig gießen, um Trockenstress zu vermeiden.

Bewässerungstechniken

Am besten bewässern Sie Ihre Anispflanzen morgens oder abends, wenn die Sonne nicht so stark scheint. Gießen Sie dabei direkt an der Wurzel und vermeiden Sie es, die Blätter zu befeuchten. Das beugt Pilzerkrankungen vor. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Düngung: Nährstoffe für kräftiges Wachstum

Nährstoffbedarf

Anis ist kein Starkzehrer, braucht aber dennoch eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Besonders wichtig sind Stickstoff für das Blattwachstum und Kalium für die Blüten- und Samenbildung.

Organische vs. mineralische Dünger

Für Anis eignen sich besonders gut organische Dünger wie gut verrotteter Kompost oder Hornspäne. Diese geben die Nährstoffe langsam ab und verbessern gleichzeitig die Bodenstruktur. Wenn Sie mineralische Dünger verwenden, achten Sie auf eine ausgewogene NPK-Zusammensetzung.

Düngeintervalle

Düngen Sie Ihre Anispflanzen am besten zweimal während der Wachstumsperiode: Einmal zu Beginn der Vegetationsperiode und ein zweites Mal kurz vor der Blüte. Überdüngung sollten Sie vermeiden, da dies zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Samenbildung führen kann.

Unkrautbekämpfung: Platz für den Anis

Unkraut konkurriert mit den Anispflanzen um Wasser und Nährstoffe. Entfernen Sie Unkraut regelmäßig, aber vorsichtig, um die flachen Wurzeln des Anis nicht zu beschädigen. Eine Mulchschicht hilft auch hier, das Unkrautwachstum zu unterdrücken.

Ausdünnen und Stützen der Pflanzen

Wenn die Anispflanzen etwa 10 cm hoch sind, sollten Sie sie auf einen Abstand von 20-25 cm ausdünnen. Das fördert die Luftzirkulation und reduziert die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten. Bei windigen Standorten kann es sinnvoll sein, die Pflanzen mit kleinen Stöcken zu stützen, um ein Umknicken zu verhindern.

Wachstumsphasen des Anis: Von der Keimung bis zur Ernte

Vegetative Phase

Nach der Keimung, die etwa 2-3 Wochen dauert, beginnt die vegetative Phase. In dieser Zeit bildet die Anispflanze ihre charakteristischen gefiederten Blätter aus. Diese Phase dauert etwa 6-8 Wochen. Achten Sie in dieser Zeit besonders auf eine ausreichende Wasserversorgung und entfernen Sie konkurrierendes Unkraut.

Blütezeit

Etwa 10-12 Wochen nach der Aussaat beginnt die Blütezeit. Die Anispflanze bildet nun ihre typischen weißen Doldenblüten aus. Diese Phase ist entscheidend für eine gute Ernte. Sorgen Sie für ausreichend Wasser und vermeiden Sie Stress durch Trockenheit oder starke Temperaturschwankungen. Die Blütezeit dauert etwa 2-3 Wochen.

Fruchtbildung

Nach der Bestäubung beginnt die Fruchtbildung. Die Anisfrüchte, die botanisch gesehen Spaltfrüchte sind, reifen innerhalb von 4-6 Wochen heran. In dieser Phase ist es wichtig, die Pflanzen vor starkem Wind zu schützen, da die Stängel unter dem Gewicht der reifenden Früchte leicht umknicken können.

Schädlinge und Krankheiten: Herausforderungen beim Anisanbau

Häufige Schädlinge

Zu den häufigsten Schädlingen beim Anis gehören:

  • Blattläuse: Sie saugen an den Blättern und können das Wachstum beeinträchtigen.
  • Raupen: Verschiedene Schmetterlingsraupen können die Blätter fressen.
  • Wanzen: Sie können die Samen beschädigen.

