Blumenanzucht: Vom Samenkorn zur Blütenpracht

Die Faszination der Blumen- und Zierpflanzenanzucht

Die Anzucht von Blumen und Zierpflanzen ist ein faszinierender Prozess, der nicht nur Geduld und Sorgfalt erfordert, sondern auch tiefe Einblicke in die Wunder der Natur gewährt. Vom winzigen Samenkorn bis zur prachtvollen Blüte entfaltet sich vor unseren Augen ein wahres Spektakel des Lebens.

Grüne Daumen für Anfänger und Fortgeschrittene

  • Vielfältige Vorteile der eigenen Anzucht
  • Überblick über den gesamten Anzuchtprozess
  • Tipps zur Auswahl des richtigen Saatguts
  • Bedeutung der richtigen Anzuchterde
  • Wichtige Hilfsmittel für erfolgreiche Aussaat

Warum sich die eigene Anzucht lohnt

Die Anzucht von Blumen und Zierpflanzen bietet eine Fülle von Vorteilen. Nicht nur können Sie dadurch Geld sparen, sondern Sie haben auch Zugriff auf eine deutlich größere Auswahl an Sorten. Darüber hinaus ist es ungemein befriedigend, den gesamten Wachstumsprozess zu beobachten und zu begleiten.

Ich erinnere mich noch lebhaft an meine erste selbst gezogene Petunie. Das Gefühl, als sie ihre ersten zarten Blüten öffnete, war schlichtweg unbeschreiblich. Seitdem widme ich mich mit Leidenschaft der Anzucht und experimentiere jedes Jahr mit neuen, spannenden Sorten.

Von der Aussaat bis zur Blütenpracht

Der Anzuchtprozess gliedert sich in mehrere faszinierende Phasen. Zunächst steht die Aussaat an, gefolgt von der spannenden Zeit der Keimung und dem Pikieren der zarten Jungpflanzen. Anschließend werden die Pflanzen sorgsam gehegt und gepflegt, bis sie schließlich stark genug sind, um ins Freiland oder in größere Töpfe umzuziehen.

Jede dieser Phasen bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich, doch mit guter Vorbereitung und etwas Übung entwickelt man schnell ein Gespür dafür. Besonders wichtig ist es, auf die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzenarten zu achten und flexibel darauf zu reagieren.

Die richtige Vorbereitung ist entscheidend

Saatgut - Die Basis für gesunde Pflanzen

Bei der Auswahl des Saatguts sollten Sie unbedingt auf Qualität setzen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Haupttypen: samenfeste Sorten und Hybriden. Samenfeste Sorten haben den besonderen Vorteil, dass Sie aus den Samen der geernteten Pflanzen im nächsten Jahr wieder die gleiche Sorte ziehen können. Hybriden hingegen zeichnen sich oft durch besondere Eigenschaften wie Krankheitsresistenzen oder größere Blüten aus.

Beim Kauf ist es ratsam, auf das Haltbarkeitsdatum und die Keimfähigkeit zu achten. Frisches Saatgut keimt in der Regel besser und zuverlässiger. Manche Samen, wie die von Petunien oder Begonien, sind extrem fein und erfordern bei der Aussaat besondere Sorgfalt und Fingerspitzengefühl.

Die richtige Erde - Nährboden für gesundes Wachstum

Für die Anzucht benötigen Sie spezielle Anzuchterde. Diese ist bewusst nährstoffarm und fein gesiebt, was die Keimung erleichtert. Gute Anzuchterde zeichnet sich durch eine lockere Struktur und Wasserdurchlässigkeit aus, hält aber trotzdem die Feuchtigkeit gut. Wer experimentierfreudig ist, kann auch selbst eine Mischung herstellen, indem er Gartenerde mit Sand und Kompost kombiniert.

Ein Tipp aus meiner langjährigen Erfahrung: Wenn Sie selbst gemischte Erde verwenden, empfiehlt es sich, diese im Backofen zu sterilisieren, um mögliche Krankheitserreger abzutöten. Das mag auf den ersten Blick aufwendig erscheinen, aber glauben Sie mir, es lohnt sich, um Probleme wie die gefürchtete Umfallkrankheit zu vermeiden.

