Kräutergarten für Anfänger: Ein Duft von Frische und Gesundheit
Ein eigener Kräutergarten ist wie ein kleines Paradies voller Aromen und Heilkraft. Egal ob auf dem Balkon oder im Garten, frische Kräuter bereichern nicht nur unsere Küche, sondern auch unser Wohlbefinden.
Das Wichtigste auf einen Blick: Kräuter-Knowhow für Einsteiger
- Kräuter sind vielseitig einsetzbar in Küche und Naturheilkunde
- Eigener Anbau garantiert Frische und spart Geld
- Standort, Bewässerung und Pflege sind entscheidend für üppiges Wachstum
- Mit den richtigen Kräutern gelingt der Start auch Anfängern
Warum Kräuter unser Leben bereichern
Kräuter sind wahre Alleskönner. In der Küche verleihen sie Gerichten das gewisse Etwas, während sie in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten geschätzt werden. Ein Strauß frischer Kräuter auf dem Küchentisch verbreitet nicht nur einen angenehmen Duft, sondern lädt auch zum kreativen Kochen ein.
Gesundheitliche Vorteile von Kräutern
Viele Kräuter stecken voller Vitamine, Mineralstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe. Thymian beispielsweise wirkt schleimlösend bei Erkältungen, während Salbei bei Halsentzündungen hilft. Minze beruhigt den Magen und Rosmarin regt die Durchblutung an. Mit einem eigenen Kräutergarten haben wir diese natürlichen Helfer immer griffbereit.
Kulinarische Vielfalt durch frische Kräuter
In der Küche eröffnen Kräuter eine Welt voller Geschmack. Ob mediterrane Küche mit Basilikum und Oregano oder heimische Gerichte mit Petersilie und Schnittlauch - frische Kräuter heben jedes Gericht auf ein neues Level. Dabei können wir mit dem Eigenanbau auch exotischere Sorten ausprobieren, die im Supermarkt selten zu finden sind.
Vorteile eines eigenen Kräutergartens
Ein Kräutergarten ist mehr als nur eine Quelle für frische Zutaten. Er bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl praktischer als auch emotionaler Natur sind:
Frische und Qualität
Selbst angebaute Kräuter sind unschlagbar frisch. Wir ernten sie genau dann, wenn wir sie brauchen, und vermeiden so den Qualitätsverlust, der bei gekauften Kräutern oft unvermeidbar ist. Zudem haben wir die volle Kontrolle über den Anbau und können auf Pestizide verzichten.
Kostenersparnis
Wer regelmäßig frische Kräuter kauft, weiß, wie teuer das werden kann. Ein eigener Kräutergarten amortisiert sich schnell und liefert dabei oft mehr, als wir verbrauchen können. Überschüsse lassen sich problemlos trocknen oder einfrieren.
Entspannung und Naturverbundenheit
Die Pflege eines Kräutergartens kann erstaunlich entspannend sein. Das Gießen, Ernten und Beobachten des Wachstums bringt uns in Kontakt mit der Natur und kann ein wunderbarer Ausgleich zum stressigen Alltag sein.
Die beliebtesten Kräuter für Anfänger
Für Einsteiger empfiehlt es sich, mit robusten und vielseitigen Kräutern zu beginnen. Hier eine Übersicht der beliebtesten und pflegeleichtesten Kräuter:
- Basilikum
- Petersilie
- Schnittlauch
- Thymian
- Minze
- Oregano
- Rosmarin
- Salbei
- Dill
- Koriander
Diese Kräuter sind nicht nur relativ anspruchslos, sondern auch in der Küche vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich sowohl für den Anbau im Garten als auch in Töpfen auf Balkon oder Fensterbank.
Allgemeine Tipps für den Anfänger-Kräutergarten
Standortwahl: Licht- und Bodenbedingungen
Die meisten Kräuter lieben es sonnig. Ein Platz mit mindestens sechs Stunden direktem Sonnenlicht pro Tag ist ideal. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei vertragen sogar pralle Sonne. Für Kräuter wie Petersilie oder Koriander reicht auch ein halbschattiger Standort.
Der Boden sollte locker und durchlässig sein. Schwere, lehmige Böden können durch die Zugabe von Sand und Kompost verbessert werden. In Töpfen empfiehlt sich eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und Sand im Verhältnis 2:1:1.
