Freilandtomaten: Der Weg zur erfolgreichen Ernte
Die Kultivierung von Freilandtomaten ist eine spannende Aufgabe für Hobbygärtner. Mit den richtigen Kniffen lässt sich eine beachtliche Ernte erzielen.
Schlüsselfaktoren für ertragreiche Freilandtomaten
- Sonniger Standort mit Windschutz
- Wahl robuster, krankheitsresistenter Sorten
- Sorgfältige Bodenvorbereitung und Fruchtfolgeplanung
- Unterscheidung zwischen Stab- und Buschtomaten
Vorteile des Freilandanbaus
Freilandtomaten bieten im Vergleich zu Gewächshaustomaten einige Vorteile. Ihr Aroma ist oft intensiver, da sie den natürlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind. Zudem erfordern sie weniger Pflege als ihre Verwandten im Gewächshaus. Ein weiterer Pluspunkt: Man benötigt kein kostspieliges Gewächshaus.
Seit Jahren kultiviere ich Tomaten im Freiland und bin immer wieder begeistert von den robusten Pflanzen und den köstlichen Früchten. Allerdings sollte man die Herausforderungen nicht unterschätzen.
Herausforderungen im Freiland
Der Anbau von Tomaten im Freien bringt auch einige Schwierigkeiten mit sich. Die größte Gefahr stellt die gefürchtete Kraut- und Braunfäule dar. Diese Pilzerkrankung tritt besonders bei feuchter Witterung auf und kann ganze Bestände vernichten.
Weitere Hürden sind:
- Starke Winde können die Pflanzen schädigen
- Heftige Regenfälle begünstigen Krankheiten
- Kühlere Temperaturen verzögern den Reifeprozess
- Schädlinge wie Blattläuse oder Weiße Fliege
Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich diese Probleme jedoch gut bewältigen. Entscheidend ist vor allem die richtige Standortwahl.
Der ideale Standort für Freilandtomaten
Sonnig und windgeschützt
Tomaten sind Sonnenanbeter. Wählen Sie daher einen möglichst sonnigen Platz im Garten. Optimal sind 6-8 Stunden direkte Sonneneinstrahlung täglich. Gleichzeitig sollte der Standort vor Wind geschützt sein. Starke Luftbewegungen können die Pflanzen beschädigen und austrocknen.
In meinem Garten habe ich einen geeigneten Platz an der Südseite einer Mauer gefunden. Dort sind die Tomaten vor Wind geschützt und erhalten dennoch reichlich Sonnenlicht.
Bodenbeschaffenheit und Vorbereitung
Tomaten gedeihen am besten in lockerem, humusreichem Boden. Bereiten Sie das Beet gründlich vor, indem Sie es im Frühjahr umgraben und mit reifem Kompost anreichern. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert zwischen 6 und 7 ist ideal.
Wichtig ist auch eine gute Drainage. Staunässe vertragen Tomaten überhaupt nicht. Bei schweren Böden empfiehlt es sich, etwas Sand einzuarbeiten, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
Fruchtfolge beachten
Es ist ratsam, Tomaten nicht jedes Jahr am gleichen Standort anzubauen. Eine durchdachte Fruchtfolge beugt Krankheiten und Schädlingen vor. Ideal ist ein Abstand von 3-4 Jahren, bevor wieder Tomaten oder andere Nachtschattengewächse wie Kartoffeln oder Paprika an derselben Stelle kultiviert werden.
Gute Vorfrüchte für Tomaten sind beispielsweise Kohl, Salat oder Möhren. Nach der Tomatenernte eignen sich Gründüngungspflanzen wie Phacelia oder Senf, um den Boden zu regenerieren.
Die richtige Sortenauswahl für den Freilandanbau
Robuste und krankheitsresistente Sorten
Für den Freilandanbau empfehlen sich robuste Sorten, die weniger anfällig für Krankheiten sind. Besonders wichtig ist eine gute Resistenz gegen die Kraut- und Braunfäule.
Bewährte resistente Sorten sind zum Beispiel:
- 'Phantasia F1': Sehr widerstandsfähig, große Früchte
- 'Primabella': Cocktailtomate mit hoher Resistenz
- 'Philovita F1': Kirschtomate, resistent und ertragreich
- 'Sakura F1': Robuste Cherrytomate mit gutem Geschmack
Diese Sorten haben sich in meinem Garten bewährt und liefern auch in ungünstigen Jahren noch zufriedenstellende Erträge.
