Bewässerungstechniken für Obstbäume und -sträucher: Optimale Wasserversorgung für reiche Ernte

Obstbäume richtig bewässern: Grundlagen für eine ertragreiche Ernte

Obstbäume brauchen Wasser – aber wie viel und wann? Diese Frage beschäftigt viele Hobbygärtner. Hier erfahren Sie alles über die richtige Bewässerung Ihrer Obstbäume.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Wasserbedarf variiert je nach Obstart, Alter und Wachstumsphase
  • Regelmäßige, tiefgründige Bewässerung ist besser als häufiges oberflächliches Gießen
  • Morgens gießen ist ideal, um Verdunstungsverluste zu minimieren
  • Mulchen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten

Bedeutung der richtigen Bewässerung

Wasser ist für Obstbäume lebenswichtig. Es transportiert Nährstoffe, reguliert die Temperatur und ist unerlässlich für Photosynthese und Wachstum. Zu wenig Wasser führt zu Stress, der sich negativ auf Wachstum, Blütenbildung und Fruchtansatz auswirkt. Zu viel Wasser kann hingegen Wurzelfäule verursachen.

Auswirkungen auf Wachstum, Gesundheit und Ertrag

Eine optimale Wasserversorgung fördert ein gesundes Wurzelwachstum, kräftige Triebe und eine reiche Blüte. Sie verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge und sorgt für eine gute Fruchtqualität. Wassermangel hingegen kann zu vorzeitigem Fruchtfall, kleinen oder deformierten Früchten und sogar zum Absterben von Zweigen führen.

Grundlagen des Wasserbedarfs von Obstpflanzen

Der Wasserbedarf von Obstbäumen ist nicht immer gleich. Er hängt von verschiedenen Faktoren ab, die wir uns genauer ansehen sollten.

Faktoren, die den Wasserbedarf beeinflussen

Klima und Wetter

An heißen, sonnigen Tagen verdunsten Obstbäume mehr Wasser als an kühlen, bewölkten Tagen. Wind verstärkt die Verdunstung zusätzlich. In Trockenperioden steigt der Bewässerungsbedarf deutlich an.

Bodentyp und -struktur

Sandige Böden halten Wasser schlecht, während lehmige Böden es besser speichern. Ein humusreicher Boden verbessert die Wasserspeicherung. Die Bodenstruktur beeinflusst, wie schnell Wasser versickert oder staut.

Alter und Größe der Pflanzen

Junge Bäume mit kleinem Wurzelsystem brauchen häufigere, aber weniger umfangreiche Wassergaben. Ältere Bäume mit tiefem Wurzelwerk kommen besser mit Trockenperioden zurecht, benötigen aber bei Wassergaben größere Mengen.

Wachstumsphase

Während der Blüte, Fruchtentwicklung und kurz vor der Ernte ist der Wasserbedarf besonders hoch. In der Ruhephase im Winter sinkt er dagegen stark ab.

Wasserbedarf verschiedener Obstarten

Kernobst (Äpfel, Birnen)

Apfel- und Birnbäume benötigen regelmäßige Bewässerung, besonders während der Fruchtentwicklung. Sie vertragen aber keine Staunässe. Pro Woche brauchen sie etwa 20-30 Liter pro Quadratmeter Kronenbereich.

Steinobst (Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche)

Steinobst reagiert empfindlich auf Wassermangel, besonders während der Fruchtentwicklung. Kirschen benötigen etwas weniger Wasser als Pfirsiche oder Pflaumen. Letztere brauchen etwa 25-35 Liter pro Quadratmeter und Woche.

Beerenobst (Himbeeren, Johannisbeeren, etc.)

Beerensträucher haben ein flaches Wurzelsystem und trocknen schnell aus. Sie benötigen häufigere, aber weniger umfangreiche Wassergaben. Pro Woche sollten es etwa 10-15 Liter pro Quadratmeter sein.

Zitrusfrüchte

Zitrusbäume mögen es gleichmäßig feucht, vertragen aber keine Staunässe. Im Sommer benötigen sie etwa 2-3 Mal pro Woche Wasser, im Winter deutlich weniger.

Anzeichen von Wassermangel und Überbewässerung

Wassermangel zeigt sich durch welke, hängende Blätter, vorzeitigen Blattfall oder kleine, vorzeitig reifende Früchte. Bei Überbewässerung werden die Blätter gelb, die Wurzeln faulen und es kann zu Pilzbefall kommen.