Bewässerung und Drainage
Die richtige Bewässerung ist entscheidend für gesunde Kräuter. Die meisten Arten mögen es eher trocken als zu nass. Gießen Sie lieber seltener, dafür aber gründlich. Der Boden sollte zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen. Eine gute Drainage ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. In Töpfen sollten immer Abzugslöcher vorhanden sein.
Düngung und Bodenverbesserung
Kräuter sind genügsam und benötigen in der Regel wenig Dünger. Zu viel Stickstoff kann sogar das Aroma beeinträchtigen. Ein Kompostzusatz im Frühjahr reicht meist aus. Bei Topfpflanzen kann alle vier bis sechs Wochen eine schwache Düngerlösung gegeben werden. Organische Dünger wie verdünnter Brennnesselsud sind eine gute Alternative zu chemischen Produkten.
Werkzeuge und Zubehör für den Start
Für den Anfang benötigen Sie nicht viel:
- Eine kleine Handschaufel zum Pflanzen und Umtopfen
- Eine Gartenschere für die Ernte und zum Zurückschneiden
- Töpfe oder Pflanzgefäße mit Drainage-Löchern
- Gute Erde und eventuell etwas Sand zur Bodenverbesserung
- Eine Gießkanne oder ein Wasserschlauch mit feinem Brausekopf
Mit diesen Grundlagen sind Sie bestens gerüstet, um Ihren eigenen Kräutergarten zu starten. Denken Sie daran: Gärtnern ist ein Lernprozess. Nicht alles wird auf Anhieb perfekt klappen, aber mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit werden Sie bald die Früchte (oder besser: Kräuter) Ihrer Arbeit ernten können.
Basilikum (Ocimum basilicum) - Der Star unter den Küchenkräutern
Anbau und Pflege
Basilikum ist ein Muss in jedem Kräutergarten. Diese einjährige Pflanze liebt Wärme und Sonne. Säen Sie Basilikum ab Mitte Mai direkt ins Freiland oder ziehen Sie es auf der Fensterbank vor. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein.
Gießen Sie regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe. Basilikum mag es feucht, aber nicht nass. Ein häufiger Fehler ist das Gießen der Blätter - gießen Sie stattdessen direkt an der Basis der Pflanze.
Ernte und Verwendung
Ernten Sie Basilikum regelmäßig, um buschiges Wachstum zu fördern. Zupfen Sie dazu die oberen Blattpaare ab, direkt über einem Blattpaar. So treibt die Pflanze von unten neu aus.
In der Küche ist Basilikum vielseitig einsetzbar. Es passt hervorragend zu Tomatengerichten, ist die Hauptzutat für Pesto und verfeinert Salate. Auch in der Tee-Zubereitung findet Basilikum Verwendung und soll bei Verdauungsbeschwerden helfen.
Beliebte Sorten
Neben dem klassischen grünen Basilikum gibt es zahlreiche interessante Sorten:
- Genoveser Basilikum: Die klassische Sorte mit großen, aromatischen Blättern.
- Thailändisches Basilikum: Mit intensivem, leicht pfeffrigem Aroma.
- Rotes Basilikum: Nicht nur dekorativ, sondern auch würzig im Geschmack.
- Zitronenbasilikum: Mit feinem Zitrusaroma, perfekt für Fischgerichte.
Mit diesen Tipps und der richtigen Pflege wird Ihr Basilikum prächtig gedeihen und Ihre Küche mit frischem Aroma bereichern. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Sorten - jede bringt ihre eigene geschmackliche Note mit.
Petersilie: Das vielseitige Küchenkraut
Anbau und Pflege der Petersilie
Petersilie (Petroselinum crispum) ist ein beliebtes Kraut in jedem Kräutergarten. Sie bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort und gedeiht am besten in nährstoffreichen, feuchten Böden. Beim Aussäen beachten Sie, dass Petersilie eine Lichtkeimerin ist. Streuen Sie die Samen auf die Erde und drücken Sie sie leicht an. Die Keimzeit kann bis zu drei Wochen dauern, also seien Sie geduldig!
