Futterpflanzen für Rinder: Optimale Weidepflanzen und Heusorten

Futterpflanzen für Rinder: Grundlage der Weidewirtschaft

Rinder und Weiden - eine Symbiose, die seit Jahrtausenden besteht. Doch was macht eine gute Weide aus?

Kernpunkte zum Thema Rinderfutter

  • Gräser bilden die Basis der Rinderfütterung
  • Leguminosen liefern wichtiges Protein
  • Ausgewogene Ernährung ist entscheidend für Gesundheit und Leistung

Die Bedeutung von Futterpflanzen in der Rinderhaltung

Futterpflanzen sind grundlegend in der Rinderhaltung. Sie bilden die Basis für die Gesundheit, das Wachstum und die Leistungsfähigkeit unserer Rinder. Ob Milchkuh oder Mastbulle - ohne die richtige Ernährung läuft nichts rund im Stall.

In meiner langjährigen Erfahrung als Biologin habe ich oft beobachtet, wie wichtig die Qualität des Futters für den Erfolg eines Betriebs ist. Ein Bauer aus meiner Nachbarschaft hatte mal große Probleme mit der Milchleistung seiner Kühe. Erst als er seine Weidemischung optimierte, ging's wieder bergauf.

Nährstoffbedürfnisse von Rindern: Ein Überblick

Rinder sind wahre Fressmaschinen, aber auch ziemlich anspruchsvoll, was ihre Ernährung angeht. Sie brauchen eine ganze Palette an Nährstoffen:

  • Kohlenhydrate für Energie
  • Proteine für Muskelaufbau und Milchproduktion
  • Fette als Energiereserve
  • Mineralstoffe und Vitamine für verschiedene Körperfunktionen

Die Herausforderung liegt darin, all diese Nährstoffe in der richtigen Balance zu liefern. Das ist wie beim Kochen - zu viel Salz verdirbt die Suppe, zu wenig macht sie fad.

Gräser: Das tägliche Brot der Rinder

Gräser sind für Rinder wie Pasta für Italiener - einfach unverzichtbar. Sie machen oft den Löwenanteil der Futterration aus und liefern vor allem Kohlenhydrate und Ballaststoffe.

Deutsches Weidelgras (Lolium perenne): Der Allrounder

Das Deutsche Weidelgras ist sozusagen der Klassiker unter den Weidegräsern. Es wächst schnell, ist trittfest und schmeckt den Rindern. In meinem Garten hab ich's auch - zwar nicht für Kühe, aber mein Rasenmäher mag's genauso.

Wiesenschwingel (Festuca pratensis): Der Dauerhafte

Wiesenschwingel ist ein zähes Kerlchen. Er hält Trockenheit und Kälte gut aus und liefert dabei noch ordentlich Ertrag. Perfekt für Gegenden, wo's mal ruppiger zugeht.

Knaulgras (Dactylis glomerata): Der Frühstarter

Knaulgras ist der Early Bird unter den Gräsern. Es treibt im Frühjahr früh aus und liefert so schon Futter, wenn andere noch schlafen. Allerdings wird's schnell hart - da heißt es, rechtzeitig zu mähen.

Timothee (Phleum pratense): Der Nährstoffreiche

Timothee ist ein echtes Kraftpaket. Es hat einen hohen Nährstoffgehalt und ist besonders schmackhaft für die Rinder. Kein Wunder, dass es in vielen Weidemischungen zu finden ist.

Vor- und Nachteile verschiedener Grasarten

Jedes Gras hat seine Stärken und Schwächen. Weidelgras wächst schnell, aber braucht viel Dünger. Wiesenschwingel ist robust, aber nicht so ertragreich. Knaulgras liefert früh, wird aber schnell holzig. Timothee ist nährstoffreich, aber etwas empfindlich.

Die Kunst liegt darin, die richtige Mischung zu finden. Das ist wie bei einer guten Fußballmannschaft - man braucht verschiedene Typen, die sich ergänzen.

Leguminosen: Die Proteinlieferanten

Leguminosen sind die heimlichen Stars der Weide. Sie liefern nicht nur wertvolles Protein, sondern verbessern auch noch den Boden. Ein echtes Multitalent also.

Weißklee (Trifolium repens): Der Bodendecker

Weißklee ist der perfekte Teamplayer. Er wächst niedrig, verträgt Tritt und liefert Stickstoff für die Gräser. In meinem Garten hab ich ihn auch - die Bienen lieben ihn!

Rotklee (Trifolium pratense): Der Tiefwurzler

Rotklee hat Wurzeln wie ein Baum - tief und verzweigt. Das macht ihn trockenheitsresistent und holt Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten. Außerdem sieht er mit seinen roten Blüten einfach schick aus.

Luzerne (Medicago sativa): Die Eiweißbombe

Luzerne ist der Proteinriese unter den Leguminosen. Sie liefert Eiweißmengen, von denen andere nur träumen können. Allerdings ist sie etwas anspruchsvoll im Anbau - nichts für Anfänger also.

Hornklee (Lotus corniculatus): Der Genügsame

Hornklee ist der Überlebenskünstler unter den Leguminosen. Er kommt mit kargen Böden zurecht und hält auch Trockenheit gut aus. Perfekt für Standorte, wo andere aufgeben.

Esparsette (Onobrychis viciifolia): Die Vergessene

Esparsette ist ein bisschen aus der Mode gekommen, zu Unrecht wie ich finde. Sie ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch sehr gesund für die Tiere. Ein echter Geheimtipp!

Bedeutung von Leguminosen für die Bodenfruchtbarkeit

Leguminosen sind wahre Bodenverbesserer. Durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien können sie Luftstickstoff binden und so den Boden düngen. Das spart nicht nur Geld für Kunstdünger, sondern ist auch noch gut für die Umwelt.

In meinem eigenen Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass Beete mit Leguminosen im Fruchtwechsel viel ertragreicher sind. Es ist, als würden die Pflanzen sich gegenseitig helfen - ein bisschen wie in einer gut funktionierenden Dorfgemeinschaft.