Bewässerungszeitpunkte und -häufigkeit

Optimale Tageszeiten für die Bewässerung

Am besten gießen Sie Ihre Obstbäume früh am Morgen. So hat das Wasser Zeit, in den Boden einzudringen, bevor die Mittagshitze einsetzt. Abends gegossen, bleiben die Blätter über Nacht feucht, was Pilzkrankheiten begünstigen kann.

Saisonale Anpassungen der Bewässerungshäufigkeit

Im Frühjahr und Herbst reicht meist die natürliche Niederschlagsmenge aus. Im Sommer, besonders während Trockenperioden, sollten Sie ein- bis zweimal pro Woche gründlich wässern. Im Winter brauchen Obstbäume in der Regel keine zusätzliche Bewässerung.

Bewässerung in kritischen Wachstumsphasen

Blütezeit

Während der Blüte benötigen Obstbäume ausreichend Wasser für eine gute Befruchtung. Achten Sie aber darauf, die Blüten nicht direkt zu besprühen, um Pilzbefall vorzubeugen.

Fruchtansatz

Nach der Blüte, wenn sich die ersten Früchte bilden, ist eine gleichmäßige Wasserversorgung wichtig. Wassermangel in dieser Phase kann zu verstärktem Fruchtfall führen.

Fruchtentwicklung und -reifung

Während des Fruchtwachstums und kurz vor der Ernte ist der Wasserbedarf besonders hoch. Regelmäßige, ausgiebige Bewässerung sorgt für pralle, saftige Früchte.

Anpassung der Bewässerung an Wetterbedingungen

Bei anhaltender Hitze und Trockenheit müssen Sie häufiger und intensiver bewässern. An regnerischen Tagen können Sie die Bewässerung reduzieren oder ganz aussetzen. Beobachten Sie Ihre Bäume und den Boden genau, um den richtigen Zeitpunkt für die nächste Wassergabe zu bestimmen.

Bewässerungsmethoden und -techniken für Obstbäume

Eine angemessene Bewässerung ist entscheidend für gesunde und ertragreiche Obstbäume. Betrachten wir verschiedene Methoden, die Ihnen bei der optimalen Wasserversorgung Ihrer Obstbäume helfen können.

Oberflächenbewässerung: Klassisch, aber effektiv

Gießkanne und Gartenschlauch sind nach wie vor beliebte Werkzeuge zur Bewässerung. Sie bieten Flexibilität und sind kostengünstig, haben jedoch auch Nachteile:

  • Vorteile: Einfach zu handhaben, keine Installation nötig, gut für kleine Gärten
  • Nachteile: Zeitaufwendig, ungleichmäßige Wasserverteilung, hoher Wasserverbrauch durch Verdunstung

Tipp: Bei Oberflächenbewässerung gießen Sie am besten früh morgens oder am späten Abend, um die Verdunstung zu minimieren.

Tröpfchenbewässerung: Effizient und wassersparend

Die Tröpfchenbewässerung eignet sich besonders für Obstbäume. Dabei werden dünne Schläuche mit kleinen Löchern um den Baum herum verlegt.

So funktioniert's:

Wasser tropft langsam und gezielt in den Wurzelbereich. Die Installation ist unkompliziert: Verlegen Sie die Schläuche im Baumscheiben-Bereich und schließen Sie sie an die Wasserversorgung an.

Vorteile für Obstbäume:

  • Geringer Wasserverbrauch
  • Gleichmäßige Wasserverteilung
  • Reduziertes Pilzrisiko, da Blätter trocken bleiben
  • Automatisierbar

Zur Wartung gehört das regelmäßige Überprüfen der Schläuche auf Verstopfungen und Beschädigungen. Im Winter sollten Sie die Anlage entleeren, um Frostschäden zu vermeiden.

Mikrosprinkler: Die Alternative zur Tröpfchenbewässerung

Mikrosprinkler verteilen das Wasser fein über eine größere Fläche. Sie eignen sich besonders für sandige Böden, wo das Wasser schnell versickert.

Einsatz und Wirkungsweise:

Platzieren Sie die Sprinkler im Kronenbereich der Bäume. Sie versprühen das Wasser in einem feinen Nebel, der den Boden gleichmäßig befeuchtet.

Im Vergleich zur Tröpfchenbewässerung:

  • Größere Bewässerungsfläche
  • Geeignet für Bäume mit ausgedehntem Wurzelsystem
  • Etwas höherer Wasserverbrauch

Unterflurbewässerung: Wasser direkt an die Wurzeln

Bei der Unterflurbewässerung werden die Wasserleitungen unter der Erde verlegt. Das Prinzip: Wasser gelangt direkt zu den Wurzeln, ohne dass es an der Oberfläche verdunstet.

Anwendung bei Obstbäumen:

Besonders geeignet für Neupflanzungen, da die Leitungen gleich mit eingegraben werden können.

