Ernte und Lagerung von Chicoree: Expertentipps für beste Qualität

Chicoree: Der winterharte Genuss aus dem Garten

Chicoree, ein vielseitiges Wintergemüse mit knackigen weißen Sprossen und leicht bitterem Geschmack, erfreut sich zunehmender Beliebtheit in der Küche.

Chicoree-Wissen kompakt

  • Botanisch zur Familie der Korbblütler gehörig
  • Reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen
  • Zwei Hauptanbaumethoden: Freiland und Treibkultur
  • Ernte je nach Methode im Herbst oder Winter
  • Optimale Lagerung kühl, dunkel und feucht

Einführung in die Welt des Chicoree

Botanische Einordnung und Herkunft

Chicoree (Cichorium intybus var. foliosum) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Seine Wurzeln reichen bis ins alte Ägypten zurück, wo die Wildform als Heilpflanze geschätzt wurde. Die heutige Kulturform entstand im 19. Jahrhundert in Belgien, als man zufällig entdeckte, dass die im Dunkeln austreibenden Wurzeln zarte, helle Sprossen bilden.

Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Chicoree ist ein wahres Nährstoffwunder. Er enthält beachtliche Mengen an Vitaminen, insbesondere Folsäure und Vitamin C. Zudem ist er reich an Mineralstoffen wie Kalium und Calcium. Der hohe Ballaststoffgehalt fördert die Verdauung. Der charakteristische Bitterstoff Intybin regt die Produktion von Verdauungssäften an und unterstützt die Leber- und Gallenfunktion.

Besonders hervorzuheben sind die antioxidativen Eigenschaften des Chicoree. Diese können freie Radikale neutralisieren und somit oxidativen Stress reduzieren. Einige Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiger Verzehr von Chicoree das Risiko für bestimmte Krebsarten senken könnte.

Verschiedene Chicoree-Sorten

Es gibt mehrere Chicoree-Sorten, die sich in Form, Farbe und Geschmack unterscheiden:

  • Witloof: Die klassische Form mit länglichen, festen Köpfen und mildem Geschmack.
  • Zuckerhut: Längliche, lockere Köpfe mit süßlichem Aroma.
  • Radicchio: Rotblättriger Chicoree mit intensiv bitterem Geschmack.
  • Puntarelle: Eine italienische Spezialität mit schlanken, grünen Sprossen.

Jede Sorte hat ihre eigenen Anbau- und Erntebesonderheiten, die es zu beachten gilt.

Anbaumethoden von Chicoree

Freilandanbau

Bodenvorbereitung und Aussaat

Für den Freilandanbau benötigt Chicoree einen tiefgründigen, lockeren Boden. Idealerweise bereiten Sie das Beet im Herbst vor, indem Sie es umgraben und mit reifem Kompost anreichern. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 30 cm. Die Saattiefe sollte 1-2 cm betragen.

Pflege während der Wachstumsphase

Chicoree benötigt regelmäßige Pflege. Halten Sie den Boden unkrautfrei und locker. Bei Trockenheit ist eine gleichmäßige Bewässerung wichtig, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Etwa 6-8 Wochen nach der Aussaat können Sie die Pflanzen auf einen Abstand von 15-20 cm vereinzeln. Eine Düngung ist in der Regel nicht notwendig, da Chicoree ein Schwachzehrer ist.

Treibkultur

Vorbereitung der Wurzeln

Für die Treibkultur werden zunächst Wurzeln im Freiland angezogen. Im Herbst, etwa 20-24 Wochen nach der Aussaat, werden die Wurzeln geerntet. Wählen Sie kräftige, gerade Wurzeln mit einem Durchmesser von 3-5 cm aus. Schneiden Sie das Laub bis auf 2-3 cm über dem Wurzelhals ab.