Für üppiges Wachstum sollten Sie regelmäßig gießen und den Boden feucht halten. Gelegentliches Zurückschneiden fördert die Bildung neuer Blätter. Ernten Sie nicht mehr als ein Drittel der Pflanze auf einmal, damit sie sich gut erholen kann.
Ernte und Verwendung
Petersilie können Sie ganzjährig ernten. Schneiden Sie dafür die äußeren Stängel bodennah ab. Frische Petersilie gibt vielen Gerichten eine würzige Note und ist reich an Vitamin C. Sie passt gut zu Salaten, Suppen, Saucen und als Garnitur. Ein praktischer Tipp: Hacken Sie überschüssige Petersilie klein und frieren Sie sie in Eiswürfelformen mit etwas Wasser oder Öl ein. So haben Sie auch im Winter frische Kräuter zur Hand.
Glatte vs. krause Petersilie
Es gibt zwei Hauptsorten von Petersilie: die glatte und die krause. Die glatte Petersilie, auch 'italienische Petersilie' genannt, hat einen intensiveren Geschmack und eignet sich besonders gut zum Kochen. Die krause Petersilie ist etwas milder im Geschmack und wird oft als dekorative Garnitur verwendet. Beide Sorten ergänzen sich in der Küche wunderbar.
Schnittlauch: Der Allrounder unter den Kräutern
Anbau und Pflege von Schnittlauch
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist ein robustes Küchenkraut, das sich auch für Anfänger eignet. Er bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kommt mit den meisten Bodenarten zurecht, solange sie nicht zu trocken sind. Beim Pflanzen setzen Sie die Zwiebeln etwa 10 cm tief in die Erde und halten einen Abstand von 20 cm zwischen den Pflanzen ein.
Schnittlauch braucht regelmäßige Bewässerung, vor allem in trockenen Perioden. Ein praktischer Tipp: Mulchen Sie den Boden um die Pflanzen herum, um die Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu unterdrücken.
Ernte und Verwendung
Ernten Sie Schnittlauch, indem Sie die Halme etwa 2 cm über dem Boden abschneiden. Die Pflanze treibt dann wieder neu aus. Schnittlauch gibt mit seinem milden Zwiebelgeschmack vielen Gerichten eine feine Note. Er passt gut zu Quark, Salaten, Suppen und Kartoffelgerichten. Frisch gehackt schmeckt er auch lecker über Rührei oder als Garnitur für Cremesuppen.
Überwinterung
Schnittlauch ist winterhart und übersteht Frost problemlos im Garten. Im Herbst sterben die oberirdischen Teile ab, aber im Frühjahr treibt die Pflanze wieder kräftig aus. Bei Topfkultur stellen Sie diese an einen geschützten Ort oder wickeln Sie die Töpfe in Vlies ein. Ein nützlicher Tipp: Schneiden Sie die Pflanze im Herbst bodennah zurück und decken Sie sie mit einer Schicht Laub ab. So hat sie im Frühjahr einen Wachstumsvorsprung.
Thymian: Das mediterrane Würzkraut
Anbau und Pflege von Thymian
Thymian (Thymus vulgaris) mag sonnige, warme Standorte und gut durchlässige, eher trockene Böden. Er eignet sich gut für Steingärten oder Töpfe auf dem Balkon. Bei der Pflanzung halten Sie einen Abstand von etwa 25 cm zwischen den Pflanzen ein. Thymian ist genügsam und kommt mit wenig Wasser aus. Zu viel Gießen kann sogar zu Wurzelfäule führen.
Regelmäßiges Zurückschneiden nach der Blüte hält die Pflanze kompakt und fördert neues Wachstum. Ein Frühjahrsschnitt um etwa ein Drittel hilft, eine buschige Form zu erhalten.
Ernte und Verwendung
Thymian können Sie ganzjährig ernten, am aromatischsten ist er jedoch kurz vor der Blüte. Schneiden Sie ganze Zweige ab und streifen Sie die Blätter von den Stielen. Thymian ist vielseitig einsetzbar und passt gut zu mediterranen Gerichten, Fleisch- und Fischgerichten sowie Eintöpfen. Ein interessanter Tipp: Probieren Sie Thymian-Honig! Geben Sie frische Thymianblätter in flüssigen Honig und lassen Sie ihn ein paar Tage ziehen - schmeckt köstlich zu Käse oder als Brotaufstrich.