Aussaatgefäße und Hilfsmittel - Das richtige Werkzeug für den Erfolg

Für die Aussaat eignen sich verschiedene Gefäße. Klassische Optionen sind Anzuchttöpfe und -schalen. Achten Sie hierbei unbedingt auf ausreichende Drainage-Löcher. Für besonders feine Samen empfehlen sich flache Schalen, die eine bessere Kontrolle ermöglichen.

Eine praktische Alternative stellen Quelltabletten dar. Diese quellen bei Wasserzugabe auf und bilden kleine Töpfchen mit einem vorgeformten Pflanzloch. Für größere Mengen eignen sich Saatkisten hervorragend.

Zusätzlich sind Etiketten zum Beschriften unerlässlich, eine Sprühflasche für vorsichtiges Gießen sehr nützlich und für wärmeliebende Arten kann eine Wärmematte wahre Wunder bewirken.

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Fazit: Mit Ausdauer zum Erfolg

Die Anzucht von Blumen und Zierpflanzen ermöglicht es uns, die Natur in all ihrer Vielfalt hautnah zu erleben und zu verstehen. Mit der richtigen Vorbereitung und ein wenig Übung werden Sie schon bald Ihre ersten Erfolge feiern können. Denken Sie immer daran: Jeder erfahrene Gärtner war einmal Anfänger. Probieren Sie verschiedene Methoden aus, experimentieren Sie mit unterschiedlichen Sorten und genießen Sie vor allem den Prozess des Lernens und Wachsens - sowohl für Ihre Pflanzen als auch für Sie selbst!

Aussaatmethoden und Keimung: Der Weg zur perfekten Blume

Direktsaat im Freiland: Natürlich und unkompliziert

Viele robuste Pflanzenarten lassen sich problemlos direkt im Freiland aussäen. Ringelblumen, Kornblumen und Mohn sind hierfür wunderbare Beispiele. Der große Vorteil dieser Methode liegt darin, dass sich die Pflanzen von Anfang an optimal an ihren Standort gewöhnen können.

Für eine erfolgreiche Direktsaat sollten Sie den Boden sorgfältig vorbereiten. Ein fein krümeliger, unkrautfreier Boden bietet die besten Voraussetzungen. Lockern Sie die Erde gründlich auf und entfernen Sie größere Steine. Je nach Pflanzenart variiert der ideale Saatzeitpunkt, aber in der Regel liegt er zwischen April und Juni, wenn Spätfröste unwahrscheinlich geworden sind.

Aussaat in Anzuchtgefäßen: Mehr Kontrolle für empfindliche Pflänzchen

Wenn Sie die Wachstumsbedingungen besser kontrollieren möchten, empfiehlt sich die Aussaat in Anzuchtgefäßen. Diese Methode eignet sich besonders gut für frostempfindliche Arten oder Pflanzen, die etwas länger zum Keimen brauchen. Zudem bietet sie den zarten Keimlingen Schutz vor den oft rauen Bedingungen im Freiland.

Bei der Aussaattiefe gilt die Faustregel: Je größer das Saatgut, desto tiefer kommt es in die Erde. Kleinsämereien werden meist nur oberflächlich ausgestreut und sanft angedrückt. Achten Sie darauf, nicht zu dicht zu säen, damit sich die Keimlinge später nicht gegenseitig im Weg stehen.

Eine dünne Schicht Erde oder Vermiculit über dem Saatgut hilft, die Feuchtigkeit zu bewahren und schützt vor zu starker Sonneneinstrahlung. Lichtkeimer wie Begonien oder Petunien sind hier die Ausnahme - sie bleiben unbedeckt.