Treibverfahren im Detail

Das Treiben erfolgt in völliger Dunkelheit bei Temperaturen zwischen 10-18°C. Die Wurzeln werden dicht an dicht in Kisten oder spezielle Treibkästen gepflanzt. Alternativ können Sie sie auch in feuchten Sand einschlagen. Bedecken Sie die Wurzeln vollständig, sodass nur die Spitzen herausschauen. Halten Sie die Feuchtigkeit konstant, aber vermeiden Sie Nässe. Nach etwa 3-4 Wochen bilden sich die charakteristischen weißen Sprosse.

Eine moderne Variante ist die Hydrokultur, bei der die Wurzeln in nährstoffreichen Wasserbecken getrieben werden. Diese Methode ermöglicht eine ganzjährige Produktion und wird oft im kommerziellen Anbau eingesetzt.

Ernte von Chicoree

Optimaler Erntezeitpunkt

Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend für die Qualität des Chicoree. Bei Freilandchicoree erfolgt die Ernte der Wurzeln im Herbst, bevor der erste Frost einsetzt. Die Blätter sollten zu diesem Zeitpunkt etwa 30 cm lang sein. Bei der Treibkultur sind die Sprossen nach 3-4 Wochen erntereif, wenn sie eine Länge von 12-15 cm erreicht haben und fest geschlossen sind.

Achten Sie darauf, dass die Sprossköpfe noch kompakt und die äußeren Blätter nicht verfärbt sind. Ein zu später Erntezeitpunkt kann zu einer Verstärkung des Bittergeschmacks führen. Bei Freilandchicoree ist es ratsam, die Ernte an einem trockenen Tag durchzuführen, um die Haltbarkeit zu verbessern.

Erntetechniken für Freilandchicoree: Von Hand und Maschine

Bei der Ernte von Freilandchicoree gibt es zwei Hauptmethoden: die manuelle und die maschinelle Ernte. Jede hat ihre Vor- und Nachteile, die je nach Anbaugröße und verfügbaren Ressourcen abgewogen werden müssen.

Manuelle Ernte: Präzision und Sorgfalt

Die Handernte ist besonders für kleinere Anbauflächen und Hobbygärtner geeignet. Hierbei werden die Chicorée-Köpfe einzeln mit einem scharfen Messer oder einer speziellen Chicorée-Hacke knapp über dem Wurzelhals abgeschnitten. Diese Methode erlaubt eine sorgfältige Auswahl der erntereifen Pflanzen und minimiert Beschädigungen.

Vorteile der manuellen Ernte:

  • Höhere Qualität durch selektive Auswahl
  • Geringere Verletzungsgefahr für die Pflanzen
  • Flexibilität bei der Erntezeitplanung

Nachteile:

  • Zeitaufwendig
  • Körperlich anstrengend
  • Weniger effizient bei großen Anbauflächen

Maschinelle Ernte: Effizienz im Großanbau

Für größere Anbauflächen ist die maschinelle Ernte unerlässlich. Spezielle Chicorée-Erntemaschinen schneiden die Pflanzen ab und transportieren sie in einem Arbeitsgang. Diese Methode ist deutlich schneller und effizienter, erfordert jedoch eine größere Investition in Maschinen und Technik.

Vorteile der maschinellen Ernte:

  • Hohe Effizienz und Geschwindigkeit
  • Geringerer Arbeitskräftebedarf
  • Wirtschaftlicher bei großen Anbauflächen

Nachteile:

  • Höhere Anfangsinvestitionen
  • Mögliche Qualitätseinbußen durch weniger selektive Ernte
  • Begrenzte Flexibilität bei der Erntezeitplanung

Erntemethoden für Treibchicoree: Präzision in kontrollierten Umgebungen

Ernte in Treibkästen: Traditionelle Methode mit Charme

Die Ernte von Treibchicoree in Treibkästen ist eine traditionelle Methode, die noch heute in vielen Betrieben Anwendung findet. Hierbei werden die Chicorée-Wurzeln in dunklen, temperierten Kästen zum Austreiben gebracht. Die Ernte erfolgt, wenn die Sprossen die gewünschte Größe erreicht haben.