Alles in allem sind Futterpflanzen für Rinder weit mehr als nur Nahrung. Sie sind die Grundlage für gesunde Tiere, gute Erträge und fruchtbare Böden. Mit der richtigen Mischung aus Gräsern und Leguminosen lässt sich eine Weide schaffen, die nicht nur die Rinder, sondern auch den Geldbeutel des Landwirts glücklich macht.

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Kräuter und andere Futterpflanzen: Abwechslungsreiche Ernährung für Rinder

Neben Gräsern und Leguminosen spielen auch Kräuter und andere Futterpflanzen eine wichtige Rolle in der Ernährung von Rindern. Sie bereichern nicht nur den Speiseplan, sondern bringen auch zusätzliche Nährstoffe und gesundheitsfördernde Eigenschaften mit sich.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Der Spitzwegerich ist äußerst wertvoll auf der Weide. Seine nährstoffreichen Blätter enthalten Mineralstoffe und Spurenelemente, die die Gesundheit der Rinder unterstützen. Zudem hat er eine leicht entzündungshemmende Wirkung, was bei kleinen Verdauungsproblemen hilfreich sein kann.

Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Oft unterschätzt, ist der Löwenzahn tatsächlich eine wertvolle Futterpflanze. Seine Blätter sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Kalium. Der Löwenzahn regt die Verdauung an und kann die Milchproduktion bei Kühen fördern.

Chicorée (Cichorium intybus)

Chicorée, auch Wegwarte genannt, ist eine robuste Pflanze mit tiefreichenden Wurzeln. Sie holt Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten und macht sie für Rinder verfügbar. Chicorée enthält Inulin, das die Darmgesundheit fördert und kann bei der Parasitenbekämpfung helfen.

Futterrüben (Beta vulgaris)

Futterrüben sind eine energiereiche Ergänzung zum Grundfutter. Sie liefern schnell verfügbare Kohlenhydrate und sind besonders in der Winterfütterung wertvoll. Allerdings sollten sie aufgrund ihres hohen Zuckergehalts nur in Maßen verfüttert werden, um Verdauungsstörungen zu vermeiden.

Silomais (Zea mays)

Silomais ist eine wichtige Energiequelle in der Rinderfütterung. Er liefert hohe Erträge und ist leicht zu silieren. Sein hoher Stärkegehalt macht ihn besonders wertvoll für Milchkühe und Mastbullen. Allerdings sollte er aufgrund seiner geringen Strukturwirksamkeit immer in Kombination mit strukturreichem Grundfutter eingesetzt werden.

Optimale Weidemischungen: Für gesunde und produktive Rinder

Die richtige Zusammenstellung von Weidemischungen ist entscheidend für eine ausgewogene Ernährung der Rinder und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen.

Kurzrasenweide

Bei der Kurzrasenweide wird die Grasnarbe durch ständigen Verbiss kurz gehalten. Diese Methode eignet sich besonders für intensive Milchviehhaltung. Typische Mischungen enthalten schnellwachsende Gräser wie Deutsches Weidelgras und Weißklee. Der Vorteil liegt in der hohen Futterqualität und der effizienten Flächennutzung.

Umtriebsweide

Die Umtriebsweide teilt die Fläche in mehrere Koppeln, die nacheinander beweidet werden. Dies ermöglicht eine Erholungsphase für die Pflanzen und fördert ein gleichmäßiges Nachwachsen. Mischungen für Umtriebsweiden enthalten neben Gräsern oft auch Kräuter und verschiedene Kleearten für eine vielfältige Ernährung.

Mähweide

Mähweiden werden sowohl beweidet als auch zur Futtergewinnung gemäht. Sie erfordern robuste Pflanzenarten, die sowohl Verbiss als auch Schnitt gut vertragen. Typische Mischungen beinhalten ausdauernde Gräser wie Wiesenschwingel und Knaulgras sowie Rotklee und Luzerne für den Proteingehalt.

Standortangepasste Mischungen

Je nach Bodenart, Klima und Nutzungsintensität müssen Weidemischungen angepasst werden. Für trockene Standorte eignen sich trockenheitsresistente Arten wie Knaulgras und Hornklee. Auf feuchten Böden können Lieschgras und Wiesenfuchsschwanz gute Erträge liefern.

Biodiversität auf der Weide

Eine vielfältige Pflanzenzusammensetzung fördert nicht nur die Gesundheit der Rinder, sondern auch die ökologische Vielfalt. Kräuterreiche Mischungen bieten Lebensraum für Insekten und andere Kleintiere. Zudem können sie die Widerstandsfähigkeit der Weide gegen Wetterextreme erhöhen.

Heusorten und ihre Eigenschaften: Qualität fürs Winterfutter

Heu ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Winterfütterung von Rindern. Die Qualität des Heus hat einen direkten Einfluss auf die Gesundheit und Leistung der Tiere.

Wiesenheu

Wiesenheu ist die klassische Form des Heus, bestehend aus einer Mischung verschiedener Gräser und Kräuter. Die Qualität hängt stark vom Schnittzeitpunkt ab. Frühgeschnittenes Wiesenheu hat einen höheren Nährstoffgehalt und ist besonders für Milchkühe geeignet. Späteres Heu eignet sich eher für Mutterkühe oder Jungvieh.

Luzerneheu

Luzerneheu zeichnet sich durch seinen hohen Proteingehalt aus. Es ist besonders wertvoll für hochleistende Milchkühe und wachsende Jungtiere. Luzerneheu hat zudem einen hohen Calciumgehalt, was die Knochengesundheit fördert. Allerdings sollte es aufgrund seiner hohen Nährstoffdichte nicht als alleiniges Raufutter eingesetzt werden.

Kleeheu

Kleeheu, meist aus Rotklee gewonnen, ist ebenfalls proteinreich und mineralstoffhaltig. Es eignet sich gut zur Ergänzung von energiereichem Futter wie Mais. Kleeheu kann die Milchleistung fördern und wird gerne von Rindern gefressen.

Qualitätsmerkmale von Heu

Gutes Heu zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Grünliche bis hellgrüne Farbe
  • Angenehmer, aromatischer Geruch
  • Blattreichtum
  • Geringer Stängelanteil
  • Frei von Schimmel und Staub

Der Nährstoffgehalt kann durch eine Futteranalyse genau bestimmt werden, was eine präzise Rationsplanung ermöglicht.