Verschiedene Thymian-Arten
Neben dem klassischen Gartenthymian gibt es viele andere Thymian-Arten mit interessanten Geschmacksnoten. Der Zitronen-Thymian hat einen frischen, zitronigen Duft und eignet sich besonders gut für Fischgerichte. Orangen-Thymian verleiht Desserts eine fruchtige Note. Thymian 'Silber-Königin' mit silbrig-grünen Blättern ist nicht nur kulinarisch, sondern auch optisch attraktiv.
Minze: Erfrischend vielfältig
Anbau und Pflege der Minze
Minze (Mentha) ist ein dankbares Kraut für Einsteiger. Sie gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten und bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden. Vorsicht: Minze kann sehr wuchsfreudig sein! Es empfiehlt sich, sie in Töpfen oder mit einer Rhizomsperre zu pflanzen, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern.
Regelmäßiges Gießen und gelegentliche Düngung fördern üppiges Wachstum. Ein Rückschnitt nach der Blüte regt die Pflanze zu neuem Austrieb an. Ein Spätsommerschnitt bodennah hält die Pflanze kompakt und vital.
Ernte und Verwendung
Minze können Sie von Frühling bis Herbst ernten. Pflücken Sie einzelne Blätter oder schneiden Sie ganze Triebe ab. Frische Minze ist ideal für Mojitos und andere Sommergetränke. Sie passt auch gut zu Salaten, Desserts und Lammgerichten. Ein interessanter Tipp: Probieren Sie gehackte Minze in einem Joghurt-Dip für Gemüsesticks - erfrischend und lecker!
Beliebte Minz-Sorten
Es gibt viele Minz-Sorten mit unterschiedlichen Aromen. Die Pfefferminze ist wohl die bekannteste und wird oft für Tees verwendet. Apfelminze hat einen fruchtigen Geschmack und eignet sich gut für Desserts. Schokominze riecht tatsächlich nach Schokolade und ist bei Kindern beliebt. Marokkanische Minze ist besonders aromatisch und eignet sich hervorragend für Minztee. Probieren Sie verschiedene Sorten aus und entdecken Sie Ihre Favoriten!
Oregano, Rosmarin und Co. - Mediterrane Kräuter für Ihren Garten
Oregano (Origanum vulgare) - Das würzige Pizzakraut
Anbau und Pflege
Oregano ist ein robustes Kraut, das sonnige Standorte und gut durchlässige Böden bevorzugt. Es wächst sowohl im Gartenbeet als auch im Topf prächtig. Beim Pflanzen sollten Sie einen Abstand von etwa 30 cm einhalten, da Oregano sich gerne ausbreitet. Gießen Sie mäßig, denn Staunässe mag das Kraut gar nicht. Ein jährlicher Rückschnitt im Frühjahr fördert einen buschigen Wuchs.
Ernte und Verwendung
Die Blätter können Sie das ganze Jahr über ernten, am aromatischsten sind sie jedoch kurz vor der Blüte. Schneiden Sie ganze Triebe ab und trocknen Sie diese für die Wintervorräte. Frisch oder getrocknet verleiht Oregano Pizza, Pasta und mediterranen Gerichten eine würzige Note. Oregano-Tee kann bei Erkältungen hilfreich sein.
Wildoregano vs. Kulturformen
Wildoregano hat oft ein intensiveres Aroma als Kulturformen, ist aber weniger ertragreich. Für den Hobbygärtner eignen sich Sorten wie 'Greek' oder 'Hot and Spicy', die einen guten Kompromiss zwischen Geschmack und Ertrag bieten. Übrigens: Echten griechischen Oregano erkennen Sie an den weißen Blüten, während der heimische meist rosa blüht.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) - Der duftende Nadelstrauch
Anbau und Pflege
Rosmarin liebt es sonnig und warm. Er gedeiht in durchlässiger, kalkhaltiger Erde. Im Freiland braucht er einen geschützten Standort, im Kübel können Sie ihn im Winter reinholen. Gießen Sie sparsam, aber regelmäßig. Zu viel Nässe lässt die Wurzeln faulen. Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte hält die Pflanze kompakt.