Keimbedingungen: Der Schlüssel zum Erfolg

Die richtigen Keimbedingungen sind entscheidend für eine erfolgreiche Anzucht. Lichtkeimer wie Tagetes oder Lobelien brauchen Licht zum Keimen und werden nur oberflächlich ausgesät. Dunkelkeimer wie Ringelblumen oder Zinnien hingegen mögen es dunkel und werden mit Erde bedeckt.

Die meisten Blumen und Zierpflanzen keimen am besten bei Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Gleichmäßige Feuchtigkeit ist ebenfalls wichtig. Ich verwende gerne eine Sprühflasche, um die Erde feucht zu halten, ohne die Samen wegzuspülen. Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Eine Abdeckung mit Frischhaltefolie oder einer Glasscheibe wirkt Wunder, um die Feuchtigkeit zu bewahren.

Spezielle Aussaattechniken für knifflige Fälle

Manchmal braucht es besondere Methoden, um die Keimruhe hartnäckiger Samen zu brechen. Kaltkeimer wie Rittersporn oder Akelei profitieren von der sogenannten Stratifikation. Dabei werden die Samen für einige Wochen kühl und feucht gelagert, um Winterbedingungen zu simulieren.

Eine weitere nützliche Technik ist das Vorquellen von Saatgut. Hierbei werden die Samen vor der Aussaat für einige Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht. Das erweicht die harte Samenschale und beschleunigt die Keimung. Besonders gut funktioniert dies bei größeren Samen wie Sonnenblumen oder Wicken.

Hier noch ein kleiner Trick aus meinem Erfahrungsschatz: Bei manchen hartschaligen Samen wie Lupinen oder Erbsen kann es helfen, sie vor der Aussaat vorsichtig mit Sandpapier anzurauen. Das verbessert die Keimrate oft deutlich.

Mit etwas Geduld und den richtigen Methoden werden Sie bald die ersten zarten Keimlinge Ihrer Blumen und Zierpflanzen beobachten können. Denken Sie daran, dass jede Pflanzenart ihre eigenen Vorlieben hat. Ein Blick auf die Aussaatanleitung der Samentüte kann oft wertvolle Hinweise liefern und Ihnen den Weg zum Erfolg ebnen.

Pflege der Keimlinge und Jungpflanzen

Nach erfolgreicher Aussaat und Keimung beginnt die entscheidende Phase der Pflege von Keimlingen und Jungpflanzen. Diese Zeit ist prägend für die spätere Entwicklung der Blumen und Zierpflanzen. Mit der richtigen Pflege schaffen Sie die Grundlage für kräftige und gesunde Pflanzen, die später mit üppiger Blütenpracht belohnen.

Pikieren: Der richtige Zeitpunkt und die richtige Technik

Das Pikieren ist ein wesentlicher Schritt in der Anzucht von Blumen und Zierpflanzen. Hierbei werden die Sämlinge vereinzelt und in größere Töpfe oder Anzuchtschalen umgepflanzt. Der ideale Zeitpunkt fürs Pikieren ist gekommen, wenn die Keimlinge das erste oder zweite Laubblattpaar entwickelt haben, was in der Regel 2-4 Wochen nach der Aussaat der Fall ist.

Beim Pikieren gehe ich folgendermaßen vor:

  • Kleine Töpfe oder Anzuchtschalen mit nährstoffarmer Pikiererde füllen
  • Mit einem Pikierstab oder Bleistift ein Loch in die Erde stechen
  • Den Sämling vorsichtig an den Keimblättern aus der Aussaatschale heben
  • Ihn etwas tiefer als vorher in das vorbereitete Loch setzen
  • Die Erde sanft um die Pflanze andrücken und vorsichtig angießen

Das tiefere Einpflanzen fördert die Bildung zusätzlicher Wurzeln und sorgt für stabilere Pflanzen. Nach dem Pikieren stelle ich die Jungpflanzen für einige Tage an einen schattigen Platz, damit sie sich von der Prozedur erholen können.