Stab- oder Buschtomaten?
Bei der Sortenauswahl ist auch die Wuchsform zu berücksichtigen. Man unterscheidet zwischen Stab- und Buschtomaten:
Stabtomaten wachsen unbegrenzt in die Höhe und müssen an Stäben oder Schnüren aufgebunden werden. Sie produzieren über einen längeren Zeitraum Früchte und eignen sich gut für den Freilandanbau.
Buschtomaten bleiben kompakter und benötigen keine Stütze. Sie tragen früher, haben jedoch eine kürzere Erntezeit. Für Kübel oder kleine Gärten sind sie gut geeignet.
Für den klassischen Freilandanbau rate ich eher zu Stabtomaten. Sie bringen höhere Erträge und lassen sich besser pflegen.
Sorten für verschiedene Verwendungszwecke
Je nach geplantem Verwendungszweck gibt es unterschiedliche Tomatensorten:
- Für Salate: 'Matina' (früh reifend), 'Green Zebra' (grün-gelb gestreift)
- Zum Snacken: 'Sungold' (orange Kirschtomate), 'Zuckertraube' (sehr süß)
- Für Soßen: 'San Marzano' (fleischig), 'Roma' (wenig Kerne)
- Zum Grillen: 'Berner Rose' (große Früchte), 'Ochsenherz' (fleischig)
Experimentieren Sie mit verschiedenen Sorten. So entdecken Sie Ihre persönlichen Favoriten für den Freilandanbau.
Aussaat und Vorkultur von Tomaten: Der Schlüssel zum Erfolg
Die Aussaat von Tomaten markiert den Beginn einer spannenden Reise. Um den richtigen Zeitpunkt zu finden, sollten wir uns an den natürlichen Rhythmus der Pflanze halten. Üblicherweise startet man Mitte März bis Anfang April. So haben die Jungpflanzen genügend Zeit, sich zu entwickeln, bevor sie ins Freiland umziehen.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat?
Der ideale Zeitpunkt hängt von mehreren Faktoren ab:
- Klimazone: Wärmere Regionen erlauben einen früheren Start.
- Sorte: Frühreife Sorten können später ausgesät werden.
- Anbaumethode: Freilandtomaten brauchen einen späteren Aussaattermin als Gewächshaustomaten.
Ein praktischer Tipp: Säen Sie Ihre Tomaten etwa 6-8 Wochen vor dem geplanten Auspflanzen aus. So entwickeln sich die Pflanzen optimal, ohne zu groß zu werden.
Verschiedene Wege der Vorkultur
Für die Vorkultur von Tomaten gibt es unterschiedliche Ansätze:
Aussaat in Anzuchtschalen
Diese Methode eignet sich hervorragend für größere Mengen. Füllen Sie eine Anzuchtschale mit Anzuchterde, drücken Sie die Samen sanft in die Oberfläche und bedecken Sie sie leicht mit Erde. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.
Einzeltöpfe
Der Vorteil von Einzeltöpfen liegt darin, dass die Wurzeln beim Umtopfen nicht gestört werden. Töpfe mit einem Durchmesser von 5-7 cm sind ideal.
Torftabletten oder Kokostabs
Diese komprimierten Erdscheiben quellen bei Wasserzugabe auf und bilden kleine Töpfe. Sie sind praktisch und umweltfreundlich, da die Pflanzen direkt mit dem Topf ausgepflanzt werden können.
Unabhängig von der gewählten Methode ist es entscheidend, die Aussaat feucht und warm zu halten. Eine Temperatur von 20-25°C fördert die Keimung optimal. Sobald die ersten Blätter erscheinen, sollten die Sämlinge an einen hellen, aber nicht zu sonnigen Ort umziehen.
Abhärtung der Jungpflanzen
Bevor die Tomatenpflanzen ins Freiland umziehen, müssen sie abgehärtet werden. Dieser Prozess stärkt ihre Widerstandsfähigkeit und sollte etwa zwei Wochen vor dem geplanten Auspflanzen beginnen.