Lagerung und Konservierung

Die richtige Lagerung ist entscheidend für die Heuqualität. Das Heu sollte trocken (Feuchtigkeitsgehalt unter 14%) und luftig gelagert werden. Moderne Heutrockungsanlagen ermöglichen eine schonende Trocknung auch bei ungünstiger Witterung. Alternativ kann Heu auch in Ballen gepresst und in Folie gewickelt werden, was eine platzsparende Lagerung ermöglicht.

Eine sorgfältige Auswahl und Kombination verschiedener Futterpflanzen und Heusorten bildet die Grundlage für eine gesunde und leistungsfähige Rinderherde. Dabei sollten sowohl die Bedürfnisse der Tiere als auch die lokalen Gegebenheiten berücksichtigt werden.

Saisonale Aspekte der Futterpflanzennutzung

Die Fütterung von Rindern ist ein Jahreskreislauf, der sich eng an die natürlichen Wachstumszyklen der Futterpflanzen anlehnt. Jede Jahreszeit bringt ihre eigenen Herausforderungen und Möglichkeiten mit sich.

Frühjahrsweide

Wenn die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, beginnt das Gras zu sprießen. Die Frühjahrsweide ist oft besonders eiweißreich und energiehaltig. Allerdings sollten Landwirte vorsichtig sein: Ein zu abrupter Übergang von der Winterfütterung zur frischen Weide kann bei den Rindern zu Verdauungsproblemen führen. Eine schrittweise Umstellung ist ratsam.

Sommerweide

Im Sommer steht den Rindern in der Regel ein üppiges Futterangebot zur Verfügung. Allerdings kann anhaltende Trockenheit das Graswachstum beeinträchtigen. Vorausschauende Landwirte haben für solche Fälle Reserven angelegt oder planen alternative Futtermittel ein. Auch der Wasserbedarf der Tiere steigt bei hohen Temperaturen deutlich an.

Herbstweide

Mit sinkenden Temperaturen lässt das Pflanzenwachstum nach. Das Gras wird faserreicher und weniger nahrhaft. Jetzt kann es sinnvoll sein, die Weide durch Zufütterung zu ergänzen. Manche Betriebe nutzen diese Zeit auch für eine Nachsaat, um die Grasnarbe für das kommende Jahr zu verbessern.

Winterfütterung

In den kalten Monaten sind die meisten Rinder im Stall. Jetzt kommt es auf die Qualität des konservierten Futters an. Heu, Silage und Kraftfutter bilden die Grundlage der Winterration. Eine ausgewogene Mischung ist wichtig für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere.

Anbau und Pflege von Futterpflanzen

Der erfolgreiche Anbau von Futterpflanzen erfordert Fachwissen und Sorgfalt. Von der Bodenbearbeitung bis zur Ernte gibt es viele Faktoren zu beachten.

Bodenbearbeitung und Aussaat

Ein gut vorbereiteter Boden ist die Basis für einen erfolgreichen Futteranbau. Je nach Pflanzenart und Bodenbeschaffenheit kann eine Tiefenlockerung oder eine flachere Bearbeitung sinnvoll sein. Bei der Aussaat ist auf die richtige Saattiefe und -dichte zu achten. Viele Landwirte bevorzugen Untersaaten, um die Bodenstruktur zu verbessern und Erosion zu vermindern.

Düngung und Pflanzenschutz

Eine bedarfsgerechte Düngung ist wichtig für den Ertrag und die Qualität des Futters. Dabei sollte man nicht nur an Stickstoff denken – auch Phosphor, Kalium und Spurenelemente spielen eine wichtige Rolle. Beim Pflanzenschutz setzen immer mehr Betriebe auf integrierte Konzepte, die chemische Mittel nur als letzte Option vorsehen.

Bewässerung

In trockenen Regionen oder bei anhaltender Dürre kann eine zusätzliche Bewässerung notwendig sein. Moderne Systeme arbeiten mit Sensoren, die den tatsächlichen Wasserbedarf der Pflanzen messen und so eine effiziente Nutzung der wertvollen Ressource ermöglichen.

Weidepflege und Nachmahd

Eine gepflegte Weide ist produktiver und gesünder für die Tiere. Regelmäßiges Abschleppen verteilt den Kuhdung und beugt der Bildung von Geilstellen vor. Die Nachmahd nach der Beweidung fördert einen gleichmäßigen Aufwuchs und verhindert die Ausbreitung unerwünschter Pflanzen.

Ernte und Konservierung

Der richtige Erntezeitpunkt ist wichtig für die Futterqualität. Zu frühes Mähen kann den Ertrag schmälern, zu spätes die Verdaulichkeit beeinträchtigen. Bei der Silierung kommt es auf einen schnellen Luftabschluss an, um Fehlgärungen zu vermeiden. Heu sollte möglichst trocken eingelagert werden, um Schimmelbildung vorzubeugen.

Futterpflanzen für spezielle Bedürfnisse

Nicht alle Rinder haben die gleichen Ansprüche an ihr Futter. Je nach Alter, Geschlecht und Nutzungsrichtung variieren die Bedürfnisse erheblich.

Hochleistungskühe

Milchkühe mit hoher Leistung benötigen besonders energiereiches und gut verdauliches Futter. Eine Kombination aus hochwertigem Grundfutter und angepasster Kraftfuttergabe ist hier wichtig für den Erfolg. Viele Betriebe setzen auf eine TMR (Totale Mischration), um eine gleichmäßige Nährstoffaufnahme über den Tag zu gewährleisten.

Aufzucht von Jungtieren

Kälber und Jungvieh brauchen ein Futter, das Wachstum und Entwicklung optimal unterstützt. In den ersten Lebensmonaten steht die Milch im Vordergrund, später gewinnt hochwertiges Raufutter an Bedeutung. Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung ist für die Knochenentwicklung unerlässlich.

Mutterkuhhaltung

In der extensiven Mutterkuhhaltung spielen robuste Futterpflanzen eine wichtige Rolle. Oft kommen hier Gräser und Kräuter zum Einsatz, die mit kargen Standorten zurechtkommen. Die Herausforderung besteht darin, eine ausreichende Milchleistung für die Kälber sicherzustellen, ohne die Kühe zu überkonditionieren.