Geeignete Substrate für Jungpflanzen

Die Wahl des richtigen Substrats ist entscheidend für die weitere Anzucht der Jungpflanzen. Ein gutes Substrat für Jungpflanzen sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Lockere, luftige Struktur für gute Durchlüftung der Wurzeln
  • Gute Wasserspeicherfähigkeit, ohne zu vernässen
  • Leicht saurer pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5
  • Geringer Nährstoffgehalt, um Verbrennungen zu vermeiden

Fertige Anzuchterden erfüllen diese Anforderungen meist gut. Wer sein Substrat selbst mischen möchte, kann beispielsweise Komposterde mit Sand und Kokosmark im Verhältnis 2:1:1 kombinieren. Ein Zusatz von etwa 10% Perlite verbessert die Drainage zusätzlich.

Lichtbedarf und Beleuchtung

Licht ist der Schlüsselfaktor für ein gesundes Pflanzenwachstum. Besonders in den lichtarmen Wintermonaten ist eine zusätzliche Beleuchtung oft unerlässlich.

Natürliches Licht vs. Pflanzenlampen

Natürliches Tageslicht ist für Pflanzen optimal, da es das volle Spektrum enthält, das sie für die Photosynthese benötigen. In unseren Breiten reicht es besonders im Winter oft nicht aus. Hier kommen Pflanzenlampen ins Spiel. Sie ergänzen das natürliche Licht oder ersetzen es vollständig.

Moderne LED-Pflanzenlampen bieten ein auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmtes Lichtspektrum. Sie sind energieeffizient und entwickeln wenig Wärme. Für die Anzucht von Jungpflanzen haben sich Leuchtstoffröhren mit Tageslichtspektrum bewährt. Diese sollten etwa 10-15 cm über den Pflanzen angebracht und täglich 14-16 Stunden eingeschaltet sein.

Vermeidung von Vergeilen

Vergeilen ist ein häufiges Problem bei der Anzucht. Dabei wachsen die Pflanzen zu schnell in die Höhe und bilden lange, dünne Triebe. Um dies zu vermeiden, sollten Sie:

  • Für ausreichend Licht sorgen
  • Die Temperatur nicht zu hoch einstellen (18-20°C sind ideal)
  • Regelmäßig lüften, um die Pflanzen abzuhärten
  • Bei Bedarf Wachstumshemmer wie z.B. kühle Nachttemperaturen einsetzen

Bewässerung und Düngung

Die richtige Bewässerung und Düngung sind essenziell für die gesunde Entwicklung der Jungpflanzen.

Richtige Bewässerungstechniken

Jungpflanzen haben einen höheren Wasserbedarf als ausgewachsene Pflanzen, da ihre Wurzeln noch nicht so gut entwickelt sind. Gleichzeitig reagieren sie empfindlich auf Staunässe. Ein guter Kompromiss ist das Gießen von unten. Dabei stelle ich die Anzuchtgefäße für etwa 10-15 Minuten in eine flache Schale mit Wasser. Die Erde saugt sich voll, ohne dass die empfindlichen Blätter nass werden.

Alternativ kann man vorsichtig mit einer Gießkanne mit feinem Brausekopf gießen. Dabei sollte man darauf achten, dass kein Wasser auf den Blättern stehen bleibt, um Pilzerkrankungen vorzubeugen.

Nährstoffversorgung für gesundes Wachstum

In den ersten Wochen nach der Keimung benötigen die Pflanzen kaum zusätzliche Nährstoffe. Erst wenn die Keimblätter beginnen, sich gelb zu verfärben, ist es Zeit für die erste Düngergabe. Ich verwende dafür einen stark verdünnten Flüssigdünger (etwa 1/4 der normalen Konzentration) und gieße diesen einmal pro Woche.

Mit zunehmendem Wachstum kann die Düngermenge langsam gesteigert werden. Es ist ratsam, nie zu viel auf einmal zu düngen. Lieber öfter und dafür weniger, lautet die Devise. Ein ausgewogener Volldünger mit einem NPK-Verhältnis von etwa 1:1:1 ist für die meisten Zierpflanzen gut geeignet.