Stellen Sie die Pflanzen tagsüber für einige Stunden nach draußen, anfangs an einen geschützten Ort. Verlängern Sie die Zeit im Freien schrittweise und setzen Sie die Pflanzen nach und nach der direkten Sonne aus. In kühlen Nächten sollten Sie die Pflanzen wieder ins Warme bringen.
Durch diesen Abhärtungsprozess werden die Pflanzen robuster und können besser mit den Bedingungen im Freiland umgehen. Es mindert auch den Pflanzenschock beim Umsetzen.
Der große Umzug ins Freiland: Timing ist alles
Der richtige Zeitpunkt für das Auspflanzen der Tomaten ins Freiland ist entscheidend für ihr weiteres Wachstum und die spätere Ernte. Tomaten sind wärmeliebende Pflanzen, die empfindlich auf Frost reagieren.
Der richtige Moment und die Wetterlage
In unseren Breiten ist es ratsam, mit dem Auspflanzen bis nach den Eisheiligen Mitte Mai zu warten. Diese bewährte Faustregel basiert darauf, dass danach in der Regel keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Behalten Sie aber auch die lokalen Wetterbedingungen im Auge:
- Bodentemperatur: Sollte mindestens 10°C betragen
- Nachttemperaturen: Nicht unter 8°C
- Tagestemperaturen: Idealerweise über 15°C
Wenn Sie unsicher sind, können Sie das Auspflanzen auch noch etwas hinauszögern. Ein späteres Auspflanzen in wärmere Bedingungen führt oft zu einem schnelleren Wachstum als ein zu frühes Pflanzen in kalten Boden.
Pflanztechniken und Abstände
Beim Auspflanzen der Tomaten gibt es einige Kniffe zu beachten:
Pflanzloch
Graben Sie ein tiefes Loch, das größer ist als der Wurzelballen. Eine Handvoll reifen Kompost oder gut verrotteten Mist im Loch verbessert die Nährstoffversorgung.
Pflanztechnik
Setzen Sie die Tomatenpflanze tiefer ein, als sie im Topf stand. Die Stängel bilden zusätzliche Wurzeln, was zu kräftigeren Pflanzen führt. Entfernen Sie die unteren Blätter und pflanzen Sie die Tomate bis zu den ersten verbleibenden Blättern ein.
Abstände
Die richtigen Abstände sorgen für gute Luftzirkulation und ausreichend Platz zum Wachsen:
- Zwischen den Pflanzen: 50-70 cm
- Zwischen den Reihen: 80-100 cm
- Bei Buschtomaten: etwas enger, etwa 40-50 cm zwischen den Pflanzen
Stützvorrichtungen für Stabtomaten
Stabtomaten brauchen eine stabile Stütze, um ihr Gewicht zu tragen und aufrecht zu wachsen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
Tomatenstäbe
Klassische Holz- oder Bambusstäbe, die neben die Pflanze in den Boden gesteckt werden. Die Pflanze wird locker mit Bast oder speziellen Tomatenbändern angebunden.
Spiralstäbe
Diese Metallstäbe haben eine spiralförmige Struktur, an der die Tomatenpflanze sich selbst hochranken kann.
Tomatenhäuser
Diese käfigartigen Konstruktionen bieten mehreren Pflanzen Halt und sind besonders praktisch für Buschtomaten.
Schnursysteme
In Gewächshäusern oder an Pergolen können Tomaten an herabhängenden Schnüren hochgeleitet werden. Diese Methode ermöglicht ein sehr kontrolliertes Wachstum.
Unabhängig von der gewählten Methode ist es wichtig, die Stützvorrichtungen bereits beim Pflanzen zu installieren, um die Wurzeln nicht später zu beschädigen.
Pflege der Freilandtomaten: Der Weg zur perfekten Tomate
Die richtige Pflege ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen und einer reichen Ernte. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die Sie im Auge behalten sollten:
Wässerung und Düngung
Tomaten haben einen hohen Wasserbedarf, besonders während der Fruchtbildung. Allerdings mögen sie keine staunasse Nässe.
Wässerung
- Gießen Sie regelmäßig und durchdringend, am besten morgens.
- Vermeiden Sie das Benetzen der Blätter, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
- Bei Topfkulturen kann tägliches Gießen nötig sein.