Mastbullen

Bei der Bullenmast geht es um einen optimalen Muskelaufbau. Das Futter muss energiereich sein, aber auch genügend Struktur bieten, um Verdauungsstörungen vorzubeugen. Viele Mäster setzen auf eine Kombination aus Maissilage und eiweißreichen Komponenten wie Sojaschrot oder Rapsextraktionsschrot.

Die Rinderfütterung erfordert, für jede Tiergruppe und jede Jahreszeit die richtige Balance zu finden. Wer die Bedürfnisse seiner Tiere kennt und die Möglichkeiten seines Standorts optimal nutzt, schafft die Grundlage für gesunde Herden und wirtschaftlichen Erfolg.

Nachhaltige Aspekte der Futterpflanzenproduktion

In der Rinderhaltung gewinnt die Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen setzen Landwirte verstärkt auf umweltfreundliche Praktiken.

Reduzierung von Treibhausgasemissionen

Ein heißes Eisen in der Landwirtschaft sind die Treibhausgasemissionen. Beim Anbau von Futterpflanzen lässt sich hier einiges bewirken. Durch den Einsatz von Leguminosen wie Klee oder Luzerne kann der Bedarf an künstlichem Stickstoffdünger reduziert werden. Diese Pflanzen binden Luftstickstoff und reichern den Boden damit an. Das spart nicht nur Geld, sondern verringert auch die CO2-Emissionen bei der Düngerproduktion.

Erhaltung der Biodiversität

Artenreiche Wiesen sind nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch ökologisch wertvoll. Eine Mischung aus verschiedenen Gräsern, Kräutern und Leguminosen fördert die Insektenvielfalt und bietet Lebensraum für viele Tierarten. Solche Flächen sind robuster gegen Schädlinge und Krankheiten, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert.

Wassermanagement

Wasser wird zunehmend zum kostbaren Gut. Effizientes Wassermanagement ist daher unerlässlich. Trockenheitsresistente Futterpflanzen wie Luzerne oder bestimmte Gräser können den Wasserbedarf senken. Auch moderne Bewässerungssysteme, die gezielt und sparsam bewässern, helfen beim Wassersparen.

Bodenschutz und -verbesserung

Ein gesunder Boden ist grundlegend für gute Erträge. Futterpflanzen mit tiefreichenden Wurzeln lockern den Boden auf und verbessern seine Struktur. Der Anbau von Zwischenfrüchten verhindert Erosion und reichert den Boden mit organischer Substanz an. Das fördert das Bodenleben und erhöht die Fruchtbarkeit.

Wirtschaftliche Aspekte

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit müssen sich nicht ausschließen. Im Gegenteil: Langfristig zahlen sich umweltfreundliche Praktiken oft aus.

Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Futterpflanzen

Nicht jede Futterpflanze eignet sich für jeden Standort. Eine sorgfältige Auswahl kann bares Geld sparen. Während Deutsches Weidelgras auf feuchten, nährstoffreichen Böden Spitzenerträge liefert, kommt Knaulgras besser mit Trockenheit zurecht. Leguminosen wie Klee oder Luzerne sparen Düngerkosten und liefern proteinreiches Futter.

Arbeitswirtschaftliche Betrachtungen

Die Arbeitswirtschaft spielt eine große Rolle. Automatisierte Melksysteme und moderne Fütterungstechniken können den Arbeitsaufwand erheblich reduzieren. Auch die Wahl der Futterpflanzen beeinflusst den Arbeitsaufwand. Während Mais nur einmal im Jahr geerntet wird, erfordern Weiden regelmäßige Pflege.

Förderungsmöglichkeiten

Wer nachhaltig wirtschaftet, kann von verschiedenen Förderprogrammen profitieren. Ob Agrarumweltmaßnahmen oder Investitionsförderungen - es lohnt sich, sich über die Möglichkeiten zu informieren. Die Beratungsstellen der Landwirtschaftskammern helfen hier gerne weiter.

Zukunftsperspektiven

Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Doch wo Herausforderungen sind, gibt es auch Chancen.

Klimawandelanpassung

Der Klimawandel macht auch vor den Weiden nicht Halt. Trockenperioden und Starkregen nehmen zu. Robuste, anpassungsfähige Futterpflanzen gewinnen an Bedeutung. Mischungen aus verschiedenen Arten und Sorten können das Risiko streuen und die Ertragssicherheit erhöhen.

Neue Züchtungen und Sorten

Die Pflanzenzüchtung entwickelt sich stetig weiter. Neue Sorten versprechen höhere Erträge, bessere Qualität und mehr Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge. Gentechnik ist dabei in Deutschland kein Thema, klassische Züchtungsmethoden haben aber noch viel Potenzial.

Precision Farming in der Futterpflanzenproduktion

Digitalisierung und Präzisionslandwirtschaft halten Einzug in die Futterpflanzenproduktion. Drohnen erfassen den Zustand der Pflanzen, Sensoren messen die Bodenfeuchte und GPS-gesteuerte Maschinen sorgen für eine punktgenaue Düngung und Bewässerung. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt.