Der Ernteprozess in Treibkästen:

  • Vorsichtiges Herausnehmen der Pflanzen aus den Kästen
  • Abtrennen der Sprossen von der Wurzel mit einem scharfen Messer
  • Sofortiges Verpacken oder Weiterverarbeiten der empfindlichen Sprossen

Diese Methode erlaubt eine präzise Kontrolle über Wachstum und Erntezeitpunkt, erfordert jedoch viel Handarbeit und Erfahrung.

Ernte in Hydrokultur: Moderne Effizienz

Die Hydrokultur hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Hierbei werden die Chicorée-Wurzeln in nährstoffreichen Wasserbecken zum Austreiben gebracht. Die Ernte erfolgt meist halbautomatisch oder vollautomatisch.

Ablauf der Hydrokultur-Ernte:

  • Automatisierte Entnahme der Pflanzen aus den Wasserbecken
  • Maschinelles Abtrennen der Sprossen von den Wurzeln
  • Direkte Weiterleitung zur Verpackung oder Weiterverarbeitung

Diese Methode ermöglicht eine ganzjährige Produktion mit hoher Effizienz und gleichbleibender Qualität. Sie erfordert jedoch hohe Investitionen in Technik und Know-how.

Anzeichen für Erntereife: Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend

Die Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts ist crucial für die Qualität des Chicorées. Folgende Anzeichen deuten auf Erntereife hin:

  • Größe der Sprossen: Idealerweise sollten die Sprossen eine Länge von 12-15 cm erreicht haben.
  • Festigkeit: Die Köpfe sollten fest und kompakt sein.
  • Farbe: Ein cremig-weißes Aussehen mit leicht gelblichen Spitzen ist optimal.
  • Blattstruktur: Die Blätter sollten eng aneinander liegen und geschlossen sein.

Bei Freilandchicoree orientiert man sich zusätzlich an der Wachstumszeit, die je nach Sorte zwischen 120 und 150 Tagen nach der Aussaat liegt. Treibchicoree ist in der Regel 21-28 Tage nach Beginn des Treibens erntereif.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Ernte: Qualität durch Sorgfalt

Um die hohe Qualität des Chicorées zu gewährleisten, sind einige Vorsichtsmaßnahmen bei der Ernte unerlässlich:

  • Schonende Behandlung: Chicorée ist äußerst druckempfindlich. Jede Quetschung oder Beschädigung führt zu unerwünschten Verfärbungen.
  • Sauberes Arbeiten: Verwendung von sauberen und scharfen Werkzeugen, um Infektionen zu vermeiden.
  • Lichtschutz: Sofortiges Abdecken der geernteten Sprossen, um Grünfärbung zu verhindern.
  • Temperaturmanagement: Zügiges Abkühlen der Ernte auf 1-4°C, um die Haltbarkeit zu verlängern.
  • Hygiene: Strikte Einhaltung von Hygienevorschriften, besonders bei der Hydrokultur-Ernte.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die charakteristische Zartheit und den milden Geschmack des Chicorées zu erhalten.

Nacherntebehandlung: Der Weg zur optimalen Qualität

Reinigung und Sortierung: Grundlage für Premiumqualität

Nach der Ernte beginnt der wichtige Prozess der Reinigung und Sortierung. Dieser Schritt ist entscheidend für die Marktfähigkeit und Haltbarkeit des Chicorées.

Ablauf der Nacherntebehandlung:

  • Vorreinigung: Entfernen von groben Verschmutzungen und losen Blättern
  • Waschen: Vorsichtiges Abspülen mit kaltem Wasser, um Erde und Staub zu entfernen
  • Trocknen: Sanftes Abtropfen oder Trockenschleudern, um überschüssiges Wasser zu entfernen
  • Sortierung: Einteilung in Qualitätsklassen nach Größe, Form und Aussehen

Bei der Sortierung wird besonders auf Festigkeit, Farbe und Einheitlichkeit geachtet. Nur makellose Exemplare schaffen es in die Premiumkategorie.