Düngung
Tomaten sind echte Nährstoffliebhaber und benötigen regelmäßige Nährstoffgaben:
- Startdüngung beim Pflanzen mit reifem Kompost oder organischem Dünger.
- Ab Fruchtansatz alle 2-3 Wochen mit einem kaliumbetonten Tomatendünger nachdüngen.
- Organische Dünger wie Brennnesseljauche oder Schafwollpellets sind eine gute Alternative zu Mineraldüngern.
Ausgeizen und Aufbinden
Regelmäßiges Ausgeizen und Aufbinden fördert das Wachstum und die Fruchtbildung.
Ausgeizen
Entfernen Sie regelmäßig die Seitentriebe, die sich in den Blattachseln bilden. Dies lenkt die Energie der Pflanze in die Haupttriebe und Früchte. Ausnahme: Bei Buschtomaten ist Ausgeizen nicht nötig.
Aufbinden
Binden Sie die Haupttriebe locker an ihre Stütze. Verwenden Sie weiche Materialien wie Bast oder spezielle Tomatenbänder, um Verletzungen zu vermeiden.
Bodenbedeckung und Unkrautkontrolle
Eine gute Bodenbedeckung hilft, Feuchtigkeit zu speichern und Unkraut in Schach zu halten.
Mulchen
Bedecken Sie den Boden um die Pflanzen mit einer Schicht aus organischem Material wie Stroh, Rasenschnitt oder speziellem Mulchvlies. Dies hält die Feuchtigkeit im Boden und verhindert das Aufspritzen von Erde bei Regen.
Unkrautkontrolle
Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, das den Tomaten Wasser und Nährstoffe streitig macht. Hacken Sie vorsichtig, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.
Mit der richtigen Pflege werden Ihre Freilandtomaten prächtig gedeihen und Sie mit einer reichen Ernte belohnen. Beobachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, um Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
Krankheiten und Schädlinge bei Freilandtomaten
Der Anbau von Tomaten im Freiland bringt oft Herausforderungen mit sich. Eine der häufigsten ist die Kraut- und Braunfäule, eine Pilzerkrankung, die ganze Bestände in Mitleidenschaft ziehen kann. Die ersten Anzeichen sind bräunliche Flecken auf den Blättern, die sich rasch ausbreiten. Bei feuchter Witterung bildet sich auf der Blattunterseite ein weißlicher Pilzrasen. An den Früchten zeigen sich braune, eingesunkene Stellen, die zur Fäulnis führen. Auch der Echte und Falsche Mehltau können Probleme bereiten. Der Echte Mehltau ist an einem weißen, mehligen Belag auf den Blättern zu erkennen, während der Falsche Mehltau gelbliche Flecken auf der Blattoberseite und einen grau-violetten Pilzrasen auf der Unterseite verursacht.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Tomatenkrankheiten
Die Wahl robuster Sorten mit guter Widerstandsfähigkeit ist für den Freilandanbau entscheidend. Ausreichende Abstände zwischen den Pflanzen fördern die Luftzirkulation und ermöglichen ein schnelles Abtrocknen der Blätter. Ein Regendach über den Tomaten hält die Blätter trocken und reduziert das Infektionsrisiko. Beim Gießen sollte man darauf achten, die Blätter nicht zu benetzen, sondern gezielt am Boden zu wässern. Kranke Blätter sollten umgehend entfernt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Eine ausgewogene Düngung stärkt die Widerstandskraft der Pflanzen, wobei zu beachten ist, dass übermäßige Stickstoffgaben die Anfälligkeit erhöhen können.
Biologische und chemische Bekämpfungsmethoden
Bei den ersten Anzeichen von Krankheiten haben sich biologische Pflanzenstärkungsmittel auf Basis von Algen oder Schachtelhalmextrakt bewährt. Diese unterstützen die natürlichen Abwehrkräfte der Tomaten. Auch Spritzungen mit verdünnter Magermilch können gegen Mehltau wirksam sein. Bei starkem Befall mit Kraut- und Braunfäule können kupferhaltige Pflanzenschutzmittel, die im Ökolandbau zugelassen sind, hilfreich sein. Chemische Fungizide sollten nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen. Der Fokus sollte auf der Vorbeugung durch geeignete Kulturmaßnahmen liegen.