Futterpflanzen: Basis für eine zukunftsfähige Rinderhaltung

Die Wahl der richtigen Futterpflanzen ist entscheidend für eine erfolgreiche und nachhaltige Rinderhaltung. Von der Weide bis zum Trog gibt es viele Stellschrauben, an denen Landwirte drehen können. Eine standortangepasste Auswahl, kombiniert mit modernen Anbau- und Erntemethoden, kann die Wirtschaftlichkeit verbessern und gleichzeitig die Umwelt schonen. Es ist wichtig, für Neues offen zu bleiben und sich regelmäßig fortzubilden. Nur wer sich weiterentwickelt, kann die Herausforderungen der Zukunft meistern und die Chancen nutzen, die sich bieten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Futterpflanzen eignen sich am besten für die Rinderhaltung?
    Für die Rinderhaltung eignen sich verschiedene Futterpflanzen optimal: Gräser wie Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel, Knaulgras und Timothee bilden das Grundgerüst der Rinderfütterung. Sie liefern wichtige Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Ergänzend sind Leguminosen wie Weißklee, Rotklee, Luzerne und Hornklee unverzichtbar, da sie wertvolles Protein bereitstellen. Kräuter wie Spitzwegerich, Löwenzahn und Chicorée bereichern die Ernährung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Für die Winterfütterung sind konservierte Futterpflanzen wie Silomais und verschiedene Heusorten essentiell. Die optimale Mischung hängt vom Rindertyp, der Nutzungsrichtung und den Standortbedingungen ab. Hochleistungskühe benötigen energiereicheres Futter als Mutterkühe, während Mastbullen auf strukturreiches, aber energiedichtes Futter angewiesen sind.
  2. Wie unterscheiden sich Gräser und Leguminosen in der Rinderfütterung?
    Gräser und Leguminosen erfüllen unterschiedliche Funktionen in der Rinderfütterung: Gräser wie Weidelgras, Wiesenschwingel und Knaulgras liefern hauptsächlich Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Energie. Sie bilden das strukturelle Grundgerüst der Futterration und fördern die Wiederkäuaktivität. Leguminosen wie Klee, Luzerne und Esparsette sind dagegen die Proteinlieferanten der Weide. Sie enthalten deutlich mehr Eiweiß und wichtige Aminosäuren, die für Muskelaufbau und Milchproduktion essentiell sind. Ein besonderer Vorteil der Leguminosen ist ihre Fähigkeit zur Stickstoffbindung durch Knöllchenbakterien, wodurch sie den Boden natürlich düngen. Während Gräser meist 60-80% der Weidemischung ausmachen, ergänzen Leguminosen mit 20-40% Anteil die Nährstoffversorgung optimal. Diese Kombination gewährleistet eine ausgewogene Ernährung der Rinder.
  3. Was macht Deutsches Weidelgras zu einem so beliebten Weidegras für Rinder?
    Deutsches Weidelgras (Lolium perenne) ist der Allrounder unter den Weidegräsern und bietet mehrere überzeugende Eigenschaften: Es wächst besonders schnell nach der Beweidung nach, ist äußerst trittfest und verträgt intensive Beweidung sehr gut. Die Schmackhaftigkeit ist hervorragend - Rinder fressen es gerne und in großen Mengen. Zudem hat es eine hohe Verdaulichkeit und liefert gute Energiewerte für Milchkühe und Mastbullen. Das Gras ist ausdauernd und bildet eine dichte, strapazierfähige Grasnarbe. Es eignet sich sowohl für Kurzrasenweiden als auch für Schnittnutzung. Allerdings benötigt Deutsches Weidelgras ausreichend Nährstoffe und Feuchtigkeit für optimale Erträge. Auf gut gedüngten, feuchteren Standorten erreicht es Spitzenerträge und kann bis zu 10 Tonnen Trockenmasse pro Hektar liefern. Diese Kombination aus Leistung, Robustheit und Qualität macht es zum Favoriten vieler Landwirte.
  4. Wie wirken sich saisonale Aspekte auf die Futterpflanzennutzung aus?
    Die saisonalen Aspekte haben enormen Einfluss auf die Futterpflanzennutzung: Im Frühjahr beginnt das Gras zu sprießen und ist besonders eiweißreich und energiehaltig, jedoch sollte der Übergang von Winterfutter zur frischen Weide schrittweise erfolgen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Der Sommer bietet üppiges Futterangebot, aber anhaltende Trockenheit kann das Graswachstum beeinträchtigen, weshalb Reserven oder alternative Futtermittel eingeplant werden müssen. Im Herbst lässt das Pflanzenwachstum nach, das Gras wird faserreicher und weniger nahrhaft, oft ist Zufütterung nötig. Die Winterfütterung basiert auf konservierten Futtermitteln wie Heu, Silage und Kraftfutter. Vorausschauende Landwirte nutzen diese Zyklen optimal, indem sie zur richtigen Zeit ernten, konservieren und Reserven anlegen. Auch der gestiegene Wasserbedarf im Sommer und die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Winterration sind wichtige saisonale Faktoren.
  5. Welche Rolle spielen persönliche Erfahrungen von Experten bei der Auswahl von Futterpflanzen?
    Persönliche Erfahrungen von Experten sind in der Futterpflanzenauswahl von unschätzbarem Wert: Sie können theoretisches Wissen mit praktischen Erkenntnissen aus jahrelanger Beobachtung verbinden. Ein Beispiel aus dem Blogbeitrag zeigt, wie ein Landwirt erst durch die Optimierung seiner Weidemischung die Milchleistungsprobleme seiner Kühe lösen konnte. Experten kennen die Eigenarten verschiedener Standorte, wissen welche Pflanzen unter bestimmten Bedingungen gedeihen und können Probleme frühzeitig erkennen. Sie verstehen die Zusammenhänge zwischen Futterqualität und Tiergesundheit aus eigener Anschauung. Biologen, Landwirtschaftsberater und erfahrene Landwirte bringen wertvolle Erkenntnisse über saisonale Schwankungen, Witterungseinflüsse und Tierverhaltensweisen mit. Diese praktischen Erfahrungen ergänzen wissenschaftliche Erkenntnisse und helfen dabei, die optimale Futterstrategie für den jeweiligen Betrieb zu entwickeln. Ohne diese Praxiserfahrung würden viele theoretisch richtige Ansätze in der Realität scheitern.