Vor- und Nachteile:

  • Vorteile: Sehr wassersparend, keine sichtbaren Leitungen, ideale Wasserversorgung
  • Nachteile: Aufwendige Installation, schwierige Fehlerbehebung

Automatisierte Bewässerungssysteme: Effizientes Gießen

Für Gärtner mit wenig Zeit sind automatisierte Systeme besonders praktisch.

Zeitschaltuhren und Sensoren:

Zeitschaltuhren steuern die Bewässerung zu festgelegten Zeiten. Noch effizienter sind Systeme mit Bodenfeuchtesensoren, die nur dann Wasser geben, wenn es nötig ist.

Smart Gardening Lösungen:

Moderne Bewässerungssysteme lassen sich per App steuern. Sie berücksichtigen sogar Wetterdaten und passen die Bewässerung automatisch an.

Praxistipp: Kombinieren Sie verschiedene Methoden. Für junge Bäume eignet sich anfangs die manuelle Bewässerung, später können Sie auf ein automatisiertes System umsteigen.

Messung und Überwachung der Bodenfeuchtigkeit

Um Ihre Obstbäume optimal zu bewässern, ist es wichtig, die Bodenfeuchtigkeit zu überwachen. Hier einige Methoden dafür:

Manuelle Methoden zur Feuchtigkeitsmessung

Die Fingerprobe:

Graben Sie etwa 10-15 cm tief in die Erde und nehmen Sie eine Handvoll Boden. Drücken Sie ihn zusammen:

  • Formt sich eine Kugel, die nicht zerfällt? Der Boden ist feucht genug.
  • Zerfällt die Kugel? Zeit zum Gießen!

Die Spatenprobe:

Stechen Sie den Spaten etwa 30 cm tief in den Boden und hebeln Sie ihn vorsichtig heraus. An der Färbung des Bodens können Sie die Feuchtigkeit ablesen: Je dunkler, desto feuchter.

Technische Hilfsmittel zur Feuchtigkeitsmessung

Für genauere Messungen gibt es technische Lösungen:

Tensiometer:

Diese Geräte messen die Saugspannung des Bodens. Je trockener der Boden, desto höher die Spannung. Ein Tensiometer sollte in der Hauptwurzelzone des Baumes platziert werden, meist in 30-60 cm Tiefe.

Bodenfeuchtesensoren:

Diese elektronischen Helfer messen den Wassergehalt im Boden. Es gibt einfache Stechsonden für den Hobbygärtner bis hin zu professionellen Systemen für Obstplantagen.

Smart Garden Systeme:

Die moderne Variante: Sensoren im Boden senden Daten an Ihr Smartphone. Manche Systeme steuern die Bewässerung sogar automatisch.

Interpretation der Messwerte

Die Messwerte allein nützen wenig, wenn man sie nicht richtig deutet. Hier ein paar Anhaltspunkte:

  • Tensiometer: Werte zwischen 20-40 cbar sind für die meisten Obstbäume optimal.
  • Bodenfeuchtesensoren: Je nach Bodenart liegt der ideale Wassergehalt zwischen 20-40%.

Beachten Sie: Jede Obstart hat andere Bedürfnisse. Apfelbäume mögen es eher feucht, Feigen kommen mit Trockenheit besser zurecht.

Persönlicher Rat: Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf die Technik. Beobachten Sie Ihre Bäume. Hängende Blätter oder eine dunklere Färbung sind oft die ersten Anzeichen von Wassermangel.

Mit der passenden Bewässerungstechnik und einem guten Gespür für die Bedürfnisse Ihrer Obstbäume werden Sie bald eine reiche Ernte einfahren. Viel Erfolg und Freude in Ihrem Obstgarten!

Wasserkonservierung und effiziente Nutzung im Obstgarten

Wasser ist ein kostbares Gut, besonders für unsere Obstbäume. Schauen wir uns einige praktische Methoden an, wie wir sparsam damit umgehen können.

Mulchen: Bodenbedeckung mit Vorteilen

Mulchen schützt den Boden wie eine Decke. Es bewahrt Feuchtigkeit und hemmt Unkraut. Welche Materialien eignen sich?

  • Stroh oder Heu: Preiswert und wirksam, aber Achtung vor Mäusen!
  • Rindenmulch: Optisch ansprechend und langsam zersetzend.
  • Rasenschnitt: Gut, aber nur dünn auftragen.
  • Holzhäcksel: Langlebig, entzieht anfangs Stickstoff.

Eine 5-10 cm dicke Schicht genügt. Nicht direkt am Stamm auftragen, um Fäulnis zu vermeiden.