Abhärten der Jungpflanzen

Bevor die Jungpflanzen ins Freiland oder auf den Balkon umziehen können, müssen sie abgehärtet werden. Dieser Prozess ist wichtig, um sie an die Bedingungen im Freien zu gewöhnen.

Schrittweise Anpassung an Außenbedingungen

Das Abhärten beginne ich etwa zwei Wochen vor dem geplanten Auspflanzen. In dieser Zeit gewöhne ich die Pflanzen schrittweise an Sonne, Wind und kühlere Temperaturen:

  • Tag 1-3: Die Pflanzen kommen für 1-2 Stunden an einen geschützten Platz im Freien.
  • Tag 4-7: Die Zeit im Freien wird täglich um 1-2 Stunden verlängert.
  • Tag 8-10: Die Pflanzen bleiben tagsüber draußen und kommen nur nachts rein.
  • Ab Tag 11: Die Pflanzen bleiben auch nachts draußen, sofern kein Frost droht.

Schutz vor Witterungsextremen

Während der Abhärtungsphase ist es wichtig, die Jungpflanzen vor extremen Wetterbedingungen zu schützen. Starker Wind, Hagel oder plötzliche Kälteeinbrüche können die empfindlichen Pflanzen schädigen. Ein Vlies oder eine improvisierte Abdeckung aus alten Getränkeflaschen kann in solchen Fällen gute Dienste leisten.

Besonders vorsichtig sollte man mit der direkten Sonneneinstrahlung sein. Selbst Pflanzen, die später volle Sonne vertragen, können als Jungpflanzen Verbrennungen erleiden. Ich stelle sie daher zunächst an einen halbschattigen Platz und gewöhne sie nur langsam an mehr Sonnenlicht.

Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld entwickeln sich aus den zarten Keimlingen kräftige Jungpflanzen, die bereit sind, Ihren Garten oder Balkon mit Farbe und Leben zu füllen. Die Mühe lohnt sich, denn selbst gezogene Pflanzen sind oft robuster und blühen üppiger als gekaufte Exemplare.

Auspflanzen und weitere Pflege

Der richtige Zeitpunkt zum Auspflanzen

Das Auspflanzen der sorgfältig aufgezogenen Jungpflanzen ist für viele Hobbygärtner ein aufregender Moment. Allerdings sollten Sie vorsichtig vorgehen, denn der richtige Zeitpunkt beeinflusst den Erfolg maßgeblich. In der Regel beginnt man nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, mit dem Auspflanzen. Je nach Region und Wetterlage kann es jedoch ratsam sein, noch etwas zu warten.

Aus meiner Erfahrung empfehle ich, die Nachttemperaturen im Auge zu behalten. Wenn diese konstant über 10°C liegen, können die meisten Blumen und Zierpflanzen ins Freie. Empfindliche Arten wie Dahlien oder Begonien vertragen es besser, wenn die Nächte sogar noch etwas wärmer sind - über 12°C.

Vorbereitung des Pflanzplatzes

Bevor Sie Ihre Jungpflanzen einsetzen, sollten Sie den Boden gut vorbereiten. Lockern Sie die Erde auf und entfernen Sie Unkraut sowie Steine. Je nach Bodenbeschaffenheit kann es sinnvoll sein, Kompost oder spezielle Blumenerde einzuarbeiten, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

Für Pflanzen mit hohem Feuchtigkeitsbedarf hat sich eine Mulchschicht bewährt. Sie hält nicht nur die Feuchtigkeit im Boden, sondern hemmt auch das Unkrautwachstum.

Technik des Umpflanzens

Beim Umpflanzen ist Sorgfalt gefragt. Gehen Sie am besten so vor:

  • Wässern Sie die Jungpflanzen vor dem Umpflanzen gründlich.
  • Lockern Sie stark verfilzte Wurzeln vorsichtig.
  • Setzen Sie die Pflanze so tief in die Erde, wie sie vorher im Topf stand.
  • Drücken Sie die Erde sanft an und gießen Sie anschließend gründlich ein.