Entfernen beschädigter Blätter: Qualitätssicherung im Detail

Das sorgfältige Entfernen beschädigter oder verfärbter Blätter ist ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung. Dabei gilt:

  • Äußere, lockere Blätter werden generell entfernt
  • Blätter mit braunen Rändern oder Flecken müssen aussortiert werden
  • Vorsichtiges Arbeiten, um den Kopf nicht zu beschädigen

Dieser Prozess erfordert ein geübtes Auge und viel Fingerspitzengefühl. Er trägt wesentlich zur Optik und Haltbarkeit des Endprodukts bei.

Vorbereitung für die Lagerung: Basis für lange Haltbarkeit

Die richtige Vorbereitung für die Lagerung ist entscheidend, um die Qualität des Chicorées über einen längeren Zeitraum zu erhalten.

Wichtige Schritte:

  • Temperaturanpassung: Langsames Abkühlen auf Lagertemperatur (optimal 0-4°C)
  • Feuchtigkeitsmanagement: Einstellen einer relativen Luftfeuchtigkeit von 95-98%
  • Verpackung: Verwendung von atmungsaktiven, lichtundurchlässigen Materialien
  • Trennung: Separates Lagern von verschiedenen Chargen und Qualitäten

Eine sorgfältige Vorbereitung für die Lagerung kann die Haltbarkeit des Chicorées auf bis zu drei Wochen verlängern, ohne dass wesentliche Qualitätseinbußen auftreten.

Durch die Beachtung dieser Schritte in der Nacherntebehandlung wird sichergestellt, dass der Chicorée seine charakteristische Qualität und seinen feinen Geschmack bis zum Verbraucher behält. Dies ist besonders wichtig, da Chicorée ein empfindliches Produkt ist, das schnell an Qualität verlieren kann, wenn es nicht richtig behandelt wird.

Lagerung von Chicoree: Optimale Bedingungen für längere Haltbarkeit

Die richtige Lagerung von Chicoree ist entscheidend, um seine Qualität und Frische zu erhalten. Hier erfahren Sie, worauf es dabei ankommt.

Optimale Lagerbedingungen für Chicoree

Um Chicoree bestmöglich zu lagern, müssen drei Hauptfaktoren berücksichtigt werden: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtschutz.

Temperatur

Die ideale Lagertemperatur für Chicoree liegt zwischen 0 und 4 Grad Celsius. Bei dieser Temperatur bleiben die Sprossen knackig und frisch, ohne dass Frostschäden entstehen. Im Kühlschrank finden Sie meist die passenden Bedingungen vor.

Luftfeuchtigkeit

Chicoree benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 95%. Um diese zu gewährleisten, können Sie die Sprossen in ein feuchtes Tuch einwickeln oder in einem Plastikbeutel mit kleinen Löchern aufbewahren.

Lichtschutz

Chicoree ist äußerst lichtempfindlich. Direktes Licht führt zur Bildung von Chlorophyll, was die Sprossen grün und bitter werden lässt. Lagern Sie Chicoree daher immer dunkel, beispielsweise in einem lichtundurchlässigen Behälter oder in Papier eingewickelt.

Kurzzeitlagerung im Haushalt

Für den Hausgebrauch reicht es oft aus, Chicoree im Gemüsefach des Kühlschranks aufzubewahren. Wickeln Sie die Sprossen in ein feuchtes Küchentuch und legen Sie sie in einen Plastikbeutel. So halten sie sich etwa eine Woche. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob das Tuch noch feucht ist und erneuern Sie es bei Bedarf.

Langzeitlagerung für Großanbauer

Professionelle Chicorée-Anbauer nutzen spezielle Kühlräume für die Langzeitlagerung. Diese sind mit präzisen Temperatur- und Feuchtigkeitsreglern ausgestattet. In solchen Räumen kann Chicoree bei optimalen Bedingungen bis zu drei Monate gelagert werden. Dabei ist eine gute Luftzirkulation wichtig, um Schimmelbildung zu verhindern.