Ernte und Verwendung
Ernten Sie Rosmarin das ganze Jahr über, indem Sie einzelne Zweige abschneiden. Das Kraut passt hervorragend zu Kartoffeln, Fleisch und mediterranem Gemüse. Tipp: Legen Sie einen Rosmarinzweig beim Grillen auf die Kohle - das gibt ein tolles Aroma! Auch in der Naturkosmetik findet Rosmarin Verwendung, etwa in Haarspülungen für mehr Glanz.
Überwinterung im Topf
Rosmarin ist nur bedingt winterhart. Im Topf überwintern Sie ihn am besten an einem hellen, kühlen Ort bei etwa 5-10°C. Reduzieren Sie das Gießen, aber lassen Sie die Erde nie völlig austrocknen. Im Frühjahr können Sie dann langsam wieder mit dem Düngen beginnen. Mit etwas Glück und der richtigen Pflege kann ein Rosmarinstrauch viele Jahre alt werden.
Salbei (Salvia officinalis) - Das Heilkraut mit Tradition
Anbau und Pflege
Salbei bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Er verträgt Trockenheit gut, steht aber ungern 'mit nassen Füßen'. Pflanzen Sie Salbei im Abstand von 40 cm. Ein Rückschnitt im Frühjahr hält die Pflanze buschig und vital. Achtung: Alter Salbei kann verholzen - dann ist es Zeit für eine Verjüngungskur oder Neupflanzung.
Ernte und Verwendung
Die Blätter können Sie das ganze Jahr über ernten, am aromatischsten sind sie vor der Blüte. In der Küche verfeinert Salbei deftige Fleischgerichte, Pasta und Kartoffeln. Vorsicht: Sein intensives Aroma kann schnell dominieren. In der Naturheilkunde wird Salbeitee bei Halsschmerzen und zur Linderung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt.
Heilwirkungen
Salbei ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Er wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Gurgeln mit Salbeitee kann bei Halsentzündungen helfen. Frauen in den Wechseljahren schätzen Salbei, weil er Hitzewallungen lindern kann. Aber Vorsicht: In der Schwangerschaft sollte man auf Salbei verzichten. Wie bei allen Heilpflanzen gilt: Bei ernsthaften Beschwerden immer einen Arzt konsultieren!
Dill (Anethum graveolens) - Das Kraut für Fischliebhaber
Anbau und Pflege
Dill mag es sonnig bis halbschattig und braucht nährstoffreichen, feuchten Boden. Säen Sie ihn direkt ins Freiland ab April alle 2-3 Wochen für eine kontinuierliche Ernte. Der Reihenabstand sollte etwa 30 cm betragen. Dill wurzelt tief, daher ist regelmäßiges Gießen wichtig. Ein Stützgerüst hilft den hochwachsenden Pflanzen, dem Wind zu trotzen.
Ernte und Verwendung
Ernten Sie die Blätter jung für den frischen Verzehr. Ältere Blätter und Blüten eignen sich zum Trocknen. Dill ist der klassische Begleiter zu Fisch, passt aber auch hervorragend zu Gurken, in Salate oder Kräuterquark. Die Samen können Sie im Herbst ernten und als Gewürz verwenden oder für die nächste Aussaat aufbewahren.
Aussaat und Nachkultur
Dill ist einjährig und muss jedes Jahr neu ausgesät werden. Für eine kontinuierliche Ernte empfiehlt sich die Staffelsaat alle 2-3 Wochen von Frühjahr bis Sommer. Lassen Sie einige Pflanzen aussamen - oft siedelt sich Dill dann von selbst wieder an. So haben Sie mit etwas Glück Jahr für Jahr frischen Dill, ohne neu säen zu müssen. Ein schöner Nebeneffekt: Dillblüten locken nützliche Insekten in den Garten.
Koriander: Das vielseitige Kraut mit Charakter
Anbau und Pflege
Koriander kann anspruchsvoll sein, aber mit ein paar Tricks gelingt der Anbau. Das Kraut bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und lockeren, gut durchlässigen Boden. Die direkte Aussaat ins Beet funktioniert gut, aber Vorsicht: Koriander verträgt keine Umpflanzung. Säen Sie ihn gleich am endgültigen Standort aus. Gießen Sie regelmäßig, aber maßvoll – zu viel Wasser mag Koriander nicht.