Ein häufiger Fehler ist das zu tiefe Einpflanzen, was zu Fäulnis am Stängel führen kann. Bedenken Sie: Es ist besser, etwas zu hoch als zu tief zu pflanzen!

Nachsorge und Etablierungspflege

Nach dem Auspflanzen beginnt die kritische Etablierungsphase. In den ersten Wochen benötigen die Pflanzen besondere Aufmerksamkeit:

  • Regelmäßiges Gießen ist wichtig, besonders bei Trockenheit.
  • Schützen Sie empfindliche Pflanzen vor starker Sonneneinstrahlung.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlingsbefall oder Krankheitsanzeichen.

Ein kleiner Tipp aus meinem Garten: Ich stelle oft kleine Stöcke oder Zweige neben die frisch gepflanzten Blumen. Das bietet nicht nur Halt, sondern auch etwas Schatten in den ersten Tagen.

Herausforderungen und Lösungen

Häufige Probleme bei der Anzucht

Trotz aller Sorgfalt können bei der Anzucht von Blumen und Zierpflanzen Probleme auftreten. Hier einige der häufigsten und wie man ihnen begegnen kann:

Pilzkrankheiten (z.B. Umfallkrankheit)

Die Umfallkrankheit tritt besonders bei Jungpflanzen auf. Die Stängel werden an der Basis braun und die Pflanze knickt um. Um dem vorzubeugen:

  • Verwenden Sie sterile Anzuchterde.
  • Vermeiden Sie Staunässe.
  • Säen Sie nicht zu dicht.

Bei Befall entfernen Sie befallene Pflanzen sofort und behandeln Sie die übrigen mit einem biologischen Fungizid.

Schädlingsbefall

Blattläuse, Spinnmilben oder Thripse können junge Pflanzen schnell schwächen. Oft hilft schon ein kräftiger Wasserstrahl, um die Schädlinge abzuspülen. Bei stärkerem Befall können Sie Neem-Öl oder Schmierseifenlösung verwenden. Diese natürlichen Mittel sind umweltschonend und meist ausreichend wirksam.

Präventive Maßnahmen

Hygiene bei der Anzucht

Sauberkeit spielt bei der Pflanzenanzucht eine wichtige Rolle. Verwenden Sie stets saubere Töpfe und Werkzeuge. Am besten desinfizieren Sie diese mit heißem Wasser oder speziellen Pflanzenhygienemitteln. Auch das regelmäßige Entfernen welker Blätter und abgestorbener Pflanzenteile beugt der Ausbreitung von Krankheiten vor.

Einsatz von Kulturschutznetzen

Kulturschutznetze haben sich im Garten vielfach bewährt. Sie schützen nicht nur vor Schädlingen wie der Kohlfliege oder Möhrenfliege, sondern bieten auch einen gewissen Schutz vor Witterungsextremen. Besonders für empfindliche Jungpflanzen können sie in der Anfangszeit sehr nützlich sein.

Noch ein persönlicher Tipp: Ich verwende oft selbstgemachte Jauchen aus Brennnesseln oder Schachtelhalm als natürliches Stärkungsmittel für meine Pflanzen. Das macht sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge.

Der Weg zur blühenden Pracht

Die Anzucht von Blumen und Zierpflanzen erfordert Geduld und Aufmerksamkeit. Von der sorgfältigen Auswahl des Saatguts über die richtige Pflege der Keimlinge bis hin zum richtigen Auspflanzen – jeder Schritt ist wichtig für den Erfolg. Doch die Mühe lohnt sich: Wenn die ersten Blüten sich öffnen und Ihr Garten in voller Pracht erstrahlt, werden Sie verstehen, warum sich so viele Menschen für dieses wunderbare Hobby begeistern.

Bedenken Sie: Jeder Garten ist einzigartig und jede Saison bringt neue Herausforderungen und Freuden. Experimentieren Sie, lernen Sie aus Ihren Erfahrungen und vor allem: Genießen Sie den Prozess. Denn letztendlich geht es nicht nur um die Blüten, sondern um die Freude am Wachsen und Gedeihen.

Tags: Anzucht
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