  6. Worin unterscheiden sich Kurzrasenweide und Umtriebsweide?
    Kurzrasenweide und Umtriebsweide sind zwei grundlegend verschiedene Beweidungssysteme: Bei der Kurzrasenweide wird die Grasnarbe durch ständigen Verbiss der Rinder kurz gehalten. Die Tiere haben kontinuierlich Zugang zur gesamten Weidefläche. Diese Methode eignet sich besonders für intensive Milchviehhaltung, da die Futterqualität konstant hoch bleibt. Typische Mischungen enthalten schnellwachsende Gräser wie Deutsches Weidelgras und Weißklee. Die Umtriebsweide hingegen teilt die Fläche in mehrere Koppeln auf, die nacheinander beweidet werden. Während eine Koppel beweidet wird, können sich die anderen erholen und nachwachsen. Dies ermöglicht gleichmäßigeres Wachstum und höhere Erträge. Mischungen für Umtriebsweiden enthalten oft auch Kräuter und verschiedene Kleearten für vielfältigere Ernährung. Die Kurzrasenweide bietet effizienten Flächennutzung, während die Umtriebsweide nachhaltiger für Boden und Pflanzen ist.
  7. Was sind die Vor- und Nachteile von Wiesenschwingel gegenüber Knaulgras?
    Wiesenschwingel und Knaulgras haben unterschiedliche Stärken und Schwächen: Wiesenschwingel (Festuca pratensis) ist besonders robust und dauerhaft. Er hält Trockenheit und Kälte gut aus, liefert dabei ordentlichen Ertrag und ist perfekt für ruppigere Standorte geeignet. Er bildet eine dichte, ausdauernde Grasnarbe und ist weniger anfällig für Trittschäden. Allerdings wächst er langsamer nach als andere Gräser und ist in der Jugendentwicklung etwas träge. Knaulgras (Dactylis glomerata) hingegen ist der Frühstarter - es treibt im Frühjahr früh aus und liefert schon Futter, wenn andere Gräser noch ruhen. Es hat gute Erträge und wächst relativ schnell. Der große Nachteil ist jedoch, dass es schnell hart und holzig wird, wenn es nicht rechtzeitig gemäht oder beweidet wird. Auch ist es etwas empfindlicher gegen extreme Witterung. Wiesenschwingel eignet sich besser für extensive Nutzung, während Knaulgras bei intensiver, rechtzeitiger Nutzung punktet.
  8. Wie beeinflusst die Bodenfruchtbarkeit die Auswahl der Futterpflanzen?
    Die Bodenfruchtbarkeit ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl von Futterpflanzen: Auf nährstoffreichen, gut gedüngten Böden gedeihen anspruchsvolle Arten wie Deutsches Weidelgras und Luzerne besonders gut. Diese Pflanzen benötigen ausreichend Stickstoff, Phosphor und Kalium für optimale Erträge. Auf kargen, nährstoffarmen Standorten sind genügsame Arten wie Hornklee, Wiesenschwingel oder bestimmte Kräuter die bessere Wahl. Die Bodenart spielt ebenfalls eine Rolle: Schwere, feuchte Böden eignen sich für Lieschgras und Wiesenfuchsschwanz, während leichte, durchlässige Böden Knaulgras und trockenheitsresistente Leguminosen bevorzugen. Der pH-Wert beeinflusst die Nährstoffverfügbarkeit - Luzerne benötigt beispielsweise neutrale bis leicht alkalische Böden. Leguminosen können durch ihre Stickstoffbindung ärmere Böden verbessern und sind daher wertvolle Pionierarten. Eine Bodenanalyse vor der Aussaat hilft dabei, die optimale Pflanzenmischung für den jeweiligen Standort zu wählen.
  9. Wo kann man hochwertige Futterpflanzen und Weidemischungen kaufen?
    Hochwertige Futterpflanzen und Weidemischungen erhalten Sie bei verschiedenen Anbietern: Spezialisierte Saatguthändler wie samen.de bieten ein umfassendes Sortiment an Grassamen, Leguminosen-Saatgut und fertigen Weidemischungen für unterschiedliche Anforderungen. Landwirtschaftliche Genossenschaften und Raiffeisenläden führen ebenfalls professionelle Saatgut-Sortimente und können oft standortspezifische Beratung bieten. Direktvertriebe von Saatgutunternehmen ermöglichen den Bezug größerer Mengen zu günstigen Konditionen. Online-Shops bieten den Vorteil der bequemen Bestellung und oft detaillierte Produktinformationen. Wichtig ist die Wahl eines Anbieters, der zertifiziertes Saatgut mit garantierter Keimfähigkeit und Sortenreinheit anbietet. Fachkundige Beratung zur optimalen Mischungszusammensetzung je nach Standort, Nutzungsart und Tierbestand ist dabei besonders wertvoll. Auch die Verfügbarkeit von Bio-Saatgut und regionalen Sorten kann ein wichtiges Auswahlkriterium sein.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Grassamen für die Rinderfütterung wichtig?
    Beim Kauf von Grassamen für die Rinderfütterung sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend: Die Keimfähigkeit sollte mindestens 85% betragen und durch aktuelle Prüfzeugnisse belegt sein. Sortenreinheit ist wichtig für vorhersagbare Eigenschaften und Erträge. Erfahrene Saatgut-Spezialisten wie samen.de achten auf diese Qualitätsstandards und bieten oft zusätzliche Beratung zur Sortenauswahl. Die Auswahl sollte standortangepasst erfolgen: Für feuchte Böden eignen sich andere Sorten als für trockene Standorte. Die Nutzungsrichtung ist entscheidend - Schnittnutzung erfordert andere Eigenschaften als Beweidung. Auch die Tierart spielt eine Rolle: Milchkühe benötigen andere Futtereigenschaften als Mutterkühe. Weitere wichtige Faktoren sind die Aussaatmenge pro Hektar, der optimale Aussaatzeitpunkt und die Mischungspartner. Zertifiziertes Saatgut garantiert Herkunft und Qualität. Auch die Lagerung beim Händler und der Transport zum Betrieb sollten professionell erfolgen, um die Keimfähigkeit zu erhalten.
  11. Wie wirkt sich die Symbiose zwischen Leguminosen und Knöllchenbakterien auf die Weidewirtschaft aus?