Typische Krankheiten

Anispflanzen können von verschiedenen Krankheiten befallen werden:

  • Mehltau: Ein weißer, mehliger Belag auf den Blättern, der die Photosynthese beeinträchtigt.
  • Wurzelfäule: Tritt vor allem bei zu feuchten Böden auf und kann zum Absterben der Pflanze führen.
  • Doldenbraunfäule: Eine Pilzerkrankung, die besonders in feuchten Jahren auftritt und die Ernte gefährden kann.

Präventive Maßnahmen

Um Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Wählen Sie einen sonnigen, luftigen Standort für Ihre Anispflanzen.
  • Achten Sie auf die richtige Pflanzendichte, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
  • Vermeiden Sie Staunässe und übermäßige Feuchtigkeit.
  • Praktizieren Sie eine konsequente Fruchtfolge, um bodenbürtige Krankheiten zu reduzieren.
  • Entfernen Sie kranke Pflanzenteile sofort und entsorgen Sie sie nicht auf dem Kompost.

Biologische und chemische Bekämpfungsmethoden

Wenn trotz präventiver Maßnahmen Probleme auftreten, können Sie zu folgenden Methoden greifen:

Biologische Methoden:

  • Gegen Blattläuse helfen Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen.
  • Knoblauch- oder Brennnesseljauche kann vorbeugend gegen verschiedene Schädlinge eingesetzt werden.
  • Bei Mehltaubefall kann eine Spritzung mit verdünnter Magermilch helfen.

Chemische Methoden:

Im Hobbygarten sollten chemische Pflanzenschutzmittel nur als letztes Mittel eingesetzt werden. Wenn Sie sich dafür entscheiden, verwenden Sie nur zugelassene Mittel und beachten Sie die Anwendungsvorschriften genau.

Mit der richtigen Pflege und einem wachsamen Auge können Sie viele Probleme vermeiden und sich an gesunden, ertragreichen Anispflanzen erfreuen. Denken Sie daran: Vorbeugen ist besser als heilen – das gilt auch im Kräutergarten!

Die Ernte von Anis: Timing und Techniken

Den richtigen Erntezeitpunkt bestimmen

Die Ernte von Anis ist ein entscheidender Moment, der über die Qualität der Samen bestimmt. In der Regel sind die Anissamen etwa 90 bis 120 Tage nach der Aussaat reif. Der optimale Erntezeitpunkt lässt sich an einigen Merkmalen erkennen:

  • Die Dolden verfärben sich von Grün zu Graubraun
  • Die ersten Samen lösen sich leicht, wenn man die Dolde schüttelt
  • Die Samen haben eine graugrüne bis bräunliche Färbung angenommen

Es ist wichtig, nicht zu früh zu ernten, da unreife Samen weniger Aroma haben. Wartet man jedoch zu lange, besteht die Gefahr, dass die Samen ausfallen und verloren gehen.

Erntetechniken für Anissamen

Bei der Ernte von Anis gibt es verschiedene Methoden:

  • Handernte: Für kleine Mengen eignet sich das Abschneiden der reifen Dolden mit einer Schere. Diese Methode ist schonend und erlaubt eine selektive Ernte.
  • Großflächige Ernte: Bei größeren Anbauflächen können die ganzen Pflanzen bodennah abgeschnitten und zum Nachreifen aufgehängt werden.

Um Samenverluste zu vermeiden, erntet man am besten am frühen Morgen, wenn die Pflanzen noch feucht vom Tau sind. Dies verhindert, dass die Samen bei der Berührung sofort ausfallen.

Nachreifung der Anissamen

Nach der Ernte ist eine Nachreifung oft notwendig, besonders wenn nicht alle Samen zum Erntezeitpunkt vollständig ausgereift waren. Dafür werden die Dolden oder ganzen Pflanzen:

  • Kopfüber in Bündeln aufgehängt
  • An einem trockenen, luftigen Ort gelagert
  • Vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt

Die Nachreifung dauert etwa 1-2 Wochen. In dieser Zeit reifen die Samen nach und trocknen gleichzeitig.