Schutzmaßnahmen gegen Witterungseinflüsse
Freilandtomaten sind den Launen der Natur ausgesetzt, doch es gibt Möglichkeiten, sie vor extremen Wettereinflüssen zu schützen. Regendächer und Folientunnel spielen dabei eine wichtige Rolle. Ein einfaches Regendach aus transparenter Folie schützt die Pflanzen vor übermäßiger Nässe und beugt Krankheiten vor, ohne die Lichtzufuhr zu beeinträchtigen. Folientunnel bieten einen umfassenderen Schutz, besonders in kühleren Regionen. Sie halten nicht nur Regen ab, sondern speichern auch Wärme und schützen vor Wind. An heißen Tagen ist jedoch auf eine gute Belüftung zu achten.
Windschutz für Freilandtomaten
Starker Wind kann Tomatenpflanzen erheblich schädigen. Ein effektiver Windschutz ist daher von großem Nutzen. Eine interessante Methode ist die Kombination mit höheren Gemüsesorten wie Mais oder Sonnenblumen, die nicht nur als natürlicher Windschutz dienen, sondern auch optisch ansprechend sind. Alternativ eignen sich Weidenzäune oder bepflanzte Rankgitter als Windbarriere. Wichtig ist, dass der Windschutz luftdurchlässig bleibt, um Feuchtigkeitsstau und damit verbundene Pilzerkrankungen zu vermeiden.
Frostschutz für Vor- und Nachsaison
Zu Beginn und Ende der Saison können Nachtfröste eine ernsthafte Bedrohung für Tomaten darstellen. Vliesabdeckungen, die abends über die Pflanzen gelegt werden, bieten hier einen guten Schutz. Bei Jungpflanzen haben sich auch wassergefüllte Plastikflaschen bewährt, die tagsüber Wärme speichern und nachts wieder abgeben. Für Kübeltomaten bietet sich bei Frostgefahr die Möglichkeit, sie an einen geschützten Ort zu stellen. Diese Maßnahmen können die Anbausaison um mehrere Wochen verlängern.
Ernte und Lagerung von Freilandtomaten
Der Moment der Ernte ist gekommen - ein Höhepunkt für jeden Tomatenzüchter. Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend für Geschmack und Haltbarkeit. Vollreife Tomaten zeichnen sich durch eine gleichmäßige Färbung und leichte Nachgiebigkeit bei sanftem Druck aus. Die frühen Morgenstunden, wenn die Früchte noch vom Tau gekühlt sind, eignen sich besonders gut für die Ernte. Dabei sollten die Tomaten vorsichtig vom Stiel abgedreht oder mit einer sauberen Schere abgeschnitten werden. Überreife oder beschädigte Früchte sollten umgehend entfernt werden, um Fäulnis vorzubeugen.
Nachreifung und Lagerung von Tomaten
Da nicht alle Tomaten gleichzeitig reifen, lassen sich grüne Früchte problemlos nachreifen. Dafür eignet sich ein heller Ort bei Zimmertemperatur, jedoch nicht in direkter Sonneneinstrahlung. Ein bewährter Tipp ist das Hinzulegen eines reifen Apfels, dessen Ethylenabgabe den Reifeprozess beschleunigt. Reife Tomaten halten sich bei Zimmertemperatur etwa eine Woche. Obwohl die Lagerung im Kühlschrank die Haltbarkeit verlängert, geht dies auf Kosten des Aromas. Alternativen wie das Einlegen in Öl oder Einfrieren sind oft vorzuziehen.
Verarbeitung und Konservierung von Tomaten
In ertragreichen Jahren stellt sich oft die Frage der Verwertung überschüssiger Tomaten. Das Einkochen von Soßen oder Suppen bietet sich an, die sich gut einfrieren oder in Gläsern konservieren lassen. Getrocknete Tomaten sind eine schmackhafte Delikatesse mit langer Haltbarkeit. Dafür werden die Tomaten in Scheiben geschnitten und bei niedriger Temperatur im Backofen oder Dörrgerät getrocknet. Eine weitere Möglichkeit ist das Einlegen in Öl mit Kräutern. So lässt sich der Geschmack der sommerlichen Tomatenernte auch in den Wintermonaten genießen.