Lagerung von Chicoree-Wurzeln

Chicoree-Wurzeln, die für die Treiberei vorgesehen sind, benötigen besondere Aufmerksamkeit. Sie sollten bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt (0 bis 2 Grad Celsius) und einer Luftfeuchtigkeit von 90-95% gelagert werden. Sandlager oder Kühlhäuser eignen sich hierfür besonders gut. Die Wurzeln können so mehrere Monate aufbewahrt werden, bis sie für die Treiberei benötigt werden.

Qualitätserhaltung während der Lagerung von Chicoree

Die Qualität des Chicorees während der Lagerung zu erhalten, erfordert einige Aufmerksamkeit und regelmäßige Kontrollen.

Vermeidung von Grünfärbung

Die größte Herausforderung bei der Lagerung von Chicoree ist die Vermeidung der Grünfärbung. Selbst kurze Lichteinwirkung kann ausreichen, um den Prozess der Chlorophyllbildung in Gang zu setzen. Um dies zu verhindern:

  • Lagern Sie Chicoree in lichtundurchlässigen Behältern oder wickeln Sie ihn in dunkles Papier.
  • Öffnen Sie die Lagerbehälter nur bei gedämpftem Licht.
  • Verwenden Sie in Lagerräumen nur Lampen mit geringer Lichtintensität.

Kontrolle von Feuchtigkeit und Schimmelbildung

Zu viel Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung führen, während zu wenig Feuchtigkeit das Austrocknen der Sprossen begünstigt. Um das richtige Gleichgewicht zu halten:

  • Überprüfen Sie regelmäßig die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Lagerraum oder Kühlschrank.
  • Entfernen Sie überschüssiges Wasser von den Sprossen, bevor Sie sie einlagern.
  • Achten Sie auf eine gute Luftzirkulation, um Staunässe zu vermeiden.
  • Kontrollieren Sie die gelagerten Chicoree-Sprossen regelmäßig auf erste Anzeichen von Schimmel und entfernen Sie befallene Exemplare sofort.

Regelmäßige Überprüfung der gelagerten Chicoree

Eine regelmäßige Kontrolle ist der Schlüssel zur erfolgreichen Lagerung von Chicoree. Dabei sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Farbe: Die Sprossen sollten weiß bis hellgelb sein. Grüne oder braune Verfärbungen deuten auf Qualitätsverlust hin.
  • Festigkeit: Drücken Sie vorsichtig auf die Sprossen. Sie sollten fest und knackig sein, nicht weich oder matschig.
  • Geruch: Frischer Chicoree hat einen leicht nussigen Geruch. Muffiger oder fauliger Geruch ist ein Zeichen für Verderb.
  • Blattränder: Achten Sie auf braune oder welke Blattränder, die auf beginnenden Verderb hinweisen können.

Führen Sie diese Kontrollen mindestens einmal pro Woche durch. Bei größeren Lagermengen empfiehlt es sich, Stichproben aus verschiedenen Bereichen des Lagers zu nehmen.

Mit diesen Tipps zur Lagerung und Qualitätserhaltung können Sie sicherstellen, dass Ihr Chicoree lange frisch und genießbar bleibt. Ob für den Hausgebrauch oder in größeren Mengen - die richtige Lagerung ist der Schlüssel zu knackigem und aromatischem Chicoree.

Verarbeitung und Verwendung von Chicoree

Küchentipps zur Verarbeitung

Chicoree ist ein vielseitiges Gemüse, das sowohl roh als auch gekocht verwendet werden kann. Beim Verarbeiten sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Entfernen Sie zunächst den bitteren Strunk am unteren Ende der Knospe.
  • Um die Bitterstoffe zu reduzieren, können Sie die Blätter kurz in lauwarmes Wasser legen.
  • Schneiden Sie Chicoree erst kurz vor der Verwendung, da er sonst schnell braun wird.
  • Für milderes Aroma können Sie die Blätter blanchieren.