Nacherntebehandlung: Von der Trocknung bis zur Lagerung

Trocknung der Anissamen

Eine gründliche Trocknung ist entscheidend für die Haltbarkeit und Qualität der Anissamen. Folgende Schritte sind dabei zu beachten:

  • Die Samen auf einem Tuch oder Sieb ausbreiten
  • An einem warmen, trockenen Ort platzieren (ideal sind 20-25°C)
  • Regelmäßig wenden, um Schimmelbildung zu vermeiden
  • Die Trocknungsdauer beträgt je nach Umgebungsbedingungen 1-2 Wochen

Die Samen sind ausreichend getrocknet, wenn sie beim Zerbeißen knackig sind und nicht mehr zäh wirken.

Reinigung und Sortierung der Anissamen

Nach der Trocknung folgt die Reinigung und Sortierung:

  • Samen vorsichtig aus den Dolden lösen
  • Durch Sieben oder Windfegen Pflanzenreste und Staub entfernen
  • Beschädigte oder verfärbte Samen aussortieren

Eine gründliche Reinigung erhöht nicht nur die Qualität, sondern auch die Lagerfähigkeit der Samen.

Lagerung von Anissamen

Für eine optimale Lagerung der Anissamen sind folgende Punkte zu beachten:

  • Luftdichte, dunkle Behälter verwenden (z.B. Schraubgläser)
  • An einem kühlen, trockenen Ort aufbewahren
  • Vor direktem Sonnenlicht schützen
  • Regelmäßig auf Feuchtigkeit und Schädlingsbefall kontrollieren

Bei richtiger Lagerung bleiben Anissamen bis zu 3 Jahre keimfähig und aromatisch.

Vermehrung und Saatgutgewinnung: Anis für die nächste Saison

Selektion der besten Anispflanzen

Für die Saatgutgewinnung sollten die besten Pflanzen ausgewählt werden:

  • Kräftige, gesunde Pflanzen mit üppigem Wuchs
  • Pflanzen mit besonders aromatischen Blättern und Samen
  • Exemplare mit guter Krankheitsresistenz

Diese Selektion trägt dazu bei, die positiven Eigenschaften in der nächsten Generation zu erhalten und zu verstärken.

Saatgutgewinnung und -aufbereitung

Die Gewinnung von Anissaatgut erfolgt ähnlich wie die normale Ernte, jedoch mit besonderer Sorgfalt:

  • Samen von den ausgewählten Pflanzen separat ernten
  • Besonders gründlich trocknen und reinigen
  • Nur die größten und bestgeformten Samen für die Aussaat verwenden

Eine Keimprobe vor der Lagerung gibt Aufschluss über die Qualität des gewonnenen Saatguts.

Lagerung von Saatgut für die nächste Saison

Für die Lagerung von Anissaatgut gelten besondere Bedingungen:

  • In Papiertüten oder atmungsaktiven Behältern aufbewahren
  • Kühl und trocken bei etwa 10-15°C lagern
  • Regelmäßig auf Feuchtigkeit und Schädlinge kontrollieren
  • Saatgut mit Datum und Sortenname beschriften

Bei optimaler Lagerung bleibt das Saatgut 2-3 Jahre keimfähig, wobei die Keimfähigkeit mit der Zeit abnimmt.

Anbau von Anis im Topf oder Kübel: Flexibel und platzsparend

Geeignete Gefäßgrößen für Anispflanzen

Anis lässt sich auch gut in Gefäßen kultivieren. Folgende Größen sind empfehlenswert:

  • Mindestgröße: 20-25 cm Durchmesser, 25-30 cm Tiefe
  • Optimal: 30-40 cm Durchmesser, 30-35 cm Tiefe
  • Für mehrere Pflanzen: Balkonkästen mit mindestens 40 cm Länge

Wichtig ist, dass die Gefäße über ausreichende Drainagelöcher verfügen, um Staunässe zu vermeiden.