    Die Symbiose zwischen Leguminosen und Knöllchenbakterien hat enormen Einfluss auf die Weidewirtschaft: Knöllchenbakterien (Rhizobien) an den Wurzeln von Leguminosen wie Klee, Luzerne oder Esparsette können Luftstickstoff binden und in pflanzenverfügbare Form umwandeln. Diese biologische Stickstoffixierung kann jährlich 100-300 kg Stickstoff pro Hektar liefern - das entspricht einer erheblichen Düngereinsparung. Der gebundene Stickstoff verbessert nicht nur die Eiweißversorgung der Leguminosen selbst, sondern düngt auch benachbarte Gräser über Wurzelausscheidungen und nach dem Absterben der Pflanzen. Dies führt zu höheren Gesamterträgen der Weide und besserer Futterqualität. Zudem wird die Bodenfruchtbarkeit langfristig verbessert, da organische Substanz und Humusgehalt steigen. Die Kosteneinsparungen bei Kunstdünger und die positive Umweltwirkung durch reduzierten Düngemitteleinsatz machen Leguminosen zu wertvollen Partnern in nachhaltigen Weidesystemen. Diese natürliche Düngung ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft.
  12. Welche Nährstoffe benötigen verschiedene Rindertypen aus Futterpflanzen?
    Verschiedene Rindertypen haben unterschiedliche Nährstoffansprüche aus Futterpflanzen: Hochleistende Milchkühe benötigen energiereiches, gut verdauliches Futter mit hohem Protein- und Kohlenhydratgehalt für die Milchproduktion. Sie brauchen etwa 16-18% Rohprotein und hohe Energiedichten. Mastbullen benötigen energiereiches Futter für optimalen Muskelaufbau, aber auch ausreichend Struktur für gesunde Pansenfunktion. Mutterkühe in extensiver Haltung kommen mit faserreicherem, weniger energiedichtem Futter aus, benötigen aber ausreichend Protein für Milchproduktion und Fruchtbarkeit. Jungtiere brauchen proteinreiches Futter für Wachstum und Entwicklung, besonders wichtig sind Aminosäuren für den Muskelaufbau. Alle Rinder benötigen Kohlenhydrate für Energie, Fette als Energiereserve sowie Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor und Magnesium. Vitamine, besonders A, D und E, sind für verschiedene Körperfunktionen essentiell. Die richtige Balance dieser Nährstoffe aus Gräsern, Leguminosen und Kräutern ist entscheidend für Gesundheit und Leistung.
  13. Wie beeinflusst die Verdaulichkeit von Futterpflanzen die Milchleistung?
    Die Verdaulichkeit von Futterpflanzen hat direkten Einfluss auf die Milchleistung: Gut verdauliche Futterpflanzen wie junges Gras oder qualitativ hochwertiges Heu werden vom Rind effizienter verwertet und liefern mehr verfügbare Energie für die Milchproduktion. Die Verdaulichkeit wird hauptsächlich durch den Gehalt an Rohfaser und Lignin bestimmt - je älter und faserreicher die Pflanzen, desto schlechter die Verdaulichkeit. Frühgeschnittenes Gras kann eine Verdaulichkeit von 80-85% erreichen, während überständiges Gras nur noch 50-60% aufweist. Leguminosen wie Klee und Luzerne haben meist eine höhere Verdaulichkeit als reine Gräser. Eine hohe Verdaulichkeit bedeutet mehr verfügbare Nährstoffe pro Kilogramm Futter, was zu höherer Futteraufnahme und besserer Energieversorgung führt. Dies wiederum steigert die Milchleistung direkt. Schlecht verdauliche Faser kann zudem die Passage im Pansen verlangsamen und die Futteraufnahme reduzieren. Daher ist der optimale Erntezeitpunkt entscheidend für maximale Milchleistung.
  14. Welchen Einfluss hat die Futterqualität auf die Gesundheit von Mastbullen?
    Die Futterqualität hat enormen Einfluss auf die Gesundheit von Mastbullen: Hochwertiges, ausgewogenes Futter fördert optimales Wachstum und Muskelaufbau bei gleichzeitig stabiler Pansengesundheit. Mastbullen benötigen energiereiches Futter für schnelle Gewichtszunahme, aber auch ausreichend strukturwirksame Faser für gesunde Pansenfunktion. Zu energiereiches Futter ohne genügend Struktur kann zu Pansenazidose führen, die Verdauungsstörungen, Klauenprobleme und reduzierte Futteraufnahme zur Folge hat. Schlechte Futterqualität mit hohem Schimmel- oder Bakterienbesatz kann Krankheiten verursachen und das Immunsystem schwächen. Mangelhafte Mineralstoffversorgung aus minderwertigen Futterpflanzen führt zu Wachstumsstörungen und Skelettproblemen. Gute Futterqualität mit ausgewogener Mischung aus Gräsern, Leguminosen und bedarfsgerechter Kraftfuttergabe gewährleistet hingegen optimale Tageszunahmen, gesunde Organfunktionen und widerstandsfähige Tiere. Regelmäßige Futteranalysen helfen dabei, die Qualität zu überwachen und Rationen entsprechend anzupassen.
  15. Wie erstellt man eine optimale Futterration für Milchkühe?
    Eine optimale Futterration für Milchkühe erfordert sorgfältige Planung: Zunächst muss der Nährstoffbedarf basierend auf Körpergewicht, Milchleistung, Milchinhaltsstoffen und Laktationsstadium ermittelt werden. Das Grundfutter aus Gras, Heu oder Silage sollte 40-60% der Ration ausmachen und ausreichend strukturwirksame Rohfaser für gesunde Pansenfunktion liefern. Kraftfutter ergänzt Energie und Protein je nach Leistung. Eine Totale Mischration (TMR) gewährleistet gleichmäßige Nährstoffaufnahme über den Tag. Die Ration sollte etwa 16-18% Rohprotein enthalten, ausgewogene Aminosäuren bieten und eine Energiedichte von 6,5-7,2 MJ NEL pro kg Trockenmasse erreichen. Mineralstoffe wie Calcium, Phosphor und Magnesium müssen im richtigen Verhältnis stehen. Vitamine A, D und E sind essentiell. Die Rationsberechnung erfolgt computergestützt unter Berücksichtigung der Nährstoffgehalte aller Futtermittel. Regelmäßige Anpassungen je nach Milchleistung und Körperkondition sind notwendig. Futteranalysen helfen bei der präzisen Rationsoptimierung.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Anlage einer neuen Weide zu beachten?