Bodenverbesserung: Wasserspeicherung erhöhen

Humusreicher Boden speichert Wasser besser. Wie erreichen wir das?

  • Kompost einarbeiten: Wertvoll für die Bodenstruktur.
  • Gründüngung: Pflanzen wie Lupinen oder Klee lockern den Boden.
  • Tonmineralien: Binden Wasser und Nährstoffe.

Praxistipp: Kaffeesatz im Kompost fördert die Bodenlockerung und Wurmaktivität.

Regenwasser: Natürliche Ressource nutzen

Regenwasser ist kostenfrei und obstbaumfreundlich. Sammelmöglichkeiten:

  • Regentonnen an Dachrinnen: Bewährt und effektiv.
  • Zisternen: Für großflächige Sammlungen.
  • Mulden und Gräben: Leiten Wasser gezielt zu Bäumen.

Zur Verteilung eignen sich Tropfsysteme oder die klassische Gießkanne.

Windschutz: Verdunstung reduzieren

Wind beschleunigt die Verdunstung. Windschutzmaßnahmen:

  • Hecken: Natürlich und nützlich für Wildtiere.
  • Zäune mit Schilfmatten: Schnelle Lösung für kleinere Bereiche.
  • Gestaffelte Obstbaumpflanzung: Größere schützen kleinere Bäume.

Spezielle Bewässerungssituationen im Obstgarten

Jungbäume und Neupflanzungen: Besondere Pflege

Frisch gepflanzte Obstbäume benötigen intensive Pflege. In den ersten zwei Jahren regelmäßig gießen, besonders bei Trockenheit. Ein Gießrand verhindert Wasserabfluss. Abendliches Gießen fördert die Wasseraufnahme.

Trockenperioden und Hitzewellen: Unterstützung für Obstbäume

Bei extremer Hitze leiden Obstbäume. Hilfreiche Maßnahmen:

  • Morgens oder abends gießen, nie in praller Sonne.
  • Seltener, aber gründlich wässern.
  • Blätter besprühen zur Abkühlung (nicht bei direkter Sonne).

Hängende Blätter signalisieren dringenden Gießbedarf.

Kübelbäume: Herausforderungen auf Balkon und Terrasse

Obstbäume im Topf trocknen schneller aus. Beachten Sie:

  • Tägliche Kontrolle und Bewässerung nach Bedarf.
  • Unterteller verwenden, stehendes Wasser vermeiden.
  • Auch im Topf mulchen.

Praktischer Tipp: Eine Plastikflasche mit kleinen Löchern kopfüber im Topf dient als Mini-Bewässerungssystem.

Frostschutz durch Bewässerung: Eine besondere Technik

Wasser kann vor Frost schützen. Eine dünne Eisschicht auf Knospen bietet Schutz vor Kälte. Dies funktioniert nur bei leichtem Frost und erfordert spezielle Beregnungsanlagen - eher für professionelle Anwendungen.

Wasserqualität und Zusätze: Unterschiede beachten

Qualität ist entscheidend

Obstbäume reagieren empfindlich auf Wasserqualität. Zu hartes oder weiches Wasser kann problematisch sein. Regenwasser ist oft ideal aufgrund seiner Weichheit und Reinheit.

pH-Wert: Ausgewogenheit ist wichtig

Obstbäume bevorzugen leicht saures bis neutrales Wasser (pH 6-7). Zu basisches Wasser erschwert die Nährstoffaufnahme. Bei zu saurem Wasser hilft Kalkzugabe im Boden.

Regenwasser und Leitungswasser im Vergleich

Regenwasser ist optimal für Obstbäume. Es ist weich, temperaturgerecht und zusatzfrei. Leitungswasser ist eine Alternative, sollte aber abgestanden sein zur Chlorverflüchtigung.

Fertigation: Kombinierte Bewässerung und Düngung

Fertigation bezeichnet die Nährstoffzugabe über das Bewässerungssystem. Flüssigdünger wird dem Gießwasser beigemischt. Dies ermöglicht gezielte Nährstoffverteilung, erfordert aber vorsichtige Dosierung zur Vermeidung von Wurzelschäden.

Diese Tipps helfen beim effizienten Wassermanagement im Obstgarten. Jeder Garten ist individuell, experimentieren Sie mit verschiedenen Methoden. Genießen Sie auch den natürlichen Regen - Ihre Obstbäume tun es auch!

Planung und Management der Obstgartenbewässerung

Ein gut durchdachter Bewässerungsplan ist entscheidend für einen gesunden und ertragreichen Obstgarten. Dabei gilt es, verschiedene Faktoren zu berücksichtigen.