Spezielle Pflegetipps für Anis in Topfkulturen

Der Anbau von Anis in Töpfen erfordert einige besondere Pflegemaßnahmen:

  • Häufigeres Gießen als im Freiland, aber Staunässe vermeiden
  • Regelmäßige, aber sparsame Düngung alle 2-3 Wochen
  • Windgeschützten, sonnigen Standort wählen
  • Bei starkem Wind Stützen für die Pflanzen vorsehen
  • Gefäße im Winter vor Frost schützen (z.B. mit Vlies umwickeln)

Durch die begrenzte Wurzelausbreitung im Topf reagieren die Pflanzen empfindlicher auf Trockenheit und Nährstoffmangel.

Überwinterung von mehrjährigen Anispflanzen

Obwohl Anis eigentlich einjährig ist, kann man in milden Regionen versuchen, die Pflanzen zu überwintern:

  • Topf an einen geschützten, frostfreien Ort bringen (z.B. Wintergarten, kühler Keller)
  • Wassergaben stark reduzieren, aber nicht völlig austrocknen lassen
  • Abgestorbene Pflanzenteile im Frühjahr zurückschneiden
  • Bei Frost im Freiland mit Vlies oder Reisig abdecken

Eine erfolgreiche Überwinterung ist nicht garantiert, kann aber zu einer früheren Ernte im Folgejahr führen. In rauen Lagen ist es oft sicherer, Anis jedes Jahr neu auszusäen.

Verarbeitung und Verwendung von Anis

Kulinarische Verwendung

Anis ist ein vielseitiges Gewürz, das in der Küche zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten findet. Die charakteristisch süßlich-würzige Note des Anis verleiht sowohl herzhaften als auch süßen Gerichten eine besondere Geschmacksnote.

Typische Rezepte mit Anis

In der deutschen Küche wird Anis traditionell für Weihnachtsgebäck wie Springerle oder Anisplätzchen verwendet. Auch in Brot und anderen Backwaren sorgt Anis für einen besonderen Geschmack. International findet man Anis in verschiedenen Gerichten:

  • Indische Curry-Gerichte
  • Italienische Pizzaiola-Sauce
  • Griechischer Ouzo
  • Französischer Pastis

Herstellung von Anisöl

Für die Gewinnung von Anisöl werden die reifen Früchte der Anispflanze verwendet. Durch Wasserdampfdestillation wird das ätherische Öl extrahiert. Dieses Öl findet nicht nur in der Küche, sondern auch in der Kosmetik- und Pharmaindustrie Verwendung.

Medizinische Anwendungen

Traditionelle Heilanwendungen

Schon seit Jahrhunderten wird Anis in der Volksmedizin geschätzt. Traditionell wird er eingesetzt bei:

  • Verdauungsbeschwerden
  • Blähungen
  • Husten und Erkältungen
  • Menstruationsbeschwerden

Moderne medizinische Forschung zu Anis

Aktuelle Studien bestätigen viele der traditionellen Anwendungen. Forscher haben antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften nachgewiesen. Besonders interessant ist die krampflösende Wirkung auf die glatte Muskulatur, was die positive Wirkung bei Verdauungsbeschwerden erklärt.

Kosmetische Verwendung

In der Kosmetik wird Anisöl gerne in Parfüms und Seifen verwendet. Es verleiht Produkten einen angenehm süßlichen Duft. Zudem wird Anis in manchen Zahnpasten und Mundwässern eingesetzt, da ihm eine leicht antibakterielle Wirkung zugeschrieben wird.

Ökologische Aspekte des Anisanbaus

Bedeutung für Insekten und Bestäuber

Anispflanzen sind wahre Insektenmagneten. Ihre Doldenblüten locken eine Vielzahl von Bestäubern an, darunter Bienen, Hummeln und Schwebfliegen. Das macht Anis zu einer wertvollen Pflanze für die Biodiversität im Garten. Besonders in Zeiten des Insektensterbens kann der Anbau von Anis einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.

Anis in der Mischkultur und als Begleitpflanze

Anis eignet sich hervorragend für die Mischkultur. Er verträgt sich gut mit vielen Gemüsearten und kann als Begleitpflanze positive Effekte haben:

  • Förderung des Wachstums von Koriander
  • Abwehr von Blattläusen bei Kohl
  • Verbesserung des Aromas bei benachbarten Tomaten

Durch seine tiefgehenden Wurzeln lockert Anis zudem den Boden auf und kann so die Bodenstruktur verbessern.