Besonderheiten bei verschiedenen Tomatensorten
Jede Tomatensorte hat ihre eigenen Ansprüche und Eigenheiten. Lassen Sie uns einen Blick auf die Pflege verschiedener Tomatentypen werfen:
Pflege von Buschtomaten
Buschtomaten sind wahre Alleskönner, die sich hervorragend für Balkone und kleine Gärten eignen. Sie wachsen kompakt und kommen meist ohne Stütze aus. Beachten Sie folgende Punkte:
- Regelmäßiges Gießen, besonders wenn sie in Töpfen wachsen
- Kein Ausgeizen nötig - diese cleveren Pflanzen wissen selbst, wie sie kompakt bleiben
- Sorgen Sie für gute Durchlüftung, damit die Pflanzen gesund bleiben
Kultivierung von Cocktail- und Cherrytomaten
Diese kleinfruchtigen Sorten sind oft wahre Geschmacksbomben und echte Ertragsmeister. Bei der Pflege sollten Sie Folgendes im Hinterkopf behalten:
- Regelmäßiges Ausgeizen fördert gesunde Pflanzen
- Häufiges Ernten regt die Pflanze an, noch mehr Früchte zu bilden
- Ausreichende Düngung sorgt für optimale Nährstoffversorgung
Anbau von Fleisch- und Salattomaten
Großfruchtige Tomatensorten sind etwas anspruchsvoller in Sachen Pflege und Standort:
- Stabile Stützen sind ein Muss für die schweren Früchte
- Regelmäßiges Ausgeizen und Aufbinden der Haupttriebe hält die Pflanze in Form
- Bei Bedarf kann eine Fruchtausdünnung zu größeren Tomaten führen
Tipps für eine erfolgreiche Freilandtomatenernte
Mit der richtigen Pflege können Sie auch im Freiland eine wahre Tomatenschwemme erleben. Hier einige bewährte Methoden aus meinem Gärtner-Repertoire:
Regelmäßige Kontrolle und Pflege
Tomaten im Freiland brauchen ein wachsames Auge:
- Täglicher Kontrollgang auf der Suche nach Krankheitsanzeichen
- Entfernen Sie gelbe oder kranke Blätter zügig
- Bei Bedarf können Sie durch Fruchtausdünnung größere Einzelfrüchte erzielen
Optimale Nährstoffversorgung
Freilandtomaten sind echte Nährstoff-Gourmets:
- Verwöhnen Sie sie regelmäßig mit organischem Tomatendünger
- Mulchen mit Grasschnitt oder selbst angesetzter Brennnesseljauche ist ein Geheimtipp
- Bei Kalziummangel hat sich eine Gabe von Algenkalk bewährt
Gesunde Pflanzen durch richtige Pflege
Gesunde Pflanzen trotzen Krankheiten besser:
- Achten Sie auf gleichmäßige Wasserversorgung, aber vermeiden Sie Staunässe
- Ein Windschutz durch Hecken oder Zäune schafft ein angenehmes Mikroklima
- Bei Kälteeinbrüchen können Sie die Pflanzen mit Vlies schützen
Freilandtomaten: Eine lohnende Herausforderung für Hobbygärtner
Der Anbau von Tomaten im Freiland mag zwar etwas kniffliger sein als im Gewächshaus, ist aber durchaus machbar und sehr befriedigend. Mit der richtigen Sortenwahl und Pflege können Sie auch draußen köstliche Tomaten ernten. Robuste Sorten wie 'Matina' oder 'Quadro' haben sich in meinem Garten für den Freilandanbau besonders bewährt.
Ich rate Ihnen, ruhig mit verschiedenen Sorten zu experimentieren. So finden Sie heraus, welche in Ihrem Garten am besten gedeihen. Mit etwas Übung und einer Prise Geduld werden Sie schon bald Ihre eigenen sonnenwarmen Tomaten genießen können - ein Geschmackserlebnis, das seinesgleichen sucht.
Der Anbau von Freilandtomaten ist eine Aufgabe, die sich wirklich lohnt. Glauben Sie mir, selbst gezogene Tomaten direkt vom Strauch haben einen unvergleichlichen Geschmack. Wenden Sie die richtigen Techniken an, schenken Sie Ihren Pflanzen die nötige Aufmerksamkeit, und Sie werden schon bald eine reiche Ernte einfahren können. Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten - im wahrsten Sinne des Wortes!