Erstellung eines Bewässerungsplans

Bei der Planung sollten Sie die unterschiedlichen Bedürfnisse Ihrer Obstbäume und -sträucher im Auge behalten. Ein Apfelbaum hat andere Ansprüche als eine Johannisbeere. Auch der Standort spielt eine Rolle: Bäume an sonnigen, windigen Plätzen verdunsten mehr Wasser als solche im Halbschatten.

Denken Sie auch an die jahreszeitlichen Schwankungen. Im Frühjahr und Herbst reicht oft der natürliche Niederschlag, während Sie im Hochsommer regelmäßig bewässern müssen. Besonders wichtig ist die Wasserversorgung während der Blüte und Fruchtbildung.

Dokumentation und Auswertung

Führen Sie ein Bewässerungstagebuch. Notieren Sie, wann und wie viel Sie gegossen haben, aber auch Niederschläge und Temperaturen. So können Sie Ihre Strategie von Jahr zu Jahr verfeinern.

Kosteneffizienz und Ressourcenmanagement

Wasser ist kostbar. Überlegen Sie, wie Sie es am effizientesten einsetzen können. Tröpfchenbewässerung spart im Vergleich zur Beregnung bis zu 70% Wasser ein. Auch das Mulchen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Wettervorhersagen einbeziehen

Werfen Sie regelmäßig einen Blick auf die Wettervorhersage. Steht Regen an, können Sie die Bewässerung verschieben. Bei angekündigter Hitze sollten Sie vorsorglich gießen.

Fehlervermeidung und Problemlösung

Auch erfahrene Gärtner machen mal Fehler. Hier einige typische Stolperfallen und wie Sie sie umgehen:

Häufige Fehler bei der Bewässerung

  • Zu häufiges, oberflächliches Gießen: Fördert flache Wurzeln. Besser: Seltener, dafür gründlich wässern.
  • Falsche Tageszeit: Mittags verdunstets zu viel Wasser. Gießen Sie am besten früh morgens.
  • Vernachlässigung junger Bäume: Diese brauchen in den ersten Jahren besonders viel Aufmerksamkeit.

Erkennen und Beheben von Problemen

Achten Sie auf Warnsignale wie welke oder verfärbte Blätter. Gelbliche Blätter können auf Überwässerung hindeuten, während braune Blattränder oft ein Zeichen von Trockenheit sind. Passen Sie Ihre Bewässerung entsprechend an.

Anpassung bei Krankheiten

Manche Pilzkrankheiten gedeihen besonders gut bei feuchtem Laub. Vermeiden Sie daher Überkopfbewässerung und gießen Sie stattdessen bodennah. Bei Schädlingsbefall kann eine Reduzierung der Bewässerung manchmal helfen, den Befall einzudämmen.

Zukunftsperspektiven und nachhaltige Bewässerung

Die Obstbaubewässerung entwickelt sich ständig weiter. Neue Technologien versprechen eine noch effizientere Wassernutzung:

Innovative Bewässerungstechnologien

Sensoren im Boden können die Feuchtigkeit messen und automatisch die Bewässerung starten. Einige Systeme berücksichtigen sogar Wetterdaten und passen die Wassermenge entsprechend an.

Klimawandelanpassung

Mit zunehmender Trockenheit wird effizientes Wassermanagement immer wichtiger. Unterirdische Bewässerungssysteme könnten in Zukunft eine größere Rolle spielen, da sie Verdunstungsverluste minimieren.

Wassersparende Anbaumethoden

Neue, trockenheitsresistente Obstsorten kommen auf den Markt. Auch Techniken wie das "Defizitbewässerung", bei der gezielt Trockenstress induziert wird, um Wasser zu sparen und gleichzeitig die Fruchtqualität zu verbessern, gewinnen an Bedeutung.

Optimale Bewässerung: Der Weg zum Erfolg

Eine durchdachte Bewässerungsstrategie ist wichtig für gesunde, ertragreiche Obstbäume. Von der sorgfältigen Planung über die richtige Technik bis hin zur Anpassung an sich ändernde Bedingungen - jeder Schritt zählt. Nutzen Sie die vorgestellten Methoden und Tipps, um Ihren Obstgarten optimal mit Wasser zu versorgen. Mit etwas Übung und Beobachtung werden Sie bald ein Gefühl dafür entwickeln, was Ihre Bäume brauchen. Und das Ergebnis? Saftige Früchte und vitale Bäume, die Ihnen jahrelang Freude bereiten werden. Greifen Sie zur Gießkanne oder zum Schlauch - Ihre Obstbäume werden es Ihnen danken!

Tags: Obst
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