Häufige Probleme und Lösungen im Anisanbau

Keine oder schlechte Keimung

Wenn Ihre Anissamen nicht keimen, könnte das an folgenden Faktoren liegen:

  • Zu kalter Boden: Warten Sie mit der Aussaat, bis die Bodentemperatur mindestens 10°C erreicht hat.
  • Zu tiefe Aussaat: Anis ist ein Lichtkeimer. Säen Sie die Samen nur oberflächlich aus und drücken Sie sie leicht an.
  • Alte Samen: Verwenden Sie möglichst frisches Saatgut, da die Keimfähigkeit mit der Zeit nachlässt.

Wachstumsstörungen

Kümmernde Anispflanzen können verschiedene Ursachen haben:

  • Nährstoffmangel: Obwohl Anis kein Starkzehrer ist, benötigt er ausreichend Nährstoffe. Eine leichte organische Düngung kann helfen.
  • Wassermangel: Besonders in der Keimphase und während der Blüte braucht Anis gleichmäßige Feuchtigkeit.
  • Standort: Anis liebt Sonne. An zu schattigen Plätzen bleibt er im Wachstum zurück.

Blüten- oder Fruchtausfall

Wenn Ihr Anis zwar blüht, aber keine Früchte ansetzt, könnte das folgende Gründe haben:

  • Mangelnde Bestäubung: Sorgen Sie für insektenfreundliche Umgebung im Garten.
  • Extreme Wetterlagen: Starke Hitze oder anhaltender Regen können die Bestäubung beeinträchtigen.
  • Nährstoffmangel: Eine Kaliumgabe kann die Fruchtbildung fördern.

Anisanbau: Ein lohnenswertes Abenteuer

Der Anbau von Anis mag seine Herausforderungen haben, aber mit ein bisschen Geduld und den richtigen Tipps kann jeder Hobbygärtner erfolgreich sein. Hier noch einmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Wählen Sie einen sonnigen Standort mit lockerem, durchlässigem Boden.
  • Säen Sie erst ab Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind.
  • Achten Sie auf gleichmäßige Feuchtigkeit, besonders während der Keimung und Blüte.
  • Düngen Sie sparsam, Anis ist kein Starkzehrer.
  • Ernten Sie die Früchte, sobald sie sich grau-braun verfärben.

Der Anbau von Anis lohnt sich nicht nur wegen seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in Küche und Hausapotheke. Als Insektenweide trägt er zur Biodiversität bei und verschönert jeden Garten mit seinen zierlichen weißen Doldenblüten. Also, worauf warten Sie noch? Wagen Sie das Abenteuer Anisanbau und lassen Sie sich von der Vielseitigkeit dieser faszinierenden Pflanze überraschen!

Häufig gestellte Fragen zum Anisanbau

Kann ich Anis auch im Topf anbauen?
Ja, Anis eignet sich auch für den Anbau in Töpfen oder Kübeln. Wählen Sie ein Gefäß mit mindestens 20 cm Tiefe und sorgen Sie für guten Wasserabzug.

Wie lange dauert es von der Aussaat bis zur Ernte?
Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen etwa 120 bis 150 Tage. Die genaue Dauer hängt von den Wetterbedingungen und der Sorte ab.

Ist Anis frosthart?
Nein, Anis ist nicht winterhart. Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die jedes Jahr neu ausgesät werden muss.

Kann ich Anis mit anderen Kräutern zusammen anbauen?
Ja, Anis verträgt sich gut mit vielen anderen Kräutern. Besonders gut harmoniert er mit Koriander, Dill und Fenchel.

Wie erkenne ich, dass mein Anis reif zur Ernte ist?
Die Früchte sind erntereif, wenn sie sich von grün zu grau-braun verfärben. Dies ist meist im Spätsommer oder frühen Herbst der Fall.

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