Beliebte Rezepte mit Chicoree

Chicoree eignet sich für zahlreiche Gerichte. Hier einige Anregungen:

  • Chicoree-Salat: Roh mit Äpfeln, Walnüssen und einer Vinaigrette.
  • Gratinierter Chicoree: Mit Schinken umwickelt und mit Käse überbacken.
  • Chicoree-Suppe: Cremig und leicht mit Kartoffeln und Sahne.
  • Gebratener Chicoree: Als Beilage zu Fleisch oder Fisch.

Konservierungsmethoden

Obwohl Chicoree am besten frisch verwendet wird, gibt es Möglichkeiten zur Konservierung:

  • Einfrieren: Blanchieren Sie den Chicoree kurz und frieren Sie ihn portionsweise ein.
  • Einlegen: In Essig oder Öl eingelegt hält sich Chicoree mehrere Wochen im Kühlschrank.
  • Trocknen: Getrockneter Chicoree kann als Tee verwendet werden.

Häufige Probleme und Lösungen

Krankheiten und Schädlinge

Chicoree ist relativ robust, kann aber von einigen Problemen betroffen sein:

  • Grauschimmel: Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und sorgen Sie für gute Belüftung.
  • Blattläuse: Bekämpfen Sie sie mit Nützlingen oder milden Seifen-Lösungen.
  • Wurzelfäule: Vermeiden Sie Staunässe und verwenden Sie gut drainierten Boden.

Lagerungsfehler und deren Vermeidung

Um die Qualität von Chicoree zu erhalten, vermeiden Sie folgende Fehler:

  • Zu warme Lagerung: Bewahren Sie Chicoree kühl bei 0-4°C auf.
  • Lichteinwirkung: Schützen Sie ihn vor Licht, um Grünfärbung zu verhindern.
  • Zu trockene Lagerung: Wickeln Sie ihn in feuchtes Küchenpapier ein.

Wirtschaftliche Aspekte des Chicoree-Anbaus

Marktüberblick

Der Chicoree-Markt in Deutschland ist stabil, mit einer leichten Tendenz zum Wachstum. Besonders Bio-Chicoree erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Der Hauptteil der Produktion findet in spezialisierten Betrieben statt, die oft über eigene Treibereien verfügen.

Anbau- und Lagerkosten

Die Kosten für den Chicoree-Anbau variieren je nach Methode:

  • Freilandanbau ist kostengünstiger, erfordert aber mehr Fläche.
  • Treibkultur ist intensiver und teurer, ermöglicht aber ganzjährige Produktion.
  • Lagerkosten hängen von der Dauer und den technischen Einrichtungen ab.

Trotz höherer Initialkosten kann sich der Chicoree-Anbau durch gute Marktpreise lohnen.

Chicoree: Ein Gemüse mit Zukunft

Abschließend lässt sich sagen, dass Chicoree ein faszinierendes Gemüse ist, das sowohl für Hobbygärtner als auch für professionelle Anbauer interessant bleibt. Seine gesundheitlichen Vorteile, der einzigartige Geschmack und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten machen ihn zu einem wertvollen Bestandteil unserer Ernährung.

Die Zukunft des Chicoree-Anbaus sieht vielversprechend aus. Mit der steigenden Nachfrage nach gesunden, lokalen Lebensmitteln könnte Chicoree noch mehr an Bedeutung gewinnen. Innovative Anbaumethoden und neue Sorten könnten den Anbau effizienter und nachhaltiger gestalten.

Ob als knackiger Salat, warme Beilage oder sogar als Tee - Chicoree wird uns sicherlich noch lange mit seinem charakteristischen Geschmack und seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten begeistern. Mit dem richtigen Wissen über Anbau, Ernte und Lagerung kann jeder die Vorzüge dieses besonderen Gemüses genießen.

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