    Bei der Anlage einer neuen Weide sind mehrere praktische Schritte essentiell: Zunächst sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden, um pH-Wert, Nährstoffgehalt und Bodenart zu bestimmen. Basierend darauf erfolgt die Auswahl der geeigneten Saatgutmischung - spezialisierte Anbieter wie samen.de beraten bei der optimalen Zusammenstellung für den jeweiligen Standort. Die Bodenbearbeitung sollte eine ebene, gut abgesetzte Oberfläche schaffen. Der optimale Aussaatzeitpunkt liegt meist im Frühjahr oder Spätsommer bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit. Die Aussaattiefe beträgt 1-2 cm, die Saatstärke richtet sich nach der Mischung. Nach der Aussaat ist eine Walzung zur Verbesserung des Bodenschlusses wichtig. In den ersten Wochen ist auf ausreichende Feuchtigkeit zu achten. Die erste Nutzung sollte erst bei ausreichender Bestockung erfolgen - meist 6-8 Wochen nach Aufgang. Zäunung und Wasserversorgung müssen rechtzeitig installiert werden. Eine sachgerechte Grunddüngung nach Bodenanalyse fördert die Etablierung der Grasnarbe.
  17. Ist es ein Mythos, dass Rinder nur mit Gras ausreichend ernährt werden können?
    Es ist tatsächlich ein Mythos, dass alle Rinder nur mit Gras ausreichend ernährt werden können - dies hängt stark von der Nutzungsrichtung ab: Extensive Mutterkühe oder Jungvieh können bei guter Grasqualität und ausreichender Fläche durchaus allein mit Gras und Heu auskommen. Ihre Nährstoffansprüche sind moderat und können über vielfältige Weidemischungen aus Gräsern, Leguminosen und Kräutern gedeckt werden. Hochleistende Milchkühe hingegen haben einen so hohen Energie- und Proteinbedarf, dass reines Grundfutter nicht ausreicht. Sie benötigen Kraftfutterzugabe für optimale Milchleistung. Auch Mastbullen brauchen meist energiereichere Rationen als reine Grasfütterung. Selbst bei extensiver Haltung sollte die Mineralstoffversorgung durch entsprechende Ergänzungen sichergestellt werden. Die Grasqualität spielt eine entscheidende Rolle - junges, proteinreiches Gras nährt besser als überständiges. Eine ausgewogene Mischung verschiedener Futterpflanzen ist meist erfolgreicher als reines Gras. Die Antwort lautet also: Es kommt auf den Rindertyp und die Zielstellung an.
  18. Wie unterscheidet sich die Weidewirtschaft in verschiedenen deutschen Regionen?
    Die Weidewirtschaft in Deutschland variiert stark je nach regionalen Gegebenheiten: In Norddeutschland mit mildem, feuchtem Klima und fruchtbaren Böden dominieren intensive Milchviehbetriebe mit ertragreichen Weidemischungen aus Deutschem Weidelgras und Weißklee. Die Vegetationsperiode ist lang und ermöglicht hohe Schnittfrequenzen. In Süddeutschland mit seinem kontinentaleren Klima sind die Bedingungen unterschiedlicher - während das Alpenvorland noch sehr grasreich ist, erfordern trockenere Gebiete angepasstere Pflanzenarten. Ostdeutschland mit kontinentalerem, trockenerem Klima setzt verstärkt auf trockenheitsresistente Arten wie Knaulgras und Hornklee. In Mittelgebirgslagen dominiert extensive Mutterkuhhaltung mit robusteren Weidemischungen. Die Alpenregion nutzt traditionelle Almwirtschaft mit natürlichen Kräuterweiden. Höhenlagen und kürzere Vegetationsperioden erfordern angepasste Strategien. Auch die Betriebsstrukturen unterscheiden sich: Während im Norden große, spezialisierte Betriebe überwiegen, sind im Süden oft kleinere, diversifiziertere Betriebe anzutreffen. Diese regionalen Unterschiede prägen die jeweiligen Futterbausysteme maßgeblich.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Grundfutter und Kraftfutter in der Rinderhaltung?
    Grundfutter und Kraftfutter erfüllen unterschiedliche Funktionen in der Rinderfütterung: Grundfutter besteht aus voluminösen, faserreichen Futtermitteln wie Gras, Heu, Silage und Stroh. Es macht den Hauptanteil der Ration aus und versorgt die Rinder mit strukturwirksamer Rohfaser, die für eine gesunde Pansenfunktion essentiell ist. Grundfutter hat meist niedrige Energiedichten, aber hohe Mengen und fördert das Wiederkäuen. Es stammt hauptsächlich von Gräsern, Leguminosen und anderen Futterpflanzen vom eigenen Betrieb oder regionalen Erzeugern. Kraftfutter hingegen sind konzentrierte, energiereiche Futtermittel wie Getreide, Ölschrote oder Pellets. Sie haben hohe Energie- und oft auch Proteingehalte bei geringem Volumen. Kraftfutter wird gezielt zur Ergänzung des Grundfutters eingesetzt, um den Nährstoffbedarf hochleistender Tiere zu decken. Das Verhältnis variiert je nach Tierart und Leistung: Mutterkühe brauchen meist nur Grundfutter, während Hochleistungskühe bis zu 40% Kraftfutter in der Ration haben können.
  20. Wie unterscheidet sich Viehfutter von speziellem Rinderfutter?
    Viehfutter und spezielles Rinderfutter unterscheiden sich in Zusammensetzung und Zielgruppe: Viehfutter ist ein Oberbegriff für Futtermittel verschiedener Tierarten und oft weniger spezifisch zusammengesetzt. Es kann für Rinder, Schafe, Ziegen oder Pferde geeignet sein, berücksichtigt aber nicht die spezifischen Verdauungsbesonderheiten einzelner Tierarten optimal. Spezielles Rinderfutter hingegen ist exakt auf die Bedürfnisse von Wiederkäuern abgestimmt. Es berücksichtigt die besonderen Anforderungen des Pansens, enthält die richtige Menge strukturwirksamer Rohfaser und ist auf die spezifischen Nährstoffbedürfnisse von Rindern optimiert. Rinderfutter wird oft nach Nutzungsrichtung differenziert - es gibt spezielle Mischungen für Milchkühe, Mastbullen, Mutterkühe oder Kälber. Auch die Mineralstoff- und Vitaminzusammensetzung ist speziell auf Rinder angepasst. Während allgemeines Viehfutter oft kostengünstiger ist, bietet spezielles Rinderfutter meist bessere Leistungsergebnisse und Tiergesundheit. Professionelle Rinderbetriebe setzen daher meist auf spezifisch formulierte Rinderfuttermittel für optimale Ergebnisse.
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