Ernte und Verwendung
Die Ernte kann beginnen, wenn die Pflanzen etwa 10-15 cm hoch sind. Schneiden Sie die äußeren Blätter ab, so wächst der Koriander weiter. In der Küche zeigt sich Koriander vielseitig: Er bereichert Currys, Salsa oder Suppen. Ein Tipp: Frisch geerntet entfaltet er sein bestes Aroma, ernten Sie daher nur nach Bedarf.
Blätter vs. Samen
Koriander bietet zwei Geschmackserlebnisse in einer Pflanze: Die Blätter haben einen charakteristischen, leicht seifigen Geschmack, während die Samen würzig-nussig schmecken und sich gut für Gewürzmischungen eignen. Wer Samen ernten möchte, muss die Pflanze blühen lassen. Beachten Sie: Danach verlieren die Blätter an Geschmack.
Kreative Ideen für deinen Kräutergarten
Kräuterspiralen: Praktisch und attraktiv
Kräuterspiralen vereinen Ästhetik und Funktionalität. Sie ermöglichen das Nebeneinander von Kräutern mit unterschiedlichen Ansprüchen. Oben wachsen sonnenliebende Kräuter wie Thymian und Rosmarin, unten schattentolerante wie Petersilie. Diese Anordnung spart Platz und erleichtert die Pflege.
Vertikale Kräutergärten: Platzsparend und effektiv
Bei begrenztem Raum bieten sich vertikale Kräutergärten an. Sie lassen sich an Wänden, Zäunen oder auf dem Balkon anlegen. Alte Paletten, Taschenorganizer oder spezielle Pflanzwände eignen sich gut dafür. So haben Sie Ihre Kräuter stets im Blick und griffbereit.
Kräuter in Töpfen und Balkonkästen: Flexibel und anpassungsfähig
Für Balkongärtner oder bei häufigem Ortswechsel sind Töpfe und Balkonkästen ideal. Sie erlauben eine flexible Gestaltung und Umstellung bei Bedarf. Achten Sie auf gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Kombinieren Sie Kräuter mit ähnlichen Bedürfnissen in einem Gefäß.
Wenn's mal nicht so läuft: Häufige Probleme und Lösungen
Schädlinge und Krankheiten: Bekannte Herausforderungen
Blattläuse sind häufige Gäste im Kräutergarten. Ein kräftiger Wasserstrahl oder natürliche Feinde wie Marienkäfer können helfen. Bei Mehltau vermeiden Sie es, die Pflanzen von oben zu gießen. Gegen Schnecken können Schneckenzäune oder Kaffeesatz um die Pflanzen wirksam sein.
Über- und Unterwässerung: Die richtige Balance finden
Sowohl zu viel als auch zu wenig Wasser kann Probleme verursachen. Bei Überwässerung werden die Blätter oft gelb, bei Unterwässerung welk. Der Fingertest hilft: Ist die Erde in 2-3 cm Tiefe noch feucht, warten Sie mit dem Gießen. Bei Trockenheit ist Wässern angesagt.
Nährstoffmangel: Ausgewogene Versorgung
Gelbe oder rötliche Blätter können auf Nährstoffmangel hindeuten. Kräuter benötigen oft weniger Dünger als vermutet. Kompost im Frühjahr reicht häufig aus. Topfpflanzen profitieren gelegentlich von mildem Kräuterdünger. Vorsicht vor Überdüngung, die das Aroma beeinträchtigen kann.
Dein grüner Daumen ist gefragt!
Mit diesem Wissen über beliebte Kräuter für deinen Anfänger-Kräutergarten bist du gut vorbereitet. Von Basilikum bis Koriander, von der Aussaat bis zur Ernte – du kannst dein grünes Abenteuer beginnen. Gärtnern erfordert Experimentierfreude, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Doch jeder Versuch bringt neue Erkenntnisse.
Starte jetzt mit deinen Töpfen, Beeten oder Balkonkästen! Dein eigener Kräutergarten wartet darauf, gestaltet zu werden. Stelle dir vor, wie du bald deine selbst gezogenen Kräuter in der Küche verwendest oder an einem Sommerabend durch deinen duftenden Kräutergarten gehst. Lass deine Kreativität sprießen und erschaffe dein persönliches Kräuterparadies!